Bücher mit dem Tag "wales"
288 Bücher
- Ken Follett
Sturz der Titanen
(1.280)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteDies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt.
Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.
Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges.
- David Nicholls
Zwei an einem Tag
(3.692)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEmma und Dexter lernen sich während ihrer Abschlussfeier am 15.Juli 1998 kennen. Nach einer stürmischen Nacht trennen sich die Wege der Beiden, aber irgendwie finden sie immer wieder zu einander. Sie werden gute Freunde und David Nicholls zeigt uns, was die Beiden immer am 15.Juli machen. Das Leben verändert sich, Karrierepläne scheitern oder gelingen endlich und auch die Liebe ist alles andere als langweilig. Sollen sie es doch miteinander probieren? Emma und Dexter streiten sich, lieben sich, hassen sich, aber können doch nicht ohne den Anderen.
David Nicholls ist etwas großartiges gelungen und mit viel Gefühl und Gespür für die besonderen Momente erzählt er die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft oder doch die einer Liebe?
- Ransom Riggs
Die Insel der besonderen Kinder
(2.101)Aktuelle Rezension von: AnndlichAbraham erzählte seinem Enkel von einer besonderen Insel, auf der Kinder mit besonderen Fähigkeiten lebten und von Monstern, die diese Kinder jagten. Jacob dachte immer, dass sein Opa ihm, wie alle Großeltern dies tun, Märchen erzählte und glaubte nicht an die Existenz der besonderen Insel.
Jahre später stirbt Abraham durch auf eine mysteriöse Weise und Jacob beginnt sich wieder an die Märchen seines Großvaters zu erinnern. Dann findet er Hinweise, dass die Insel wirklich existiert und macht sich auf die Suche nach der Vergangenheit seines Großvaters und vergisst dabei die Monster.Ransom Riggs hat mit Die Insel der besonderen Kinder eine mystische Welt aufgebaut, die einen vollkommen einnimmt und die den Beginn einer sechshändigen Reihe darstellt. Die Geschichte ist eher langsam erzählt, was dafür sorgte, dass ich keinen Höhepunkt oder Spannungsbogen wahrnehmen konnte, jedoch hat dies mein Lesevergnügen zu keiner Zeit gemildert.
Riggs nimmt einen mit seinem bildhaften Schreibstil in die mystische Welt mit und verbindet diese mit der Realen. Man erlebt das Geschehene durch Jacobs Sicht und leidet regelrecht mit ihm mit. Die Story wird stellenweise durch Fotos untermalt.
- Ken Follett
Winter der Welt
(804)Aktuelle Rezension von: Kyra112Das dunkelste Kapitel der Weltgeschichte beginnt, im speziellen der deutschen Geschichte. Es hat Einfluss auf alle Großmächte der Welt und somit auch auf die USA, Großbritannien, Russland und natürlich Deutschland. Dies betrifft auch die Leben der Protagonisten Lew, Greg, Daisy, Maud und Lloyd. Sie alle müssen sich mit den Einschränkungen, Entbehrungen und Herausforderungen dieser Zeit auseinandersetzen.
Ken Folletts „Winter der Welt“ ist der zweite Band der Jahrhundert-Trilogie.
Der Schreibstil des Autors ist absolut flüssig und überwältigend. Er ist inhaltlich sehr tiefgehend und umfangreich. Die Spannung im Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite gegeben.Da ist bisher nur die zwei Bücher dieser Reihe von Ken Follett gelesen habe, hab ich mich etwas duschgequält, aber fand es trotzdem sehr sehr interessant. Ich bin nur solche einen umfassenden Schreibstil nicht gewöhnt, was es mir manchmal schwer machte, mich zu motivieren, weiter zu lesen.
Dennoch: Ein wunderbarer Roman über eine der schlimmsten Zeiten der Weltgeschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt und mit sehr viel Hintergrundwissen und Spannung versehen. Eine Empfehlung für all jene, die gerne umfangreiche historische Romane mit viel Detailinformationen lesen!
- Constanze Wilken
Sturm über dem Meer
(81)Aktuelle Rezension von: engineerwifeSo, nun habe ich auch den dritten Band der Wales Trilogie der bekannten Autorin Constanze Wilken ausgelesen. Auch hier liest man wieder auf zwei Zeitebenen und lernt für die Gegenwartsschiene gleich zu Anfang die Archäologin Sam Goodwin kennen, die – enttäuscht von ihrem Arbeitgeber – ohne zu Zögern zusagt, sich in Borth auf Spurensuche in der Vergangenheit zu begeben. Kaum angekommen lernt sie auch schon den attraktiven Luke Sherman und seinen 10jährigen Sohn Max kennen. Als ich dann jedoch erfuhr, dass Luke vor nicht allzu langer Zeit seine Frau durch einen Unfall verloren hatte, schrillten in mir gleich die Alarmglocken und ein mögliches Ende des Romans formte sich in meinem Hinterkopf. Sam kommt bei ihrer Großmutter Gwen in deren kleinem Cottage unter und genau diese Gwen stellt sich als Hauptprotagonistin des Strangs heraus, der in der Vergangenheit spielt. Mehr möchte ich an dieser Stelle zum Inhalt eigentlich gar nicht verraten.
