Bücher mit dem Tag "wirtschaftsthriller"
49 Bücher
- Stieg Larsson
Verblendung
(6.213)Aktuelle Rezension von: StopkaofbooksIch habe per Zufall mir einen schwedischen Krimi herausgesucht.
Auf den ersten 300 Seiten gab es zwar durchaus spannende Momente, aber zwischendurch war ich auch gelangweilt. Trotzdem zog mich Larsson nach und nach in die Bahn der Geschichte, Spannung stieg und ließ mich bis zum Schluss nicht mehr los. Das Ende (sobald der Fall gelöst ist - also ca. 160 Seiten) fand ich wieder etwas zu langgezogen.
Die Geschichte ist gut überlegt und die Wendungen sind nicht vorhersehbar, das hat mich absolut überzeugt.
Mir gefallen selten Krimis, wo privat auf eigene Faust Dilettanten ermitteln, aber hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Weder Journalist noch die private Ermittlerin handeln dumm, unüberlegt oder naiv.
Fazit: Ein Krimi, den ich jedem empfehlen würde.
- Gila Lustiger
Die Schuld der anderen
(63)Aktuelle Rezension von: walli007Durch neue Untersuchungsmethoden wie die DNA-Analyse steht ein alter Mordfall vor der Aufklärung. Vor 28 Jahren wurde die junge Prostituierte Emilie Thevenin vergewaltigt und zu Tode geprügelt. Der Verdächtige hat die Tat allerdings nicht gestanden. Der Journalist Marc Rappaport hat durch seine guten Kontakte zur Polizei die Möglichkeit nahe an den Verdächtigen heranzukommen. Seiner Meinung nach kann etwas mit der Geschichte nicht stimmen. Rappaport beginnt, nach den Hintergründen der Tat zu forschen. Immer mehr verbeißt er sich in seine Untersuchung. Er überredet seinen Chefredakteur, einen ausführlichen Artikel zu bringen und Marc zu unterstützen.
Eigentlich kommt der Journalist Marc Rappaport aus gutem Haus. Sein Großvater hat ein milliardenschweres Unternehmen aufgebaut. Doch Marc konnte sich nie mit der Firma identifizieren. Wie seine Eltern hat er sich entschlossen, einen normalen Beruf zu ergreifen. Wenn er für einen Bericht recherchiert, vertieft er sich dermaßen in seine Arbeit, dass er alles um sich vergisst und der Rest unwichtig wird. Das begeistert seine Freundin Deborah nicht so sehr. Hilfe bekommt er dafür durch seinen Praktikanten Antoine, der sich entgegen aller Erwartung als echter Gewinn erweist. Und so entblättert er nach und nach Schicht um Schicht der Ereignisse um den Tod einer jungen Frau.
Zunächst mögen einige Beschreibungen etwas ausschweifend erscheinen, doch je länger man sich in diesen Roman vertieft, desto interessanter und verwickelter wird die Handlung. Man muss schon aufpassen, damit man jede Nuance erfasst. Unterschiedliche Geschichten bilden Schnittmengen oder berühren sich. Die verschiedenen Verschachtelungen formen sich zu einem Gesamtbild, das nach und nach immer mehr fesselt. Kaum zu glauben, was sich dort offenbart. Mit einem vermeintlich einfachen Mordfall zeigt sich lediglich die Spitze eines Eisberg. Die Story reicht bis in höchste Kreise von Industrie und Politik. Hervorragend wie Marc Rappaport und seine Helfer jede kleine Information nutzten, die sie dem Inneren des Spinnennetzes näher bringt.
- V. S. Gerling
Falsche Fährten
(52)Aktuelle Rezension von: birgitfaccioli
In Deutschland werden pensionierte Ärzte ermordet und teilweise vorher noch gefoltert.Eines haben diese Ärzte allerdings gemeinsam.Sie haben alle zu DDR Zeiten in der Charité in Berlin gearbeitet.
Nicolas Eichorn und Helen Wagner ,die nicht nur Partner beim BKA Berlin sind sondern auch privat,werden mir dem Fall beauftragt.
Im Zuge der Ermittlungen kommen Sie einem grausamen Verbrechen auf die Spur an dem die großen Pharmafirmen beteiligt sind und damit auch Helens eigener Vater.
Unerwartet bekommen Sie noch Hilfe von Jemandem der eigentlich Nicolas beruflich schaden soll .
Der Hintergrund einer wahren Geschichte bildet die Story ,was ich absolut klasse finde,allerdings wurde hier bei der Ausschmückung doch arg übertrieben.
Nicolas ist ein recht eigenwilliger Ermittler der in den eigenen Reihen nicht nur Freunde hat.Ich mag den trockenen Humor der die Spannung einige male durchbricht.
Oftmals wurde ein den vorherigen Fall von Nicolas und Helen berichtet ,den ich allerdings nicht gelesen hab.So fehlten mir leider einige Informationen.
