Bücher mit dem Tag "toni morrison"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "toni morrison" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches The Bluest Eye (ISBN: 0791096157)
    Toni Morrison

    The Bluest Eye

     (25)
    Noch keine Rezension vorhanden
  2. Cover des Buches Beloved (ISBN: 9780099540977)
    Toni Morrison

    Beloved

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Mira123

    Und wieder ein Buch von meiner Leseliste abgehakt. Auf dieses hier war ich wirklich schon sehr gespannt - immerhin war es eines von den Büchern, die ich mehr oder weniger frei wählen durfte. Und dieses hier ist mir schon in der letzten Vorlesung über amerikanische Literatur ins Auge gestochen. Teils deswegen, weil Toni Morrison nur so oberflächlich behandelt wurde, obwohl sie Nobelpreisträgerin ist. Ich meine, wenn man ganze Vorlesungstermine Edgar Allan Poe widmen kann, warum dann nicht zumindest einen halben für Toni Morrison aufbringen und sie nicht nur in einem Nebensatz erwähnen? Der zweite Grund, warum mir dieser Text im Gedächtnis geblieben ist, ist der Inhalt: Die Sklavin Sethe flieht nach Ohio, wo sie aber bei weitem nicht so frei ist, wie sie es sich erhofft hat. Gerade ihr Kopf hält sie davon ab, endlich kein Eigentum mehr zu sein. Da sind so viele schreckliche Erinnerungen, so viele Ängste und so weiter. Dieser Roman spielt 18 Jahre später. Sethe wird immer noch von ihrer Vergangenheit verfolgt, vor allem aber von der Erinnerung an ihre kleine Tochter, die ohne einen Namen starb. Auf ihren Grabstein hat sie das Wort "Beloved", also "Geliebt" eingravieren lassen. Und dieses Kind spukt immer noch durch Sethes Leben - im wahrsten Sinne des Wortes...

    Ich habe lange gebraucht, um mit diesem Text warm zu werden. Besonders schwierig war für mich die Sprache, mit der die Autorin gearbeitet hat. Klar ist das streng genommen einfach nur Englisch, also eine Sprache, die ich durchaus beherrsche oder zumindest können sollte. Das Problem war, dass mit Dialekten gearbeitet wurde, der Syntax untypisch war und manche Wörter verkürzt. Teilweise war die Grammatik auch "falsch". So, wie das halt mit Dialekten so ist. Ich bin aus Tirol, ich weiß also, wie das so ist. Und irgendwann hab ich mich auch daran gewöhnt, nur der Einstieg war halt ziemlich schwierig.

    Was mir außerdem an diesem Buch ins Auge gestochen ist, ist der Mangel an sympathischen Figuren. Das ist kein Kritikpunkt, aber es ist mir aufgefallen. Normalerweise ist es ja doch so, dass die meisten Autoren und Autorinnen zumindest eine Figur einbauen, mit der sich der Leser identifizieren können soll, zumindest ein bisschen. Morrison hat darauf nicht wirklich viel Wert gelegt. Die Figuren waren alle ziemlich düster gezeichnet und mir war von Seite 1 klar, dass ich total verstehe, warum diese Familie von den anderen Einwohnern der Stadt gemieden wird. Und da wusste ich noch gar nicht, was eigentlich passiert ist. Das erfährt man als Leserin nämlich erst später im Buch. Es gibt von Anfang an Andeutungen und ich hatte schon sehr früh eine Vermutung, aber wow! Mit diesem Verlauf der Geschichte habe ich wirklich nicht gerechnet!

    Mein Fazit? Ein sehr spannender Klassiker, den ich aber auf sprachlicher Ebene doch eher schwierig zu verstehen fand.

