Bücher mit dem Tag "verlag: emons;"
217 Bücher
- Anja Behn
Kalter Sand
(38)Aktuelle Rezension von: TanteGhostBildhaft und kurzweilige geschrieben und unblutig spannend.
Inhalt: Phillip fährt an die Ostsee, um die Fotoausstellung seines Freundes und Studienkollegen anzusehen. Allerdings muss er hier erfahren, dass es ein Kapitel in dessen Leben gibt, von dem er bisher nichts weiß.
Phillip freundet sich ein wenig mit der jungen Autorin an, welche in der Abgeschiedenheit ihren Roman beenden will. Allerdings ist das nur die Hälfte der Wahrheit. Auch sie ist in den Schlamassel verwickelt, der sich ergibt als Thomas (der Studienkollege von Phillip) ermordet aufgefunden wird.
Wer is der Mörder von Anika, mordet er weiter und kann er gestoppt werden?
Fazit: Ein simples Cover mit einem für die Küste mehr als typischen Bild. Wasser, Sand und Wellenbrecher und mittendrin, in einem weißen Streifen, die Angaben von Autor und titel. Dazu der Hinweis, das es sich um einen Küstenkrimi handelt. – Ein Krimi .... Was hat mich nur bewogen.
Schon der Prolog hat mir eine Ahnung von der Tat gegeben. Wobei der Täter wohl eher ein Weichei ist. Dazu dieses komische Geplänkel über Äpfel ... – Ich war gespannt, was sich daraus ergeben sollte.
Was die Handlung angeht, war meine Angst ziemlich unbegründet. Auch dieser Krimi war nicht das dröge Ermitteln nach Vorschrift, sondern ein ziemlich verlogenes Intrigenspiel in einem Küstendorf.
Am Anfang sind mir eine ganze Menge Namen um die Ohren geflogen. Die handelnden Personen wurden vorgestellt und erste Handlungen und Begegnungen entwickelten sich. Schnell war klar, dass ein abgehalfterter Fotograf auf mehreren ebenen mit seinen Problemen zu kämpfen hat. - Der Protagonist als dessen Kumpel und Studienkollege stolpert da in etwas hinein, was sich als ziemliche Nummer entpuppt. Irgendjemand hütet hier ein gewaltiges Geheimnis.
Die ganze Zeit bot sich mir hier ein gewaltiger Berg von Problmen, die die Leute vor sich her schoben und alles war von einem unaufgeklärten Mord von vor sechs Jahren überschattet. Dazu das seltsame Verhalten des Fotografen, und mein Verdacht stand. Allerdings wurde vorher geschilderte Tatsachen nach und nach demontiert. – Ich war gefangen und die Handlung hatte mich voll im Griff.
Die Handlung war komplett unblutig und am Ende doch durch und durch faszinierend. Scheinbar unschuldige Personen, die unter der Handlung harmlos gewirkt haben, entwickelten sich zu nicht unerheblichen Rädern im Getriebe einer Hetzjagd, die keinen Menschen bei Verstand gelassen hätte.
Die Ermittlungen konnten seitens der Polizei nicht erfolgreich sein. Da brauchte es private Einblicke, die in Außenstehender im Leben nicht bekommen hätte.
Die Schrift in diesem Buch wirkte anfangs etwas klein. Da war der Verlagsstandart des Ebooks ein wenig unglücklich gewählt. Allerdings hatte ich mich nach einer kurzen Gewöhnungsphase sehr gut daran gewöhnt und konnte schnell und richtig tief in die Handlung einsteigen, die mich dann komplett gefangen gehalten hat. Der kurzweilige Schreibstil hat die Handlung nur so dahin fliegen lassen und mir sind Verdächtigungen aufgekommen, wieder verflogen und am Ende war ich komplett überrascht über den Mörder und sein Motiv.
Die Spannung und Lügen bilden in diesem Krimi von Anfang an eine unterschwellige Bedrohung, die ein Teil der Faszination dieses Buches ausmacht und mich komplett fasziniert hat. Die Täter- Opferbeziehung ist sehr geschickt und verwirrend dargestellt, sodass auch der Leser nicht so schnell dahinter kommt, was hier eigentlich genau los ist. – Und am Ende hätte ich mir mit der Hand vor die Stirn klatschen können, als raus kam, wer denn nun der Täter ist. Typischer geht es nun wirklich nicht.
Dieses Buch ist durchaus zu empfehlen. Eine Sorte Krimi, die eindeutig Beachtung finden sollte. Mit einer Handlung die spannend ist und nicht von vorschriftengesteuerten polizeilichen Ermittlungen geprägt ist.
- Isabella Archan
Der Tod bohrt nach
(25)Aktuelle Rezension von: Angeliques_Leseecke*Inhalt*
Eigentlich soll Dr. Leocardia Kardiff nur den Notdienst verrichten, doch sie schlittert wieder mal in einen Fall hinein. Notfallpatient Dietrich Möwe ist leicht verwirrt und redet von Mord und einem Mädchen, was er retten muss. Das weckt natürlich die Neugier von Dr. Leo. Als Dietrich Möwe am nächsten Tag nicht zur Nachsorge kommt, stellt Leo ihre eigenen Nachforschungen an und landet mitten in einem neuen Fall, eine junge Studentin wird vermisst…
*Meine Meinung*
"Der Tod bohrt nach" von Isabella Archan ist bereits der dritte Fall rund um die etwas chaotische aber sehr sympathische Dr. Leocardia Kardiff. Durch den spannenden und humorvollen Schreibstil bin ich schnell in die Geschichte getaucht. Die Suche der verschwundenen Studentin wird immer wieder von den privaten Verwicklungen unterbrochen, das macht den Krimi so liebenswert. Zusätzlich wird die Spannung durch die verschiedenen Perspektiven erhöht.
Das Wiedersehen mit altbekannten Charakteren genieße ich immer wieder. Leo ist eine sympathische Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Mir war sie gleich im ersten Band sehr sympathisch, chaotisch und neugierig. Ihre Zwillinge sind echt taffe Mädels, aber mitten in der Pubertät. Leos Vater ist aber auch nicht leicht zu händeln, er mischt sich gerade mal wieder in die Praxisbelange ein. Und dann ist da noch Jakob, den Leo besänftigen muss, wenn er mitbekommt, dass sie sich zu sehr in seinen Fall einmischt.
Der Fall ist sehr interessant, was erst nach einem klassischen Mord aussieht, entwickelt sich ziemlich überraschend… ich werde an dieser Stelle aber nicht weitererzählen, denn sonst verrate ich einfach zu viel.
*Fazit*
Dieser Krimi hat mich richtig gut unterhalten und mir spannende Lesestunden beschert.
Ich hoffe, dass mit der Trilogie ist ein Schreibfehler, denn ich möchte noch gerne mehr von Dr. Leo und ihren Lieben lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne. - Monika Mansour
Luzerner Totentanz
(28)Aktuelle Rezension von: peedeeCem Cengiz, Band 4: Heiligabend – ein Abend der Besinnung und Ruhe? Nicht für Ermittler Cem Cengiz, denn im Luzerner Männliturm wurde ein kleines Kind, als Engel verkleidet, schlafend vorgefunden. Es wurde entführt, angeblich von der Sträggele, einer Sagenfigur. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren, doch schon schlägt die Sträggele erneut zu. In den Medien verbreitet sich die Story im Lauffeuer – und eine öffentliche Jagd auf die Hexe beginnt…
Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover mit einem lodernden Feuer – gefällt mir.
Dies ist Band 4 um den Ermittler Cem Cengiz. Dieser Band ist auch ohne das Wissen aus den Vorgängerbänden zu lesen, aber ich würde trotzdem mit Band 1 beginnen (oder zumindest nach diesem Band mit den ersten drei Episoden „nachsitzen“). Aufgrund dreifacher 5-Sterne-Bewertung habe ich hohe Erwartungen an das Buch. Und? Die Autorin hat es erneut geschafft, diese zu erfüllen. Doch nun der Reihe nach…
Der Prolog war schon sehr beklemmend: ein Mädchen, das offensichtlich Mobbingopfer wurde, weiss keinen Ausweg mehr aus seinem Leiden, als den Tod – dann wäre sie ein Engel und flöge dem Himmel entgegen.
