Bücher mit dem Tag "zauberduell"
5 Bücher
- Susanna Clarke
Jonathan Strange & Mr. Norrell
(203)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchAusnahmsweise würde ich sagen: Vergleiche mit Tolkien sind hier nicht völlig aus der Luft gegriffen. Meistens beziehen sie sich ja nur darauf, dass ein Autor einen irgendwie episch angehauchten Roman von beträchtlicher Länge abgeliefert hat. Clarkes Buch ist zwar lang, allerdings eher ein Gesellschaftsroman der Fantasy als ein Epos. Tolkien wollte mit seinem Werk eine "Mythologie für England" schaffen, Susanna Clarke schreibt die englische Geschichte neu- stilsicher, faktenkundig, erfinderisch und mit britischem Understatement. Dass der entstandene Roman manchen Fantasyfan enttäuscht, ist nicht verwunderlich. Genauso wenig muss man sich wundern, dass er viele Leser begeistert hat. Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, würde ich vermutlich "originell" wählen. (Und dieser Begriff drängt sich in der Fantasyliteratur leider nicht allzu oft auf.)
Ich vergebe fünf Sterne, obwohl das Buch ein paar Schwächen hat. Zum Beispiel dauert es am Anfang lange, bis man mit den Hauptpersonen warm wird. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um einen grantigen Alten und einen arroganten reichen Schnösel. Trotzdem hat man sie am Ende des Romans ins Herz geschlossen. In ihrem zurückhaltenden Stil beschreibt Clarke die absurdesten Ereignisse, verliert dabei aber den historischen Rahmen des Krieges gegen Napoleon nie aus den Augen. Ihre Kommentare zur Politik sind dabei oft nicht weniger treffend und amüsant als die zur Zauberei, ihrem "Spezialgebiet". Und auch ein paar historische Persönlichkeiten bekommen ihr Fett weg. Angenehm ist vor allem auch, dass Clarke auf die in der Fantasy so häufige schwarz/weiß-Zeichnung der Figuren verzichtet, allen Stärken und Schwächen zugesteht, und uns sogar mit einem kitschigen Happy End verschont.
Wer sehen möchte, wie britische Gentlemen sich gegen perfide Elfen und dunkle Zauber schlagen, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Wer das albern findet und eher auf epische Helden mit blutrünstigen Feinden steht, sollte lieber die Finger davon lassen.Schlußbemerkung: Bei aller Liebe zu dem Buch, muß ich dennoch sagen Tolkien ist besser!
- Susanne Gerdom
Das Gefrorene Lachen
(45)Aktuelle Rezension von: soetomIm Grunde ist "Das gefrorene Lachen" ein Märchen. Dann gibt es natürlich einen Prinz und eine Prinzessin, König und Königin, einen Zauberer und einen Drachen. Kennt man ja!
Und dann kommt Susanne Gerdom, nimmt die Bestandteile und baut alles ein bischen anders wieder zusammen. Und das gleich wortwörtlich, weil einer der Protagonisten einen Zauberspruch "vermasselt". Und so entsteht eine ganz neue Welt in einem Zirkus, die geheimnisvoll, überraschend und aufregend ist, wie ich es aus den Zirkusvorstellungen meiner Kindheit kenne.
Ein wirklich schönes Buch, das Bilder im Kopf wachsen lässt. Wäre schön, wenn das mal verfilmt würde. - Yvonne Pioch
Die Prophezeiung
(32)Aktuelle Rezension von: Frank1Klappentext:
Die dreizehnjaehrige Anne fuehrt das bescheidene Leben einer Bauerntochter - bis sie eines Tages erkennt, dass sie in einer magischen Welt lebt und selbst ein Teil davon ist. Doch hinter all dem Zauber lauern auch Gefahren und politische Raenke, denen sich Anne allein ausgesetzt sieht. Auf ihren Bruder Henri ist kein Verlass, sein Lehrer Miraj ist schwer zu durchschauen. Wird Anne sich in dieser neuen Welt behaupten koennen und herausfinden, was es mit ihren raetselhaften Traeumen auf sich hat? Und welche Rolle spielt die geheimnisvolle Prophezeiung von Altraterra?
