Bücher mit dem Tag "wien"

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1.635 Bücher

  1. Cover des Buches Wer ist B. Traven? (ISBN: 9783608503470)
    Torsten Seifert

    Wer ist B. Traven?

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Aspasia
    Vor der Lektüre dieses Buches, die nun zugegebenermaßen schon ein paar Monate her ist, wußte ich eines mit Gewissheit…

    Ja, auch, wer B. Traven ist, wusste ich schon vorher, ich meine, ich kannte den Namen, weil ich als lesewütige Zehnjährige seinen Roman Totenschiff im Bücherregal entdeckte hatte, und ich, da ich den Titel schrecklich spannend fand, mich der nicht wirklich kindgerechten Lektüre mit Entdeckereifer widmete, als ich dann merkte, dass ich das über den Inhalt eigentlich nicht sagen würde, habe ich trotzdem wacker bis zur letzten Seite durchgehalten, weil das die pädagogische Bedingung für das Lesen von Erwachsenenbüchern war.

    Was ich nämlich bis zur Lektüre von Torsten Seiferts Erstling mit Gewissheit zu wissen glaubte, ist, dass ich zu einer aussterbenden Art gehöre, man sieht es mir von außen nicht an, aber ich bin ein politisch inkorrektes Pipi Langstrumpf-Mädchen! Und die haben es nicht so mit den großen Abenteuern in der Literatur.

    Ich traue es mich kaum zu gestehen: Huckleberry Finn, Schatz im Silbersee, Moby Dick, Schatzinsel… schafften es wegen der Erfahrung mit dem Totenschiff nicht auf meine Leseliste.

    Als dann noch Seiferts Debut mit den großen amerikanischen „hardboiled novels“ verglichen wurde, dessen hartschaligen Helden, für mich Weichei nie & never an Agatha Christies spitzfindige Miss Marple & ihren bissigen Hercule Poirot oder auch an Patricia Highsmiths aalglatter Mr. Ripley heranreichen können, war das für mich also eher ein weiteres Argument gegen einen Lektüreversuch.

    Aber nun hatte er doch den 2017 erstmals auf der Frankfurter Buchmesse verliehenen Blogbuster, den Preis der Literaturblogger, gewonnen, vergeben von einer Bloggerjury um den Initiator Tobias Nazemi (Buchrevier), dessen Art Rezensionen zu verfassen ich schätze, da war meine Neugierde dann doch größer als meine kindlichen Vorurteile.

    Also gab ich dem 2. Abenteuerroman meines Lebens eine Chance.

    Seiferts Held Leon ist ein Reporter von altem Schrott & Korn, also bewaffnet mit Bleistift & Din A5 Notizblock, den es 1947 auf der Suche nach der wahren Identität des erfolgreichen Autors B. Traven nach Zentralamerika verschlägt, wo gerade der große John Houston den Traven Roman „Der Schatz der Sierra Madre“ verfilmt. Dort lenken ihn zwar sagenumwobenen Bogart & Bacall ab, aber der geheimnisumwitterte Erfolgsautor, von dem auch das allwissende Internet heute noch nicht viel weiß, & sein Spürsinn führen ihn nach Wien, um dann zurück nach Mexico, um das Geheimnis zu lüften.

    Spätestens ab Bogart imaginiert der Leser den Romaninhalt nur noch in schwarz-weiß & ab Wien hört man sogar als Hintergrundmusik das Harry-Limes-Theme von Karas.

    Der Abenteuerroman entpuppt sich also recht bald als nostalgische Tour de force à la Hollywood, als das noch legendär war. Seifert spielt gekonnt mit den Versatzstücken unseres popkulturellen Erinnerung, dazu schnelle Szenenwechsel à la Tarantino, das alles unterhält auch ein Mädchen-Mädchen wie mich, die sich dann demnächst auch mal an dem "Graf von Monte Christo" versucht.
  2. Cover des Buches Der Nachtzirkus (ISBN: 9783453321601)
    Erin Morgenstern

    Der Nachtzirkus

     (1.037)
    Aktuelle Rezension von: Elorie

    Ich habe zwischen drei und vier Sternen geschwankt. Bis zum Ende wusste ich nicht, gefällt mir eigentlich, was ich lese oder nicht? Beides trifft zu.

    Die Zirkusatmosphäre ist zauberhaft beschrieben und die Attraktionen in den Zelten waren kreativ. Die Autorin schafft es sehr gut die Stimmung des mysterösen und düsteren Zirkus zu vermitteln.

    Insgesamt war es eine spannende Idee für eine Geschichte - die ich so auch noch nicht gelesen habe, leider aber - und daher die Sterne Abzug, hatte die Geschichte Passagen, in denen scheinbar nichts vorangebracht wurde und weniger spannend zu lesen waren. Zudem hat es sehr viele Perspektiven und Zeitsprünge, die schnell verwirrend werden und wenn man sich gerade in einen Charakter eingelesen hat, geht es schon beim nächsten weiter. Ich musste immer wieder zurückblättern, um nachzusehen, zu welcher Zeit und wo das, was ich gelesen hatte, stattfand und wie es zu dem in Relation steht, was ich gerade lese.

    Obwohl ich die Zusammenführung verschiedener Erzählstränge generell gut finde, hat es hier leider nicht ganz so elegant funktioniert. Wenn man Zirkus und Magie mag, ist es trotzdem lesenswert.

  3. Cover des Buches Die unbekannte Schwester (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 3) (ISBN: 9783548291765)
    Theresa Prammer

    Die unbekannte Schwester (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 3)

     (97)
    Aktuelle Rezension von: ManuelaBe

    Die unbekannte Schwester ist der dritte Band der Lotta Fiore Reihe der Autorin Theresa Prammer. Carlotta oder wie sie lieber genannt wird Lotta ist nun ohne entsprechende Ausbildung bei der Polizei und darf dort ermitteln. Als ihre Schwester Henriette verschwindet und Lotta bei einer Mordermittlung einen Zettel mit ihren Namen findet, kommt ihr der Verdacht das jemand den Schwestern nach dem Leben trachtet.


    Die unbekannt Schwester knüpft an die Vorgängerbände an und als Leser ist es von Vorteil die Vorbände zu kennen. Es werden zwar immer wieder Hinweise eingestreut, aber sie reichen für das volle Verständnis meiner Meinung nach nicht aus. Der Schreibstil ist flüssig und die Szenen wechseln schnell, in einigen Bereichen auch recht sprunghaft. Wer Bildhafte Beschreibungen liebt wird sich mit dem Stil des Buches nicht anfreunden können. Auch werden die Familienprobleme weitreichend beleuchtet und der Leser dringt zusammen mit Lotta immer tiefer in die Geheimnisse der Vergangenheit ein. Ausblenden muss man als Leser die Ungereimtheiten warum Lotta und Fürst in den Polizeidienst dürfen. Das sollte man einfach so hinnehmen. Durch den Erzählstil aus Lottas Sicht erlangt man viele Einblicke in ihr Seelenleben, an einigen Stellen hätte das für mich auch kürzer ausfallen können.


    Wer Familiengeschichten verbunden mit einem Krimi mag, der wird vom Buch nicht enttäuscht. Ich selber fühlte mich in weiten Teilen gut unterhalten und habe das unrealistische, wie Lotta zur Polizei kommt, einfach ausgeblendet.



  4. Cover des Buches Das fünfte Opfer (ISBN: 9783960870586)
    Bettina Wagner

    Das fünfte Opfer

     (63)
    Aktuelle Rezension von: charlotte_sternenbraut
    Das Buch hat mir in so weit gefallen, dass ich die Stadt Wien sehr gut beschrieben fand und auch das Leben und die Sprache dort mich fasziniert hat. Der Schreibstil war sehr flüssig und das Buch hat sich sehr schnell lesen lassen, was auch daran lag, dass leider keine Spannung aufkam und ich den Täter nach nur paar Sätzen schon ganz klar erkennen konnte. Es hat mich trotzdem gut unterhalten.
  5. Cover des Buches Der Nostradamus-Coup (ISBN: 9783404174256)
    Gerd Schilddorfer

    Der Nostradamus-Coup

     (52)
    Aktuelle Rezension von: SaintGermain

    John Finch bekommt ein Notizbuch in die Hände, welches ihn nicht nur auf die Spur von Nostradamus, sondern auch in große Gefahr bringt.

    Ich liebe Verschwörungsthriller, ich lese gerne Bücher von Schilddorfer und ich interessiere mich für Nostradamus.

    Ich hatte also die perfekten Voraussetzungen für dieses Buch.

    Das Cover passt absolut zum Buch und hat mich sofort angesprochen.

    Der Schreibstil des Autors ist einfach nur sehr gut, die Protagonisten und Orte werden perfekt dargestellt, der Spannungsbogen zieht sich über das ganze Buch ohne abzuflachen.

    Dazu wirkt dieses Buch (wie auch die Vorgängerwerke) grandios recherchiert.

    Einiges an Fiktion und viel Geschichtliches bilden eine grandiose Geschichte, die Lust zum Lesen und recherchieren macht.

    Schon die 2 Vorgängerbände gefielen mehr sehr gut, dies ist allerdings das bisher beste aus dieser Reihe.

    Trotz fast 800 Seiten kommt nie Langeweile auf, ja nicht einmal die Spannung reißt irgenwann ab.

    Schön ist auch mitzuverfolgen, wie sich die Charaktere weiterentwickeln.

    Fazit: Wer Verschwörungsthriller und Thriller mit wahrem Hintergrund und geschichtlichen Fakten mag, kann bei diesem Buch nichts falsch machen.

    Absolute Topempfehlung.

  6. Cover des Buches Eleria (Band 1) - Die Verratenen (ISBN: 9783743214743)
    Ursula Poznanski

    Eleria (Band 1) - Die Verratenen

     (1.335)
    Aktuelle Rezension von: Magische_Buchwelt

    Meine Meinung:

    "Die Verratenen"  ist der Auftakt der Eleria- Trilogie von Bestsellerautorin Ursula Poznanski. 

    Ich habe schon einige Romane von Ursula Poznanski gelesen, und finde es immer wieder toll, dass die Autorin für ihre Werke immer hochaktuelle Themen aufgreift. 

    Die Autorin hat hier in eine düstere dytopiesche Romanwelt erschaffen, die detailliert beschrieben hat. Ihre Vorstellung, wie eine Welt aussehen könnte, wenn der Klimawandel immer weiter voranschreitet ist sehr erschreckend. Und regt zum Nachdenken an. 

    Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Eliera erzählt. Eine junge Frau, die auf Grund einer Intrige mit ihren Freunden auf der Flucht ist. 

    Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen, und ihre Gefühle und Entscheidungen nachvollziehen konnte. Trotzdem hätte ich gerne noch mehr Hintergrundinformationen zu den einzelnen Charakteren gehabt. 

    Die Freude müssen sich vielen Herausforderungen und Gefahren stellen, diese verliehen der Geschichte einen Spannungsbogen der sich über den gesamten Verlauf, durch viele Wendungen und Rätsel immer weiter aufbaute. 

    Der emotionale und spannende Cliffhanger am Ende, machte neugierig auf die Folgebände. 

    Fazit: Ein düsterer dytopiescher Jugendthriller, der zum Nachdenken anregt, und auch Erwachsenen spannende Lesestunden bietet. 





  7. Cover des Buches ZERO - Sie wissen, was du tust (ISBN: 9783734100932)
    Marc Elsberg

    ZERO - Sie wissen, was du tust

     (616)
    Aktuelle Rezension von: _jamii_

    London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones kann man sich nicht verstecken …

    Der Schreibstil ist interessant und packend ab der ersten Seite. Im Verlauf der Geschichte werden mehrere Charaktere begleitet, man muss etwas bei der Sache sein, um jeweils die Hintergründe und Beziehungen untereinander präsent zu haben. Dafür erfährt man aber viel über die Motive der jeweiligen Personen.

    Häppchenweise erfährt man mehr über die wahren Motive von Freemee, wenige Fragen werden beantwortet, viele neue tauchen auf. Die Spannung hält sich über das ganze Buch.

    Das Thema ist hochaktuell und nicht weniger beängstigend. Dass Grosskonzerne unsere Daten munter sammeln, verwerten und verkaufen ist ja bekannt. Auch dass sie uns entsprechend manipulieren (können). Hier dann zu lesen, was alles daraus resultieren kann, ist erschreckend.

    Zero agiert als Organisation im Hintergrund, welche die Menschen auf die Wichtigkeit ihrer Privatsphäre aufmerksam machen will.

    Äusserst realitätsnah, erschreckend und spannend!

  8. Cover des Buches Das achte Leben (Für Brilka) (ISBN: 9783548289274)
    Nino Haratischwili

    Das achte Leben (Für Brilka)

     (260)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    DAS ACHTE LEBEN (FÜR BRILKA)
    Nino Haratischwili

    Chronologisch erzählt Niza ihre Familiengeschichte für Brilka:
    Angefangen beim Ururgroßvater, dem Mann, der einst ein Geheimrezept aus dem Westen mit nach Georgien brachte. Er konnte die beste heiße Schokolade der Welt zubereiten. Doch die Schokolade war verflucht und so bot er sie damals in seiner florierenden Konfiserie nicht an. Er war ein reicher Mann - nur mit den männlichen Nachkommen wollte es nicht klappen. Er bekam „nur“ drei Mädchen (ein Phänomen, das sich durch alle weiteren Generationen durchziehen sollte).
    Als der Zar in Russland gestürzt wurde und die Bolschewiken ihm, dem reichen Schokoladenfabrikanten, seine Konfiserie wegnahmen, ging es bergab mit den glücklichen Tagen und dem Leben, an denen nie etwas fehlte.
    Wir begleiten seine Nachkommen - weitere fünf Generationen, die fast alle weiblich sind, sich fast immer in den falschen Mann verlieben und einen Hang zum Trinken haben. Aber das Ungewöhnlichste an ihnen war die Neigung, immer „anders zu sein“ und das konnte Mutter Russland nur schlecht ignorieren.

    Nino Haratischwili nimmt uns mit ins 20. Jahrhundert, führt uns schonungslos durch Demonstrationen, Revolutionen und zwei Weltkriege. Dabei gibt sie uns einen tiefen Einblick in die Geschichte Georgiens, gekoppelt an die Macht der Sowjetunion.

    Was für ein Buch! Haratischwili ist Meisterin im Geschichtenerzählen. Geschickt verwebt sie unterschiedlichste Geschichten miteinander, greift Erzählstränge auf, die erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgelöst werden, und zwischendurch kommt sie ins Hier und Jetzt zurück. Dabei vergisst sie nie und zu keinem Zeitpunkt einzelne Personen, die auf einmal in den Hintergrund gerutscht waren. Jeder dieser Person bekommt seine Lebensgeschichte zu Ende erzählt. Großartig! Als ich das Buch zuschlug, hatte ich Gänsehaut.

