Bücher mit dem Tag "würde"
97 Bücher
- Jojo Moyes
Ein ganzes halbes Jahr
(11.818)Aktuelle Rezension von: mariameerhabaEs gab so lustige Szenen am Anfang, dass man den Ernst der Lage beim Lesen vergaß, bis es einen wie einen Vorschlaghammer traf und man überwältigt wurde. Das hat mir den Atem verschlagen, mich zum Lesen motiviert. Ich fand Lou so lustig und interessant und ich freute mich über jeden kleinen Erfolg, den Lou bei Will hatte, bis mir klar wurde, dass die ganze Geschichte anders verlaufen wäre, wenn Will nicht wohlhabend wäre.
Und das ist so ein Knackpunkt, der für mich die ganze Geschichte schlussendlich ruiniert hat. Die Autorin bedient sich an einem gängigen Klischee: Eine glückliche Frau aus der Mittelschicht und ein deprimierter, reicher Mann. Das hat man in so vielen anderen Frauenfantasien auch schon gelesen und dieses kitschige Element hat schlussendlich dafür gesorgt, dass ich der Geschichte die kalte Schulter zu zeigen begonnen habe.
Lou entwickelt sich im Laufe der Geschichte, aber diese Entwicklung hat sie nur dem Umstand zu verdanken, dass ihre Arbeitgeber Gönnerhaft sind und alles investieren und sogar am Schluss ihr so viel Geld hinterlassen, dass ihr eine Veränderung möglich ist. Ich könnte nicht mein Leben einfach so umschlagen, weil ich Rechnungen zu bezahlen habe, weil ich abhängig von einem regelmäßigen Einkommen bin.
Wäre Will nicht wohlhabend, würden viele Unternehmungen gar nicht möglich gewesen. Die Familie hätte sich Lou gar nicht leisten können, weil sie dann gezwungen wären, auf Nathan zu verzichten, und ich hasse es, wenn die Figuren so wohlhabend sind, dass sie sich jeden Scheiß erlauben können.
Ja, die Autorin kann schreiben. Lou habe ich geliebt! Die Autorin weiß, die Seele einer Figur zu offenbaren. Sie kann das. Das hat sehr gut funktioniert. Es war auch Spannung da, eine Atmosphäre hat sie aufgebaut und sie hat sich mit jeder Figur befasst.
Doch hätte es diese finanzielle Sicherheit nicht gegeben, wäre Lou nicht bereit gewesen, sich dermaßen zu opfern. Das macht Lou in meinen Augen verlogen. Schlussendlich wird sie wegen dem Gehalt auch dazu gedrängt, sich mit Will zu befassen.
Bis mir das klar wurde, hatte ich wirklich Spaß an dem Buch. Sobald der finanzielle Aspekt sich herauskristallisierte, verlor das Buch jeden Reiz und gegen Ende wurden mir die beiden Figuren egal. Ich wollte das Buch nur noch hinter mich bringen.
- Stephenie Meyer
Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
(15.069)Aktuelle Rezension von: cxtxi_buecherliebeNach ca. 10 Jahren habe ich dank dieser wunderschönen Edition einen Reread gestartet und war sehr gespannt, ob mich die Bücher auch heute noch in ihren Bann ziehen können.
Können sie!
Ich war direkt in der typischen Atmosphäre, die Forks ausstrahlt gefangen und natürlich hatte ich direkt alle Bilder aus dem Film vor mir. Da ich nach wie vor regelmäßig die Filme schaue, sind mir hier die Unterschiede natürlich deutlich ins Auge gesprungen, was mich aber nicht gestört hat, eher im Gegenteil. Das hat das Ganze noch einmal etwas aufregender gemacht.
Aber warum Edward im Buch ein total sexy gekleideter Vampir ist und im Film so gruselig gekleidet ist, verstehe ich nun wirklich nicht 😂
Was mir besonders gut gefallen hat, wir haben deutlich mehr über Alice und ihre Vergangenheit erfahren.
Der Schreibstil gefällt mir nach wie vor und auch der Suchtfaktor ist mit 27 genauso hoch wie mit 15/16! Schätze Fangirl bleibt Fangirl. 😏🫶🏻
Absolute Empfehlung, besonders in der hübschen Schmucksusgabe.
- Stephenie Meyer
Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)
(7.686)Aktuelle Rezension von: qhanqibe2Der relativ gelungene zweite Band der Biss-Reihe, in dem Erdward sich um Bellas Willen von ihr trennt. Doch jene ist am Boden zerstört und schafft es nur mühsam, sich aufzurappeln, während sie in Jacob einen Freund findet. Aber im Reservat gehen seltsame Dinge vor und bald muss Bella sich damit auseinandersetzen, dass auch er nicht längst so menschlich ist wie gedacht. Der Schreibstil erzählt erneut aus Bellas Sicht und liest sich dabei wieder sehr flüssig. Und auch der Plot hat diesmal wirklich was zu bieten; Bellas Herzschmerz fühlt sich sehr realistisch und passend an, ihre Beziehung zu Jakob ist super angenehm zu verfolgen und man fühlt sich sehr wohl in der Geschichte. Dabei wird es jetzt auch packender, denn nicht nur Victoria sinnt nach Rache an Bella, auch Jakobs Geheimnis sorgt für Spannung und zum Ende sorgt noch ein ganz anderer Handlungsstrang für Aufregung. Das Worldbuilding hat sich dabei weiter ausgebaut und ist ebenfalls interessant, gerade da man nochmal viel über die Volturi - die mächtigste Vampir-Familie - erfährt. Die Protagonisten selbst sind dabei ebenfalls schon sympathischer; Bella wirkt nicht mehr so wiedersprüchlich wie in Band eins, die Liebesgeschichte ist überzeugender und auch die Nebencharaktere wie Jakob gewinnen mehr und mehr an Farbe. Insgesamt also wirklich eine passende Fortsetzung, die gut unterhält und durchaus Spannung bietet. Die Autorin hat sich echt gesteigert und ich bin neugierig, was sie noch alles aus der Reihe rausholt.