Bildgewaltig, wie schon in den Vorgängerbänden, beschreibt Constanze Wilken wieder die wunderschöne, wenn auch oft raue walisische Landschaft. Man meint das Meer rauschen zu hören und muss sich fast die Augen reiben, um die Bilder der freigespülten Baumstammlandschaft zu vertreiben, um weiter lesen zu können. Sehr gelungen fand ich diesmal die Geschichte, die sich um Gwen und Arthur in den Fünfziger Jahren rankt und das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt. Weniger gut gefallen hat mir die Gegenwart. Hier reihte sich wirklich ein Klischee an das nächste, was mir oft die Lust am Weiterlesen nahm. Schade, ich kann für den Roman mit drei Sternen leider nur eine Note im mittleren Bereich vergeben, wobei ich gestehen muss, dass die Landschaftsbeschreibungen meine Lust auf einen Urlaub in Wales geweckt haben.
- Cassandra Clare
Clockwork Princess
(1.246)Aktuelle Rezension von: _JustMee☞ Die Chroniken der Schattenjäger - Cassandra Clare ☜
Band 3: Clockwork Princess
Genre: Urban Fantasy
Seitenanzahl: 604
Sternebewertung: 2,9✰ / 5,0✰
Ich bin erstaunt, wie gut es der Autorin gelingt Spannung aufzubauen und für mich unvorhergesehene Wendungen einfließen zu lassen. Gerade zum Schluss musste ich das Buch oftmals aus der Hand legen, um zu realisieren, dass das gerade wirklich passiert ist.
Bei einem verheerenden Angriff auf das Londoner Institut wird nicht nur Tessa entführt, sondern Jem auch schwer verletzt. Will fühlt sich innerlich zerrissen. Wird er bei seinem schwer verwundeten Parabatai bleiben, deren Bund weit über Freundschaft hinausgeht oder wird er Tessa retten, die Frau, die den beiden viel bedeutet?
Währenddessen erfährt Tessa von ihrem Entführer, wer sie wirklich ist und wie außergewöhnlich ihre Fähigkeiten tatsächlich sind. Doch neben den persönlichen Belangen sehen sich die Schattenjäger gezwungen, die Machtübernahme durch den Magister, mittels seiner Klockwerk-Kreaturen, zu verhindern.
Auch wenn der dritte Band bedeutend mehr Spannung als die vorherigen Bände aufweist, konnte ich mich nicht in der Geschichte fallen lassen. Für mich war Jem ganz unangefochten der Sympathieträger dieser Reihe. Mit den restlichen Charakteren wurde ich nach wie vor nicht so richtig warm. Deren Unentschlossenheit empfand ich zum Teil als sehr störend. Der Schreibstil konnte mich leider ebenso wenig fesseln.
Wer konnte euer Herz erobern? Seid ihr eher #teamwill oder #teamjem? - Rebecca Gablé
Das Lächeln der Fortuna
(1.404)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannEngland 1360 bis 1399: Der zwölfjährige Robert (Robin) of Waringham wird von einem Tag zum Anderen vom Lord zum Knecht - durch den Tod seines Vaters Earl Gervais. Gervais ist als Verräter beschuldigt worden und richtete sich daraufhin - wie Robin erfährt - selbst. Da der Junge sich nicht zu einer geistlichen Karriere entscheiden kann, tut er gemeinsam mit seiner Schwester Agnes das, was niemand erwartete: Die beiden Kinder kehren heim in ihre Grafschaft Waringham, wo Robin ein Leben als Pferdeknecht, Agnes ein Leben als Heilerin beginnt - unter den Fittichen des Stallmeisters Conrad, des freundlichen neuen Earl Geoffrey Dermond, und unter der Fuchtel von dessen missgünstigem Sohn Sir Mortimer. Mit der Zeit lernt Robin, dass nicht alles ist, wie es scheint: dass sein Vater kein Verräter, sondern Opfer einer Intrige und eines Mordanschlages war. Und dass sein König Edward III. nicht die Lichtgestalt ist, für die er ihn hielt. Als Earl Geoffrey stirbt und Mortimer der neue Herr über Waringham wird, beschließt Robin, zu fliehen - und sich nach sechs Jahren Knechtsdasein den Weg zurück in die Welt des Hofes und der Politik zu erkämpfen ...
DAS LÄCHELN DER FORTUNA ist ganz sicher einer der besten Mittelalterromane, die ich je gelesen habe! Perfekt recherchiert, spannend erzählt und auf eine Weise schonungslos und unbeschönigend ohne dabei voyeuristisch oder gewaltverherrlichend zu werden. Das Rittertum ist ein höfisches Spiel, in der Schlacht gibt es keine (oder nur vorgetäuschte) Ehre, es ist dreckig und brutal und die Feldlager sind Orte der Krankheit und des Sterbens - das alles kommt glaubhaft hinüber, ohne dass wir uns (wie z.B. bei Bernard Cornwell) hundertseitige Kampfgetümmel antun müssen. Die Schlachten sind kurz, knapp und verlieren gerade dadurch jede Glorifizierung. Das Miteinander der Krieger ist geprägt vom Verschwinden von Kameraden - weil diese gefallen sind.
Im zweiten Teil des Buches rückt dann die Politik bei Hofe in den Fokus: genauso ehrlos, schmutzig und heuchlerisch.
Und dennoch bleibt Hoffnung: Das liegt nicht nur daran, dass Robin während der ganzen Zeit sympathisch bleibt, sondern auch an realen historischen Persönlichkeiten, die Sympathie wecken, wie John of Gaunt und sein Sohn Henry Bolingbroke, der spätere König Heinrich IV.