Rezension:
Anne lebt mit ihrem Vater auf einem Bauernhof. Ihre Mutter ist schon vor Jahren gestorben, ihr Bruder studiert in einer weit entfernten Stadt, worauf ihr Vater, ein einfacher Bauer, sehr stolz ist. Doch immer wieder hat sie einen Traum, in dem sie einen ihr fremden, aber offensichtlich reichen Mann heiratet. Als Annes Bruder nach längerer Zeit mal wieder zu Besuch kommt, wird er von einem seiner Lehrer begleitet. Und dieser ist genau der Mann, den Anne in ihren Träumen schon unzählige Male geheiratet hat. Zu ihrer noch größeren Überraschung erfährt sie dann noch, was ihr Bruder eigentlich studiert: Magie!
Yvonne Piochs „Die Prophezeiung“ stellt den Auftakt zur „Altraterra“-Reihe (nicht zu verwechseln mit der „Alterra“-Reihe von Maxime Chattam) dar. Am Anfang des Buches nimmt sich die Autorin Zeit. dem Leser Anne und ihr einfaches, bäuerliches Leben vorzustellen. Erst beim Besuch ihres Bruders wird das Mädchen in eine faszinierende, aber auch nicht ungefährliche Welt der Magie hineingezogen, in der grüne, gelbe, rote und schwarze Magier jeweils ihre eigenen Prioritäten haben und durchsetzen wollen. Anders als man vielleicht befürchten könnte, steht Annes Liebesleben dabei nicht im Fokus der Handlung.
Die Autorin benutzt eine gut lesbare Sprache, die stellenweise allerdings etwas mehr schriftstellerische Raffinesse vertragen könnte. Im Gegensatz zum Klappentext werden die Umlaute im Buch selbst übrigens korrekt dargestellt.
Fazit:
Ein mittelalterlich geprägtes Fantasy-Abenteuer für junge und junggebliebene Leser.
Alle meine Rezensionen jetzt auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: rezicenter.wordpress.com
- Marcus Schneider
Eviana IV - Ein steifer Wind Magie
(13)Aktuelle Rezension von: anke3006Eviana und ihre Freunde sind weiter auf der Suche nach den Artefakten. Um das vierte Artefakt gibt es diesmal ein Ritterturnier. Alle sind da, die guten Zauberer, die Zauberer der bösen Seiten, die besten Kämpfer des Königs. Und jeder will gewinnen. Das vierte Buch um das Zauberer-Mädchen Eviana ist spannungsgeladen und zieht die grossen und kleinen Leser in seinen Bann. Wir sind begeistert und freuen uns jetzt auf den fünften Teil. Eine ganz dicke Lese-Empfehlung. - Stefano Ambrosio
Lustiges Taschenbuch Collection 01
(5)Aktuelle Rezension von: BuchgespenstMickymago ist ein kleiner Zauberlehrling im Dorf Mäusmelk, doch als der Schurke Karlox ihm den Magiamanten des Regens stiehlt, macht Mickymago sich an die Verfolgung. Beim großen Magierturnier will er Karlox den Stein wieder abnehmen. Ihm zur Seite stehen Goofimistos, der alles sein will außer einem Magier, und Donald Uck, dessen Zauber nur zeitverzögert wirkt. Um das Chaos perfekt zu machen, begleitet sie der Drachenwelpe Fafnir. Außerdem ist Karlox nur ein Handlanger – der eigentliche Drahtzieher hat viel größere Pläne.
Ein spannendes Fantasy-Epos mit den Helden aus Entenhausen, die diesmal in sehr originelle neue Rollen schlüpfen. Witzig, phantasievoll und absolut mitreißend.
Nervig sind allerdings die Zusammenfassungen der jeweiligen Ereignisse und Vorstellung sämtlicher Protagonisten, die jedem neuen Kapitel vorangestellt werden – also ungefähr alle 30 Seiten. Ich weiß, was ich gerade gelesen habe – diese Seitenschinderei geht mir nur auf den Keks. Ich hätte auch mit einem Comic von 180 Seiten leben können, statt 100 Seiten Wiederholung vorgesetzt zu bekommen. Es ist ja nicht so, dass hier irgendwelche Ereignisse oder gar ganze Bücher dazwischen liegen würden. Damit kann ich diesem großartigen Auftakt einer tollen Comicreihe nur 4 Sterne geben, obwohl die Geschichte selbst mehr verdient hat.