Bücher mit dem Tag "usedom"
55 Bücher
- Sarah Schmidt
Weit weg ist anders
(93)Aktuelle Rezension von: LimaKatzeKlappentext:
Kratzbürstige Berlinerin die eine, norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe für Yoga und Handarbeiten die andere: Außer einer gegenseitigen tiefen Abneigung haben Edith Scholz und Christel Jacobi nichts miteinander am Hut. Dennoch lassen sich die beiden 70-Jährigen auf ein Abenteuer ein, das sie gemeinsam quer durch Deutschland führt.
Zum Inhalt:
Die beiden Rentnerinnen Edith Scholz und Christel Jacobi verbringen einen Reha-Aufenthalt auf Usedom. Frau Scholz ist eine waschechte Berlinerin, die für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund nimmt und ihren Mitmenschen unverblümt zeigt, was sie von ihnen hält. Eigentlich ist Edith am liebsten allein, und daher möchte sie mit nichts und niemand mehr zu tun haben als unbedingt nötig. Christel Jacobi ist von ganz anderer Art, interessiert sich für Esoterik und Yoga, und ist ansich die Liebenswürdigkeit in Person. Allerdings ist sie auch recht unselbständig, arg empfindlich und des öfteren ziemlich anstrengend. Da Frau Jacobi eine eher kontaktfreudige Person ist, hängt sie sich sogleich an ihre Zimmernachbarin Frau Scholz, die davon zunehmend genervt ist.
Frau Jacobi ist sehr krank. Deshalb möchte die besorgte Tochter, dass ihre Mutter zukünftig in einem Pflegeheim versorgt und betreut wird. Das entspricht aber nicht Christels Vorstellungen, die ganz verzweifelt einen Ausweg aus dieser Misere sucht und leider nicht den Mut aufbringt, ganz offen mit ihrer Tochter über dieses Thema zu sprechen. Recht bald kommt Christel auf die Idee, ihre Reha-Bekanntschaft Frau Scholz ins Vertrauen zu ziehen und möchte diese zu einem aberwitzigen Plan überreden. Frau Scholz hat nun die Wahl des für sie kleineren Übels: Entweder nimmt sie die Einladung von Frau Jacobi an, oder aber sie muss zu Hause den grässlichen Baulärm der momentanen Renovierungsarbeiten ertragen. Sie entscheidet sich für Christel Jacobi, nichtsahnend, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt.
Frau Scholz ist zwar eine ziemlich harte Nuss, aber sie hat kein Herz aus Stein. Während der gemeinsamen Reise durch Deutschland entsteht sogar eine zarte Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Sie schütten sich gegenseitig ihr Herz aus und Frau Scholz wundert sich mitunter selbst über ihre eigene Zugänglichkeit. In solchen Momenten zieht sie allerdings öfters die Notbremse, man muss schließlich nichts übertreiben. Nichtsdestotrotz fühlt sie sich für Frau Jacobi verantwortlich, der es im Laufe der Zeit immer schlechter geht. ...
Mein Fazit:
Der vorliegende Roman („Weit weg ist anders“ von Sarah Schmidt) hat es mir zu Anfang nicht ganz leicht gemacht. In den ersten Kapiteln wurde ich mit den beiden Hauptprotagonistinnen einfach nicht richtig warm. Frau Scholz war mir mitunter zu derb und rücksichtslos, und Frau Jacobi war nicht nur für ihre Kurbekanntschaft, sondern auch für mich als Leserin stellenweise ziemlich anstrengend. Gleichzeitig trübten diverse Längen das Lesevergnügen. Zu meiner großen Freude gerieten die nachfolgenden Kapitel wesentlich schwungvoller. Und die beiden Damen, deren Vergangenheit nun etwas mehr aufgerollt wurde, lernte man ständig besser kennen und schließlich auch mögen. Es hat sich eben niemand selbst gemacht und der Mensch ist immer die Summe seines gelebten Lebens. Vor allem Frau Scholz hat mich oft überrascht und stellte sich als besonders facettenreich heraus.
Die Geschichte im Buch hält einige Botschaften bereit: Auch der ältere Mensch hat noch Wünsche und Träume, und vor allem hat er ein Recht darauf, selbst über sein Leben zu entscheiden. Fürsorge von Kindern ist eine lobenswerte Angelegenheit, aber sie sollte nicht in Bevormundung ausarten. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, wie wichtig es ist, dass miteinander gesprochen wird. Im Hintergrund des Romans wird außerdem vermittelt, dass Alleinsein nicht Einsamkeit bedeuten muss, der ständig Umsorgte aber durchaus einsam sein kann.