  3. Cover des Buches Jazz (ISBN: 9783644004702)
    Toni Morrison

    Jazz

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die afro-amerikanische Autorin Toni Morrison widmet sich in ihrem Roman "Jazz" dem Amerika der 20er Jahre, das gekennzeichnet ist durch Rassentrennung, Urbanisierung und einem neuen Lebensgefühl, entstanden durch die Mischung der Sklavenlieder mit moderner Instrumentalisierung, dem Jazz. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Ehepaar Violet und Joe, das, vom Lande stammend, den Traum von Freiheit und Unabhängigkeit in der Stadt zu verwirklichen sucht. Schnell nimmt ihr Leben eine Wendung, die sie selbst sie nie für möglich gehalten hätten.
    Morrison gelingt es sprachgewaltig, das Lebensgefühl eines Jahrzehnts einzufangen und baut dabei, exemplarisch an den Protagonisten vollführt, die Geschichte der schwarzen Bevölkerung mit ein. Dabei erhebt sie nie den Zeigefinger, sondern bleibt immer der Handlung verpflichtet, die sich langsam, aber stetig entwirft und den Blick freigibt auf ein Amerika, das eigentlich überwunden schien, aber heute wieder sehr aktuell scheint. Eine Empfehlung für alle Freunde und Interessierte der amerikanischen Literatur!
  4. Cover des Buches Solomons Lied (ISBN: 9783644002623)
    Toni Morrison

    Solomons Lied

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Der Roman “Solomons Lied” der afro-amerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison erzählt die Ge-schichte einer Familie über drei Generationen hinweg. Ausgangspunkt der Erzählung ist Macon Dead – auch als „Milchmann“ genannt -, der sich aufmacht, die Geschichte seiner Familie zu ergründen. Der Roman erschien 1977; 1993 erhielt Morrsion den Literaturnobelpreis. Als negativ empfand ich eine sehr flach ansetzende Spannung; der Roman bleibt auf dem Niveau einer Erzählung, die ohne konkretes Ziel zu haben, quasi vor sich hingleitet. Dabei wird – für meinen Ge-schmack – wenig Spannung erzeugt. Die Protagonisten sind „normal“, wenig charismatisches, wenig einprägsames, allenfalls seltsame Schrullen wie das Trinken von Muttermilch des bereits aus dem Still-Alter entwachsenen „Milchmann“ Macon Dead. Positiv ist anzumerken, dass der Roman dem Leser eine Welt öffnet, die in westlicher Literatur nur sehr selten vorkommt: Gesellschaft und Kultur einer Gesellschaft, die vorwiegend von Menschen mit dunkler Hautfarbe geprägt ist. Probleme mit Apartheit, den ständigen Kollisionen zwischen Weißen und Schwarzen, dem tatsächlichen Leben der afro-amerikanischen Protagonisten. Insgesamt war ich nur mittelmäßig begeistert, es war an vielen Stellen quälend zu lesen, oft musste ich mich motivieren. Neugierig auf das Ende wurde ich nie, vielmehr habe ich das Buch gelesen, um es nicht ungelesen wieder wegzugeben... Schade.
  5. Cover des Buches Sula (ISBN: 9783499013614)
    Toni Morrison

    Sula

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Daniela-Walch

    Zusammenfassung


    Toni Morrison erzählt die Geschichte von Sula in der Kleinstadt Medallion. 1921 ist das kleine schwarze Mädchen 12 Jahre alt. Sie und Nel sind beste Freundinnen. Während Nels Mutter pedantisch ist, wächst Sula in einem chaotischen Haushalt auf, dem ihre Großmutter Eva vorsteht, ein unergründlicher und gewaltiger Charakter. Der erste Teil der Geschichte erzählt von Nels und Sulas Familie, ihrer Mädchenfreundschaft und endet mit Nels Hochzeit gleich nach der Highschool.
    Wir überspringen die 10 Jahre, in denen Sula weg von Medallion gewesen ist. Der zweite Teil beginnt mit ihrer Rückkehr (die mit einer Rotkelchenplage zusammenfällt). Durch Sulas Art bringt sie die Gemeinschaft gegen sich auf, die Menschen arbeiten sich an ihr ab. Sogar Nel bricht mit ihr, da sie, eher beiläufig, mit Nels Mann schläft. Der Roman erzählt sogar über Sulas Tod hinaus, welche Sogwirkung Sula auf die Gemeinschaft entfaltet.




