Bücher mit dem Tag "trinidad"
40 Bücher
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.415)Aktuelle Rezension von: BM2TE22aIch finde das Buch sehr spannend zu lesen und es ist relativ einfach geschrieben, so dass es leicht zu lesen ist. Ich hielt den Einblick in das Leben und die Arbeit der beiden Wissenschaftler Gauß und Humboldt für sehr spannend. Allerdings sollte man immer bedenken, dass es sich um einen Roman und nicht um ein historisches Werk handelt, daher sind einige Ereignisse im Buch nicht historisch korrekt. Das Ziel des Buches ist es aber nicht, die historischen Ereignisse korrekt darzustellen, sondern den Hauptfiguren eine gute Persönlichkeitsbild zu geben. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen und man lernt die beiden Herren beim Lesen sehr gut kennen und weiß, wie sie dachten. Ich würde das Buch allen Lesern empfehlen, die sich für Geschichte und Wissenschaft vor 200 Jahren interessieren. JR
- Daniel Defoe
Robinson Crusoe
(580)Aktuelle Rezension von: halo123Robinson Crusoe, ist ein Roman den ich im Laufe der Zeit schon öfters gelesen habe, und jedes Mal verfehlt er nicht mich zu packen.
Ein Abenteuerroman, der über das Schicksal eines Menschen berichtet, der alleine auf einer einsamen Insel strandet.
Was mir schon immer gefallen hat, ist die Tatsache, dass das Buch nie wirklich langweilig wird. Auch wenn es Stellen gibt an denen viel erklärt und beschrieben wird, wird dies nie monoton. genauso gibt es Stellen die einen fesseln, da man nicht weiß wie es nun weiter gehen wird.
Natürlich ist die Strandung Crusoes etwas ideal dargestellt, all die Dinge die er retten konnte und die "ideale" Insel aber im Ende ist es eine Abenteuergeschichte.
- Jessie Burton
The Muse
(4)Aktuelle Rezension von: walli007Aus Trinidad ist die junge Odelle Bastien nach London gekommen, um ihren Traum zu verwirklichen. Zunächst verwirklicht sie jedoch nur, als Verkäuferin in einem Schuhladen ihr Leben zu finanzieren. Erst im Jahr 1967 bekommt die sie Chance als Typistin in einer Galerie zu arbeiten. Ihre Chefin, die nur Quick genannt wird, scheint einen Narren an ihr gefressen zu haben. Sie unterstützt Odelles Traum, eine Schriftstellerin zu werden. Gerade zu dieser Zeit wird der Galerie ein Gemälde angeboten, dessen unklare Herkunft ein Geheimnis in sich birgt. Odelle taucht ein in die Geschichte der jungen Olive Schloss, die mit ihren Eltern kurz vor Beginn des spanischen Bürgerkrieges in Andalusien lebt.
Frauen in der Kunst - wie unterschiedlich ist deren Rezeption in den 1930ern und in den 60ern. Auch Olive träumt davon, Künstlerin zu sein. Ihre genialen Gemälde verstauben jedoch auf dem Boden, weil sie ihrem Vater, ein Kunsthändler, nicht zutraut sie als weibliche Künstlerin anzuerkennen und zu vermarkten. Frauen sind eben keine Künstler. Wie anders ist es da als der junge Revolutionär und Maler Isaak Robles mit seiner Schwester Teresa bei den Schlosses auftaucht. Odelle hat da in den 60ern schon eher eine Chance als Künstlerin zu bestehen, wäre da nicht das kleine Hindernis, das sie als Farbige eben doch weniger angesehen ist. Doch Quick, die sich um so etwas nicht schert, ist ihr eine Inspiration und Hilfe.
