Bücher mit dem Tag "vogel"
194 Bücher
- Cornelia Funke
Tintenwelt 1. Tintenherz
(10.771)Aktuelle Rezension von: Naomi13Ich habe das Buch damals mit 15 gelesen und habe es geliebt. Erst zwei Jahre vorher hatte ich das lesen für mich entdeckt und bin mit Krimis eingestiegen. Tintenherz war mein erstes Fantasy-Buch und ich habe es geliebt!
Heute kenne ich einige Geschichten, die mir deutlich besser gefallen.
Bei Tintenherz stört mich einfach ein bisschen das Worldbuilding. An sich bin ich heutzutage eh überhaupt kein Fan mehr von Büchern in denen es darum geht, wie toll doch Bücher sind... Finde ich einfach nicht toll.
Aber an sich ist die Idee mit den Vorlesen und dass Figuren aus den Geschichten herausgelesen werden können echt toll, führt aber finde ich dazu, dass ein eher unstimmiges Bild entsteht - die ganzen Figuren aus komplett unterschiedlichen Geschichten und Welten passen finde ich einfach nicht so gut zusammen und das mag ich nicht. Außerdem bin ich heutzutage überhaupt kein Fan mehr von Geschichten, in denen eine Fantasy-Welt mit der unseren verbunden ist (spätestens nach Elfenkrone was für mich ein unglaublicher Flop war, mag ich das gar nicht mehr).
Heutzutage würde ich das Buch nicht mehr lesen wollen, aber damals hab ich es sehr gefeiert, deshalb kann ich nicht anders und gebe der Nostalgie wegen 3 Punkte.
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
(17.776)Aktuelle Rezension von: Svenska_Nachdem ich damals den Hype "verpasst" habe, sowohl die Bücher zu lesen, als auch die Filme zu schauen, hole ich das jetzt endlich nach. Und so lese ich nun (mit 27 Jahren) das erste Mal "Die Tribute von Panem" und wünsche mir, ich wäre schon viel früher in diese fantastische Welt eingetaucht!
Vor einigen Wochen habe ich zum ersten Mal die Filme gesehen und war so noch ziemlich nah an der Story dran, sodass ich die entsprechenden Momente im Buch wiedererkannte. Leider gab das meiner Fantasie auch nicht so viel Spielraum, sodass ich häufig Szenen aus dem Film im Kopf hatte oder mir die Schauspieler vorstellte. Ich würde definitiv empfehlen, erst die Bücher zu lesen, um sich die Welt eben selbst vorstellen zu können und nichts "Vorgefertigtes" im Kopf zu haben. Ich würde aber auch behaupten, dass sich das Buch andersherum schneller lesen lässt. Bei mir war es auf jeden Fall so, ich habe das Buch verschlungen!
Die Charaktere sind lebhaft beschrieben und wirken alle stimmig, von der depressiven Mutter bis hin zur überdrehten und euphorischen Effie, von der harten und beschützerischen Katniss bis hin zum liebevollen Cinna, vom gerissenen und stets betrunkenen Haymitch bis hin zur schreckhaften und dünnhäutigen Schwester Prim.
Peeta fand ich hierbei besonders gelungen. Die Autorin hat es hier gut geschafft, ihn in einem "zwiespältigen Licht" darzustellen und seine Intentionen nicht sofort klar zu machen. Auch aus diesem Grund würde ich die Bücher zuerst lesen - hier erfährt man mehr über die Beweg- und Hintergründe und erhält auch so noch einige wichtige Informationen, die uns in den Filmen enthalten bleiben.
Leider gibt es auch eine Kritikpunkte, die zwar nicht schwer wiegen, dem Buch aber insgesamt einen Stern Abzug einhandeln.
Angefangen mit dem Schreibstil: mit dem wurde ich irgendwie nicht so warm. Das Buch lässt sich zwar leicht und schnell lesen, aber irgendwie gab es immer mal wieder Passagen, die mir "zu holprig" vorkamen. Natürlich ist es ein Jugendbuch und wird aus der Sicht einer Teenagerin geschrieben, aber selbst da müssen 4 Wortwiederholungen in 3 Sätzen nicht sein. Außerdem fand ich manche Rückblenden zu ausschweifend und nicht gut genug von der eigentlichen Geschichte abgegrenzt (z.B. durch Kursivdruck oder Absätze). Für mich hindert das etwas den Lesefluss.
ACHTUNG SPOILER!!!
Für mich persönlich gab es aber auch Kapitel, die einfach nur unnötig in die Länge gezogen wurden. Klar, mit Sicherheit gibt es in der Arena Tage, an denen man sich komplett der Nahrungssuche widmet. Wenn das aber am Ende fast nur noch passiert und die Spielmacher nicht eingreifen, obwohl sie das Geschehen nach nur wenigen Tagen zuvor durch einen Waldbrand abkurbeln wollten, ist das eher unglaubwürdig und zieht das Buch nur in die Länge, die es eigentlich nicht braucht. Auch das Ende mit den Bestien war mir persönlich zu lang und unrealistisch. Katniss spricht immer wieder davon, wie viel Blut Peeta verliert - aber natürlich hält er ca. 9 Stunden auf dem ausgekühlten Dach des Füllhorns durch und kann danach noch zum See "laufen". Das hätte man meiner Meinung nach abkürzen können. Vielleicht würde ich aber nicht so hart mit dieser Szene ins Gericht gehen, wenn ich den Film nicht gesehen hätte, in dem diese Szene ja relativ schnell abgehandelt wird. Auch wieder ein Grund dafür, zuerst die Bücher zu lesen!
An sich bin ich wirklich begeistert und freue mich, sofort weiterzulesen! Panem hat mich auf ganzer Linie begeistert und ich bin gespannt, wie die Autorin ihr Werk fortsetzen wird. Ich vergebe 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung, auch wenn man schon erwachsen ist!
- Stephen King
Es
(2.340)Aktuelle Rezension von: MagikerRobinski"Es" war mein erstes Stephen King Buch, das ich damals schon mit 14 gelesen hatte. Das ist nun 6 Jahre her.
Mich hat die Geschichte und Stephen King's Schreibstil sofort in den Bann gezogen und jetzt auch jahrelang gebunden. Sodass ich mittlerweile schon eine ganze Sammlung besitze.
Das Buch hatte mich so gefesselt, dass ich 400 Seiten an einem Tag verschlingen konnte ohne davon ermüdet worden zu sein.
Ein Aspekt, der dazu geführt hatte war tatsächlich die Masse an Hintergrundgeschichte der Hauptfiguren, denn ich bin ein Mensch, der gerne tiefer abtaucht, um zu erfahren, wie es zur Charakterentwicklung eines Menschens kam. Sprich weswegen er sich so verhält, wie er sich verhält.
Klar kann man diese für mich positive länge des Buches auch negativ betrachten, aber meiner Meinung nach ist das Buch dennoch wert gelesen zu werden, denn die Hauptgeschichte birgt eine spannend erzählte Horrorgeschichte aus Sicht 7 Kinder, wodurch die Ängste in ihrer Art nostalgisch und leicht verständlich wirken.Auf jeden Fall eine Lese-Empfehlung!
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe
(8.910)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe“ ist der zweite Band der dystopischen Romanreihe von Suzanne Collins, die in einer fiktiven Welt spielt, in der das tyrannische Kapitol über die zwölf unterdrückten Distrikte von Panem herrscht. Jedes Jahr müssen die Distrikte einen Jungen und ein Mädchen als Tribut zu den grausamen Hungerspielen schicken, bei denen nur einer überleben darf. Im ersten Band haben Katniss Everdeen und Peeta Mellark aus Distrikt 12 die Spiele gewonnen, indem sie sich als Liebespaar ausgaben und dem Kapitol die Stirn boten. Doch damit entfachten sie eine Rebellion, die Präsident Snow um jeden Preis auslöschen will. Katniss und Peeta müssen erneut in die Arena, um gegen die Sieger vergangener Spiele anzutreten. Es ist nicht nur ein Kampf um ihr Leben, sondern auch ein Kampf um ihre Liebe.
Wie schon im ersten Teil hat mir auch hier der Stil von Suzanne Collins überhaupt nicht gefallen. Es liest sich zwar etwas besser, ist aber trotzdem erschreckend anspruchslos und hat viele Stolpersteine, die den Lesefluss erheblich stören.
Die Handlung kommt diesmal überhaupt nicht in Gang, nicht weil nichts passiert, sondern weil keine Spannung aufkommt. Leider wurde im Grunde nur der erste Teil etwas umgeschrieben, schließlich sind die Hungerspiele so erfolgreich, dass man sie wiederholen muss. Mich hat diesmal auch die zweite Runde der Hungerspiele nicht überzeugt, denn Katniss mit ihrem „Chosen One“-Syndrom bekommt einfach alles geschenkt; sie muss in diesem Fall nichts dafür tun, außer zu existieren, damit sie heil durchkommt. Und wenn sich nicht gerade jemand für sie opfert, dann kommt eben die göttliche Fügung ins Spiel. Und wozu? Um die unsympathischste Figur der Geschichte am Leben zu erhalten.
Was uns zum nächsten Punkt bringt: Katniss Everdeen. Es ist ja schön und gut, dass die ersten Hungerspiele sie geprägt und traumatisiert haben, aber die Art und Weise, wie sie das zeigt, ist einfach unerträglich. Ständig verhält sie sich irrational und glaubt, die Welt drehe sich um sie, sodass sie nicht an andere, sondern nur an sich selbst denkt. Als sie zum Beispiel erfährt, dass sie wieder an den Hungerspielen teilnehmen muss, flippt sie völlig aus, und das nur, weil sie sich so sehr selbst bemitleidet, dass es einfach nur nervt. Dass 23 andere Gewinner auch noch einmal mitmachen müssen, obwohl die Hungerspiele auch an ihnen nicht spurlos vorbeigegangen sind, ignoriert diese Egoistin völlig. Ich habe wirklich selten so einen Hass auf fiktive Charaktere, aber Katniss hat es wirklich geschafft, mich regelrecht zur Weißglut zu treiben. Wenn es eine sympathischere Hauptfigur gäbe, wäre die ganze Buchreihe so viel lesenswerter. Stattdessen gibt es – böse ausgedrückt – eine Verrückte, die auch noch das Aushängeschild einer Revolution sein soll. Mag sein, dass sie da reingepresst wurde, aber die Leute, die entschieden haben, dass es ein psychisch labiles Mädchen sein muss, haben ihre eigenen Sinne wohl definitiv nicht beisammen …
Aber nach der ganzen Aufregung gibt es natürlich auch etwas Gutes: Die Welt, über die man im zweiten Teil so viel mehr erfährt. Man bekommt auch einen kleinen Einblick, was es mit Distrikt 13 auf sich hat, der ja unbewohnbar in Trümmern liegt. Leider gibt es auch hier wieder viele logische Lücken, es gibt kaum Tiefgang und die Vorgeschichte kann man in einem Wort zusammenfassen: Hoffnungslos.
Mir hat auch sehr gut gefallen, wie die Arena bei den zweiten Hunger Games aufgebaut war, das war wirklich eine sehr kreative Idee, dass sie wie eine Uhr aufgebaut war.
Obwohl mir der erste Teil schon nicht so gut gefallen hat, muss ich sagen, dass mich „Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe“ noch mehr enttäuscht hat. Die Handlung fand ich sehr vorhersehbar und langweilig. Die Arena war zwar kreativ gestaltet, aber die Herausforderungen waren einfach keine wirkliche Gefahr, schließlich ist Katniss ja sowieso alles zugeflogen. Außerdem war die Rebellion zu wenig präsent und es fehlte ihr an Glaubwürdigkeit. Aus diesem Grund kann ich auch für den zweiten Teil keine Leseempfehlung aussprechen.
- Cornelia Funke
Tintenwelt 3. Tintentod
(2.880)Aktuelle Rezension von: meggies_fussnotenMeggie und ihre Eltern Mo und Resa leben seit ein paar Monaten in der Tintenwelt, zusammen mit all den Figuren, die der Autor Fenoglio in seinem Roman zum Leben erweckt hat. Zwischenzeitig ist es so, dass sich Mo immer mehr in die von Fenoglio in der Tintenwelt erdachte Figur des "Eichelhähers" verwandelt. In einen Robin Hood, einen Rächer der Unterdrückten. Und viele verlassen sich auf ihn und wünschen sich, dass er die Welt wieder zu der macht, die sie vor der Herrschaft des bösen Silberfürsten war. Resa jedoch möchte zurück. Zurück in die echte Welt, gegen ihre Tochter und ihren Mann hat sie aber keine Chance. Und so fügen sich alle in die Rollen, in die sich hineingezwängt werden, um jene zu retten, die sie lieben gelernt haben.
Doch Orpheus, der sich aus der realen Welt in eben die Tintenwelt gelesen hat, hat andere Pläne mit dem Eichelhäher und der fiktiven Welt, in der so vieles möglich scheint.
Band 3 der wunderbaren Tintenwelt-Reihe schließt unmittelbar an den zweiten Band an. Auch wenn einige Monate vergangen sind, meint man sofort, man hätte nichts verpasst. Alle Figuren haben ihre Rolle und ihren Platz in der Tintenwelt gefunden und versuchen nun, sich gegen die Herrschaft des Silberfürsten zu wehren. Doch der hat ein Kopfgeld auf den Mann ausgesetzt, der ihm zwar ein unendliches Leben geschenkt hat, ihn jedoch auch dazu verdammt hat, dieses Leben in Schmerzen und Pein zu leben. Ein neuer Pakt muss her.
Diesmal geht es nicht so sehr um Meggie, die in den ersten beiden Bänden eine große Rolle spielte. Wir konzentrieren uns mehr auf Mo, Meggies Vater. Mo ist eigentlich Buchbinder. Doch seit er in der Tintenwelt lebt, nimmt er immer mehr die Rolle an, die der Autor Fenoglio in der Tintenwelt erdacht hat und für die er Mo als Vorbild genommen hat. Er konnte ja nicht damit rechnen, dass Mo irgendwann in der Welt auftauchen würde. Aber Mo kümmert sich mit Freuden darum, seine Rolle einzunehmen. Er kämpft, er stiehlt, er tötet sogar, nur um die zu retten, die ihm am Herzen liegen. Mittlerweile ist dies nicht mehr nur seine Familie, sondern alle unterdrückten Bewohner der Tintenwelt.
Die Autorin schildert eindrücklich das Leben unserer drei Protagonisten Mo, Meggie und Resa. Auch Staubfinger und Farid kommen zu Wort. Ebenso Fenoglio und Meggies Tante Eleanor, die in der realen Welt aus Angst um ihre Familie fast daran zerbricht. Die Gefahr, die herrscht, ist greifbar und es scheint fast keinen Ausweg aus all dem Unglück zu geben. Denn die "Rebellen" kämpfen gegen mehrere Fronten. So müssen sie den Silberfürsten vom Thron stoßen, der Hänfling und der Pfeifer setzen sich in Ombra fest und Orpheus, ebenfalls aus unserer Welt stammend und mit der gleichen Gabe gesegnet, wie Meggie und Mo, schreibt und liest sich fröhlich Schätze zusammen und wird langsam aber sicher zu einer Person, die man fast mehr fürchten sollte, als die ersten drei Schurken zusammen.
Es kommt zu einem großen Showdown. Der Kampf Gut gegen Böse ist unausweichlich und es ist lange unklar, wer heil aus allem hervorgeht und wer nicht.
Das Ende ist großartig. Alle bekommen, was sie verdienen und es bleibt auch ein Hintertürchen offen. Dieses Hintertürchen wird nun, 15 Jahre später von der Autorin nochmals aufgegriffen und es gibt eine Fortsetzung der vormals auf drei Bücher angelegten Trilogie. Ich freue mich sehr auf ein Wiederlesen mit Meggie, Mo und all den anderen und bin gespannt, welche neuen Abenteuer anstehen.
Ich habe die Story vor 15 Jahren das erste Mal gelesen, aber auch jetzt ist es so, als wäre es gestern gewesen, dass ich mit Staubfinger, dem Schwarzen Prinzen und seinem Bären, dem Starken Mann und all den anderen zauberhaften Figuren aus der Tintenwelt Abenteuer bestanden habe.
Meggies Fussnote:
Mit Mut und Gerechtigkeit zum Sieg.
- Ransom Riggs
Die Insel der besonderen Kinder
(2.101)Aktuelle Rezension von: AnndlichAbraham erzählte seinem Enkel von einer besonderen Insel, auf der Kinder mit besonderen Fähigkeiten lebten und von Monstern, die diese Kinder jagten. Jacob dachte immer, dass sein Opa ihm, wie alle Großeltern dies tun, Märchen erzählte und glaubte nicht an die Existenz der besonderen Insel.
Jahre später stirbt Abraham durch auf eine mysteriöse Weise und Jacob beginnt sich wieder an die Märchen seines Großvaters zu erinnern. Dann findet er Hinweise, dass die Insel wirklich existiert und macht sich auf die Suche nach der Vergangenheit seines Großvaters und vergisst dabei die Monster.Ransom Riggs hat mit Die Insel der besonderen Kinder eine mystische Welt aufgebaut, die einen vollkommen einnimmt und die den Beginn einer sechshändigen Reihe darstellt. Die Geschichte ist eher langsam erzählt, was dafür sorgte, dass ich keinen Höhepunkt oder Spannungsbogen wahrnehmen konnte, jedoch hat dies mein Lesevergnügen zu keiner Zeit gemildert.
Riggs nimmt einen mit seinem bildhaften Schreibstil in die mystische Welt mit und verbindet diese mit der Realen. Man erlebt das Geschehene durch Jacobs Sicht und leidet regelrecht mit ihm mit. Die Story wird stellenweise durch Fotos untermalt.
- Tahereh H. Mafi
Shatter Me
(1.641)Aktuelle Rezension von: nickysctIch war die ersten 20-30 Seiten etwas skeptisch, ob es mir wirklich gefallen wird, doch ich habe weitergelesen und bin heilfroh darüber. Ein absolutes Meisterwerk. Slow-Trope, bei dem sich die Beziehung langsam aufbaut, während aber noch etwas Anderes im Hintergrund am laufen ist.
Aaron Warner ist wirklich der Book Boyfriend schlechthin :D
- Haruki Murakami
Die Chroniken des Aufziehvogels
(598)Aktuelle Rezension von: R_D1Dem Protagonisten, Toru, passieren seltsame Begegnisse. Seine Welt beginnt sich zu ändern, gerät aus den Fugen. Es ist nicht nur die Geschichte Torus, einem arbeitslosen Mann aus Tokio. Es ist auch die Geschichte Japans, die Geschichte eines Krieges, die mit Toru mehr zu tun hat, als er glaubt.
Der Stil ist typisch für Haruki Murakami: nüchtern, detailliert und surreal hat er eine Trilogie über einen eher passiven Mann geschrieben, der sich lieber mit seiner Umgebung befasst als sein Innenleben.
Mysteriöse Begegnungen und Metaphern tragen sich zu: Es geht um einen Vogel, der jeden Morgen die Welt aufzieht, um eine Hinterhofgasse, um einen Brunnen auf einem verlassenen Grundstück als Portal ins ein Unterbewusste.. und um ein freches Mädchen aus der Nachbarschaft. (übrigens meine Lieblingsfigur!)
Ich habe damals "Mister Aufziehvogel" gelesen und inzwischen auch "Die Chroniken des Aufziehvogels", die Übersetzung direkt(!) aus dem Japanischen, gelesen und gehört - und bin hellauf begeistert! DAS ist für mich Surrealismus!
Empfehlenswert für Haruki-Murakami-Fans und FreundInnen des Surrealen und Metaphorischen.
- Laini Taylor
Daughter Of Smoke And Bone
(1.331)Aktuelle Rezension von: Lese3uleIch hab mir Band 1 aus meiner Stadtbücherei ausgeliehen und bin erst mal mit gemischten Gefühlen dran gegangen.
Aber meine Erwartung wurde übertroffen und mich nicht enttäuscht
Mir nicht mal das Gefühl gegeben es zur Seite legen zu wollen.
Deswegen 5von5 Perlen.
Die charaktere hab mich gleich zu anfang an gefesselt.
Und super find ich es auch das es nicht nur aus einer Sicht erzählt wird
- Leonie Swann
Gray
(45)Aktuelle Rezension von: JuliaSchuEs ist schon einige Jahre her, dass ich auf ein niedliches Buch namens „Glennkill“ aufmerksam wurde. Ein Schaf, das einen Detektiv-Fall löst? Nette Idee. Und vor allem großartige Umsetzung! Seitdem hatte ich mir den Namen „Leonie Swann“ gemerkt. Genau dieser tauchte vor kurzem wieder auf, als ich auf der Suche nach neuen Hörbüchern war. Das neue Buch aus Swanns Feder mit dem Titel „Gray“ dreht sich zwar nicht um ein Schaf, der Tierwelt ist die Autorin aber trotzdem treu geblieben. Denn Gray ist ein grauer Papagei, der auf der Schulter des Unidozenten Augustus Huff einen Mord aufklärt. Und dies geschieht auf so humorvolle, unterhaltsame und ulkige Art, dass man gar nicht mehr aufhören will, zuzuhören. Der Vorleser des absolut gelungenen Hörbuchs ist Bjarne Mädel, der in der Comedywelt kein unbeschriebenes Blatt ist. Doch tatsächlich ist der Sprecher das schwächste an diesem Hörbuch, das zu glänzen weiß!
Klappentext
Dr. Augustus Huff, Dozent in Cambridge, hat plötzlich einen Vogel – und ein Problem: Einer seiner Studenten ist beim Fassadenklettern in den Tod gestürzt. War es nur ein tragischer Unfall? Oder Mord? Augustus vermutet Letzteres und geht auf Spurensuche – unterstützt von Gray, dem Graupapageien des Verstorbenen. Der sprachbegabte Vogel erweist sich als vorlautes Federvieh, und zuerst stolpert Augustus bei seinen Ermittlungsversuchen von einem Fettnäpfchen in das nächste. Doch schon bald ist es Gray, der im Labyrinth der altehrwürdigen Universität die richtigen Fragen stellt. Augustus begreift: nur gemeinsam können sie es schaffen, diese harte Nuss von einem Fall zu knacken.
Meinung
Schon der Klappentext lässt ein Spektakel für die Lachmuskeln vermuten. Ich mag es immer sehr, wenn Hörbücher auch eine humorvolle Ader besitzen. Und dass das bei einem Leonie Swann-Buch der Fall sein würde, war von vornherein klar. Mit großer Vorfreude stürzte ich mich also ins Abenteuer – und verstand zunächst überhaupt nichts. Der Prolog hinterließ bei mir nur Fragezeichen. Die Perspektive, die Stimme – alles erschien abstrus. Um wen geht es denn grade?! Doch es ist nichts Ungewöhnliches, dass Prologe etwas verwirrend sind – und in Hörbüchern kann das erst recht der Fall sein. Ab dem ersten Kapitel ging es dann aber steil bergauf. Augustus Huff ist passend zu Gray, ein wirklich komischer Vogel. Der Dozent hat sich mit seiner Lehre in Cambridge einen Lebenstraum erfüllt, doch er ist von ständigen Zweifeln geplagt. Und außerdem hat er einen Sauberkeitsfimmel. Unordnung und Chaos müssen sofort beseitigt werden, Dreck weggewischt und die Hände stets gewaschen sein. Augustus ist ein herrlicher Charakter. Er ist ein bisschen weltfremd, lebt er doch in seiner ganz eigenen und doch ist er auf seine ganz eigene Art wahnsinnig komisch. Dass seinem Leben aber etwas fehlt, wird jedem Hörer schnell klar. Und zum Glück rettet Gray diesen engstirnigen Charakter! Denn der arme Papagei ist halterlos. Sein Besitzer stürzte in den Tod, dabei war er doch Fassadenkletterer? Das Opfer war Augustus Student und sofort vermutet er hinter dem Sturz mehr. Das gleiche scheint auch der überaus intelligente Papagei zu empfinden, der für Studien ausgebildet wurde und ein reges Mitteilungsbedürfnis hat. Gus nimmt sich seiner an und gemeinsam werden sie zum Detektivduo. Allein die Kombination eines Ordnungsfanatikers und eines sprechenden Vogels ist skurril und einfach genial. Hinzu kommt, dass Gray nicht einfach ein plappernder Papagei ist – er kommentiert das Geschehen, kennt viele Personen und weiß diese anzusprechen. Er kennt feste Signale und hat scheinbar eine Vorliebe für den Song „Pokerface“ von Lady Gaga, den er rauf und runter singt. Vor allem immer dann, wenn es am wenigsten passt. Sätze wie „Nimm ‚ne Nuss“ oder „Keks?