    Persönlicher Eindruck


    Toni Morrison umkreist Sula und nähert sich ihr aus verschiedenen Perspektiven über verschiedene Personen. Personale Erzählung, Berichte im Ich-Stil und Dialoge wechseln sich ab. Mal erläutert Toni Morrision psychologische Hintergründe, dann wieder beschreibt sie nur oder entwirft mit poetischer Sprache bildhafte Metaphern. Oft wird durch die Bilder, die sie zeichnet, nur ein Gefühl vermittelt. Als Leser musste ich mich auf diese Bilder einlassen, manchmal auch einen Satz oder Abschnitt mehrmals lesen, um ihn wirklich verstehen zu können. Das ist ein typischer Morrison-Stil, ich kenne das aus anderen Büchern von ihr.

    All das macht es schwer, Sula wirklich zu verstehen, wir sind seltsamerweise immer auf der Seite derjenigen, die Morrison gerade beschreibt. Das Muttermal über ihrem Auge wird je nach Person als Rose, Fisch oder Klapperschlange interpretiert, und so ist das auch mit ihrem Charakter. Je nachdem, wen man fragt, ist Sula entweder lässig, naiv, nonkonformistisch und unabhängig oder überheblich, unverfroren, böse und gefährlich. Auch nach dem kompletten Buch bin ich mir immer noch nicht schlüssig über Sula, das ist ungewohnt, dass die Autorin selbst ihre Figur nicht völlig erklären möchte.


    Die Handlung bezieht sich, typisch Kleinstadt, viel auf das Verhältnis der Bewohner untereinander. Vor allem die Freundschaft zwischen Nel und Sula ist hier wichtig, die wichtigen, die banalen, aber auch die tödlichen Dinge, die sie miteinander teilen. Shadrack, ein gebrochener Kriegsveteran, umrahmt mit seinem Selbstmordtag den Roman und taucht auch an einer wichtigen Stelle innerhalb des Romans auf. Mir hat besonders gefallen, wie gelassen die Kleinstadtbewohner selbst die skurillsten Marotten einfach hinnehmen. Keiner versucht groß, den anderen zu ändern.

    Morrisons Roman balanciert immer zwischen Alltag und Besonderem, zwischen Lebendigkeit und Einsamkeit - und vielleicht sind das ja auch gar keine Gegensätze, denkt man so nach dem Roman.

    Lesen oder nicht?


    Die poetische Sprache und die Bilder, die Morrison entwirft, wirken nach, aber dadurch muss sich der Leser den Roman auch erarbeiten; er muss sich darauf einlassen. Trotzdem ist es auch ein leichter Roman. Ich finde, Toni Morrison ist eine Autorin, von der jeder in seinem Leben etwas gelesen haben sollte.

    (c) Buchvogel-Rezension
  6. Cover des Buches Menschenkind (ISBN: 9783644002654)
    Toni Morrison

    Menschenkind

     (91)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Menschenkind von Toni Morrison – Im Haus Nr. 124 in der Bluestone Road, am äußersten Rand von Cincinnati treibt sich ein Geist herum. Es ist Sethes Tochter, die vor achtzehn Jahren im Babyalter starb und seither nicht zur Ruhe kommt. Aber dies ist nicht der einzige Grund, warum seit all diesen Jahren jeder das Haus und dessen Bewohnerinnen so gut es geht meidet. Selbst Sethes Söhne Buglar und Howard haben irgendwann Reißaus genommen. Nur Denver ist noch da, Sethes andere Tochter und Grandma Baby und irgendwann taucht Paul D. auf, ein alter Leidensgenosse aus der Sweet Home-Zeit. Dort auf der Sweet Home Plantage lernte Sethe auch Baby Suggs Sohn Halle kennen, die drei Pauls und den wilde Sixo. Sie wollte so gerne ein normales Familienleben mit Halle führen, aber als der alte Besitzer der Farm verstarb, übernahm der Schullehrer die Führung und alles änderte sich.

    Toni Morrison erzählt eine packende Geschichte, die immer wieder aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet neue Puzzleteilchen aufzeigt, die am Ende ein traurig-schauriges Bild ergeben. Sehr offen und unverblümt, in oftmals poetisch anmutender Sprache führt Morrison durch eine, für mich immer wieder unfassbare Zeit, dennoch liest sich Sethes tragische Geschichte wie ein fesselnder Thriller. Ein Toni Morrison Werk, das 1988 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Große Erzählkunst!

  7. Cover des Buches Sehr blaue Augen (ISBN: 9783498003678)
    Toni Morrison

    Sehr blaue Augen

     (60)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Das Buch erschien im Original 1970 und  handelt vom Wertesystem der Weissen Anfangs der 40er Jahre und erzählt darin die Geschichte von Pecola dem 11 jährigen schwarzen Mädchen.


    Aus dem Vorwort von Toni Morrison:


    "Ursprung des Romans war ein Gespräch, das ich in der Kindheit mit einer Freundin geführt hatte. Wir waren gerade erst in die Grundschule gekommen. Sie sagte damals, dass sie gerne blaue Augen hätte. Ich sah mich um und versuchte mir vorzustellen, wie sie bei Erfüllung ihres Wunsches aussähe, aber das Bild das mir dabei vor Augen trat, stiess mich heftig ab. Ihre kummervolle Stimme schien um Mitgefühl zu betteln, und ich versuchte, es ihr zu geben, aber in Wahrheit war ich angesichts der Entweihung, die ihr vorschwebte, so bestürzt, dass ich wütend auf sie wurde.

    Bis zu diesem Augenblick hatte ich Menschen als hübsch, als reizvoll, als nett, als hässlich wahrgenommen, und obwohl mir das Wort 'schön' sicher nicht fremd war, hatte ich es doch nie als einen Schock betrachtet...]

    [... Auf jeden Fall war es das erste Mal, dass ich begriff, was 'schön' bedeutete. Dass ich mir selbst ein Bild davon gemacht hatte. Schönheit war nicht einfach etwas das man betrachtete. Schönheit war eine Frage des Verhaltens."


    1993 erhielt Toni Morrison als erste afroamerikanische Autorin den Nobelpreis für Literatur und starb 2019 im Alter von 88 Jahren.

  8. Cover des Buches Sula (ISBN: 9781448105021)
    Toni Morrison

    Sula

     (6)
    Aktuelle Rezension von: BloodyBigMess
    Die Geschichte über das Kind und später die junge Frau Sula, die sich weigert nach den Regeln ihrer Nachbarn zu spielen und somit für ziemlich viel Gesprächsstoff und Ärger sorgt, behandelt viele Themen, die den Leser absolut fasziniert und nachdenklich zurücklassen.

    Im Mittelpunkt dieses Romans stehen die Frauen. Die Frauen in Sulas matriarchalischen Familie und Sulas Freundschaft zu einem anderen Mädchen namens Nel.

    In der Freundschaft zwischen Sula und Nel beschreibt uns Morrison auf wunderbar poetische Weise die Verschmelzung zweier Persönlichkeiten, die Intensität einer Freundschaft die von einem gemeinsamen Geheimnis, einer gemeinsamen Last, zusammengehalten wird.

    In der Familiendynamik von Sula und ihrer Mutter und der Großmutter, werden die Ambiguität von jemanden "lieben" und jemanden "mögen" erkundet, sowie die Frage gestellt, ob Liebe immer eine morale Emotion ist oder ob Menschen dieses Gefühl in einem Akt von Souveränität missbrauchen können.
    Damit stellt sie den Glauben, dass Mütter ihre Kinder stets mögen und aus Liebe ihr Bestes wollen, auf sehr interessante Weise auf den Kopf.

    In der erwachsenen Sula, ihrer Mutter und Großmutter, werden auch Feminität und weibliche Sexualität behandelt und wie es oft im Gegensatz zur männlichen Sexualität Zorn und Neid auf sich zieht.
    In Sula speziell, die die sozialen Regeln bricht, keine Scham zu spüren scheint und ihr moraler Kompass auch etwas schief liegt, zeigt Morrison wie eine Person von einer ganzen Gemeinde zum Sündenbock auserkoren und verunglimpft werden kann.

    All dies und mehr bringt Toni Morrison einem mit einem opulenten und erhabenen Schreibstil nahe und dies gelingt ihr in einer sehr begrenzten Zeit von 174 Seiten.