Man kann kaum alle Themen aufzählen, die in diesem Buch sanft aber konsequent angerissen werden, Liebe, Krieg, Tod, Kunst, Emanzipation, Toleranz, Intoleranz und so fort. Nachdem ein wenig mit Steinen gepflasterten Zugang zu Beginn des Buches, kann man sich kaum noch von der Geschichte lösen. Es ist die große Kunst der Autorin, die beiden Handlungsstränge so zu verbinden, dass man gebannt immer weiterlesen muss. Gleichzeitig beginnt man aber auch nachzudenken, über die Rolle der Frau, überhaupt und in der Welt der Kunst. Der Entwicklung der Kunst und der Künstlerin über die Jahre, welche Chancen das Leben bietet und der Krieg nimmt. Auch wenn einige Themen nur angerissen werden können, so entfaltet das Buch doch eine Tiefe, die man zunächst nicht erahnt. Vielleicht ist es nur die Geschichte eines Bildes und dennoch ist es so viel mehr.
4,5 Sterne
- Birgit Read
Stürmische Zeiten auf Tobago
(10)Aktuelle Rezension von: hannelore_bayerMila wurde von ihrem Ehemann mit der besten Freundin betrogen, das reicht ihr! Sie beschließt ihren Auswanderertraum nach Tobago wahrzumachen. Mit der Unterstützung von ihrer Freundin Julia, ihren Eltern, eines sehr guten Anwalts und einer warmherzigen Nachbarin auf Tobago, .gelingt das vorerst. Sie hat alle Voraussetzungen zur Errichtung ihres Resorts geschaffen. Da lernt sie Ben kennen und eröffnet gleich eine Tauchschule dazu. Ben ist ein guter Sexpartner und ein wirklich guter Arbeiter. Nicht alle sind begeistert von dem Vorhaben. Der Polizeipräsident versucht alles, daß Mila ihr Land wieder hergeben soll. Auch ist heftig Neid unter den Einheimischen. Mila hat genug frisches Wasser und sie müssen dafür anstehen.Dann prasseln die Ereignisse über Mila herein. Ben stirbt bei einer Dschungeltour und sie wird von der Insel gewiesen mit Einreiseverbot.Zum Schluß ist Mila aber wieder auf der Insel. Warum? Wer hat das veranlasst? Es kommt zu einem romantischen Ende, daß ich so nicht erwartet hätte.Die Geschichte wird spannend erzählt.Es gibt richtig viel Schwierigkeiten für die Beiden. Die Tauchgänge und Regenwaldführungen erlebt man richtig mit, sehr bildhaft! Mit den Charakteren, vor allem Mila und Ben, bin ich nicht immer warm geworden. Zum Ende hin hat sich Mila sehr positiv verändert, sodaß ihr das Ende sehr zu gönnen ist.
- Henri Charriere
Papillon
(116)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchFaszierend wird der Lebensweg und das Leid eines verurteilten Flüchtigen in den dreißiger Jahren an den exotischen Orten Lateinamerikas wie Trinidad, Curacao, Santa Maria und anderen Fluchtorten spannend beschrieben - angefangen mit der Verhaftung in Paris und der Verlegung nach Französisch Guyana. Papillon macht eine Odyssee durch, die mit Versprechen, Vertrauensbruch, Verrat aber auch Freundschaft verknüpft ist. Immer wieder flammt die Hoffnung auf Rettung auf. Seine Lebensenergie ist trotz zahlreicher Fehlschläge unzerstörbar. Es beinhaltet eine Philosophie des Lebens und Durchhaltens, die heute noch ihre Gültigkeit hat.
