Bücher mit dem Tag "winterberg"
12 Bücher
- Liv Winterberg
Der Klang der Lüge
(72)Aktuelle Rezension von: SonnenwindIch habe mich wirklich bemüht. Ein paarmal habe ich mir extra Zeit genommen, um dieses Buch zu lesen. Aber ich schaffe es einfach nicht. In diesem ganzen Buch passiert rein gar nichts von Interesse - und ich habe ein gutes Stück gelesen. Bloß fertiggebracht habe ich es nicht.
Die Familiengeschichten könnten zu jeder Zeit und überall passieren. Trotz der interessanten Zeit der Vorreformation kommt rein gar nichts vom Aufbruch in die neue Freiheit vor. Auch die Weltumstände werden gar nicht thematisiert. Da ist Enid Blyton spannender. Schade! - Linda Winterberg
Unsere Tage am Ende des Sees
(56)Aktuelle Rezension von: HEIDIZ
"Unsere Tage am Ende des Sees" erzählt die Geschichte zweier Frauen - eine Liebesgeschichte, die romantisch geschrieben ist, aber keinesfalls kitschig, sondern glaubwürdig und lebendig, als wäre sie genauso passiert.
Hanna und ihre Mutter sehen sich nach 25 Jahren das erste Mal wieder. Hanna ging einst von zu Hause weg. Nicht nur die Mutter sieht sie wieder, auch Alex tritt wieder in ihr Leben, ihr erste große Liebe, die sie nie vergaß und der sie scheinbar auch nie vergessen hat.
Wir wechseln von der Gegenwart immer wieder in die Vergangenheit ins Jahr 1990. Die Gegenwart spielt im Jahr 2016.
Leseprobe:
========Vor dem Fenster hörte es zu regnen auf. Die Sonne kam hinter den Wolken hervor und fiel auf die graue Auslegeware des Wohnzimmers. "Und mach dir keine Gedanken wegen Conny", kam Gabi noch einmal auf Max´ Witwe zu sprechen. "Sie wird es akzeptieren oder eben nicht. Wir werden sehen. Hast du Max die Vergissmeinnicht gebracht?" ...
Zwei Frauen und deren Schicksale werden bewegend und spannend beschrieben ganz, wie man es sich von der Autorin vorstellt und wünscht. Ich habe schon verschiedene Romane von Linde Winterberg gelesen und bin immer gleich begeistert ob des Stils, mit dem sie ihre Leser/innen davonträgt und unterhält. Kurzweilig spannend und lebendig. Es ist auch eine romantische Liebesgeschichte, die man liest, aber die alles andere als kitschig wirkt, sie ist einfach perfekt gesponnen, wie die gesamte Handlung und glaubwürdig dargestellt, als wäre sie genauso oder ähnlich passiert.
Man ist gefesselt und auch traurig gestimmt, die Autorin nahm mich als Leserin mit, ich konnte abtauchen und war gefangen in der Handlung - gern mehr von der Autorin ...
- Linda Winterberg
Die Kinder des Nordlichts
(43)Aktuelle Rezension von: HopeandliveMarie ist ohne Familie aufgewachsen und hatte es in ihrem jungen Leben nicht leicht. Sie findet nach langer Suche ihre Großmutter Betty, endlich eine Familienwurzel. Betty hatte sich als junge Frau in Norwegen in einen deutschen Soldaten verliebt und wurde schwanger. Das war zur damaligen Zeit fatal, ihr wurde das Kind weggenommen und sie kam in ein Heim.
Elin ist Maries Freundin und teilt das selbe Schicksal. Auch ihre Großmutter Jane verliebte sich in der Besatzungszeit in einen deutschen Soldaten und wurde schwanger. Zwei Beziehungen, die von Anfang an keine Chance hatten.
Marie und Elin fühlen sich ihren Großmüttern sehr verbunden und Elin führt mit ihrer Großmutter Jane gemeinsam ein Cafe, indem auch Marie mitarbeit, direkt am Fjord mit köstlichen norwegischen Backwaren. Nachdem die beiden alten Damen verstorben sind , wird ihnen der Mietvertrag des Cafes gekündigt und die beiden stehen vor ernsthaften existentiellen Problemen.