    Dies war mein erster Roman von Toni Morrison, was ich nicht stolz zugebe, und ich werde definitiv mehr von ihr lesen.
  9. Cover des Buches A Mercy (ISBN: B00589K0QW)
    Toni Morrison

    A Mercy

     (6)
    Noch keine Rezension vorhanden
  10. Cover des Buches Playing in the Dark (ISBN: 0679745424)
    Toni Morrison

    Playing in the Dark

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  11. Cover des Buches Liebe (ISBN: 9783644002647)
    Toni Morrison

    Liebe

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    In „Liebe“ erzählt Toni Morrison die Geschichte eines Mannes, Bill Cosey, Besitzer eines exklusiven Hotels in einem ebenso exklusiven Badeort. Er war ein Mann der Frauen. Und Frauen hatte er in seinem Leben viele. Aber nur 6 Frauen hielten sich dauerhaft. Nach seinem Tod beginnt der Streit ums Erbe, der gleichzeitig auch ein Streit um die „wahre Zugehörigkeit“ zu Bill Cosey ist.

    5 Frauen, die ihn überleben und von denen er nur eine geheiratet hatte: Heed, ein 11 jähriges Mädchen, welches ihn Papa nennt.

    Die 6. Frau war Coseys verstorbene erste Frau und wohl auch die einzige, die eine gewisse Sonderrolle in seinem Leben spielte. Aber Hauptpersonen sind im Grunde die 5 Frauen, die bis über den Tod hinaus versuchen, ihren Platz im Leben Coseys zu wahren und kein Hehl daraus machen, dass sie sich im Grunde alle nicht sonderlich mögen. Wen wundert´s?

     

     

    Der Plot ist im Grunde sehr simpel und daher auch nicht besonders tragend und lässt die Geschichte ohne große Aufregung dahin“plättchern“. So richtig fesseln konnte mich die Geschichte nicht, trotz plastischer und sehr zielgerichteter Sprache und Erzählweise.

    Das Interessanteste an diesem Buch sind, oder vielmehr sollen sein, die inneren Befindlichkeiten der verschiedenen Personen im Bezug auf den Verstorbenen und deren je persönlicher Bezug zum Leben im Allgemeinen.

    Dies stellt Toni Morrison in sehr geschickter und kluger Weise dar: Sie untergliedert das Buch in 9 „Kapitel“, die alle eine andere Seite von Bill Cosey darstellen. Innerhalb dieser Darstellungen werden die verschiedenen Frauen, deren Hintergrund und Beziehungsrahmen bezüglich des Zusammenseins mit B.C. erläutert. So fügt sich schrittweise, aus den verschiedenen Lebensstationen heraus, nach und nach der Charakter des Verstorbenen zusammen. 

    Im Grunde eine tolle Herangehensweise, da sie viel Raum für eine tiefgreifende Persönlichkeitsschau bietet und gleichzeitig so zentral gefasst ist, dass nichts auseinanderläuft. Durch die vielen verschiedenen Sichtweisen ist der Leser stets gezwungen, aufmerksam den Kern des Geschehens im Auge zu behalten.

    Schweift der Leser ab, kann es ihm durchaus passieren, dass er den Faden verliert und sich erst wieder neu orientieren muss. Erschwerend kommt hinzu, dass alle Kapitel durch kursiv gedruckte, erzählende Einschübe verbunden sind, die meist mit einer tiefer gehenden Frage oder Aussage enden, die den Leser anregen sollen, selbst nachzudenken.

    Hört sich verwirrend an, ist es zum Teil auch.

    Was mich aber viel mehr gestört hat, waren nicht die vielen verschiedenen Erzählstränge, sondern die Tatsache, dass ich die Personen und ihre Lebensumstände zum großen Teil langweilig fand. Sie haben mich nicht berührt, sodass ich auch nicht unbedingt erfahren wollte, wie sich ihr Leben entwickeln wird oder gar wie ihr Leben enden wird.

    Allein Romen und seine Geschichte als Heranwachsender, fand ich interessant, vor allem, wenn ich ihn im Vergleich zum Verstorbenen Bill Cosey sehe. Romen, der an der Schwelle zum Mann steht, macht gerade erste Erfahrungen auf diesem Gebiet und ist dabei, seine Richtung zu finden. Er beginnt ein Verhältnis mit einer der „Cosey-Frauen“.

    Schade, denn Aufbau und Art der Geschichtenführung sind wirklich gut durchdacht, schießen aber, wie ich finde, über ihr Ziel hinaus.

    Alles in allem fand ich es langweilig und anstrengend zugleich. Langweilig, weil man ständig „konzentriert“ sein musste und langweilig, weil die Geschichte an sich nichts Aufregendes zu bieten hat. 


    Daher gebe ich dem Buch nur 3 Sterne. 3 Sterne auch nur, weil ich den Aufbau und die Struktur vom gedanklichen Ansatz her sehr gelungen fand; wenn auch die Ausgestaltung nicht das halten konnte, was der Ansatz versprochen hat.

     


  12. Cover des Buches Tar Baby (ISBN: 9783499013621)
    Toni Morrison

    Tar Baby

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wundervolles Buch, welches ich in meiner Magisterprüfung behandelt habe. Mein Favorite von Morrsion und meiner Meinung nach völlig unterbewertet. Es geht hier grob gesagt um Jadine "Jade" Childs, die neben 2 Namen auch 2 Identitäten hat und sich zwischen der "schwarzen" und "weißen" Welt -repräsentiert durch ihren Onkel und ihre Tante bzw. ihre reichen Gönner wie auch durch ihren Freund bzw. ihren Lover- hin- und herbewegt und eine Entscheidung treffen muss, in welche sie leben will.
  13. Cover des Buches Gott, hilf dem Kind (ISBN: 9783499271724)
    Toni Morrison

    Gott, hilf dem Kind

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Aus-Liebe-zum-Lesen

    Nachdem Bücher afroamerikanischer Autoren in diesem Jahr zu Recht in den Fokus gerückt sind, kam ich natürlich nicht umhin, mich dem anzuschließen.

    Gott, hilf dem Kind ist mein erstes Buch von Nobelpreisträgerin Toni Morrison. Leider konnte es mich nicht überzeugen.

    Der Geschichte um die farbige Bride, ungeliebt von ihrer Mutter, nicht zuletzt aufgrund ihrer „blauschwarzen“ Hautfarbe, verlassen vom Vater in einem Amerika das düsterer kaum gezeichnet werden könnte, fehlt der rote Faden. Die Geschehnisse werden aus der Perspektive von verschiedenen Personen erzählt, was Rückblicke und Einblicke in deren Seelenleben ermöglicht. Allerdings kann ich deren Handlungsweisen trotzdem nicht nachvollziehen. Die einzelnen Handlungsstränge verlaufen oft im Sand, zu wenig wird am Ende aufgelöst oder erklärt.

    Das Thema Rassismus wird nur angeschnitten, vielmehr geht es oft um Missbrauch. Der ganze Roman ist von einer Düsternis und Bedrücktheit umgeben, sodass auch positive Entwicklungen kaum Hoffnung aufkeimen lassen. Das ist sicher (zum Teil) auch so gewollt und dennoch ist mir das zu einseitig. Ein Gefühl für Liebe kommt in dem Buch nicht auf. 

    Mich lässt das Buch etwas ratlos zurück. Ich werde mich aber definitiv noch einmal an Buch von Toni Morrison ran wagen. 

  14. Cover des Buches Paradies (ISBN: 9783644002630)
    Toni Morrison

    Paradies

     (17)
    Noch keine Rezension vorhanden
  15. Cover des Buches Heimkehr (ISBN: 9783899647747)
    Toni Morrison

    Heimkehr

     (6)
    Aktuelle Rezension von: miss_mesmerized
    USA, 1950er Jahre. Der Soldat Frank Money ist aus dem Krieg in Korea zurückgekehrt. Allein, seine Freunde, mit denen er voller Erwartung zur Army ging, hat er auf dem Schlachtfeld verloren. Die Erlebnisse des Krieges haben ihre Spuren hinterlassen und die Illusion, dass man als Schwarzer, der für das Land sein Leben riskiert hat, nun gesellschaftlich anerkannt wird, muss er schon bald ebenfalls begraben. Ziellos zieht er umher bis ihn die Nachricht erreicht, dass seine Schwester Cee schwerkrank ist. Zum ersten Mal seit Jahren wird er zurück nach Lotus in Georgia gehen, dem Ort, vor dem er einst flüchtete.

    Nachdem ich mit großer Begeisterung Toni Morrisons letztes Buch „Gott, hilf dem Kind“ gehört hatte, war ich gespannt auf frühere Werke, die dieselbe Thematik zu anderen Zeitpunkten in der Geschichte der USA thematisieren. Jedoch konnte mich „Heimkehr“ nicht im selben Maße überzeugen, wie dies ihr aktueller Roman getan hat.

    Die Geschichte erzählt die aktuelle Situation der beiden Geschwisterkinder parallel im steten Wechsel. Unterbrochen werden beide durch Kindheitserinnerungen, die auch wesentliche Erfahrungen, die für bestimmte Entscheidungen in ihrem Leben relevant waren, aufdecken. Franks Schwierigkeiten, die Kriegserlebnisse zu verarbeiten, die fehlende medizinische Unterstützung und dadurch ausgelöst immer wieder Zusammen- oder Ausbrüche, zeigen besonders gut, wie traumatisiert Soldaten zurückkehren und eine Integration in die Zivilgesellschaft für sie fast unmöglich ist. Cee wiederum, von der Stief-Großmutter von klein auf psychisch wie physisch gequält, wählt die erste Möglichkeit zur Flucht und sieht sich schon bald mann- und mittellos auf sich alleingestellt. Ohne Schutz wird sie als Schwarze, der auch niemand zu Hilfe kommen kann und will, Opfer böser Machenschaften, was sie beinahe ihr Leben kostet.

    Die Erfahrungen, die die beiden Geschwister wie auch ihre Freunde aufgrund ihrer Hautfarbe machen, sind vielfältig. Vorurteile und Beleidigungen sind noch das geringste Übel; man versagt ihnen Wohnungen, da man sie in bestimmten Gegenden nicht wünscht. In der Armee, wenn sie ihr Leben riskieren, sind Schwarze wie Weiße gleich, aber im normalen Leben ist in den 1950er ist Segregation nach wie vor eine Realität.

    Thematisch interessant mit vielen unschönen Einblicken hätte ich gerne mehr von Cee gehört; mit Frank kann man sich als Leser schwerlich identifizieren, was vermutlich zu dem nicht ganz begeisterten Eindruck beigetragen hat.
  16. Cover des Buches Literatur im 20. Jahrhundert (ISBN: 9783896600868)
    Simon Beesley

    Literatur im 20. Jahrhundert

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Frauen, die schreiben, leben gefährlich (ISBN: 9783938045121)
    Bollmann Stefan

    Frauen, die schreiben, leben gefährlich

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Sikal

    Stefan Bollmann hat hier einen wunderbar gestalteten Bildband zusammengestellt. Viele interessante Schriftstellerinnen werden hier vorgestellt, viele waren mir nicht geläufig – und wieder andere aus dem Gedächtnis entschwunden.

     

    Man begegnet hier u.a. Anne Frank, Doris Lessing, Virginia Woolf, Astrid Lindgren. Gereiht sind die Porträts chronologisch nach dem Geburtsjahr und so spannt sich der Bogen von Hildegard von Bingen (1098) bis hin zu Arundhati Roy (1961).

     

    Ich denke, dass das Buch wirklich nur als Einführung und Zusammenfassung gedacht war und diesem Ziel wird es auch durchaus gerecht. Jeweils ein Bild und ein kurzer Text können hier keine großartige Biographie ersetzen, doch als Gedankenstütze (wer wann wie gelebt hat z.B.), als kurzes Nachschlagewerk ist es geeignet.

     

    Der Titel erschließt sich mir nicht so recht, die angesprochene Gefahr ebenso wenig. Dass – besonders in früheren Jahrhunderten – der Weg von Frauen ein schwieriger war, weiß man. Doch hier wäre es wünschenswert gewesen, eine Verbindung zu besagter Gefahr herzustellen. Welche Mehrarbeit, welche Schwierigkeiten mussten sie auf sich nehmen, um in einer Männerwelt bestehen zu können? Darauf findet man leider keine Antwort.

     

    Trotzdem kann ich drei Sterne vergeben, weil ich das Buch gerne gelesen habe und die eine oder andere Schriftstellerin wieder in mein Gedächtnis kam.

  18. Cover des Buches Toni Morrison (ISBN: 9783644012592)
    Heidi Thomann Tewarson

    Toni Morrison

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks