Bücher mit dem Tag "travel"
86 Bücher
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.904)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAllan Karlsson wird 100 Jahre alt. Das Pflegeheim in dem er lebt bereitet eine große Feier vor. Er hat aber keine Lust darauf und hat für den Tag einen ganz anderen Plan. Weil die strenge Schwester heute Aufsicht hat, verschwindet er einfach aus dem Fenster seines Zimmers. Er stolpert über einen Koffer, lernt merkwürdige Gestalten kennen und befindet sich schon bald im Mittelpunkt der schwedischen Nachrichten. Es geht um Entführung, Mord und einen großen Raub. Allan lässt das relativ kalt, denn in seinen 100 Jahren hat er schon soviel erlebt und durchlebt. Zahlreiche wichtige Persönlichkeiten hat er kennen gelernt und war nicht nur einmal ein wichtiges Rädchen im großen Rad der Geschichte. In Rückblenden erleben wir seine Jugend, das Erwachsen werden, die Zeit im Krieg, berufliche Erfolge, Misserfolge, Gefangenschaften und große Heldentaten und die Liebe.
Das Buch avancierte zum Bestseller und schlich sich quasi ohne große Werbung auf Platz 1 der Bestsellerlisten. Jetzt kennt fast jeder den Titel und es ist schön, dass so ein hervorragend geschriebenes Buch zum Bestseller wurde und in so viele Herzen kam. Allan Karlsson ist ein unkonventioneller Held und man muss ihn einfach lieb haben. >Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand< ist ein großartiges Buch, dass ohne Klischees, Pathos und falschen Gefühlen auskommt und einfach durch eine besondere Sprache und einen tollen Helden funktioniert.
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.412)Aktuelle Rezension von: BM2TE22aIch finde das Buch sehr spannend zu lesen und es ist relativ einfach geschrieben, so dass es leicht zu lesen ist. Ich hielt den Einblick in das Leben und die Arbeit der beiden Wissenschaftler Gauß und Humboldt für sehr spannend. Allerdings sollte man immer bedenken, dass es sich um einen Roman und nicht um ein historisches Werk handelt, daher sind einige Ereignisse im Buch nicht historisch korrekt. Das Ziel des Buches ist es aber nicht, die historischen Ereignisse korrekt darzustellen, sondern den Hauptfiguren eine gute Persönlichkeitsbild zu geben. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen und man lernt die beiden Herren beim Lesen sehr gut kennen und weiß, wie sie dachten. Ich würde das Buch allen Lesern empfehlen, die sich für Geschichte und Wissenschaft vor 200 Jahren interessieren. JR
- Paulo Coelho
Der Alchimist
(2.048)Aktuelle Rezension von: Rose_1997Mir wurde das Buch empfohlen und für mich war es ein Reinfall. Ich habe das Buch schon mit Skepsis entgegengenommen und es mag auf jeden Fall Menschen geben, denen das Buch Kraft gibt, vielleicht dazu animiert eine andere Perspektive einzunehmen, aber bei mir hat es nicht funktioniert. Mir sind die Weisheiten zu einfach gedacht, zu wenig differenziert und nicht unbedingt übertragbar auf das „echte“ Leben. Muss es das sein ? Nein, wahrscheinlich nicht, aber dann frage ich mich, warum ich dieses Buch lesen sollte ? Als netter Zeitvertreib oder als Unterhaltungsprogramm? Vielleicht, aber dann kann ich es auch lassen.
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.088)Aktuelle Rezension von: Michelles_NotebookEventuell bin ich mit den falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen - ich hatte entweder einen humoristischen Reisebericht voller Witz und Anekdoten erwartet oder einen Selbstfindungstrip mit Tiefgang und Message. Das Buch ist von beidem etwas, aber nichts so richtig, und deshalb bleibt es eigenartig seicht und mir fern. Wenig bleibt in Erinnerung außer, dass Kerkeling die Füße wehtun und er die Pilgerherbergen (verständlicherweise) grausig findet. Mich hat das Buch jedenfalls nicht abgeholt, aber 3 Sterne gibt es trotzdem, einfach, weil ich den Autoren so sympathisch finde.
- Milena Moser
Das Glück sieht immer anders aus
(27)Aktuelle Rezension von: Die-GlimmerfeenEine Frau möchte anlässlich ihres fünfzigsten Geburtstag einen Roadtrip durch die USA machen und dabei nach ihrem persönlichen Glück machen. Eine autobiografische Geschichte, der ich erst einmal nicht widerstehen konnte. Leider wirft dieses Buch bei mir mehr Fragen auf, als ich Antworten finden konnte. Wie kommt man auf die Idee, einen Roadtrip machen zu wollen, wenn man so gar nicht der Typ dafür ist und für die Autorin nur das Ankommen zählt? Sie hat bereits ein Haus in San Francisco an dem sie mehr Ärger als Freude hat, aber sie muss jetzt Monopoly spielen und sich unbedingt ein Haus in Santa Fe zulegen. Wie kommt man auf diese Idee, wenn man es in der Schweiz doch sehr gemütlich hat? Über manche Passagen konnte mich das Buch berühren, aber letztlich hat es mich nur enttäuscht. Auf der einen Seite will sie nicht mehr Schriftstellerin sein und hier kommen wir wieder zu einem Aber, wie konnte dann dieses Buch entstehen? Moment, der geliehene Betrag muss ja an den Bruder irgendwann zurückgezahlt werden ...