Dem Kind, das im Männliturm gefunden wurde, wurden ominöse Symbole auf den Bauch gemalt. Und was sollten die Zeichen an der Wand? Und das Blut? Cem Cengiz kann mit diesen Hinweisen vorerst nichts anfangen. Er erhält unerwartet Hilfe von einem Journalisten, Marius van Roijen. Er kennt sich gut in diesen Bereich aus: Hexen, Sagen, Luzerner Geschichte. Cem ist in Sachen Luzerner Geschichte entschuldigt, da er ja nur ein zugezogener Zürcher ist. Er erfährt von Marius, dass die Sträggele ein wildes Weib, eine übermütige Jungfer sei, die auf ihrem Ross durch die Wälder jagte und in den Adventsnächten ungezogene Mädchen aus den Häusern entführte. Okay, eine Sagenfigur aus dem Mittelalter – was hat die mit dem Heute zu tun? Und woher hat Marius eigentlich so schnell Wind von der Sache bekommen?
In dieser Geschichte gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit Barbara Amato, Cems Chefin. Sie ist in Trauer um ihren heimlichen Geliebten und Boss Rolf Wymann, der bei seinem letzten Einsatz ums Leben kam. Sie fragt sich, wieso sie nie offiziell zu dieser Beziehung stehen konnte. Nun ist es zu spät. Da sie sich nicht dazu entschliessen kann, seine Nachfolge im Job zu übernehmen, kommt eine andere Kandidatur zum Zug: Susanne Oggenfuss. Gleich beim ersten Treffen wird klar, dass die beiden nicht auf der gleichen Wellenlänge sind. Auch Lila, Cems Freundin, ist wieder mit dabei (ich bin nach wie vor kein Fan von ihr) und Eva, die Staatsanwältin.
Was die Hexenjagd im Mittelalter war, ist Mobbing heute; früher der echte Pranger, heute der virtuelle im World Wide Web. Ein eindrücklicher Krimi – absolut wohlverdiente 5 Sterne. Ich freue mich auf Band 5. - Andreas Wagner
Die Präparatorin
(39)Aktuelle Rezension von: Buchwurm05Inhalt:
Felicitas Booth ist Präparatorin. Genau wie es ihr Vater war. Dieser nahm in den 60er Jahren an Expeditionen nach Afrika teil, bei denen es zur Großwildjagd ging. Viele Präparationen von ihm stammen aus den geschossenen Tieren. Das damals irgendetwas vor sich ging, wird Felicitas spätestens klar, als jemand in ihre Werkstatt einbricht und an ungewöhnlichen Stellen etwas sucht. Sie beginnt eigene Recherchen und stößt anhand des Nachlasses ihrer Eltern auf einige Ungereimtheiten.....
Leseeindruck:
Wenn man "Die Präparatorin" liest muss man sich klar sein, dass das Thema über die Ausbeutung Afrikas emotional mitnimmt. Jedoch hat der Autor das gut gelöst, in dem er einen neutralen Schreibstil gewählt hat. Hierbei urteilt er nicht. Überlässt es seinen Lesern sich eigene Gedanken zu machen. Sehr bildlich hat er dabei die Jagd anhand Projektoraufnahmen dargestellt, bei denen ich den Eindruck hatte, sie selbst anzuschauen. Das hat mir gut gefallen. Weniger gut fand ich die detaillierten Beschreibungen zur Präparationsarbeit, zumal sich diese im Laufe der Geschichte wiederholt haben. Trotzdem baut sich in dieser Anfangsphase eine unterschwellige Spannung auf, da vieles nur angedeutet wird und mich neugierig werden lassen hat. Leider verliert sich das im Mittelteil aber. Irgendwie kam es mir so vor als würde sich alles im Kreis drehen. Gerade was Felicitas Gedankenwelt angeht. Aus ihrer Sicht ist der Krimi auch geschrieben. Mir ist es zunehmend schwerer gefallen mich in sie hineinzuversetzen. Was vielleicht auch der Grund war, dass ich am Ende nicht alles ganz verstanden habe und ich mich in einer Szene wiedergefunden habe, die meines Erachtens schon abgehandelt war. Der Schluss kommt überraschend daher, auch wenn ich eine kleine Vorahnung hatte, wer im Endeffekt involviert ist.
Fazit:
Die Grundidee fand ich gut. Auch den neutralen Schreibstil des Autors, den ich dafür genau passend gefunden habe. Ein bisschen kam mir das Lesen wie eine Achterbahnfahrt vor. Erst hatte ich Anfangsschwierigkeiten, um in die Geschichte zu kommen. Dann habe ich gerätselt was wohl damals in Afrika passiert sein könnte und ich durchaus spannend fand. Leider konnte dieser Spannungsbogen nicht ganz gehalten werden. Wozu auch die vielen Wiederholungen beigetragen haben. Ein bisschen schade fand ich, dass der Krimi zwar in Mainz spielt, man aber nur am Anfang etwas davon gemerkt hat. Ich fand "Die Präparatorin" gut. Zu mehr hat es aber leider nicht gereicht.
- Sabine Schulze Gronover
Die Flucht der blauen Pferde
(22)Aktuelle Rezension von: peedeeEndlich wurde Konstantin Neumann aus dem Gefängnis entlassen. In einer ruhigen Gegend will er nun sein neues Leben beginnen. Da er auf Bewährung draussen ist, muss er nach wie vor sehr achtgeben, was er tut und sagt. Die Frauenleiche, die er im Hausflur findet, ist da natürlich überhaupt nicht hilfreich. Konstantin wird zum Ermittler wider Willen…
Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover mit verschiedenen blauen Aquarelltönen – gefällt mir gut.
Die Autorin führt die Leser im Prolog in den Winter 1948/1949 zurück, danach beginnt die Geschichte in der Gegenwart. Der Prolog und sodann der Übergang zur Gegenwart haben bei mir schon etliche Fragen aufgeworfen – wie hängen all diese Dinge zusammen?
Konstantin Neumann zieht in eine nette kleine Wohnung, wo er sich bereits nach zwei Wochen sehr heimisch fühlt. Sowohl seine Schwester als auch sein Bewährungshelfer haben ihm eingeschärft, sich sehr zurückzuhalten – nur nichts tun, was gegen die Bewährungsauflagen verstossen könnte. Das ist ganz in Konstantins Sinn, denn er will nicht in den Knast zurück. Als er im Hausflur die Leiche einer Nachbarin findet, wird ihm ganz anders: sicher wird er nun verdächtigt, die Frau ermordet zu haben, oder? Frau Finke, die resolute Kommissarin, nimmt ihn schwer in die Mangel. Er ist von ihr beeindruckt, aber sie schüchtert ihn auch ein bisschen ein. Aus seiner Sicht unternimmt Frau Finke zu wenig, daher beschliesst Konstantin, sich der Sache selbst anzunehmen. Oh, nein! Er beginnt, Kontakt mit den anderen Hausbewohnern aufzunehmen. Je mehr er mit den anderen spricht, desto mysteriöser wird für ihn die ganze Hausgemeinschaft. Was wurde eigentlich aus seinem Vormieter, der seit seinem Auszug als verschollen gilt? Und wieso steht plötzlich die Idee im Raum, dass einer der Bewohner ein Altnazi sein könnte? Konstantins „Ermittlungen“ stossen nicht auf allgemeine Gegenliebe, weder bei den Hausbewohnern noch bei Frau Finke…
Kunst, Raubkunst, „Der Turm der blauen Pferde“, Nazis, Gier, Schuld, Rache – dies sind nur einige der behandelten Themen. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, war mir aber in der ersten Hälfte zu ruhig, fast ein bisschen träge. Dann kam für mich deutlich mehr Fahrt auf, der in einem spannenden Showdown endete. Mir hat der „Ermittler wider Willen“ sehr gut gefallen, ebenso die Kommissarin Finke. Von mir gibt es 4 Sterne. - Monika Mansour
Die Tote vom Titlis
(26)Aktuelle Rezension von: eriSEva und Cem möchten in Engelberg ein ruhiges Wochenende nach ihrer Hochzeit verbringen. Ein Ausflug auf den Titlis macht ihre Pläne aber zunichte. Eine Hochzeitsfeier in der Gletschergrotte findet einen tödlichen Abschluss. Die Braut wird vor dem Jawort erschossen. Ein aufkommender Orkan verhindert, dass die Ermittler auf den Titlis hoch können und von den Hochzeitsgästen schaffen es auch nicht mehr alle ins Tal. So sind Eva und Cem zusammen mit 20 anderen Hochzeitsgästen auf dem Titlis gefangen und müssen die Ermittlungen selbst in die Hand nehmen. Doch bei der einen Toten bleibt es nicht. Wer unter diesen 20 Hochzeitsgästen ist der Mörder und was ist mit der Leiche der Braut passiert? Seltsame Vorfälle, die zahlreichen verwinkelten Gänge und Gebäude sowie ein Geist machen es den beiden Ermittlern nicht einfacher und sie begeben sich selbst in Gefahr. Wer ist verantwortlich für die Vorfälle und die Morde? Kommen Cem und Eva heil aus der Sache raus?