Auch die asiatische Mafia fand ich übertrieben , da ist wohl dem Autor die Fantasie mit ihm durch gegangen :)
- Greg Iles
Verratenes Land
(94)Aktuelle Rezension von: Reenchenz„Die meisten Leute verkaufen ihre Seele scheibchenweise. Was sie dafür kriegen, ist für immer verloren. Wenn du es hier richtig anstellst, verkaufst du deine Seele für eine Rekordsumme. Du kannst die Welt verändern – zumindest dein kleines Eckchen von der Welt.“
Nach fast 30 Jahren kehrt der Journalist und Pulitzerpreisträger Marshall McEwans zurück in seine Heimatstadt Bienville, Mississippi. Sein Vater liegt im Sterben. Dann wird die Leiche des Archäologen Buck Ferris aus dem Fluss gezogen. Marshall ist überzeugt vom gewaltsamen Tod des Ziehvaters und seine Recherchen führen ihn zum „Bienville Pokerclub“, einen zwielichtigen Zusammenschluss zwölf reicher und mächtiger weißer Männer, die seit den Tagen des Bürgerkrieges die Geschicke der Stadt lenken. Denn die Ausgrabungen gefährden das Bauvorhaben der neuen chinesischen Papierfabrik, an deren Errichtung der Pokerclub das größte Interesse hat. Die Affäre mit seiner Highschoolliebe Jet, die nunmehr mit Marshalls Jugendfreund Paul verheiratet ist und deren Schwiegervater Max Matheson ein Mitglied des illustren Pokerclubs ist, macht die Nachforschungen noch brisanter.
Greg Iles erzählt in „Verratenes Land“ über 830 Seiten eine fesselnde und aufwühlende Geschichte über Intrigen, Lügen, Korruption, Mord und Moral. Im ersten Drittel lernen wir Marshall kennen. Er ist die zentrale Figur dieser Geschichte, aus dessen Perspektive der Roman bis auf wenige Ausnahmen erzählt wird. Wie wichtig die vergangenen Ereignisse aus Marshalls Leben für das aktuelle Geschehen in Bienville sind, erschließt sich schnell. Erst ab dem zweiten Drittel des Buches nimmt die eigentliche Geschichte Fahrt auf. Dann aber richtig. An diversen Stellen hing ich mit vor Spannung beschleunigtem Puls an den Zeilen und habe begeistert mitgefiebert. Der Schreibstil ist flüssig und man fliegt förmlich durch die Seiten. Die Figuren sind verdammt gut gezeichnet und ich habe als Leserin sehr starke Sympathien und Antipathien entwickelt.
Am Ende des Buches werden die Hauptfiguren vor schwere Gewissensentscheidungen gestellt und man kommt nicht umhin, sich als Leser mit seinen eigenen Moralvorstellungen auseinander zu setzen. Dies ist für mich auch der Mehrwert dieses Thrillers, der nicht nur fantastische Unterhaltung garantiert, sondern auch zum Nachdenken anregt.
- Andreas Brandhorst
Das Bitcoin-Komplott
(41)Aktuelle Rezension von: BuechermonsterBlogWohl kaum jemand, der schon einmal von Bitcoin und dessen unglaublicher Wertentwicklung in den vergangenen Jahren seit der Gründung der ersten Kryptowährung im Jahr 2009 gehört hat, wünscht sich nicht, damals auch nur ein paar Euro investiert zu haben – es gab vermutlich nie zuvor eine vergleichbare Möglichkeit, Geld nahezu ohne Aufwand in schwindelerregendem Maße zu vervielfachen.
Andreas Brandhorst, der Autor dieses Buches, hat nach eigener Aussage zwar schon bereits Anfang der 2010er-Jahre zum ersten Mal von Bitcoin gehört, damals aber selbst noch nicht zugeschlagen – und so muss er sich nun eben durch das Erdenken von Geschichten den Lebensunterhalt verdienen, statt als Multimillionär oder gar Milliardär die Füße hochlegen zu können.
Ein Ergebnis davon ist nun der Roman “Das Bitcoin-Komplott”, der im Jahr 2028 spielt und eine nahe Zukunft zeichnet, in der es um die Weltwirtschaft nach der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg immer noch alles andere als gut steht. Um für den wirtschaftlichen Total-Kollaps gerüstet zu sein schließen sich daher “Die Sieben”, eine kleine Gruppe höchst wohlhabender und einflussreicher Unternehmer:innen zusammen, um als Gewinner aus der vielleicht historisch schlimmsten globalen Krise hervorzugehen. Ihr Ziel: die Kontrolle über die Kryptowährung Bitcoin zu übernehmen und diese durch gezielte Sabotage der Weltwirtschaft als neue Weltwährung zu etablieren – und das eigene Vermögen dabei ins Unermessliche zu steigern.
Die Geschichte schildert nun wechselweise die Bemühungen der “Sieben”, ihren Plan in die Tat umzusetzen, setzt den Schwerpunkt aber auf den Journalisten Martin Freeman, der als Bitcoin-Fan zunächst unwissentlich ein gemeinsames Ziel wie die Verschwörer:innen verfolgt, nämlich den berüchtigten Satoshi Nakamoto, den mysteriösen Erfinder des Bitcoin ausfindig zu machen. Und natürlich dauert es da nicht allzu lange, bis sich die Wege von Freeman und den mächtigen Strippenzieher:innen im Hintergrund auf gefährliche Weise kreuzen…
Es dauert zu Beginn ein wenig, mit “Das Bitcoin-Komplott” warm zu werden, was zu großen Teilen an den Figuren liegt, wobei vor allem die “Sieben” anfangs als recht austauschbare und skrupellose Schurk:innen daherkommen und auch Martin Freeman nicht interessant genug gezeichnet ist, um eine große Bindung bei der Leserschaft hervorzurufen. Nach der etwas holprigen und unterkühlt wirkenden Anfangsphase nimmt die Geschichte jedoch mehr und mehr Fahrt auf und wird im Verlauf der rund 600 Seiten zu einem spannenden und fesselnden Thriller – auch, weil mit der Zeit die Figuren mehr an Profil gewinnen.