Eine insgesamt unterhaltsame und mit viel Humor gespickte Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Und ob man will oder nicht, die beiden Hauptakteurinnen werden einem immer sympathischer, sogar die sperrige Frau Scholz. Sehr gerne vergebe ich hier vier Sterne und eine Leseempfehlung! - Rainer Christiansen
Die gehäutete Seele
(19)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDaniel ist 17 Jahre alt. Er umgibt sich lieber mit Pflanzen als mit Menschen. Er umarmt Bäume, redet mit Blumen und teilt ihre Schmerzen, wenn Menschen ihnen wehtun. Seine grünen Gefährten lehren ihn, dass sie widerstandsfähiger, wandlungsfähiger und loyaler sind als die menschliche Spezies. Zu sehr wurde er von Menschen enttäuscht, ganz besonders von seiner Mutter. So ist es nicht verwunderlich, dass Daniel auf Rache sinnt, als sein bester Freund schwer verletzt wird und mit dem Tode kämpft. Rache ist eine sehr menschliche Unart und doch genau das Richtige für den Mörder seines Freundes. Doch dann trifft Daniel unerwartet auf Sarah, eine viel ältere Frau, die ihn mit ihrer Wärme umschließt. Ihr möchte er seine Forschungen zum Leben der Pflanzen näher bringen. Doch vorher keimt in ihm ein Plan, der umgesetzt werden muss...
Was darf man von einem Autor erwarten, der Musik studiert hat und bis 2012 Violinist im Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks war. Einen gefühlvollen, punktgenauen Roman? Gar etwas mit ganz viel Liebe? Irrtum! Man erhält einen wirklich gut durchdachten Plot für einen deutschen Thriller, der mit nur 161 Buchseiten wirklich alles zu bieten hat, was ein Buch dieses Genres braucht. Die wechselnden Perspektiven der einzelnen Kapitel bauen Spannung auf, so dass es dem Leser schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Bei der vergleichsweise geringen Seitenzahl auch nicht notwendig, denn der Thriller liest sich quasi in einem Rutsch. Dabei schafft es Rainer Christiansen sogar noch, dass sich der Leser am Ende wohl mehr gruselt als am Anfang. Nichts für schwache Nerven, wenn der Protagonist seinen Plan in die Tat umsetzt. Trotzdem gut gewählt, weil so das Ende ein wirklicher Paukenschlag ist und nicht vor sich hinplätschert, auch wenn der Leser sich ein glücklicheres Ende wünschen würde. Die Figuren, die sich Rainer Christiansen erdacht hat, könnten genau so existieren. Mit ihrer herablassenden Art oder mit ihrer Naivität, vielleicht auch mit ihrer Durchtriebenheit und mit ihrem Neid. Keine Frage, beinah alle möglichen menschlichen Eigenschaften sind vertreten. Das Cover erscheint sehr düster und doch passend, auch wenn sich hin und wieder etwas Sonne im Thriller zu zeigen vermag.
(vollständige Rezension auf buchgefieder.blogspot.com) - Patricia Koelle
Das Meer in deinem Namen
(256)Aktuelle Rezension von: buchverzuecktEine Geschichte zum Wohlfühlen! Dieser tolle Familien- Generationenroman spielt im verträumten Künstlerdorf Ahrenshoop.
Die Astronomin Carly ist in ihrem Leben an einem Punkt angekommen, an dem sie entscheiden muss, wie es in ihrem Leben weitergehen soll. Der Vertrag bei ihrem Mentor Thore Sjöberg läuft aus, doch ihr kommt ein Zufall zur Hilfe: Sjöberg erbt ein kleines Häuschen namens Naurulokki, an der Ostsee. Carly soll es für ihn sichten und entrümpeln, damit er das Haus verkaufen kann. Ganz wohl ist ihr bei dieser Sache jedoch nicht, hat sie doch seit dem Tod ihrer Eltern das Meer gemieden. Sie nimmt die Herausforderung trotzdem an; kaum in Ahrenshoop angekommen lernt sie die urigen Küstenbewohner schnell kennen. Besonders zu Henny Badonin fühlt sie sich hingezogen, wenn nicht sogar besonders nahe, Carly sieht ihr sogar etwas ähnlich. Henny Badonin war einst die Bewohnerin von Naurulokki, in dem Haus Carly sich jetzt plötzlich sehr angekommen und heimelig fühlt.
Das Buch lädt uns Leser ein, in eine andere Welt einzutauchen; Patricia Koelle beschreibt Ahrenshoop und das Haus Naurulokki sowie die liebgewonnenen Nachbarn mit viel Liebe und sehr authentisch. Naurulokki hatte ich schnell vor meinen Augen und habe mich genauso wohlgefühlt, wie Carly das getan haben muss.
Toll war auch die Geschichte um Henny, Joram und Nicholas, welche parallel erzählt wurde und sich dadurch die Vergangenheit und die Gegenwart wunderbar zusammenfügten.
"Auf diese Weise gibt mir das Meer in deinem Namen zu verstehen, dass du nicht weit fort bist, nicht so weit fort, als dass du mir nicht doch nahe bist ..."
- Thorsten Falke
Midlife Lover
(10)Aktuelle Rezension von: marstravellerGut gefallen hat mir an diesem Roman, dass die Beziehung, die sich zwischen dem 46jährigen Dirk und dem achtzehn Jahre jüngeren Sven entwickelt, auf eine für das Genre angenehm unspektakuläre Weise dargestellt wird. Die Figurenkonstellationen und das gesamte Beziehungsgeflecht wirken sehr realistisch und dadurch überzeugend. Zudem bietet die Geschichte noch einen zwar leicht utopisch anmutenden, aber dennoch in der Wirklichkeit oder im Bereich des Möglichen verankerten Alternativ-Entwurf in Bezug auf die Art, wie Liebe gelebt werden kann.
Dennoch konnte mich die Geschichte nicht richtig begeistern. Was die beiden Männer aneinander fasziniert und warum sich zwischen ihnen eine tiefe Liebe entwickelt, wird zwar verbalisiert, aber eher in einem erklärenden Modus, so als müsse man dem Leser gegenüber die Gefühle der beiden Figuren rational begründen. Die Art der Beziehung wirkte somit auf mich nicht authentisch, nicht aus sich selbst heraus sprechend, sondern irgendwie von außen aufgesetzt. Die Figuren blieben für mich seltsam distanziert und konnten auch in den geschilderten emotionalen Höhen und Tiefen nicht wirklich berühren. Das mag zum Teil auch an dem Erzählstil liegen, der sich überwiegend auf die äußere Handlung konzentriert und kaum vertiefende Einblicke oder reflektierende Gedanken zu den Gefühlen des Ich-Erzählers bietet.
Der Text lebt von den Dialogen, die sehr realistisch wirken und durchaus lebendig, stellenweise auch sehr humorvoll gestaltet sind. Aber diese deutliche Dominanz der Dialoge lässt wenig Raum für Beschreibungen und innere Handlung, so dass der Blick des Lesers darauf beschränkt bleibt, das Geschehen von außen zu betrachten. Ein Gefühl von Nähe und Unmittelbarkeit zur Hauptfigur stellt sich nicht ein, weil die emotionale Tiefendimension fehlt.
Manche Handlungsstränge wirken etwas konstruiert, schüren beim Leser aber dennoch den Wunsch, die Ent- und Verwicklungen, die zwischen Dirk und Sven, aber auch in Bezug auf die beiden Frauen Sonja und Julia entstehen, zu verfolgen. Der Schluss ist vielleicht eine schöne Utopie, aber vom Ablauf der Geschichte stimmig und dadurch ein deutliches Plus dieses Romans, nicht zuletzt auch, weil die „Lösung“ so wunderbar genre-untypisch ist.
Insgesamt ein unterhaltsamer Roman, der Lesespaß bietet, auch wenn Leser, die sich einen tieferen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten wünschen, nicht ganz auf ihre Kosten kommen.
- Annette Hennig
Wenn die Sonne den Horizont küsst (Sankt-Petersburg-Trilogie 2)
(11)Aktuelle Rezension von: ilonas_buecherweltKlapptext
Teil 2 von 3Solange wir lieben,werden wir nicht verloren seinUsedom 1947: Der Krieg ist vorüber, doch während noch allerorts Not und Entbehrung den Alltag der Menschen bestimmen, kehren allmählich Normalität als auch ein klein wenig Zuversicht und Frohsinn auf die Ostseeinsel zurück. Die junge Charlotte lernt den russischen Offizier Nikolai kennen und verliebt sich Hals über Kopf in den adretten Mann. Einige Monate sind sie miteinander glücklich, doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern.Nikolai hütet ein Geheimnis, das er Charlotte nicht anvertrauen kann. Zu groß ist die Gefahr, die junge Frau mit in den Abgrund zu stürzen, der ihn selbst zu verschlingen droht. Mit einer Lüge auf den Lippen, die auszusprechen ihm alles abverlangt, trennt er sich schweren Herzens von ihr.Fortan vergeht kein Tag, an dem Charlotte nicht auf ihn wartet. Mit jedem Jahr, das verstreicht, zweifelt sie stärker an seiner Rückkehr, nicht aber an seiner Liebe zu ihr. Je weniger Charlotte an ein Wiedersehen glaubt, umso mehr bewahrt sie den Traum von einem gemeinsamen Glück in ihrem Herzen.
Es ist der zweite Teil der Sankt-Petersburg-Trilogie, wenngleich dieser Band in weiten Teilen auf der Insel Usedom handelt.
Wir schreiben das Jahr 1947, der Krieg ist vorbei,alle sehnen sich nach Normalität, die auch langsam eintritt.
Nikolai, Offizier der Roten Armee, hat inzwischen von seiner adligen Herkunft erfahren. Bevor er nach Deutschland abkommandiert wird, sucht er nach Spuren seiner Vergangenheit - ein verhängnisvoller Fehler...
Kaum in der deutschen Garnison angekommen, trifft er neben seinem Freund Sergej auf Charlotte, deren Eltern auf der Insel eine Pension betreiben. Die beiden jungen Leute fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Eine Liebe beginnt und damit eine schöne, unbeschwerte Zeit, trotz des Wissens, dass es Gerede gibt und sie vielleicht keine Zukunft haben werden.
Dann schlägt das Schicksal in Form eines Denunzianten zu. Nikolai muss fliehen, und alle, die ihm lieb und teuer sind, geraten in Gefahr...
Der neue Roman von Annette Hennig hat mich von der ersten Seite wieder in seinen Bann gezogen. Ich erhielt ein Rezensionsexemplar, eigentlich hatte ich gar keine Zeit, doch dann bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Spannend und doch voller Emotionen und wunderbarer poetischer Bilder hat mich die Handlung nicht mehr losgelassen - bis hin zu der Frage: Wie geht es weiter mit Nikolai, seiner Familie und mit Charlotte? Für mein Gefühlsleben war es gut, dass ich den ersten Teil noch in Erinnerung hatte.