'Die Tote vom Titlis' fesselt den Leser bereits auf der ersten Seite. Die beiden Charaktere Eva und Cem wachsen einem ans Herzen und als Leser hofft man sehr, das alles aufgeklärt wird und dabei niemand weiteres zu Schaden kommt. Da es immer wieder zu seltsamen Vorfällen kommt, ist es sehr lange nicht klar, wer wirklich dahinter steckt und man beginnt richtig mit zuraten, wer ein Motiv gehabt hat und wer von der ganzen Sache profitiert. Erst in den letzten Kapiteln fügen sich die einzelnen Puzzlestücke zusammen und ergeben ein klares Bild. Die Spannung wird bis zur letzten Seite aufrechterhalten und das Buch zur Seite legen ist nur sehr schwer möglich. Der Titlis als mehr oder weniger einzigen Schauplatz ist perfekt in Szene gesetzt. Der Sturm, der viele Schnee, die Kälte und die verschiedenen Räume in der Bergstation geben dem Krimi die Atmosphäre für einen wirklich packenden Lesespass.
Das Cover vermittelt den Hauptschauplatz des Krimis, könnte jedoch noch ein bisschen dramatischer sein.
Die weiteren Charaktere scheinen teilweise so einiges zu verbergen und sorgen immer wieder für Explosionsstoff auf dem Titlis. Die vielen Zwischenfälle und Ablenkungsmanöver sind teilweise fast ein bisschen zu viel und gerade zu Beginn ist es schwierig den Überblick zu behalten, welche Charaktere wie zu einander stehen.
Dieser Krimi ist sehr zu empfehlen. Man lernt nicht nur die Hauptcharaktere in einer aussergewöhnlichen Situation kennen, sondern auch den Hauptschauplatz auf dem Titlis. - Regina Ramstetter
Apostelwasser
(21)Aktuelle Rezension von: AntekRegina Ramstetter hat mich schon mit „Laichrevier“ super gut unterhalten und ich war deshalb sehr gespannt auf ihren aktuellen Krimi. Auch hier hat sie mir fesselnde Krimiunterhaltung mit sympathischen Ermittlern, jeder Menge Regionalkolorit und einem brisanten, schockierenden Thema geboten.
Welcher Junge, der noch nicht ahnt, welches Martyrium ihm bevorsteht, nimmt im Jahr 1965 an einem BahnhofAbschied von seiner Mutter? Zeitsprung ins Jahr 2015 und hier führt ein Hund sein Frauchen, das „Mordsdrum Weiberleid“ bei der morgendlichen Gassirunde am Ufer der Ilz geradewegs zu drei gekreuzigten Männern hin. Ein neuer Fall für Kriminalhauptkommissar Kroner und sein Team, der ihnen viel Kopfzerbrechen bereiten wird. Sackgassen, Deckelung von oben, Stillschweigen bei den Zeugen, Traumas bei Betroffenen sind nur einige der Dinge, die die Ermittlungen mehr als schwer machen. Als es dann scheinbar noch ein weiteres Opfer gibt und das LKA droht den Fall zu übernehmen, wird die Suche nach dem Täter zum Wettlauf gegen die Zeit.
Als Leser ist man hier direkt bei den Ermittlungen dabei und kann stets mit dem Team rätseln und kombinieren. Betrogene Ehefrauen, ehemalige Betroffene, deren Familien oder ganz andere, wer steckt hinter dem grausamen Verbrechen? Ich habe mir viel den Kopf zerbrochen, die Auflösung war dann aber eine richtige, gelungen angelegte Überraschung. Auch der Junge Karl kommt immer wieder zu Wort und erzählt von seinen Erlebnissen ab 1965 in der Vorschule Etterzhausen, was mich mehr als betroffen gemacht hat. Einen Einblick gibt es auch in das etwas komplizierte Familienleben, was die Ermittler noch lebendiger macht, und zudem für Spannung auf privater Ebene schafft.
Der Sprachstil der Autorin liest sich locker, leicht, ein richtiger Krimi um durch die Seiten zu fliegen. Dies ist auch nötig, denn die Spannung steigert sich von Anfang an kontinuierlich und es fällt zunehmend immer schwerer, das Buch noch einmal zur Seite zu legen. Mit dem Missbrauchsskandal bei den Domspatzen hat sie sich an ein Thema gewagt, das den Leser nicht kalt lassen kann. Berichte von ehemaligen Betroffenen, Leid und Traumata, besonders, wenn an deren Glaubwürdigkeit gezweifelt wird um den Mantel des Schweigens ausbreiten zu können, haben mich tief getroffen. Trotz dem eindringlichen, schockierenden Thema darf man als Leser hier immer wieder schmunzeln und lachen. Sprüche wie, bei „einem solchen Anblick schnalzt eine Y-Chromosom Zunge ganz automatisch“ oder „ganz schön griffig geworden das Schwarterl. Uiuiui!“ beim Anblick von Kroners Bauch, sorgen dafür ebenfalls wie zahlreiche witzige und originelle Szenen. So besteht Hund Bozzi z.B. auf sein „Lieblingsgaggiplatzi“ oder die zahlreichen Annäherungsversuche, die Kroner abwehren muss, lassen einen immer wieder grinsen.
Die Ermittler sind mir ja im ersten Fall schon ans Herz gewachsen und ich habe mich sehr über ein Wiedersehen mit dem speziellen Passauer Völkchen gefreut. Kommissar Kroner hat sein Herz am rechten Fleck, kann schwer über seinen Schatten springen und seine „Familie“ geht ihm über alles. Seinen Kollegen Ben, sieht er als eine Art Schwiegersohn in spe und dessen momentanes privates Dilemma belastet sowohl deren Beziehung, als auch die zu Valli, Bens Freundin. Trotzdem er ein schweres Köfferchen vor die Tür gestellt bekommt, das er verantwortungsvoll behandeln muss, gelingen ihm bei den Ermittlungen wesentliche Erfolge. Gut gefällt mir auch wieder die etwas forsche Leo, die das Team ergänzt und sich nie ein Blatt vor den Mund nimmt. „Melonenwunder“ Staatsanwältin Dorothee Michels, die „mordsmäßig Pfeffer im Hintern hat“, scheint dieses Mal besonders anlehnungsbedürftig zu sein, was für viel Spaß sorgt. Auch die Nebendarsteller sind originell und sehr authentisch gezeichnet, bei Barbara Dorsch, der burschikosen Künstlerin, die ebenfalls Gefallen an Kroner gefunden hat, angefangen, bis hin zur Vater Mitterreiter, der im Nachhinein bereut nicht geschwiegen zu haben. Er hat mich zu Tränen gerührt.
Ein großes Lob hat Regina Ramstetter für ihre fundierte Recherche verdient. Hier werden Tatorte und Spuren fachlich kompetent untersucht, es gibt sogar sehr interessante, zusätzliche Informationen z.B. zu Möglichkeiten in Holland DNA auszuwerten und zum Datenschutz in Deutschland. Auch ihre Darstellungen zum Missbrauchsskandal bei den Domspatzen sind äußerst kundig dargestellt.
Begeistert bin ich auch vom Regionalkolorit. Passauer Urgestein, wie es leibt und lebt, zahlreiche Geheimtipps an Lokalen und natürlich auch wichtige Sehenswürdigkeiten fehlen hier nicht. Die Autorin muss mit viel Herzblut an der schönen Stadt hängen. Zusätzliches Flair verleihen die relativ zahlreichen Sprüche in Dialekt, die mir keinerlei Verständnisschwierigkeiten bereitet haben. Aber zur Not gäbe es im Anhang auch noch einen originell verfassten „Guide für Preußen und andere Ahnungslose“, der alles erklärt und auch für mich sehr lesenswert war.