- Stephenie Meyer
Biss zum Ende der Nacht (Bella und Edward 4)
(6.257)Aktuelle Rezension von: lady_of_fantasyEdward und Bella haben beschlossen ihre Liebe zu verewigen im Bund der Ehe. Nach dem großen Trubel der Hochzeit reisen sie zu zweit auf Esmes Insel im Süden. Doch das neue Ehepaar muss plötzlich ihre Reise abbrechen, da Bella schwanger ist, doch es ist kein normales Kind, das in ihrem Inneren wütet und ihre Kräfte entnimmt. Edward bleibt nichts anderes übrig als sie zu verwandeln und zu einem Monster zu machen. Im seltenen Fall bekommen Vampire besondere Gaben, so auch Bella. Natürlich bleibt das Baby nicht unerkannt und die Volturi haben vor zu den Cullens zu kommen. Doch die Vampirfamilie aus Forks gibt sich nicht so einfach geschlagen und holt sich Zeugen aus mehreren Zirkeln. Denn um keinen Preis geben sie ihr kleines Kind mit einer derart außergewöhnlichen Gabe her.
Meine Meinung:
Der letzte Band der Twilight Saga hat mich nicht ganz so überzeugt wie die letzten drei Bände. Ich hatte das Gefühl, dass nie richtig Spannung aufgekommen ist. Was mich verärgert hat, war, dass es am Ende eines Kapitels öfters dazu kam, dass es im nächsten gleich um etwas anderes ging und es gar nicht wirklich ausformuliert wurde. Daher wusste man nicht wirklich genau, was passiert war. In diesem Band war der Fall, dass man es einmal aus Jacobs Sicht lesen durfte, was meiner Meinung nach ein guter Einfall war, jedoch war es des öfteren langweilig aus seiner Sicht zu lesen, da nichts passiert ist. Dennoch gebe ich diesem Buch vier Sterne von fünf, da es immer noch ein gutes Buch ist, das wirklich auch sehr oft ausgeschmückt wurde. Ich empfehle diesen Roman denjenigen, die gerne ein Buch aus verschiedenen Perspektiven erleben möchten und die die Bände davor gelesen haben , denn das ist Muss zum Verständnis.
- Stephenie Meyer
Biss zum Abendrot (Bella und Edward 3)
(7.055)Aktuelle Rezension von: qhanqibe2Der etwas zähe dritte Band der Biss-Reihe, in dem in Seattle eine Armee gefährlicher Jungvampire erschaffen wird, die es auf Bella und die Cullens abgesehen hat - jetzt heißt es, mit den Werwölfen Frieden zu schließen und den gemeinsamen Gegner zu besiegen. Der Schreibstil erzählt wie immer aus Bellas Sicht und das wieder sehr einfach und locker, so dass man gut durch die Geschichte kommt. Nur macht es einem der Plot in diesem Teil nicht so einfach; die 600 Seiten sind zugegeben etwas viel, da sich bis kurz vor Ende ausschließlich mega intensiv mit der Dreiecks-Beziehung von Bella mit Jacob und Edward konzentriert wird. Das ist auf Dauer etwas nervig, besonders da sich bereits stark herauskristallisiert hat, dass Bella sich eh für den Vampir entscheidet. Dieser Kampf um sie wirkt einfach etwas gezwungen, da hätte man sich lieber auf den richtigen Kampf fokussieren können. Jacob und Edward sind einem bei der ganzen Rangelei etwas unsympathisch geworden und das einzig wirklich interessante, war, dass man teilweise noch einiges über die Nebencharaktere erfahren hat. Zwar wurde es dann zum Schluss etwas spannender, aber irgendwie hat auch dann einfach der Funke gefehlt, der einen mitreißt. Insgesamt also etwas schade, dass hier so viel Potenzial verschwendet wurde und das Buch um ehrlich zu sein etwas langweilig ist. Dennoch war es unterhaltsam für Zwischendurch und ich werde auch zum letzten Teil greifen.
- Jonathan Safran Foer
Tiere essen
(533)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBestsellerautor Jonathan Safran Foer (Alles ist erleuchtet, Extrem laut und unglaublich nah) und seine Frau wurden Eltern. Im Vorfeld hatten sie lange Gespräche und Überlegungen, wie sie ihr Kind ernähren sollten. Sie lebten zum Teil vegetarisch, aber Fleisch kam auch immer mal wieder auf den Tisch. Woher kommt eigentlich unser Fleisch? Kann man sich auf artgerechte Tierhaltung verlassen? Wie ist es mit den großen Maßtbetrieben und der Massentierhaltung? Jonathan Safran Foer begann sich zu informieren, nachzuforschen und zu hinter fragen. Manches hat man so schon gehört oder vermutet, aber der Großteil ist erschreckend! Brisante Details kommen zu Tage und Foer hat sich mit vielen Experten, Aktivisten und Farmern auseinander gesetzt und viele kommen in diesem Buch auch zu Wort. Jonathan Safran Foer will uns nicht zu Vegetariern umerziehen, sondern uns die Augen öffnen und uns zu kritischen und klugen Verbrauchern machen. Das ist ihm wunderbar gelungen und ich habe mein Einkaufsverhalten und mein Fleischessen hinterfragt. Ein wichtiges Buch, dass aber den Weg zu denen die es eigentlich lesen sollten, leider wohl kaum finden wird.
- Cecelia Ahern
Flawed – Wie perfekt willst du sein?
(1.165)Aktuelle Rezension von: bellaliebtbuecherKapitel 1: "Ich bin ein Mädchen, das auf klare Definition steht, auf Logik, auf Schwarz oder Weiß. Vergesst das nicht." 🖤🤍
Flawed ist der erste Teil einer dystopischen Diologie von Cecilia Aherns, es geht um die 17-jährige Celestine. Ihr Leben scheint perfekt, doch dann trifft sie eine einschneidende Entscheidung und bricht damit alle Regeln...
Die Idee der Geschichte fand ich wirklich richtig spannend und auch die Umsetzung sehr gut. Cecelia Ahren konnte mich mit ihrem Schreibstil sehr gut in die Geschichte hineinziehen. Es wird in der Ich-Perspektive geschrieben, sodass ich richtig mit der mutigen und starken Celestine mitfühlen konnte. Auch die anderen Charaktere konnten mich überzeugen.
- Milan Kundera
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
(1.154)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchZeitlos, mitreißend und mit manchmal fast schmerzvollem Tiefgang hat mich dieses Werk schon beim ersten Mal lesen absolut in seinen Bann gezogen. Es ist eines dieser Bücher, die am besten nie enden sollten, und deren Charaktere sich für immer in dein Herz schleichen.
- Hilda Röder
Henning flieht vor dem Vergessen
(38)Aktuelle Rezension von: itwt69Ein mitreißendes und hochemotionales Buch über das Leben und das Sterben: Henning ist 68, als er die Diagnose Alzheimer bekommt. Für ihn steht schnell fest, dass er sich nicht zu Tode pflegen lassen will und er erkundigt sich über Sterbehilfe (die in den Niederlanden in bestimmten Fällen erlaubt ist). Da auf einer wahren Begebenheit basierend, ist die Geschichte umso dramatischer: Henning erfährt als Jugendlicher die ganze Grausamkeit dieser Krankheit - sein Großvater leidet und stirbt daran. Doch das ist nicht alles, was das Leben an Schlimmem zu bieten hat, er verliert noch einige liebe Menschen auf dramatische Weise. Das bringt ihn auch dazu, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Das Buch ist spannend und mit allerlei Erinnerungen gespickt, wird er den letzten Schritt gehen? Ein sehr nachdenklich machendes Buch und man stellt sich unweigerlich die Frage: Was wäre wenn? Nun da es in Deutschland keinerlei Möglichkeit gibt, begleitet aus dem Leben zu scheiden, wird das Thema Patientenverfügung auf einmal sehr wichtig und hochaktuell. Denn wer weiß schon, wann es soweit ist? - Dimitri Verhulst
Der Bibliothekar, der lieber dement war als zu Hause bei seiner Frau
(46)Aktuelle Rezension von: mabo63Wieviele der dementen Leute in Heimen leiden wirklich an Demenz? Gibt es überhaubt solche die diese Krankeit vortäuschen um aus dem tristen Alltag zu entfliehen?
Das habe ich mich tatsächlich auch schon gefragt.. In diesem Roman von D.Verhulst erzählt Desire wie er es geschafft hat seine Familie zu täuchen und zu entfliehen aus den 'Fängen' seiner immer nörgelnden Frau indem er vorgibt an Demenz zu leiden.
Da ihm anfangs noch verziehen wird (ist ja nicht so schlimm statt den Abfallsack den Wäschekorb auf die Strasse zu stellen) muss sich Desire stetig steigern in seiner Vergesslichkeit um ans Ziel zu gelangen, um von der Familie 'abgeschoben' zu werden.
Schickt ihn die Frau mal kurz in die Bäckerei für einen Dessert, erscheint Desire 3 Stunden später mit einem Toaster in der Hand.
Das hilft dann schon mal.. Bitterböser Text, trotz der Tragik des Themas hab ich das Buch mit Genuss verschlungen.
- Nicholas Sparks
Mein Weg zu dir
(721)Aktuelle Rezension von: Nardi_Da_VinciWie bei jedem Nicholas Sparks Roman, gibt es ein Paar, dessen Chemie einfach stimmt. Das führt dazu, dass man beide Charaktere mag. Aber ebenfalls typisch ist diese Wende, die das Buch emotional und besonders macht.
Ich glaube, dass jeder der Nicholas Sparks' Stil mag, auch von diesem Buch begeistert sein wird.
- Ferdinand von Schirach
Verbrechen, 2 Blu-rays
(738)Aktuelle Rezension von: KlugscheisserDieser Band von Ferdinand von Schirach trägt den Titel Verbrechen. Er umfaßt zwölf Kriminalstories. Die Faszination der Geschichten beruht auf zwei Komponenten: Zum einen auf dem Wissen, daß es sich bei diesen Stories um echte Fälle handelt, in die der Autor als Rechtsanwalt involviert war. Zum zweiten in seiner Sprache. Mit wasserklaren Worten beschreibt er, was geschieht, gedacht und gefühlt wird. Gerade die Schnörkellosigkeit erzeugt diese unglaubliche Dichte.
Oft geht es mir so, daß ich zwar das Lesen eines Kurzgeschichtenbandes geniesse, aber mich einige Tage später kaum mehr detailliert erinnern kann. Die Stories von Ferdinand von Schirach dagegen, beschäftigen einen noch tagelang, jede einzelne. Es wäre nicht falsch gewesen, dem Titel des Buches noch ein Fragezeichen hinzuzufügen. Denn der Leser muß am Ende selbst entscheiden, ob es sich bei den Taten tatsählich um Verbrechen handelt. Zweifelsfrei sind es Straftaten. Aber hätten wir in diesen Situationen nicht genauso gehandelt ?
Alle Geschichten bewegen sich in dem Bereich, den wir im Allgemeinen als mildernde Umstände bezeichnen würden, die das Strafmaß völlig zu Recht erheblich beeinflussen. Es juckt mich natürlich in den Fingern, zu den einzelnen Geschichten meinen Kommentar abzugeben, aber das würde eine grenzenlose Gemeinheit darstellen, denn es würde Sie eines Teiles des Leseerlebnisses berauben.
Nur soviel sei mir erlaubt. Die Storie Notwehr erfüllte mich mit einem unglaublichen Gefühl der Genugtuung. Und bei der Storie Summertime, sollten Sie sich die Zeit nehmen, am Ende der Geschicte noch einmal genau nachzudenken und nicht über die vermeintliche Ratlosigkeit hinweggehen, in der der Autor den Leser zurückläßt. Sie werden auf die Lösung des Rätsels kommen und erstaunt sein, daß sich das Gericht, der Staatsanwalt und sogar der Verteidiger den gleichen Denkfehler begangen haben. Es sind eben echte Stories.
Dieses Buch habe ich nach dem Lesen nicht zurück ins Regal gestellt, sondern neben dem Bett belassen, um immer wieder mal eine der Geschichten erneut zu lesen. Ein großartiger Autor, ein großartiges Buch, sehr zu empfehlen !
- Kazuo Ishiguro
Was vom Tage übrig blieb
(273)Aktuelle Rezension von: ENIZum Inhalt: Stevens dient als Butler in Darlington Hall und stellt sein Leben voll und ganz in den Dienst seines Herrn. Er lebt jahrelang in seiner eigenen Welt bis ihn eines Tages die Vergangenheit einholt. Klasse und Hierarchien prägen die Gesellschaft in welcher er sich aufhält und der er mit Pflichtgefühl dient.
Meine Meinung: Ich hatte sehr hohe Erwartungen an diesen Roman, die leider nicht alle erfüllt wurden. Der Schreibstil von Ishiguro ist gut zu lesen, seine Sprache ist sehr schön und passt gut zum Protagonisten. Leider fehlt der Geschichte der Spannungsbogen. Das Buch ist in der Ich-Form aus der Sicht des emotionslosen Butlers geschrieben. Das ist vom Autor gewollt und literarisch sehr gut gelungen. Ich als Leserin empfand die Geschichte aber oft als langweilig.
Ich las die Ausgabe der Büchergilde, die wunderschöne Illustrationen beinhaltet. Dieses Ausgabe ist eines der schönsten Bücher in meiner Sammlung.
- Cathy LaGrow
All die Jahre
(20)Aktuelle Rezension von: annisleseweltEine lebenslange Sehnsucht und ein großes Wunder
Die wahre Geschichte einer Mutter die niemals die Hoffnung aufgab.
Als ich das auf dem Cover des Buches las war ich extrem gefesselt.
Da wusste ich, ich muss das Buch lesen.
Und schwarz, als Coverhauptfarbe, passt so gut denn im Buch geht es um tiefen Schmerz.
Minka, ein 16 jähriges Bauersmädchen, macht mit einigen Freundinnen einen Ausflug und wird von einem Mann vergewaltigt.
Schon allein das ist unvorstellbar grausam, doch die Zeit damals um 1920 machte es gefühlt noch grausamer.
Mädchen wurden nicht aufgeklärt und schon gar nicht so "früh" und Minka wusste gar nicht so recht was geschehen war.
Sie schweigt darüber und auch das ist typisch, doch sie ist schwanger geworden und ihr Geheimnis wird sichtbar.
So wird sie, als es immer deutlicher zu sehen ist, von zu Hause weggeschickt um im "Haus der Barmherzigkeit" (eine soziale Einrichtung) bis zur Geburt zu bleiben.
Sie weiß das man von ihr erwartet das Baby zur Welt zu bringen und dann zur Adoption frei zu geben um "das Leben dann so weiterzuführen" als ob nichts gewesen wäre."
Sie tut was man von ihr verlangt und gibt Betty Jane weg.
Als sie vermisst ihr Baby, täglich denkt sie an ihre Tochter und konnte doch nur ein Foto von ihr behalten. So lebt sie mit dem Schmerz und der Erinnerung.
Fast 80 Jahre später sucht der Sohn ihrer Betty Jane nach ihr und Minka darf endlich ihre Tochter in die Arme schließen.
Es bricht mir das Herz während ich das hier schreibe, dieser Schmerz, diese Sehnsucht und die große Freude am Ende - Gott ist Groß.
Minka ist eine starke Frau und ich bewundere sie.
Sie wird sehr authentisch beschrieben und Cathy LaGrow schafft es dieses Buch mit Emotionen aber ohne Schuldzuweisungen zu schreiben.
Sie reißt einen mit in Minkas Leben und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Es ist eine starke Biografie über eine schlichte Frau die ihren Weg geht, mit allen Schwierigkeiten und Nöten aber voller Vertrauen auf Gott.
Ganz große Leseempfehlung
- Johanna Alba
Halleluja!
(69)Aktuelle Rezension von: ZahirahEin Papst als Ermittler - kann das funktionieren? In meinem Fall kann ich die Frage absolut mit JA beantworten. Das Autorenteam Alba/Chorin hat hier einen witzigen, spritzigen, spannenden und erfrischend ironischen Serienstart hingelegt. Neben dem zu ermittelnden Todesfall punkten in meinen Augen vor allen die skurillen Figuren, die aber wunderbar zur Geschichte passen. Auch wenn man diesen Papst-Krimi mit einem zwinkernden Auge lesen sollte, weiß er vortrefflich zu unterhalten. Meinen Geschmack hat dieser erste Band voll getroffen und ich freue mich schon jetzt auf einen weiteren Fall für Papst Petrus II. und seine mit ihren weiblichen Reizen nicht geizende Pressechefin Giulia. Von mir gibt es folglich eine Leseempfehlung und volle 5 Sterne.
- Mitch Albom
Dienstags bei Morrie
(513)Aktuelle Rezension von: lyla_2912"Dienstags bei Morrie" von Mitch Albom hat mir als Taschenbuch sehr gut gefallen. Es ist eines dieser Bücher, dass dich nicht mehr loslässt und hat mir unglaublich gut gefallen.
Ich habe diese Ausgabe im örtlichen Bücherschrank gefunden und war von der ersten Minute an gefesselt.
Als er erfährt, dass sein ehemaliger Professor Morrie Schwartz schwer erkrankt ist und bald sterben wird, beginnt der Journalist Mitch Albom seinen Lehrer jede Woche zu besuchen. Und er, der meinte, dem Sterbenden Kraft und Trost spenden zu müssen, lernt stattdessen dienstags bei Morrie das Leben neu zu betrachten und zu verstehen.
Es ist klug geschrieben, gut unterteilt und beantworte mir als Leserin ebenfalls viele wertvolle Fragen, die mit dem Leben und der Perspektive auf das Leben in Zusammenhang stehen.
Eine absolute Buchempfehlung für alle, die sich die richtigen Fragen stellen wollen und Inspiration suchen, sich den Antworten zu stellen.
- Udo Baer
Die Weisheit der Kinder
(16)Aktuelle Rezension von: Nadine_Imgrund„Die Weisheit der Kinder – Wie sie fühlen, denken und sich mitteilen“ von Udo Baer
Klappentext
„Kinder wollen verstanden werden.
Warum spielen Kinder Verstecken? Warum lassen die Kleinen so oft den Löffel fallen? Und was bedeutet es, wenn Kinder lügen oder aggressiv reagieren? Der erfahrene Pädagoge Udo Baer entschlüsselt die alltäglichen sowie die problematische Verhaltensweisen und Äußerungsformen von Kindern aller Altersstufen und zeigt den dahinter liegenden Sinn. Mit seinem reichen Schatz an Beispielen, aber auch mit einer Quintessenz an Empfehlungen für Eltern und Erzieher leistet das Buch einen wertvollen Beitrag zu gelingenden Beziehungen in Familie, Kindergarten und Schule.
Udo Baer, Dr. phil., Diplom-Pädagoge, ist Mitbegründer des Pädagogischen Instituts Berlin, Seminarleiter, Leiter von Forschungsprojekte, Mitbegründer der Zukunftswerkstatt „therapie kreativ“, Vorsitzender der Stiftung „Würde“ sowie erfolgreicher Buchautor zu Themen der Kinderpsychologie und Päadgogik.“
Fazit
Das Cover des Buches ist lustig und farbenfroh. Der Schreibstil von Udo Baer ist angenehm und unkompliziert.
Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Länge der einzelnen Kapitel ist angenehm kurz. Der immer gleiche Aufbau der Kapitel in „Teil A: Kinder verstehen“ mit den Beispielen und den Erklärungen ist schön übersichtlich.
Vom Inhalt her bin ich sehr angetan. Es sind so viele Kleinigkeiten, die man einfach übersieht oder immer wieder in der "Hitze des Gefechts" vergisst. Schön, dass dieses Buch genau darauf den Finger legt und liebevolle Hinweise gibt, wie es besser gehen kann. Man kann hier sehr viel mitnehmen für den Umgang und das gemeinsame Miteinander.
Die „Empfehlungen für Eltern“ und das Kapitel über Geschenke am Ende des Buches runden alles sehr schön ab und fassen das zuvor Gelesene noch einmal sehr übersichtlich zusammen.
Klare Leseempfehlung für alle, die Kinder erziehen oder betreuen.
Vielen Dank, dass ich dieses Buch im Rahmen der Leserunde bei LovelyBooks kennenlernen durfte!
- Charlotte Brontë
Jane Eyre
(211)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeDie Geschichte der Waise Jane Eyre, die von ungeliebten Verwandten auf ein Internat geschickt wird und später als Gouvernante auf Thornfield Hall arbeitet und sich in Mr Rochester verliebt, der allerdings ein dunkles Geheimnis hat, ist ein wunderbarer Klassiker, den ich vor Jahren bereits einmal auf Deutsch gelesen hatte.
Nun habe ich mich am Original versucht.
Sprachlich gesehen verlangte mir Charlotte Brontë dabei alles an Konzentration und Vokabelkenntnissen ab, die ich habe. Ich habe mich schwerer getan als erwartet, da ich durch die deutsche Übersetzung keinen solch komplexen Schreibstil erwartet hatte. Hätte ich das Buch zuerst in der Originalfassung gelesen, wäre ich vermutlich nicht so begeistert gewesen.
Doch meine damalige Begeisterung ließ sich wieder durch den Charakter von Jane entfachen. Auf ihre Entwicklung konnte ich diesmal mein besonderes Augenmerk legen, da ich das Geheimnis Mr Rochesters bereits kannte. Jane ist eine starke Frau, die sich durch Rationalität und ihr Gewissen leiten lässt. Sie ist das Gegenteil der oberflächlichen Damen, die Mr Rochester zu umgarnen versuchen. Hinter ihrem einfach gekleideten Äußeren verbirgt sich ein Mensch, der viel Liebe zu geben vermag und sich selbst nicht zu wichtig nimmt. Jane auf ihrem Weg zu begleiten ist ein großes Vergnügen.
Ich denke, dass die Attraktivität dieses Klassikers auch heute noch in der Charakterstärke von Jane Eyre liegt und natürlich in der schönen Liebesgeschichte zwischen ihr und Rochester. Da stört es mich auch nicht, dass ich viel Konzentration beim Lesen aufbringen musste, um die Originalfassung Charlotte Brontës zu verstehen.
- Ken Follett
Der dritte Zwilling
(893)Aktuelle Rezension von: leipzigermamaWieder mal ein Thriller von dem ich direkt gefesselt wurde. Denn hier waren so viele Personen direkt miteinander vernetzt, dass man nur schwer glauben konnte, wie normal sie trotz all der Vorfälle noch im Umgang miteinander sein konnten.
Dabei ist das Werk von Ken Follett gar nicht so neu und wurde sogar verfilmt. Wie konnte dieses Thema dann nur so an mir vorbei gehen? Denn mich faszinierten hier die Abgründe der menschlichen Seele, die Follett wirklich gut ausgearbeitet hat.
Doch wie fantastisch es am Ende wirklich wird, konnte ich beim Titel und der Kurzbeschreibung noch gar nicht absehen. Denn hier geht es nicht einfach darum, dass sich Zwillingsbrüder nicht kennen und wohl bei der Geburt getrennt wurden. Es ist tatsächlich eine viel dramatischere, sogar verrücktere, Geschichte, die dahinter steckt. Schön geschmückt mit aktuellen Ereignissen wie der Vergewaltigung, Brandstiftung und Zerstörung der Karriere.
Definitiv lesenswert! Und ich geh jetzt mal auf die Suche nach dem Film. Der reizt mich. Wobei ich hoffe, dass er nicht zu arg vom Buch abweicht. - Jürgen Domian
Interview mit dem Tod
(40)Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseiteJürgen Domian hat in seiner jahrzehntelangen Radiotalkshow nicht nur ein sehr feinsinniges Gespür für andere Menschen entwickelt, sondern auch immer klar seine eigene Meinung vertreten und den Zuschauer und -hörer damit deutlich näher an sich herangelassen als es die meisten anderen Showmaster getan haben. In seinem Buch „Interview mit dem Tod“ ist er sogar noch einen Schritt weitergegangen und hat sich mit dem Thema auseinander gesetzt, vor dem er selbst die größte Furcht hat, unter der er leidet und die er nicht ablegen kann: Das Sterben und der Tod. Und wie der Titel des kurzen Buches bereits nahe legt, hat er dabei die Form eines fiktiven Interviews gewählt, das er mit dem personifizierten Tod führt. Darin eingeschoben sind persönliche Erlebnisse des Autors, so hat er sehr intensiv beschrieben, wie er seinen Vater bei seinem Weg auf der Palliativstation durch das Sterben begleitet hat. Aber auch seine Gedanken zur aktiven Sterbehilfe lässt er mit einfließen.
Domian wählt dabei einen sehr eingängigen Schreibstil, klare Wortwahl und sehr emotional schildert er seine Erlebnisse, die Interviewsequenzen sind hingegen sehr philosophisch angehaucht. Dabei entwirft der Autor auch ein mögliches Szenario, wie das Leben nach dem Tod aussehen könnte und nähert sich dabei eher östlichen Philosophien an. Dennoch zwingt er den Leser dazu, sich selbst mit seinen Gedanken zu dem Thema auseinander zu setzen, wirft oft mehr Fragen auf als beantwortet werden. Und immer ist der große Respekt des Autors gegenüber den Thema zu spüren, der sich dem schließlich auf ungewöhnliche Weise nähert.
„Interview mit dem Tod“ ist ein kleines, nachdenkliches Buch mit philosophischem Ansatz. Das Gespräch mit dem Tod ist eingängig, ernsthaft und lebendig, die Beschreibung der persönlichen Erlebnisse berührend und nahbar, das Plädoyer für einen anderen Umgang mit dem Sterben inbrünstig und gut argumentiert. Sehr lesenswert! - Hermann Knapp
Der Tote, der nicht sterben konnte
(13)Aktuelle Rezension von: BriggsAm Anfang ist das Sterben. Unglaublich gut beschrieben. Und doch ist eben nicht das Sterben der Beginn: Martin Heinz ist gar nicht tot.
Was wie im Film in Zeitlupe beginnt, wird zu einem Buch, das den Leser durch viele Gefühlsstadien schleust.
Der Flug der Leitplanke. Die Langsamkeit des Sterbens. Alles umsonst.
Irgendwas ist anders. Achso. Das Herz schlägt nicht mehr.
Die Familie und der nicht lebensfähige, aber auch nicht tote Vater: Entsetzlich,nicht zu sterben und doch sein Leben zu verlieren!
Doch es bleibt nicht lange deprimierend und aussichtslos.
Die lebensnah geschriebene Geschichte wandelt sich in eine komplett unerwartete Szenerie; der Autor lässt den Leser galant von Mitleid über Amüsement zur Erleichterung schliddern.
Wer Spaß am österreichischen Humor hat, dem wird das Buch gefallen. Es bietet Überraschung, ist sehr gut geschrieben mit einem interessanten Spannungsbogen und einem Ende, von dem man eben noch dachte, es könne gar keine Lösung geben.
Von mir 5 Sterne für ein schönes Lesevergnügen, über das ich nicht mehr schreiben könnte ohne zu spoilern! - Armgard Schörle
Handbuch der Alchemie
(14)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch schreibe erst jetzt die Rezision dazu, weil ich lange mit dm Buch gearbeitet habe.
Es war eine erstaunliche Reise. Vor allem was in der Zeit im Kopf passiert. Vieles hat sich für mich geklärt, aber such ein paar Baustellen sind geblieben und ich will dran weiter arbeiten.
- Charlie Huston
Das Clean Team
(59)Aktuelle Rezension von: burnedeyezZufallskäufe können eine tolle Sache sein. Ganz klar. Man entdeckt so Bücher, von denen (bzw. derem Autoren) man im Leben noch nichts gehört hat. So auch in diesem Fall, Charlie Huston war mir bislang kein Begriff und dementsprechend war “Das Clean Team” für mich auch ein ziemlicher Blindflug. Die können natürlich positiv überraschen – müssen es aber nicht zwangsläufig.
Glücklicherweise kann man aber recht schnell Entwarnung geben, denn Huston hat es sehr schnell geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Er wirft den Leser mit Höchstgeschwindigkeit mitten in die Geschichte, ohne große Erklärungen, wer Hauptfigur Web ist und was er überhaupt macht. Dafür nimmt er sich dann aber nach dem kurzen Prolog die nächsten 180 Seiten Zeit – und lässt auch dabei keine Langeweile aufkommen, obwohl die Geschichte bis dahin eigentlich nicht einmal besonders actionreich ist. Tempo kommt trotzdem auf, Spannung auch… und die Action wird dann auf den folgenden Seiten auch ausgiebig nachgeholt, an der Geschwindigkeitsschraube gedreht und ein kleines, absurdes Feuerwerk von unglücklich verketteten Zufällen abgebrannt. Sehr gelungen, bis zum Ende spannend und ohne merkliche Durchhänger, dafür aber mit einer Menge bissigen, wenngleich auch manchmal etwas stumpfen, Humor.
Die Figuren in “Das Clean Team” sind dabei genau so wichtig für das Gelingen des Buches wie die Story selbst. Mit Web hat Huston einen tollen Anti-Helden geschaffen, der vor Zynismus nur so übersprüht (was aber, wie oben bereits angedeutet, sehr ausführlich und irgendwie nachvollziehbar begründet wird) und eigentlich eine unglaubliche Arschloch-Attitüde an den Tag legt. Trotzdem kommt er sehr sympathisch rüber und kann tatsächlich als Identifikationsfigur gesehen werden. Auch seine Wegbegleiter sind durch die Bank markante, eigenständige Figuren mit Wiedererkennungswert. Auch sie kommen eigentlich mit einem ziemlich guten Hintergrund daher, auch wenn im Fall von Gage ziemlich viel Mysterium dabei ist – was aber nicht störend wirkt, da es gut zur Figur passt. Alle haben allerdings gemein, dass sie mitunter sehr überdreht wirken, was aber gut in den Kontext der Story passt.