Nachdem sie nichts mehr in Norwegen hält, machen sich die beiden jungen Frauen auf die Suche nach ihren deutschen Wurzeln und das gestaltet sich schwieriger als gedacht.Dennoch bleiben sie im winterlichen Wiesbaden und gründen dort ein kleines Cafe, in dem sie die norwegischen und süßen Köstlichkeiten aus dem Rezeptbuch von Elins Großmutter anbieten und bei allem Backen und allen Widrigkeiten, die sich den jungen Frauen in den Weg stellen, zeichnet sich doch ein kleines Weihnachtswunder ab, das keine von beiden so erwartet hätte.
Linda Winterberg hat in diesem kleinen Weihnachtsroman sehr stimmungsvoll die Atmospähre in Norwegen eingefangen, was es heißt, ohne Familie aufzuwachsen und auch den Mut einen Neuanfang zu wagen. Der Unterschied der lebendigen und vollen Stadt Wiesbaden im verschneiten Dezember ist gut gelungen und auch die Charaktäre sind gut beschrieben. Diese Geschichte hätte auch noch mehr Tiefgang vertragen, für die Adventszeit war sie jedoch genau richtig.
- Liv Winterberg
Im Schatten des Mangrovenbaums
(7)Aktuelle Rezension von: ThePassionOfBooksDie Geschichte wird passagenweiße aus der Sicht von "der Hoffnung" erzählt, die über die Liebe verärgert ist. Grundsätzlich eine originelle Idee und definitiv mal etwas Neues. Leider jedoch hat mir die Umsetzung dann so gar nicht gefallen. Der Schreibstil bei den "normalen" Abschnitten war der Zeitebene der Geschichte angepasst. Sobald jedoch die Hoffnung zu Wort kommt, wechselt der Stil ins Moderne und diese ständigen Wechsel haben meinen Lesefluss sehr gestört.
Ich kam bis zuletzt kaum in die Geschichte hinein und war von der Hoffnung nur noch genervt. Sie hat die eigentliche Handlung für mich nur gestört und ich habe diese Seiten auch oft nur grob überflogen.
Die Protagonisten selbst sind durchweg sympathisch und liebevoll gestaltet, allerdings gibt es auch hier Kritikpunkte. Alle sind immer zu verständnisvoll und überaus höflich zueinander, echt Emotionen gibt es kaum. Und selbst wenn es einmal Konflikte gibt, so werden diese nur oberflächlich abgehandelt. Das ist für mich alles andere als realistisch.
Insgesamt hat sich das Buch sehr gezogen und ich war wirklich froh als ich es dann endlich beendet hatte. Noch einmal würde ich es auf gar keinen Fall lesen.
- Linda Winterberg
Die verlorene Schwester
(83)Aktuelle Rezension von: NelingÜber die Autorin: "Linda Winterberg" eigentlich Nicole Steyer ist eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrer Familie im Taunus lebt. Ich las von der Autorin bereits die 2 sehr berührenden Romane "Das Haus der verlorenen Kinder" und "Solange die Hoffnung uns gehört"
Mein Leseeindruck: Im Prolog feiert eine Frau ihren 52. Geburtstag. da musste ich kurz schmunzeln, denn ich begann dieses Buch ausgerechnet auch an meinem 52. Geburtstag.Doch das kleine Schmunzeln verging mir bald, denn sofort entführt einen das Buch in die grausamen Schicksale der "Verdingkinder. Das traurige Thema hatte ich schon durch "schwabenkinder" kennengelernt. Doch dieser Film handelt zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Erschütternd, aber doch zeitlich weit weg. Doch das Ähnliches in der Schweiz noch in meiner Kindheit geschah, fand ich unvorstellbar. Das ist plötzlich so nah, so unfassbar. Die 2 Protagonistinnen der Vergangenheit sind Lena und Marie, zwei innig verbundene Schwestern.die durch traurige Umstände in ein schreckliches Waisenhaus kommen. Marie, die Ältere ist die fügsamere der beiden, die ihr Schicksal traurig erträgt. Aber Lena lehnt sich auf, beißt, spuckt die grausame Oberin an, als eine Freundin von ihr elendiglich stirbt und dies keine der Nonnen zu kümmern scheint. Dann werden die Schwestern auch noch getrennt. Die eine scheint es besser zu haben, denn sie kommt zu Pflegeeltern in eine Gärtnerei. Aber die andere wird ein sogenanntes Verdingkind-ohne recht, ungeliebt, grausam misshandelt und missbraucht......Doch ich will nicht zu viel verraten, wer tiefgründige Romane, die unter die Haut gehen ger liest, möge sich selbst ein Urteil bilden. Ich jedenfalls konnte das Buch nicht zur Seite legen, vergaß Raum und Zeit. Nicht nur die Schwestern sind treffend charakterisiert. sondern auch der Alltag in einigen Waisenhäusernm, Grausamkeiten der Dorfbewohner u.s.w. Da ist die Düsterheit und Tristesse auf der einen seite, auf der anderen die idyllische Schweiz. Neu war auch für mich der Brauch des Lichterschwemmen, was in Ermensee gefeiert wird.
Wer die Rezension bis hierhin gelesen hat, wird verstehen, dass ich das Buch mit 5Sternen+ bewerte und es vielen Lesern ans Herz legen will.
Fazit: Ein tiefgründiges, bewegendes Buch über Verdingkinder, welches mich überzeugte. 5 Sterne +
- Liv Winterberg
Sehet die Sünder
(95)Aktuelle Rezension von: Marakkaram***Solte dies eine Nachtmahr sein, war sie direkt aus der Hölle gesandt. Sollte dies keine Nachtmahr sein, war die Hölle auf Erden gekommen!***
Ein Dorf in Angst...
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Ihr Erstling (Bis ans Ende der Welt) erhielt 2011 den begehrten LB-Leserpreis und auch ihr zweiter Roman hält was er verspricht und kann nahtlos an das gewohnte Niveau anknüpfen.
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1440, Saint Mourelles, ein kleines Dorf in der Bretagne wird zum Schauplatz abscheulicher Verbrechen. Die Dorfgemeinschaft rund um Pfarrer Jeunet und seiner jungen Haushälterin Catheline ist erschüttert und in Angst, als zuerst 2 Kinder spurlos verschwinden und dann die alte Grete erwürgt aufgefunden wird. War es ein Durchreisender, ein Soldat, war es jemand aus dem Dorf oder vielleicht sogar jemand vom Schloss? Man munkelt ja, dass der Baron sich seit Neuestem der Alchemie verschrieben hat...
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Ein überzeugender und durch die Bank weg spannender historischer Krimi, mit einer gelungenen und vor allem glaubwürdigen Auflösung.
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Schon die ersten Seiten entwickeln aufgrund ihrer Charaktere eine regelrechte Sogwirkung. Liv Winterbergs Figuren sind für den Leser greifbar. Sie sind sympathisch, tiefgründig, vielschichtig und sehr menschlich. Jeder hat seine kleinen Fehler und Schwächen, auch wenn sie nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich sind. Man spürt die Emotionen der Charaktere, die Beziehungen untereinander. Man ist mittendrin in der Dorfgemeinschaft, im Schloss, auf dem Landsitz...
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Die Geschichte selbst wird aus verschiedenen Perspektiven und Erzählsträngen erzählt. Die Kapitel sind teilweise recht kurz, aber die Wechsel mindern den Lesefluss nicht im Geringsten. Im Gegenteil, dadurch bleibt der Spannungsbogen, ohne bemüht oder angestrengt rasant zu wirken, kontinuierlich hoch. Es gibt bis zum Ende keinen Punkt, an dem man sich sicher sein kann: Ah, ich hab den Täter entlarvt. Für mich ein sehr gelungener Krimi, dem nicht eine Zutat fehlt. Es gibt: Liebe, Intrigen, Eifersucht und Neid in jeder Form, Verrat, Lügen, kluge und selbstbewusste Frauen und, mit der Alchemie, auch etwas Mystik.
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Der Schreibstil gefällt mir ausnahmslos gut. Jeder, der historische Romane liest, weiß, wie unangenehm trocken es schnell werden kann und aufgrund der Titel, Ränge und zigtausend Personen, sind sie oftmals anstrengend zu lesen. Dies ist bei Liv Winterberg nicht der Fall. Sie hat einen flüssigen, sehr angenehmen Schreibstil, dem man trotz vieler Personen immer sehr gut folgen kann.
Und was mir besonders gefallen hat, sie kann einfach Gefühle vermitteln, und zwar die einer Magd oder eines Bauern genauso gut, wie die des Herrn Baron oder der Baronin.
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Fazit: Wer gerne Krimis mit einem historischen Einschlag liest, ist mit Sehet die Sünder genau richtig beraten.
Ich persönlich freue mich schon sehr auf das was da noch kommen mag, aus der Feder von Liv Winterberg. - Linda Winterberg
Aufbruch in ein neues Leben
(132)Aktuelle Rezension von: Saphir610Erster Band der Hebammen-Saga
Drei ganz unterschiedliche junge Frauen treffen in Berlin 1917 aufeinander. Gemeinsam beginnen sie eine Hebammenausbildung. Sie kommen aus so verschiedenen Lebensverhältnissen und es eint sie der Wunsch nach Unabhängigkeit, zu helfen. Gemeinsam unterstützen sie sich in der Ausbildung und helfen den Frauen nicht nur bei Entbindungen.
Es ist der erste Weltkrieg und die Not und das Elend werden in der Stadt immer schlimmer. Diese Beschreibung ist der Autorin gut gelungen.
Mir hat beim Lesen etwas mehr Intensivität gefehlt, mehr Emotionen. Ich hatte das Gefühl, dass hier ganz viel abgehandelt wird, aber etwas fehlt, was das Lesen emotionaler macht. Eine interessante Zeit, ein ganz tolles Thema. Und Hebammen haben damals scheinbar mehr Anerkennung genossen wie heute, wo alles weg rationalisiert wird.
Hier also vielleicht etwas weniger, dafür die einzelnen Geschichten mit mehr Gefühl. Ansonsten hat mir der Roman beim Lesen gefallen.
- Linda Winterberg
Das Haus der verlorenen Kinder
(128)Aktuelle Rezension von: engineerwifeMan kann seinem Herz nicht befehlen, wen es zu lieben hat. Wenn es sich dazu entscheidet, für einen Mann schneller zu schlagen, ist man einfach macht machtlos. Diese Erfahrung machen auch Lisbet und ihre Freundin Oda, die sich in „den Feind“ verliebten. „Wer soll denn hier in Norwegen schon etwas von uns wollen?“ dachten damals die Bewohner und schon waren sie da, die deutschen Soldaten, die sich genau dort niederließen, um die arische Rasse zu stärken. „Lebensborn“ nannte sich die Organisation der SS, die sich um den „erbgesunden“ Nachwuchs für das deutsche Volk kümmerte. Doch solch ein Schicksal hat niemand verdient, auch die beiden Freundinnen nicht. Sechzig Jahre später macht sich eine kleine Gruppe auf die Reise nach Norwegen zur Wahrheitsfindung auf …
Schnell hat man sich, dank des flüssigen und bildhaften Schreibstils, eingelesen in die Geschichte und auch die Perspektivenwechsel fügten sich gut in die Story ein. Erschütternd war mal wieder der Rückblick auf Deutschlands braune Vergangenheit, doch anschaulich wurde auch klar gemacht, dass nicht alle schlecht waren. Ein rund herum gelungener Roman also, dessen einzige Kritikpunkte die vielen Zufälle, die immer wieder ineinandergreifen, sind. Das Buch wirkte stellenweise etwas konstruiert, was ich ein wenig schade fand. Dennoch habe ich mich – na, gut unterhalten ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck – sagen wir, wohlgefühlt und vergebe überzeugte vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung.
- Linda Winterberg
Solange die Hoffnung uns gehört
(85)Aktuelle Rezension von: Daniela_FranzelinEs gibt Bücher, die sind einfach perfekt - und in meinen Augen ist dies eines davon 💖
Es mag nicht der spannendste Roman sein, aber die Szenen werden so schön detailreich und mit jeder Menge Gefühl beschrieben, dass man einfach nur mitfühlen kann.
Es geht um eine Jüdin und die sogenannten Kindertransporte nach England in der Vorkriegszeit. Ich hatte vorher noch nichts von derartigen Kindertransportationen gehört, fand es deshalb also umso mitreißender. Ein großes Thema also, das sehr gefühlvoll beschrieben wird. Eine Mutter, die ihr Kind weg geben muss, sich als Jüdin verstecken muss und jede Menge Träume, die verloren gehen...
Ich dachte zuerst, es handle sich um eine übliche Kriegsgeschichte - es steckt aber so viel mehr dahinter. Die einzelnen Szenen sind so gut beschrieben, man erlebt sie als Leser sehr realistisch mit. Oder als säße man gerade im Kino und schaut einen großen tragischen Film. Ergreifend, berührend und aufwühlend - das beschreibt den Roman wohl am besten.
Auch die Charaktere sind extrem realistisch und sympathisch. Sie wachsen schnell ans Herz und wollen nicht mehr losgelassen werden. Und am Ende erfährt man sogar noch, dass sie auf echten Personen basieren.
- Linda Winterberg
Jahre der Veränderung
(66)Aktuelle Rezension von: mabuerele„...Ich weiß, ich weiß. Die Sache von damals. Aber das Leben geht weiter, meine Liebe. Und du willst doch nicht als alte Jungfer enden...“
Elfi wird konkret. Sie will, dass Edith wieder ausgeht und Spaß hat. Doch das ist nicht so einfach.
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung ihrer Saga geschrieben. Wir befinden uns im Jahre 1929. Die drei Freundinnen arbeiten nach wie vor als Hebammen. Edith bringt zusätzlich in einer Beratungsstelle für Frauen ein. Luise unterrichtet die Hebammen - Schülerinnen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen.
Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Luise, Margot und Edith. Margot hat sich in einen Arzt verliebt. Doch der ist verheiratet. Ihre Freundinnen warnen sie. Luise verarbeitet den Tod ihres Verlobten, indem sie sich ins Berliner Nachtleben stürzt. Oft und gern ist sie dabei bei Elfi zu Gast.
Aber das Berliner Leben beginnt seine Leichtigkeit zu verlieren. Die Arbeitslosigkeit nimmt zu. Auf den Straßen duellieren sich die linke und die rechte Szene nicht nur mit Worten.
Edith bekommt zu spüren, dass sie als Jüdin angefeindet wird.
„...“Stern“, wiederholt die Frau, ohne auf Ediths Äußerung, ihre Berufsbezeichnung betreffend, einzugehen. „Das ist jüdisch, oder?“ Edith bejahte verdutzt. Eine solche Frage hatte ihr bisher noch niemand gestellt. „Dann gehen Sie wieder. Holen Sie eine anständige Hebamme. Ich will von Ihnen nicht angefasst werden.“...“
Immer wieder darf ich die Hebammen in den Kreißsaal begleiten. Doch nicht jedes Kind wird mit Freude empfangen. Manches vergrößert die Not der Familie. Deshalb zeiht sich ein Thema wie ein roter Faden durch das Buch: Das Recht der Frau auf Abtreibung. Allerdings ist die Zeit für diese Forderung nicht reif. Zwar nimmt die Beratung zur Vorbeugung einer Schwangerschaft zu, aber dunkle Wolken am Horizont werden selbst diese kleine Flamme ersticken. Im Jahre 1933 werden alle Beratungsstellen geschlossen.
Besonders Edith steht oft vor schwierigen Entscheidungen.
„...“Du weißt, dass ich dein Tun nicht gutheißen kann“, sagte sie und sah Sonja ernst an. „Prostitution ist eine Straftat, und du bist noch sehr jung.“...“
Allerdings ist es schon ein Fortschritt, dass mancher zu ihr kommt und nach Kondomen fragt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Vor allem die Einbindung der gesellschaftlichen Veränderungen geben der Geschichte ihr besonderes Flair.
- Linda Winterberg
Ein neuer Anfang
(33)Aktuelle Rezension von: winniehexBerlin, 1957: Der Krieg liegt nun schon einige Jahre zurück, doch er hat Spuren hinterlassen im Leben von Edith, Margot und Luise. Während Margot noch immer unter dem Verlust ihrer großen Liebe leidet, kümmert Luise sich um vier Pflegekinder, die sie kurz vor Kriegsende bei einem Bombenangriff retten konnte. Und Ediths Tochter Jule hat sich als Hebammen-Schülerin beworben.
In die Klinik werden immer wieder Frauen eingeliefert, die sich gezwungen sahen, zu „Engelmacherinnen“ zu gehen, um nicht als ledige Mutter zu enden. Als es dabei sogar zu Todesfällen kommt, wollen die Hebammen nicht länger tatenlos zusehen und versuchen, auf eigene Faust herauszufinden, wer hinter diesen illegalen Abtreibungen steckt ...(Klappentext Autor/Verlag)Ich liebe Geschichte und gerade die 50er haben so viel Positives wie auch Negatives. Deutschland blüht wieder auf, anderseits sind die Nazis noch immer unter einem. Die Geschichte hier mit den Engelmacherinnen fand ich mega interessant. Denn man hat schon viel von ihnen gehört, mal waren sie gut und nützlich und dann waren Pfuscher drunter. Meist haben die mit einer Stricknadel oder einem Drahtbügel versucht die Kinder bzw. die Gebärmutter zu öffnen. Frauen vertrauten ihnen und hofften auch Erlösung. Schade, dass von der Reihe nicht mehr kommen wird.
- Linda Winterberg
Schicksalhafte Zeiten
(55)Aktuelle Rezension von: KatjuschkaNach "Aufbruch in ein neues Leben" und "Jahre der Veränderung" jetzt der dritte Teil der Hebammen-Saga von Linda Winterberg.
Band 1 startete 1919 als die recht unterschiedlichen jungen Frauen Margot, Luise und Edith ihre Ausbildung zur Hebamme beginnen.
In Band 2 haben die drei Freundinnen ihre Ausbildung beendet, arbeiten gemeinsam im Krankenhaus und wohnen zusammen in einer kleiner Wohnung. Der Alltag bestimmt ihr Leben.
Band 3 "Schicksalhafte Zeiten" startet 1942.
Die jungen Freundinnen sind endgültig erwachsen geworden.
Der Krieg hat nicht nur in der Stadt, sondern auch in ihrem Leben Spuren hinterlassen.
Auch wenn sie beruflich auf verschiedenen Wegen unterwegs sind, eint sie der Wille zu helfen und Unrecht zu bekämpfen. Auch wenn sie dadurch selbst in Gefahr geraten.
Die Beschreibungen des Alltags in Berlin während des Krieges und dem täglichen Horror des Naziregimes, sind der Autorin wieder hervorragend gelungen!
Der historische Rahmen wird authentisch und bildhaft vermittelt.
Ich habe schon allein beim lesen die allgemeine Lage, besonders aber auch bei den Aspekten mit medizinischen Belangen, als beklemmend empfunden!
Das menschenverachtende Gebaren der damaligen Machthaber und ihrer Handlager hat bei mir regelrechtes Entsetzen ausgelöst.
Das Schicksal der unterschiedlichen Protagonist(inn)en zeichnet dann auch leider ein allzu realistisches Bild der damaligen, dunklen Zeit.
Aber auch der kleine Funke Hoffnung ist Teil der Handlung und lässt die Leser(innen) an der Seite von Margot, Luise und Edith ausharren.
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