Alles in allem gelingt es der Autorin ein ernstes Thema aufrüttelnd darzustellen, ohne dabei aber den Krimigenuss und den Humor auf der Stecke zu lassen. Regina Ramstetter hat die perfekte Balance gefunden um mit ihrer sympathischen Besetzung perfekten Lesegenuss zu schaffen. Begeisterte 5 Sterne.
- Monika Mansour
Wenn der Glaubenberg schweigt
(22)Aktuelle Rezension von: Isabell47Ich bin Fan der Reihe um Cem Cengiz, der zum Team von Leib und Leben der Luzerner Kriminalpolizei gehört. Mittlerweile ist er mit Eva Roos, der Staatsanwältin, verheiratet und beide werden von ihrer Vergangenheit "verfolgt". Lila, Cems ehemalige Geliebte, mittlerweile mit einem Freund von ihm verbandelt, hat einen wichtigen Zeugen Sambou zu Eva gebracht. Dieser ist ln Lebensgefahr und will /kann nicht darüber sprechen. Außerdem kommt wird Eva von Viktor enführt, der für das russische Syndikat arbeitet. Während es in der Abteilung von Cem es zu personellen Veränderungen kommt, taucht eine ältere Frau namens Ella bei ihnen auf, die einen Mord melden will, da sie in ihren Tarotkarten die Leiche einer jungen, erschossenen Frau in der Wolfsschlucht gesehen hat.
Die Autorin schafft es geschickt viele Fäden zu verknüpfen, was auf sehr spannende Art geschieht. Mit der Protagonistin Ella hat sie eine neue äußerst interessante Person geschafften, über die ich teilweise sehr schmunzeln musste. Viele Details, die die Autorin leicht und locker, ohne das es überladen wirkt, in der Geschichte unterbringt, sorgen dafür, dass ich mir die Szenen alle sehr gut vorstellen kann. Was mich neben den vielen Rätseln und den falschen Fährten, auf die mich die Autorin lockt, besonders begeistert, sind die privaten Entwicklungen und Hintergründe der Personen, die in der Story vorkommen. Sehr gerne würde ich weitere Geschichten von der Luzerner Abteilung "Leib und Leben" lesen.
Fünf Sterne!
- Regina Ramstetter
Leichrevier
(24)Aktuelle Rezension von: ArcherJuni, 2013. Das Jahrhunderthochwasser umspült Passau, die Dreiflüssestadt ist im Ausnahmezustand. Genau zu diesem Zeitpunkt, als eigentlich niemand einen Kopf für etwas anderes freihat, wird am Wehr eine Leiche gefunden. Die junge Frau ist Kommissar Kroner bekannt, sie ging mit seinem Sohn und dessen bester Freundin zur Schule und war ein Kugelstoßtalent. Doch sie bleibt nicht das einzige Opfer, wenig später spült die dreckige Brühe in der Innenstadt noch eine Leiche an. Diese wurde gequält und ausgeweidet - hängen beide Fälle zusammen? Kroner, sein neuer, junger Mitarbeiter Ben, Kroners Sohn Marcus, der ebenfalls Polizist ist und dessen Freundin Valli geraten in einen Strudel, der dem Hochwasser in nichts nachsteht.
Eigentlich ein sehr gutes und wichtiges Thema, das hier angesprochen wird. Es geht um den Kinderstrich in Tschechien, um die Ohnmacht oder sogar Unwillen der Behörden, dagegen vorzugehen. Trotzdem hatte ich ab und zu - gerade zu Anfang - Probleme mit dem Buch. Es ist der erste Band einer Reihe, aber die Figuren werden so eingeführt, als müsse man sie bereits aus vielen Büchern kennen, da werden Beziehungen dargestellt, durch die man erst einmal Probleme hat, durchzusteigen. Dazu kommt, dass mir die meisten Personen recht unsympathisch sind, gerade Ben, einer der Hauptprotagonisten. Trotz des geradezu obligatorischen tragischen Schicksals, das hinter ihm liegt, gibt es keinen Grund für sein ständiges Arschlochverhalten, der Kerl hat mich übelst genervt. Auch Valli hat sich permanent dumm verhalten - einmal lass ich das durchgehen, zweimal schieb ich es auf Überreaktion, ab dreimal ist es nur noch saudämlich, zumal es nur dazu diente, Effekt hineinzubringen. Dass sich in einer 50-k-Einwohner-Stadt alle kennen, halte ich auch für übertrieben, aber vielleicht ist das in Passau wirklich so. Ich werde irgendwann die Nachfolger noch lesen, hoffe jedoch, dass sich die Protagonisten intelligenzmäßig weiterentwickeln und nicht die angedeuteten Pärchen zusammenkommen. 3,5/5 Punkten. - Markus Rahaus
Soko Sandbank
(23)Aktuelle Rezension von: leviDa mir der erste Teil der Reihe so gut gefallen hat, stand für mich ausser Frage, dass ich mir auch den Nachfolger zu Gemüte führen wollte...
Der Kriminalfall an sich ist nicht schlecht aufgebaut. Eher undurchsichtig und der Täter rückt erst sehr spät in den Fokus der Ermittlungen. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Die Arbeit der Polizei, der Forensik und Rechtsmedizin, sowie der Seenotrettung etc. waren sehr gut und wirklich informativ. Vorallem die Seenotrettung war interessant und hat mir sehr viele neue Informationen gegeben.
Von den Kommisaren habe ich - leider - mehr erwartet. Greiner - gut, der war in dieser Folge nicht so present - aber das sei ihm verziehen. Olofsen hingegen hat mich wirklich genervt. Seine Sprüche und ständigen Wortgefechte mit gefühlt jedem machten ihn in meinen Augen sehr unsympathisch und ich muss zugeben, mir machte dann das Lesen nicht mehr wirklich Freude.
So gut der erste Band war, so sehr hat der zweite in Beziehung auf die Ermittler nachgelassen...
- Jacqueline Lochmüller
Tod im Fichtelgebirge
(23)Aktuelle Rezension von: its_vnessDer Klappentext hat mich sofort gefesselt und was mir versprochen wurde, wurde auch gehalten.
Kommissarin Herbich wird innerhalb kürzester Zeit zu mehreren Ermittlungen hinzugezogen. Schon bald stellt sich heraus, dass nicht alle von ihnen so unzusammenhängend sind, wie auf den ersten Blick vermutet.
Die Kriminalfälle sind auffallend aktuell, was mir sehr gefallen hat. Außerdem bleiben sie spannend und lassen immer neue Zusammenhänge für den Leser deutlich werden. Für meinen Geschmack nur leider etwas zu deutlich und zu früh, sodass ich die Twists der Fälle bereits beim ersten Hinweis erkennen konnte.
Dennoch finde ich den Krimi gelungen und werde verfolgen, ob es bald einen zweiten Fall für Herbich und Breuer geben wird!
- Gabriela Kasperski
Nachtblau der See
(27)Aktuelle Rezension von: Annabeth_BookInhalt:
Arielle eine bekannte Influencerin und Schauspielerin stirbt bei einem Sturz von einer Tribüne und alles sieht nach einem tragischen Unfall aus. Werner Meier beginnt trotzdem zu ermitteln.
Erster Satz:
"Für diese Titten würde ich killen", sagte der bärtige Karohemdträger zu seinem Nachbarn.
Meine Meinung:
Als das Buch bei mir ankam, habe ich mir sehr darüber gefreut, leider musste es sich erstmal ein bisschen gedulden bis ich Zeit dafür gefunden habe es zu lesen.
Kommen wir als erstes zum Cover.
Leider finde ich es so gar nicht ansprechend und es passt auch irgendwie nicht wirklich zu der Handlung im Buch, was ich sehr schade finde:/
Das Blau passt zwar, aber was die Motte da zu suchen hat, keine Ahnung. Ich hätte mir eher einen See gewünscht, wo dann eine Burg im Hintergrund ist, was dann wenigsten einigermaßen zum Inhalt gepasst hätte.