Ihren Stress hätte sie garantiert alleine mit dem Verkauf des Hauses in San Francisco drastisch reduzieren können. Der Kauf des Hauses in Santa Fe hat sie für mich einfach nur unglaubhaft gemacht. Sie kauft sich dort ein Mini-Haus, lässt sich über den Tisch ziehen, weil der Besitzer mit ihr flirtet, begeht jeden Fehler, den man begehen kann, nur weil sie mit dem Kopf durch die Wand will. Sucht sie dort wirklich Ruhe und Entspannung oder ist es eher der Wunsch interessante Menschen zu treffen und sich für neue Bücher inspirieren zu lassen? Santa Fe ist kein ruhiges Fleckchen, sondern einer der bedeutendsten Orte der Kunstszene in den USA und ein Magnet für Schriftsteller und Kreative.
Für mich ist dieses Buch jammern auf höchstem Niveau. Schade, ihre Idee glückliche Paare zu treffen war ein schöner Gedanke und die Passagen, die ich in dem Buch besonders geschätzt habe - Cheryl Strayed
Der große Trip - WILD
(270)Aktuelle Rezension von: RunnibalDen PCT zu wandern, ist für viele Amerikaner so, wie in Europa der Jakobsweg.
Ziemlich naiv und unvorbereitet bricht die Autorin Cheryl Strayed auf und lernt mehr und mehr auf den langen Weg ihre Vergangenheit zu bewältigen, zumindest glaubt sie das.
Eigentlich sollte sie nicht weit kommen, denn das Gepäck ist überwältigend und sportlich ist sie auch nicht. Doch ihre Kraft kommt auf dem Weg "The Trail provides".
Es ist schon sehr nervig, dass sie immer wieder von der Mutter erzählt wird. Es ist wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat. Insgesamt machen die Mutterszenen schon halbe Buch aus. Immer mit anderen Worten, die gleiche Leier. Die Erfahrungen auf dem PCD hingegen fand ich unterhaltsam. Die Fernwanderin hat viel Zeit über sich nachzudenken. Selbst als sie fühlt, wie zäh sie sein kann, wirkt sie labil und unverändert.
Mich hat die offene und unverschönten Einwürfe aus ihren Leben verwundert.
Interessant finde ich wie die Natur auf Menschen wirkt. Egal von welcher Herkunft, Bildung und Vergangenheit, die Natur wird von allen Wanderern als erlebenswert empfunden. Im Alltag hingegen wird der Natur, was sie braucht und was ihr schadet, wenig Beachtung geschenkt.
Der PCD war quasi zu ihrem Wohnzimmer der Autorin geworden. Alles was sie zum Leben brauchte, passte in ihren Rucksack. Der PCD lehrt, dass mehr nicht nur überflüssig ist, sondern auch eine unnötige Belastung.
Der Leser kann viel über minimalistische Lebensweise internalisieren, ohne auf dem PCD wandern zu müssen. Der Trail beginnt an jeder Haustür.
- Daniel Defoe
Robinson Crusoe
(576)Aktuelle Rezension von: halo123Robinson Crusoe, ist ein Roman den ich im Laufe der Zeit schon öfters gelesen habe, und jedes Mal verfehlt er nicht mich zu packen.
Ein Abenteuerroman, der über das Schicksal eines Menschen berichtet, der alleine auf einer einsamen Insel strandet.
Was mir schon immer gefallen hat, ist die Tatsache, dass das Buch nie wirklich langweilig wird. Auch wenn es Stellen gibt an denen viel erklärt und beschrieben wird, wird dies nie monoton. genauso gibt es Stellen die einen fesseln, da man nicht weiß wie es nun weiter gehen wird.
Natürlich ist die Strandung Crusoes etwas ideal dargestellt, all die Dinge die er retten konnte und die "ideale" Insel aber im Ende ist es eine Abenteuergeschichte.
- Jonathan Swift
Gullivers Reisen
(236)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchaber es enthält starke Gesellschaftskritik. Je mehr der Autor versucht, die Klassengesellschaft in England zu verteidigen, desto mehr deckt er ihre Schwächen und Kritikpunkte auf. Kein Wunder, dass dieses Buch lange nur gekürzt verkauft werden durfte. Echte Leseempfehlung, auch wenn die altmodische Sprache manchmal den Lesefluss bremst
- Dan Simmons
Terror
(217)Aktuelle Rezension von: AnnaKatha23Das Buch hat mich sofort gefesselt. Die Beschreibung der Arktis und der Gegebenheiten, mit denenen die Mannschaften zu kämpfen haben, sind wahnsinnig realistisch geschrieben. Das Buch hat mich direkt in seinen Bann gezogen und ich habe mich ein bisschen so gefühlt, als wäre ich selbst bei der Expedition dabei. Es ist sehr spannend und überrascht an einigen Stellen mit neuen Ereignissen. Das Übernatürliche bräuchte es für meinen Geschmack nicht. Es macht diese historische Geschichte letztendlich doch etwas unauthentisch in meinen Augen. Daher auch nur vier Sterne. Außerdem ist es hier und da doch etwas langatmig. Dennoch ein wahnsinnig spannendes Buch, das ich definitiv weiterempfehle!