Allerdings bleibt “Das Bitcoin-Komplott” auch weiterhin eher oberflächlich. Die Handlung entwickelt sich schon bald zu einer langen Verfolgungsjagd, die zwar rasant ist und die Protagonist:innen an einige interessante Schauplätze verschlägt, aber deren Elemente sich auch regelmäßig wiederholen, etwa wenn Martin Freeman und seine Freundin immer wieder den gleichen Widersacher:innen entkommen müssen – bis zum nächsten dramatischen Aufeinandertreffen.
Zudem hält Andreas Brandhorst auch das Thema “Bitcoin” eher einfach und erklärt zwar die Grundzüge der Kryptowährung, fokussiert sich aber in erster Linie auf das große Mysterium um dessen Erfinder Satoshi Nakamoto, dessen wahre Identität auch in der realen Welt nach wie vor ein großes Geheimnis ist. Allerdings ist auch dieses Rätsel eher Mittel zum Zweck und greift kaum tatsächliche Hintergründe oder Theorien auf. Wer mehr über den Bitcoin erfahren und das Thema Blockchain & Co. richtig verstehen möchte, darf von diesem Roman nicht zu viel erwarten. Das ist aber auch okay, denn “Das Bitcoin-Komplott” ist eben kein erklärendes Sachbuch, sondern ein Unterhaltungsroman – und als solcher funktioniert das Buch die meiste Zeit über gut, wenn man von den erwähnten Schwächen absieht.
- David Candeago
Weltengeher
(31)Aktuelle Rezension von: Kat-YesFür mich ist „Weltengeher“ ein echtes Lese-Highlight, denn glücklicherweise hebt sich der Roman doch sehr vom aktuellen Buchangebot ab und lässt sich nicht in eine Genre-Schublade stecken. Das Buch hat von allem etwas. Soll heißen: Alle wichtigen Lebensthemen kommen vor: Freundschaft, Liebe, Macht, Angst, Weltliches, Spirituelles – all das und mehr. Ich persönlich habe bislang noch kein Buch gelesen, das so facettenreich ist. Und das liegt nicht daran, dass ich wenig lese. Ganz im Gegenteil!
„Weltengeher“ ist ein Buch ganz nach meinem Geschmack: kurzweilig, geistreich, humorvoll und inspirierend. Auch sprachlich hat mir das Buch sehr gefallen. Candeagos Schreibstil hat meiner Meinung nach einen hohen Wiedererkennungswert.
Was mich ebenfalls sehr anspricht, ist die Aufmachung des Buches. Sowohl die Covergestaltung als auch die Haptik sind mehr als gelungen.
Fazit: Unbedingt lesen! Und natürlich 5 Sterne!
- Birand Bingül
Riskante Manöver
(53)Aktuelle Rezension von: WirkommuEin Pharmakonzern gerät in die Schusslinie von Medien und Pharmakritikern, nachdem mehrere Kinder nach Einnahme eines Medikaments erkranken, ein Kind stirbt, ein Informant tot aufgefunden wird und eine Mitarbeiterin spurlos verschwindet. Einer der Vorwürfe: Unsaubere klinische Studien und damit ein verunreinigtes Medikament oder zumindest eines mit erheblichen Nebenwirkungen. Ein PR-Profi muss her, der den Karren aus dem Dreck ziehen und den Ruf des Unternehmens retten kann. Der selbsternannte Master of Desaster übernimmt mit seiner Agentur den Fall, wobei er als Bedingung stellt: Nur die reine Wahrheit zählt für ihn. Wohlgemerkt meint mit Wahrheit nicht, dass der Konzern „unschuldig“ ist. Das ist er keineswegs, wie sich herausstellt. Mindestens die gesamte Vorstandsetage ist eingeweiht in die Machenschaften, die unschönen. Der PR-Profi meint, er muss alle „schmutzigen“ Details wissen, dann kann er das Unternehmen auch „raushauen.“
Auch nach nochmaligem Lesen kommt man zu dem gleichen Schluss. Mag das Buch auch flüssig und spannend geschrieben sein: Man zweifelt wer eigentlich das größere Desaster ist: Der Konzern mit seinen Machenschaften, Politiker im Umfeld, alle mehr oder mindert gekauft, die Polizei mit ihren voreiligen Schlüssen und unprofessionellem Verhalten, die Medien oder Kritiker, die allesamt auch wenig sauber ticken oder der Master himself, der weder ethisch noch professionell handelt.
- Martin Suter
Elefant
(283)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSchoch ist Obdachlos und kennt alle dunklen Seiten des Lebens. Sein altes Leben ist so fern, dass er sich meist nicht mehr erinnern kann. An einem Juni Morgen im Jahre 2016, da passiert aber etwas, dass ihn wach werden lässt. Er sieht einen rosa Elefant. Zu viel Alkohol? Ein weiterer Rausch? Schoch denkt zum ersten mal seit Jahren klar und macht sich auf die Suche, auf die Reise und die Tierärztin Valerie steht ihm bei und findet auch einen Schoch, den es lange nicht mehr gab. 2013 hat ein Inder ein Experiment gemacht und da gab es einen Elefant und seine Reise begleiten wir, bis zu Schoch und dann geht es los und zwar so richtig und mit allem was dazu gehört. Einfach super! Martin Suter versteht es wieder einmal zu faszinieren und zu begeistern. Obwohl manches hier ganz anders ist, so kommt doch der typische Suter Erzählstil durch und das Buch hat mich total gepackt und fasziniert.
- Andreas Eschbach
Ausgebrannt
(386)Aktuelle Rezension von: WelpemaxMeine Meinung: Das war mein erster Eschbach und ich bin noch etwas unschlüssig wie ich das Buch finden soll. Mehrheitlich positiv, einfach wegen der aktuellen Thematik. Zu 100 Prozent passt es zwar nicht, aber der Tenor ist definitiv da. Für diese Weitsichtigkeit gibt es schonmal ein Pluspunkt. Eschbachs Art zu erzählen kommt bei mir ambivalent rüber, auf der einen Seite kann er erzählen, auf der anderen Seite wirkt es sehr technisch, sehr ausschweifend, sehr langatmig, aber letztendlich fängt er mit seiner spannenden Erzählweise den Leser auch wieder ein. Auch ein wenig Sorgen machte mir neben der technischen Ausführung, dass Genre, denn Science Fiction ist einfach nicht mein Genre, aber hier hat es ganz gut funktioniert, denn letztendlich sind ja auch andere Genre-Elemente im Buch zu finden. Alles in allem sind die vier Sterne eine sehr gute Bewertung, wenn man von meinen Punkten der Kritik absieht. Ich behalte den Autor bzw. manche seiner Werke im Auge.
- Nele Neuhaus
Unter Haien
(343)Aktuelle Rezension von: Anita_NaumannEine Freundin von mir hat mal von der Autorin geschwärmt, deshalb habe ich zu dem Buch gegriffen. Vielleicht muss ich von der Autorin auch einfach nochmal was anderes lesen, denn dieses Werk, das wohl ihr Debüt war, hat mich nicht sonderlich überzeugt.
Um was geht es?
Alex Sontheim ist eine gefragte Investmentbankerin und lernt durch ihren Job den schwerreichen Sergio Vitali kennen mit dem sie eine Affäre beginnt. Die Warnungen ihn betreffend ignoriert sie gekonnt, bis sie selbst feststellen muss, dass er vielleicht doch in dunkle Machenschaften verstrickt ist.
So weit, so gut.
Warum hatte ich Probleme mit dem Buch?
Fangen wir mal mit der Protagonistin an: sie war mir nicht wirklich sympathisch und ich konnte einfach kein Verständnis und noch viel weniger Mitgefühl für sie aufbringen. Sie wird als so hochintelligent und clever beschrieben und lässt sich mit einem verheirateten Mann ein, der ihr Vater sein könnte und dem Mafia-Verbindungen nachgesagt werden? Das zeugt natürlich von überragendem Intellekt.
Übrigens liebt sie ihn auch nicht wirklich, sondern findet es nur toll, dass er sie (nachdem sie beruflich schon ziemlich oben angekommen ist) in der feinen Gesellschaft New Yorks einführt. Und wie gut, dass sie ihm nach über einem halben Jahr Beziehung, nie gesagt hat, dass sie italienisch spricht. Sonst hätte das wirklich Ärger gegeben, als sie zufällig ein Gespräch mit seinen Mafia-Kumpanen belauscht.
Ansonsten war die Geschichte gar nicht mal so unspannend. Ich hatte nur einfach kein Mitleid mit ihr, als sie dann doch irgendwann feststellt, in welche Scheiße sie sich geritten hat. Deshalb gibt es von mir 3 ⭐. - Caroline de Vries
Kiew Contract - Im Namen meines Vaters
(19)Aktuelle Rezension von: DominicsBücherWelt
Kiew Contract von der Journalistin Caroline de Vries ist ein hochspannender Politthriller für den man sich aber Zeit nehmen muss zu lesen.
Die Protagonistin Katharina Eswetja, eine Hamburger Journalistin mit ukrainischen Wurzeln soll für eine Zeitung einen Reisebericht über die Ukrainische Hauptstadt schreiben. In Ihrem bisherigen Leben hat sie die Stadt gemieden, da Sie tief mit ihren eigenen Wurzeln und dem Leben ihres Vaters, einen berühmten Journalisten, verbunden ist. Kaum in der Stadt angekommen, muss Katharina feststellen, dass die Vergangenheit sie schneller einholt als ihr lieb ist und dass die Widersacher ihres Vaters auch vor der Tochter nicht halt machen. Dabei trifft Sie auf einen Staatsanwalt, der vorgibt Sie zu beschützen, jedoch muss Katharina schnell feststellen, dass die Frage nach Freund und Feind manchmal schwer zu beantworten ist. Dabei begegnet Sie auch dem Vater wieder und lernt zu verstehen, dass es Ideale gibt für die es sich lohnt zu kämpfen und Dinge aufs Spiel zu setzen um das Richtige zu tun...
Meinung: Der Schreibstil von Caroline de Vries hat mir von Anfang an sehr gut gefallen und man kommt meiner Meinung nach gut in das Buch rein. Schwierigkeiten haben mir aber die vielen Charaktere und ihre Geschichte gemacht. Die Autorin wechselt in der ersten Hälfte des Buches in jedem Kapitel den Protagonisten und teilweise auch zwischen den Zeiten. Am Anfang geht es um die Journalistin und ihre Reise in die Ukraine, dann begegnet Sie den Wiedersachern ihres Vaters und ab da wird auch die alte Geschichte des Vaters in Rückblicken erzählt. Hat man sich daran gewöhnt und kann man Perspektivwechsel und Namen gut unterscheiden wird man Kiew Contract schnell als fesselnden, hochaktuellen Politthriller für sich entdecken an dem es sich lohnt dranzubleiben.
Fazit: Ein spannender Erstling und ich würde mich freuen mehr von der Autorin zu lesen. Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle Thriller-Fans und solche die es werden wollen. - Berit Paton Reid
Im Schatten der Lombardis
(27)Aktuelle Rezension von: Tapsi0709Am Anfang dachte ich, das ich das Buch abbrechen muss, da es mich erst nicht so gefesselt hat und teilweise recht kompliziert zu lesen war durch die ganzen Bankenfachwörter. Aber dann hat es mich doch gepackt und es war spannend, wie sich alles nach und nach aufgeklärt hat. Leider hat das ganze Fachwissen drum herum den Spaß am lesen etwas gemildert, da die Sprache des Bankwesen doch recht kompliziert ist und man als Laie nicht alles versteht.
Ob es nun ein Happy End zum Schluss gab, muss jeder für sich selbst entscheiden, da es immer noch irgendwie kompliziert zu sein Schein mit den ganzen Besitzverhältnissen etc. ... Ich würde dieses Buch nicht unbedingt jedem empfehlen, da es schon sehr speziell ist.
- Kristin Lukas
Das Letzte, was du siehst
(28)Aktuelle Rezension von: louvre74An dem Buch " Das Letzte was du siehst " von Kristin Lukas lese ich schon lange. Durch Corona kam eine größere Pause hinzu. Und nun habe ich es geschafft :). Dies ist der 1. Band zu einer Trilogie und ich finde den Start gut. Thriller trifft es meiner Meinung nicht so, sondern eher ein richtig guter Krimi. Spannend vom Anfang bis zum Ende. Die anderen beiden Bände stehen nun auf meiner Leseliste.
Das Buchcover ist gut getroffen. Es passt zum Buch. Der Schreibstil ist angenehm. Du kommst gut ins Lesen, kaum angefangen bist du mittendrin.
Hier im Buch geht es um Marie, welche umgesattelt hat von der Polizistin zur IT-Beraterin für Immobilienfonds. Dann findet sie eines Abends eine schrecklich zugerichtete Leiche eines Kollegen. Kommissar Kellermann befragt sie immer wieder, so beginnt sie selbst zu recherchieren, und "ermittelt" mit an der Seite von Kellermann. Sie tauchen immer weiter ab in die Abgründe und kommen etwas Großem auf die Spur.....Erpressungen, SM Szene, und weitere alte Morde, welche eindeutig zu dem aktuellen Fall gehören. Was nicht ungefährlich ist für Marie, das wird zum Ende hin immer deutlicher. Viel mehr wird nicht verraten, sondern lies es selbst.
Von mir gibt es eine Lesempfehlung. Die nächsten beiden Bände stehen an zum Lesen. Und ich werde sicher auch weitere Bände zu der Reihe lesen. Weiter so!
- Kazuaki Takano
Extinction
(238)Aktuelle Rezension von: AnnaMLIch wollte wirklich dieses Buch lieben, aber für ein Thriller ging es für mich viel zu langsam. Es gab zu viele Details über alles mögliches. Die Charaktere und ihre Konflikte fand ich auch nicht besonders interessant. Nach 100 Seiten war mir so langweilig, dass ich einfach aufgeben musste.
- Wolfram Fleischhauer
Torso
(80)Aktuelle Rezension von: supersusiBewertet mit 5 Sternen
Ein menschlicher Torso mit Ziegenkopf wird in Berlin gefunden. Die Polizei beginnt zu ermitteln, da taucht das nächste groteske Ding auf, wieder bestehend aus Menschenteilen und einem Tier. Kommissar Zollanger ermittelt. Gleichzeitig versucht eine junge Frau ihn zu sprechen, weil sie nicht an den Selbstmord ihres Bruders glaubt. Was soll er ihr bloß sagen ?
Sehr spannender Krimi, den ich verschlungen habe, auch wenn ich die finanziellen Geschäfte nicht ganz verstehe. Besonders hat mir gefallen, dass die Geschichte immer neue Wendungen hatte und viele Überraschungen bereit hielt, ohne verwirrend zu sein oder unlogisch. Immer wieder fragt man sich, wie kann das denn jetzt sein, oh nein ! Aber alles ergibt einen Sinn und mir hat dieser Krimi so sehr gefallen, dass ich mir ein weiteres Buch des Autors kaufen werden. Dieses ist ein wahrer Pageturner.
Klare Leseempfehlung für alle, die es spannend mögen.
- Marc Elsberg
GIER - Wie weit würdest du gehen?
(183)Aktuelle Rezension von: RadikaleResignationVorneweg: Robin Hood gibt's nicht. Ein kleiner Teil der Menschheit hat viel viel mehr, als die meisten anderen Menschen. Und endlich weiß jemand, wie wir das umverteilen könnten. Nur leider stirbt der. Oder: wird ermordet. Einen Zeugen gibt's. Soweit, so spannend.
Actionreich führt der Autor durch die Geschichte, einiges an Gedankensprüngen muss man als Leser mitmachen, wenn das klappt: super Buch!
Schön zu lesen, viele zusätzlicher Infos aus Wirtschaft & Mathematik, da ich in beiden Fächern kein Profi bin, kann ich nicht nachweisen, ob es dir stimmt. Als Laie hörte es sich super logisch an:)
- Martin Suter
Montecristo
(162)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJonas Brand ist Videojournalist und fährt mit der Bahn nach Hause. Plötzlich hält der Zug auf der Strecke und alle rufen durcheinander und es ist erst einmal Chaos. Dann erzählt jemand von einem Personenschaden und Jonas fängt an Fragen zu stellen, aber wird dann abgedrängt. Er forscht für sich selbst etwas nach, aber sein Hauptaugenmerk gehört einem anderen Projekt. Er hat ein Drehbuch geschrieben und möchte mit Montecristo seine erste große Regiearbeit abliefern und versucht alles, um in der Filmbranche Fuß zu fassen. Drei Monate vergehen und es sieht nicht besonders gut aus für Jonas und seinen Film. Dafür findet er eine neue Spur in dem Fall des Personenschadens. Jonas Brand hält plötzlich zwei Hunderter in der Hand, die die gleiche Seriennummer haben. Das kann ja nicht sein und als sein Bänker auch noch sagt, dass es sich um zwei echte Scheine handelt, klingeln bei Jonas die Alarmglocken. Was er aber nun los tritt, dass könnte ihn alles kosten oder er könnte alles gewinnen. Jonas Brand befindet sich plötzlich in größter Gefahr und verliebt sich auch noch in die wunderschöne Marina. Martin Suter ist der Meister der klugen Krimis und er schafft es immer, ein politische brisantes Thema mit einer spannenden Krimihandlung zu verbinden und dabei noch Raum zu lassen, damit man mitfühlen, lieben und leiden kann. Marina, die Freundin von Jonas Brand, stammt von den Philippinen und kocht ihm das Nationalgericht, Adobo. Kann ich nur empfehlen, habe ich sofort nach gekocht und auch die herrliche Gewürzmischung die beschrieben wird, habe ich ausprobiert. Ein großartiges Buch!
- Ilija Trojanow
Doppelte Spur
(13)Aktuelle Rezension von: Magicsunset„Weil die entscheidenden Fäden der Macht hinter den Kulissen gezogen werden, ist jede Entlarvung zunächst eine „Vermutung“ (darin das Wörtchen „Mut“), bis sie – oft erst Jahrzehnte später – bewiesen wird.“ (Zitat Seite 229)
Inhalt
Dem erfahrenen Investigativ-Journalisten Ilija werden streng geheime Unterlagen angeboten. Erstaunlich ist nur, dass sie ihm zeitgleich von Informanten aus dem amerikanischen und auch aus dem russischen Geheimdienst angeboten werden. Auf Grund des Umfangs der Unterlagen schließt er sich mit Boris zusammen, einem amerikanischen Wirtschaftsjournalisten mit russischen Wurzeln, der die Unterlagen ebenfalls erhalten hat, allerdings nur den Teil des amerikanischen Geheimdienstes. Boris, Computerspezialist, kennt sich mit allen Formen der internationalen Finanzgeschäfte aus, inklusive aller dunklen Seiten, während Ilija im Bereich Politik und Machtstrukturen recherchiert. Sie finden unglaubliche Zusammenhänge, doch lassen sich diese auch beweisen, sodass eine Veröffentlichung möglich ist?
Thema und Genre
Dieser Roman ist eine Mischung aus Politthriller und Wirtschaftsthriller, in dem die internationale Macht der maßgeblichen Politiker, der Oligarchen und Wirtschaftsmagnate aufgedeckt wird. Es geht um eine Welt, in der Macht- und Geldgier über alles gestellt werden und in welcher die Menschen nur mehr manipulierbare Figuren auf dem internationalen Schachbrett jener sind, welche die Züge vorgeben. Weitere Themen sind investigativer Journalismus, Leaks und Geheimdienste.
Charaktere
Ilija und Boris ergänzen einander von den ersten Sätzen ihres ersten Treffens an. Beide sind hartnäckig und suchen nicht nur nach Spuren, sondern vor allem nach Beweisen. Unterstützt werden sie durch die engagierte Filmemacherin Emi, die umfassende Unterlagen zu einem anderen Thema gesammelt hat, das jedoch plötzlich weit in die ihnen vorliegenden Dokumente reicht.
Handlung und Schreibstil
Die Handlung führt von Hongkong zurück nach Wien, nach Moskau und New York und durch das dazwischenliegende, weltweite Netz. Ergänzt wird die aktuelle Geschichte einerseits durch persönliche Rückblenden, vor allem aber durch die Schilderung der Ereignisse, Gespräche und Vorfälle, die in den Unterlagen genau dokumentiert sind. Auch durch das Gespräch mit Boris und Emi erfährt der Ich-erzählende Ilija weitere Tatsachen, die er bisher nicht wissen konnte. Dadurch ergibt sich eine Kombination aus Fakten, fiktiven, aber glaubhaften Daten, interessanten Informationen einerseits, und einer sehr spannenden Geschichte andererseits, die mit jeder neuen Seite noch Fahrt aufnimmt und auch mit unvorhergesehenen Wendungen überrascht.
Fazit
Ein spannender Polit- und Wirtschaftsthriller, der auch sprachlich überzeugt. Die brisanten Fakten sind mit fiktiven Ergänzungen verknüpft, die jedoch eine beklemmende Realität aufweisen. In Verbindung mit den interessanten Themen und der Geschichte der intensiven Recherchetätigkeit ergibt dies einen packenden Pageturner.
- Ben Riffko
Grünes Öl
(8)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchIn diesem ökologischen Wirtschafts- und Politthriller geht es um moderne Umwelttechnologien, das weltweite Ölgeschäft, internationalen Waffenhandel, Terrorismus, Flüchtlinge, Geheimdienste.
Am Ende läßt mich dieser Roman ziemlich unschlüßig zurück.
- Robert Harris
Angst
(119)Aktuelle Rezension von: SatoAlexander Hoffmann ist ein brillanter Physiker, ein von ihm entwickelter Algorithmus erwirtschaftet mit dem von ihm gegründeten Hedgefond überdurchschnittliche Renditen.
Hoffmann hat alles und noch mehr, doch dann bekommt er ein Buch - und innerhalb eines Tages ändert sich alles.
Robert Harris hat einen packenden Thriller geschaffen, Schritt für Schritt steigert sich die Spannung - und was auch passiert, immer wieder weisen die Spuren auf Hoffmann - hat er in einem schizophrenen Wahn selbst das Unheil losgetreten oder hat sein "Kind", ein selbstlernender Algorithmus die Zügel übernommen und steuert nicht nur Hoffmanns Leben sondern Teile der Weltwirtschaft ins Chaos und das alles nur, um seinem Zweck zu genügen - möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften.
Die Geschichte lässt einen "KI Laien" wie mich grübelnd zurück - wie weit ist die Technik heute bereits? Sind diese Szenarien denkbar und wann sind sie Realität und kann man das Ganze noch aufhalten?
Fazit - ein wirklich gutes Buch, welches zum Nachdenken anregt.
- Jan Faber
Der Lobbyist
(8)Aktuelle Rezension von: StefanSchweizerBei Jan Fabers "Der Lobbyist" handelt es sich eigentlich um einen Wirtschaftskrimi. Das mag nicht jedermanns Sache sein. "Der Lobbyist" hingegen ist ein Reißer, der jeden von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Es werden unglaubliche Szenarien aus der Wirtschafts- und Energiepolitik als Panoptikum vor dem Auge des Lesers entfaltet, die einem sprichwörtlich den Atem verschlagen. Die unlauteren Vernetzungen zwischen Wirtschaft und Politik treten dabei offen zu Tage und doch wird alles stets mit einem hohen Maß an Plausibilität und Wahrscheinlichkeit geschildert. Dass die jugendlichen Protagonisten Matthew Meyer und Tatjana Lossow zwar für die gegnerische Seite arbeiten, aber sich dennoch unsterblich ineinander verlieben, ist zwar etwas kitschig, tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Sehr realistisch hingegen sind die geschilderten Mittel, die die russische Politik gegen Tatjanas Familie einsetzt. Ihr Vater wird als unliebsamer Kritiker und Oppositioneller verhaftet und ihr Bruder wird verstümmelt, sodass er auf seine Musiker-Karriere fortan verzichten muss. Aber auch die deutsche Wirtschaft und Politik bedienen sich bestimmter Mittel und Wege, von denen man nicht gerade behaupten kann, dass sie mit dem Begriff "die Samthandschuhe anziehen" am besten umschrieben werden können.
Dass der Autor jemand ist, der sich auf den Fluren der Macht auskennt, ist mit jeder Seite zu spüren. Dass er eine mitunter schwierige und diffizile Materie auf so spannende Weise zu Papier bringt, ist hohe Kunst. Lese-Empfehlung! - Martin Suter
Die dunkle Seite des Mondes
(699)Aktuelle Rezension von: JorokaDas ist wahrlich ein ungewöhnliches Buch. Die Geschichte von einem Anwaltsfuzzi, der den Ausstieg aus seinem gutsituierten Leben im großen Stil vollzieht. Das Hippie-Mädchen ist dabei nur Mittel zum Zweck. Durch sie kommt er mit Kreisen in Kontakt, die durch die halluzinogene Wirkung kleiner, lustiger Pilze, die auf alten Kuhfladen oder unter Eiben wachsen, sich den besonderen Kick verschaffen wollen. Leider geht bei ihm dabei etwas schief und er ist anschließend nur noch sehr rudimentär in der Lage, seine aggressiven Emotionen unter Kontrolle zu halten. Er tritt die Flucht nach vorne, das heißt in seinem Fall: die Flucht in den Wald an. Wie ein Tier versteckt er sich in einer Tannenschonung (jedoch mit dem entsprechenden Hightech-Equipment ausgestattet). Doch bald schon ist die Jagd eröffnet. Die Jagd auf ihn.....
Ein ungewöhnliches Buch: Da wie gerade beschrieben mit einer außergewöhnlichen Geschichte. Darüber hinaus ist es auch kein Buch für zartbesaitete Seelen, da doch das eine oder andere Opfer zu beklagen ist.
Die sonnenabgewandte Seite des Mondes ist ausgesprochen dunkel. Der Titel des Buches führt also diesbezüglich nicht in die Irre.
Viele Infos über die Pilze sind gut recherchiert. Die beschriebene Kombiwechselwirkung ist jedoch auf dem Mist der Phantasie erwachsen. (Sehe ich da einen erhobenen Zeigefinger, sich ja nicht auf solche gefährlichen Experimente einzulassen??!!)
Fazit: Mich hat das Buch umfassend gut unterhalten. Auf seine Art hat es die 5 Sterne redlich verdient.
- Ivan Ertlov
Mutation: Alte Freunde und profitable Kriege (Avatar Reihe 1)
(7)Aktuelle Rezension von: Julia_Kathrin_MatosJohn Harris, britischer Exsoldat und Eigentümer eines Raumschiffs mit Spezialfähigkeiten, ist mir auf Anhieb sympathisch, weil er eine direkte, unverblümte, ehrliche Sprache verwendet, die flüssig lesbar ist und auf einen unperfekten, im Kern gutherzigen Menschen schließen lässt, was Identfikationspotenzial schafft. Dieser Ich-Erzähler spricht manchmal den Leser im Kumpelton direkt an. Ich fühle mich mitgenommen und angenehm mit erläuternden Einschüben zu Technik, Militär, Historie usw. bedacht, die spielerisch Wissen generieren und den Weltenbau mit liebevollen Details noch lebendiger machen. Es ist auf jeder Seite zu spüren, sich in einem komplexen Science-Fiction-Setting zu bewegen. Das Erscheinungsbild der Erde, anderer Gestirne und die Tierwelt werden gewürdigt. Entzückt bin ich über Nebensächlichkeiten wie z. B. dass Rammstein neben Brahms und Beethoven sowie Bücher des Autors als Klassiker gelten. Stimmungsaufhellend wirken auch die beiläufigen Verweise (oder Ellenbogen) auf bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Kultur oder Klischees bestimmte Bevölkerungsgruppen betreffend, z. B. gibt es eine Päpstin.
Ivan Ertlov schafft es, urkomisch zu sein (grandios z. B. der Niedergang von Ikea), ohne deplatziert zu wirken, den roten Faden zu verlieren oder der Handlung den Ernst zu nehmen. Es gibt verbreitet Armut und streckenweise steht nicht nur das eigene Leben, sondern nicht weniger als der Untergang großer Teile der Menschheit auf dem Spiel, was präsent bleibt, zum Miträtseln animiert und Thrill verleiht.
Es gibt rasante, bildhafte Kampfszenen mit (Geheim-)Waffen, die nie gewaltverherrlichend wirken.
Die Nebenfiguren, darunter ein hochintelligentes Schwein, haben mir mit ihren Ecken und Kanten gefallen und ich konnte sie mir lebhaft vorstellen. Hintergründe und Motive der „Bösen“ werden am Ende so weit offenbart wie es bei noch realistischem Ablauf die eingeschränkte Erzählperspektive zulässt.
Marketingtechnisch ist es sehr fair, dass die Geschichte abgeschlossen ist. Man kann hier also ohne Weiteres reinschnuppern, um den Autor kennenzulernen, muss nicht alle sechs Bände lesen.
Die Rechtschreibung ist ausbaufähig. Verständnis und Lesefluss finde ich aber nicht beeinträchtigt.
Wer es nüchtern oder rundum dystopisch mag oder eine enthaltene Liebesgeschichte sucht, sollte zu einem anderen Werk greifen. Ansonsten halte ich es für einen großen Adressatenkreis, auch für Neulinge im Genre Science Fiction, für bestens geeignet. Wer Romane von Thariot mag, wird auch diesen lieben.
Danke für die köstlich unterhaltsame, kreative Mischung aus Indiana Jones, Firefly, Per Anhalter durch die Galaxis und Salvage Merc One, Verschwörungen und Ermittlungen mit Elementen eines Politthrillers, leicht skurrile Charaktere, knackige Dialoge, trockenen Humor und Herz. - Florian Felix Weyh
Toggle
(12)Aktuelle Rezension von: dominonaDas ist wieder eines dieser Bücher, die mittlerweile immer mehr an Gewicht gewinnen. Wie würde das Stimmrecht aussehen, wenn man das Stimmgewicht eines jeden Menschen von verschiedenen Faktoren abhängig macht? Beim Lesen ist mir ab und zu ein Schauer über den Rücken gelaufen. Der Mensch soll immer stärker berechnet werden und Datenschutz wird immer komplizierter. Man bekommt Ideen, was wäre wenn und die sind nicht immer positiv, aber das Buch ist es definitiv, auch wenn ich nie richtig rein kam und lange gebraucht habe.