- Peter Berg
Oh wie schön ist Trinidad
(41)Aktuelle Rezension von: dicketillaDas Cover mit dem Tukan, ein Sinnbild für Lebensfreude, sticht sofort ins Auge. Aber diese Lebensfreude wird etwas arg auf die Probe gestellt. Zwei Freunde, die sich jahrelang aus den Augen verloren hatten, treffen wieder aufeinander. Jens, ein frühzeitig pensionierter Leiter einer Mordkommission, der sich nach seiner Coronaisolierung in Südfrankreich aufhält, um wieder Luft zu tanken, besonders an der Seite seiner Freundin Catherin. Er bekommt einen unerwarteten Anruf seines alten Schulfreundes Egon, der ihn zu sich nach Trinidad einlädt und um Hilfe bittet. Dort angekommen wohnt er in dessen Strandhaus und erkundet die Umgebung, was am Ende mit einem bei nahem Ertrinken und einem ordentlichen Sonnenbrand endet. Trinidad ist nicht nur schön, sondern birgt auch so manche Gefahr in sich. Sein Freund Egon saß in Schwierigkeiten, nach dem Motto, die Geister, die ich rief, werde ich nicht mehr los. Eigentliche Dinge, denen Jens als ehemaliger Kriminalist ganz anders gegenüber gestanden hätte, aber hier geht es um seinen Freund und dessen Familie.
Peter Berg hat einen interessanten Roman geschrieben. Man könnte ihn auch als Roadtrip bezeichnen. Sein Hauptheld wird mit den unterschiedlichsten Situationen konfrontiert, lernt aber auch viel über die Schönheit des Landes, deren Sitten und Gebräuchen kennen, was wiederum einem Reisebericht ähnelt, aber auch die kriminellen Strukturen und die Korruption im Land, was in dieses Traumbild Ernüchterung bringt. Auch viele Bezüge zum göttlichen Glauben sind in seinen Texten zu finden, was mich nicht sehr störte, auch wenn ich den Glauben nicht teile. Legt es doch stets eine andere Sicht frei. "Alle Dinge sind möglich, dem, der da glaubt." Ich habe nachgelesen und fand heraus, dass TRINIDAD die Heilige Dreifaltigkeit bedeutet.
Die Handlung ist manchmal sehr sprunghaft, aber im Grunde ging es für mich um Jens, der seinen neuen Weg finden musste, und von den Ereignissen geprägt wurde. Was bedeutet Freundschaft und wie weit würde man dafür gehen? Sein Freund Egon war für mich nicht sehr sympathisch, eher seine Frau Trinidad. Aber es müssen uns die Figuren in einem Roman nicht immer gefallen, nur so gelangt man selbst an die unterschiedlichsten Emotionen. Das Ende der Geschichte lässt viel Freiraum für eigene Überlegungen. Ansonsten war es für mich ein besonderes Leseerlebnis.
- Claire Adam
Goldkind
(4)Aktuelle Rezension von: milkysilvermoonIn einer kleinen Stadt auf der Karibikinsel Trinidad in den 1980er-Jahren: Als Clyde Deyalsingh von seiner Schicht nach Hause kommt, findet er nur seine Frau Joy und seinen Sohn Peter (13) vor. Von dessen Zwillingsbruder Paul fehlt jedoch jede Spur. Erst zwei Wochen vorher ist die Familie von Einbrechern überfallen worden. Der Vater macht sich nun umso mehr Sorgen um sein Kind, aber die Suche bleibt erfolglos. Schließlich muss sich Clyde jedoch einer äußerst schweren Entscheidung stellen...
„Goldkind“ ist der Debütroman von Claire Adam.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen, die wiederum in mehrere Kapitel mit einer angenehmen Länge unterteilt sind. Erzählt wird im Präsens aus der Sicht von Clyde. Die Geschichte ist zwar größtenteils chronologisch aufgebaut. Allerdings gibt es einige Rückblenden.Der Schreibstil ist schnörkellos und klar, aber gleichzeitig sehr eindringlich und atmosphärisch. Schon zu Beginn entsteht eine düstere, spannungsvolle Stimmung, die sich durch die ganze Geschichte zieht.
Die Protagonisten kommen nicht besonders sympathisch rüber, wirken jedoch authentisch und konsistent. Zwar konnte ich das Verhalten des Vaters nicht in Gänze nachvollziehen. Dennoch werden seine Gedanken recht deutlich.