Nichts kommt hier zu kurz: Nicht das Leben bei Hofe, nicht die Grausamkeit des Krieges, nicht das Schicksal des Volkes und auch nicht Liebe, Freundschaft und Feindschaft. Die Figuren haben Tiefgang ...
Für jeden, der am Mittelalter interessiert ist, ein unverzichtbares Buch! Auf der selben Liga würde ich nur noch die weiteren Teile der Waringham-Saga (bis auf Teil 5 und 6), Die Puppenspieler von Tanja Kinkel und die Romane von Peter Berling einstufen. Klischeehafter Unsinn wie Die Säulen der Erde oder der Erzlangweiler Der Name der Rose (obwohl ich sonst nichts gegen Klöster habe) kommt da nicht ran!
- Marion Zimmer Bradley
Die Nebel von Avalon
(1.278)Aktuelle Rezension von: FantasymangabookDieses Buch habe ich während meiner Ausbildungszeit gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Aus meiner Sicht fand ich Guinevre mehr als nur fanatisch und konnte sie nicht leiden. Vielleicht, weil sie keine andere Sicht und Religion als ihre zuliess und alles, was anders war, automatisch böse war. Morgaine wiederum fand ich ein sehr interessanter Charakter, nicht zuletzt, weil sie nicht klein beigab und einfach tat, was sie für richtig hielt.» - Moon
- Maggie Stiefvater
Wen der Rabe ruft
(1.173)Aktuelle Rezension von: isas_bookworldMich hat der Schreibstil der Autorin wirklich begeistert, weil er sich sehr flüssig und angenehm lesen lässt und gleichzeitigig etwas ganz besonderes an sich hat. Er lässt alles irgendwie magischer wirken und ist gleichzeitig auf gewisse Weise humorvoll.
Geschrieben ist die Geschichte aus der Er-/Sie-Perspektive, was definitiv nicht die von mir preferierte ist, hier aber Perfekt zur Geschichte gepasst hat.
Die Charaktere haben sich allesamt sofort in mein Herz geschlichen. Ich habe sie allesamt geliebt. Sie waren alle ihre ganz individuellen Persönlichkeit, mit Schwächen und Stärken, einer tollen Vielschichtigkeit und einer eigenen Stimme, die einen sofort erkennen lässt, wer gerade spricht.
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gecatcht. Es entwickelt sich eine unglaublich geheimnisvolle Atmosphäre, sodass man immer weiterlesen wollte, um herauszufinden, was hinter allem steckt.
Natürlich kam damit auch eine gewisse Spannung einher, da man immer mitgerätselt und besonders gegen Ende, wenn plötzlich alles Schlag auf Schlag passiert, mitgefiebert hat.
Ab und zu war mir die Geschichte dann aber doch ein klein wenig zu langatmig, was vielleicht daran lag, dass die Handlung teilweise doch etwas wirr war, sodass ich nicht immer 100%-ig folgen konnte.
Alles in allem bekommt das Buch von mir deswegen auch 4,5 Sterne.
- Cassandra Clare
Clockwork Prince
(1.387)Aktuelle Rezension von: nathis_nerdweltAuch der zweite Teil hat mir wieder gefallen. Er startet etwas ruhiger als der erste Teil und enthält auch weniger actionreiche Szenen, dafür stehen die Charaktere mehr im Mittelpunkt. Wir lernen nicht nur unsere drei Hauptcharaktere Tessa, Jem und Will besser kennen und verstehen, sondern auch die Nebencharaktere bekommen mehr tiefe. Es wird teilweise sehr emotional.
Der lockere Schreibstil hat einen wieder nur so durch die Seiten fliegen lassen. Ich mag das viktorianische London als Setting unglaublich gerne und auch die gewählte Ausdrucksweise der Charaktere passend zur damaligen Zeit. Jem der Gentleman hat es mir schon etwas angetan. Über die Beziehung von Tessa, Jem und Will lässt sich streiten. Manche mögen es, andere eher nicht. Ich bin normal kein Fan von Dreiecksbeziehungen, aber hier hat es mich bisher nicht gestört.
Die Handlung hatte wieder einige interessante Höhepunkte und unerwartete Wendungen zu bieten. Verrat, Liebesbekundungen und jede Menge Intrigen und Enthüllungen. Langeweile kam nicht auf. Aber auch der Humor kam natürlich nicht zu kurz. Die Mischung dieser ganzen Komponenten hat mir ein spannendes Lesevergnügen bereitet. Ich bin sehr gespannt auf den Dritten und letzten Teil.
Fazit: Eine gelungene und spannende Fortsetzung, die besonders durch die Charakterentwicklung punkten konnte.
- Sally Green
Half Bad
(43)Aktuelle Rezension von: Wortmagie„Half Bad“ von Sally Green steht zweifach im Guinness-Buch der Rekorde. 2014 brach es den Weltrekord für das „meist-übersetzte Buch eines/einer Debüt-Autor_in vor dessen Erscheinen“, sowie für das „meist-übersetzte Kinderbuch eines/einer Debüt-Autor_in vor dessen Erscheinen“. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Die beiden Rekorde bedeuten, dass „Half Bad“ bereits vor seinem britischen Veröffentlichungsdatum am 03. März 2014 in andere Sprachen übersetzt und in die entsprechenden Länder verkauft wurde. Das schafften andere Bücher ebenfalls, doch keines erreichte die überwältigende Anzahl von 45 Sprachen. Die Rekorde sind auf der Website des Guinness-Buches noch immer verzeichnet, woraus ich schließe, dass sie weiterhin aktuell sind. Herzlichen Glückwunsch, Sally Green! Seit 4 Jahren im Guinness-Buch der Weltrekorde, keine üble Leistung! Da wurde es wohl höchste Zeit, dass ich „Half Bad“, den Auftakt der gleichnamigen „Half Bad“-Trilogie, endlich lese, oder?