Der Schreibstil ist so fesselnd, dass man sich kaum von dem Buch trennen kann. Einige Sprünge in den Handlungsorten lassen sich gut einordnen.
Ich vergebe 5 ⭐️ Sterne für ein wunderbar flüssig zu lesendes Buch, das ich nur als Genuss bezeichnen kann. Und ich freue mich schon sehr auf den dritten Teil! - Friederike Schmöe
Fliehganzleis
(45)Aktuelle Rezension von: IchLeseGerneUndDuDer zweite Band der Kea Laverde Reihe umfasst zwei Handlungsstränge. Zum Einen ist es die Flucht eines Mödchens aus der DDR, und im Zweiten sind es die Ermittlungen im hier und heute. Die Autorin verbindet beide Stränge sehr gut, so dass auch diese Fortsetzung mit der Ghostwriterin spannend und unterhaltsam ist. Es gab leider auch ein paar Hänger, die den Verlauf der Geschichte etwas träger gemacht haben.
Ich bin schon sehr auf die Nachfolgebände gespannt.
- Emlin Borkschert
Des einen Freud, des anderen Tod
(21)Aktuelle Rezension von: Moorteufel
Es ist August,bestes Sommer und Urlaubswetter.Was kann da es schöneres geben als sich auf dem nächsten Campingplatz auszuruhen.
Doch wenn dann eine Leiche ,nah bei einem Wohnwagen gefunden wird,dann kommen die Geheimnisse ans Tagelicht.Die sich gerne in dem Urlaubsfeeling verstecken.
Grit Loch ist schon seit eeewigen Zeiten raus aus den Polizeidienst.Aber sie will,nun da der Junior zwar schon groß ist(aber trotzdem nur Dummkopf im Schädel hat)wieder mitmischen.
Dank eines Wiedereingliederungs-Programm,wird sie zu ihren ersten Einsatz gerufen.
Mit ihren Kollegen"Peter Vollmer"den GruppenLeiter )der sich gerne locker kleidet.,genannt auch Piwi.
"Ed Stenzel" (frisch von der Polizeischule),er trägt gerne Anzug .Krawatte und immer seine Sonnenbrille.Macht den eindruck als würde er für den CSI arbeiten.
"Till Börner" wird meist "Brenner genannt,ist der Azubi in der Runde,und mehr der unsichtbahre,weil er so unscheinbar erscheint.
Und jeder hat so seine Eigenarten und Methoden die Zeugen zu befragen.
Mir hat das Buch gut gefallen.Es war unterhalsam und humorvoll.Und die verschiedenen Charaktere der vier Ermittler,die so verschieden sind,und doch zusammenhalten.
Ich bin schon auf den zweiten Teil gespannt. - Susanne Lieder
Paulas erster Frühling
(9)Aktuelle Rezension von: Monika58097Paula Neumann, eine Mittfünfzigerin, führt zusammen mit ihrem Ehemann Thilo eine Apotheke. Die Ehe ist lieblos. Obwohl jeder der beiden längst seine eigenen Wege geht, fällt Paula aus allen Wolken, als ihr Mann sie von einem auf den anderen Tag verlässt. Nun sitzt sie ganz alleine da. Alleine in einem großen Haus. Der Mann ist weg in ein anderes Leben, Tochter Katharina im Internat.
Paulas Welt ist aus den Fugen geraten, doch da gibt es auch noch ihre jüngere Schwester Iris, die mit dem Downsyndrom auf die Welt gekommen ist. Iris, kurz vor ihrem 40. Geburtstag und doch immer so voll kindlicher Freude. Iris sieht überall das Positive. Sie hat ein besonderes Gespür für Menschen, nimmt sie an die Hand, tanzt mit ihnen. Sie macht den Menschen Freude, bringt sogar Fremde zum Lächeln. So ist es auch Iris zu verdanken, dass Paula nicht in ihrem dunklen Loch hocken bleibt.
Mit ihrer fröhlichen Art, ihrer ansteckenden Tanzerei und überhaupt positiven Einstellung zum Leben, bringt sie auch Paula dazu, wieder an ihre Träume zu glauben. Paula entdeckt ebenso das Tanzen für sich und so wird Thilos altes Zimmer kurzerhand zum Tanzzimmer umorganisiert. Endlich rückt auch die Schauspielerei wieder in ihr Bewusstsein. Ein alter Traum, so lange begraben, weil ihr Sicherheit für die Familie wichtiger war als das unsichere und unstete Leben einer Schauspielerin.
Und dann ist da auch noch Hendrik, dieser äußerst nette Tierarzt, der für Schmetterlinge in Paulas Bauch sorgt..
"Paulas erster Frühling" - eine Geschichte, in die ich mich sofort verliebt habe! Eine wunderschöne Liebesgeschichte und doch so viel mehr als das. Eine Geschichte über eine Frau in den besten Jahren, gefangen in einer lieblosen Beziehung, die nach der Trennung endlich ihre Träume lebt.
Ganz wunderbar auch Paulas Mutter, die sie tatkräftig bei der Verwirklichung ihrer Träume unterstützt. Auch Marie ist so ein toller Mensch, erst Angestellte, dann Freundin, wie sie sich jeder wünscht.
"Paulas erster Frühling" - mit viel Zärtlichkeit und Klugheit geschrieben. Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und einen Neuanfang. Eine Geschichte die zeigt, dass es sich immer lohnt, für seine Träume zu leben, egal, wann man damit beginnt. Absolute Leseempfehlung!
- Nele Jacobsen
Ein Sommer im Rosenhaus
(64)Aktuelle Rezension von: rose7474Der Roman hat mir mittelmässig gefallen. Die Protagonisten blieben für mich blass und die Handlung war vorhersehbar. Ganz nett für zwischendurch aber nichts was sich von der Masse abhebt und mir lange in Erinnerung bleiben wird. Da habe ich schon bessere Wohlfühlromane gelesen.
- Antonia Michaelis
Die Worte der weißen Königin
(169)Aktuelle Rezension von: WriteReadPassionInhaltserzählung:
Meine Geschichte beginnt in der Dunkelheit. Denn in der Dunkelheit traf ich die erste wirklich wichtige, wirklich mutige Entscheidung meines Lebens. Und meine eigene Geschichte zu beginnen, draußen im Licht.
(Seite 7)
Autorin:
Antonia Michaelis wurde in Kiel geboren und verbrachte die ersten beiden Jahre ihres Lebens in einem kleinen Dorf an der Ostsee. Anschließend zog sie mit ihren Eltern nach Augsburg, wo sie zwar zur Schule ging, aber nie aufpasste, weil sie unter der Bank dicke Bücher verfassen musste. Heute lebt Antonia Michaelis in einem kleinen Dorf gegenüber der Insel Usedom. Sie arbeitet für mehrere Verlage und, dramaturgisch, für die Montessorischule Greifswald - und verbringt den Rest mit Tochter und Mann, zwei Katzen, einem Förderkind und 3000 Quadratmetern Brennesseln.Bewertung:
Die Aufmachung ist sehr schön und passt hervorragend zur Geschichte. Witzig ist, dass das Cover unter dem Schutzumschlag ohne den Jungen bedruckt ist. Das Cover wie auch der Titel lassen einen annehmen, es ginge um eine Art Märchen. So ist es jedoch nicht, das hat mich etwas enttäuscht.Dennoch ist die Gesamtgeschichte schön erzählt. Der Prolog macht schon sehr neugierig auf das Leben des Jungen Lion. Die Autorin steigert chronologisch die Ereignisse im Leben von Lion, es wird immer dramatischer. Lion ist ein sehr fantasievoller und optimistischer Junge, dem eine weibliche Leitfigur fehlt und der unerschütterlich an Wunder glaubt. Ich war beeindruckt von seinem Glauben und würde mir das auch von mir wünschen. Er hat einige familiäre Probleme, die er mit der Flucht in seine Fantasie zu bekämpfen versucht. So verwandelt sein Vater sich in den schwarzen König, eine alte Dame in der Kirche in die weiße Königin und die Adler in seine neue Familie.
"Gut, dass es dunkel wird", sagte sie. "Man sieht sonst so viel. Man wird wütend. Ich bin den ganzen Tag wütend, weißt du. Nur wenn es dunkel wird, geht die Wut ein wenig zurück. Sie schmeckt auch bitter, wie die Angst."
(Seite 86)
Die Autorin erzählt die Geschichte im Ganzen zwar schön verständlich, aber oft viel zu vereinfacht. Angeblich ist das Buch für zehn bis dreizehnjährige. Da halte ich das Alleinelesen für nicht ganz unbedenklich, denn hier wird wenig hinterfragt. Lion lebt zum Teil im Wald ohne nichts, und das nahezu reibungslos. Hier fehlt etwas mehr Realität, sowie an vielen anderen Stellen. Ich hätte Sorge, dass mein Kind das für realistisch hält. Ich finde, hier muss man den Kindern einiges erklären. Das Buch bietet viel Gesprächsbedarf bei jungen Kindern und Jugendlichen. Als Erwachsene ist mir die Geschichte viel zu einfach erzählt. Ich habe hier den Eindruck von Friede, Freude, Eierkuchen gewonnen.
"Aber das Schreien hilft, damit sich die Seele nicht entzündet. Schreien ist besser als ducken. Eines Tages lernst du es. Eines Tages lernst du die Wut."
(Seite 87)
Fazit:
Schön, wenn auch vereinfacht und etwas weltfremd erzählt. Bei jungen Kindern ist eine Begleitung durch Erwachsene ratsam. Ansonsten liest sich das Buch sehr schnell und weckt auch immer wieder die Neugier, was als nächstes folgt. Wer hier aber ein Märchen erwartet, wird enttäuscht werden. Von mir gibt es dafür 3,5 Sterne. - Anke Lübbert
MARCO POLO Reiseführer Usedom
(4)Aktuelle Rezension von: Stine4Ich bin ein absoluter Fan der Marco Polo Reiseführer. Sie sind kompakt, handlich und passen für mich als Frau in jede Handtasche. Man erfährt als "normaler" Tourist bzw. Urlauber alles, was man braucht. Die Extra-Faltkarten im hinteren Teil sind neu hinzugekommen, was eine Preiserhöhung zur Folge hatte. Aber wer spart schon im Urlaub, und das fängt bei mir beim Reiseführer an.
Ich empfehle immer die neueste Auflage, da sich gerade an der Mecklenburgischen Ostseeküste in den letzten Jahren unheimlich viel getan hat.
Schönen Urlaub!
- Richard Fasten
Moin
(52)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBoris Kröger ist der Provinzpolizist in Altwarp am Oderhaff. Alles läuft in gewohnten Bahnen und ist recht beschaulich. Einzig seine Oma Machentut rast mir ihrem Rollator durch die Gegend viele Bewohner fühlen sich von der rüstigen Dame terrorisiert. Dann geschieht ein Mord! Auf einer tollen Yacht werden nicht nur zahlreiche Ratten gefunden, sondern auch eine Leiche. Auf einmal jede Menge Arbeit für Boris Kröger und jeder meint ein Wort mit reden zu müssen. Als dann noch eine Krimiautorin die Bewohner mit ihren Fragen aufhetzt, wird es Boris zu bunt. Ein toller regionaler Krimi, mit sympathischen Helden, kuriosen Figuren und viel Spannung.
- Patricia Koelle
Der Horizont in deinen Augen
(71)Aktuelle Rezension von: talishaDie Geschichten von Henny und Nicholas konnte man in den ersten beiden Bänden der Ostseetrilogie mitverfolgen. Jetzt fehlt nur noch eins der drei Bernsteinschiffe, jenes von Myra.
Doch wo es ist, weiss keiner. Es scheint mit dem Tod von Myras Tochter Liv verschollen zu sein. Was aber niemand auf Ahrenshoop ahnt: schon bald werden die drei Schiffe und die Familien wieder vereint sein.
Was die Geschichte von der Berlinerin Ylvi, die in der Mauerfallnacht ihre Tochter Remona zeugte, mit der von Ahrenshoop zu tun hat, erzählt Patricia Koelle in "Der Hoizont in deinen Augen".
Architektin Ylvi ist unglücklich verheiratet. Als sie einige Jahre nach Remonas Geburt wieder zu arbeiten beginnt, blüht ihre Liebe zu Gärten auf. Sie schiebt es auf die Sehnsucht nach Theo, ihrem Mauerfallbekannten.
Jahre später, auf Teneriffa, wie schon so oft in ihrem Leben, gesteht ihr bereits vor Ylvis Mutter verstorbener Vater in einem Brief ein grosses Geheimnis. Ihre und Remonas Neugier sind gross, ebenso die der Leser, die nun unbedingt herausfinden wollen, was da alles dahinter steckt.
Myras Leben war weitaus interessanter als ich bisher angenommen hatte. Auch sie hat geliebt, doch es sollte nicht glücklich enden und so trauert und wartet sie noch immer auf ein mögliches Zeichen ihrer grossen Liebe. Ihre Geschichte fand ich fast noch eindrücklicher als die von Henny und Nicholas. Die Bernsteinbeschwörerin Myra hat mich beeindruckt mit ihrer Genügsamkeit, auch wenn sie oft schroff rüber kommt.
Am Ende wartet noch eine kleine Überraschung auf. Hier sieht man, wie gut die Autorin ihre Trilogie geplottet hat. Nichts überlässt sie dem Zufall und so gestaltet sich das Finale enorm stimmig und gipfelt in einem ergreifenden Lesegenuss.
Fazit: Man fühlt sich beim Lesen zärtlich umarmt, es fühlt sich an, als ob sich Koelles Worte und Sätze wie ein weicher Wollschal um des Lesers Schultern legt.
5 Punkte.
- Katharina Herzog
Wie Träume im Sommerwind
(166)Aktuelle Rezension von: luckynelliIn diesem Buch wird die Familiengeschichte von Clara, Emilia und deren Eltern erzählt. Emilia, die Draufgängerin der Familie und jüngere Schwester von Clara, macht sich auf nach Paris - weg von Usedom und dem Rosenhof ihrer Familie. Clara entscheidet sich, nach einem Besuch bei der Freundin der Mutter in England, auf dem Rosenhof mitzuarbeiten. Ein schrecklicher Unfall Claras bringt Emilia zurück nach Hause. Dort warten die beiden Kinder Claras, ihre Eltern, die sich auseinander gelebt haben, und ein Rosenhof, der kurz vor der Pleite steht. Und jede Menge Familiengeheimnisse. Die Geschichte ist spannend erzählt, sie nimmt Wendungen, die ich anfangs nicht vermutet habe und ein roter Faden führt durch das Buch. Claras Geschichte wird im Rückblick erzählt und prima in die Gegenwart eingebettet. Ein Buch, das sich unbedingt lohnt zu lesen und dem Leser zeigt, dass Geheimnisse über kurz oder lang ans Licht kommen.
- Patricia Koelle
Das Geheimnis der Grashüpfer
(17)Aktuelle Rezension von: Engelchen07Der 4. Teil der Inselgärtenreihe von Patricia Koelle. Wieder ein Buch bei dem man einfach nur träumen kann.
Maja erbt in Brandenburg das Haus ihrer Großeltern. Sie hatte früher schon immer einen Traum was aus diesem Haus und dem schönen Garten werden sollte. Doch zwischenzeitlich ist das Haus ziemlich alt, das Grundstück dazu sehr heruntergekommen und der Garten einfach nur noch wildwuchernd. Während Maja das Haus ausräumt findet sie in einer alten Truhe Erinnerungsstücke und geht diesen Erinnerungsstücken nach.
Wieder ein ganz bezaubernd schön geschriebener Roman. Der Erzählstil ist so toll. Sobald ich das Buch in den Händen halte, kann ich mich in wunderschöne und bunte Gärten träumen. Man kann bei den Geschichten immer so schön abschalten, es fühlt sich an wie Urlaub. Eine tolle Ablenkung zum stressigen Alltag.
- Lena Johannson
Liebesquartett auf Usedom
(14)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeEin gemütlicher Wohlfühlroman mit einem traumhaften Setting: Usedom. Geschichten, die an der Nord- und Ostsee spielen, haben es mir irgendwie angetan. Ich liebe diese ganz besondere Atmosphäre. Die ist auch in diesem Buch deutlich spürbar.
Hier geht es um drei Freunde: Penny, Pit und Heiner. Die drei sind Single und so soll es auch bleiben. Doch dann taucht Verena auf Usedom auf und bringt alles gehörig durcheinander.
Es ist ein leichter, lockerer Roman über Freundschaft und Liebe mit einigen Verwirrungen, Verwicklungen und Missverständnissen. Und mit viel Gefühl.
Ich habe mich mit dem Buch sehr wohlgefühlt und mochte die Geschichte sehr.
- Eric Berg
Die Mörderinsel
(48)Aktuelle Rezension von: JulitraumDer Hotelbesitzer Holger Simonsmeyer wurde des Mordes an einer jungen Frau in seinem Heimatdorf Trenthin auf der beschaulichen und beliebten Urlaubsinsel Usedom angeklagt. Auch Doro Kagel, die Gerichtsreporterin, hatte über den Fall berichtet. Als jedoch damals zum Freispruch kam, hatte sie die Sache nicht weiterverfolgt, da sie im Grunde genommen, auch von der Schuld Simonsmeyer überzeugt war. Nun einige Monate später steht Doro Kagel von der heruntergebrannten Ruine von Simonsmeyers Haus. Es fiel einem Brandanschlag zum Opfer und vier Menschen unter ihnen auch Simonsmeyer fanden hier den Tod. Kagel plagen Gewissensbisse. Simonsmeyers Frau hatte sie noch kurz zuvor in Panik angerufen und um ihre Hilfe gebeten. Doch Kagel hatte nicht richtig zugehöhrt und nun ist es zu spät...
War Simonsymeyer vielleicht doch unschuldig, auch wenn Vieles gegen ihn sprach und die Dorfbewohner ihm die Tat schließlich später auch zutrauten. Was ist in den vergangenen Monaten nach dem Freispruch in dem Dorf geschehen? Doro Kagel beginnt zu recherchieren und begibt sich damit in Gefahr...
Klappentext und Cover und viele gute Rezensionen versprachen einen tollen Krimi und beste Unterhaltung. Hier wurde ich auch nicht enttäuscht. Der Krimi ist vielschichtig aufgebaut und durch den steten Wechsel der Personen und der Zeitebenen, legt man das Buch natürlich kaum aus der Hand. Die Auflösung am Ende ist schlüssig, aber mehr als überraschend. Auch vorher erlebt der Leser schon die eine oder andere sehr überraschende Wendungen, die sehr unerwartetet kommen und den Spannungsbogen stetig steigern. Lediglich einige Längen lassen mich dann doch eine Punkt abziehen. Dennoch sehr zu empfehlen!
- Matthias Schümann
Einsatzort Wanderweg mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers durch Mecklenburg-Vorpommern
(2)Noch keine Rezension vorhanden - Judith Schalansky
Blau steht dir nicht
(6)Aktuelle Rezension von: BorisEinem Buch, das mit einem Zitat von W.G.Sebald beginnt, vertraue ich erstmal. Das Vertrauen wird auch diesmal nicht enttäuscht. Judith Schalansky schreibt über eine Kindheit auf Usedom in den 80iger Jahren und verschränkt diese Kapitel mit Erinnerungen an spätere Reisen und Betrachtungen über Eisenstein und Wolfgang Koeppen. Wie bei der Lektüre der Bücher von W.G.Sebald, entsteht bei mir sofort das dringende Bedürfnis die beschriebenen Orte kennenzulernen, bzw. bekannte Orte neu kennenzulernen. Eine Kinderheit in "Unserland", im Atlas rosafarben und einer diffusen Sehnsucht nach einem "Drüben". Jenseits der See... - Jan Beinßen
Feuerfrauen
(6)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Geschichte:
Die Nürnberger Antiquitätenhändlerin Gabriele Doberstein hat sich auf die Beschaffung wertvoller Gemälde spezialisiert, die in der Fachwelt als verschollen gelten. Unterstützt wird sie dabei von ihrer jüngeren Freundin Sina Rubov, einer Studentin der Elektrotechnik.
Nach dem Fall der Mauer ist das ungleiche Duo im Osten unterwegs: Auf der Ostseeinsel Usedom soll sich in einem alten Nazi-Bunker bei Peenemünde eine verborgene Schatzkammer befinden. Doch im Inneren der Festung stoßen die beiden Frauen nicht auf vermisste Kunstwerke, sondern auf eine Gruppe Fremder, die sich an den scheinbar verrotteten Schalt- und Steueranlagen des Bunkers zu schaffen macht. Was Gabriele und Sina sehen, können sie kaum glauben: Offensichtlich nehmen die Unbekannten Kontakt zu einer Rakete in der Erdumlaufbahn auf - zu einer Rakete, die in den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs von Peenemünde aus gestartet sein muss und mehr als 40 Jahre danach immer noch im All kreist ...Meine Meinung:
Ich wusste nicht, dass dieses Buch zu einer Krimireihe gehört, ich hab es geschenkt bekommen. Ich habe bisher nur ein Buch abgebrochen und nie wieder angefangen, aber bei diesem Buch war ich mehr als ein Mal knapp dran es ein zweites Mal zu tun. Ich mochte beide Frauen die hier die Hauptfiguren sind schon ab dem dritten Kapitel nicht. Die Ältere, Gabriele, ist dominierend, egoistisch, besserwisserisch und aufbrausend. Ihre jüngere Freundin, Sina, ist unsicher und ihrer Freundin gegenüber etwas duckmäuserisch, oft nur um den Frieden zu bewahren. Gute Freundinnen gehen nicht miteinander so um wie diese beiden Frauen, ein gänzlich unmögliches Verhalten zu einander. Ich zumindest kann mir nicht vorstellen einer Freundin gegenüber so zu handeln, oder mit ihr so zu reden, wie diese beiden Frauen es tun. Beleidigungen fliegen nur so hin und her durch die ganze Geschichte.
Bis zur Mitte der Geschichte habe ich mich immer wieder gefragt warum ich weiterlese. Sie hat mich nicht gefesselt und für einen Krimi fehlte jegliche Spannung. Ja, manche Details um Usedom/Peenemünde aus der Nazi-Zeit sind sehr gut recherchiert, aber dafür bin ich beim Lesen oft eingeschlafen. Ungefähr ab die Mitte des Buches kommt etwas Spannung rein, endlich! Dann nimmt die ganze Geschichte ein unmögliches Ende! Die Geschichte mit der Rakete und wie das ganze ausgeht ist extrem unglaubwürdig, vor allem zeitlich wäre einiges nicht zu erklären. Es wird auch nicht aufgeklärt wer die „Gruppe Fremder“ überhaupt waren.
Den Schreibstil fand ich etwas steif, die Abläufe viel zu konstruiert und die Hauptprotagonisten einfach unsympathisch. Dies ist eine Krimi-Reihe die ich sicher nicht weiterlesen werde.
- Kathleen Freitag
Die Seebadvilla
(32)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Diese Geschichte beginnt relativ harmlos, nimmt dann aber immer mehr Fahrt auf, wird sehr dramatisch, bis sie am Ende sanft ausklingt wie die Wellen nach einem langen Sommertag am Strand.
Es gibt zwei Zeitebenen: zum Einen die frühen 50er Jahre, zum Anderen die frühen 90er. Hauptschauplatz ist Ahlbeck auf der Insel Usedom, aber München und Berlin spielen auch eine Rolle.
Im Mittelpunkt steht die Geschichte der Familie Faber und ihre Pension an der Ostsee. Nebenbei werden auch Themen wie Asthma, Spätheimkehrer und das Nähen von Kleidung, teilweise aus alten Textilien (Upcycling!) behandelt. Besonders schön fand ich, dass sich die Autorin einigen Details wie Telefonzellen und Farbfilmen widmet, das macht die Geschichte authentisch. Leider hat sie aber auch Fehler gemacht wie z.B. dass eine Person 1992 mit der Bahn von München nach Berlin-Südkreuz fährt. Dieser Bahnhof wurde erst 2006 als Fernbahnhof in Betrieb genommen. Vorher war er nur ein S-Bahnhof und hieß Papestraße. 1992 fuhr man noch mit der Fernbahn von München zum Bahnhof Zoo. Und auch die Reichsbahn gab es anders als im Buch behauptet noch bis Ende 1993. Solche Details kann man ganz einfach in der Wikipedia nachlesen. Aber es sind halt auch nur Details, die mir als gebürtiger Berlinerin halt sofort auffallen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich mag ja Hotelromane und das Meer. Zudem war meine Oma als Kind nach Ahlbeck "verschickt" worden, davon hat sie mir immer wieder erzählt. Ich selbst war im Sommer 1993 auf Rügen, als dort alles noch den gewissen DDR-Charme hatte. (2007 war ich auch mal auf Usedom, aber das war dann schon viel zu überlaufen.) So musste ich beim Hören immer wieder an meine eigenen Erinnerungen denken, das war sehr schön.