Da ich schonmal ein Buch von Meier und Schnyder gelesen habe, war ich schon sehr gespannt darauf, ob ich diesmal wenigstens etwas warm mit Zita Schnyder werden und es war leider nicht der Fall.
Aber kommen wir als erstes zum Fall.
Eine junge, bekannte Influencerin stirbt und die Autorin macht in dem Buch ganz deutlich klar, was Likes auf Instagram für Influencer bedeutet.
Denn nachdem sich die Tür von Arielle nach ihrem Tod für immer geschlossen hat, geht der Influencer Himmel für Winny erstmal auf.
Es wird auch ganz deutlich gezeigt, wie sehr sie mit provokanten Bilder versucht mehr Likes zu bekommen und auch mit bestimmten #Hashtags.
Ich finde es sehr traurig, lesen zu müssen wie sehr sich Winny anfängt zu verstellen nur um ihrer virtuellen Welt zu gefallen, aber auch hat es mich selber zum nachdenken gebracht und ich habe mir überlegt, wie ich mich eigentlich auf Instagram verhalte und was ich alles dort preisgebe und warum.
Der Tod von Arielle sieht zunächst aus wie ein Unfall und man ist gespannt was der Kommissar so ermittelt.
Aber teilweise hatte ich so das Gefühl das die Ermittlungen im Buch gaaanz weit hinten anstehen, da zunächst mal das Privatleben von Meier und Schnyder im Vordergrund steht.
Da beide gerade vor beruflichen Neuwegen stehen und keiner wirklich mit dem anderen darüber reden, kommt es deswegen zu einem lautlosen Streit. Während Meier sich einmal um die Unterstützung von Schnyder freuen würde, ist für Zita ganz klar das Meier seine Bedürfnisse hinten anstellen muss, weil warum soll sie das tun, schließlich ist sie völlig für #metoo .
Ich finde es schade, dass man hier eigentlich rausliest das die beiden komplett gegeneinander arbeiten, anstatt sie einfach versuchen einen Mittelweg zu finden.
Das Thema zieht sich natürlich dann auch komplett durch das ganze Buch, weil Zita sich dermaßen in das Thema reinsteigert, dass es schon an Egoismus grenzt und sobald man sie deswegen anspricht, geht man auf zickig und stur. Für mich war es als Leser mit ihr irgendwann einfach nur anstrengend und ich war auch von Zeit zu Zeit so genervt von ihr, dass ich das Buch auch immer wieder aus der Hand legen musste.
Neben Meier und Schnyder, sind Winny Apt und Hannah Frank noch zwei weitere Protagonisten.
Mit beiden kam ich mehr oder wenig klar.
Hannah Frank hat mich ziemlich an Zita Schnyder erinnert, aus dem Grund da sie teilweise sehr egoistisch gehandelt hat und ihre Bedürfnisse über das der Anderen gestellt hat, ohne teilweise deswegen auf Verluste acht zu nehmen.
Winny, war eher so ein Mitläufer in der Geschichte und ich wusste teilweise nicht so recht ob ich sie als Protagonist ansehen soll oder doch eher als Randcharakter. Aber gerade weil sie nach Arielle die Hauptrolle in dem Theaterstück übernommen hat und doch einiges mit Hannah Frank zu arbeiten hatte, zählte sie dann doch mehr für mich zu den Protagonisten. Wirklich warm bin ich aber mit ihr auch nicht geworden, da sie mir teilweise auch zu sehr ich-bezogen war.
Natürlich hoffte man dann als Leser trotzdem auf ein spannendes Ende und leider wurde ich auch hier enttäuscht, da es für mich keinen wirklichen Täter in der Hinsicht gab. Auch das Meier, die ganze Sache dann auch Zita einfach so verzeiht und so tut als wäre nichts gewesen, hat mich als Leser ein bisschen fassungslos gemacht.
Alles in einem war der Krimi einfach nicht so meins. Die Autorin hat zwar spannend geschrieben, ein tolles Grundthema sich überlegt und dann sich katastrophale Protagonisten in das Buch eingeladen. - Thomas Salzmann
Doppelbock
(27)Aktuelle Rezension von: abuelitaIch kenne den ersten Band nicht und da es kaum Rückblicke gibt, war es für mich nicht ganz so einfach, diesen Krimi zu lesen.
Die Schilderung all der Umweltprobleme machte mir mal wieder bewusst, dass ich mich zwar in meiner und den umliegenden Regionen – auch in dieser Beziehung – gut auskenne, aber vom Ruhrgebiet wenig Ahnung habe. Allerdings hat mich das in einem Krimi nun auch nicht so sehr fasziniert; ja ich finde sogar, dass es zu ausführlich war.
Andererseits – es geht ja hier schließlich um den Mord an einem Essener Aktivist, der wohl einer großen Sache auf der Spur war. Der sehr gegen Umweltsünden wetternde war ein Freund der Ex-Kommissarin Friederiche Stier und natürlich kann sie es nicht lassen…sie ermittelt privat…. sehr gegen den Willen Ihrer früheren Kollegen und, schlimmer, Ihres jetzigen Freundes Hartmut.
Leider konnte ich weder der Protagonistin noch Ihrem Freund etwas abgewinnen und über diese „Beziehung“ an sich habe ich wirklich nur den Kopf geschüttelt. In all der Länge und Breite, wie das dargestellt wurde, war das in meinen Augen eher langweilig und nicht unbedingt von Belang für den Krimi.
Ich bin überzeugt, dass all die Informationen vom Autor sehr gut recherchiert wurden. Auch die Stimmung auf allen Seiten wurde gut zum Ausdruck gebracht. ABER – so nach ca 160 Seiten gab es ein paar Hinweise zu viel….
Für mich war hier fast klar ersichtlich, wer nun was verbockt hatte und hinter all dem steckt – und fertiggelesen habe ich nur, um zu wissen, ob ich auch wirklich recht habe (hatte ich.. 😊) – leider wirklich verschenktes Potential.
Da hat auch der – so oder so etwas verquaste -Schluss -für nichts mehr daran geändert.
- Ute Haese
Heringshappen
(20)Aktuelle Rezension von: WildponyHeringshappen - Ute Haese
Kurzbeschreibung Amazon:
Hanna Hemlokk ermittelt wieder: Das Bokauer Private Eye in Hochform.
Der Wirt des hippen Gourmettempels »Heuschrecke« ist tot, zertrampelt von einer Kuh. War es tatsächlich ein Unfall? Oder hat der »Reichsbürger« Rolf Bapp etwas damit zu tun? Und welche Rolle spielt der dauertwitternde Bürgermeisterkandidat Arwed Klinger? Ganz zu schweigen von dem Horror-Clown, der seit Kurzem sein Unwesen in Bokau treibt. Hanna Hemlokk, das schräge Private Eye mit Herz und Hirn, ist gefordert – und sieht sich bald mit einem zweiten Todesfall konfrontiert.Mein Leseeindruck:
Juhu - hab ich gedacht als ich entdeckt habe das es einen neuen Fall mit der Privatermittlerin Hanna Hemlokk gibt.
Und ich habe mich sofort riesig über die Fortsetzung gefreut, da ich ein großer Fan von Hanna bin. Schließlich haben mich dir 4 Vorgängerbände, die ebenfalls im Emons Verlag erschienen sind, richtig begeistern können.
Natürlich ermittelt Hanna auch im Band 5 wieder unkonventionell und sehr humorreich. Und natürlich super spannend, denn bei Hanna weiß man nie was sie noch alles macht. Und hier muss Hanna zwischen einem Mörderkuh, einem Reichsbürger, einem Bürgermeisterkandidaten und einem Horror-Clown die Wahrheit herausfinden. Dieser Spagat ist ihr (und unserer Autorin Ute Haese) natürlich wieder super gelungen.
Fazit:
Einfach wieder ein genialer Küstenkrimi, der mir tolle Lesestunden und viel Spaß bereitet hat.
Hanna als Protagonistin ist einfach klasse!