Obwohl der Roman nicht als Thriller angelegt ist, ist er durchweg fesselnd und spannend. Das liegt nicht nur daran, dass er weniger als 270 Seiten umfasst, sondern auch daran, dass die Geschichte stellenweise sehr nervenaufreibend ist.
Eine Stärke des Buches sind sicherlich auch die ethischen und moralischen Fragen, die aufgeworfen werden. Inhaltlich rüttelt der Roman auf, schockiert, regt zum Nachdenken an, berührt - und hallt eine ganze Weile nach.
Ich habe die Geschichte als ungekürzte Lesung angehört. Die Stimme von Sprecherin Franziska Grün ist angenehm, war nach meinem Empfinden für den Inhalt der Geschichte aber eine Spur zu fröhlich und zu stürmisch.
Das düstere, geschmackvoll gestaltete Cover passt dagegen ganz hervorragend zum Roman. Der prägnante, deutsche Titel ist nicht nur treffend, sondern erfreulicherweise auch nahe am englischsprachigen Original ("Golden Child").
Mein Fazit:
„Goldkind“ von Claire Adam ist kein Roman für sanfte Gemüter, aber eine empfehlenswerte, sehr eindrückliche Lektüre. - Claire Adam
Goldkind
(36)Aktuelle Rezension von: LeserstimmeClaire Adam beschreibt in einfacher Sprache ein Szenario, dass wir uns hier wohl nicht so recht vorstellen können. Es war teilweise spannend, aber auch etwas langatmig an manchen Stellen.
Eine Familie, Clyde, Joy und ihre Zwillingssöhne Peter und Paul leben in Trinidad in einem heruntergekommenem Häuschen nahe des Dschungels und in einer Gegend in der Kriminalität nicht selten ist. Der Vater hält die Familie mit Gelegenheitsjobs über Wasser und ist stolz auf seinen Jungen Peter, der überall angesehen ist, wissbegierig und schlau zu sein scheint. Paul ist ein Einzelgänger, einer der nicht viel reden will und laut Einschätzung der Familie der "Dumme" ist. Abgestempelt mit dieser Gewissheit fügt sich Paul in die Rolle, dass er ja der dümmere Sohn ist.
Für Peter tut der Vater alles: Er legt Geld in einem ausländischen Konto an, damit dieser später in England studieren und leben kann. Dieses Geld erbt er vom verstorbenen Onkel Vishnu, was dem Sohn (Romesh) von Vishnu nicht entgeht. Hier beginnt das Drama.....Als Paul entführt wird, wird Clyde klar, dass die Handlanger von Joys Bruder Romesh dahinter stecken. Joy will dies aber nicht wahrhaben. Die Entführer verlangen soviel Geld, dass sie das Sparkonto Peters auflösen müssten, um ihn zu retten. Doch die Sturheit Clydes kostet Paul das Leben.
Diese Geschichte zeigt keine Bilderbuchfamilie. Ein Kind wird immer bevorzugt, das andere systematisch und automatisch ausgeschlossen. Was das für Auswirkungen auf Peter, das schlaue Kind hat, müsst ihr schon selber lesen. Paul scheint das nichts auszumachen.
Für mich ist das ein Drama, das sprachlich und inhaltlich ausbaufähig wäre. Vielleicht waren alle Charaktere für mich auch zu blass dargestellt, als dass ich sagen könnte, das gibt 5 Sterne.
Ein Buch für Zwischendurch.
Vis-à-Vis Reiseführer Karibik
(2)Aktuelle Rezension von: ckfreeIn diesem Reiseführer steckt wirklich die gesamte Karibik drin - von den Bahamas im Norden bis zu den ABC-Inseln im Süden. Das wird bereits auf den einführenden Karten und allgemeinen Kapiteln ersichtlich.
Im Anschluss wird jede Insel(gruppe) auf ca. 20-30 Seiten näher beleuchtet. Es finden sich nummerierte Karten, Empfehlungen für Touren, Übernachtung, Speis und Trank. Interessant sind auch die 3D-Aufrisszeichnungen von Sehenswürdigkeiten oder Innenstädten.
