Bücher mit dem Tag "übersetzung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "übersetzung" gekennzeichnet haben.

155 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.800)
    Aktuelle Rezension von: FerrAbbs

    Was ein Buch...
    Spannend, sprachlich einfach wunderschön (!) und so vielseitig interessant.
    Die Stadt, die Charaktere und das Erzähltempo halten sich die Hände zu einem Lesevergnügen. Ich fand es wunderbar... Von allem ein bisschen: schaurig, romantisch, verwegen und spannend.
    Ich werde definitiv die Hintergrundgeschichte Fermins lesen!

  2. Cover des Buches Die Flüsse von London (ISBN: 9783944668475)
    Ben Aaronovitch

    Die Flüsse von London

     (1.872)
    Aktuelle Rezension von: Arcedia

    Peter Grant wird zu Beginn des Buches gleich mit einem Mord und einem nunja.. etwas toten Zeugen konfrontiert. Er hat eine magische Begabung, die von seinen Vorgesetzten nicht verborgen bleibt und so wird er Nightingale unterstellt, der ihn in das magische Einweist.


    Das Buch liest sich flüssig, es ist kein Krimi, sondern ein Fantasybuch in dem versucht wird ein Mord aufzuklären, was zu noch mehr Magie und magischen Orten führt. Beim Lesen sollte man aufmerksam sein, denn man wird mit Informationen einfach zugeschüttet. Es geht schnell und rasant zur Sache und man bekommt selten eine kleine Pause. 


    Die Geschichte liest sich sicher besser, wenn man sich in London auskennt. Die Polizeitstrukturen und auch die Orte sind mir nicht bekannt, was meiner Meinung nach sicher auch viel Wissen und Insider herausnimmt. Ich habe mich auch mit dem Gedanken etwas schwer getan, dass Peter Grant im 21. Jahrhundert lebt. Es werden so viele alte Schauplätze aufgesucht, dass ich beim Lesen schnell in die 50er / 60er Jahre abgetaucht bin und durch Worte wie "Smartphone" und "Internet" erst wieder daran erinnert wurde, dass es ja doch eine modernere Geschichte ist.

    Ansonsten ein empfehlenswertes, lesenwertes Buch. Mal was anderes.

  3. Cover des Buches Der Ruf des Kuckucks (ISBN: 9783442383214)
    Robert Galbraith

    Der Ruf des Kuckucks

     (722)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Lula Landry ist tot. Das berühmte Londoner Modell hält die Polizei und die Presse in Atem. Es handelt sich um Selbstmord, auch wenn einige nicht dieser Meinung sind. Allen voran ihr Bruder. Dieser heuert den Privatermittler Comoran Strike an, um seine Mordtheorie zu beweisen. Comoran ist an einem Scheideweg seines Lebens. Wieder einmal Single, wieder Pleite und mit einer sehr bewegten Vergangenheit. Er willigt ein und wird von der Arbeitsagentur mit einer neuen Sekretärin überrascht, die er sich eigentlich nicht leisten kann. Diese Perle hilft ihm bei den Ermittlungen und es geht in die Welt des Glamours, aber auch in die Welt der Drogen, Abgründe und finstere Machenschaften. Robert Galbraith ist das Pseudonym von J.K.Rowling. Sie überzeugt auf der ganzen Linie und fesselt von Seite 1 an und der Krimi ist genial und mit dem abgestürzten Comoran ist ihr eine großartige Figur gelungen. Die Dialoge sind einfach toll und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

  4. Cover des Buches Das flammende Kreuz (ISBN: 9783426518229)
    Diana Gabaldon

    Das flammende Kreuz

     (683)
    Aktuelle Rezension von: SarahWants2Read

    Worum geht es?: North Carolina 1770. Jamie und Claire Fraser haben in den britischen Kolonien Nordamerikas Fuß gefasst, doch die Ruhe und der Frieden auf ihrem Anwesen Fraser’s Ridge sind trügerisch. Denn unter den immer zahlreicher einwandernden Siedlern gärt es, immer unwilliger nehmen die Einwohner der Kolonien die Bevormundung durch die britische Zentralregierung hin. Als es zu ersten Aufständen kommt, muss auch Jamie sich entscheiden, auf wessen Seite er stehen will. Und für Claire ist die Situation noch schlimmer: Sie weiß, dass die Unabhängigkeitskriege ihre und Jamies Liebe auf die härteste Probe seit Langem stellen werden. 

    Das Cover: Wie auch die vorherigen Bände der Reihe ist dieser Buch sehr schlicht, aber sehr edel gestaltet. Der Schriftzug passt perfekt zu den Ornamenten auf dem Buch.


    Der Schreibstil: Wie auch in den vorherigen Bänden wird die Geschichte abwechselnd von verschiedenen Protagonisten erzählt. Claires Erzählung ist dabei immer in der Ich-Perspektive und während die Kapitel von Jamie, Brianna und Roger aus der Erzähler-Perspektive geschrieben sind. Leider hatte ich dieses Mal sehr große Probleme mit dem Schreibstil. Ich bin es ja schon gewohnt, dass Diana Gabaldon sehr ausschweifend schreibt, aber hier hat sie es wirklich übertrieben. Tolle Passagen, wie die Hochzeit von Brianna und Roger, sind durch wenigen Seiten aus erzählt, aber dafür muss man über 30 Seiten darüber schreiben, wie jemand versucht ein Schwein einzufangen. Die 5. Staffel der Serie war so spannend und ich habe diese hier vergebens gesucht. Es wurden so viele uninteressante Alltagsthemen in die Geschichte integriert, dass die Spannung total abgeflacht war. 


    Die Hauptfiguren: Claire ist nun in Frasers Ridge angekommen und kümmert sich auf dem Gut um die Kranken und Verletzten. Sie geht in ihrer Rolle als Ehefrau, Mutter und Großmutter total auf. Dennoch denke ich, dass sie in diesem Buch kaum eine Entwicklung durchgemacht hat. Das finde ich sehr schade.

    Brianna ist ebenfalls angekommen, jedoch konnte sie mich in diesem Buch nicht überzeugen. In fast jedem Kapitel klagt sie über ihre schmerzenden Brüsten durch das Stillen, was auf Dauer irgendwann nur noch nervig war.

    Roger muss sich in seiner neuen Rolle als Familienvater rein finden. Es plagt ihm jedoch immer wieder die Frage ob er Jemmy's Vater ist, auch wenn er den Jungen von ganzen Herzen liebt.

    Jamie hat sich im Vergleich zu den anderen Bänden kaum verändert. Er tut wieder alles um seine Familie vor dem drohenden Krieg und anderen Bedrohungen zu schützen.


    Endfazit: Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich das Buch nicht abbrechen soll. Da ich aber ein großer Outlander-Fan bin, hat dann doch die Neugier gesiegt und ich habe weitergelesen. Als Begleitbuch zur Serie ist es in Ordnung, aber das Buch an sich kann ich leider gar nicht weiter empfehlen. Langweilige Szenen werden künstlich in die Länge gezogen und interessante Passagen sind in wenigen Seiten aus erzählt. Die Änderungen in der Serie haben die Geschichte deutlich aufgewertet, da hier so viel Potential drin steckte, was einfach nicht genutzt wurden ist. Die süßen Szenen rund um den kleinen Jemmy waren für mich das Highlight des gesammten Buchs.