“ heitern das Geschehen immer wieder auf! Der Papagei ist einfach großartig und daher ein absolut passender Namensgeber für das Buch! Gray ist grandios, witzig und neben Gus die wichtigste Figur des Buches. Nur mit seiner Hilfe kommt Gus dem Täter langsam auf die Spur. Gray ist es, der die richtigen Impulse gibt und mit neuen Ideen aufwartet. Dass der Alltag des verschrobenen Dozenten durch den Vogel auf den Kopf gestellt wird, ist vollkommen klar. Doch genau dadurch macht Augustus einen tollen Wandel durch. Der Papagei ist dabei stets auf seiner Schulter und hat immer einen flotten Spruch parat.So ist für Unterhaltung und Spaß auf jeden Fall garantiert. Der Mordfall wird durch Gray oft beinahe schon zur Nebensache. Doch auch der Fall ist spannend und gut durchdacht. Ich selbst kam nicht auf den Täter, auch da die kurzen „Tagebucheinträge eines Luftikus“ immer wieder vorkommen. Denn Bjarne Mädel ist nicht der einzige Sprecher des Hörbuches. Christopher Heisler übernimmt ebenfalls sehr kurze Passagen im Hörbuch, immer dann, wenn „vom Luftikus“ die Rede ist. Danach übernimmt Mädel wieder in gewohnter Manier. Diese Tagebucheinträge sorgen für Abwechslung und bieten neue Perspektiven. Wie sehr sie mich letztendlich in die Irre geführt haben, habe ich erst am Ende bemerkt. Es gelingt der Autorin also durchaus, dem Leser ein Schnippchen zu schlagen.Vor der Story und den Charakteren ziehe ich absolut meinen Hut! Neben Augustus und Gray gibt es natürlich Nebenfiguren, die allesamt gelungen sind. Manchmal waren es ein paar viele, doch den Überblick kann man trotzdem behalten. Der Schreibstil von Leonie Swann ist ebenfalls gut und natürlich sehr humorvoll. Es braucht also einen Sprecher der es auf den Punkt bringt. Und da passt Bjarne Mädel natürlich perfekt – sollte man meinen. Ich gebe zu, dass ich vom Sprecher mehr erwartet hatte. Mädel hat eine sehr ruhige Stimme. Mir war sie manchmal zu monoton. Für Gray hat Bjarne Mädel tolle Akzente erarbeitet, bei den anderen Figuren fehlte mir das aber. Auch die Kommentare von Gray trägt er zwar lustig vor, das Gesinge von „Pokerface“ war aber manchmal doch ziemlich verfehlt. Für mich war die Leistung des Sprechers eher durchschnittlich, doch generell passt Mädels Art und Weise vorzulesen schon sehr gut zu Augustus und Gray. Vielleicht waren auch meine Erwartungen einfach zu hoch.
Fazit
Auf das gesamte Buch trifft dies aber keinesfalls zu, denn meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen! Ich hoffte auf eine nette Geschichte, die mich mit dem ein oder anderen Lacher unterhalten würde, doch „Gray“ ist noch viel mehr als das. Ja, die Geschichte unterhält und sie ist wahnsinnig komisch und humorvoll. Aber es geht auch um Dinge wie Selbstfindung, Liebe und eine ganz besondere Freundschaft. Diese Botschaften fand ich sehr schön verpackt. Hinzu kommt noch, dass der Mordfall wirklich spannend ist und nicht sofort durchschaut werden kann – zumindest nicht von mir. Ich wünsche mir viele weitere Abenteuer mit Augustus und Gray an seiner Seite. Denn dieses Hörbuch ist einfach herrlich! Trotz der etwas gedämpften Erwartung gegenüber dem Sprecher muss ich fünf Spitzenschuhe vergeben, da ich „Gray“ einfach so gern zugehört hab. Ich weiß, er würde sich mehr über Kekse freuen, doch ich habe eben nichts anderes als Spitzenschuhe…. - Ransom Riggs
Die Stadt der besonderen Kinder
(591)Aktuelle Rezension von: TanteGhostDas Happy End ist noch nicht in Sicht, aber die Welt wird mit jeder Seite fantastischer.
Inhalt: Miss Pergerine ist aus den Fängen der Wryghts befreit. Allerdings kann sie sich nicht mehr in ihre Menschengestalt zurückverwandeln. Außerdem hat sich Zeitschleifen nicht mehr zurückgesetzt und das Heim der besonderen Kinder ist zerstört.
Die Kinder verlassen die Insel Cairnholm und wollen auf dem englischen Festland nach London. Dort hoffen sie, Miss Wren zu finden, die Miss Pergerine helfen kann, ihre menschliche Gestalt zurückzubekommen. Doch die Zeit drängt.
London ist kriegsgebeutelt und die Kinder laufen Gefahr, ihr Leben zu lassen. – Doch sie finden Miss Wren und auch eine Hand voll Besondere. Doch die sind nun alles in Gefahr, da der Rabe nicht die ist, die sie sein sollte.
Fazit: Das war er also, der zweite Band. Gelesen an nicht mal 2 Tagen. Das spricht dann wohl dafür, dass die Spannung auch hier richtig gut ist. Es ist wirklich so, dass sich der zweite Band hinter dem Ersten nicht verstecken muss. In diesem Fall ist der 2. Band eben nicht schlechter als der Erste. Ganz im Gegenteil.
Die Welt der besonderen Kinder ist eine gewaltigere, als es sich die Protagonisten selber haben träumen lassen. Und um sich so eine gewaltige Story einfallen zu lassen, da braucht es eine Menge Fantasie.
Trotz dieser ganzen Fantasie war aber alles stimmig. Mir ist nicht aufgefallen, dass an irgendeiner Stelle mal etwas nicht aufgegangen wäre. Trotz des ganzen Durcheinanders mit den verschiedenen Zeiten war alles stimmig und die Handlung fast glaubhaft.
Die 478 Seiten lagen als Buch sehr unbequem in meiner Hand. Dazu kam dann immer wieder der prüfende Blick auf den Buchrücken, dass der ja nicht geknickt ist. – So eine Meise von mir, die das Handling mit einem „richtigen“ Buch nicht gerade erleichtert hat.
Aber Schriftgröße und Seitenaufteilung waren sehr augenfreundlich und ich hatte auch beim Dauerlesen keinerlei Probleme.
Das ganze Buch war eigentlich liebevoll gestaltet. Das fing am Cover an, wo die Ranken in den Ecken reliefartig zu merken waren. Dann Aren die Seitenzahlen in andersfarbigen Mustern eingebettet und alte Fotos, die aus Sammlungen von Privatpersonen stammte, haben die Story verdeutlicht und aufgelockert.
Dass es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt, ist nicht unbedingt zu erkennen. Die Story ist in sich abgeschlossen, hat allerdings kein Happy End. Wenn ich nicht wüsste, dass es weiter geht, hätte mich das Ende schon ziemlich enttäuscht. – Es ist auch möglich, Band zwei zu lesen, ohne Band 1 zu kennen. Allerdings geht einem da einiges an der gewaltigen Fantasie verloren. Und das wäre wirklich schade.
Ich bin von dieser kompletten Reihe bisher sehr gut unterhalten und heilfroh, dass ich auch den nächsten Band gleich griffbereit habe. Alles andere wäre die pure Qual.
Ich kann für dieses Buch einfach nur eine Leseempfehlung aussprechen. Allerdings empfehle ich, den ersten Band vorher zu lesen. Meiner Meinung nach erschließt sich einem diese blühende Fantasie nicht in vollem Umfang. Und das wäre mehr als schade.
Ansonsten: Da sind Zeitreisen drin! Die gehen immer!
- Hermann Hesse
Siddhartha
(915)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerOberflächlich gesehen behandelt dieses Werk die Befreiung aus veralteten Strukturen und spirituelle Reise eines Mannes zur Wahrheit seiner Existenz. Unterschwellig jedoch webt Hesse viel mehr Geheimnisse ein, die sich den Lesenden nur erschließt, wenn sie sich davon lösen, eine Biografie mit romantischem Erzählstil zu lesen. Man merkt dieser Erzählung stark an, dass Hesse sich viel mit den Lehren des Carl Gustav Jung und des Taoismus und Buddhismus beschäftigt hat. Doch ihm fehlen die Worte, das zu beschreiben, was er dabei erfahren hat - was auch die Prämisse dieser philosophischen Richtungen darstellt. So strebt er an, die geistige Reise der Lesenden und auch des Autors selbst, in dieser Handlung zu extrapolieren. Jedoch erzählt sie nicht auf direkte Weise, was das für eine Reise ist, noch wohin sie führt.
So glauben die religiösen Menschen um die gleichnamige Hauptfigur, die absolute Wahrheit erkannt zu haben. Auch Siddhartha selbst ist der Ansicht, bis er den noch menschlichen Buddha selbst begegnet. Seine Enttäuschung führte jedoch zu einem neuen Verständnis: Jeder muss die Wahrheit selbst erkennen; niemand kann sie einem zeigen. Das Individuum muss den Weg zur Weisheit selbst finden.
Das erzählt Hesse auf eine äußerst berührende Weise. Alle Sinne werden beim Lesen angesprochen. Doch wie der Inhalt des Buches, bleiben diese Reize zunächst nebulös verborgen. Irgendetwas ist da, aber man weiß nicht genau was. Erst in den letzten Kapiteln wird dem Protagonisten der Schleier der Erkenntnis entrissen und den Lesenden öffnet sich eine vollkommen neue Welt. Auch die unscharfe Erzählweise der vorigen Kapitel nimmt nun Form an. Ein Werk, dass es wirklich wert ist, mehrmals gelesen zu werden. Denn auch mit dem Erkenntnisgewinn der Lesenden verändert sich sich ihr Verständnis von den Inhalten dieses Buches. Zwar ist es für jeden geeignet, doch leichte Kalendersprüche oder spirituelle Floskeln wird man hier nicht finden. Es ist nötig, den eigenen Kopf, aber auch das Herz, anzustrengen.
- Reif Larsen
Die Karte meiner Träume
(282)Aktuelle Rezension von: MeinbuecherregalDie Karte meiner Träume von Reif Larsen aus dem Fischer Verlag
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🗺 Inhalt
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T.S. Ist noch kein Teenager aber ein begeisterter Kartenzeichner.
Das Talent erkennen auch andere und er soll eine Auszeichnung bekommen. In diesem Buch geht es um T.S., seine Familie und seine Reise zur Preisverleihung
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🗺 Was hat mir gefallen?
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Das Buch handelt von T.S. ... seinen Erlebnissen, seinem Leben und seinen Empfindungen. Das ist teilweise entspannt zu lesen... einlullend...
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🗺 Was hat mir nicht gefallen?
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Leider war das nicht mein Buch... und ich kann die begeisterten Stimmen nicht teilen. Ein großer Grund wird der sein, dass dieses Genre nicht mein bevorzugtes Thema ist. Aus dem Grund fließt das nicht in meine Beurteilung mit ein.
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Was mir aber auch nicht gefiel, ist das sperrige Format von diesem Taschenbuch... es ist größer als normal und dadurch ziemlich unhandlich.
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Die Zeichnungen in dem Buch fand ich beim Durchblättern richtig schön... beim Lesen leider nicht. Denn jede Zeichnung ist mit mehr oder weniger viel Text versehen. Als ob man die ganze Zeit ein Buch mit Fußnoten und Querverweisen liest. Man wird immer wieder unterbrochen.
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🗺 Fazit
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Irgendwie hat mich das Buch an eine Mischung aus „My Girl“ und „der alte Mann und das Meer“ erinnert. Wer gerne Geschichten von Kindern liest, die geistig ihrer Zeit voraus sind und eine Vorliebe für Roadtrips hat... ist hier bestimmt gut aufgehoben. Bei mir war es eher der Ehrgeiz, der mich zum Weiterlesen motiviert hat.
- Benjamin Alire Sáenz
Ari und Dante 1: Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums
(257)Aktuelle Rezension von: R_D1Die Geschichte von Ari und Dante ist eine besondere und eine alltägliche. Sie bietet viel Identifikationspotential für Jungen. In den Dialogen schwingt viel Gefühlvolles und viel Kluges mit, ohne, dass es direkt ausgesprochen wird. Diese lückenhafte, zarte Art des Erzählens bietet Raum zur Reflexion und zeigt die Verletzlichkeit von Ari und Dante. Aufgelockert wird die Emotion durch die freche und spritzige Art der Figuren, die in keiner Weise übertreibt. Vielmehr bildet das Trotzige das Wesen von Jungen im Teenageralter ab, die sich einander annähern, sich mögen und befreundet sein möchten in einer Welt, die nicht nur schöne Seiten hat.
Empfehlenswerte Coming-of-Age-Geschichte, insb. für Jungen.
- Frau Freitag
Chill mal, Frau Freitag
(423)Aktuelle Rezension von: AntoniaMWenn sie Lehrer*in sind und ein Buch suchen, wo sie sich wiedererkennen könnten, dann probieren sie es mit dem. Es nimmt uns mit auf eine Reise in die Welt von Frau Freitag, einer tapferen Lehrerin an einer deutschen Gesamtschule. In diesem Buch teilt sie Einblicke, was oft wie eine absurde Realsatire anmutet. Sie unterrichtet eine hibbelige und eher leistungsschwache 9. Klasse. Hardcore. Aber trotzdem liebt sie ihren Job! Das Buch zeigt auf authentische Weise, dass das Lehrersein trotz aller Herausforderungen reich an Herz und Humor sein kann. Frage ist nur, wie lange noch, denn unserem Bildungssystem droht der Kollaps, wie ich täglich selbst erlebe. Da hilft nur: Cool bleiben wie Mrs Friday!<3 Humor ist, wenn man trotzdem lacht...
- Jeanette Lagall
Der Wanderzirkus
(44)Aktuelle Rezension von: ChronikskindDie Reihe rund um das "Schloss der Schatten" von der Autorin mochte ich bisher sehr gerne. Und da zufällig Band 2 dieser Reihe vor kurzem eingezogen ist, hab ich dann endlich auch mal Band 1 vom SuB befreien wollen und mich damit mal wieder in ein Genre gewagt, was ich sonst eher weniger lese.
Anfangs hatte ich tatsächlich ein bisschen Startschwierigkeiten. Ich musste mich in dem Setting und vor allem auch mit der Sprache erstmal vertraut machen und das hat schon ein bisschen gedauert. Mit der Zeit hat sich das aber eingepegelt und dann ist auch ein viel flüssigeres Lesen möglich gewesen. Der Stil der Autorin gefällt mir auch hier wirklich gut und lässt sich gut lesen.
Die Geschichte wird zu großen Teilen aus der Sicht von Riki erzählt, zwischendurch bekommen aber auch mal andere Charaktere das Wort. Die Wechsel fand ich gut, da man so auch mal andere Einblicke bekommen konnte und die Gaukler da auch ein bisschen besser kennengelernt hat. Aber auch bei den Familien der beiden Mädchen erhält man Einblicke und konnte auch dort die Geschehnisse gut mitverfolgen.
Die Handlung fand ich sehr interessant gemacht. Zum einen natürlich, dass man umfassende Einblicke bekommen hat und eben auch verfolgen konnte, wie die Familien reagieren und was die Polizei unternimmt. Zum anderen war es auch sehr spannend, gemeinsam mit Riki und Myra das Leben bei den Gauklern kennen zu lernen und zu verfolgen, wie sich die beiden entwickeln und welche Fähigkeiten sie erlernen. Weiterhin ist auch die Suche nach dem Karneolvogel ein Thema, wenn es auch für meinen Geschmack noch ein wenig im Hintergrund gestanden hatte. Aber das kommt sicher noch in den Folgebänden.
Die Protagonistinnen haben mir sehr gut gefallen. Allen voran Riki, die so gar nicht das klischeehafte Mädchen war, was alle aus ihr machen wollten. Ich fand es herrlich, wie sie sich durchgesetzt hat und gewisse Dinge einfach auch nicht gescheut hat. Aber auch Myra hat mir gut gefallen.
Ebenso die Gaukler, bei denen ich mich oft köstlich amüsiert habe. Die Familien fand ich eher ein wenig seltsam, auch wenn ich es nachvollziehen kann, dass sie einfach nur ihre Töchter zurück haben wollen.
Das Ende des Bandes fand ich gut gewählt und ja, über die ein oder andere Entscheidung war ich durchaus überrascht. Gespannt bin ich auf jeden Fall, wie es weitergehen wird und welche Spuren noch bei der Suche nach dem Karneolvogel verfolgt werden.
Mein Fazit
Auch der Auftakt dieser Reihe der Autorin konnte mich in seinen Bann ziehen, auch wenn das Genre selbst eigentlich nicht so ganz meins ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mit dem Stil und dem Setting gut zurecht gefunden und die Geschichte recht flott gelesen. Die Handlung war interessant und spannend, es hat Spaß gemacht, das Leben bei den Gauklern zu verfolgen. Am meisten begeistert hat mich Protagonistin Riki, die sich so gar nicht den gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen wollte. Ich freue mich schon auf den nächsten Band. - Thomas Thiemeyer
Evolution
(32)Aktuelle Rezension von: Anna0807Dieses Geschichte habe ich als Hörbuch gehört.
Die Grundidee finde ich sehr vielversprechend. Allerdings war mir die allgemeine Spannungskurve zu flach. Erst gegen Ende dieses ersten Teils passierte wirklich etwas. Zudem empfinde ich die Problemlösungen als zu einfach und die jugendlichen Protagonisten als zu "allmächtig".
Das Hörbuch kann ich von der Vertonung sehr empfehlen.
Da ich doch neugierig bin werde ich auch den zweiten Teil als Hörbuch hören und auf eine Steigerung der Ausarbeitung hoffen.
- Ransom Riggs
Die Bibliothek der besonderen Kinder
(373)Aktuelle Rezension von: TanteGhostRansom Riggs gestaltet seine Welt noch fantastischer. Aber das Ende war das noch nicht wirklich. Oder?!
Inhalt: Jacob bleibt keine andere Wahl. Er ist an der Situation seiner Ymbrine und seiner Freunde nicht ganz unschuldig. Er kann nicht einfach in seine Welt zurück und seine Freund im Stich lassen.
Zusammen mit Emma und dem Faltmenschen macht er sich daran, Caul zu verfolgen. Unerklärlicherweise landet er wieder in seiner Welt, um dann einen Übergang in die Zeitschleife zu findet, in der alle Entführungsopfer gefangen gehalten werden.
Jacob lernt, dass so eine Gefängnisschleife kein wirklich toller Ort ist und entdeckt fast nebenher, welche Macht er über Hollows hat. Er findet seine freunde, erleidet einen herben Rückschlag und holt am ende zum großen Schlag aus.
Fazit: Mit 541 Seiten der bisher umfangreichste Band der Reihe. Aber besonders lang gehalten, hat er deswegen trotzdem nicht. In wirklich jeder freien Minute musste ich weiterlesen, weil ich endlich wissen wollte, ob und wie die Sache denn nun weiter geht. – Das Ende klang schon irgendwie nach einem endgültigen Abschluss. Aber der Stoff gibt noch so viel Raum für weitere Bücher, dass es einfach nur eine Schande wäre, würd Eman den ungenutzt lassen.
Auf dem Buchrücken steht zwar etwas von einem großartigen Finale, ich weiß aber, dass es doch noch weiter geht. Ich habe nämlich den nächsten Band schon da und werde in jedem Fall gleich im Anschluss weiterlesen.
In diesem Band war ich öfter mal gezwungen, die Lektüre zu unterbrechen. Allerdings stellt das nicht wirklich ein Problem dar. Zwei Zeilen gelesen und schon war ich wieder in der Handlung drin.
Der Kopfkinofilm war einfach nur gigantomanisch. Ich habe mir den Film zum ersten Ban mit Absicht nicht angesehen und konnte mir die hier beschriebenen Welten einfach nur nach meiner Vorstellungskraft ausmalen. – Zu was der Protagonist plötzlich fähig ist und was für ein Ende ihm gedroht hat, hat mich stellenweise ganz schön fassungslos gemacht. Bloß gut, dass sich das auf den letzten Seiten noch eingerenkt hat.
Auch in diesem Band war die Seitenaufteilung wieder sehr augenfreundlich. Dauerlesen war kein Thema. Außerdem hat mich das Buch auch und gerade nach langen Arbeitstagen aus der ungemütlichen Realität heraus geholt.
Aufgelockert war alles wieder mit alten Fotografien, die teilweise von Sammlern stammten. – Auch so ein Hobby, was unheimlich faszinierend sein kann. – Die Seitenzahlen wurden wieder durch andersfarbige Muster eingegrenzt. Man hat die liebevolle Gestaltung einfach beibehalten und ist sich dem Stil treu geblieben. Ich glaube fast, dass dem E-Book hier wohl einiges an Charme fehlt, den die Bücher aus Papier und Pappe haben. Das sage ich nicht oft, aber in diesem Fall kommt es durchaus hin.
Das war mal wieder ein super Lesevergnügen und ich freue mich schon auf den nächsten Band.
Ich kann dieses Buch insofern empfehlen, das man alle Bände der chronologischen Reihenfolge nach liest. Ansonsten entgeht einem leider diese großartige Erweiterung der Welt der Besonderen. Die Handlungen konnten am Ende auch etwas sehr konfus wirken. Das wäre schade. Deswegen, tut euch nicht nur diese Buch, sonder die komplette Reihe an!
- Jenny Colgan
Die kleine Bäckerei am Strandweg
(384)Aktuelle Rezension von: AlinchenPolly muss mit 32 im Leben nochmal von vorne anfangen. Ihre Beziehung mit Chris ist gescheitert und das gemeinsame Unternehmen vor die Wand gefahren. Sie ist jung, single, pleite und leicht verzweifelt, weil die Mieten in ihrer Heimatstadt so hoch sind, sie aber auch nicht ewig auf dem Sofa ihrer besten Freundin schlafen möchte. So erweitert sie den Radius bei der Wohnungssuche und landet schließlich in einer halb verfallenen Wohnung auf einer kleinen Insel. Schon bald freundet sie sich mit ihrer Situation und einigen Einheimischen, zum Beispiel die Fischer Tarnie und Jayden, Imker Huckle und Verkäuferin Muriel. Allerdings macht sie sich ihre Vermieterin zum Feind, als sie beginnt, alle möglichen Menschen auf der Insel mit selbstgebackenem Brot zu versorgen. Denn schließlich ist das die Aufgabe von Mrs. Manse (behauptet diese zumindest). Doch nach einem Unfall darf Polly doch backen und auch mit der Liebe scheint es bergauf zu gehen. Da passiert ein furchtbares Unglück...
Das Buch hat mich ziemlich in seinen Bann gezogen. Ich habe Pollys Geschichte total gerne vefolgt und finde es auch passend, dass es ab und zu Einblicke in Huckles Gedanken gibt. Nicht jede Handlung von Polly konnte ich 100%ig nachvollziehen, da sie mir manchmal etwas naiv vorkam. Zudem gab es zwei Personen, die ich extrem unsympathisch empfunden habe. Wie passend, dass ausgerechnet die beiden sich am Ende bekommen haben.
Ich habe es zum Teil gelesen, zum Teil gehört. Die Sprecherin hat alle Emotionen gut rüber gebracht. Ich werde auch die weiteren Bände als Hörbuch hören!
- Amy Harmon
Bird and Sword
(402)Aktuelle Rezension von: FairyOfBooksZum Anfang des Buches war ich total begeistert, von eigentlich allem. Den Charakteren, der Handlung und vor allem dem Schreibstil. Zwischen im Mittelteil wurde es mir dann etwas zäh oder beziehungsweise fast schon langweilig, weil viel des Alltags im Schloss erzählt wurde. Doch nach den 'Dürre'-Phasen kam auch wieder der Regen, also in dem Fall die Spannung und das Ende hat mich wirklich nochmal richtig geflashed.
Larks Entwicklung ist so, so großartig und toll. Sie wandelt sich wirklich von einem kleinen, wortwörtlich 'stummen' Mäuschen mit wenig Selbstvertrauen - bei ihrer Vergangenheit aber auch kein Wunder, wohlgemerkt -, zu einer starken Frau. Sie ist bestimmt trotzdem nicht die aller taffeste, aber sie kann am Ende doch für sich selbst einstehen und das ist die Hauptsache, die jeder von uns auch können sollte.
Zu Tiras muss ich sagen, dass ich ihn zu Beginn für den typischen Bad-Boy und dementsprechend diese Geschichte auch für Enemys-to-lovers halte, aber in diesem Fall mochte ich diesen Trope tatsächlich mal. Normalerweise ist dieser sonst gar nicht meins. Gut, vielleicht auch nur weil der Trope sehr verstrickt mit Romantasy war und auch eher im Hintergund und recht schnell abgehandelt war. Über eine Szene zwischen Lark und Tiras, wo sie ihm die Leviten liest, lache ich allerdings immer noch.
Hauptsächlich ging es in diesem Band um die Gaben der Spinnerei und des Wandelns, im zweiten soll es dann um die des Heilens und des Sehens gehen und Tiras' Bruder Kjel wird im Fokus stehen, worüber ich mich sehr freue, denn ihn fand ich als Charakter wirklich faszinierend und ich habe das Gefühl, dass ich dieser Band vielleicht sogar die volle Punktzahl von mir erhält, mir also letztlich noch besser als 'Bird & Sword' gefällt.
- Max Bentow
Der Federmann
(738)Aktuelle Rezension von: zickzackBerlin. Kommissar Nils Trojan bekommt den Fall eines Frauenmörders. Der Täter bevorzugt blonde Frauen, schneidet ihnen die blonden Haare ab und hinterlässt einen toten, gerupften Vogel, welcher er auf der Toten hinterlässt. Die Polizei ist entsetzt und während sie noch ermitteln, passiert der zweite Mord, mit denselben Merkmalen. Nils Trojan muss sich mit der Psyche des Täters auseinandersetzen, um auf dessen Spur zu kommen.
Mir hat das Buch rundum gut gefallen. Es gab ein paar Punkte, die mich etwas rausgebracht haben, aber insgesamt fand ich den Krimi sehr packend.
Max Bentows Schreibstil ist dynamisch und packend. Er schreibt schnörkellos und direkt. Mir gefallen solche Stile besonders bei Krimis / Thrillern, da diese eine gute Spannung projizieren. Bei einem Krimi erwarte ich keine umfangenden Umgebungsbeschreibungen, sondern direkte, klare Worte, die das Grauen in dem Buch deutlich machen und mir auch einen kleinen Schauer über den Rücken laufen lassen.
Es gab einige Perspektivenwechsel in dem Buch. Die haben mir gut gefallen, da es abwechslungsreich war. Dadurch war man zwar nicht so nah an den Figuren dran, aber gerade Nils hat man schon gut kennengelernt. Ich find es auch nicht so schlimm, wenn man nicht ganz in der Figur drin ist bei einem Thriller. Gerade wenn es sich um eine Reihe handelt, dann lernt man die wiederkehrenden Figuren nach und nach kennen.
Man hatte auch etwas Sicht vom Täter und das war spannend, wenn man in diesem kranken Kopf war, anders könnte ich es nicht nennen. Es hat bei mir ein beklemmendes Gefühl ausgelöst und ich konnte nur fasziniert lesen und mich fragen, wie ein Mensch soweit kommen kann, dass er auf solche Gedanken kommt.
Die Dialoge haben sich gut lesen lassen. Sie kamen mir auch authentisch vor, was die Figuren miteinander gesprochen haben. Nur ist mir teils aufgestoßen, wie teils Dialoge geführt wurden, wie sich einzelne Figuren verhalten haben. Aber dazu später mehr.
Die Spannung fand ich durchgängig ziemlich hoch. Ich habe mich nicht gelangweilt, was bei einem Krimi wirklich schlimm wäre. Lediglich am Anfang habe ich erst gedacht, dass es mir zu viel Privates um Nils ist und es gar nicht um den Fall geht. Es hat etwas Anlauf gebraucht, bis es zu den ersten Ermittlungen kam, da es auch die Perspektive vom Opfer gab und man diese kennergelernt hat. Ich war mir am Anfang nicht sicher, ob ich es gut finde, aber letzten Endes, war das Opfer dann für mich nicht irgendeine tote blonde Frau, sondern ich hatte als Leser bereits eine kleine Verbindung zu ihr, was wahrscheinlich ein paar Emotionen ausgelöst hat, die es sonst nicht gegeben hätte.
Mir hat die Brutalität in dem Buch gefallen. Es war nicht die Obergrenze an Brutalität, aber dennoch ging es ganz gut zur Sache. Ich mag das in Krimis / Thrillern. Inzwischen weiß ich, dass mich so seichte Krimis nicht so richtig packen können. Ich möchte die Angst spüren. Ich mag es, wenn mir ein Schauer über den Rücken läuft und mein Herz etwas schneller klopft. Es reißt mich einfach mehr mit.
Bei den Figuren bin ich etwas zweigeteilt, daher würde ich sie weder als positiv noch negativ einordnen, weil sie Beides für mich beinhalteten, obwohl sie genau die Punkte sind, die mich eigentlich am meisten am Buch gestört haben. Insbesondere meine ich in dem Punkt die Hauptfigur Kommissar Nils Trojan.
Nils ist leitender Ermittler. Mir gefiel, dass er seine Ecken und Kanten hat, dass sein Job natürlich nicht spurlos an ihm vorbeigeht, sondern er sogar mit Angststörungen zu kämpfen hat, weshalb er seine Psychologin Jana Michels aufsucht, um ihr sein Herz auszuschütten.
Trotzdem ist Nils auch sehr klassisch, man könnte auch sagen klischeehaft. Er ist geschieden und hat eine Tochter im Teenageralter. Natürlich war es mal wieder sein Job, der der Ehe nicht gutgetan hat und Nils bemüht sich ein guter Vater zu sein, aber oft hat er einfach keine Zeit für sie. Das ist so eine Thematik in Krimis, die immer wieder auftritt. Klar ist es realistisch, dass so ein Ausnahmejob Schwierigkeiten bei der Beziehung auslösen kann, aber das kommt in jeden Krimi vor, dass ich es schon etwas überhabe. Aber das fand ich nicht einmal das Schlimmste an Nils Figur.
Im Verhör ist Nils ständig über die Stränge geschlagen. Er hat Methoden verwendet, die jedes Geständnis, wenn es eins gegeben hätte, nichtig gemacht hätte. Das konnte ich nicht für gutheißen. Auch wie er teils mit Zeugen umgegangen ist. Da hat mir etwas die Sensibilität gefehlt. Für mich hat er oft so gewirkt, als wäre er einfach für seinen Job nicht geeignet. Am Ende hat er auch vieles auf eigene Faust gemacht, was sehr gefährlich und dumm gewesen war. Allerdings war das Ende sowieso sehr hektisch.
Und sein Chef? Der hat das alles abgewunken, stand die ganze Zeit hinter ihm, hat ihn teils zu den Verhörmethoden noch ermutigt. Ich konnte da nur mit dem Kopf schütteln.
Klar wollen die bei einem Verdächtigen eventuell ein Geständnis herausquetschen und diesen schrecklichen Fall abhaken. Aber die sind da teils einfach zu weit gegangen und hatten ja auch nur Indizien, die Vermutungen schließen ließen, aber keine handfesten Beweise.
Der Täter war auch sehr… klassisch oder eben klischeehaft. Was ja schon damit anfing, dass er blonde Frauen „gejagt“ hat. Das ist ein ziemlich klassisches Beuteschema. Aber das hat mich nicht wirklich gestört. Ein oft vorkommendes Thema kann anders beschrieben werden, auf eine Art, die den Leser bei der Stange hält. Und ich war interessiert an der Geschichte und es war so gutgeschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, wobei das Geschehen doch sehr vorhersehbar war und auch das Motiv passte ins Klischeehafte. Da hat mir die Rafinesse gefehlt, dass das Buch abhebt. Sollte das allein durch die toten Vögel bewirkt werden?
Mir hat auch am Ende nicht gefallen, dass man da im Kopf des Täters war und dieser einen erzählt hat, warum er so ist, wie er ist und wie es soweit kommen konnte und das er versucht hat, Mitgefühl mit aufzubauen. Ja, sein Schicksal war nicht einfach, aber deshalb muss man keine Frauen umbringen.
Indem Fall hätte es mir wirklich besser gefallen, wenn die Polizisten das ermittelt hätten, als dass der Täter einem das vorkaut. Aber am Ende war das nicht mehr möglich, da es plötzlich sehr persönlich für Nils wurde und da ging es nur noch herauszufinden, wer der Täter ist und nicht warum er so handelt.
Der größte Kritikpunkt für mich an dem Buch ist, dass es mir etwas zu klischeehaft und vorhersehbar war. Beim Täter wusste ich zwar lange nicht, wer es ist, aber das lag eher daran, dass man den gut unter Verschluss gehalten hat. Mich persönlich interessiert auch weniger, wer es am Ende ist, sondern wie es dazu kam, was die Motive sind etc.