Die ansprechenden Fotos wecken ganz klar Fernweh. In der Hoffnung, dass Reisen bald wieder möglich ist, kann die Planung basierend auf den abschließenden Reisetipps schon mal beginnen.
- Ayanna Lloyd Banwo
Als wir Vögel waren
(116)Aktuelle Rezension von: pardenMAGISCHER REALISMUS IM KARIBISCHEN TRINIDAD...
Port Angeles, Trinidad. In den sonnendurchglühten Gassen mischt sich das vielstimmige Geschrei der Händler mit Vogelgezwitscher und Verkehrslärm; es riecht nach Gewürzen und reifen Früchten. Unter stillen, schattigen Bäumen ruht Fidelis, der jahrhundertealte Friedhof der Insel. Hier arbeitet Emmanuel als Totengräber. Der junge Rastafari hat sein Zuhause verlassen, um seinen Vater zu finden. Als er Yejide trifft, hat das Schicksal ihre Wege längst fest miteinander verflochten. Und so beginnt dort, wo das Leben endet, eine magische Liebesgeschichte. (Verlagsbeschreibung)
Ayanna Lloyd Banwo entführt den Leser / die Leserin auf die karibische Insel Trinidad. Im Fokus stehen Emmanuel alias Darwin, ein junger Rastafari, sowie die junge Frau Yejide, die einen ungeahnten Einfluss auf Darwins Leben nehmen wird. Die Erzählung wechselt in der Perspektive stetig zwischen Darwin und Yejide, die beide in der großen Stadt Port Angeles wohnen, sich unter normalen Umständen jedoch wohl nie begegnet wären.
Darwin kommt in die Stadt, als sich dort die Gelegenheit ergibt, eine Arbeit zu finden und damit auch seine Mutter zu unterstützen. Doch ausgerechnet als Totengräber auf dem jahrhundertealten Friedhof Fidelis? Als Rastafari eigentlich undenkbar, und dementsprechend entsetzt reagiert auch seine Mutter:
"In der Stadt sind nur Tote, Emmanuel. Rastas hüten sich vor den Toten."
Doch Darwin hat keine Wahl, es findet sich keine andere Arbeit. Und so macht er sich auf den Weg zum Friedhof und beginnt mit seiner Tätigkeit. Er weiß nicht, was er von seinen Kollegen halten soll, die ihm als eingeschworene Gemeinschaft erscheinen. Darwin hat Respekt vor den Toten, und nach und nach enthüllen sich die Geheimnisse um den alten Friedhof. Darwin gerät dabei in eine zusehends ausweglose Lage - wer will er sein und wer soll er nach dem Willen der anderen sein?
Yejide dagegen lebt nicht direkt in der großen Stadt, sondern oberhalb in den Bergen, abgelegen in einem alten Haus, das von Generation zu Generation zu wachsen scheint. Sie lebt dort mit ihrer Mutter, deren Mann Peter und einigen anderen Menschen, die für den reibungslosen Ablauf des Alltags sorgen. Zwischen Yejide und ihrer Mutter herrscht ein sehr angespanntes Verhältnis, denn die Mutter liebt ihre Tochter offenkundig nicht und schenkt ihr keinerlei Aufmerksamkeit. Die junge Frau hat sich verbittert damit abgefunden, und doch ist der Wunsch geliebt zu werden ein großer. Als die Mutter stirbt, reagiert Yejide sehr gefasst. Doch im Tod weiht die Mutter sie in ihr Erbe ein - von Mutter zu Tochter wird seit Generationen die Gabe der Totenbeschwörung weitergereicht.
Yejides Perspektive blieb mir über weite Strecken tatsächlich eher fremd. Der magische Realismus dominiert hier sehr offenkundig, und mit vielen Bildern und mythischen Anklängen konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Doch der Atmosphäre, die Ayanna Lloyd Banwo hier kreiert, konnte ich mich letztlich nicht entziehen. Etwas traumartig gleitet man so durch die Erzählabschnitte, die Yejides Perspektive betreffen.
Darwin dagegen bildet zwar seinen Glauben als Rastafari ab, doch seine Passagen verkörpern auch die harte Realität. Armut, Gewalt, Brutalität, allgegenwärtiger Tod herrschen in der Stadt, wer Skrupel hat, gehört zu den Verlierern. Etwa ab der Mitte des Romans verweben sich die beiden Erzählstränge, nachdem sich Darwin und Yejide auf dem alten Friedhof treffen. Dies hat meinen Lesesog deutlich gesteigert. Darwins zunehmend missliche Lage erhöht die Spannung sukzessive, und schließlich wollte ich unbedingt wissen, wie das Ganze ausgeht. Yeyide und Darwin fühlen sich zueinander hingezogen, aber die Liebe ist keine einfache Angelegenheit - aufgerieben "zwischen den Anforderungen eines alten Matriarchats in den Hügeln und einer Stadt voller Abzocker, Träumer und Toter, die keine Ruhe geben".
Eine mythische Liebesgeschichte um zwei Außenseiter, die zu sich selbst und zueinander finden wollen - doch ob ihre Liebe eine Zukunft hat, werde ich hier natürlich nicht verraten. Magischer Realismus im karibischen Trinidad - eine mythische Atmosphäre, ein Roman mit einem ganz eigenen Sog, außergewöhnlich...
© Parden
- Russell Blake
JET
(35)Aktuelle Rezension von: mistellorManchmal braucht man ein Buch, dass intelligenzmäßig nicht alzu viel fordert, dass man einfach runterlesen möchte.
So hatte ich mir dieses Buch vorgestellt, und wurde sehr gut überrascht. Man kann es tatsächlich gut und schnell lesen, aber es hat auch Tiefe und man muss ja tatsächlich auch seinen Grips benutzen.
Jet ist eine Mossad-Agentin, die ausgestiegen ist und nun versucht ein normales Leben zu leben.
Aber die Vrgangenheit holt sie wieder ein und sie muss hart kämpfen um herauszubekommen, wer ein Interesse hat sie zu töten. Dabei erfährt der Leser viel über ihre Vergangenheit. Die ist hochinteressant, geht manchmal ans Herz, die vielen Toten und wie sie sterben, die natürlich in jedem Spionage-Action-Thriller vorkommen, zeigen echten Thriller-Charakter.
Ich habe das Buch genossen und freue mich auf Teil 2. Dann gehe ich recherchieren, denn in Amerika sind 5 oder 6 Teile erschienen. Mal sehen, ob hier im good old Germany die Bücher herausgebracht hat
Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen, weil es ein Lesevergnügen mit einer tollen und starken Frauengestalt war. - Joseph O'Neill
Niederland
(34)Aktuelle Rezension von: ThailaNew York nach dem 11. September: Der Niederländer Hans lebt mit seiner Familie im Hotel Chelsea, in das sie gezogen sind, als ihre Wohnung in Manhattan evakuiert wurde. Auch nach Ende der Evakueirung gelingt es ihnen nicht ihre Angst zu überwinden und in ihre Wohung zurück zu kehren Ebenso wenig gelingt es ihnen, ihr Leben als Paar und als Familie wieder aufzunehmen. Feine Risse in der Beziehung sind nach 9/11 breite Gräben. Es ist als hätten sie danach keine gemeinsame Sprache mehr, in der sie sich miteinander verständigen können. Seine zutiefst verängstigte Frau Rachel kehrt mit dem Sohn ins heimatliche London zurück und Hans bleibt alleine im Hotel Chelsea zurück. Er drifftet ziemlich orientierungslos dahin, bis er seine alte Liebe zum Cricket wiederentdeckt und bei einem Spiel Chuck Ramkisson kennenlernt. Chuck stammt aus Trinidad und ist eine schillernde Figur. Erträumt davon, Cricket in den USA populär zu machen und versucht Hans zu überreden als Investor einen Cricket-Stadions einzusteigen. Im Grunde bleibt Chuck für Hans ein