    Fazit:
    Großes Kino auf 1279 Seiten und unbedingt viel Schokolade fürs Lesen bereithalten.
    5+/ 5

  9. Cover des Buches Als der Teufel erwachte (ISBN: 9783954519804)
    Jennifer B. Wind

    Als der Teufel erwachte

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Alexa_Koser

    Zum Buch: In einer Werkstatt wird im Kofferraum eines Wagens ein grausiger Fund gemacht: dort liegen zwei Leichen ineinander verschlungen. Wer sind die jungen Männer und wer hat sie dort deponiert? Es stellt sich heraus, dass es sich bei den beiden wohl um Flüchtlinge handelt. Die Ermittler vom LKA Georg Kunze, Tom Neumann und der Kollege Maier beginnen ihre Nachforschungen. Und treten dabei so ganz zufällig zwei Mafia-Bossen auf die Füße…

    Meine Meinung: Im zweiten Teil mit den Ermittlern geht es gleich richtig zur Sache. Schnell wird klar, dass es hierbei um groß angelegte Schlepperbanden handelt, die sich eine goldene Nase damit verdienen, die Flüchtlinge zu transportieren. Die Trickkiste, um diese zu verstecken, wird immer größer. Und dabei ist es denen auch egal, wenn den Transport nicht alle überleben. 

    Erschreckend wird hier aus Sicht eines jungen Arztes aus Syrien dargestellt, wie so eine Flucht abläuft. Und wie gefährlich nur alleine die Überfahrt über das Mittelmeer ist. Natürlich kennen wir alle die Bilder aus dem Fernsehen, aber hier so ein Einzelschicksal im Genauen nachzulesen, hat mich zumindest sehr erschüttert. Das sind Menschen, die alles verloren haben und ihr letztes Geld den Schleppern in den Rachen werfen, um irgendwo in Frieden leben zu können.

    Die Ermittler müssen am Anfang ohne Jutta Stern auskommen, die sich noch in Indien aufhält, da sie ihren Vater sucht. Kurz vor dem Heimflug nach Österreich passiert ihr aber auch noch etwas Schlimmes. Die Geschichte von Jutta, die im ersten Teil „Als Gott schlief“ schon ein wenig erzählt wird, ist mir in diesem Band besonders ans Herz gegangen. Auch die Beziehung zwischen Tom und ihr verkompliziert sich. Manche mögen das ja nicht so gern, wenn viel aus dem Privatleben der Ermittler berichtet wird, aber in diesem Fall gefällt mir das, weil mir Jutta, Tom und Georg mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind. Insgesamt eine „runde Sache“.

    Der Schreibstil ist sehr schön und ausführlich. Die Kapitel werden immer aus anderen Perspektiven erzählt, das macht die Geschichte wirklich spannend. Die Autorin beschreibt die Flucht des Syrers Samir und später auch die seiner Mutter Nesrin so authentisch, dass ich wirklich mitgelitten habe. Man merkt, dass Jennifer B. Wind hier gut recherchiert hat. Die Flüchtlingsproblematik ist nicht neu, aber leider auch noch nicht Geschichte und das macht das Buch für mich, auch wenn es bereits 2016 erschienen ist, hochaktuell.

    Das Ende hat mir sehr gut gefallen, weil es Hoffnung macht. Auf ein besseres Leben für alle. Irgendwie schafft Jennifer es immer wieder, dass ich mir zum Schluss die Tränen verdrücken muss, da mich das emotional total mitnimmt. Und das macht für mich den besonderen Stil dieser tollen Autorin aus, danke sehr für ein tolles Lese-Erlebnis! 

    Mein Fazit: Auch der zweite Band um die Ermittler Jutta Stern, Tom Neumann und Georg Kunze konnte mich wieder total fesseln! Fast atemlos und immer mit Tränen in den Augenwinkeln bin ich durch das Buch geflogen. Gut recherchiert und spannend zu Papier gebracht, das Buch muss unbedingt gelesen werden! 

  10. Cover des Buches Layers (ISBN: 9783785587294)
    Ursula Poznanski

    Layers

     (665)
    Aktuelle Rezension von: Anni04

    Ich habe nahezu alle Jugendbücher der Autorin gelesen und hatte immer Spaß dabei. Bei "Layers" hatte ich schon am Anfang das Gefühl, nicht richtig reinzukommen. Diese Einrichtung, in die Dorian gebracht wird, kam mir so abstrus vor. Ich konnte damit gar nichts anfangen und es hat sich für mich sehr gezogen. Später wurde es dann etwas spannender, aber die Handlung konnte mich trotzdem nicht so überzeugen. 

    Hinzu kommt die Liebesgeschichte, die sich für meinen Geschmack viel zu schnell entwickelt hat. Das war mir leider zu unglaubwürdig. 

    Für mich war es das schwächste Buch der Autorin bisher. Ich bin aber froh, dass das eine Ausnahme darstellt, da ich die anderen Geschichten alle deutlich unterhaltsamer finde.

  11. Cover des Buches PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen (ISBN: 9783955206789)
    Matthias Jösch

    PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Uwes-Leselounge

    Die Geschichte wird einmal aus der Sicht von einem jungen Mann names S. erzählt. Hier erleben wir die Gräueltaten der SS im 2. Weltkrieg hautnah mit, die sehr brutal, ausführlich und schonungslos erzählt werden. Dies war und ist starker Tobak! Parallel zu dieser Geschichte befinden wir uns in der Gegenwart und lernen Adrian von Zollern kennen. Er besitzt eine Dozentenstelle an der Humboldt-Universität in Berlin, die er aber gekündigt hat, um seine neue Stelle beim BND anzufangen. 

    Durch den Erwerb einer Holzkiste bekommen es Adrian, sein bester Freund Sebastian und dessen Schwester Violetta mit einer Organisation zu tun, die es sich zur Aufgabe gemacht hat das 3. Reich wie ein Phoenix aus der Asche auferstehen zu lassen, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Aber was hat dies alles mit der Holzkiste und den Schallplatten zu tun? Währenddessen geht die junge und schöne Israelin Shari verschiedenen Hinweisen bezüglich einer Verschwörung nach und dabei stößt sie auf Adrian und seine Freunde. Es beginnt eine gnadenlose Jagd quer durch Deutschland, Österreich, England, Argentinien, Israel und Syrien nach Hinweisen aus der Vergangenheit. Wird es unseren Protagonisten gelingen, den Plan der Organisation zu vereiteln oder fällt Deutschland und Europa in die Zeit des 2. Weltkrieges zurück?

    Mit dieser Geschichte arbeitet der Autor Matthias Jösch unsere Vergangenheit rund um den 2. Weltkrieg und der Herrschaft von Hitler auf. Dies tut er in einer schonungslosen und mitunter sehr brutalen Weise. Eigentlich bin ich schon recht hart im Nehmen, was so etwas angeht, aber gerade das Thema Judenverfolgung und hier speziell Ausschwitz, haben mir teilweise den Atem geraubt bzw. mehrmals schlucken lassen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie ein so großer Hass auf andere Menschen, Religionen oder Ansichten entstehen und man einem einzelnen Mann folgen kann...

    Hier wird dem Leser nochmals ein Spiegel vor das Gesicht gehalten. Und ich möchte hoffen, dass ein solches Szenario wie im Buch beschrieben, niemals eintrifft. Die Protagonisten wurden allesamt gut ausgearbeitet, ohne jedoch einen besonders hervorheben zu wollen. Die Geschichte an sich, ist von Anfang bis Ende gut durchdacht und weißt eine sehr hohe Spannung auf, die sich zum Ende hin nochmals stark erhöht. So sollte ein Thriller sein. Gerade auf Grund der schweren Thematik des Buches, aber auch der noch relativ jungen Vergangenheit von Eurokrise und ähnlichem, ist das Buch nicht mal eben so weg zu lesen. Ich werde jetzt erst mal ein, zwei Tage Pause einlegen, da mich dieses Buch gedanklich doch noch recht beschäftigt.