Nathan ist Grausamkeiten gewöhnt. Sein Leben lang wurde er mit Argwohn behandelt, erfuhr Demütigungen und Erniedrigungen. Auf Schritt und Tritt wurde er beobachtet, überwacht, verdächtigt. Als einziger Sohn der gefürchteten Schwarzen Hexe Marcus sieht die britische magische Gemeinschaft in ihm eine tickende Zeitbombe. Doch jetzt sind sie zu weit gegangen. Sie sperrten ihn in einen Käfig, schlugen ihn, misshandelten ihn. Gefangen wie ein Tier fantasiert Nathan pausenlos von Flucht. Seine einzige Chance, zu überleben, besteht darin, seine Ketten zu sprengen, den Weißen Hexen zu entkommen und an seinem bevorstehenden 17. Geburtstag seine eigenen Kräfte zu erwecken. Dafür muss er allerdings das Ritual der drei Gaben vollziehen. Und der einzige, der ihm diese überreichen kann, ist sein Vater…
Auf der dazugehörigen Goodreads-Seite wird „Half Bad“ als Sensation beschrieben. Dem kann ich nicht widersprechen, denn ein Buch, das gleich zwei Weltrekorde auf einmal brach, verdient diese Bezeichnung durchaus. Leider sagt die Tatsache, dass der Trilogieauftakt zweifacher Weltrekordhalter ist, nichts über die inhaltliche Qualität der Geschichte aus. Meiner Ansicht nach bewegt sich „Half Bad“ in der weiten, schwammigen Grauzone zwischen gut und schlecht. Es ist weder Fisch noch Fleisch; weder begeisterte es mich, noch enttäuschte es mich grundlegend. Es ist ganz nett – wir wissen, dass diese Aussage einem Schulterzucken gleichzusetzen ist. Von der Handlung ist bei mir nicht allzu viel hängen geblieben. Ich erinnere mich an einige Schlüsselszenen, die groben Eckpfeiler der Geschichte, doch darüber hinaus… wabernder Nebel. Ich habe allerdings nicht das Gefühl, dass diese Gedächtnislücken tragisch wären, denn meinem Empfinden nach konzentrierte sich Sally Green hauptsächlich darauf, die deprimierenden Lebensumstände des Protagonisten Nathan darzustellen, statt einen konstanten inhaltlichen Fluss zu konzipieren. Der Beginn des Buches irritierte mich arg, weil Green eine ungewöhnliche Variante der Ich-Perspektive wählte. Nathan spricht die Leser_innen in 2. Person Singular direkt an. Ich konnte mich mit dieser Erzählweise überhaupt nicht anfreunden und hoffte inbrünstig, es bald hinter mir zu haben, was glücklicherweise auch der Fall war. Nach 20 Seiten wechselt Green in die gewohnte 1. Person Singular. Ich atmete auf. Was folgte, war eine minutiöse Beschreibung von Nathans Leben, bevor er in einen Käfig gesperrt wurde, eine Kakophonie des Leids, die mich, obwohl ich voll und ganz anerkenne, dass alles, was Nathan durchleben muss, furchtbar und schrecklich ist, auf Dauer langweilte. Die Auflistung der Grausamkeiten seitens des Rates der Weißen Hexen und der magischen Gemeinschaft im modernen Großbritannien erschien mir äußerst langatmig. Ich fühlte mich bedrängt; ich sollte unbedingt Mitleid für Nathan empfinden und erhielt nie die Chance, mir ein Bild seiner Persönlichkeit zu machen, das nicht von den Auswirkungen der Schikanen gegen ihn geprägt war. In meinem Kopf blieb er stets der arme, gequälte, missverstandene Junge, was ihm meiner Ansicht nach nicht gerecht wird. Seine Existenz wird vollkommen davon bestimmt, wer sein Vater ist: Marcus, die bösartigste Schwarze Hexe aller Zeiten. Die steife Einteilung in Schwarze und Weiße Hexen geriet trotz Sally Greens Bemühungen, zu betonen, dass die Weißen Hexen nicht automatisch die Guten sind, sehr eindimensional, weil sie die Unterschiede sträflich vernachlässigte. Es wirkte, als sei Marcus die einzig erwähnenswerte Schwarze Hexe und alle anderen ohnehin nur geistesgestörte Spinner, die sich früher oder später gegenseitig abmurksen. Weder weiß ich, ob sich ihre Magie anders manifestiert, noch, wie die Veranlagung zu Schwarzer oder Weißer Magie überhaupt zustande kommt. Ich habe auch nicht verstanden, wie sich die Kultur der Hexen unerkannt in die Gesellschaft nicht-magischer Menschen integriert und wie sie strukturiert ist. Paradoxerweise steht Nathans miserables Dasein so sehr im Mittelpunkt, dass die Welt, in der er lebt, die direkt für sein Elend verantwortlich ist, völlig dahinter verschwindet.