Handwerklich kann man sich über Charlie Huston eigentlich auch nicht beschweren. Grundsätzlich ist sein Stil sehr eingängig und gut zu lesen. Man sollte sich aber bewusst machen, dass der Mann eigentlich ein Drehbuchautor ist und das schlägt sich hier und da auch in der Schreibweise nieder. So ist es anfangs doch sehr gewöhnungsbedürftig, dass die wörtliche Rede nur von Gedankenstrichen angezeigt wird. Dadurch kommt zumindest zu Beginn hier und da mal etwas Verwirrung auf, besonders in Szenen mit vielen Akteuren. Dennoch ist “Das Clean Team” keine schwere Kost. Zartbesaitete sollten sich übrigens vom Setting rund um den Tatortreiniger Web nicht abschrecken lassen. Ja, Huston hat diverse, nicht gerade harmlose, Gewaltspitzen in seiner Story verbaut – diese sind aber tatsächlich nur Spitzen und so wird man nicht permanent mit einem Blutgemetzel überschüttet. Anmerken sollte man vielleicht, dass mir die Übersetzung mitunter etwas wörtlich geschrieben scheint. Wie sonst kommt man auf den Fluch “Fickende Hölle”? Macht aber nichts, ist vielleicht eher unfreiwillig komisch, passt aber in diesem Fall trotzdem gut.
Fazit:
“Das Clean Team” ist ein abgefahrener Trip, der in erster Linie durch Hauptfigur Web gestemmt wird. Man sollte als Leser also ein Faible für Antihelden haben. Zudem sollte man sich direkt bewusst machen, dass die Schreibweise Charlie Hustons nicht dem Standard entspricht und hier und da vielleicht auch einmal etwas anstrengend sein kann – ist man aber erstmal in der Geschichte, lässt sie einen dann auch nicht mehr los und ist sehr unterhaltsam.
Eine Besprechung von www.review-corner.de
- Ernest Hemingway
The Old Man and the Sea
(119)Aktuelle Rezension von: Mira123Was haben die Amerikaner eigentlich mit ihren großen Fischen? Zuerst "Moby-Dick" und jetzt "The Old Man and the Sea". Weiß irgendwer, was es damit auf sich hat? Falls es überhaupt eine größere Bedeutung hat, natürlich. Allerdings hab ich in meinem Studium vor allem eines gelernt: Wenn mir irgendetwas Seltsames auffällt oder mich irgendwas irritiert, dann hat das immer eine Bedeutung. Und die kann man meistens irgendwie entschlüsseln. Also falls da irgendwer was weiß: Lasst es mich ganz dringend wissen!
Bei diesem Text handelt es sich wieder mal um eine Kurzgeschichte, wenn auch um eine etwas längere mit ungefähr hundert Seiten. Ich entschuldige mich also jetzt schon dafür, sollten in diesem Absatz irgendwelche Spoiler passieren. Es ist einfach sehr, sehr schwierig, die Handlung einer Kurzgeschichte zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Und auf diesen hundert Seiten begleiten wir nicht irgendeinen alten Mann auf seinem Fischerboot, sondern DEN alten Mann. Ich weiß gar nicht mehr, ob der einen Namen hatte. Ups! Ich glaub aber nicht, das wüsste ich sonst ziemlich sicher. Auf jeden Fall wird der alte Mann vom Unglück verfolgt: Schon seit Ewigkeiten hat er keinen Fisch mehr gefangen. Doch noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben. Und tatsächlich: Dieses eine Mal beißt einer an. Und was für einer! Der Fisch ist riesig, wahrscheinlich ein Wal. Und stark ist er auch. Es wäre unmöglich, den an Land zu ziehen. Also beschließt der alte Mann, ihn so lange das Schiff ziehen zu lassen, bis der Fisch müde wird. Immer weiter und weiter ins Meer hinaus...
Nun, eines muss man Hemingway lassen: Er hat es geschafft, dass ich hundert Seiten über einen alten Fischer lese. Und das ohne, dass mir dabei langweilig wurde. Respekt! Vor allem war die Lektüre deswegen spannend, weil ich einfach die ganze Zeit damit beschäftigt war, irgendeine Interpretation für die verschiedensten Details des Texts zu finden. Ich konnte es einfach nicht lassen - ich musste das tun. Und ich freu mich jetzt schon sehr darauf, die Notizen meiner Professorin zu diesem Text durchzulesen. Durch das Distant Learning hab ich ja jetzt mehr Kontrolle drüber, wann ich was lerne, vor allem auch, weil ich bei dieser Leselistenprüfung sowieso erst im Herbst antreten werde. Warum also Stress verbreiten und mir meinen ersten Eindruck mit den Notizen von jemand anderem verfälschen? Da interpretiere ich lieber zuerst alles mögliche in den Text hinein! Dadurch lern ich viel, viel mehr!
Stellenweise hatte ich mit diesem Text so meine Probleme. Vor allem, weil halt einfach nicht wirklich viel passierte. Und trotz des spannenden Schreibstils war es nicht immer so mitreißend, den alten Mann zu begleiten. Außerdem fand ich das Ende richtig deprimierend!
Mein Fazit? Kann man auf jeden Fall mal lesen und ist vom Schreibstil her auch ziemlich spannend. Zu hundert Prozent glücklich bin ich aber trotzdem nicht.