Rätsel. Ist er ein Visionär, ein Verrückter, ein Gangster, ein Geschäftsmann? Aber er ist von seiner Energie und seiner Erzählgabe fasziniert. "Niederland[" von Joseph O'Neill hat mich schwer fasziniert. Von allen Romanen, die ich über den 11. September gelesen habe, konnte es mir am eindringlichsten die Atmosphäre der Stadt nach dem Angriff zeigen, ohne dass dies ein besonderer Fokus des Autors gewesen zu sein scheint. Der Autor bleibt ganz im Privaten, im Zwischenmenschlichen, beobachtet dabei sehr genau. Auch wenn ich die Geschichte von Hans und Rachel interessant zu lesen fand, besticht der Roman vor allem durch sein Arsenal an fast schon phantastischen Nebenfiguren. Da ist Chuck, aber auch ein türkischer Transexueller, den Hans gelegentlich im Hotel trifft, und der stets mit einem Engelskostüm herumläuft und ein einsamer, indischer Restaurantkritiker. Viele Szenen wirken, als stammen sie aus einem surealistischen Traum, sind aber - und das hat mir besonders gefallen - in der Realität verankert. Der Roman zeichent sich aus durch einen feinsinnigen, unaufdringlichen Humor, der Hans' grüblerische Neigungen ausbalanciert. Wirklich ein außergewöhnliches Buch. mit das beste was ich in letzter Zeit gelesen habe. - Beatrice Fabregas
Sterne der Karibik
(5)Aktuelle Rezension von: sweetpigletMeine Meinung:
Wie einige von euch vielleicht wissen bin ich ein riesiger Fan von Landschaftsromanen mit historischen Hintergrund. Ich liebe es in die Geschichte eines anderen Landes abzutauchen und dort anhand von Familiengeschichten eine Vergangenheitsreise zu machen. Um so entzückter war ich, als mich dieses schöne Buch erreicht hat. Nachdem ich bereits auf der Leipziger Buchmesse vom Cover begeistert war, hat es mich beim erneuten Entdecken wieder voll und ganz überzeugt, es lässt mich direkt abtauchen in die Schönheit der Karibik.
Man muss sagen, dass dies theoretisch der zweite Band der Reihe ist, aber mir fiel es total leicht, in dieGeschichte hineinzukommen, denn Beatrice Fabregas schafft es wunderbar auf den ersten paar Seiten einen Rückblick zu liefern. Wir befinden uns in Trinidad des 19. Jahrhundert auf der Zuckerrohrplantage von Hermann, der dort mit seiner Frau Mafalda und seiner Schwester Titine lebt. Ebenfalls auf der Farm leben die Sklaven von Hermann, unter ihnen auch Fela, ein großer starker Sklave der Titine verzaubert hat und ihr nach Jahren wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat, jedoch ohne die Gunst ihres großen Bruders Hermann.
Hermann ist ein schwieriger Charakter, der mir am Anfang nicht wirklich symphatisch vorkam, mit seinen leicht überzogenen Vorstellungen für das Familienleben in Bezug auf seine Schwester Titine. Dabei wirkt er oft bevormundeten und übereifrig, was nur dazu führt, dass es immer wieder zu Streit in der Familie kommt, wobei seine Frau Mafalda zwischen den Stühlen steht. Zum Glück, und ohne viel zu verraten, ist Hermann wie ein Phoenix der es zum Ende hin schafft, aus seiner eigenen Asche aufzuerstehen und aufzuleben.
Seine Frau Mafalda hat es leider oft schwer, trotz der Liebe zwischen Ihnen wird sie einfach nicht schwanger, mus aber dabei zusehen wie die Frauen in ihrer Umgebung immer wieder glücklich mit ihren Kindern sind. Mafalda selbst ist unglaublich stark und familienbewusst, oft sorgt sie für Frieden in den Reihen und hält die Fäden zusammen die oft kurz vorm reißen sind.
Titine war mir am symphatischsten von allen Protagonisten,sie wirkte immer offen fü ihre Gefühle und hatte oft die richtigen Gedanken, doch nicht immer die passenden Worte. Ihr gesamtes Auftreten wirkt dadurch aber noch autentischer und liebenswerter weil sie eben noch Fehler machen muss trotz ihrer positiven Einstellung gegenüber den Zuständen auf Kuba.
Das Buch ist in drei Teile eingeteilt, wobei diese Zeitsprünge zwischen 2 und 12 Jahren innehaben. Diese Unterbrechungen fand ich gut gewählt, denn dadurch hatte die Geschichte Zeit sich selbst zu entwickeln ohne das wir als Leser gleich alles wissen, sondern selbst entdecken dürfen.
Das Ende war dann nochmal etwas ganz besonderes, denn es blieb nicht nur spannend sondern auch warmherzig bis zur letzten Seite. Ich hoffe wirklich sehr, dass es eine Fortsetzung geben wird, denn ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht.
Fazit:
Ein wunderbarer Roman in den man sich leicht hineinfallen lassen kann und der bis zur letzten Seite spannend bleibt. Die Konstellation aus Familiengeschichte und historischem Hintergrund kam bei mir super an und wurde von der Autorin toll umgesetzt. Ein wahres Lesehighlight welches ohne Bedenken von mir weiterempfohlen wird. - Henri Charriere
Papilion
(4)Aktuelle Rezension von: ArmilleeTeilweise sehr bedrückend. Ich hatte den Film mal vor zwei Jahrzehnten gesehen. Was ich nicht wußte, dass die Geschichte von Henri Charriere / Papillon (s)eine Wahre ist. Dieser reale Hintergrund ließ mich das Buch mit vielen Pausen zwischendurch lesen, immer ein anderes Buch nebenher. 'Papi' erzählt mit flüssigen Worten, was ihm geschah. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt; war mit ihm traurig und habe mich für ihn gefreut. Und es ist schon erschreckend, wozu die menschliche Rasse fähig ist. Barbarisch und grausam lesen sich manche Kapitel, wo aus Strafgefangenen wieder anständige Menschen erzogen werden sollen. Bewundernswert finde ich seinen ungebrochenen Willen, aus allem als Mensch mit gesundem Geisteszustand hervorzugehen. Das war gewiss nicht einfach. Henri Charriere schrieb noch eine Fortsezung: Banco. Er verstarb bereits 1973 an Kehlkopfkrebs. - Beate Maly
Der Fluch des Sündenbuchs
(53)Aktuelle Rezension von: lanzelotWelch eine dramatische Geschichte die uns auf der Suche nach El Dorado dem sagenumwogenen Goldschatz in die Neue Welt entführt.
Jana und Conrad begeben sich auf die gefährliche Reise dorthin, da sie das Original einer Schatzkarte besitzen die sie zu dem berühmten Goldschatz führen soll. Eine abenteuerliche Reise für die Beiden, auf der Jana sogar in die Hand von Priraten gerät. Aber auch Richard Walton ein eigentlich übler Geselle, macht sich ebenfalls auf diese Reise, da er Besitzer einer Kopie der Schatzkarte ist, die ehemals sein Schwiegervater Sir Raleigh angefertigt hat.
Aber auch die Kirche hat durch einen kurrupten Mönch, der sogar über Leichen geht ein großes Interesse an diesem Schatz.
Die Fortsetzung des Südenbuchs ist der Autorin hervorragend gelungen. Sie hat einen guten und flüssigen Schreibstil und es ist alles enthalten was einen guten Roman ausmacht, Spannung, Abenteuer, Liebe, Mut und Intrigen. Das alles macht den Roman zu einem Must Have.