Ein Satz mit X, das war wohl nix. Ich beendete „Half Bad“ mit einem unmissverständlichen Gefühl von Ernüchterung. Es ist ein durchschnittliches, einseitiges Buch, das man trotz der Weltrekorde nicht gelesen haben muss und das ich schnell im staubigen Keller meines Gedächtnisses eingemottet habe. Meiner Meinung nach hätte Sally Green ebenso gut auf den ganzen Hexen-Kram verzichten und einfach einen Roman über Diskriminierung und Ausgrenzung schreiben können. Den übernatürlichen Touch hätte es nicht gebraucht, da dieser ohnehin nur mäßig gelungen ist. Ich empfinde kein Bedürfnis, Nathan wiederzusehen und habe daher auch keinerlei Interesse an den Nachfolgern der „Half Bad“-Trilogie. Ob man den ersten Band nun als Sensation, Phänomen oder Weltrekordhalter bezeichnen möchte – für mich hat es sich ausgehext.
- Bernard Cornwell
Der Winterkönig
(272)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannMr. Bernard Cornwell verfolgt leider beim Erzählen der Artus-Geschichte die selbe antichristliche Linie wie in seiner Uhtred-Saga.
In diesem Fall ist das nicht nur eine ideologische Fragwürdigkeit, sondern zerstört den Sinn der gesamten Artus-Geschichte. Figuren wie Lancelot oder Guinevere setzt Cornwell in einer schon peinlich verqueren Weise um, sodass dieses Buch nur als Auswuchs einer wirren Phantasie betrachtet werden kann.
Leider versucht Cornwell, seine (voreingenommene) Meinung zu dem Thema der breiten Masse einzutrichtern. Und das ist ein Schritt, der nicht mehr toleriert werden kann.
Daher: Keine Leseempfehlung!
- Lauren A. Forry
Abigale Hall
(30)Aktuelle Rezension von: FerrAbbsStarke Hauptfigur und mysteriöse Ereignisse werden spannend erzählt. Die Kapitel von Peter haben mich leider etwas gelangweilt. Doch die Dynamik und die zwei Wendungen ab Mitte der Geschichte und am Ende sorgten für Lesespaß. Es wurde zwei Sitzungen durchgelesen, da die Sprache sehr angenehm ist. Meine zwei Kritikpunkte sind demnach die zwei Sichtweisen mit unterschiedlichem Erzählrythmus und die ableistischen Andeutungen und Ausführungen gegen eine der zweiten Hauptfigur (ich weiß dass es Mode war und hoffentlich aufhört zu sein!) dennoch ist nicht jede Person mit Zwangsstörungen gleich ein mörderischer Psychopath.
- Rebecca Gablé
Das Spiel der Könige
(659)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannEngland, 1455 - 1485:
Rebecca Gablé hat es tatsächlich geschafft, eine der verworrensten Epochen der englischen Geschichte aufzuarbeiten, zu "entwirren" und mit lebendigen, teils sympathischen, teils unsympathischen Figuren zu füllen. Besonders gut gefällt dabei, dass die Autorin nicht eine der gegnerischen Parteien glorifiziert und eine dämonisiert, sondern auf beiden Seiten sehr menschliche Akteure stehen lässt. Dabei sind auch die Hauptfiguren Julian und Blanche of Waringham nicht perfekt, sondern haben Stärken und Schwächen.
Julian kämpft über lange Zeit gegen König Edward IV. (York), aus seiner Treue zum Haus Lancaster, obwohl Edward ein fähiger König und ein Sympathieträger ist (sowohl für den Leser, als auch für den Protagonisten). Das macht Julian zu einer komplizierten Figur, die dadurch umso faszinierender wird.
Blanche wird zu Beginn mit dem gewalttätigen Thomas Devereux verheiratet, den sie aus der Not heraus verstümmelt und in Schande und als Behinderten zurücklässt, um die Geliebte Jasper Tudors zu werden und dessen Neffen Henry (später König Henry VII.) aufzuziehen.
Frau Gablé kann es einfach! Sie versteht, die Geschichte lebendig werden zu lassen und mit epochentypischen Figuren zu erfüllen. Sie lässt reale historische Persönlichkeiten greifbar werden. Und: Sis versteckt keine moralischen "Lehren" für den Leser in ihren Büchern, sondern lässt einfach nur ein Stück Geschichte auferstehen. Und so muss ein historischer Roman sein!
P.S.: Mögliche "Hilfreich"-Bewertungen dieser Rezension stammen nicht von mir selbst (schreibe das nur, weil mir Solches kürzlich hier bei lovelybooks.de von einem Rezensenten unterstellt wurde) ...
- Charlotte Link
Im Tal des Fuchses
(637)Aktuelle Rezension von: didi_liestIm Tal des Fuchses
Charlotte Link
Hörbuchversion gesprochen von Gudrun Landgrebe
Klappentext:
Was, wenn dein Entführer spurlos verschwindet und niemand weiß, wo du bist?
Ein sonniger Augusttag, ein einsam gelegener Parkplatz zwischen Wiesen und Feldern. Vanessa Willard wartet auf ihren Mann, der noch eine Runde mit dem Hund dreht. In Gedanken versunken, bemerkt sie nicht das Auto, das sich nähert. Als sie ein unheimliches Gefühl beschleicht, ist es schon zu spät: Ein Fremder taucht auf, überwältigt, betäubt und verschleppt sie. In eine Kiste gesperrt, wird sie in einer Höhle versteckt, ausgestattet mit Wasser und Nahrung für eine Woche. Doch noch ehe der Täter seine Lösegeldforderung an ihren Mann stellen kann, wird er wegen eines anderen Deliktes verhaftet. Und überlässt Vanessa ihrem Schicksal …
Eindruck:
Ein typischer „Charlotte Link“ 😏 - am Anfang ist man überfordert wie denn all die Personen nun zusammengehören, es zieht sich ein wenig bis man sich merken kann, wer wer ist und was der nun gerade wieder zu tun hat. Aber einmal drin, lässt die Geschichte einen nicht mehr von der Angel. Düstere Spannung, ein wie in einigen ihrer Bücher „unpopuläres“ Thema von Gut und Böse, Gewissen und Moral und durchweg toll charakterisierte Protagonisten.
Ich fand auch dieses Buch der Autorin sehr spannend und vergebe ⭐️⭐️⭐️⭐️ plus einen extra ⭐️ für Gudrun Landgrebe als eine sehr sympathische und angenehme Sprecherin der Hörbuchversion.
- Lucinda Riley
Der Engelsbaum
(557)Aktuelle Rezension von: YoliKikiIch bin ein grosser Lucinda Riley Liebhaber, daher ist dieser Roman für mich auch wieder ein Highlight gewesen. Versinken kann ich in die Bücher, da sie sehr mitreissend und schön geschrieben sind. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und die Emotionen sind absolut greifbar. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit nimmt mich jedes Mal mit und ich fliege durch die jeweiligen Zeiten.
- Bernard Cornwell
Der Schattenfürst
(144)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen ersten Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Das Buch schliesst zeitlich und inhaltlich direkt an den Vorgängerband an. Auch das Grundkonzept der "Geschichte in der Geschichte" bleibt unverändert. Das ist auch gut so, denn das gibt dem Buch Struktur und Halt.
In diesem Band geht es viel turbulenter und spannender zu - insofern wird das erste Buch deutlich in den Schatten gestellt.
Viele der Figuren sind ja schon aus Band 1 dem Leser bekannt, genauso wie die Orte. Von daher habe ich mich jetzt auch leichter damit getan der Handlung zu folgen.
Das Buch hat ein ordentliches Tempo, nur ganz selten von ein paar Längen unterbrochen. Dafür gibt es aber jede Menge Kampfgetümmel und auch etliche sehr gruselig Untaten. Das historische Umfeld hat der Autor sehr realistisch heraus gearbeitet und dem Leser so einen tollen Einblick in das 5. Jahrhundert gegeben.
- Felicitas Sturm
Evanna Athos und die Zeiten der Macht
(31)Aktuelle Rezension von: ThePassionOfBooksAufgrund ihrer überdurchschnittlich guten Noten wird Evanna von vielen Mitschülern als Streberin angesehen und hat daher leider nicht wirklich viele Freunde. Als dann noch ihr Vater verschwindet wird die Situation zu Hause beinahe unerträglich und beinahe erleichtert tritt Evanna daher die Reise in ihr neues Internat an - froh noch einmal ganz von vorne beginnen zu können.
Ich habe Evanna sofort in mein Herz geschlossen und es hat mir in der Seele weh getan, wie sehr sie unter dem Verlust ihres Vaters und dem Mangel an Freundschaften leidet. Bei ihrer ungeduldigen und manchmal etwas sturen Art habe ich mich sofort selbst wiedererkannt und konnte mich daher hervorragend in sie einfühlen.
Eine wichtige Rolle spielt aber auch Austin, der wohl nervigste Schlaumeier den man sich nur vorstellen kann. Anstrengend, aber auch wunderbar unterhaltsam. Seine Auftritte war oftmals urkomisch und obwohl ich viel schmunzeln musste, hat er mich doch auch oft beeindrucken können.
Ganz besonders begeistert haben mich neben die Figuren die vielen verschiedenen Rätsel auf die Evanna nach und nach stößt. Man konnte super gut miträtseln, wobei ich an einigen ziemlich gescheitert bin oder im Anschluss einen rauchenden Kopf hatte. Hier war der Spaßfaktor sehr groß und ich war so gefesselt von den Geschehnissen, dass ich um mich herum einfach alles vergessen habe.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht zu lesen, aber auch sehr bildgewaltig. Das Internat als Setting war grandios beschrieben und ich wäre am liebsten selbst sofort als Schülerin angereist, nur um einmal bei den vielen zahllosen Gängen, Zimmern und Winkeln auf Entdeckungstour gehen zu können.
Zum Schluss gab es noch die einige Überraschung für mich, mit der ich in keinster Weise gerechnet hätte. Auch einige offene Fragen sind geblieben, die vermutlich im zweiten Band aufgelöst werden. Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte. - Rhys Bowen
Tod nach Regie
(31)Aktuelle Rezension von: skandlerTod nach Regie/Band 5
Rhys Bowen
KRIMINALROMAN
REZIEXEMPLAR
Der Verlag hat ein Cover ausgewählt was passt und auch schön anzusehen ist.