Der Autor hat versucht falsche Spuren zu legen, aber die konnte ich schnell ausschließen.
Daher war es schon erstaunlich, wie spannend das Buch am Ende dennoch für mich war. Es hat mich voll in seinen Bann gezogen.
Fazit: Mir hat das Buch gut gefallen. Der Schreibstil war packend und fesselnd. Die Figuren sind mir nicht unsympathisch gewesen, wenn auch Nils sehr klischeehaft und teils sehr merkwürdig in seinem Verhalten als Polizist. Das Buch war vorhersehbar auf was das hinausläuft und dennoch habe ich sehr lange mitgerätselt. Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Wortkompasse.
- Stephen King
Stark (Dark Half)
(472)Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff🐦⬛🐦⬛🐦⬛
𝘋𝘪𝘦 𝘚𝘱𝘦𝘳𝘭𝘪𝘯𝘨𝘦 𝘧𝘭𝘪𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳
GEORGE STARK IST BÖSE
Seit Jahren hat Thad Beaumont unter dem Pseudonym George Stark erfolgreich blutrünstige Thriller veröffentlicht. Als das Pseudonym aufgedeckt wird, beschließt Thad, sein Alter Ego umzubringen. Kurz darauf kommt es zu einer Mordserie; unter den Opfern sind jene, die sich an dem symbolischen Begräbnis beteiligt haben. Ist George Stark wieder zum Leben erwacht?
💭
Es war mal wieder Zeit für den nächsten King und schon direkt nach dem Prolog dachte ich mir. „Oh mein Gott, was wird hier noch passieren?“, und ich muss sagen dieses Buch ist wirklich stark.
𝘒𝘦𝘪𝘯 𝘢𝘯𝘨𝘦𝘯𝘦𝘩𝘮𝘦𝘳 𝘡𝘦𝘪𝘵𝘨𝘦𝘯𝘰𝘴𝘴𝘦 - das war George Stark laut Grabsteinaufschrift. Das Pseudonym von Thad, der seine erfolgreichen Bücher nur mit Berol-Black-Beauty-Bleistiften zu Papier brachte.
Schon zu Beginn taucht er in Thads Träumen in seinem schwarzen Toronado auf. Sie seien in Endsville, in dem alle Züge enden. Sein Wunsch: ein neuer Roman.
Thad, ein liebevoller Vater, semi erfolgreicher Schriftsteller mit Schreibblockade und schon immer ein Schussel, hat George schon immer
irgendwie bewundert.
Er hat Lust diesen Roman zu schreiben, jedoch will er es nicht, da er weiß, welche Konsequenzen dies haben wird.
Der Kampf zwischen den beiden beginnt. Physisch, psychisch, mental, telepathisch.
King erschafft hier wieder so genial den Protagonisten und Antagonisten, die unterschiedlicher nicht sein können und doch auch wieder eins sind. Ich mochte dieses Gegenspiel der beiden sehr.
Als dann noch die Sperlinge, als sogenannte Psychopompen, welche als Seelenbegleiter verstorbener Menschen, die diese aus dem oder ins Jenseits geleiten sollen, vermehrt auftreten, erahnt Thad seine Chance.
Der Showdown ist King-typisch rasant und spannend mit einer Priese Übernatürlichem.
Dieser Roman bietet wahnsinnig viel. Tolle Ideen und eine richtig gute Mischung an Psychothriller, Krimi, Action und Horror.
Für mich hatte „Stark“ Parallelen zu „Shining“ vermischt mit „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ und Hitchcocks „Die Vögel“.
Nachdem das Pseudonym von King gelüftet wurde, veröffentlichte er dieses Werk und man stellt sich die Frage: wie viel King steckt in Thad und wie viel Richard steckt in George?
Definitiv eine Leseempfehlung für jeden!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
- Jonathan Franzen
Freiheit
(270)Aktuelle Rezension von: KarenAydinMein erster Franzen. Bislang habe ich um diesen Autor etwas einen Bogen gemacht, die Stichworte Realismus, Gesellschaftskritik und amerikanische Politik hatten mich etwas abgeschreckt, aber ich bin sehr froh, dass ich die Lektüre durchgehalten habe, weil dies ein lohnenswerter und in einigen Teilen auch erstaunlich unterhaltsamer Roman ist. Einen Punkt muss ich dennoch abziehen, weil die Geschichte schon etwas vor sich hinpläscherte. 200 Seiten weniger und er wäre vermutlich perfekt gewesen.
Doch worum geht es eigentlich?
Der Roman verfolgt die Geschichte von Walter und Patty Berglund sowie ihrer beiden Kinder Jessica und Joey, einer bürgerlichen Mittelschichtsfamilie, über mehr als 30 Jahre, von den 1960ern bis in die 2000er Jahre. Patty, in ihrer Jugend eine erfolgreiche Basketballspielerin, entscheidet sich gegen den aufregenden Musiker Richard und für den Langweiler Walter – Gutmensch, Feminist und Umweltschützer, dessen großes Ziel es ist, ein Naturreservat für den Pappelwaldsänger zu errichten.
Mein Leseeindruck
Ich kann den unzähligen Rezensionen nichts hinzufügen außer meinem sehr persönlichen Leseeindruck. Es stimmt, dass ich zu Beginn etwas Mühe hatte, in die Geschichte hineinzufinden, Franzen erzählt minutiös, kleinteilig und oft auch in Exkursen, abschweifend. Ich musste mich etwas darauf einstellen, bevor ich Spaß daran gefunden hatte. Das lag dann einfach auch daran, dass der Roman sprachlich unglaublich schön ist. So eben auch über Passagen hinweg, die ich nicht so interessant fand. Die Passagen, die sich mit dem Sexleben auseinandersetzten, hatten etwas von Elternsex, also hochnotpeinlich und absolut unerotisch. So soll es aber sein, wenn Franzen den Effekt kreieren möchte, so kann er das natürlich. Auch der Sex ist realistisch und wenig idealistisch. Ebenso wie Ekel. Wer den Roman gelesen hat, wird sich vermutlich an die Szene mit dem Ehering erinnern – ich werde sie sicher nicht so schnell vergessen.
Es werden so viele Themen aus so unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, ich nenne nur Umweltschutz, Überbevölkerung und den Irakkrieg als Beispiele, dass ich denke, dass dieser Roman in hundert Jahren ein wichtiges Dokument dafür sein wird, wie Menschen in den frühen 2000ern über diese Themen gedacht haben. Und da dann zu recht vielleicht auch Schullektüre. Die Dialoge sind eine ganz klare Stärke von Franzen. Neben seiner Beobachtungsgabe und der recht spitzen, nur leicht überzeichneten Beschreibung von Menschen, zum Beispiel der Nachbarn, von denen zwei „…mit ihren gerahmten Promotionsurkunden an der Wand für sich selbst leben.“ Da ich auch so jemanden kenne, musste ich herzlich lachen.
Empfand ich zu Beginn des Romans alle Charaktere als höchst unsympathisch (sie sind eben recht realistisch gezeichnet, es gibt keine Helden und Schurken), so muss ich zum Ende hin mit einer der Figuren ausrufen: „Ich bin Walter-Fan“. Walter ist zielgerichtet, kämpft für seine Ideale, manchmal auch mit etwas unlauteren Mitteln (Stichwort Nachbarskatze), aber niemals unsympathisch. Ich konnte mich zwar nicht wirklich mit ihm identifizieren, aber mit ihm sympathisieren. Und das machte für mich nochmal einen wichtigen Punkt aus.
Also für wen ist dieser Roman etwas?
Für jeden, der sich auf die Geschichte einer amerikanischen Familie einlassen möchte, die zwischen unterschiedlichen Werten schwankt, die ungewöhnlich und individuell ist, bei der man aber gleichzeitig das Gefühl hat, einer typischen amerikanischen Familie zu begegnen, neben der man wohnen könnte. Für jeden, der bereit ist, sich auf diesen etwas epischen Stil einzulassen.
Für wen ist dieser Roman nichts?
Für alle diejenigen, die mit dieser Art von Realismus nichts anfangen können. Die Konflikte sind reale Konflikte, die in jeder Familie vorkommen können. Es passiert nichts so Aufregendes, das man anzweifeln könnte, dass es sich so zutragen könnte. Zudem ist er sicher auch nichts für Actionfreunde. Und natürlich nicht für Menschen, die sich für die amerikanische Kultur und Politik nicht interessieren. Dafür ist der Roman zu politisch.