Daher gibt es von mir von Herzen gerne 5 volle Sterne und meine weitere Lese-Empfehlung für diese tolle Buchreihe! *****
- Alexandra Bleyer
Wenn der Platzhirsch röhrt
(19)Aktuelle Rezension von: peedeeSepp Flattacher, Band 2: Sepp Flattacher, Aufsichtsjäger in Obervellach, möchte einfach nur seine Ruhe, insbesondere von seinem Nachbarn Heinrich Belten. Doch nun müssen sie sich zusammentun, da Beltens Schwiegersohn Anton Nowak mit Familie nebenan einziehen will – ein Wiener! Anton ist schon angereist, um im Ort ein Geschäft zu eröffnen. Und Belten soll ins Altersheim…
Erster Eindruck: Ein wie vom Emons-Verlag gewohnt schönes Cover – gefällt mir.
Dies ist Band 2 der Reihe und kann unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Nichtsdestotrotz würde ich empfehlen, mit Band 1 zu beginnen, um die doch eigenwilligen Persönlichkeiten kennenzulernen. Mein Einstieg in Band 2 hat – wie bereits bei „Waidmannsdank“ – mit dem mehrseitigen Glossar am Ende des Buches begonnen. Ich finde es sehr hilfreich, in den Kärtner Dialekt und die Jagdsprache eingeführt zu werden.
Der „gute“ Anton hat so gar keine Sympathiepunkte bei mir gesammelt. Er will den Schwiegervater abschieben und alles übernehmen. Er findet im Mölltal alle und alles hinterwäldlerisch; seine Frau und Kinder möchten in Wien bleiben. Wieso will er dann unbedingt nach Kärnten? Die Geschäftsverhandlungen sind äusserst interessant.
Heinrich und Sepp überlegen, wie sie Anton von der Idee abbringen könnten, nach Obervellach zu ziehen. Sie kommen auf einige ziemlich abstruse Ideen. Merke: Schnaps ist beim Pläneschmieden nicht hilfreich!
Revierinspektor Martin Schober ist selbstverständlich auch wieder mit dabei. Er hat sich mittlerweile an den Gedanken gewöhnt, wieder im Mölltal zu arbeiten. Sein Problem ist momentan die sich nicht entwickelnde Beziehung zu Bettina. Seine Arbeitskollegin ist mit ihren Sprüchen nicht wirklich dienlich. Doch dann ruft die Arbeit: Ein slowakischer Hotelgast wird vermisst…
Die Geschichte war auch dieses Mal sehr unterhaltsam; der Krimianteil kam für meinen Geschmack sehr spät und war ziemlich klein. Der Humor hat mir wieder sehr gut gefallen, wie z.B. als Michaela, die Kellnerin, über einen verirrten Blick des Gegenübers in ihr Dekolleté sagt: „Kein Problem. Is ja ka Safn, wird nix weniger. Weder vom Schauen noch vom Anfassen.“ (Es ist ja keine Seife… *grins*). Am besten gefallen haben mir die Streithähne Heinrich und Sepp. Ich fand es einfach herrlich, wie sich Heinrich bemühte, aus dem Sepp seinen neuen besten Freund zu machen. Das ist wahrlich kein leichtes Unterfangen! - Regina Ramstetter
Lattenknaller
(15)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMeine Meinung
Was gibt’s schöneres, als einen Krimi zu lesen, der da spielt, wo man sich auskennt? „Lattenknaller“ von Regina Ramstetter, ein Niederbayern-Krimi, der in Passau spielt – toll!
Ein toter Fußballspieler wird aufgefunden, alle sind entsetzt. Jeder hat ein Motiv – besonders sein Trainer. Hauptkommissar Kroner ermittelt. Zusammen mit seinem Partner Ben und der Ziehtochter Valli, die immer wieder mitmischt. Ich muss sagen, dass sich Rita Falk’s Bücher und dieser Krimi sehr miteinander ähneln … in Bezug auf die Tatsache, dass der Mord in den Hintergrund gerät. Regina Ramstetter fokussiert sich sehr auf die Familiengeschichte, auf die privaten Angelegenheiten. Und da wurde eine gute Balance gefunden, da das Buch doch relativ dick ist und die Spannung und die Lesemotivation nicht abebben darf. Natürlich durfte das Klischee „Preuße“ nicht fehlen, was Kroner’s Partner Ben Buhan übernimmt. Sofort sympathisch waren mir Kroner, Ben und Valli, aus deren Perspektiven das Buch am Meisten erzählt. Man konnte sich gut in sie hineinversetzen; sie waren authentisch und überaus eigen. Der Schreibstil der Autorin war sehr flüssig zu lesen und auch unglaublich sympathisch, wie es so schön auf dem Klappentext steht:
„Wie den Niederbayern der Schnabel gewachsen ist, so liest sich dieser Krimi […].“
Regina Ramstetter ließ unglaublich humorvolle Begebenheiten miteinfließen, die mich zum Lachen brachten. Und natürlich versteht man das als Bayer – umso komischer! Passau war als Handlungsort innovativ und wahrheitsgetreu beschrieben worden. Sehr loben muss ich das Setting, weil ich diese Stadt selbst sehr kenne und da zur Schule gehe. Umso angenehmer war es eben, das Buch zu lesen und sich zu diesem Ort surreal hinbeamen zu lassen, um Kroner, Ben und Valli zu begleiten, herrlich!
Fazit
Ein toller Krimi, der mir sehr gefallen hat! Sehr empfehlenswert (nicht nur für Passau-Kenner!) für alle, die mal wieder herzlich lachen möchten und denen es nichts ausmacht, dass der Mord ein wenig in den Hintergrund gerät…
- Alexandra Bleyer
Die letzte Pirsch
(15)Aktuelle Rezension von: ElektronikerinVerlag: emons
Seiten: 256
Erscheinungsjahr: 2018
Klapptext:
Die wilde Jagd geht weiter.Von wegen Ruhe im Mölltal: Nicht genug, dass sich der kauzige Aufsichtsjäger Sepp Flattacher an den frischen Wind im Jagdverein gewönnen muss. Dass er noch dazu unlautere Machenschaften im Revier entdeckt, bringt ihn auf die Palme - oder besser gesagt: die Lärche. Da der Sepp eigentlich weder Zeit noch Lust, sich um einen Mörder zu kümmern, der einem ganz persönlichen Abschlussplan zu folgen scheint.
Meine Meinung:
Auch der dritte Fall von Sepp Flattacher konnte mich wieder überzeugen. Sepp ist wirklich ein skurriler und grantiger Zeitgenosse.
Das Buch hat sich sehr flüssig lesen lassen und obwohl ich dem Dialekt nicht mächtig bin, war es für mich leicht verständlich ansonsten hätte es noch ein Glossar. Die Autorin hat einen guten Sinn für Schwarzen Humor.
Trotz der humorvollen Art war der Spannungbogen von Anfang bis zum Ende erhalten. Ein echt toller Kriminalroman, der mich sehr gut unterhalten konnte.
Fazit:Ein echt toller und unterhaltsamer Kriminalroman, mit einer skurrilen und grantigen Hauptperson, die trotz alldem sympathisch ist.
Weiter Bücher mit Sepp Flattacher:
Waidmannsdank - http://www.lovelybooks.de/autor/Alexandra-Bleyer/Waidmannsdank-1208698609-w/rezension/1234133642/1234134326/
Wenn der Platzhirsch röhrt - http://www.lovelybooks.de/autor/Alexandra-Bleyer/Wenn-der-Platzhirsch-r%C3%B6hrt-1453226458-w/rezension/1477993837/?selektiert=147799318
- Charly von Feyerabend
Müritz, Mord und Mückenstich
(24)Aktuelle Rezension von: RoRezepteMüritz, Mord und Mückenstich ist ein Campingplatzkrimi mit der hochschwangeren Frieda, welche als Journalistin nun Detektivin spielt. Frieda ist mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern an der Müritz campen. „Back to nature“ ist das Motto ihres Mannes, und Frieda davon genervt. Als sie einen Toten in ihrer Hängematte findet, ist Friedas Langeweile vorbei und ihr unbändige, unerbittliche Neugierde geweckt. Für die Journalistin passt ein langweiliger Herzinfarkt nicht ins Bild und sie beginnt ihre Spürnase in Angelegenheiten zu stecken, die sie partout nichts angeht. Und schnell findet sie heraus, dass es einige Streitereien unter den Bewohnern gab. Ein Grundstück, für das es vielfältige Bebauungspläne gibt, ist stark umstritten; zusätzlich gibt es eine Geliebte und Nebenbuhler. Viele Verdächtige, viele Motive und Null Beweise. Selbst die Witwe steht auf der Verdächtigenliste, nachdem auch das Testament verschwunden ist.
Die unerschrockene Frieda ist der Knaller, ihre neue Theaterstücke-rezitierende Freundin herrlich amüsant und die Verwicklungen der Dorfgemeinschaft sehr rätselhaft. An manchen Stellen wirkte mir die Geschichte ein wenig zu chaotisch. Frauen, besonders Schwangere, springen bekanntermaßen ja gerne von einem zum nächsten Gedanken, doch mir war das manchmal nicht nur zu viel Gedankenchaos, sondern auch mal zu viele verwirrende Handlungen auf einmal. Gefühlt fehlte mir ebenfalls der 100-prozentige Draht zu Frieda.
Gegessen wird zwar viel, besonders durch die Hochschwangere, aber leider gibt es keine richtigen kulinarischen Ergüsse. Dennoch bietet der Roman eine Vielzahl an Rezepten, welche campingtauglich und außergewöhnlich kreativ sind. Eine tolle Ergänzung für den Campingplatzkrimi.
Besonders gelungen empfand ich den Handlungsort: Der klassische Campingplatz wie aus der Kindheit, in denen die Erwachsene immer am Campingwagen saßen und die Kinder mit den anderen Campingplatzkindern den ganzen Tag auf Abenteuerreise waren. Chapeau für eine gelungene, gedankliche Reise in meine eigene Kindheitserinnerungen.
Die Rezepte aus Müritz, Mord und Mückenstich gibt es unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/mueritz-mord-und-mueckenstich-charly-von-feyerabend
- Ralf Nestmeyer
Roter Lavendel
(22)Aktuelle Rezension von: peedeeEin Fotograf übernimmt für einen Berufskollegen kurzfristig einen Auftrag, bei dem er in der Provence Lavendel für einen Kalender fotografieren soll. In Avignon erhält er von einem ihm unbekannten Mann historische Dokumente anvertraut. Jener Mann wollte die Unterlagen später wieder übernehmen, doch da war er plötzlich verschwunden…
Erster Eindruck: Das Cover mit dem Lavendel vor einer roten Sonne gefällt mir sehr gut.
Ein Fotograf, der bis zum Schluss ohne Namen bleibt, hat also alte Dokumente von einem ihm fremden Mann, der zufällig mit ihm in der gleichen Bahn sass, zur Aufbewahrung angenommen. Hm… Ich würde keine solchen Unterlagen für einen mir Unbekannten aufbewahren, auch nicht kurzfristig. Nun gut. Nachdem der Besitzer, der sich als Monsieur Perras vorgestellt hatte, am nächsten Tag nicht mehr im Hotel weilt, nimmt der Fotograf die Unterlagen mit sich. Er versucht, den Besitzer ausfindig zu machen und studiert dazu die Dokumente: alte Fotos und Briefe, Tagebucheinträge von 1940 – 1944. Von einem Paul, der in Frankreich in einem Lager einsitzen musste. Er hat an eine Céline geschrieben. Wer waren diese Personen? Was ist aus ihnen geworden? Und vor allem: wieso ist Monsieur Perras spur- und kommentarlos verschwunden? Eine Reise durch die Provence beginnt und ein Stück Kriegsgeschichte (Résistance) wird aufgerollt…
Dies war für mich das erste Buch von Ralf Nestmeyer, der Reisejournalist, Historiker und Autor ist. Die Parts Reise und Historie sind für mich sehr gut abgedeckt: Die Beschreibungen von Land und Leuten haben mir gut gefallen und auch die Ausflüge in die deutsch-französische Kriegsgeschichte sind gut wiedergegeben. Nur fehlte mir für einen Krimi Spannung – für mich war sie nicht existent. Am meisten störte mich jedoch, dass der Hauptprotagonist, der Fotograf, einfach namenlos blieb (falls sein Name jedoch tatsächlich erwähnt worden wäre, hätte ich es schlicht überlesen). Fazit: Provence ja, Krimi nein. Mich hat die Geschichte leider nicht überzeugt, schade. - Ina Haller
Chriesimord
(18)Aktuelle Rezension von: WildponyChriesimord - Ina Haller
Kurzbeschreibung:
Kurz nacheinander kommen der Bruder und die Mutter von Reto Bürgi, Chef des Pharmaunternehmens AarePharm, ums Leben. Erste Anzeichen deuten auf Vergiftungen hin. Als auch noch eine Mitarbeiterin spurlos verschwindet, macht sich Angst bei den Angestellten breit. Samantha, die bei AarePharm arbeitet, beginnt Nachforschungen anzustellen. Ist der Grund für die Ereignisse im Testament des vor einiger Zeit verstorbenen Eigentümers der Firma zu suchen?
Mein Leseeindruck:
Eine tolle Fortsetzung der Samantha-Reihe, die mich bereits mit Rübliland schon voll begeistern konnte.
Man trifft hier auf bereits bekannte Protagonisten und so fällt der Einstieg ins Buch auch super leicht.
Natürlich ist es gleich schon sehr merkwürdig, da mehrere Familienmitglieder der Fam. Bürgi so schnell hintereinander ums Leben kommen. Ebenfalls verschwindet eine Mitarbeiterin spurlos... Grund genug für Samantha hier Nachforschungen anzustellen. Denn beide Familienmitglieder sterben an einer Vergiftung durch Kirschbrottorte, welche in der Familie so gern gegessen wird.
Leicht hat es Samantha nicht, denn es herrscht in der Fa. AarePharm nicht wirklich eitel Sonnenschein und auch Fremdenfeindlichkeit bekommt sie zu spüren.
Wieder einmal versteht es unsere Autorin meisterhaft zwischen den einzelnen Handlungen hin und her zu springen und damit den Leser an das Buch zu fesseln. Es ist nichts vorhersehbar und das macht auch die große Spannung des Krimis aus.
Viele überraschende Wendungen und ein aufregender Show-Down führen dann zu einem gelungenen Ende.
Fazit:
Wieder ein absolut gelungener Krimi aus der schönen Schweiz von der tollen Krimi-Autorin Ina Haller. Ich habe schon Ihre Aargau-Reihe - ebenfalls im Emons-Verlag erschienen - so sehr geliebt.
Auch dieser Krimi ist wieder ein Lesehighlight und ich kann die beiden Bücher dieser Samantha-Reihe nur empfehlen. Am besten mit Band 2 anfangen (Rübliland), dann macht der Krimi noch mehr Spaß!
Von mir gibt es wieder begeisterte 5 Sterne und eine ganz große Leseempfehlung! *****
- Doris Fürk-Hochradl
Kräuterrosi und ihr Bumshüttensepp
(17)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisGleich vorweg, der Titel hat mich nicht wirklich angesprochen, trotzdem war ich neugierig, wie es mit Rosi und dem ehemaligen Bordellbesitzer so weitergeht.
Seit dem ersten Fall hat sich einiges geändert: Sepp hat sein Bordell an Rosis Sohn Raphael übergeben, der nun seine Kalina geheiratet und mit ihr eine Tochter hat. Rosis Tochter ist mit Polizisten Kurt zusammen, der inzwischen Karriere gemacht hat und Kriminalbeamter ist.
Rosi folgt der Einladung einer alten Schulfreundin, die im Kloster Maria Schmolln Nonne ist, um ein paar Tage auszuspannen. Doch mit der Erholung wird es nichts, denn gleich zu Beginn des Aufenthaltes wird Milena, eine der Pflegerinnen des dem Kloster angeschlossenen Altenheims, ermordet. Nicht nur ermordet, sondern regelrecht hingerichtet und als Hure und Kindsmörderin gebrandmarkt. Natürlich muss Rosi ihre Nase in die Ermittlungen stecken, denn ihr Bauchgefühl sagt, dass hier in der beschaulichen Gegend einiges im Argen zu liegen scheint. Zumal es mit Pater Boris einen charismatischen Pfarrer gibt, der einem Sektenführer gleich, Unzucht und andere Vergehen geißelt, und damit auch noch bei der Dorfgemeinschaft gut ankommt.
Milena wird nicht das einzige Opfer bleiben und Rosi gerät in große Gefahr.