    Das Buch erhält von mir enttäuschte 1,5 von 5 Sterne.

  5. Cover des Buches Babel (ISBN: 9783847901433)
    R.F. Kuang

    Babel

     (222)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Jagusch

    Für mich war es wirklich das Buch zu lesen und nebenbei das Hörbuch zu hören, das hat mich wirklich richtig konzentrieren lassen und hat vor allem dafür gesorgt, dass ich "nur" 2 Monate für das Buch gebraucht habe.

    Stellenweise war ich mir sicher, dass ich nicht schlau genug für das Buch bin aber sowas hat mich noch nie abgehalten LOL

    Die Story war unheimlich gut aufgebaut, so vielschichtig, so interessant, spannend, und lehrreich. Ich hätte mir gewünscht mehr aus der Sicht der anderen Charaktere zu lesen, Robin war einfach unheimlich anstrengend für die lange Zeit in seinem Kopf zu sein.

    Ich mochte total die düstere Stimmung in dem Buch, die ganzen komplizierten Charaktere und ihre noch komplizierteren Beziehungen zu einander.

    War es die beste Entscheidung das mein erstes R.F. Kuang Buch zu machen? Sicher nicht aber ich bin auch nicht für gute Entscheidungen bekannt. Aber jetzt hab ich noch soviel Auswahl von ihren Büchern, die ich unbedingt lesen will.

  6. Cover des Buches Der Schrecksenmeister (ISBN: 9783328107507)
    Walter Moers

    Der Schrecksenmeister

     (1.199)
    Aktuelle Rezension von: Krimi-Fan_2021

    Die kleine Kratze (! - kein Schreibfehler) Echo schließt einen unheilvollen Pakt mit dem Schrecksenmeister Eißpin, um dem Hungertod zu entgehen. Leider sieht der Pakt vor, dass Echo am Ende in Eißpins Kochtopf landen soll. Ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit beginnt, um diesem Schicksal zu entgehen.

    Mal wieder eine tolle Geschichte von Moers, die von Anfang bis zum Schluss spannend ist und einfallsreiche Wendungen parat hält - alles mit einem guten Schuss Humor, aber auch mit offensichtlicher Liebe zu den Figuren erzählt. Selbst der grausame Schrecksenmeister Eißpin hat seine Momente, in denen er mir beim Lesen fast schon ans Herz gewachsen ist.

    Für alle, die fantasievolle Geschichten mögen, ein echter Lesegenuss.

  7. Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783596907304)
    Fjodor M. Dostojewski

    Verbrechen und Strafe

     (164)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    Rodion Romanowitsch Raskolnikow, ein ehemaliger Student, fristet ein ärmliches Dasein und muss immer wieder Geld bei einer alten Wucherin leihen. Da er sich zu Höherem berufen fühlt und die alte Frau für ihn nur eine Laus ist, will er sie umbringen. Nachdem Raskolnikow seinen Plan umgesetzt hat, plagt ihn jedoch sein Gewissen und die Polizei gerät auf seine Spur. Wird er mit seiner Tat davonkommen oder nicht? 


    „Verbrechen und Strafe“ ist mein erstes Werkt von Fjodor Dostojewski und ich wusste vorher nicht, dass Elemente eines Kriminalromans in dieses Buch eingeflossen sind. So wurde es unerwarteterweise phasenweise echt spannend. Vor allem Raskolnikows Katz-und-Maus-Spiel mit den Ermittlern und der verbale „Showdown“ mit Porfirij Petrowitsch waren ganz großartig herausgearbeitet.

    Durch die Ermordung der Alten glaubt Raskolnikow der Menschheit etwas Gutes zu tun, da er „unwertes“ Leben beseitigt. Wenn ihr euch jetzt fragt, „Habe ich das nicht schon einmal irgendwo gehört?“ oder es euch beklemmend aktuell vorkommt, dann geht es euch wie mir. Gerade die Aktualität der zugrundeliegenden Motive des Protagonisten, gepaart mit dem Blick auf arme und reiche Menschen in Sankt Petersburg, auf die man im Roman trifft, haben mich begeistert! Dadurch wird „Verbrechen und Strafe“ zu einem zeitlosen Meisterwerk.


    Es gibt noch einige weitere Erzählstränge, die sich um Sonja und Raskolnikows Familie drehen. Dabei geht es wieder um Armut und um Wege, daraus zu entkommen. Außerdem wird ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft gezeichnet. Dies hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.


    Die Charaktere sind alle gut gezeichnet: Dunja gefiel mir extrem gut mit ihrer Charakterstärke, Dmitrij lockert die Handlung auf und bringt eine humorvolle Note mit ein, Sonja ist eine gute Seele und verantwortlich für die Läuterung Raskolnikows. Luschin ist ein Narzisst, Swidrigajlow ein widerlicher Pädophiler und Porfirij Petrowitsch ein gerissener Ermittler.


    Mit Swetlana Geiers Übersetzung bin ich sehr gut zurechtgekommen. Der Stil eines Romans aus dem 19. Jahrhundert wird als Rahmen beibehalten, doch lockern zeitgenössische Worte und ein modernerer Satzbau das Ganze auf lassen den Leser nicht ermüden. So macht das Lesen russischer Klassiker Spaß! Ich bin mir sicher, dass ich gerne noch zu weiteren Werken Dostojewskis greifen werde. 

  8. Cover des Buches Ensel & Krete (ISBN: 9783328602064)
    Walter Moers

    Ensel & Krete

     (1.121)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Ensel und Krete erleben von dem Moment an in dem sie sich im Wald verlaufen nur noch Abenteuer. Sie treffen auf die unterschiedlichsten Geschöpfe wie zum Beispiel einen Laubwolf und die unsterblichen Sternenstauner und geraten in die unmöglichsten Situationen. "Zum Glück" erlöst der Erzähler Hildegunst von Mythenmetz die Leser ab und zu an den spannendsten Stellen durch seine neueste stilistische Erfindung, die "Mythenmetzsche Abschweifung", in welcher er den Lesern seinen Schreibtisch näher erläutert, über seinen ärgsten Feind herzieht und eben alles erzählt was ihm gerade so durch den Kopf geht, sprich: er schweift ab.
    Mehr wird an dieser Stelle aber nicht verraten.Der Titel von Walter Moers' Buch lässt schnell eine Verbindung zu einen Bekannten Märchen erahnen und es lässt sich nicht abstreiten dass das Grundmotiv Ähnlichkeiten aufweist. Aber Walter Moers wäre nicht Walter Moers wenn er dem Ganzen nicht seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken könnte.
    Und so folgen wir Ensel und Krete in eine Welt, die voller Wunder und Absonderheiten ist und hier und dort auch gerne allen Naturgesetzen trotzt.
    Fhernhachen, Laubwölfe, Sternenstauner, Buntbären und vieles mehr bevölkert diese Welt und manchmal geben auch Pflanzen ihren Kommentar zu den Ereignissen ab.
    Und auch alte Bekannte kann man treffen.
    Und natürlich darf man den Zamonischen Autoren Hildegunst von Mythenmetz nicht vergessen, der sich auf seine ganz eigene Art und Weise in die Geschichte einbringt.
    Wieder ein herrlicher Lesespaß.

  9. Cover des Buches Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte (ISBN: 9783596520732)
    Rachel Joyce

    Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte

     (331)
    Aktuelle Rezension von: chiara2018

    „Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte“ knüpft an einen kleinen, scheinbar banalen Umstand an, nämlich die Zeitanpassung im Jahr 1972.  

    Zwei Sekunden. Was macht das schon aus? Diese Frage stellt sich der junge Byron, als ihm sein Freund James davon erzählt. Doch genau um diese zwei Sekunden mehr geht es im Buch. Sie sollen über sein Schicksal und das seiner Mutter entscheiden. 

    Das Buch nimmt erst allmählich an Fahrt auf, es hat mich dann aber ab der Hälfte gepackt und sehr berührt. Anders als „Die unwahrscheinliche Reise des Harold Fry“ ist der Grundtenor eher beklemmend und traurig als skurril und humorvoll. Es trägt phasenweise Züge eines Psychothrillers. Man ist versucht in die Handlung einzugreifen und der armen Mutter von Byron die Augen öffnen, während sie in eine Spirale von Schuld und Gewissensbissen gerät und nicht bemerkt, dass sie belogen und betrogen und schamlos ausgenutzt wird. In einen Sog gerät, dem sie nicht mehr entkommen kann. Deswegen  hat mich das Buch sehr angerührt und beschäftigt. Die Geschichte  hat betroffen gemacht, für mich ein paar Fragen offengelassen (gerne hätte ich mehr über ihre Mutter erfahren) aber das Ende hat auch etwas Hoffnung hinterlassen und mit der schicksalhaften Entwicklung ein bisschen versöhnt. 

    Rachel Joyces Schreibstil ist  zudem einfach zauberhaft. Ihre Schilderungen aus der Sicht des Kindes Byrons sehr sensibel und einfühlsam. Genau das macht dieses Buch aus. Zudem werden die Siebziger Jahre in England sehr gut eingefangen. In gewisser Weise ist es daher auch eine Zeitreise. In eine Zeit, die nicht nur weltoffene und friedliche Hippiezeit war, wie man es von den Siebzigern erwarten könnte, sondern auch noch sehr spießig und engstirnig. Und brutal und verständnislos gegenüber Außenseitern und traumatisierten Kindern. 

    Wegen der zauberhaften und empathischen Schilderungen auf jeden Fall ein lesenswertes Buch! 



  10. Cover des Buches Judassohn (ISBN: 9783426637708)
    Markus Heitz

    Judassohn

     (320)
    Aktuelle Rezension von: Michelly

    Band zwei der Judas-Reihe von Markus Heitz kann sich durchaus sehen lassen, ist für mich aber ein wenig schwächer als Band eins (4/5 Sternen).

    Die Geschichte ist durchweg spannend und sehr interessant und es gibt Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Mir war lange Zeit nicht klar, wie der Autor die verschiedenen Handlungsstränge denn letztendlich in eine Geschichte verflechten möchte, was durchaus die Spannung zusätzlich erhöhte. Dennoch war mir die Auflösung ein wenig zu abgehoben, damit musste ich mich erst einmal auseinander setzen und darüber nachdenken, was denn nun genau passiert ist. Da ist für mich der Knick in der Geschichte und daher auch der leichte Punkteabzug im Vergleich zum Vorgänger. Zudem geht es in dem Buch (leider) kaum um Sia, sondern wir reisen in deren Vergangenheit und lernen viel über die Umstände dazu. Das ist natürlich nicht negativ in dem Sinne, der Klappentext lies jedoch eine ganz andere Geschichte vermuten.

    Ich werde natürlich trotzdem den dritten Band lesen, die Geschichte rund um Sia ist wirklich spannend und gut aufgebaut und für Vampirfans, die es mögen, wenn es ein wenig härter zugeht, durchaus zu empfehlen. 

  11. Cover des Buches Die Feuerschreiber (ISBN: 9783038480907)
    Claudia Schmid

    Die Feuerschreiber

     (16)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    „Wer hätte wohl gedacht, dass hinter feuchten Klostermauern so ein Geist heranwächst. Und er hat großen Mut, der fürchtet sich nicht vor den Mächtigen!“

    Die Begegnung des Philipp Melanchthon, seines Zeichens Magister, Professor, Sprachgelehrter, und großer Geist in kleinem, unscheinbarem Körper, mit dem Mönch aus Wittenberg hatte bedeutende Folgen für die Kirche. Die beiden Männer waren zwar in mancherlei Hinsicht unterschiedlich, hatten jedoch ein gemeinsames Ziel vor Augen. Ihrer beider Bestreben war es, das Evangelium Gottes durch genaues Studium zu erkunden und die Kirche und das Universitätsstudium zu erneuern. Sowohl Luther als auch Melanchthon waren dazu berufen, zu Reformatoren zu werden, sie gingen ihren Weg mit unerschütterlicher Überzeugung. Melanchthon bildete mit seiner ruhigen, besonnenen Art einen Gegenpol zum aufbrausenden, glühenden Geist Luthers mit seinem messerscharfen Verstand, seiner Fähigkeit zum Ordnen von Gedanken und seiner bemerkenswerten Redlichkeit im Ringen um Wahrhaftigkeit. Ihre Gottesfurcht, ihr tiefer Glaube und das Wissen um die Dringlichkeit der Erneuerung der Kirche einte sie ebenso wie der Drang, den Menschen Bildung und Wissen zu vermitteln und ihnen zu dienen.

    Durch ihre gründlichen Recherchen gestattet die Autorin im vorliegenden Buch tiefe Einblicke in die Zeit der Reformationsbewegung und den Ursprung der Erneuerung der Kirche. Claudia Schmid begeisterte mich mit einer prallen Fülle von historisch relevanten Fakten und ließ mich in Form von Dialogen zwischen den Protagonisten an deren Ansichten, Anliegen und Lehren teilhaftig werden. Zwar ist – und bleibt – das Kernthema dieses Buches die Reformation mit all ihren Hintergründen und Auswirkungen, die bittere Armut und das unermessliche Leid des einfachen Volkes und die Errungenschaften dieser Zeit werden jedoch ebenfalls beleuchtet.

    Der schöne, gewählte Sprachstil hat viel dazu beigetragen, das Lesen zu einem Vergnügen zu machen. Die Kombination von fundierten Informationen und der Erzählung in Form eines Romans fand ich ausgezeichnet umgesetzt. Historische Ereignisse wurden auf sehr lebendige, interessante, oft sogar fesselnde Weise vermittelt und ich hatte an vielen Passagen das Gefühl, tief ins Geschehen einzutauchen.

    Die Autorin konzentriert sich im vorliegenden Buch nicht allein auf ihre beiden Protagonisten Melanchthon und Luther. Sie gibt auch weiteren bekannten Figuren wie beispielsweise dem Ablassprediger Johannes Tetzel, dem Erzbischof Albrecht von Mainz, dem Hofmaler Lucas Cranach sowie dessen Freund Albrecht Dürer, Luthers Kontrahenten Johannes Eck, und vor allen Dingen den Ehefrauen der beiden Reformatoren ein Gesicht. Ich konnte mir die ruhige, gütige und mitfühlende Katharina Krapp mit ihrer zarten Statur ebenso bildhaft vorstellen wie die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die dem Haushalt Luthers vorstand und ihren Mann in jeder Hinsicht eine großartige Unterstützung war. Dieses Buch weckte in mir das Verlangen, mich intensiver mit der Lebensgeschichte Luthers und seiner Beziehung zu Katharina von Bora zu beschäftigen. Die Person des Jörg Unbereit als Wegbegleiter Philipp Melanchthons empfand ich als sehr gutes Stilmittel, um dem Leser das Leben des Bauernstandes und die Entstehung der Wiedertäufer-Bewegung nahezubringen. Der geschickte, kräftige Hüne aus dem Odenwald begleitet Melanchthon nach Wittenberg, ihre Lebenswege kreuzen sich danach immer wieder.

    Nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich der optischen Aufmachung empfand ich dieses Buch als wirklich gelungen. Der Titel „Feuerschreiber“ könnte eindrucksvoller nicht dargestellt sein wie auf dem Cover dieses historischen Romans: ein Tintenfass mit Feder und den in kalligraphischen Schriftzügen angeführten Namen der beiden Reformatoren befindet sich in der oberen Hälfte des Buches, während die untere Hälfte von einem roten, lodernden Feuer dominiert wird und Bewegung und Gefahr versinnbildlicht. Der in großen weißen Lettern angeführte Buchtitel in der Mitte wurde mit tiefroter Farbe hinterlegt – eine wahrlich anziehende, aussagekräftige und gelungene Gestaltung!

    FAZIT: Ich empfand die Lektüre dieses historischen Romans aus der Feder von Claudia Schmid als höchst informatives, interessantes und an manchen Stellen sogar fesselndes Lese-Abenteuer, das mir auf den Spuren der beiden großen Reformatoren ein tiefes Eintauchen in die Geschichte erlaubte. „Die Feuerschreiber“ war eine Lektüre, die ich uneingeschränkt weiter empfehle!
  12. Cover des Buches Winston Brothers (ISBN: 9783958183124)
    Penny Reid

    Winston Brothers

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Luna0501

    Allen anderen spielt Cletus genau das vor, was die Situation gerade erfordert. Ein liebevoller Trottel? Check. Ein gerissener Verhandlungspartner? Definitiv. Ein scharfsinniger Beobachter? Auch. Ein gefährlicher Strippenzieher? Nicht offensichtlich. Er denkt, er kann alles kontrollieren und jeden perfekt einschätzen, aber auch ein Cletus hat seine Fehler. Was ich an ihm am meisten mag, neben seiner Intelligenz, sind sein trockener Humor und die Liebe zu seiner Familie. Hat er jemanden in diese integriert, beschützt er diese Menschen mit allen Mitteln.

    Und da kommen wir auch schon zu Cletus’ Kryptonit. Jennifer ist im Ort nur als die Bananenkönigin verschrien. Die Einwohner sehen nur ihr tadeloses Make up, die altbackenen gelben Kleider und das stille Verhalten. Das dies alles nur eine Maske ist, versteht niemand – vor allem nicht ihre Eltern. Jennifer ist eine Marke. Mehr nicht. Das die junge Frau so empathisch wurde und ihre Backkünste mit chemischen Vorgängen erklären kann, hat sie ihnen definitiv nicht zu verdanken. Das war Jennifer ganz allein. Ich bewundere sie und war froh, als Cletus ins Spiel kam.

    Ihr Aufeinandertreffen hat nämlich nichts mit Zufall zu tun und als der Klügste der sechs Brüder auf die junge Frau trifft, haut sie ihn zu seinem eigenen Schock aus den Latschen. Das hat er ihr nicht zu getraut und so beginnt ein sehr witziges Spiel.

    Die Nebencharaktere tragen natürlich auch noch einiges zur Geschichte bei und auch eine gewisse Hochzeit oder Andeutungen auf ein mögliches anderes Paar bringen interessante Aspekte.

    Ich liebe dieses Buch, weil die Behandlung der verschiedenen Charaktere dieses mal so viel Feingefühl zeigt. Sie ist ein Mädchen, dass sich dringend von ihren Eltern los sagen muss und mit 22 Jahren endlich selbst finden sollte. Und er muss dringend lernen zu vertrauen, die Welt anders war zu nehmen und seine Rachsucht zu kontrollieren, aber vor allem muss Cletus lernen, dass man ein Herz nicht kontrollieren kann.

    Die Schreibweise ist locker und leicht, trägt uns fließend über die Seiten und macht einfach Spaß. Ich tauchte gerne in die Handlung ein und habe mich köstlich amüsiert. Die Sprüche sind der Hammer und haben mich oft zum Lachen gebracht.

    Ich kann den 3. Band sehr gut empfehlen.

  13. Cover des Buches Der Dante Club (ISBN: 9783423208260)
    Matthew Pearl

    Der Dante Club

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Felice
    Wenn man die ersten einhundert Seiten überstanden hat, in denen die Handlung noch etwas unstrukturiert ist und die vielen Personen verwirren, wird man mit einem richtig guten historischen Krimi belohnt.
    Die Mitglieder des "Dante Club" gab es zu der Zeit wirklich, der Fall ist fiktiv, aber realistisch erzählt und auch die Beweggründe des Täters sind in gewisser Weise nachvollziehbar.
    Der Autor legt großen Wert auf die Stimmung in Neuenglad Mitte des vorletzten Jahrhunderts und auch wenn nicht alle Personen gleich sympathisch sind, formen sie sich doch zu einer starken Gemeinschaft, die gemeinsam mit dem ersten farbigen Polizisten Bostons den Fall lösen.
  14. Cover des Buches Dunkelheit (ISBN: 9783641061944)
    Anne Bishop

    Dunkelheit

     (181)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    Erster Teil der DIE SCHWARZEN JUWELEN-REIHE Ich muss gestehen das ich ausser den ersten paar Seiten, den Anfang etwas mühsam fand.Es ging relativ zügig los als Jaenelle das erste mal als kleines Kind ihren "Mentor" trifft.Dann kamen extrem viele Charaktere ins Spiel ( ich weiss das man sie ja irgendwie im ersten Band einer Reihe vorstellen muss).Aber ich verlor zeitweise den Überblick auch weil noch verschiedene Bluthierarchien,Kasten zu den verschiedenen Protas dazukamen und wer welches Juwel trägt.Auch sollte man vielleicht erwähnen das es eher ein sagen wir mal "Fantasybuch mit etwas erhöhtem Niveau" ist.Mir hat das Buch sehr gut gefallen aber ich habe gemerkt das ich es ohne andere Bücher lesen muss.Man muss sich wirklich konzentrieren und drannbleiben.Die Sprache ist sehr speziell und gut meiner Meinung nach.Gewisse Dinge werden nur angeschnitten und der Leser muss quasi , wie verstehen was damit gemeint ist.Es ist eine sehr düstere Geschichte und trotzdem gefällt sie mir sehr gut.Die Brutalität habe ich persönlich nicht als so schlimm empfunden.Vorrallem hat die Autorin dem Leser alles bildgewaltig präsentiert.Jedes Gefühl und jede Gesichtsregung!Das einzige was ich gar nicht gut finde,eher sogar etwas doof, sind diese Schlangenzähne,die gewisse Charaktere unter einem Finger haben und hervorstossen können.Auch das man sie "melken" muss fand ich dementsprechend lächerlich.Sonst kann ich nur sagen das ich an der Reihe drannbleibe weil mir die Geschichte wirklich gut gefällt.Ich hoffe das ich mich bis zum zweiten Band noch an alle Protagonisten erinnern kann...(wahrscheinlich eher nicht 😂😂) Klappentext : 📖 Einst waren die Kasten des Blutes die Wächter der dunklen Reiche - doch längst sind ihre Reihen zersetzt von Gier und Perversion.Eine alte Prophezeiung verspricht die Rückkehr einer Hexe, die die Kasten zu alter Grösse führen wird. Wer aber ist die Auserwählte?Etwa die junge Jaenelle , die noch nichts von ihren ungeheuren magischen Kräften weiss? Und wie sollen diejenigen , die eine neue Blüte der Reiche erträumen ,Jaenelle gegen Königin Dorothea und ihre grausamen Häscher schützen, die die Zügel der Macht in Händen halten?
  15. Cover des Buches Perlmanns Schweigen (ISBN: 9783641025526)
    Pascal Mercier

    Perlmanns Schweigen

     (82)
    Aktuelle Rezension von: LittleRose

    Der Inhalt

    Als angesehener Professor für Sprachwissenschaft genießt Phillip Perlmann hohes Ansehen. Doch er hat ein Geheimnis, das ihm den Schlaf raubt. Schon seit geraumer Zeit plagt ihn eine Schreibblockade, so übel, dass er nicht ein Wort aufs Papier bringt. Während er nach außen die Anerkennung durch sein Umfeld genießt, wächst gleichwohl der Veröffentlichungsdruck neuer Erkenntnisse. Dabei läuft ihm die Zeit davon, denn ein wissenschaftlicher Austausch mit seinen Kollegen steht unmittelbar bevor. Angesichts des Konkurrenzdrucks ist klar: Perlmanns Reputation steht auf dem Spiel. Doch dann gerät er zufällig an ein unveröffentlichtes Manuskript eines Kollegen und es stellt sich die Frage wie weit man gehen würde, um seinen guten Ruf zu retten.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch geht definitiv unter die Haut. Selten habe ich bei einer Hauptfigur so eine Nähe gespürt, wie es hier der Fall war. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr wird man in den emotionalen Strudel von Perlmanns Innenleben hineingezogen. Als Leser kann man förmlich die Verzweiflung ob seiner Schreibblockade miterleben. Geplagt von seinen inneren Dämonen trifft Perlmann Entscheidungen, die ihn an den Rand des seelischen Abgrundes führen. Versagensängste, Leistungsdruck und eine Prise Paranoia treiben die Geschichte zum nervenzerreißenden Höhepunkt. Im Zuge der Ereignisse entfaltet sich ein derart subtiler Horror, welcher einen nicht mehr loslässt. Dementsprechend hatte nicht nur unser Protagonist schlaflose Nächte, sondern ich auch, die das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

    Fazit:

    Es gibt Werke, die vergisst man schnell, wenn man sie mal gelesen hat. Und dann gibt es Bücher wie „Perlmanns Schweigen“, die sehr lange nachwirken. Das liegt zum einen daran, dass sich der Roman nicht so einfach in eine Schublade stecken lässt. In einer Mischung aus Surrealität und Thriller wird hier Kritik am Wissenschaftsbetrieb geübt. Wer sich auf diesen interessanten Ansatz einlässt, wird mit einer ungewöhnlichen und spannenden Geschichte belohnt.

    Für Fans von  Die geheime Geschichte von Donna Tartt, Die Pilgerjahre des farblosen Herren Tazaki von Haruki Murakami

  16. Cover des Buches Kleine freie Männer (ISBN: 9783641099886)
    Terry Pratchett

    Kleine freie Männer

     (317)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Tiranas Weh ist neun Jahre alt, lebt im Kreideland und hat beschlossen, eine Hexe zu sein.

    Doch was gehört dazu, eine Hexe zu sein?

    Sie stellt sich vor, wie schön es wäre, mit einem Fingerschnippen frische Butter herstellen zu können, statt lange stampfen zu müssen; und generell alles schneller und leichter erledigt zu bekommen.

    Schnell merkt Tiffany jedoch, dass sehr viel mehr dazu gehört, eine echte Hexe zu sein.

    Mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen, anderen Helfen und fiese Monster bekämpfen, die sich aus einer anderen Welt ins Kreideland geschlichen haben, sind nur einige Punkte auf der Liste der Dinge, die sie lernen muss.

    Ihr zur Seite stehen zum Glück die Wir-sind-die-Größten; ein Koboldvolk, das gerne säuft, kämpft und weiter säuft.

    Als Tiffany sich auf dem Weg macht, ihren kleinen Bruder aus den Fängen der bösen Feenkönigin zu befreien, lernt sie sich selbst von einer ganz neuen Seite kennen.

    Typisch für die Bücher von Terry Pratchett sind auch hier wieder gesellschaftskritische und philosophische Themen eingestreut, was dem ganzen eine gewisse agiere verleiht.

    Der oftmals fiese und doch sehr alltägliche Humor gibt der Geschichte noch das gewisse Etwas.

  17. Cover des Buches Babel (ISBN: 9780063021426)
    R.F. Kuang

    Babel

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Shannon

    Was wird dieses Buch gelobt und promotet! Dabei kommt es daher als Wälzer mit unzähligen akademischen Anekdoten und Fußnoten. Das neue "Game of Thrones", besser als "Harry Potter" hieß es. Nun hab ich die Lektüre abgeschlossen. Was ist mein Eindruck?

    Rebecca F. Kuang ist eine beeindruckende, intelligente Frau. Ein Buch wie dieses schreibt sich nicht einfach so. Mal abgesehen von der fantastischen Prämisse, die hinter dem Buch steckt, muss sie sich unglaublich gut mit Übersetzungen auskennen und hervorragendes Wissen über das British Empire, Kolonialismus und das akademische Leben in Oxford besitzen. Für eine dermaßen junge Frau finde ich das beeindruckend.

    Die Grundhandlung ist leicht erklärt. Chinesischer Waisenjunge wird von britischem Gelehrten nach Oxford gebracht und schon von klein auf als Übersetzer erzogen, denn das Empire ist auf den Bedeutungsverlust bei Übersetzungen angewiesen um die Silberbarren zu aktivieren, die den birtischen Kolonialismus am Laufen halten, bzw. erst möglich machen. Diese Art von Magie bedeutet Reichtum für den Westen und Armut, Unterdrückung und Sklaverei für die Kolonialländer. Bald schon wird das auch unserem Protagonisten Robin Swift klar, der zunehmend unter der Diskrepanz der Loyalität zum Mutterland und zum Land der schier unbegrenzten Möglichkeiten in der neuen Heimat hadert. 

    Mit dieser Grundidee sind die Rollen klar verteilt. Der Turm der Übersetzer und seine Gelehrten, ja die westliche Welt mit ihrem Luxus, sind die Bösen. Die Kolonisierten sind die Guten. Wobei Kuang auch hier sehr geschickt differenzierte Untertöne einwebt - die Arbeiterbewegung im 18. und 19. Jahrhundert in Großbritannien, die Unterdrückung der Frauen im Viktorianischen Zeitalter. Für einen Anglisten ist dieses Buch eine wahre Fundgrube! Wir haben einen bedeutenden Abschnitt der britischen Geschichte sehr klug dargestellt und in einen Fantasy-Rahmen gesetzt und das Wunder der Übersetzung, alle Fehlerquellen, die Bedeutungsverluste zwischen den Sprachen, die Arbeit an Übersetzungen, das akademische Leben an einer englischen Eliteuni glaubhaft und realitätsnah dargestellt. Ein wahrer Traum! So hat sich Kuang bei mir die 4 Sterne verdient.

    Kommen wir nun zu den Schwächen. Unser Robin Swift ist ein wahrer Held und tatsächlich scheut sich die Autorin nicht ihm und seinen Freunden ordentlich zuzusetzen. Im letzten Drittel sterben die Charaktere wie die Fliegen. Von daher scheint der Vergleich mit "Harry Potter" und "Game of Thrones" tatsächlich naheliegend. Jedoch - es war mir als Leserin völlig egal. Ich konnte das Buch im Endspurt zwar nicht aus der Hand legen, weil ich auf die Lösung gespannt war, die Charaktere selbst habe es jedoch nie geschafft mich emotional zu erreichen. Ich finde das durchaus spannend, denn Kuang widmet unter anderem Letty und Victoire zwei Kapitel in denen ihre Beweggründe und Geschichten erzählt werden. Sie werden jedoch "erzählt" - auf der Gefühlsebene erreichen sie mich nicht . Während Rowling und Martin meisterlich mit den Emotionen der Leserschaft spielen, kann ich hier nicht mal aufrichtig behaupten, Robin Swift sonderlich zu mögen. Was ging da bei der Charakterbildung schief?

    "Babel" bleibt für mich auf intellektuellem Level und mit all der eingewobenen Geschichte des Kolonialismus, Feminismus, Gewerkschaften etc. herausragend - aber verkopft ohne Ende. Dennoch gebe ich eine Leseempfehlung und harre gespannt der Dinge, die von Frau Kuang noch kommen werden.


    P.S.: Wie schade, dass uns der deutsche Verlag den Untertitel über "Die Notwendigkeit der Gewalt" nicht zugemutet hat. Das Thema zieht sich durchs ganze Buch und trägt nicht unwesentlich zu den Schlusskapiteln bei.

  18. Cover des Buches Crew (Wolf Crew 1) (ISBN: 9783958184336)
    Tijan

    Crew (Wolf Crew 1)

     (92)
    Aktuelle Rezension von: bookandcatlove

    Worum gehts?

    Um in der Stadt zu überleben, in der ich wohne, gibt es zwei Optionen.

    Du kannst zu den Normalos gehören – Cheerleader, Sportler, Mitglied des Debattierteams oder im Jahrbuchkomitee sein. Du kannst so tun, als wäre unser Leben gewöhnlich.

    Oder du bist Crew.

    Beleidigst du uns, tun wir dir weh.

    Verletzt du uns, zeigen wir dir, was wirkliche Schmerzen sind.

    Legst du dich mit uns an, löschen wir dich aus.

    Mein Name ist Bren. Ich bin die einzige Frau in der Wolf Crew – der besten, wildesten und gefährlichsten Crew, die es gibt. Und wir haben eine Regel: Man darf sich innerhalb der Crew nicht verlieben.

    Tja … zu spät.


    Das Buch „Crew“ handelt um Freundschaft,Zusammengehörigkeit,Familendrama,Crewangelegenheiten und Liebe.

    Bren ist eine unheimliche starke Hauptprotagonisten die sich nichts von anderen sagen lässt.

    Sie musste in ihrem Leben schon viel durchstehen und war oft auf sich allein gestellt.Bis sie ihre Crew traf.

    Bren ist das einzige Mädchen,dass einer Crew angehört und dementsprechend hat sie auch mit vielen Vorurteilen an der Highschool zu kämpfen.Gehört man einer Crew an hat man eine neue Familie dazu gewonnen. Sie kämpfen füreinander und stehen füreinander ein.

    Fazit:

    Ein toller Auftakt einer Reihe.

    Das Buch endet mit einem Cliffhanger sodass man unbedingt wissen möchte wie es weiter geht.

    Ich bin gespannt wie Bren‘s Abenteuer rund um die Crew weiter geht.


  19. Cover des Buches Craving Trix (ISBN: 9783864438363)
    Nicole Jacquelyn

    Craving Trix

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Buch_Versum

    Schon die ersten Zeilen sind mitreißend, zeigen wie Trix sein könnte, wie energisch, eifersüchtig und doch voller Liebe sie zu Cam ist.
    Dieser nimmt sie mit ihren jungen Jahren nicht Ernst, bricht ihr somit ihr zerbrechliches Herz und weiß gar nicht was er mit den unbedachten Worten, der Zurückweisung anrichtet.

    Nach dem Prolog wird man in spätere Zeit geschleudert, wird weiterhin teil von Trix und Cams Leben, was einen nicht nur von berauschenden Emotionen als auch einer Leidenschaft, die unerträglich auszuweichen ist, gepackt sondern auch von einem spannungsgeladenen als auch
    gefährlichen Verlauf einnimmt.

    Besonders Trix schließt man sofort ins Herz, sieht sie als so eine starke Persönlichkeit, zeigt und doch ihre Schwäche preisgibt, wie überfordert sie ist, wie schnell sie sich mit der Entwicklung ihrer Beziehung und wie wundervoll sie mit ihrer Situation umgeht. Wie erstaunlich sie mit jeder Zurückweisung umgeht, aber auch ihre Schwächen preisgibt und nicht immer den richtigen Weg eingeht.

    Im Bezug auf Cam war sie vom ersten Moment an verloren, schon immer war er ihr Schwarm und war für sie da, gab ihr Halt, beschützend und zärtlichen im Umgang, jedoch stößt man einen nicht allzu oft weg, bis irgendwann das Herz nicht mehr will. Cam ist loyal, stark, verbissen, natürlich beschützend und fürsorglich.

    Trix und Cam sind eine wundervolle Kombination, ihre Dynamik der hitzige Umgang miteinander sind erstaunlich und haben mich in einen Leserausch versetzt.
    Ich war vollkommen in dem Werk gefangen und habe packend mit den Protagonisten verfolgt wie sie sich in ein Gefühlschaos stürzen, wie sie erwachsen werden und hoffentlich am Ende zueinander finden.
    Das Buch hat mich in den Erlangen der Entwicklung, der schrecklichen Leids und der Entstehung von etwas wunderbaren, was einem ängstlich und verwundbar macht aber auch stärker und mutiger in dem Geschehen verwickelt.

    Ich war mitten drin, habe spekuliert und konnte es nicht fassen, was die Persönlichkeiten durchleben mussten. Ihr Schmerz und ihre Emotionen waren greifbar und habe mich in die Handlung verstrickt, so dass ich es in einem Rutsch verschlungen habe.

    Herausstechend auch die Impulsivität guter als auch schlechteren Emotionen, ihre Weiterentwicklung als auch die beschützende Art für den anderen.
    Ich kann euch das Buch nur ans Herz legen und bin vollkommen begeistert, bleibe berührt und nervenaufreibend sowie von dem Ausgang vollkommen zufrieden zurück.

    Als Sahnehäubchen bekommt man übrigens eine Vielfalt von Charakteren die einen neugierig auf ihre eigene Geschichte machen. Die Loyalität, ihr Rückhalt und Liebe ist erstaunlich. Ich freue mich sehr bald ihre eigene Geschichte zu erfahren und warte sehnsüchtig mehr aus der Feder der Autorin zu lesen.

    Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag. Trotz der Bereitstellung hat dies in keiner Weise meine ehrliche Meinung zum Buch beeinträchtigt.

    #CravingTrix
    #NicoleJacquelyn
    #SiebenVerlag
    #Rezension


  20. Cover des Buches Bullet Train (ISBN: 9783455015454)
    Kotaro Isaka

    Bullet Train

     (100)
    Aktuelle Rezension von: rebell

    Inhaltsangabe: Fünf Killer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sitzen zusammen mit dem Opfer einer Entführung und einem Koffer voller Geld im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der auf die Endstation zurast, an der sie einer der Bosse von Tokios Unterwelt erwartet. Erst kommt der Koffer abhanden, dann verstirbt das Entführungsopfer auf mysteriöse Weise. Die Reise wird zu einer mit aberwitzigen Dialogen gespickten Höllenfahrt, an deren Ende nur einer den Zug verlassen wird.


    Cover: Das Cover ist einfach gehalten, das Wichtigste Element ist der Zug. Die hellblaue Schrift scheint förmlich zu leuchten auf dem schwarzen Hintergrund. Gefällt mir sehr gut. 


    Story: Die Geschichte wird hier aus mehreren Sichtweisen erzählt. Alle Charaktere sind unterschiedlich, ergänzen sich im Handlungsverlauf jedoch sehr gut. Jeder hat seine Rolle zu erfüllen und seine eigene Geschichte zu erzählen. 

    Das Buch ist recht komplex von der Geschichte her. Durch die parallellaufenden Handlungsstränge und Sichtweisen wird vieles in die länge gezogen und gerade beim Hörbuch ist das dran bleiben sehr anstrengend. Lang ausgearbeitete Dialoge und eingearbeitete Zeitsprünge bzw. Erinnerungen geben dem Leser gewünschte Informationen über die einzelnen Figuren. 

    Der Handlungsverlauf ist gespickt mit ruhigeren Momenten, die blitzartig von Action durchbrochen werden. Der Spannungsbogen fährt Achterbahn. Gewisse Szenen hätte man meiner Meinung nach kürzen oder streichen können. Es ist ein recht gewöhnungsbedürftiger Stil mit dem Kotaro Isaka arbeitet und man muss sich drauf einlassen können. 

    Die Grundidee bzw. Ausgangssituation fand ich sehr interessant und wurde mit unerwarteten Wendungen überrascht. Dennoch war mir schlichtweg das Buch etwas zu lang. 


    Sprecher: Max Hoffmann als Sprecher hat mir in diesem Hörbuch nicht gefallen. Durch die vielen verschiedenen Charaktere hätte man hier super eine vielfalt an Stimmfarben zeigen können, jedoch wurde alles in einem Tonfall vorgetragen. Recht monoton wurde hier einfach vorgelesen, was die Dialoge zu hören noch anstrengender gemacht hat. Manchmal hat man den Überblick verloren, wer gerade zu wem etwas gesagt hat. Das hat den Spaß an der Geschichte definitiv geschmälert. 


    Fazit: Eine Geschichte, die als Hörbuch leider gar nicht funktioniert hat. 

  21. Cover des Buches Strawberry Summer (ISBN: 9783570308943)
    Joanna Philbin

    Strawberry Summer

     (251)
    Aktuelle Rezension von: EurekaPalmer

    Der Schreibstil ist locker und flüssig, wodurch ich mich gut in die Story einfühlen und darin versinken konnte. Die Geschichte wird aus der Erzählperspektive beschrieben, abwechselnd aus Rorys und Isabels Sicht, wodurch sich die Erlebnisse der beiden sehr schön mitverfolgen lassen.

    Die einzelnen Situationen sowie unterschiedliche Umgebungen sind anschaulich beschrieben.

    Die Figuren sind realistisch dargestellt und werden sehr gut beschrieben, sodass ich mir ein gutes Bild von ihnen machen konnte.

    Die Hauptprotagonisten Rory und Isabel habe ich direkt ins Herz geschlossen, auch wenn ich häufig den Eindruck gewann, dass die Charaktere nicht richtig zu ihren Entscheidungen und Gefühlen stehen. Auch konnte ich manche Verhaltensweisen nicht immer nachvollziehen.

    Die Zeit am Meer ist sehr schön beschrieben und weckt Urlaubsgefühle, sodass man selbst gleich ans Meer fahren möchte. 

    Manche Passagen waren mir allerdings etwas zu sehr in die Länge gezogen. 

    Das angedeutete Geheimnis kam leider erst relativ spät zum Tragen und war zu dem Zeitpunkt schon relativ vorhersehbar, was ich ein wenig schade fand. 

    Aufgrund des sehr angenehmen Erzählstils, ist es ein schönes Buch, das man in der Sonne liegend, hintereinander weg lesen kann.

  22. Cover des Buches Clara und die Magie des Puppenmeisters (ISBN: 9783522183031)
    Laura Amy Schlitz

    Clara und die Magie des Puppenmeisters

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Jessica_Diana

    Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Titel sehr hohe Erwartungen hatte, da mich der Klappentext in Freude versetzte und ich mir eine mystisch angehauchte Story erhoffte. 

    In Clara und die Magie des Puppenmeisters erwartete mich zunächst ein langwieriger Einstieg, der für mich stellenweise überzogen wirkte. Ich schaffte es auch nicht wirklich mit den Charakteren in Verbindung zu setzen und verspürte bis zum Ende  hin eine Art Distanz.

    Die Handlung jedoch konnte mich für sich gewinnen und erfüllte meine Erwartungen, was dieses mystische und künstlerische Flair anging voll und ganz. Es war wie ein Zwiespalt, der mich beim Lesen begleitete und gedanklich für eine Art Pro und Contra-Liste sorgte. Im Klappentext wird das Schlagwort unheimlich erwähnt - auch wenn der Stil von Laura Amy Schlitz oftmals sehr bildlich war passte diese Beschreibung für mich nicht zu den Puppenmeister. Er wirkte auf mich normal - etwas abtrünnig vielleicht, aber anhand den Textzeilen konnte ich mir persönlich keinen unheimlich angehauchten Charakter vorstellen. Hier hätte ich mir für meine Vorstellungskraft etwas mehr Input gewünscht.

    Als die entscheidende Wendung im Buch eintrat entwickelte sich die Spannung in einen Übermaß. In den Kapiteln zuvor plätscherte diese seitlich nebenher. Man konnte als Lesender gut erahnen in welche Richtung die Story gehen würde und die großen Überraschungen blieben zumindest für mich aus, aber dennoch hatte die Story etwas an sich, was mich faszinieren konnte.


    Fazit

    Clara und die Magie des Puppenmeister konnte mich nicht ganz überzeugen. Die Spannung war erst sehr spät dominant und die Beziehung zu den Charakteren konnte ich leider nur spärlich aufbauen. Aus diesem Grund 3 von 5 Sternen

  23. Cover des Buches Der kleine Dämonenberater (ISBN: 9783641084523)
    Christopher Moore

    Der kleine Dämonenberater

     (145)
    Aktuelle Rezension von: JanineT

    Typisch Moore: unterhaltsam, frische Ideen und bringt zum Lachen, aber wenn die Geschichte zu Ende ist, bleibt sie nicht hängen. Nette Charaktere, aber nicht allzu tiefgründig. Leichte Lesekost, aber nichts, das einem zum philosophischen Nachdenken anregt. Nicht der beste Moore, aber auch nicht der Schlechteste.

  24. Cover des Buches Ein Fall für Johannes Cabal - Totenbeschwörer (ISBN: 9783442470341)
    Jonathan L. Howard

    Ein Fall für Johannes Cabal - Totenbeschwörer

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Die „Johannes Cabal“ – Reihe begann ich 2013. Obwohl ich den Auftakt „Seelenfänger“ mochte und bereits zwei Folgebände besaß, hielt ich mich mit dem Weiterlesen zurück, weil ich warten wollte, bis sie weiter fortgeschritten ist. Der vierte Band erschien 2014 in Englisch, also wollte ich ausharren, bis dieser übersetzt wäre. Ich wartete und wartete. Im Juli 2016 war meine Geduld am Ende. Ich fragte die Twitter-Community um Rat, ob eine Übersetzung nach zwei Jahren noch wahrscheinlich sei. Meine liebe Blogger-Kollegin Elizzy wandte sich für mich an den Autor Jonathan L. Howard, der dann auch prompt antwortete, dass er leider keinen deutschen Vertrag über den vierten und fünften Band habe. Unerhört. Er riet mir, Mundpropaganda für die Reihe zu betreiben, denn stiegen die Verkaufszahlen, würde Goldmann seinen Vertrag eventuell ausweiten. Deal. Einen Monat später nahm ich mir den zweiten Band „Totenbeschwörer“ vor und erfülle nun hiermit meinen Part, euch von dem Buch zu erzählen.

    Nekromanten haben es schwer. Von der Welt gehasst und verfolgt, kann ein Nekromant nicht einmal ohne Komplikationen ein Buch ausleihen. Gut, Johannes Cabal wollte das Buch nachts ausleihen, als die Bibliothek verlassen war. Er hatte auch nicht vor, es jemals zurückzugeben oder Ausleihgebühren zu zahlen. Aber das ist noch lange kein Grund, ihn ins Gefängnis zu werfen und zu exekutieren, oder? Während Cabal in seiner Todeszelle über diese Ungerechtigkeit nachgrübelt, erhält er überraschenden Besuch. Ein hoher Staatsmann verspricht, ihn zu begnadigen, wäre er bereit, seine Fähigkeiten einzusetzen, um den unerwartet und gänzlich unpassend verstorbenen Kaiser des Reiches vorübergehend wiederzubeleben. Cabal erkennt die Gunst der Stunde und lässt sich auf die Vereinbarung ein. Doch damit fangen seine Probleme erst an…

    Ich verstehe, warum die Verkaufszahlen der „Johannes Cabal“ – Reihe nicht ausreichten, um einen weiterführenden Vertrag zwischen Goldmann und Jonathan L. Howard zu rechtfertigen. Die Bücher um den zwielichtigen Geisterbeschwörer Cabal sind sehr speziell. Sie liegen weit abseits vom Mainstream und werden daher wohl niemals die weltweiten Bestsellerlisten stürmen. Sie verkörpern eine besondere Art von Humor und folgen einem Erzählstil, der ein wenig nostalgisch an den Film Noir der 1940er und 1950er erinnert. Jonathan L. Howard schreibt nüchtern und altmodisch, er lässt die Skurrilität seiner Geschichten für sich sprechen, statt atemlos dem nächsten Actionkick nachzujagen. Das bedeutet nicht, dass seine Bücher nicht spannend wären, doch das Erzähltempo ist wesentlich gemäßigter, als man es heutzutage aus der modernen Literatur gewohnt ist. In „Totenbeschwörer“ treten diese Eigenheiten meiner Meinung nach noch deutlicher zu Tage als in „Seelenfänger“, weil es sich bei diesem zweiten Band um einen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christies „Miss Marple“ handelt. Mich überraschte diese Herangehensweise, da ich mir den Protagonisten Johannes Cabal vor der Lektüre niemals als Detektiv hätte vorstellen können. Natürlich ist er hinsichtlich seiner Fähigkeiten geradezu prädestiniert für diese Rolle, denn er liebt es, seinen analytischen Verstand für die Lösung kniffeliger Rätsel einzusetzen, aber ich hätte nicht erwartet, dass ihn die Aufklärung eines Kriminalfalls interessiert. Dass er in die Ermittlung involviert wird, ist ein gewaltiger Zufall – dass er sich dieser annimmt, ist seinem Ehrgeiz sowie seiner Eitelkeit zuzuschreiben. Ich bezweifle, dass ich der verwinkelten Logik des Falls allein auf die Schliche gekommen wäre, obwohl die Auswahl der Verdächtigen eingeschränkt ist, was wiederum daran liegt, dass das Setting räumlich eng begrenzt ist. Der Großteil der Handlung spielt in einem Luftschiff; denkt ihr nun an das Bild eines Zeppelins, liegt ihr allerdings daneben. Die „Prinzessin Hortense“ gleicht eher einem fliegenden Flugzeugträger, was ich dank erstaunlich detaillierter Illustrationen behaupten kann. Die Funktionsweise des Prachtstücks erschloss sich mir nicht völlig, die libellenähnlichen Entomopter verstand ich besser, doch ich wusste die leichte Steampunk-Atmosphäre, die Howard durch ihren Einsatz beschwört, sehr zu schätzen. Dieses Flair passt einfach zu Cabal, dem charmanten Schurken, pardon, Nekromanten. Es ist schwer zu sagen, was genau Cabal charmant erscheinen lässt, denn sympathisch ist er nicht. Er ist Egoist und Misanthrop, andere Menschen sind ihm bestenfalls lästig. Er neigt zu drastischen, endgültigen Entscheidungen und behandelt Gewalt als ein selbstverständliches, notwendiges Mittel zum Zweck. Trotz dessen beobachte ich ihn unheimlich gern. Gerade aufgrund seiner verkümmerten sozialen Kompetenzen bereiten mir seine Interaktionen mit dem Rest der Menschheit einen Heidenspaß, weil dadurch der unnachahmliche, trockene, makabre Witz entsteht, der Howard und Cabal so eigen ist.

    „Totenbeschwörer“ ist ein Krimi, der von allem etwas hat. Er ist ein bisschen Steampunk, ein bisschen Urban Fantasy und ein bisschen politischer Thriller. Jonathan L. Howard jongliert diese wilde Mischung spielend und lässt seinen Protagonisten Johannes Cabal durch diverse Reifen springen, ohne ihm jemals die Würde zu rauben. Cabal bleibt Cabal und bestreitet die Herausforderungen des Autors authentisch auf seine eigene skurrile, grenzwertige Art und Weise. Ich mag Howards speziellen Schreibstil, obwohl er hin und wieder umständlich ist und ich liebe die Courage, mit der er dem Mainstream trotzt. Der zweite Band der „Johannes Cabal“ – Reihe ist, wie bereits der Vorgänger, altmodische Literatur und genau aus diesem Grund herrlich erfrischend. Ich hätte nicht gezögert, dieses Buch mit vier Sternen zu belohnen, wäre es für meinen Geschmack nicht etwas arg krimilastig. Ich mag nun mal keine Krimis – nicht einmal Johannes Cabal, der vermutlich faszinierendste Geisterbeschwörer der Welt, vermag das zu ändern.

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