- Nicole Bergmann
Auf der Suche nach Koalas
(32)Aktuelle Rezension von: piatraIn diesem Buch erzählen Nicole und Christian von ihrem Jahr in Australien. Nicole macht ihren Master an der Universität und Christian arbeitet derweil als Erntehelfer. Danach reisen sie noch ein halbes Jahr quer durch den Kontinent.
Das Buch ist kein Reiseführer, eher eine Art Tagebuch, in dem die Beiden ihre Erlebnisse und Gedanken festhalten. Es entstand aus Notizen und Berichte für ihre Freunde und Familie, die sie während der Reise verschickt haben. Somit ist es sehr persönlich und spiegelt die subjektiven Eindrücke der Beiden wider. Der Schreibstil ist manchmal etwas holprig und farblos, aber sie sind ja auch keine Schriftsteller. Wettgemacht werden diese Schwächen aber auf jeden Fall durch die vielen farbigen Bilder, wo alles Beschriebene auch noch mal zum Anschauen vorhanden ist. Sehr schön! Da kommt man schon ins Träumen.
Es hat mir viel Spaß gemacht, den Beiden auf ihrer Reise durch Australien zu folgen. Ein empfehlenswertes Buch zur Einstimmung auf eine Australienreise zusätzlich zum Reiseführer oder einfach nur um sich virtuell auf Reisen zu begeben und Vorfreude zu wecken. - Bill Bryson
Frühstück mit Kängurus
(199)Aktuelle Rezension von: BKKIch mag Brysons Bücher und finde sie zum schlapp Lachen, meistens jedenfalls! Dieses finde ich etwas langweilig und nicht ganz so witzig wie die anderen...Mag aber auch daran liegen, dass ich die Aussies so wahnsinnig witzig fand, so viele nette, lustige Begegnungen hatte und es so eine heitere Reise war, dass ich das Buch im Vergleich dazu eintönig fand...
- Bill Bryson
Notes from a Small Island
(50)Aktuelle Rezension von: GinkgoBill Bryson reist mehrere Wochen allein durch Großbritannien, bevor er mit seiner englischen Frau und seinen Kindern wieder in seine Heimat, die USA, übersiedelt.
Die einzelnen Stationen seiner Reise werden in chronologischer Reihenfolge, meist ein Kapitel pro Ort, beschrieben. Man merkt die Vertrautheit des Autors mit dem Land vor allem daran, dass er sehr sparsam beschreibt. Obwohl ich selbst schon kreuz und quer durch Großbritannien gereist bin und einige Orte kenne, entstanden beim Lesen nur selten Bilder der beschriebenen Gegenden vor meinem geistigen Auge.
Seine Talent für witzige Anekdoten hat ihn natürlich auch in diesem Buch nicht verlassen und so muss man die Warnung auf dem Buch, dass man sich überlegen sollte, ob man es in der Öffentlichkeit lesen will, durchaus ernst nehmen. Ich hab mich über viele Episoden jedenfalls köstlich amüsiert und gelegentlich laut losgelacht.
Einen bleibenden Eindruck hat das Buch nicht hinterlassen. Nette Unterhaltung nach einem stressigen Tag ist es auf jeden Fall. - Terry Pratchett
The Colour of Magic
(91)Aktuelle Rezension von: Britta_HeinemeyerDer erste Band der Scheibenwelt-Romane ist eine großartige Einführung in diese einzigartige Welt. Die Leser:innen folgen dem Zauberer Rincewind, der die Aufgabe übernehmen muss, sich um den ersten Touristen der Scheibenwelt zu kümmern. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, was für viele erheiternde Momente sorgt. Gemeinsam stolpern sie von einem Abenteuer in das nächste, wobei es gerne mal vollkommen absurd zugehen darf. Pratchett war ein Meister von Wortwitz und geistreichen Ideen. Dieses Buch ist voll davon.
- Stephenie Meyer
Breaking Dawn
(767)Aktuelle Rezension von: LilyWinterBella und Edward heiraten (leider war das Kleid in der Verfilmung sehr hässlich und erinnerte so gar nicht an Anne auf Greengables). Während ihrer Hochzeitsreise kommt es endlich zu Körperlichkeiten, natürlich mit Folgen. Doch was dadurch wirklich resultiert, hat niemand kommen sehen.
Das Buch ist zweigeteilt. Das erste Buch ist anfangs sehr romantisch und klassisch aufgebaut: Hochzeit, Hochzeitsreise, Ehevollzug. Doch dann geschieht das völlig unfassbare. Dazwischen sind sogar noch Kapitel aus Jacobs Sicht (sehr gelungen). Das zweite Buch hat einen ganz eigenen, sehr gelungenen Spannungsbogen. Auch hat mir Bellas Beschreibung als Supervampir doch sehr gut gefallen. Sie hat sich dank ihrer Fähigkeiten erstaunlich gut im Griff, ist plötzlich gar nicht mehr tollpatschig. Alles in allem ein sehr gelungener Abschluss. Vielleicht hätte man den dritten Teil hier integrieren können...
- Annett Gröschner
Die Städtesammlerin
(9)Aktuelle Rezension von: AlexandraKAnnett Gröschner nimmt den Leser mit auf Reisen. In den verschiedensten Ländern fährt sie mit der Straßenbahnlinie 4 und berichtet von ihren Erlebnissen.
Das Buch beginnt mit einem Einführungskapitel. In diesem wird erklärt warum die Autorin immer mit der Linie 4 fährt. Dieses Kapitel ist etwas holprig zu lesen wegen den ganzen Straßennahmen, jedoch lohnt es sich dran zu bleiben.
Generell sind die Kapitel kurz und man kann immer mal schön zwischendurch in eine andere Welt abtauchen. Natürlich gibt es über einige Orten mehr zu erzählen als über andere. Die Kapitel sind abwechslungsreich und passend gestaltet. Einige sind besser andere nicht ganz so gelungen. So fand ich das Kapitel 13.27 Uhr – an der Trolleybushaltestelle Horeastraße vollkommen unnötig. Denn darin erzählt die Autorin auf 2 1/2 Seiten wie sie an der Haltestelle Kinder beobachtet.
In anderen Kapiteln erzählt sie auf ca. 10 Seiten ausführlicher über die Strecke und die Eindrücke, die sie auf der Straßenbahnfahrt sammelt. Was mir sehr gut gefällt ist, dass das Buch sehr gut recherchiert ist. Die Autorin verwebt gekonnt geschichtliche Hintergründe über die Städte, ihre Bauten und ihre Bewohner. Auch über die technischen Voraussetzungen der Straßenbahn ist sie bestens informiert.Was ich als sehr störend empfand, waren die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Buch. Die Autorin ist studierte Germanistin und das Buch durchlief ein Lektorat, da sollten solche groben Schnitzer, wie sie hier zu finden sind, nicht passieren.
Die Städtesammlerin hat mich für zukünftige Reisen inspiriert, mir fremde Kulturen näher gebracht und mir auch etwas die Angst genommen. Letztlich ist es ein nettes Buch für zwischendurch und vor allem für reiselustige Leser zu empfehlen. Man kann das Buch gerne lesen, man muss es aber nicht.
- Janet Fitch
Weißer Oleander
(157)Aktuelle Rezension von: CocuriRubyIch stehe dem Buch ambivalent gegenüber.
Beginnend beim Schreibstil: es gibt Passagen die Kraft haben, die den Lesenden bewegen und schön formuliert sind, es gibt aber auch schwülstige, gestellt-unechte Formulieren, wie z.B. „Ihre Schönheit war wie die Schneide eines sehr scharfen Messers“ …
Kurz gesagt ist dies ein Buch über toxische Beziehungen und wie sich das auf ein (junges) Leben auswirkt.
Es ist nicht immer einfach zu sehen, wie die junge Protagonistin nach der Aufmerksamkeit der Mutter lechzt, was gleichermaßen herzzerreißend, wie erbärmlich ist. Während für den Lesenden schnell deutlich wird, dass die Mutter eine manipulative, toxische Person ist.
Gerade der Einsteig fiel mir nicht leicht, weil es durchaus starke Momente gab, die aber fast immer wieder ruiniert wurde, da es schnell in etwas gestelltes / zu gewolltes kippt.
Es gibt sicherlich viele potentielle Trigger-Momente – toxische Beziehungen, Pädophilie, Gewalt, Misshandlung etc. die zum Teil auch verharmlost werden.
In gewisser Weise fand ich die Jugendzeit gut eingefangen: alles sehr theatralisch, es gibt nur schwarz-weiß; entweder ist sie errettet, alles voller Schönheit und Verheißung oder alles ist zerfetzt, liegt in Scherben und sie suhlt sich zynisch darin.
Während sie sich letztlich an alles und jeden krallt, der ihr Halt und Sicherheit/Anker verspricht.
Wieder einer dieser Ambivalenzen, die anstrengend sind, aber trotzdem etwas an sich haben. Generell ist das eins dieser Bücher, die sich gleichzeitig echt und schonungslos anfühlen und völlig überzogen.
Überzogen, weil die Autorin bewusst leiden sehen will. Sie lässt ihr nur etwas gutes widerfahren, um es ihr sofort wieder zu entreißen und sie zerstört zurück lassen zu können. Und das immer wieder. Was etwas zu berechnenden bekommt, es wird schnell durchschaubar und damit eintönig. Ich bin kein Fan von diesem zergehen/sich suhlen im Leid.
Das Buch erzählt davon, wie viel Gift in der Welt einen erwarten können, wie viele toxische Menschen und Situationen es gibt, die einen vom Weg abbringen können, wenn man es zulässt.
Es zeigt aber auch die andere Seite, nämlich Menschen, die in ihrer Schwäche zergehen, die danach schreien ausgenutzt zu werden – die zerbrechen und sich in den Scherben suhlen, nie für sich einstehen und immer andere die Scherben wieder aufsammeln lassen.
Hier passiert nur alle erdenklichen Möglichkeiten dessen, einer einzigen Person – und das ist zu viel, das macht es zu deutlich unecht.
Das Ganze bleibt auch nur deshalb erträglich, weil wir eine Protagonistin haben, dessen Kampfgeist unübertroffen ist.
Das Buch hat mich schon mehr oder weniger versöhnlich zurück gelassen. Trotzdem ist es ein endloses hin und her – was ich nicht rein negativ meine.
- Gesa Neitzel
Frühstück mit Elefanten
(148)Aktuelle Rezension von: FrechdachsVorweg möchte ich noch schicken, dass ich bereits vor dem Buch durch Zufall (im Nachinein gesehen vielleicht eher eine glückliche Fügung oder war es auch bei mir die Bestimmung - ich weiß es nicht) auf Gesas damaligen Blog „Bedouin Writer“ gestoßen bin. Und irgendwie hat mich Gesa schon damals mit ihren Geschichten erreicht und in den Bann gezogen. Sehnsüchtig verfolgte ich ihre Zeit in Afrika via den Blogpostings und war schon sehr gespannt auf das angekündigte Buchprojekt "Frühstück mit Elefanten: Als Rangerin in Afrika" .
Nicht mehr zufrieden mit ihrem Haupstadt-Alltag fasst Gesa Neitzel, eine Fernsehredakteurin aus Berlin, den mutigen Entschluss für mehrere Monate nach Afrika zu gehen, um eine Ausbildung zur Rangerin zu machen. Auf diese abenteuerliche Reise nimmt sie den Leser in ihrem Buch mit.
Das vorliegende Buch ist mehr als ein purer Reisebericht in die wilden Teile des südlichen Afrikas und auch keine bloße Beschreibung der Ausbildungsinhalte zum Safari-Guide. Bitte nicht falsch verstehen, man lernt viel über die Flora und Fauna des wilden Afrikas im Süden, erhält intensive Einblicke in die Ausbildung zum Safari-Ranger und welche Fähigkeiten Safari-Guides mitbringen müssen, um die Gäste sicher durch die Wildnis zu geleiten.
Eine sehr wichtige Fähigkeit davon ist das Tracking - das Spuren-/Fährtenlesen in der Natur. Welche wilden Tiere sind gerade rund um das Camp oder in der freien Wildnis unterwegs. Gesa sucht meiner Meinung nach gerade im wilden Afrika mitten im Safari-Guide-Kurs nach ihrer eigenen Spur. Sie will wieder „auf Spur kommen“ und damit ihre eigentliche Bestimmung im Leben finden. Sie will bewusst nicht wie in Berlin im komfortablen aber stressigen täglichen Hamsterrad („und täglich grüßt das Murmeltier“) nur noch funktionieren und mehr oder weniger zufrieden vor sich hinleben. Gesa nimmt den Leser mit auf diese spannende, nachdenkliche und auch amüsante Reise zu sich selbst. Ich selbst fühlte mich sehr schnell mit ihr im Geiste verbunden und tauchte mit ihr gemeinsam tief in die Wildnis und ihre Erlebnisse ein.
Sie trifft während ihres gesamten Trips allerlei verschiedene Charaktere und liebenswürdige Menschen wie z.B. Biff, Dorothy, Sam - nein nicht den Trapper namens Hawkens aus Winnetou ;-), Chris, den Herero Old Mattias, Wolfgang, Vaughn und Alan um nur einige hier zu nennen. Gerade diese unterschiedlichen Begegnungen lassen Gesa weiter wachsen und aufblühen aber immer wieder auch erneut zweifeln und mit sich selbst hadern. Sie stellt sich schließlich mutig und manchmal auch mit einigen Selbstzweifeln täglich den neuen Herausforderungen im Busch von Afrika. Wer schon immer wissen wollte, wie es sich anfühlt im Zelt oder unter freiem Himmel in der Wildnis weitab der Zivilisation zu leben und zu schlafen bekommt in diesem Buch Eindrücke aus erster Hand und damit voll auf seine Kosten. Gesa begegnet dabei den unterschiedlichsten wilden Tieren, so z.B. Auge in Auge mit dem Löwen Mburri in der Wildnis, einem röchelnden Leoparden am/im Zeltcamp, mehrere Elefantenbullen auf Stippvisite im Camp (und wieso um Himmels Willen will der Elefant in die Camptoilette?), verdächtige Löwenspuren im Zeltlager etc. - egal ob gewollt oder auch manchmal ungewollt. Ob wirklich der Pangolin der größte fliegende Vogel der Welt ist verrate ich hier aber jetzt nicht. ;-)
Alles in allem ist es ein wirklich gelungenes Buchdebüt von Gesa Neitzel, in dem sie über einen bloßen Reisebericht hinaus viel mehr Facetten und Tiefgang bietet und uns tiefe Einblicke in die Reise zu sich selbst gewährt. Immer wieder entdeckte ich mich auch ein wenig selbst in diesem Buch, sobald ich zwischen den Zeilen gelesen habe und auch das Gelesene mal etwas habe wirken lassen. Es weckte während dem Lesen ganz verschiedenste starke Emotionen in mir. Nach der alten Volksweisheit ist ja jeder seines eigenen Glückes Schmied und so verstehe ich auch dieses Buch. Es hilft, die Blickrichtung bewusst zu ändern und sich selbst aufzurütteln (raus aus dem Autopilotenmodus) und zeigt den Mut und individuellen Weg der Autorin auf, wie sie durch die Reise ihre eigene Bestimmung fand und wieder auf Spur kam. Ich hoffe es folgen weitere spannende Bücher von Gesa Neitzel.© Frechdachs 2022 - Keine Chance den Copycats!
- Sylvie Gühmann
Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen
(13)Aktuelle Rezension von: Corneliapoetsch"Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen" ist ein außergewöhnlicher, wunderschön Reiseführer.
Sylvie Gühmann nimmt uns mit Hamburg nicht nur zu entdecken, sondern auch zu erleben. Egal ob für Kurztrips oder Urlaube , dass Buch stellt viele abwechslungsreiche Ausflugsideen vor. Selbst Hamburger finden in diesem Reiseführer sicher viele Inspirationen um ihre Stadt besser kennenzulernen. Über 100 Aktivitäten/Ausflugsziele werden vorgestellt. Der Schreibstil ist authentisch, flüssig und locker. Die Autorin gibt immer die genaue Adresse und die Haltestelle (ÖPNV) an. Ein besonders Highlight ist, dass alle Ziele mit tollen Fotos präsentiert werden. Ich hätte ich mir noch eine Karte gewünscht.
Fazit: "Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen" ist ein authentischer und wunderschön illustrierter Stadtführer. Ich kann das Buch zu 100% weiterempfehlen und vergebe 5 Sterne.
- Alex Garland
The Beach
(105)Aktuelle Rezension von: SaniHachidoriINHALT:
Das Buch verspricht durch den Klappentext große Spannung. Auch den Film habe ich spannend und beklemmend in Erinnerung. Die Handlung dreht sich um Richard, der als Rucksacktourist nach Thailand reist. Sein Ziel ist es, das Abenteuer fernab der Touristenrouten zu suchen. In seiner Unterkunft hinterlässt ein anderer Bewohner nach seinem Selbstmord eine Karte an Richards Tür. Diese zeigt den Weg zu einer mysteriösen Insel und einem Strand. Zusammen mit zwei Franzosen macht Richard sich auf den Weg zu dieser Insel, die eigentlich nicht betreten werden darf, weil sie im Naturschutzgebiet liegt.
Als sie den Strand der Insel erreichen, finden sie eine kleine Gemeinschaft von Aussteigern vor, in deren Gesellschaft sie sich behaupten müssen. Laut Klappentext wird das vermeintliche Paradies bald zu einer großen Gefahr für die Strandbewohner.Tatsächlich war das Buch bis auf die anfängliche Dramatik eher ein Abenteuerroman, der sich auf dir gesellschaftlichen Probleme und Abläufe am Strand konzentrierte. Richard wird immer wieder von Träumen und Halluzinationen geplagt, hinter denen ich einen tieferen Sinn vermutete. Leider bestätigte sich diese Vermutung nicht. Spannung kam erst in den letzten 20-30 Seiten auf.
Einen großen Teil des Buches nehmen Beschreibungen von Cannabis-Konsum und dadurch verursachte Trips bzw. High-Phasen ein. Hier hätte ich mir vielleicht noch eine tiefergehende Beschäftigung mit dem Thema Drogenkonsum im Allgemeinen gewünscht.
Weiterhin sind zwar wenige, dafür aber umso brutalere Situationen geschildert, die für sanfte Gemüter eher nicht geeignet sind.SCHREIBSTIL:
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, da er mich trotz der alltäglichen Beschreibungen und der zwischenzeitlich aufkommenden Langeweile zum Lesen animierte.
Die Geschichte wird von Richard selbst erzählt, der nach den Geschehnissen darauf zurückblickt. Seine Zwiegespräche mit Daffy Duck, dem ehemaligen Karteninhaber, waren oft sehr abstrus, weswegen ich dachte, dass sich meine Fragen diesbezüglich noch klären würden. Der Autor erwähnt hier nämlich auch immer wieder Bezüge zum Vietnam-Krieg, die sich aber leider nicht gut zuordnen lassen, weil alles nur in den Raum geworfen wird. Meine offenen Fragen hat Garland bis zum Ende nicht beantwortet und so frage ich mich, was der Autor mit diesen Episoden ausdrücken wollte.
Mir fehlte die versteckte Botschaft hinter den Zeilen. Durch diese für mich fehlenden Informationen wirkte das Buch am Ende nicht so rund, wie ich es mir gewünscht hätte und die Charaktere blieben dadurch auch blasser, als es hätte sein müssen.FAZIT:
Die Idee des Buchs war für mich interessant und hatte Potenzial. Der Klappentext und auch meine dunkle Erinnerung verhießen auch eine gewisse Spannung. Die Handlung war zeitweise dan aber fast etwas langweilig. Wendungen waren kaum vorhanden. Richards Gedankengänge waren immer öfter sehr diffus und chaotisch, sodass sich mir der Sinn auch nach Beenden des Buchs nicht erschließen will. Leider fehlt mir rückblickend ein gewisser Tiefgang, es blieb alles sehr oberflächlich.
Ein Buch, von dem ich mehr Spannung erhofft hatte. Ganz nett als Abenteuer zu lesen, allerdings zu wenig Tiefgang und an einigen Stellen für mich zu diffus und chaotisch.
- Jennifer McCann
Reisedepeschen aus Bolivien und Peru
(11)Aktuelle Rezension von: Aischa"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen."
In der Tat, das stellt Autorin Jennifer McCann in ihrem spannenden Reisebericht durch zwei südamerikanische Länder unter Beweis. Und wie sie erzählt ist faszinierend: gleichermaßen kurzweilig wie tiefsinnig. Es finden sich tief bewegende Schilderungen, etwa über die unmenschlichen, Leib und Leben gefährdenden Bedingungen, die in den Minen im bolivianischen Potosí herrschen. Dann wieder lässt uns die Autorin an bizarren, skurrilen Begegnungen teilhaben, wie der mit einer Bläsercombo, die inmitten einer Salzwüste "Don´t let me be misunderstood" anstimmt.
Die persönlichen Begegnungen und Erlebnisse sind sehr vielfältig, auch in ihrer Beschreibung. Manches hätte ich mir ein wenig ausführlicher gewünscht, teils waren die Hintergrundinfos recht spärlich, etwa zur peruanischen Terrororganisation "Leuchtender Pfad".
Positiv hervorheben möchte ich den sehr reflektieren Stil McCanns. "Immer wenn ich mich in der Welt bewege, interpretiere ich. Ich glaube, es gibt niemanden, der die Grenze zwischen Fiktion und Realität zweifelsfrei erkennen kann." Dieses Zitat Jennifers zeigt, dass sie sich ihrer bewertenden Rolle als Reisende sehr bewusst ist und sie verantwortungsvoll damit umgeht.
Die Ausstattung der Reisedepeschen lässt kaum zu wünschen übrig: Zahlreiche hochwertige Farbfotografien illustrieren das Erlebte, der Anhang erklärt landestypische Begriffe. Lediglich die geografischen Karten, in denen die Reiseroute verzeichnet ist, könnten noch verbessert werden; hier habe ich einige der bereisten Orte vermisst.
Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch mit vielen Denkanstößen. Und in Zeiten der Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie kann es das Fernweh etwas stillen, indem sich der Leser wenigstens bei der Lektüre in unbekannte Gefilde begeben kann.
- Bill Bryson
Down Under
(42)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDieses Buch stand schon mehrere Jahre in meinem Bücherregal und ich habe immer wieder damit geliebäugelt, weil mich Australien fasziniert wie kein anderes Land. Jedoch habe ich es wirklich erst gelesen, nachdem ich selbst dort war um festzustellen, dass Bill Bryson genau die selben Orte besucht hatte. Das Buch erschien mir daher ein wenig wie eine "Nacherzählung" meiner eigenen Reise und war daher sehr wertvoll zu lesen. Teilweise habe ich Tränen gelacht, dann war ich wieder völlig gefesselt und fasziniert. Bill Bryson hat wirklich ein unglaubliches Talent dafür, Dinge imposant und faszinierend darzustellen. Leider muss ich sagen, dass stellenweise einige Passagen sehr schleppend waren. Einige geschichtliche Erzählungen oder Anekdoten waren nach dem Lesen sofort aus dem Kopf verschwunden, weil es nach einer Weile einfach zu viel wurde. Dennoch: sehr empfehlenswert, wenn man ein Australien Fan ist und selbst dort war! - Stephan Orth
Couchsurfing im Iran
(135)Aktuelle Rezension von: BayLissFX... und hier geht auch wieder Stephan Orth für mich auf Entdeckungstour. Er hat jene Ausdauer und den Mut sich auf das dort und dann einzulassen. Und genau das gibt er ja auch als Ziel dieses Berichtes an. Ich habe vorab die anderen Rezensionen gelesen, weil mich die Meinung dazu sehr interessiert hat - spannend finde ich immer wieder, wenn es Kritik für etwas hagelt, dass der Autor explizit als gegeben herausstreicht: Leute die Couchsurfing anbieten sind schon per se die liberale Fraktion. Das heisst im Umkehrschluss - man landet in liberaleren Kreisen. In die anderen kommt man da auch nicht so schnell.
Aber - wie auch in Couchsurfing Russland - die Eindrücke von den Persönlichkeiten und den Umständen, die er am Wegesrand und bei unterschiedlichsten Formen des Zusammentreffens gewinnt und auch genial wiedergibt - geben einen Eindruck von den Lebensumständen. Es war wieder sehr interessant die verschiedenen Leute kennenzulernen, auch wenn es nur kurze Eindrücke sind. SMS oder Treffen, Wortwechsel und wortloses Betrachten der Umgebung.. so hätte ich es wahrscheinlich auch erlebt, und Stephan nimmt einen wunderbar mit auf diese Reise in den Iran.
Freue mich schon auf die Fortsetzung in ... China oder Saudi Arabien?
- April Wynter
Lock Down Under
(59)Aktuelle Rezension von: Lisa_HirmerDas Buch hat super viele gute Bewertungen, doch mich konnte es leider nicht so recht abholen. Das lag nicht so sehr an der Geschichte, die war eigentlich relativ unterhaltsam. Leider passte für mich das „Drumherum“ nicht zusammen.
Mich hat es zum Beispiel gestört, dass die Protagonisten wirklich zu jedem Thema gemäßigte Ansichten haben sollen, mit denen sie ja nicht anecken. Beispiel: Maya ist Vegetarierin, sagt, sie schreibt niemandem vor was er isst und es ist für sie überhaupt kein Problem wenn jemand Fleisch isst. Sie trifft in einer Bar auf Troys besten Kumpel, der sie wegen des Vegetarismus aufzieht. Doch sofort wird das wieder revidiert und er bestellt sich einen vegetarischen Burger.
Weiteres Beispiel: Corona ist gefährlich, aber vielleicht auch doch nicht so gefährlich wie es vorgelebt wird. Die Maßnahmen sind sinnvoll, aber vielleicht auch doch nicht. Die Hamsterkäufe sind das Problem, warum die Regale leer sind, aber sie sind ja auch nachvollziehbar.
Egal um welches Thema es geht, egal welche Figur, jede Ansicht / Meinung wird sofort auf den Prüfstand gestellt und aufgeweicht. Das macht das Buch zwar sehr korrekt und die Figuren sehr selbstkritisch und offen für Neues, aber irgendwie auch unauthentisch.Die Liebesgeschichte zwischen Maya und Troy entwickelt sich im Rekordtempo. Sie kennen sich gerade mal 2 Tage und wissen schon, dass der Gegenüber der richtige für das restliche Leben ist? Sie wissen schon, dass sie mit niemandem so tiefgründige Gespräche führen können wie miteinander?
Ein Problem, das vielleicht in der Printausgabe besser ist, aber beim ebook sehr gestört hat: Selbsthilfe- (?) und Erklärabsätze sind einfach willkürlich mitten im Kapitel, oft einige Absätze nach dem eigentlichen Thema. Z.B. zu Beginn beim Begriff „Digitale Nomadin“. Maya erklärt, was eine digitale Nomadin ist, die Geschichte geht weiter und ein paar Absätze später ist auf einmal ein kleiner Block mit einer kurzen Definition zum Thema „digitale Nomadin“.
Das hat jedes Mal meinen Lesefluss unterbrochen, denn die später folgenden Selbsthilfeteile regen den Leser zur direkten Mitarbeit an. Es werden Fragen gestellt, die den Leser direkt ansprechen und welche man für sich beantworten kann / soll, wodurch man komplett von der Handlung abstreift.
Mitten in Gesprächen zwischen den Figuren ist dann z.B. das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun erklärt. Da werden Sätze analysiert, die weder die Geschichte weiterbringen, noch zur Charakterentwicklung beitragen. Mir war das Modell zwar bekannt, doch wieso es Eingang ins Buch gefunden hat, hat sich mir nicht erschlossen.
Generell wurde unglaublich viel geredet und gedacht. Für eine Handlung gab es gefühlt vorher 2 Seiten Überlegungen und danach noch 2 Seiten Erklärungen und erneute Überlegungen, Neubewertungen der Situation, etc.
Die Rezension liest sich nun leider sehr schlecht, dabei gab es durchaus Passagen, die in Ordnung waren. Z.B. Mayas Unterstützung für ihre Schwester, die Beziehung zu ihrer Großmutter, Einblicke in das Leben einer stetig Reisenden uvm. Leider reichte das nicht, um mich über die vielen Dinge die mich gestört haben hinwegzusehen. Das tut mir wirklich Leid und ich werde der Autorin auf jeden Fall noch eine weitere Chance geben, vielleicht springt ja bei einem anderen Buch der Funke über.
- Heinrich Harrer
Sieben Jahre in Tibet: Mein Leben am Hofe des Dalai Lama
(123)Aktuelle Rezension von: Johannes_SchellhornSpät habe ich dieses Buch gelesen, erst 2020, als Verreisen nicht möglich war. So konnte ich aber dank dieses Buches in eine faszinierende Erzählung eintauchen, die durch Harrers Landschaftsbeschreibungen und Beobachtungen die Sehnsucht sowohl entfacht als auch befriedigt hat. Rührend und schön ist seine Begegnung mit den Leuten Tibets, allen voran auch der Dalai Lama. Die politische Situation von Tibet schwingt, wie sie in dem Buch beschrieben wird, so stark mit, dass sie auch noch aus heutiger Sicht einen nicht unberührt lässt. Man darf nicht vergessen, dass die Erlebnisse nicht einmal hundert Jahre alt sind. Ein Klassiker, in der Tat, den man lesen sollte.