Bücher mit dem Tag "umweltaktivismus"
6 Bücher
- Werner Färber
Alsterwasser
(17)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Alsterwasser
Autor*in: Werner Färber
Erschienen in Deutschland: Ursprünglich 2011, genehmigte Sonderausgabe 2020
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Krimi, Action, Drama
Preis: € 9,99 [E-Book] | € 11,99 [Taschenbuch]
Seiten: 303 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-8094-7066-3
Verlag: Gmeiner Verlag, Bassermann Verlag (Sondergenemigung)
Inhalt:
Es sollte eine gemütliche Abendparty voll kulinarischer Genüsse werden. Doch der Abend nimmt eine Wendung, die niemand vorausahnen konnte. Lea Mertens, Umweltaktivistin und Hobby-Köchin, erhält Besuch von Kriminaloberkomissar Fahnenberg, der sie über den gewaltsamen Tod einer ehemaligen Polizei-Spionin informiert. Diese hatte unbemerkt Leas Umweltaktionsgruppe bespitzelt. Fahnenbergs Motive, Leas Nähe zu suchen, scheinen eher privater Natur zu sein. Das hält sie jedoch nicht davon ab, sich für die merkwürdigen Umstände des Todes der Spionen zu interessieren und auf eigene Faust zu ermitteln.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das hier ist einer von mehreren Krimis, die ich mir vor zwei Jahren beim Aldi oder Lidl gekauft habe, die haben da mehrere dieser genehmigten Sonderausgaben für wenige Euro verkauft und da ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich mir einfach von jedem Exemplar eins gekauft. Allerdings kam ich, wie man sehen kann, lange nicht dazu, sie zu lesen und möchte das nun nachholen.
Gut, zurück zu diesem Roman. Es ist, wie alle anderen Bücher, die ich an diesem Tag gekauft habe, ein Regionalkrimi und die lese ich besonders gerne. Zwar bevorzuge ich dabei immer Bücher, die in Bayern spielen, da ich selbst aus Bayern bin und mir daher das Bundesland am vertrautesten ist, aber ich lese auch gerne Bücher, die in anderen Gegenden spielen. Dieses Buch hier spielt, für mich aus gesehen, am anderen Ende des Landes, Hamburg und Büsum.
Ich selbst war noch nie dort oben, weder in Hamburg noch in Büsum, daher fand ich es sehr interessant, hier einen kleinen Einblick bekommen zu können.
Auch wurde an ganz seltenen Stellen im Dialekt gesprochen, glaube, das war Hamburgerisch, aber ganz sicher bin ich mir da mangels Wissen natürlich nicht.
Zwar habe ich viel aus dem Kontext heraus erkennen können, dennoch war es für mich als jemand, der mit dem Dialekt absolut nicht vertraut ist, schon ziemlich schwer zu lesen und zu verstehen. Hier wäre es passend gewesen, hätte es am Ende des Buches eine Übersetzung gegeben (oder als Kommentar in der Fußnote).
Die Hauptcharakterin wie auch alle anderen Figuren, die wichtig waren, fand ich vollkommen in Ordnung. Der Partner von Lea kam mir ein bisschen blass vor, wie auch die meisten Nebenfiguren, aber das war jetzt nicht so schlimm bei dem Buch, da die meisten von ihnen auch keine sonderlich große Rolle in dem Buch spielen. Nur dieses esoterische Gerede hin und wieder fand ich ehrlich gesagt ziemlich nervig. Dass die Schmerzen hier und da keine körperliche Ursache sind, sondern seelische und dass man nicht auf die Schulmedizin vertrauen sollte. Bin nur froh, dass hier nicht die Homöopathie noch hochgepriesen wurde, das hätte mir Lea schlagartig unsymphathisch gemacht.
Die Story fand ich sehr interessant und es hat mir auch Spaß gemacht, mit Lea zusammen zu ermitteln. Zwar kam ich oft mit vielen Namen von Beteiligten durcheinander und wusste am Ende nicht mehr, wer wer ist, aber dennoch hatte ich viel Spaß beim Lesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Bild, das ich mir als Südling von Hamburg und Büsum machen durfte, war auch sehr schön.
Am Ende des Buches sind mehrere Rezepte zu Gerichten, die im Laufe des Romans gekocht und gegessen wurden. Zwar nicht alle, aber die interessantesten davon. Solche Extras finde ich immer klasse, und ich hab sie mir auch schon abfotografiert, da ich das Buch selbst nicht behalten werde.
Was ich auch erst bemerkt habe, als ich das Buch angefangen habe zu lesen: Es ist bereits der zweite Band einer Reihe. Leider ist das hier auf der Sonderediton, die ich hier habe, nirgendwo vermerkt. Man merkt es recht schnell im Text, aber man wird auch gleichzeitig über alles wichtige, das man aus dem Vorgängerband wissen muss, informiert. Daher hatte es mich dann nicht so sehr gestört, dass ich den ersten Band nicht kenne.
Fazit:
Wenn man jetzt mal von dem Esoterikkram absieht, hat mir das Buch ziemlich gut gefallen. Wenn es ein bisschen weniger verwirrend mit den vielen Namen gewesen wäre, das wäre noch vorteilhaft gewesen. Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass mein schlechtes Namensgedächtnis mit zu vielen neuen Namen auf einmal schnell überfordert ist. Ansonsten hatte ich wie gesagt viel Spaß beim Lesen. Insgesamt bekommt das Buch von mir vier Bücher.
- Matt Ruff
G.A.S.
(146)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDie politische Landschaft hat sich durch ein paar verheerende Kriege gewaltig verändert. Es gibt (fast) keine dunkelhäutigen Menschen mehr auf der Welt. Eine sonderbare Pandemie hat (nur) sie dahingerafft. Die „Neger“, die die Straßen noch bevölkern und allerorts anzutreffen sind, sind Maschinen. Es handelt sich um Androiden, die menschlich aussehen und dem Menschen das Leben vereinfachen und versüßen, weil sie ihnen einen Großteil der Arbeit abnehmen. Androiden werden universell eingesetzt (z.B. als Polizisten, Bauarbeiter, Hausbedienstete etc.). Produziert werden sie von einer Firma des Trillionärs Harry Gant, der sich Größerem verschrieben hat. Neben einer Vielzahl industrieller Unternehmungen strebt Harry Gant auch den Bau des höchsten Gebäudes der Welt, einem neuen „Turm zu Babel“, an. Mutationen haben in der Kanalisation für ein Eigenleben gesorgt. Gegen den so entstandenen gigantischen weißen Hai "Meisterbrau" steht das Zoologische Dezernat der Abwasserbehörde von New York City, das in der Kanalisation mit Booten Patrouille fährt, nahezu auf hoffnungslosem Posten. Und dann gibt es noch den (die Pandemie überlebten) grünäugigen dunkelhäutigen U-Boot-Kapitän Philo Dufresne, der mit seiner Crew und dem U-Boot „Yabba-Dabba-Doo“ Walfänger mit Sahnetorten bombardiert und Jagd auf Ökosünder, wie z.B. Schiffe von Harry Gants Flotte, macht. Eine etwas „verrückte“ Welt, in der jetzt auch noch einer der – eigentlich absolut harmlosen und friedfertigen – Gant'schen Androiden Harry Gants größten industriellen Widersacher, Amberson Teaneck, für immer „ausgeschaltet“ haben soll. Die Jagd nach dem Mörder beginnt und es entpuppt sich ein unheimliches Komplott, dessen Ziel es ist, die Menschheit auszurotten...
G.A.S. hat mich von der ersten Minute an gefesselt und die nur so sprühende Phantasie MATT RUFFs hat mich sofort in ihren Bann gezogen. G.A.S lebt einerseits von dieser (augenzwinkernden) Zukunftsvision und andererseits von den verrückten und schrillen Charakteren, die dem Autor nur so aus seiner Feder „geflossen“ sein müssen. Gekrönt wird das Ganze dann noch von den vielen schrägen Einfällen RUFFs mit vielen Anspielungen und voller parodistischem Anstrich.
- Karen Rose
Feuer
(241)Aktuelle Rezension von: Sarah203Kurzfassung
Vier Collegestudenten beschließen ein Zeichen gegen Umweltzerstörung zu setzen und stecken einen noch im Rohbau befindlichen Wohnkomplex in Brand. Zu spät bemerken sie, dass eine junge Frau von den Flammen eingeschlossen ist. Die vier beschließen, nicht mehr über diesen Vorfall zu sprechen als sie plötzlich ein Video zugespielt bekommen: es zeigt den Brand, die junge, sterbende Frau und jeden Einzelnen der vier beteiligten Studenten. Der Absender des Videos stellt seine Absichten klar: entweder sie tun, was immer er von ihnen verlangt oder das Video wird veröffentlicht. Doch dann wird ein Student nach dem anderen tot aufgefunden. Selbstmord? Mord? Und wie hängen diese Taten mit den weiteren Bränden in Minneapolis zusammen, die eine ganze Stadt in Atem halten? Detective Olivia Sutherland und Feuerwehrmann David Hunter ermitteln.
Handlung
Wie für Karen Rose typisch treibt auch in diesem Buch ein psychopathischer Täter sein Unwesen. Detective Olivia Sutherland trifft bei ihren Ermittlungen zu den Bränden in Minneapolis auf David Hunter, mit dem sie schon vor zwei Jahren eine für beide Seiten verstörende Erfahrung machte. Was ist in dieser Nacht vor zwei Jahren geschehen?
Charaktere
Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, den Charakteren Leben einzuhauchen. Sie sind Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.
Besonders gelungen finde ich, dass viele der Akteure dieses Buches schon in den zehn Vorgängerromanen eine Rolle spielen, so dass sie dem Leser immer mehr ans Herz wachsen können. Um die Entwicklung dieser Charaktere am besten nachzuvollziehen, empfiehlt es sich, die Bücher in der chronologischen Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen, jedoch ist dies kein Muss. "Feuer" ist der zweite Teil der sogenannten Minneapolis-Reihe. Im Mittelpunkt stehen unter anderem Olivia Sutherland und David Hunter, die schon im ersten, vierten und sechsten Band der Chicago-Reihe in Erscheinung getreten sind. Auch dem Rest des Hunter- / Chicago-Clans begegnet der Leser wieder, was auf mich wie Wiedersehen mit alten Bekannten wirkt. Es ist schön mitzuerleben, wie sich das Leben der einzelnen Charaktere weiterentwickelt hat.
Schreibstil
Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin mühelos.
Fazit
Auch in ihrem zweiten Roman aus der Minneapolis-Reihe, "Feuer", bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema treu: zwei attraktive, intelligente und liebenswerte Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen zufällig aufeinander und fühlen sich magisch voneinander angezogen, während eine Verbrechensserie ihren Lauf nimmt und auch vor mindestens einer der Hauptfiguren keinen Halt macht. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose gut bedient. Mich hat, wie oben schon erwähnt, das Wiedersehen mit alten Protagonisten aus vorangegangenen Geschichten gefreut.
Allerdings hat der vorliegende Roman für mich auch zwei Schwächen:
1. Die Charaktere und Motive der vier Studenten sind mir zu dünn gezeichnet. Ich hätte gern mehr über sie erfahren, über ihr Leben, ihre Motive. Sie bleiben für mich kaum greifbar.
2. Die Fülle an Namen und Charakteren ist wie so oft bei Karen Rose überwältigend. Ich bin froh, ihre Romane in der richtigen Reihenfolge gelesen zu haben, um nicht den Überblick zu verlieren. Ein paar weniger Figuren, die übrigen jedoch detailreicher geschildert, all das hätte diesem (Lady)Thriller noch mehr Tiefgang gegeben.
- Jean-Christophe Rufin
Hundert Stunden
(21)Aktuelle Rezension von: emeraldeyeWas wäre wenn? Dies ist die Frage, die "Hundert Stunden" stellt. Was wäre, wenn es einer zu allem entschlossenen Person, Organisation oder einem Staat gelänge, in den Besitz einer biologischen Waffe zu gelangen und diese auch tatsächlich zu benutzen? Jean-Christophe Rufin macht einen mutierten Choleravirus zum Hauptdarsteller seiner Version eines Horrorszenarios. Er verfälllt nicht der Sensationsgier, bei ihm fließen keine Blutströme und die Zivilisation bricht nicht zusammen. Er gönnt uns sogar ein Happy-End! Die Welt wird noch einmal gerettet von einigen mehr oder weniger widerwilligen Heldinnen und Helden. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg, der von akribischer Recherchearbeit und auch ein wenig Glück bestimmt wird. Doch gerade die sachliche, unaufdringliche Art und Weise, wie Rufin seine durchaus realistische Katastrophe Gestalt annehmen läßt, macht beklommen und misstrauisch. Man hat das Gefühl, dass so etwas vielleicht sogar schon geschehen und tatsächlich nur um Haaresbreite verhindert worden ist. "100 Stunden" macht nachdenklich und auch ein wenig schuldbewußt. Man fragt sich, ob man nicht mehr tun, aufmerksamer, radikaler sein müßte, um "die Welt" zu verbessern und damit extreme gesellschaftliche Ausschläge, in diesem Fall den Bioterrorismus, zu verhindern. Bedenkenswert, ja geradezu verführerisch, ich muß es zugeben, fand ich die eine oder andere Theorie der Ökoterroristen schon... In ihren Ausprägungen und Umsetzungen sind sie aber natürlich verachtenswert und zu bekämpfen. Man merkt dem Roman an, dass sein Autor weiß, worüber er schreibt, und das macht es zu einem Vergnügen, ihn zu lesen. - Hanna Poddig
Radikal mutig
(8)Aktuelle Rezension von: HoldenFrau Poddig schreibt über ihr widerspenstiges, freies Leben und es ist eine Freude, alles mitzuerleben. Ich wußte zB bisher nicht, wie sich Castorgegner fühlen und daß es (angeblich) so ist, daß die eingesetzten Polizisten nur so lange freundlich bleiben, soweit die Kameras vor Ort sind. Und wie fühlt man sich, wenn man an ein Schienenstück zwecks Blockade gebunden ist? Informative Einblicke neben einem flammendem Appell zu einem bewußteren und gesünderen leben. Und zusätzlich bietet das Buch an einigen Stellen die Möglichkeit, sich selbst zu hinterfragen, ob man im eigenen voll durchkalkulierten Tagesablauf nicht doch Möglichkeiten hätte, das Richtige zu tun und dagegen zu sein? Angesichts von Trump Gauland usw wünscht man sich natürlich eine Neuauflage, bis dahin sei das Buch allen allen empfohlen. - Nell Zink
Der Mauerläufer
(11)Aktuelle Rezension von: Angel10- Entwicklugsroman, sehr harter Einstieg
- Ehe, Seitensprünge, Umweltaktivismus, Ornithologie