    Ich kann das Buch nur empfehlen!

  12. Cover des Buches Böse Tränen (ISBN: 9782919808397)
    B. C. Schiller

    Böse Tränen

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurm05

    Inhalt:
    Vor 5 Jahren verschwanden der Ehemann Michael und Tochter Juli von Psychiaterin Olivia Hofmann. Als bei Bauarbeiten ein Kinderskelett gefunden wird, neben dem sich das Halstuch von Juli befindet, liegt der Verdacht nah, dass es sich um Olivias Tochter handelt. Doch das Opfer ist Rosa, die zur selben Zeit getötet wurde. Von Schausteller Andreas Sperl, der ein Geständnis abgelegt hatte. Nur wo die Leiche vergraben ist, hatte er nie verraten. Ex-Kommissar Levi Kant und Olivia beginnen eigene Ermittlungen und stoßen bald auf viele Lügen.....

    Leseeindruck:
    'Böse Tränen" ist Band 2 der Reihe um Levi Kant. Man kann den Thriller jedoch auch unabhängig vom Vorgänger lesen. Von Beginn an konzentriert sich die Geschichte auf das Wesentliche, wirkt dabei jedoch sehr unpersönlich. Ständig heißt es "die Frau, der Mann, das Kind", Namen werden erst später im Kapitel erwähnt. Das hat meinen ersten Eindruck zusätzlich bestätigt. Die Szenen wechseln häufig. Da musste ich aufpassen, dass ich alles verstehe. Ich war nahe dran den Thriller abzubrechen. Mit der Zeit wurde es besser und ich kam in einen Lesefluss, auch wenn ich die Geschichte doch als sehr konstruiert empfunden habe. Was mich zusätzlich zu diesem Zeitpunkt gestört hat waren die Logikfehler. Um 2 Beispiele zu nennen: Eine ehemalige Zeugin taucht aus dem Nichts auf. Hat vorher Olivia angerufen, die nichts mit dem ehemaligen Fall zu tun hatte. Ich frage mich, woher hatte sie die Handynummer? Das wird nämlich nicht erklärt. Dann wartet mal ein Taxi auf Olivia. Diese gerät in eine gefährliche Situation. Levi taucht zufällig dort auf. Von dem Taxi ist aber keine Rede mehr. Zudem hat man ab etwa Mitte des Buches etwas zu Levis Hintergrund erfahren und kurze private Einblicke bekommen. Was ich nicht ganz so passend zum begonnenen Schreibstil fand. Die Auflösung war dann schon fast vorausschaubar und hat mich nicht gerade umgehauen.

    Fazit:
    Ich habe von "Böse Tränen" mehr erwartet. Für einen Thriller hat mir die Spannung gefehlt. Vieles war nicht gut ausgearbeitet und wurde schnell abgehandelt. Die Idee hinter dem Plot ist gut. Die Umsetzung hat mir nicht gefallen.

  13. Cover des Buches Und Nietzsche weinte (ISBN: 9783641157371)
    Irvin D. Yalom

    Und Nietzsche weinte

     (409)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Die etwas veraltete Sprache ist zunächst gewöhnungsbedürftig, passt aber hervorragend zum Inhalt. Wer allerdings Probleme mit philosophischen Werken hat, wird an diesem Roman keine Freude finden. Gerade Nietzsche ist für seine zuweilen recht wirren, schwer zu durchdringenden Werke und Gedankengänge bekannt und dies wird hier aufgenommen. Die Charaktere wirken, als hätte der Autor sie selbst gekannt, so lebensecht treten sie auf. Ich bin begeistert und werde noch mehr von Yalom lesen!

  14. Cover des Buches Auf der Flucht (ISBN: 9783218009898)
    Karim El-Gawhary

    Auf der Flucht

     (36)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    Inhalt:
    Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneder haben für ihr Buch verschiedene Fluchtgeschichten zusammengetragen und erzählen in 'Auf der Flucht' von der politischen Situation in und Flüchtlingen aus Syrien, Irak, Afghanistan, Sudan, Gambia, Somalia und Nigeria. Dabei erklären sie Hintergründe, sprechen die Folgen von Krieg und Bürgerkrieg an (vor allem in Bezug auf Syrien) und vermitteln Wissen über Schlepper (Organisationen, Strategien etc.).

    Mein Eindruck:
    Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich letztes Jahr eine Diskussionsrunde verfolgt, an der unter anderem Karim El-Gawhary teilnahm. Schon bei diesem Gespräch war ich beeindruckt von seiner Art zu erzählen, bewegt von seinen Schilderungen und gespannt auf sein Buch. Nun habe ich 'Auf der Flucht' gelesen und bin sehr begeistert von seinen und Mathilde Schwabeneders Reportagen.

    Das Buch ist sehr informativ und von der ersten Seite an bewegend. Die Einblicke in die politische Situation in verschiedenen afrikanischen und (vorder-) asiatischen Ländern waren sehr gut auf den Punkt gebracht, so dass ein Leser, der sich noch nicht mit der jeweiligen Region befasst hat, einen guten Überblick zu Geschichte, Politik und Leben im Land erhält.

    Die Reportagen sind detailreich geschrieben und fangen die jeweilige Stimmung im Land gut ein, informieren und bewegen den Leser durch die vielen persönlichen Schicksale, die näher beschrieben werden.

    Gefallen hat mir auch, dass die Autoren oft ihre Gedanken und Gefühle schildern sowie zeigen, wie man als Journalist mit Schilderungen extremer Gewalt und Traumatisierung umgehen kann (oder wie man bisweilen trotz jahrzehntelanger Erfahrungen nicht ohne Weiteres damit umgehen kann).

    Sehr gelungen fand ich auch den Lichtblick am Ende des Buches: die scheinbar endlose Hilfsbereitschaft der Einwohner des oberösterreichischen Dorfes Großraming.

    Mein Resümee:
    'Auf der Flucht' sollte jeder lesen, der mehr über Flüchtlinge, Schlepper und die politische Situation in verschiedenen Ländern wissen möchte. Vor allem sollte das Buch von denjenigen gelesen werden, die nicht verstehen, wieso Menschen ihre Heimat verlassen und nach Europa/Deutschland kommen, um ein neues Leben in Sicherheit und mit einer Aussicht auf eine positive Zukunftsperspektive zu beginnen.
  15. Cover des Buches Spieltrieb (ISBN: 9783641242749)
    Juli Zeh

    Spieltrieb

     (420)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Ein Buch, das unter die Haut geht. Zumindest bei mir. Nie hätte ich mir als Jugendliche solche Grausamkeiten ausdenken können. Aber die Zeiten haben sich geändert. Juli Zeh schildert Auswüchse der jugendlichen Phantasie, die mir die Haare zu Berge stehen ließen.

    Ada und Alev haben sich gefunden. Jeder für sich hätte niemals so viel desaströse Gemeinheit entwickeln können. Doch gemeinsam sind die hochintelligente, aber gefühllose Ada und der Mädchenschwarm Alev ein Team, das weiß, wie sie Lehrer in die Enge treiben können.

    Obwohl ich ihr Verhalten des öfteren nicht nachvollziehen konnte, hat mich das Buch tief beeindruckt. Vor allem Juli Zehs Art und Weise, ihre Charaktere einzuführen, hat mir sehr gut gefallen:

    „Lesen war ein Zustand, in dem die Zeit verstrich, weil sie nicht anders konnte, während Adas Verstand in Nahrung eingelegt wurde, so dass seine hektische Gier in ein gleichmäßiges Einsaugen und Bewerten überging.“ (Seite 32)


    „… gleich darauf hatte er sich an die Schichten verschiedener Altersstufen gewöhnt, die dort übereinander lagen und nur im Schnitt die Zahl Fünfundvierzig ergaben. Die schwarz gefärbte Frisur mit glattem Pony und kinnlangem Haar zitierte eine zeitlose Kleopatra, die Augenbrauen waren ausrasiert, die Lippen korrigiert, die Ohrringe zu groß, die Haut gleichzeitig perfekt gepflegt und welk. Unter dem langärmeligen roten T-Shirt mit frechem Aufdruck über der Brust zeigte sich ein ausgehungerter Körper, mit dem es die Natur einst besser gemeint hatte“ (Seite 100)


    Das schreckliche Geschehen beginnt erst anschließend. Da begibt sich die als so taff beschriebene Ada in eine Abhängigkeit von Alev, die ich einfach nicht verstehen kann. Er sieht in ihr ein Werkzeug für seine Pläne und sie spielt mit – ohne Widerstand zu leisten. Auf Seite 306 

    „erwachte Ada mit einem Gefühl, in einem surrealistischen Film geraten zu sein, über den sogar der Regisseur die Kontrolle verloren hatte.“

    Je weiter ich in dem Buch fortschritt, desto spannender empfand ich es. Für mich ist es das bisher beste Buch, das ich von Juli Zeh gelesen habe.

  16. Cover des Buches Kein Ort ohne dich (ISBN: B015YMPH8S)
    Nicholas Sparks

    Kein Ort ohne dich

     (691)
    Aktuelle Rezension von: Schaetze_auf_Papier

    Inhalt:

    In dem Roman „Kein Ort ohne dich“ von Nicholas Sparks geht es um 2 Paare aus unterschiedlichen Epochen, deren Schicksal für einen kurzen Zeitraum verknüpft werden. Auf der einen Seite geht es um Luke, einen Bullenreiter, und Sophia einer Kunststudentin die sich in einander verliebt haben. Ihre junge Liebe wird allerdings gleich zu Anfang auf eine harte Probe gestellt, denn ihre Lebensziele könnten unterschiedlicher nicht sein. Parallel dazu wird die Geschichte von Ira und Ruth erzählt. Ira, mittlerweile 91, hat einen Autounfall und lässt sein Leben mit seiner großen Liebe Ruth noch einmal Revue passieren. 

     

    Meine Meinung:

    Nicholas Sparks hat es erneut geschafft mich mit seinem Schreibstil zu fesseln. „Kein Ort ohne dich“ ist eine herzergreifende Geschichte über die einzig wahre Liebe im Leben. Die Rückblenden in das Leben von Ira und Ruth spiegeln emotional die Höhen und Tiefen ihres Lebens wider. Ergreifend und emotional wird dem Leser/ der Leserin das Leben von Ira und Ruth geschildert, mit all den glücklichen Zeiten, doch auch den weniger glücklichen Zeiten mit ihren Schicksalsschlägen. Die Probleme von Luke und Sophia sind anderer Natur, aber in der heutigen Zeit nicht minder kompliziert. Obwohl ich die Grundstory bereits im Vorfeld kannte, hat mich dieses Buch zum Lachen, aber genauso zum Weinen gebracht. Wer Nicholas Sparks mag, wird auch diesen Roman lieben. Für mich ist da allerdings noch die ungewöhnliche Tatsache, dass ich die Verfilmung des Romans sogar noch einen kleinen Ticken besser fand, als den Roman.

  17. Cover des Buches 1888 (ISBN: 9783992001293)
    Thomas Beckstedt

    1888

     (30)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Ich-Erzähler Georg erhält im Oktober 1922 ein Paket mit einem Manuskript. Nach dem Krieg, wo er beinahe ein Bein verloren hätte, hat sich der Deutsche nach England zurückgezogen und gibt sich als Schweizer aus. Georg lebt vom Verkauf der elterlichen Firma und hat daher ausreichend Zeit, sich diesem Manuskript zu widmen. Allerdings irritiert ihn der Inhalt, der Gedanken eines Arztes enthält, den er 1914 bei einem Urlaub in der Schweiz kennengelernt hatte. Der Arzt hatte im Gefängnis Tagebuch geschrieben, wo er wegen eines angeblichen Mordes an einem Berufskollegen im Jahre 1888 mehrere Monate verbrachte.

    Georg beginnt zu recherchieren, um aus diesem verwirrenden Manuskript ein Buch zu machen. Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass er seine Aufzeichnungen nach einem Jahr wieder zerstört. Warum und weshalb wird erst ganz am Ende der 400 Seiten deutlich.

    Georg erzählt in diesem Buch teilweise ohne Punkt und Komma. Ich hatte dabei das Gefühl, neben ihm beim Bier in einem Pub zu sitzen und zuzuhören. Das Buch ist so komponiert, dass man ständig in eine andere Zeit hineinkatapultiert wird: Hat man sich in 1888 einigermaßen eingelebt, landet man übergangslos wieder bei Georg in 1922. An manchen Stellen wird es schwierig zwischen Wahrheit und Traum zu unterscheiden; verschiedene Erzähler, verschiedene Zeiten, verschiedene Eindrücke und verschiedene Schriften haben in meinem Kopf Chaos verursacht und das Gefühl aufkommen lassen, etwas überlesen zu haben. Mir war lange nicht klar, ob Georgs Wahn seinem Drogenkonsum geschuldet war oder etwas anderem. Erst der Schluss entwirrte meine Knoten im Kopf.

    Fazit: Kein Buch zum nebenbei lesen. Es erfordert die volle Konzentration, hat mich aber zwischendurch auch müde gemacht.

  18. Cover des Buches Killer-Tschick (ISBN: 9783709972519)
    Gerhard Loibelsberger

    Killer-Tschick

     (40)
    Aktuelle Rezension von: dorli
    Wien. Penny Lanz und ihre Kollegen Helmuth Nowak und Carl Ribarski von der SOKO Donau müssen in gleich in zwei Mordfällen ermitteln:
    Anna Hawlicek ist nach dem Rauchen illegaler Zigaretten gestorben. Schnell steht fest, dass die Zigaretten mit Arsen und Rattengift versetzt waren.
    Ungefähr zur gleichen Zeit wird in den Wiener Praterauen ein junger Chinese gefunden, der vor seinem Tod mit glühenden Zigaretten gefoltert wurde…

    Obwohl ich die TV-Serie SOKO Donau - SOKO Wien und damit auch Penny Lanz und ihre Kollegen bisher nicht kannte, war ich sofort mittendrin im Geschehen und konnte mir ein gutes Bild von den Ermittlern machen. Die Handlung hat mich von Anfang an gefesselt, Spannung wird rasch aufgebaut und bleibt durchgehend hoch.

    Das Team um Penny Lanz gerät in einen Strudel aus illegalem Zigarettenhandel, Korruption, Geldwäsche und Mord – die Ermittler stochern in einem Wespennest und scheuchen Wiener Geschäftsleute und Wirtschaftsgrößen auf.

    Es ist Gerhard Loibelsberger sehr gut gelungen, seinem Krimi den Charakter eines Fernsehkrimis geben. Die Handlung ist rasant und actionreich und läuft wie ein Film vor den Augen des Lesers ab.

    Besonders gut gefallen hat mir, dass Gerhard Loibelsberger viele Dialoge in Mundart geschrieben hat. Das verleiht dem Krimi eine Extraportion Lokalkolorit und lässt das Geschehen echter wirken. Auch als gebürtige Norddeutsche hatte ich keine Verständnisprobleme, da österreichische Ausdrücke als Fußnote auf der jeweiligen Seite übersetzt bzw. erläutert wurden.

    „Killer-Tschick“ hat mir sehr gut gefallen. Die abwechslungsreiche Handlung bietet nicht nur für die Fans der TV-Serie spannende Unterhaltung.

  19. Cover des Buches 1913 (ISBN: 9783596520534)
    Florian Illies

    1913

     (286)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Man stelle sich einen Regisseur vor, der zu faul ist, einen richtigen Film zu drehen. Es ist ihm lästig, eine Geschichte zu entwickeln, ein Drehbuch zu schreiben (oder schreiben zu lassen) und Darsteller auszuwählen. Mit der Gestaltung von Kostümen und Sets möchte er sich auf keinen Fall befassen. Auch die Mühen der Dreharbeiten sind ihm zuwider. Stattdessen wählt er hundert Filme aus, nimmt aus jedem dieser Filme eine einminütige Sequenz und fügt diese Schnipsel ohne erkennbares Prinzip zusammen. Schließlich tritt er vor das Publikum und behauptet dreist, er habe einen neuen Film gedreht.

    Ganz ähnlich ist Florian Illies bei seinem neuesten Buch vorgegangen. Ein richtiges Buch zu schreiben, das ist leider mit allerlei Mühsal und Plackerei verbunden. Man muß sich den Kopf darüber zerbrechen, was für eine Geschichte man eigentlich erzählen will. Man muß, wenn das Buch historische Sachverhalte behandelt, das zur Verfügung stehende Material in einen sinnvollen und aussagekräftigen Zusammenhang bringen, damit etwas entsteht, das den Namen Geschichte (im Sinne einer in sich geschlossenen Erzählung) verdient. Das Material fügt sich nämlich nicht von selbst zu einem solchen Zusammenhang. Dazu bedarf es einer Fragestellung, einer Idee. Und man muß darüber nachdenken, welche Dinge das Publikum besser verstehen soll, wenn es das Buch gelesen hat.

    Vor all diesen Fragen und Aufgaben hat sich Illies gedrückt. Stattdessen hat er sich entschieden, eine Gruppe von mehrheitlich deutschen Künstlern und Literaten Monat für Monat durch das Jahr 1913 zu begleiten, nicht als Erzähler, sondern als Chronist, der einfach das referiert, was die reichhaltige Sekundärliteratur hergibt. Illies strebt kein Gesamtpanorama der deutschen Vorkriegsgesellschaft an. Er konzentriert sich auf die Welt der Hochkultur und deren Randbereich, die künstlerische Bohème. Warum ausgerechnet 1913? Warum Kafka, Rilke und Benn, warum wieder einmal die üblichen Verdächtigen (Politiker, Wissenschaftler und Normalsterbliche kommen auch vor, aber nur in Nebenrollen)? Ein Vorwort oder eine Einleitung, die Auskunft über Sinn und Zweck des Buches geben könnten, sucht der Leser vergebens. Er sieht sich konfrontiert mit einer in Monatsabschnitte gegliederten Abfolge mehr oder minder umfangreicher Anekdoten und Momentaufnahmen, die in einigen Fällen durchaus interessant, mehrheitlich aber läppisch sind.

    Wen interessieren heute noch die Peinlichkeiten des Liebeslebens von Franz Kafka und Oskar Kokoschka? Wer interessiert sich für die allzu menschlichen - also banalen - Eheprobleme Albert Einsteins, Arthur Schnitzlers und Robert Musils? Wer außer ein paar Germanisten und Gottfried-Benn-Enthusiasten kann heute noch etwas mit dem Namen Lou Andreas-Salomé anfangen? Ist diese Frau - ähnlich wie zahlreiche andere Figuren, denen Illies zu Leibe rückt - nicht zu Recht in Vergessenheit geraten? Müssen Freaks wie Egon Schiele und Georg Trakl dem heutigen Publikum unbedingt wieder in Erinnerung gerufen werden? War es wirklich eine kulturelle Blüte und bewundernswerte Vielfalt, die sich da in Deutschland am Vorabend des Ersten Weltkrieges entfaltete, oder stehen Künstler und Literaten wie Schiele, Kafka und Oswald Spengler nicht für einen Zustand nervöser Überreizung und intellektueller Verirrung, dem nachzutrauern überhaupt kein Grund besteht?

    Solche Fragen wirft Illies gar nicht erst auf. Kommentare, kritische Bewertungen, abwägende Urteile sind seine Sache nicht. Viel einfacher und bequemer ist es doch, zum hunderttausendsten Mal die Säulenheiligen der klassischen Moderne zu feiern, seien sie Schriftsteller, Maler oder Komponisten: Picasso war genial, Benn war genial, Trakl war genial, Kafka war genial, genauso wie Malewitsch und Duchamp und all die anderen. Alle waren sie irgendwie genial, und sei es auf verkrachte Art und Weise. So wird es uns seit Jahrzehnten eingebläut. Expressionismus, Kubismus, Suprematismus - alles Meilensteine der Kunstgeschichte. Ist es nicht an der Zeit, die klassische Moderne einmal kritisch zu hinterfragen und ihren Wert neu einzuschätzen? Mehrfach schildert Illies, wie aufgebracht und ablehnend das musik- und kunstliebende Publikum des Jahres 1913 auf die Gemälde der Expressionisten oder Stravinskys "Sacre du printemps" reagierte. Doch warum reagierte das Publikum so? Warum wollte es sich nicht mit expressionistischer Kunst anfreunden? Was bevorzugte dieses Publikum in puncto Literatur, Musik und Kunst? Lasen die Deutschen im späten Kaiserreich nicht eher Karl May und Hedwig Courths-Mahler als Rilke und Schnitzler? Wer etwas über die Mentalitäten des Jahres 1913 und den Geschmack des Mehrheitspublikums erfahren will, der wird bei Illies nicht fündig. Illies betrachtet das Jahr 1913 mit den Augen des Jahres 2012. Und deshalb nimmt er nur das wahr, was das Jahr 2012 am Jahr 1913 für wichtig und erinnernswert hält: Eben die üblichen Verdächtigen. Wie reizvoll und lohnend wäre es, das kulturelle Leben des Jahres 1913 zu schildern, ohne daß darin die sattsam bekannten Figuren auftauchen, die eine beflissene akademische Literatur-, Kunst- und Musikgeschichte seit Generationen gebetsmühlenartig als "Wegbereiter der Moderne" preist!

    Ärgerlich an Illies' Buch ist der Mangel an Kontextualisierung. Zusammenhänge aufzuzeigen und Hintergründe auszuleuchten, auch davon hält Illies nichts. Er reiht ununterbrochen Anekdoten und Geschichtchen aneinander, die einzuordnen und zu bewerten dem Leser schwer fällt, weil in der Regel die Vorgeschichte fehlt. Schon das Januar-Kapitel bietet Beispiele zuhauf für den Unwillen des Autors, auch nur ein Minimum an Hintergrundinformationen zu vermitteln: Thomas Manns Theaterstück "Fiorenza" wird von dem Kritiker Alfred Kerr verissen. Worum geht es in dem Stück überhaupt? War Kerrs Verriß gerechtfertigt oder nicht? Rainer Maria Rilke flieht vor einer "Schaffenskrise" nach Südspanien. Was hat es mit dieser Schaffenskrise auf sich? Als "Urgefühl" des Kulturpessimisten Oswald Spengler wird "Angst" angegeben. Woher rührte diese Angst, durch welche biographischen Erlebnisse und Erfahrungen wurde sie ausgelöst? Sigmund Freud und sein Schüler C.G. Jung zerstreiten sich. Das Zerwürfnis wird in einigen folgenden Kapiteln nochmals erwähnt; seine Ursachen werden aber nirgends erläutert. Über Gertrude Stein, die in Paris einen Salon führte, wird berichtet, sie habe sich im Januar 1913 mit ihrem Bruder entzweit. Warum? Was war passiert? Das tut aus Illies' Sicht offenbar nichts zur Sache. Wozu dann diese Nebensächlichkeit überhaupt erwähnen?

    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Dem Leser bleibt vorenthalten, warum Arthur Schnitzlers Drama "Professor Bernhardi" mit einem Aufführungsverbot belegt wurde. Wer noch nie etwas von Georg Trakl gehört hat, wird nicht verstehen, warum der Dichter "wie in Trance" durch die Welt irrte (S. 84). Auf S. 94 wird mitgeteilt, daß Karl Kraus am 29. März 1913 in München einen Vortrag hielt, der mit freundlichem Applaus aufgenommen wurde. Das Thema des Vortrages? Man erfährt es nicht, genauso wenig wie den Titel des Films, der Kafka laut Tagebuch am 20. November zu Tränen rührte (S. 285). Aus dem Zusammenhang gerissen werden auch ein Brief-Zitat, in dem sich Hugo von Hofmannsthal desillusioniert über den österreichischen Adel äußert (S. 210) und das schroffe Verdikt des Malers Max Beckmann, der Mensch sei "ein Schwein erster Klasse" (S. 152). Was beide Männer zu diesen Äußerungen veranlaßte - wer weiß das schon? Man hofft, daß wenigstens Illies es weiß. Doch anstatt es den Lesern zu verraten, doziert er lieber im Tonfall des umfassend gebildeten Vielwissers, Ludwig Wittgensteins "Tractatus logico-philosophicus" sei eine der wichtigsten Schriften des 20. Jahrhunderts (S. 81). Wichtig für wen? Und wovon handelt der Traktat? Pompös heißt es über Edmund Husserl, sein "großer Paradigmenwechsel für die Philosophie" habe in der "Abwendung von den positivistischen Realien der Umwelt zu den Tatsachen des Bewußtseins" bestanden (S. 160). Wer Genaueres darüber erfahren möchte, kann gerne bei Wikipedia nachschauen.

    So geht es Seite für Seite, Kapitel für Kapitel. Das Buch bietet kaum mehr als eine ziellos dahinplätschernde Nummernrevue. Emsig gesammelte Lesefrüchte werden wie Mosaiksteinchen ausgeschüttet, doch weil eine sinnstiftende Idee fehlt, entsteht letzten Endes kein Bild, das dem Leser ein vertieftes Verständnis der deutschen Gesellschaft oder des deutschen Kulturlebens im letzten Friedensjahr vor dem Ersten Weltkrieg ermöglicht. Stattdessen bietet Illies eine langweilige und ermüdende Aneinanderreihung von Anekdoten über die Liebeshändel und Ehewirren, die soziale Inkompetenz, Hypochondrie und "Neurasthenie" seiner männlichen und weiblichen Protagonisten, garniert mit banalen Kurzmitteilungen wie "Rainer Maria Rilke hat Schnupfen" (S. 85). Drei Seiten vorher wirft Illies seinen Lesern diesen Informationsbrocken hin: "Frühlings Erwachen. Am 8. März treffen sich im Wiener Café Imperial Frank Wedekind, Adolf Loos, Franz Werfel und Karl Kraus nach dem Aufstehen auf einen großen Braunen." Muß man das wirklich wissen, und wenn ja, wozu? Die Passagen über die eigenartige Beziehung zwischen Franz Kafka und Felice Bauer bieten eine pein- und qualvolle Lektüre. Hat sich im Jahr 1913 nichts Wichtigeres zugetragen? Über dieses Thema sollte man besser den Mantel des Schweigens breiten. Gottlob behandelt Illies nur ein Jahr dieser Beziehung; mehr wäre kaum zu ertragen.

    Für jeden historisch interessierten Leser ist dieses Buch eine Zumutung, und für den Fischer-Verlag ist es ein Armutszeugnis. Mit seiner Mischung aus Oberflächlichkeit, Schaumschlägerei und bildungsbürgerlichem Renommiergehabe paßt das Buch zu unserer heutigen Zeit: Es vermittelt Wissen in mundgerechten Häppchen, die niemanden überfordern; es kommt anekdotisch daher, im zwangslosen Plauderton, mit sicherem Gespür für das Pikante, Frivole und leicht Anrüchige. Ist es nicht genau das, was deutsche Leser lesen wollen? So denken offenbar manche Autoren und Lektoren. Die Tatsache, daß Illies' Buch so enthusiastische Rezensionen erhalten hat und zum Beststeller avancierte, zeigt nur, daß den Feuilletonisten und vielen Lesern die Maßstäbe abhanden gekommen sind, um schlechte Bücher von guten zu unterscheiden. Ein Buch wie "1913" entsteht, wenn ein Autor nichts riskiert, brav mit dem Strom schwimmt und sich an etablierte Lehrmeinungen hält. Über das deutsche Kulturleben unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg könnte man auch ganz andere Geschichten erzählen. Das setzt allerdings die Bereitschaft voraus, ausgetretene Pfade zu verlassen, Neuentdeckungen zu wagen und den Kanon vermeintlich bahnbrechender und epochemachender literarischer und künstlerischer Werke in Frage zu stellen. Was Illies bietet, ist Kulturgeschichte für Dummies - Menschen, die nicht mitdenken, die keinen eigenen Kopf und keine eigene Meinung haben. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Juni 2013 bei Amazon gepostet)

  20. Cover des Buches Todesfrist (ISBN: 9783442478668)
    Andreas Gruber

    Todesfrist

     (944)
    Aktuelle Rezension von: buch_klatsch

    Andreas Gruber macht keine halben Sachen. Der Einstieg bietet bereits einen Gänsehautmoment und so hält der Fall Dich auch durchgehend in Atem. 


    Die Mordfälle sind brutal, doch Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder bilden ein phantastisches Duo, welches Hand in Hand zusammenarbeitet und dem Täter immer näher kommt. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, bieten eine ausreichende Tiefe und gerade Maarten S. Sneijder ist mir mit seiner speziellen Art ans Herz gewachsen. 


    Das Buch hält viele Thrillerelemente bereit, die insgesamt super ineinandergreifen, auch wenn sich die eine oder andere Szene für meinen Geschmack etwas seltsam angefühlt hat, da ich andere Reaktionen erwartet hätte. 


    • 𝖥𝖠𝖹𝖨𝖳 •

    Ein starker Reihenauftrakt mit tollen Charakteren und einem spannenden Fall. 


    4 | 5 Sterne  🌟


    ________________________


    Buchige Grüße 📚📖,

    Jeanette.

  21. Cover des Buches Die zitternde Welt (ISBN: 9783709981122)
    Tanja Paar

    Die zitternde Welt

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Sikal

    Ende des 19. Jahrhunderts reist Maria hochschwanger dem Vater ihres ungeborenen Kindes von Österreich nach Anatolien nach. Wilhelm arbeitet dort als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn mit und wollte sich erst ein Leben aufbauen, bevor er an Familie denkt. Doch meistens kommt es anders … Und so steht plötzlich Maria vor seiner Tür und lebt mit ihm in einem kleinen Dorf lange Zeit ohne Trauschein, denn in Anatolien fragt niemand danach. Die beiden bekommen drei Kinder, mussten auch den Tod eines Kindes miterleben. Als der Hauslehrer Frederic ins Dorf kommt und Maria Französischstunden nimmt, scheint sich einiges zu ändern. Doch Wilhelm ist klug und lässt seiner Frau die Freiheiten, die sie braucht. Als der Erste Weltkrieg naht und die beiden Söhne Erich und Hans ins wehrpflichtige Alter kommen, scheint nichts mehr so zu werden wie es war und die Türkei scheint kein sicherer Ort mehr zu sein für die Familie.

     

    Zurück in Österreich muss die Familie erleben, dass auch hier der Krieg alles verändert, Lebensträume durch die politischen Wirren zerstört werden und Familien nicht nur die Heimat verlieren sondern auch der Tod allgegenwärtig ist. Die Welt zittert …

     

    Der erste Teil des Buches zeigt den Mut einer Frau, sich auf Augenhöhe ihrem Mann zu stellen. Maria ist definitiv in einer falschen Zeit gelandet, denn durch ihre unkonventionelle Art und ihren Hang zur Freiheit, ist sie Vorreiterin einer Reformbewegung.

     

    Der zweite Teil zeigt den Zerfall der Familie, hier rückt das Leben Erichs in den Mittelpunkt, was mich manches Mal etwas verwirrt hat. Doch Erich ist anders – er lässt sich treiben und sucht nach einem besseren Leben. Traumatisiert durch den Kriegseinsatz, hängt er zu sehr an Opiaten.

     

    Tanja Paar hat einen schnörkellosen, reduzierten Schreibstil, den ich sehr schätze. Sie schafft es besonders im ersten Teil, die Atmosphäre Anatoliens einzufangen. Ein intensives Leseerlebnis. Im zweiten Teil gibt es viele Sprünge und Perspektivenwechsel, die dafür mehr an der Oberfläche bleiben. Erichs Orientierungslosigkeit wird gut eingefangen, hat mich aber ein wenig gestört.

     

    Die Charaktere sind sehr vielschichtig gezeichnet. Maria, die ihre Freiheit und ihre Kinder liebt und sich dann in eine verbitterte Frau verwandelt. Wilhelm, dem seine Arbeit über alles geht, gut für seine Familie sorgt. Die beiden haben eine Zweckgemeinschaft gefunden, schätzen und respektieren sich – ohne große Liebe.

     

    Nach dem Zuklappen des Buches, lässt mich diese Geschichte etwas gespalten zurück. Den ersten Teil finde ich äußerst lesenswert, der zweite Teil konnte mich nicht zur Gänze überzeugen, so gibt es 3,5 Sterne (gerundet 4).

  22. Cover des Buches Ida (ISBN: 9783499270475)
    Katharina Adler

    Ida

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Bibliokate

    In ihrem Buch Ida, erzählt Katharina Adler mit sehr viel Einfühlungsvermögen die Geschichte von Dora, der bekanntesten Patientin von Siegmund Freud. Die Patientin die wegen Hysterie behandelt wurde und die Therapie bei Dr. Freud abbrach, was Freud sein Leben lang belastet.  Man erfährt sehr viel über die Frau die, von den einen als schwierig und von den anderen als Heldin bezeichnet wurde, und vor allem zeigt sich eines: Ida Adler war ein  mit Vernunft begabter, willensstarker Mensch der sich von nichts und niemandem in eine Schublade oder Kategorie einteilen ließ, schon gar nicht von einem Mann. 


    Es kommt im Buch auch der, heutzutage häufig kontrovers diskutierte Schwerpunkt Freuds auf die "Triebe" und die Sexualität zur Sprache und natürlich auch Freuds Schwerpunkt auf das Unterbewusst zur Sprache.

    Das Buch ist gleichzeitig die Geschichte einer Frau, die um mehr Selbstbestimmung kämpft und gleichzeitig auch die Geschichte von einem der bedeutendsten Psychologen der Geschichte. 


    Es ist schon länger her das ich das Buch gelesen habe, allerdings hat es mich sehr fasziniert und es beschäftigt mich bis heute immer wieder.

  23. Cover des Buches Lonely Heart (ISBN: 9783736319004)
    Mona Kasten

    Lonely Heart

     (629)
    Aktuelle Rezension von: Dania_Mari_Hugo

    Auf Anraten einer Kollegin habe ich das Buch angefangen (als Hörbuch). Hier war ich von den Sprechern leider ein wenig genervt, aber das sei mal beiseitegestellt. Die Ereignisse in diesem Buch sind teilweise so übertrieben und an den Haaren herbeigezogen, dass ich des öfteren daran dachte, abzubrechen. Die Charaktere sind anstrengend, die Story langatmig. Und es kommt zu einem unbefriedigenden Schluss, der dazu animieren soll, auch den zweiten Teil zu lesen. Das steht bei mir aber noch in den Sternen.

  24. Cover des Buches Tannenglühen (ISBN: 9783839221228)
    Petra K. Gungl

    Tannenglühen

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Seehase1977
    Franziska Ferstl will endlich ihren Job als Strafverteidigerin an den Nagel hängen und nach schwerer Krankheit endlich ihr Leben genießen. Doch dann wird einer ihrer Kanzlei-Partner tot aufgefunden, erdrosselt mit einer Lichterkette. Für Franziska völlig unerwartet, sieht die Polizei in ihrem Partner und besten Freund den Hauptverdächtigen. Die taffe Strafverteidigerin gibt noch einmal alles und begibt sich auf Mörderjagd, um die Unschuld ihres Freundes zu beweisen. Dabei stößt sie auf dubiose Geschäfte und Liebesaffären und hat zudem eine unliebsame Begegnung mit der Russen-Mafia. Viele haben einen Grund, doch wer hat Siegfried Fürstenstein wirklich ermordet? Franziska hat eine heiße Spur und ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt…

    Meine Meinung:

    Der Kriminalroman „Tannenglühen“ von der promovierten Juristin und gebürtigen Wienerin Petra K. Gungl war mein erstes Buch der Autorin. Gerade zur Weihnachtszeit lese ich gerne Bücher mit Bezug zu Weihnachten. Allerdings hätte es vom Setting her gerne etwas weihnachtlicher sein dürfen. Trotzdem bietet der Krimi kurzweiliges Lesevergnügen.

    Gleich zu Beginn wird nicht nur der Leser, sondern auch die Strafverteidigerin Franziska Gerstl mit einem Mord konfrontiert. Einer ihrer Partner aus der Kanzlei wurde mit einer Lichterkette erdrosselt. Franziska begibt sich auf Mörderjagd und hat nicht nur hier mit Stolpersteinen zu kämpfen, auch in ihrem Privatleben gibt es Probleme, die die Juristin aus der Bahn zu werfen drohen.

    Petra Gungl hält den Leser mit ihrem Erzählstil bei Laune, dennoch ist der Spannungslevel eher mittelmäßig und von Hochspannung kann keine Rede sein. Dennoch hat die Autorin einen ansprechenden und unterhaltsamen Plot kreiert, in dem sie ein atmosphärisches, vorweihnachtliches Wien vor dem geistigen Auge des Lesers projiziert. Die Kriminalgeschichte, in der nicht nur Mord sondern auch Schwarzgeld, Liebesaffären und die Russen-Mafia eine Rolle spielen, ist abwechslungsreich und immer wieder mit einer Prise Humor unterlegt.

    Besonders besticht hier die Charakterzeichnung der Hauptprotagonistin Franziska Ferstl. Die 60-jährige Juristin ist leidenschaftliche Harley-Fahrerin, weiß sich zu behaupten, wirkt kauzig und manchmal arrogant, hat aber ein weiches Herz und liebt ihre Familie über alles.

    Mein Fazit:

    „Tannenglühen“ von Petra K. Gungl ist ein spannender Kriminalroman, in dem der Nervenkitzel allerdings ausbleibt und das Thema „Weihnachten“ ein kleines bisschen zu kurz kommt. Dennoch hat man es hier mit einem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Krimi zu tun, der durch atmosphärisches Lokalkolorit und einer starken Protagonistin besticht. Von mir gibt es durchaus eine Leseempfehlung.

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