In diesem Band hat sich die Autorin ganz schön was einfallen lassen. Hier ist Fiktion und Wirklichkeit aufeinander getroffen. Heraus kam ein KRIMINALROMAN der total spannend war und einen nicht los lässt. Constable Evans wird das erste Mal eifersüchtig. Ich hab förmlich mit dem Mann mitgelitten. Die Story ist gewieft aufgebaut, die Mördersuche nicht einfach, obwohl alles vor der Nase war. Ich wäre nie darauf gekommen wer es war.
Die Protagonisten allesamt total sympathisch und man fiebert mit. Ausserdem möchte man von den einen oder anderen wissen, wie sie sich weiterentwickeln. Man hat hier Lesefreude pur! - Rhys Bowen
Tod eines Tenors
(40)Aktuelle Rezension von: buecherwurm1310Constable Evans ist in Llanfair angekommen und wird daher gebeten den Männerchor zu verstärken, denn der will beim Eisteddfod in Harlech mitmachen. Auch der berühmte Tenor Ifor Llewellyn, der in dem kleinen Dorf Urlaub machen will, lässt sich überreden mitzumachen. Doch der Opernsänger weiß alles besser und nervt mit seinen Allüren, was die anderen dann sehr nervt. Bei der Generalprobe erscheint Ifor nicht. Evans und der Chorleiter finden dann seine Leiche und Evans macht die Auffindesituation dann auch gleich misstrauisch. Er geht nicht von einem Unfall aus.
Dies ist nun der dritte Band, in dem Constable Evan Evans in Llanfair ermittelt. Bei dieser Kirmi-Reihe geht es eher ruhig zu, dafür wird die Atmosphäre in dem kleinen beschaulichen Dorf gut dargestellt. Der Schreibstil lässt sich einfach und gut lesen.
Die Charaktere sind toll dargestellt. Die Menschen in der Gegend sind alle etwas kauzig, aber liebenswürdig. Einige kennen wir ja schon aus dem Vorgängerband. Evans ist sympathisch und ein fähiger und hartnäckiger Ermittler, der sich auch auf sein Baugefühl verlässt. Ifor ist berühmt, ein Weiberheld und hat Starallüren.
Die Ermittlerfähigkeiten von Constable Evan Evans sind also wieder einmal gefragt. Dabei kommt es immer wieder zu Wendungen, die einen nicht sicher sein lassen, wer den nun aus welchem Grund den Mord begangen hat. Es gibt auch einige Personen, die ein Motiv hätten und sogar Geständnisse. Aber auch dieses Mal wird Evans zeigen, dass er mehr ist als ein kleiner Dorfpolizist.
Ein atmosphärischer, spannender und humorvoller Krimi mit ganz besonderen Charakteren.
- Jasper Fforde
Der Fall Jane Eyre
(562)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderThursday Next lebt im England der 80er Jahre. Seit über 100 Jahren führen England auf der Krim gegen Russland Krieg. Als Literaturagentin gehört Thursday Next einer Agentur an die sich als Beschützer der Literatur versteht. Wenn die Bösen Mächte in ein Originalmanuskript eindringen, dann können sie die Handlung verändern und somit auch das Geschehen der Zeit. Thursdays Familie ist schon sehr chaotisch, aber dann kommt ein sehr komplizierter Fall auf sie zu. Einer der größten Bösewichte, wenn nicht sogar der Böseste, dringt in Brontes Jane Eyre ein und entführt die Hauptfigur. Alle Literatecs sind alarmiert und Next macht sich mit ihren Kollegen in den Kampf und dringt nicht nur in die Welt der Literatur genauer ein. Jasper Forde ist etwas großartiges gelungen. Ein Mix aus chaotischer Liebesgeschichte, großartiger Fantasy und eine Reise in die Weltliteratur. In einer erfrischenden Sprache lässt er die äußerst sympathische Hauptfigur Thursday Next durch ein fantastisches Endland stolpern. Der nächste bitte.
- Ransom Riggs
Miss Peregrine's Home for Peculiar Children
(165)Aktuelle Rezension von: RoebbeWie ihr meinem Schlusskommentar in der Lesechronik schon entnehmen könnt, fand ich das Buch super. Das Konzept, um gefundene/gesammelte Fotos herum eine Geschichte zu spinnen, finde ich sehr originell und gut umgesetzt. Die Sprache von Ransom Riggs gefällt mir ebenfalls sehr gut und er hat sehr interessante Charaktere zu den Bildern erfunden. Die Nebencharaktere blieben leider ein wenig flach, aber ich hoffe sehr auf Band zwei und drei, um mehr über die anderen Kinder zu erfahren.
Die Geschichte wird in aller Ruhe entwickelt und nimmt erst gegen Ende an Fahrt auf, aber gerade das hat mir gefallen. :) - Stefanie Brunswick
All die Farben dazwischen
(55)Aktuelle Rezension von: Christin87Vor dreizehn Jahren musste Charlie mit ihrer Mutter Hals über Kopf von Wales nach Berlin ziehen, nachdem ihr Vater sie betrogen hatte. Zurück blieben all ihre Freunde und Charlies große Liebe Nathan.
Nun heiratet Charlies damalige beste Freundin Vicky und Charlie folgt widerwillig der Einladung in Ihre alte Heimat. Sie ist über ein Jahrzehnt kein Teil der Stadtgemeinschaft mehr und die Beziehung zu ihrem Vater ist nach wie vor zerrüttet. Angst und Zweifel vor Ausgrenzung und vor Langeweile plagen sie.
Doch kaum angekommen, trifft Sie schon den ersten alten Bekannten ohne es gleich zu merken. Nick ist der Cousin von Vicky und Teil der alten Clique. Zwischen ihm und Charlie bahnt sich in kurzer Zeit etwas Intensives an. Aber auch Nathan tritt wieder in ihr Leben. Und all ihre alten Freunde und Bekannten lassen in ihr aufkeimen, was sie die ganze Zeit vermisst hat. . .
Wow! Ich habe diese 475 Seiten in nur 4 1/2 Tagen weggelesen. Dafür brauche ich sonst mindestens die doppelte Zeit, denn ein Schnellleser bin ich eindeutig nicht. Aber diese Story hat mich dermaßen in den Bann gezogen, dass ich nicht mal gemerkt habe wie schnell 100 Seiten weg waren.
Worin die Magie lag, kann ich dabei garnicht so genau sagen. Ich habe sogar an mehreren Stellen die Handlungen von Charlie überhaupt nicht nachvollziehen können und fand sie sehr naiv, wichtige Entscheidungen waren für mich viel zu sehr Schnellschüsse. Mit zwei Männern innerhalb von zwei Tagen im Bett zu landen ist auch nicht gerade sympathisch und reif.Aber da ist die Vielzahl toller Charaktere, die einen richtig in diese Stadt und diesen Plot hineinziehen, von dem man ein Teil wird, ohne groß darüber nachdenken zu müssen "wer ist jetzt wer". Da ist der wirklich unglaublich sympathische Nick, den man sehr schnell ins Herz schließt und dessen Tun die Seele wie einen Balsam umschließt. Da war etwas zwischen diesen Seiten, dass dieses Buch trotz kleiner Schwächen zu etwas ganz Besonderem gemacht hat, dass ich jeder Frau ans Herz legen kann zu lesen.
Ich würde sagen: Einfach selbst darin abtauchen und von den Charakteren und der Landschaft verzaubern lassen ♥.
- Michael Robotham
Adrenalin
(438)Aktuelle Rezension von: StillesenWarum ich ein inzwischen 19 Jahre altes Buch rezensiere? Michael Robotham wurde mir von Nadine vom Blog „Pepperlikesleeping“ empfohlen und da ich gerne den Anfang der Reihe lesen wollte, statt erst später einzusteigen, griff ich zu Adrenalin. Sein Thrillerdebüt, das direkt ein Bestseller wurde und die O’Loughlin/Ruiz-Reihe begründete, die insgesamt elf Bücher umfasst.
Joe O’Loughlin ist Psychologe (sehr zum Verdruss seines Vaters, der es lieber gesehen hätte, wenn sein Sohn ein „richtiger“ Arzt geworden wäre), mit einer wunderschönen Frau verheiratet (wichtiges Erfolgsmerkmal von Männern - gutaussehende Frau, alles andere ist zweitrangig; da ist das Buch wirklich nicht mehr aktuell), aber natürlich als versehrter Held vom Schicksal vor eine schwere gesundheitliche Herausforderung gestellt.
O’Loughlin wird in einen Mordfall hineingezogen, zunächst scheinbar zufällig, doch dann wird klar, dass er auf verschiedenen Ebenen persönlich und professionell betroffen ist. War es sein aktueller Patient, der seine Phantasien in die Tat umgesetzt hat? Ist er zunächst noch als Experte Ansprechpartner des ermitteltenden Detective Inspector Vincent Ruiz, gerät er plötzlich selbst in dessen Visier.
Eine komplexe Story, die nach und nach aufdeckt wird und nur selten vorhersehbar ist, inklusive einer dramatischen Jagd und einem Showdown am Ende - handwerklich ist Michael Robotham schon bei seinem Erstlingswerk ein starker Thriller mit einer gewissen Raffinesse gelungen. Fans haben mir versichert, dass er sogar noch besser wird im Laufe der Reihe! Darauf bin ich sehr gespannt.
Mein Sohn und mein Mann haben das Buch auch gelesen und waren beide begeistert - im Urlaub legten sie „Adrenalin“ jeweils kaum aus der Hand, noch bevor mein Buddyread mit der lieben Jeanette von „Buchklatsch“ und Nadine von „Pepperlikesleeping“ anstand. Spoiler waren streng verboten, aber die Sucht der beiden nach dem Buch hat meine Erwartung natürlich nicht gerade verringert. Gleichzeitig zwang mich der Buddyread dazu, das Buch immer wieder zu unterbrechen - keine leichte Übung!
Was soll ich sagen: Die Erwartungen wurden erfüllt, ein starker Thriller, der 4,5 / 5 Punkten verdient.
Epilog: Bei der Recherche nach der Lektüre habe ich nun erfahren, dass das Buch sogar verfilmt wurde - in Deutschland, und wohl damit das deutsche Publikum sich besser mit der Handlung identifizieren kann, wurde die Handlung kurzerhand aus London nach Hamburg und Lübeck verlegt. Aus Joe O’Loughlin wurde Dr. Johannes „Joe“ Jessen (verkörpert von Ulrich Noethen), während man Vincent Ruiz offensichtlich als hinreichend kompatibel befand, ihn nicht „einzudeutschen“. Der Film „Neben der Spur - Adrenalin“ erhielt sehr gute Kritiken, vielleicht schaue ich ihn mir mal an…