Meine Meinung:
Wie eingangs gesagt, finde ich den Titel ein wenig unglücklich.
In diesem Krimi ist wieder die Neugier Rosis die Triebfeder ihrer Suche nach der Wahrheit. Diesmal dauert eine geraume Zeit, bis die Zusammenhänge des aktuellen Verbrechens mit jenen aus der Vergangenheit aufgedeckt werden. Geschickt lenkt die Autorin Ermittler wie Leser auf eine falsche Spur. Die Auflösung ist gut gelungen.
Dass die Nachforschungen für Rosi fast tödlich enden, bringt Sepp ziemlich auf. Er scheint Rosi aufrichtig zu lieben und stellt sie vor ein Ultimatum. Ob sie sich in ihrem nächsten Fall („Tod im Innviertel“) zurückhalten wird? Nun, ich werde es herausfinden.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.
- Ina Haller
Aarauer Finsternis
(18)Aktuelle Rezension von: Anett_Heincke„Aarauer Finsternis“ von Ina Haller, vom Emons-Verlag, hat 249 Seiten und 16 Kapitel.
Es ist der 7. Fall für Andrina Kaufmann.
Nach der Trennung von ihrem Freund Marco Feller ist Andrina jetzt mit Enrico Bianchi liiert, dem Chef des Pharmaunternehmens JuraMed. Die beiden Männer sind auch noch Halbbrüder, was die Sache nicht einfacher macht.
In Enrico’s Firma ist viel zu tun, als plötzlich der Mitarbeiter Köbi Steiner kündigt und nirgendwo zu erreichen ist. Dann taucht auch noch ein alter Freund von Enrico auf. Sergio Moretti gibt ihm die Schuld am Tod seines Bruders vor vielen Jahren.
Es geschehen weitere merkwürdige Dinge, in der Firma und im Haus wird eingebrochen, es werden Tote gefunden und Enrico ist verschwunden. Marco nutzt die Chance und seinen Job als Polizist und will Andrina helfen. Diese zweifelt inzwischen an ihm und auch an anderen Personen, ob die Fürsorge echt ist. Jeder ihrer Verdächtigen hätte ein Motiv, Enrico verschwinden zu lassen.
Obwohl der Schreibstil gut ist, das Buch sich zügig lesen lässt und die Story auch interessant ist, kommt bei mir keine Spannung auf. Die geführten Dialoge sind langatmig und vieles wiederholt sich, Andrina nervt mich mit ihrer vielen Fragerei. Die Gespräche klingen irgendwie gestellt und unecht.
Die eigentlich wichtigen Handlungen, die spannend sein könnten, kommen viel zu kurz. Erst gegen Ende kommt etwas Spannung auf, aber das war mir zu wenig.
- Ilka Dick
Endstation Nordsee
(14)Aktuelle Rezension von: Angeliques_Leseecke*Inhalt*
Auf der idyllischen Insel Amrum wird Erk Jannen, einer der Einheimischen, ermordet aufgefunden. Für seine Tochter Aenne bricht eine Welt zusammen, sie kann es nicht glauben, dass jemand ihren Vater so brutal umbringt. Leider ist das Verhältnis zu ihrer Mutter Louise nicht gerade das Beste und so ist sie mit ihrer Trauer überwiegend allein. Zum Glück hat sie aber einen liebevollen Mann und eine quirlige Tochter, die ihr den Rücken stärken und sie auffangen.
In einem zweiten Erzählstrang wird der Beginn der Liebesgeschichte von Erk und Louise erzählt. Liegt hier vielleicht das Motiv zu diesem bestialischen Mord?
*Meine Meinung*
Das Cover von "Endstation Nordsee" von Ilka Dick ist mir gleich ins Auge gefallen. Ich liebe das Meer und die Weite und wenn dann auch noch ein Krimi hier in meiner Heimat spielt ist alles perfekt.
Und dann wohnt die Autorin anscheinend auch noch in meiner Nähe, da hielt mich nichts mehr und ich habe das Buch gekauft. Eine gute Entscheidung!!!
Zitat Seite 11:
"Du hast mich zu der gemacht, die ich war. Nun kannst du mich nicht mehr länger beschützen vor der, die ich sein werde."
Das ist der letzte Satz des Prologs, das verspricht eine spannende Lektüre.
Dieser Krimi ist etwas anders, hier steht nicht nur die Tat im Vordergrund, sondern auch die Trauer von Aenne. Mit einfühlsamen Worten zieht Ilka Dick mich in die Geschichte. Ich kann mich gut in Aenne und ihre Trauer reinversetzen, die gleiche Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit hat mich gepackt, als mein Vater vor Jahren starb. Die Autorin beschönigt nichts, übertreibt aber auch nicht.
Dann ist da noch die Spannung, sie wird stetig aufgebaut und lässt mich nur so durchs Buch fliegen.
Durch die Rückblenden wird die Spannung noch zusätzlich erhöht. Ich als Leser will wissen, was dieser Zeitstrang mit dem Mord zu tun hat.
Die Charaktere sind lebendig und durchweg sympathisch, bis kurz vorm Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Mörder sein kann. Am liebsten ist mir die kleine Beeke, sie geht so herrlich selbstverständlich mit dem Tod um. Klar ist sie traurig, aber dann ist auch gut und sie geht zu Onno spielen.
Die Landschaftsbeschreibungen sind einfach wunderschön und sehr detailliert, ich habe Lust bekommen, dort einmal Urlaub zu machen.
*Fazit*
Dieses gelungene Debüt kann ich nur jedem empfehlen. Hier ist ein spannender Kriminalfall gepaart mit einem Familiengeheimnis und Trauerarbeit. Eine gute Kombination… die von mir 5 Sterne bekommt. Hoffentlich gibt es bald mehr von der Autorin… - Katja Kleiber
Die Eifelhexe
(19)Aktuelle Rezension von: BibbeyINHALT
Ella Dorn findet in der Eifel ihren ganz persönlichen Ruhepol. Nach der Diagnose Burn-Out zieht sie sich zurück, stellt ihre eigenen Seifen her und lebt zurückgezogen. Es scheint ihr gerade besser zu gehen, da klopft die Polizei an ihrer Tür. Ein Politiker aus Adenau wurde vergiftet, und die letzte, die den Mann besucht hat, war Ella. Sie schweigt über das, was sie dort getan hat, denn es würde ihr zweifelsohne den Ruf einer Hexe einbringen. Und Gerede ist das Letzte, was Ella gebrauchen kann.
MEINUNG
Einen Krimi aus der Eifel hatte ich noch nie – umso gespannter war ich auf das, was mich erwartet. Ich liebe dieser Art von Krimi sehr, denn das Gemütliche und Regionale kann mich immer wieder verzaubern. So war es auch hier.
Wir haben keine große Polizeieinheit, vielmehr haben wir zwei Ermittler, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die zudem ungewollt für reichlich Spannung untereinander sorgen. Der Krimi ist nicht blutig, vielmehr bekommen wir die reine Ermittlungsarbeit und dadurch viele verschiedene Charaktere mit, was mir sehr gut gefallen hat.
Bei einigen Charakteren hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht, beispielsweise bei der Ermittlerin Tanja Marx, die per se eine sehr interessante Figur ist, die mir aber nicht nah genug kam. Die etwas dünnhäutige, fast nervös wirkende Ella mutiert hingegen schnell zu einer der Figuren, die die Strippen in der Hand hält. Erst ist sie Befragte, später Verdächtige, und schließlich ermittelt sie selbst im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Der spannende, sehr lesenswerte Schreibstil und die kurzen Kapitel haben mich das Buch nur sehr selten überhaupt aus der Hand legen lassen. Besonders schön fand ich, dass viele Einzelheiten beschrieben wurden, gerade aus Ellas Sicht.
Das Ende habe ich – obwohl ich fleißig mit ermittelt habe – nicht so kommen sehen. Am Ende der kurzweiligen Krimis stand also eine kleine Überraschung. Die Autorin konnte mich überzeugen! Und ich bin gespannt, ob es vielleicht weitere Eifel-Krimis aus ihrer Feder geben wird!
FAZIT
Spannender, regionaler Krimi in einem interessanten Umfeld und mit reichlich Potenzial zum “Selbst-Grübeln”!
4 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥♥