Bücher mit dem Tag "teuer"
32 Bücher
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
(17.775)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ ist der erste Band der dystopischen Romanreihe von Suzanne Collins, die in einer fiktiven Welt spielt, in der eine tyrannische Regierung die Bevölkerung unterdrückt und jedes Jahr grausame Gladiatorenkämpfe, die sogenannten Hungerspiele, veranstaltet. Um ihre Schwester zu retten, meldet sich die 16-jährige Katniss Everdeen freiwillig als Tribut für ihren Distrikt und muss sich in der Arena gegen 23 andere Teilnehmer im Kampf ums Überleben behaupten.
Den Stil von Suzanne Collins fand ich schrecklich, denn obwohl es nicht ihr erstes Werk ist, liest es sich, als hätte man es einen Grundschüler schreiben lassen. Es holpert, stolpert und liest sich alles andere als flüssig, so dass ich sogar kurz davor war, das Buch direkt abzubrechen, wenn nicht im Verlauf eine minimale Besserung eingetreten wäre.
Aber auch die Geschichte kommt nicht in Gang. Das ganze Stück bis zum Beginn der Hungerspiele zieht sich wie ein zäher Kaugummi. Eigentlich sollte dieser Teil des Buches besonders interessant sein, damit man als Leser motiviert genug ist, um weiterzulesen, aber Pustekuchen. Leider erfährt man auch nicht viel über die Welt, außer dass die Bevölkerung in zwölf Distrikte eingeteilt ist, aus denen jeweils zwei Jugendliche, ein Mädchen und ein Junge, zu den Hungerspielen einberufen werden, um sich zur Bespaßung des Kapitols, der Hauptstadt, in der die Reichen leben, gegenseitig umzubringen, und dass es mal einen dreizehnten Distrikt gab, der aber ausgelöscht wurde. Ansonsten erfährt man lediglich, dass das Leben in Distrikt 12, aus dem die Protagonistin Katniss kommt, von Armut bestimmt wird.
Mit Katniss haben wir übrigens die unsympathischste Hauptfigur, die man sich vorstellen kann. Sie ist furchtbar egoistisch, impulsiv und scheint irgendein psychisches Problem zu haben, so irrational wie sie sich oft verhält. Die einzigen Emotionen, die sie kennt, sind Wut und Angst, die oft Hand in Hand gehen, da sie ihre Angst mit Zorn kompensiert. Abgesehen davon ist Katniss praktisch gefühllos. Am Anfang dachte ich noch, dass sie einfach eine taffe Protagonistin ist, die einfach ein bisschen ruppiger ist, aber je weiter man liest, desto grauenhafter wird sie. Außerdem finde ich ihren Beschützerinstinkt, den sie gegenüber ihrer kleinen Schwester hat, absolut unverständlich, weil sie im ganzen Buch kein Wort mit ihr redet. Es ist ihr eigentlich völlig egal, wie es Prim geht. Das alles macht sie zu einer Figur, die insgesamt überhaupt nicht authentisch und nachvollziehbar ist.
Was die anderen Charaktere betrifft, so hätten sie mehr Tiefe bekommen können. Im Vergleich zu Katniss Everdeen waren sie aber im Großen und Ganzen alle deutlich sympathischer.
Vor allem die endzeitliche Welt, in die man geworfen wird, hat mich letztendlich beim Lesen gehalten. Die Idee mit den Distrikten, die alle für etwas anderes zuständig sind, die tödlichen Hungerspiele, die der Unterhaltung dienen … all das hat mir unglaublich gut gefallen, aber bei der Umsetzung merkt man dann doch wieder, wie wenig Suzanne Collins eigentlich schreiben kann. Es gibt viele Logiklücken, die nie geschlossen werden und einige Aspekte sind einfach nicht ganz ausgereift, was man beim Lesen deutlich merkt.
„Die Tribute von Panem“ lag jahrelang ungelesen auf meinem Bücherstapel, weil ich mich trotz des Hypes um die Reihe und später auch um die Filme nicht zum Lesen durchringen konnte. Jetzt, wo ich es vom Stapel befreit habe, bereue ich es ein wenig. Denn auch wenn mir der Teil, in dem es um die Hungerspiele geht, überraschend gut gefallen hat, hat mir der Roman insgesamt deutlich schlechter gefallen als erwartet. Normalerweise lese ich Dystopien aufgrund ihres interessanten Worldbuildings und der darin enthaltenen Gesellschaftskritik sehr gerne, aber die Umsetzung dieses Buches hat es mir schwer gemacht, es zu mögen. Daher gibt es von mir keine Leseempfehlung.
- Jonathan Safran Foer
Tiere essen
(533)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBestsellerautor Jonathan Safran Foer (Alles ist erleuchtet, Extrem laut und unglaublich nah) und seine Frau wurden Eltern. Im Vorfeld hatten sie lange Gespräche und Überlegungen, wie sie ihr Kind ernähren sollten. Sie lebten zum Teil vegetarisch, aber Fleisch kam auch immer mal wieder auf den Tisch. Woher kommt eigentlich unser Fleisch? Kann man sich auf artgerechte Tierhaltung verlassen? Wie ist es mit den großen Maßtbetrieben und der Massentierhaltung? Jonathan Safran Foer begann sich zu informieren, nachzuforschen und zu hinter fragen. Manches hat man so schon gehört oder vermutet, aber der Großteil ist erschreckend! Brisante Details kommen zu Tage und Foer hat sich mit vielen Experten, Aktivisten und Farmern auseinander gesetzt und viele kommen in diesem Buch auch zu Wort. Jonathan Safran Foer will uns nicht zu Vegetariern umerziehen, sondern uns die Augen öffnen und uns zu kritischen und klugen Verbrauchern machen. Das ist ihm wunderbar gelungen und ich habe mein Einkaufsverhalten und mein Fleischessen hinterfragt. Ein wichtiges Buch, dass aber den Weg zu denen die es eigentlich lesen sollten, leider wohl kaum finden wird.
- Anna Gavalda
Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet
(243)Aktuelle Rezension von: Maeva05Mein Französischlehrer hat mir dieses Buch empfohlen und ich hab es in einem Tag gelesen. Ich gehe auf deutsch in die Schule, aber spreche Zuhause französisch und kann daher französische Texte sehr gut verstehen ((ich hab es auf frazösisch gelesen was die Geschichte vielleicht besser macht) wirklich die Worte des Autores). Am Anfang habe ich es ein bisschen langweilig gefunden , aber nur die ersten 10 Seiten. Sobald ich in der Lektüre drinnen war, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Einige Geschichte haben mich sogar zum weinen gebracht. Die Texte sind mit sehr vielen Emotionen verbunden. In einer der Geschichten hat die Hauptfigur am Ende eine Fehlgeburt und ich musste wirklich weinen. In einer anderen Geschichte trifft die Hauptfigur ihre alte Liebe wieder und weiss, dass sie ihn nie wieder sehen wird. Auch hier musste ich weinen. So ein gutes Buch. Ich empfehle dieses Buch jeder Person die gerne Kurzgeschichten mag mit einem emotionalen Twist.
- Robin Hobb
Die Zauberschiffe 1 + 2
(29)Aktuelle Rezension von: pmgEphron Vestrit, ein angesehener Händler aus Bingstadt und seine Tochter Althea haben schon viele Reisen auf ihrem Seelenschiff Viviace hinter sich. Seelenschiffe werden aus Zauberholz gefertigt und haben Empfindungen. Sie reagieren sehr empfindsam auf ihren Kapitän. Meist sind sie Generationen in der gleichen Familie, und können sogar zu Bewusstsein erwachen, wenn drei ihrer Kapitäne an Bord sterben. Dann sind sie die schnellsten und widerstandsfähigsten Schiffe.
Eigentlich sollte Althea das Schiff ihres Vaters erben. Aber die Mutter übergibt das Schiff ihrem Schwiegersohn Kyle Haven. Dieser wird zum Sklavenhändler, da dies mehr Profit verspricht als regulärer Handel.
Da Kyle aber kein Blutsverwandter der Vestrit ist, hat er Mühe das Schiff zu kontrollieren. Viviace's Empfindsamkeit gegenüber dem Leiden der Sklaven macht sie unwillig, Kyle zu gehorchen. Deshalb wird er eine einfache Beute für den Piraten Kennit, der zum neuen Kapitän der Viviace wird.
Robin Hobb entwickelt ihre Welt, die sie mit der Weitseher-Trilogie begonnen hat, interessant weiter. Allerdings werden die Zusammenhänge erst im dritten Band der Trilogie klar, so dass ich hier nicht mehr verraten will.
Die Händlerin ist das erste Buch der Seelenschiff-Händler-Trilogie. Es ist unter dem Namen Die Zauberschiffe 1 + 2, resp. als Zweiteiler unter den Titeln Der Ring der Händler und Viviaces Erwachen in der Zauberschiffe-Trilogie erschienen. Der englische Originaltitel ist Ship of Magic.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es stellenweise auf der ausführlichen Seite ist. Die Idee mit den lebenden Schiffen, die mit dem rechtmässigen Kapitän eng verbunden ist, ist sehr faszinierend. Gut gefallen hat mir auch, dass Bingstadt eine Händler-Stadt ist, von den Händlern selber regiert und auch entsprechend organisiert.
- Sophie Kinsella
Kennen wir uns nicht?
(720)Aktuelle Rezension von: luckytimmiLexi kann sich nach einem Unfall nicht mehr an die letzten 3 Jahre erinnern. Sie ist mit Eric verheiratet, ist im Job aufgestiegen, hat keinen Kontakt mehr zu ihren 3 Freundinnen und kann sich an keines dieser Ereignisse erinnern. Und da ist auch noch Jon...?
Auf der Suche nach ihrem Leben erfährt sie so einiges...
Das Buch ist so toll geschrieben, und auch, wenn es eigentlich traurige Phasen enthält, ist es doch irgendwie lustig und total unterhaltsam... - Robyn Carr
Wintermärchen in Virgin River
(126)Aktuelle Rezension von: Cat0890Meine Meinung
Ich habe das Buch 2020 zu Weihnachten angefangen, doch leider nie beendet. Ich wurde nämlich schwanger und konnte, dank extremer Kreislaufprobleme lange nicht lesen. Dieses Jahr habe ich aber beschlossen alte Bücher fertig zu lesen und so fiel mir auch wieder "Wintermärchen in Virgin River" von Robyn Carr in die Hände. Das war 2020 das letzte Buch, dass ich versucht hatte zu lesen. Umso erstaunter war ich, dass ich nahtlos wieder rein gekommen bin. Ich musste nicht von vorne beginnen sondern, die Geschichte sog mich direkt wieder in seinen Bann. Man muss dazu sagen, dass es eine große Reihe mit etlichen Büchern ist. Mittlerweile gibt es eine tolle Serie zu den Büchern, die ich ebenfalls liebe. Aber man kann auch ohne Vorkenntnisse die Bücher lesen.
Der Schreibstil ist locker und leicht, es schwingt eine Wohlfühlstimmung mit. Die Charaktere sind von Anfang an sympathisch, auch wenn der ein oder andere eher nicht so rüber kommen möchte. Sie sind gut ausgearbeitet und man kann sich schnell in sie hineinversetzen und ihr handeln verstehen. Die Geschichte plätschert schön und ruhig daher und es gibt den einen oder anderen spannenden Moment. Auch sind gute Wendungen enthalten. Am schönsten ist das Kopfkino, in das mach hineingeworfen wird. Wer die Serie kennt, kann sich schnell und richtig gut im Buch zurecht finden, aber auch für alle anderen ist es nicht schwer, dem Geschehen zu folgen. An einigen Stellen wurde es mir aber zu langatmig, was vielleicht an der Kulisse gelegen hat, denn so eine Berghütte, fast abgeschnitten vom Rest der Welt bietet leider nicht so spannende Momente. Doch trotzdem ist "Wintermärchen on Virgin River" für mich ein Wohlfühlroman, den man super eingemummelt auf der Couch mit einer Tasse Tee im Winter genießen kann.
Das Ende ist zuckersüße und mir hat das Wiedersehen mit den anderen Charakteren super gefallen. Robyn Carr hat hier einen super Job gemacht.
Mein Fazit
Auch wenn mich einige Stellen nicht catchen konnten und ich sie etwas langatmig fand, ist der Großteil des Buches einfach nur Zucker. Die Charaktere sind trotz ihrer Fehler super und sehr schön ausgearbeitet, die Story ist fast schon niedlich und das Ende ebenso tolle wie das meiste vom Buch. Daher eine uneingeschränkte Empfehlung für alle Liebesromanliebhaber die mal abschalten wollen.
- Émile Zola
Nana
(86)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerNana ist eine mittelmäßig begabte Schauspielerin, aber ihr Aussehen und ihre verruchte Darstellung verdreht Männern reihenweise den Kopf. Sie ist zu ihrer Zeit das it-Girl aller sugar daddy's und ruiniert diese quasi im Vorbeigehen.
Vor dem inneren Auge entstehen Bilder des überquellenden Luxus, einem naiven Durst, der nicht zu stillen ist. Ein Leben wie eine Kerze, an beiden Enden angezündet. Ich liebe dieses Buch und habe es schon mehrfach gelesen.
- Caroline Stern
Nichts
(121)Aktuelle Rezension von: martina400„Nichts“ Cover
Inhalt:
Gähnende Leere, mit Nichts zu beschreiben.
Cover:
Das Cover gefällt mir gut. Schlicht und in schwarz gehalten. Was das Cover besonders macht, ist der Untertitel.
Meine persönliche Meinung:
Ich musste so sehr lachen, als ich das Büchlein öffnete. Hab das bei der Verlosung irgendwie überlesen. Deshalb setzte ich mich gemütlich auf die Couch, blätterte eine Seite um und stand - Achtung SPOILER - vor dem Nichts. So einfach und diese fehlenden Seiten haben mich so sehr zum Lachen gebracht. Dieses Büchlein ist schlicht und einfach ein normales Notizheft. Aber das Wort „nichts“ und der Satz „Das Geschenk, das du dir gewünscht hast“, trifft es so passend. Schön, wäre jetzt nur noch, wenn die TO DO’s wirklich ins Nichts verschwinden würden.
Fazit:
Ein wahrlich humorvolles Notizbuch. - Thomas C. Brezina
Pia Princess
(36)Aktuelle Rezension von: WendyDas ist mein erstes Buch von Thomas Brezina und ich muß sagen, ich bin begeistert. Es handelt von Pia, die aus Deutschland stammt und Sprachferien, bei einer wohlhabenden Gastfamilie, in London verbringt. Sie fühlt sich unwohl und nicht angenommen vor allem von der Tochter des Hauses. Trost findet sie in einem alten Tagebuch, das ihr in die Hände fällt. Es wurde vor 120 Jahren von einer Prinzessin Philippa geschrieben, die um ihr Leben fürchtet und im selben Haus gelebt hat. Das Geschehen scheint sich zu wiederholen auch Pia hat einen Verfolger.
Der Roman ist sehr spannend und fesselnd geschrieben. Ich habe das Buch in einen Tag ausgelesen, weil ich wissen wollte wie es endet. Die Charaktere sind sehr gut und nachvollziebar beschrieben.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Es ist für weibliche Jugendliche und Erwachsene ab 12 Jahren geeignet.
- Mary Kay Andrews
Ein Ja im Sommer
(137)Aktuelle Rezension von: jeanne1302Ich würde sagen - durchschnittliche Unterhaltung, ideal zum Abschalten, typischer Frauenroman, natürlich mit Happy End.
Die Erzählung über die Floristin Cara, die in Savannah einen Blumenladen führt und hauptsächlich Hochzeiten ausrichtet, ist angenehm zu lesen und kurzweilig im Plot.
Wer mit Hochzeiten auf Kriegsfuß steht, darf tief durchatmen. Wer Hochzeiten liebt, wird dieses Buch lieben.
Als tieferen Sinn könnte man hier noch anmerken, dass Cara sich in diesem Buch mit Kräften bemüht, sich aus der finanziellen Abhängigkeit von ihrem Vater zu befreien, der ihre Arbeit genausowenig würdigt, wie ihr Ex-Partner, der ebenfalls einen Part in dieser Story hat.
Selbst ist die Frau - ist ihr Motto. Und das ist auch gut so. Trotzdem darf auch eine selbstständige, erfolgreiche Frau zuweilen Hilfe und Unterstützung - und Liebe annehmen. Auch das darf Cara in dieser Geschichte lernen.
Und wer Goldendoodles - oder Hunde - mag, der kommt hier auf seine Kosten. Shaz und Poppy, zwei Goldendoodles spielen eine sehr große Rolle in dieser Geschichte.
- Gerhard Matzig
Meine Frau will einen Garten
(24)Aktuelle Rezension von: katzekatzekatzeIch habe das Buch nichtmal bis zur Hälfte gelesen, weil es mir einfach gar nicht gefallen hat.
Mir hat Tiefgang gefehlt und ich fand Pia sehr unsympathisch, die nur egoistisch ihren eigenen Traum durchboxen will ohne auf die Gefühle ihres Mannes rücksicht zu nehmen. Mimimi ich will einen Garten Garten Garten, ich konnte es irgendwann nicht mehr hören. Die Frau klingt übelst verwöhnt.
Sorry, aber das konnte ich irgendwann echt nicht mehr ertragen. Es ging immer nur um das was Pia will, so funktioniert für mich eine Beziehung aber nicht.
Der Schreibstil an sich war auch nicht meins. Ich hab mich irgendwie ziemlich gelangweilt.
Kann es nicht wirklich weiterempfehlen.
- Robin Hobb
Die Zauberschiffe 3 + 4
(23)Aktuelle Rezension von: JanineTDie Zauberschiffe 3 – Der blinde Krieger
Ich fand dieses Buch recht enttäuschend. Wie sich die Geschichte im ersten und zweiten Teil in die Länge zieht, wird in diesem Teil fast unerträglich. Die Dialoge sind elend lang, es wird viel zu viel gelabbert und kaum gehandelt. Außerdem ärgern mich so manche Figuren, weil ich ihre Handlungs- und Denkensweise nicht so recht nachvollziehen kann. Besonders der Charakter des Wintrow. Seine ständige konstruierte Moral, das weise Getue und Gelaber passen so überhaupt nicht zu einem Kind bzw. Teenager. Und erst die Art wie er redet! So gestelzt redet doch kein vierzehnjähriger! Ich fand seinen Charakter sehr unglaubwürdig, mehr wie ein alter weiser Greis als wie ein verzweifeltes Kind. Auch, wie sich Althea manchmal benimmt, fand ich nervend. Auch wurde ich aus dem Pirat Kenneth nie richtig schlau. Anfangs wird er einem als egoistischer, skrupelloser Bastard hingestellt, der sich überhaupt nicht um das Wohlergehen anderer Menschen schert. Dann fängt er plötzlich an, Sklaven zu befreien, seine Mannschaft ist ihm treu ergeben und liebt ihn abgöttisch. Äußerlich zeigt er sich als fürsorgend, vertrauenswürdig und als starker Führer, während seine Gedankengänge und Gefühle völlig gegensätzlich dazu sind.
Ich weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, ob ich mir den vierten Teil antun will. Zwar nimmt es mich wunder, wie die Geschichte ausgeht, aber nachdem die drei ersten Teiel nur mittelmäßig waren, hege ich keine große Hoffnung, dass der vierte Teil viel besser sein wird.
Schade, denn ansonsten bin ich ein riesiger Robin Hobb – Fan. Aber man kann ja von Künstlern nicht immer ein Meisterwerk erwarten. - Tom Hillenbrand
Rotes Gold
(147)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeXavier Kieffer ist zu einem besonderen Dinner im ausgesuchten Kreis beim Pariser Bürgermeister geladen. Das Essen wird abrupt beendet, bevor es richtig begonnen hat, da Sushi-Ikone Ryuunosuke Mifune tot zusammenbricht. Schnell ist klar, er starb an Gift. Erneut beginnt Xavier zu ermitteln und dringt dabei in den Sumpf des Thunfischhandels ein, der um einiges größer und dreckiger ist, als er selbst ahnt.
Auch in Band 2 überzeugt der Schreibstil von Tom Hillenbrand. Er scheint eine enorme Sachkenntnis zu besitzen, die auf umfassenden und engagierten Recherchen zu beruhen scheint. Gleichzeitig beschreibt er Orte und Geschehnisse ausgesprochen bildhaft und detailliert. Leider auch so manche grausame oder widerwärtige Szene, auf die man gerne verzichtet hätte. Natürlich fehlt zu keiner Zeit die Beschreibung so manchen Gerichtes und der gastronomischen Vorgänge. Die einzelnen Personen sind hervorragend durchgezeichnet und wirken ausgesprochen authentisch. Insbesondere die Beschreibung der japanischen Köche ist ausgesprochen gelungen.Störend wird leider die ständig betonte Raucherei des Protagonisten, gefühlt findet sich auf jeder Seite mindestens einmal das Wort Ducal. Da fragt man sich, ob der Autor einen besonderen Vertrag mit dem Zigarettenhersteller hat.
Mein Fazit: Wieder ein durchweg interessanter und spannender Fall, der mit enormen Details aufwartet, einem etwas anderen Protagonisten und gut und schnell zu lesen ist. Mir persönlich fehlten ein wenig die Dialoge und herrlich ironisch trockenen Szenen mit dem finnischen Freund des Kochs, die deutlich kürzer als im ersten Teil ausfielen. Und auch auf die detaillierte Beschreibung einiger barbarischer Vorgehen hätte ich gerne verzichtet. Nichtsdestotrotz hatte ich viel Freude beim Lesen und werde sicherlich auch das nächste kulinarische Abenteuer mitverfolgen.
- Lawrence Block
Abzocker
(4)Aktuelle Rezension von: ArmilleeEigentlich wollte der Trickbetrüger Joe Martin nur zwei teure Koffer klauen. Stattdessen handelt er sich ein Kilo Heroin ein - und die schöne Ehefrau des Bestohlenen. Mit Mona Brassart zieht er den gefährlichsten Schwindel seiner Laufbahn durch. Am Ende kann er nur als Mörder durchkommen - oder selbst zur Leiche werden. Ich liebe diese Geschichten von Lawrence Block. Lustige Krimis, könnte man sagen. Viel Sarkasmus. Und seine symphatischen, kriminellen Figuren sind ABSOLUT cool. Wenn ich nur einmal so einem Mann begegnen könnte...gg Hörbücher höre ich bekanntlich nur im Auto, aber Abzocker hab ich mit rein genommen. Ich konnte einfach nicht bis zum nächsten Tag warten...! Das jeweilige Ende der Storys ist durchaus nicht abzusehen und birgt viele (grauslige) Überraschungen. Für Krimi-Fans ist dieser Autor ein Muss. - Robin Hobb
Die Stunde des Piraten
(14)Aktuelle Rezension von: zickzackInhalt: Das Lebensschiff Viviace befindet sich in der Hand des Piraten Kennit und wird als Kapernschiff ausgebildet. Der Vivivace gefällt ihr neuer Kapitän immer mehr und auch Wintrow glaubt langsam daran, dass der Pirat auch edle Ziele in sich hat.
Inzwischen versuchen Althea, Brashen und Amber das alte Lebensschiff Paragon wieder fit zu machen, um die Viviace aus den Fängen des Piraten zu befreien. Doch einerseits ist es schwierig eine Mannschaft für das Schiff zu finden und andererseits ist der Paragon ein schwieriger Geselle.
Auf Bingtown treibt ein Unglück zu, denn die Chaleander wollen die Stadt an sich reißen und letzten Endes ist die restliche Familie der Vestrits dazu gezwungen mit dem jungen Regenwildnismann Reyn in dessen Heimat zu flüchten. Dort kommt Malta dem Geheimnis hinter den Lebensschiffen sehr nahe.
Puh, das war eine Achterbahn der Gefühle. Der Band fing seicht an. Im Prinzip wurden die Ausgangslagen der verschiedenen Handlungsstränge näher erläutert. Durch die dichte Erzählweise und dieses in die Geschichte direkt hineinziehen, war dieser Anfang vielleicht etwas länger als nötig. Doch je länger ich gelesen habe, desto mehr hat mich wieder die Faszination gepackt und das Mitfiebern mit den Figuren.
Am Anfang fand ich das Geschehen auf der Viviace am spannensten, gerade wie der Pirat selbst seine Kritiker (Wintrow) immer weiter einlullt, dass selbst diese dann auf seiner Seite sind. Ich bin schon auf den Moment gespannt, wenn Althea und Brashen die Viviace finden und sie von Kennit befreien wollen, ob die das überhaupt zulässt. Dieser hat sie für sich schon sehr eingenommen. Obwohl ich Kennit zu gute halten muss, dass er gerade in diesem Band auch positive Tendenzen hat. Sein Verhalten ist zwar dennoch die meiste Seit verachtenswert, wenn man hinter seine Fassade blickt, aber selbst ich frage mich immer wieder, was seine Motive sind. Teils wirken sie so klar und dann macht er etwas, was gar nicht dazu zu passen scheint, aber was darauf schließen lässt, dass er doch nicht so einen verdorbenen Kern hat. Na ja, mein Liebling wird er dennoch nicht.
Malta auch nicht, aber gerade sie hat eine erstaunliche Entwicklung hinter sich. Im ersten Band war sie eine verzogene, egoistische Göre, die nur ihren Willen durchbringen will, egal was es andere kostet. Inzwischen hat sie aber diesen kindlichen Trotz abgelegt und ist tatsächlich zu einer Frau herangereift. Sie wirkt inzwischen viel mehr wie eine Frau, statt ein Kind, was sie ja immer selbst wollte. Und in diesem Band hat sie sogar erkannt, dass es gar nicht so toll ist, so früh erwachsen zu werden. Maltas Entwicklung ist wirklich erstaunlich und wohl die stärkste in der Reihe. Dabei ist das ganz natürlich und schleichend gekommen. Alles hat damit gekommen, dass sie von der Entführung ihres Vaters (ehemaliger Kapitän der Viviace) erfahren hat und alles in ihrer Macht tun möchte, um ihn zu retten, da sie ihn wohl wirklich liebt. Dabei würde sie sogar die Schuld ihrer Familie auf sich nehmen, den Regenwildnismann Reyn heiraten, damit das Regenwildvolk ihnen hilft und die Schuld für die Vivivace abbezahlt ist. Aber ihr Angebeteter Reyn möchte das nicht, denn er möchte sie ohne Druck für sich erobern.
In diesem Band hat man auch mehr über die legendäre Regenwildnis erfahren, wie das Volk dort lebt und man ist dem Geheimnis der Lebensschiffe, was wirklich hinter ihnen steckt, ein ganzes Stück näher gekommen. Ich habe ja schon länger so eine böse Ahnung, besonders wenn man die Szenen mit den Seeschlangen in Betracht zieht, und diese scheint sich langsam zu bestätigen.
Robin Hobbs Erzählstil ist sehr dicht und man wird in die Geschichte hineingezogen, aber nicht nur in die Geschichte, sondern besonders in die Figuren. Man ist ihnen sehr nah und kann selbst unsympathischen Figuren deren Handlungen nachvollziehen. Die Autorin schafft es sogar bei mir, das ich äußerst unsypmpathische Figuren sogar etwas abgewinnen kann bzw. dass sie für mich auch positive Tendenzen hat. Es kann schon fast beängstigend sein, wie tief man in die Figuren hineinblicken kann. Ich mag es sehr, wenn ich die Gedankengänge und Gefühl der Figuren so offengelegt bekomme.
Fazit: Band 4 hat mir wieder sehr gut gefallen. Er hatte wieder dieses in die Geschichte hineinziehen, wie ich es an der Reihe und Hobbs Schreibstil mag. Der Anfang war lediglich etwas sehr seicht, weshalb ich sehr gute 4 Wortkompasse vergebe. - Zahi Hawass
Tutanchamun
(1)Aktuelle Rezension von: beowulfVom Chefausgräber der ägyptischen Regierung ausgewählte grandiose Fotos und ein Text auf der Höhe der derzeitigen Forschungsergenisse-ein wahrhaft grandioses Buch, ein Wälzer der Extraklasse, der den leider recht hohen Preis wert ist. Pasta Pasta
(4)Aktuelle Rezension von: Sarah-the-1Für mich definitiv ein Buch,das nur für die ganz exklusive Küche bestimmt ist - hier werden sogar noch die Nudeln selber hergestellt!Mal ganz abgesehen von den ganzen Zutaten,die in einem "normalen" Haushalt finanziell gesehen ganz sicher nicht täglich erschwinglich sind!Wenn man Gäste hat und sich einmal richtig ins Zeug legen oder mit seinen Kochkünsten und richtig viel Stil prahlen möchte,liegt man mit diesem Kochbuch genau richtig. Zudem ist dieses Buch wirklich sehr dick,was meiner Meinung nach für die Küche extrem unpraktisch ist.Hat man sich dazu entschlossen,ein Rezept nachzukochen fragt man sich die ganze Zeit,wie und wo man es denn nun am günstigsten platziert,damit man auch jederzeit nachschauen kann - ein schwieriges Unterfangen bei dem Wälzer! Fazit: Wer Zeit und Geld hat,für den lohnt sich dieses Pasta-Buch auf jeden Fall!Alle anderen sollten sich nach weniger aufwändigen (sowohl zeitlich als auch finanziell gesehen) Rezeptbüchern umschauen!- Helen Phillips
Paradiesvoll und geheimnisgrün
(29)Aktuelle Rezension von: kaboeIn "Paradiesvoll & geheimnisgrün" vermissen Mad (12) und Ru (9) ihren Vater. Dieser ist ein anerkannter Vogelkundler und hat als solcher einen Job in Mittelamerika angenommen. Er sollte für ein Wellnesshotel einen Monat lang Vögel im Urwald katalogisieren. Sieben Monate später ist er immer noch nicht zurück. Dafür hat sich mittlerweile ein Mitarbeiter des Hotels in Mads Familie gedrängt. Mad ist hin und her gerissen, manchmal kann sie Kenneth leiden, oft aber auch nicht. Zumindest bringt er sie aber ins La Lava, für das ihr Vater arbeitet.
Dort angekommen treffen Mad, Ru und ihre Mutter den Vater nur kurz, völlig verändert und nur unter Aufsicht. Zudem hat Ru einen Brief von zu Hause mitgebracht, in dem ihr Vater auch nur unsinniges Zeug schreibt. Während Ru an einen Geheimcode glaubt, ist Mad einfach nur enttäuscht.
Nach und nach erkunden die Mädchen die Geheimnisse des La Lava, während Mad eine Ferienbekanntschaft anschmachtet.Das Buch ist aus Mads Sicht geschrieben, entsprechend blumig sind einige Vergleiche und Beschreibungen. Ich finde es passt zu Mads Persönlichkeit und Alter, die Geschichte bleibt zumeist nachvollziehbar und macht Spaß.
Romantik (natürlich gibt es einen Jungen zum verlieben) und fantastische Elemente - wobei, weiß man das bei einem wilden Urwald wirklich so genau - vervollständigen dieses Mädchenabenteuer.
Obwohl die jüngere Schwester die mutigere ist, bietet Mad reichlich Identifizierungspotential für junge Leserinnen ab 11. Sie wächst über sich hinaus und bleibt sich dabei doch treu. - Kerry Reichs
Best Day of Someone Else's Life
(1)Aktuelle Rezension von: luciDieser Roman hat sich eigentlich wirklich gut angehört, und ist daher auch gleich in den Einkaufswagen gewandert. Eine junge Frau, die auf wahnsinnig viele Hochzeiten gehen muss, viele peinliche Momente erlebt und deren Liebesleben natürlich völlig durcheinander ist. Ein absolutes Sommer-/Frauen- Buch also. Das ist es auch! Oft genug saß ich laut lachend da und habe absolut mitgelitten und mich mit gefreut! Nur der Anfang war etwas zäh, die ersten 50 Seiten - wirklich langatmig und nicht sehr angenehm zu lesen! Insgesamt wirklich gut, leichte Lektüre für Zwischendurch und absolut amüsant. Das Ende ist leider wieder etwas enttäuschend, aber naja! - Mary Balogh
Diebstahl des Herzens
(5)Aktuelle Rezension von: Mimabanovon anfang an hat mich die oberflächlichlichkeit im buch gestört.angefangen bei cassandra's verwandten die trotz ihrer volljährigkeit dachten , sie müssten ihr vorschreiben wie sie ihr leben zu gestalten hat.nigel, der cassandra einen heiratsantrag macht,obwohl sie sich erst drei tage kennen.das finde ich auch für damalige zeiten übertrieben.cassandra,die sich von nigel's freundlichkeit blenden lässt.
da war sie ganz verwundert ,als plötzlich unangenehme dinge zum vorschein kamen.genau das hat mich an ihr extrem genervt.heiratet einen ihr unbekannten mann, und dann zickt sie den rest des buches herum , weil unliebsame überraschungen zum vorschein kommen.nigel's kammerdiener war das lustigste und unterhaltsamste am ganzen buch.nur deshalb gibt es drei statt zwei sterne.zugegeben, es hat mich schon interessiert welches geheimnis nigel umgibt.das hat sich die autorin geschickt für den schluss aufgehoben.fazit , die geschichte ist oberflächlich und zwischendurch unterhaltsam.gegen schluss wird es dann noch spannend.
klappentext england im 19.jh.
an ihrem einundzwanzigsten geburtstag feiert cassandra ihre lang ersehnte freiheit und unabhängigkeit als countess of worthing.
ausgerechnet auf ihrem geburtstagsball jedoch verfällt sie dem ungeladenen gast nigel - einem mann, der nur seine eigenen pläne verfolgt.ungewollt schleicht sich romantik ein und stürzt nigel in schwere konflikte...
- Robin Hobb
Viviaces Erwachen
(15)Aktuelle Rezension von: zickzackInhalt: Althea kämpft darum ihr Schiff zurückzubekommen und ihre einzige Hoffnung ist der Schwur, welcher Kyle Haven vor Zeugen getätigt hat. Wenn sie ein Schiffszeugnis erhält, dann bekommt sie Viviace zurück. Allerdings besteht das Problem, dass kein Seemann eine Frau an Bord holt, weshalb sie sich als Schiffsjunge beweisen möchte.
Inzwischen spitzt sich die Lage auf der Viviace immer weiter zu. Kapitän Kyle Haven hat seinen Sohn Wintrow dazu gezwungen, als Schiffsjunge mit zu segeln, damit Viviace ihren Blutsverwandten an Bord hat. Aber dieser hält weiter daran fest, eine Chance zu finden, um seinen eigentlichen Weg als Priester durchzusetzen. Diese Unstimmigkeiten manövrieren das Schiff unweigerlich in eine Katastrophe.
Zuhause in Bingtown wird die Lage auch immer brenzliger. Die Vestrit-Familie ist hochverschuldet und Malta, die Tocher von Kyle und Keffria möchte als Frau eingeführt und umworben werden. Das Mädchen versteht aber nicht, welche Gefahren das für sie birgt.
Kapitän Kennit, der Pirat, hält weiterhin daran fest, dass er ein Lebensschiff kapern möchte, um damit seine Macht auszubreiten. Er verdient sich bereits seinen Ruhm und die Anerkennung dadurch, dass er Sklavenschiffe kapert und damit die Sklaven von ihren Elend befreit.
Im zweiten Band nimmt die Reihe deutlich an Fahrt auf. Es sind die vielen Handlungsstränge, die den Leser im Atem halten und am Ende weiß ich immer noch nicht, welchen ich am Schlimmsten finden soll, denn alle sind auf ihre Art ziemlich tragisch.
Was mir am zweiten Band sehr gut gefallen hat, dass hier wesentlich mehr Dynamik herrscht. Genau hier setzt das ein, was ich im ersten Band noch als kritischen Punkt gesehen habe. Und gleichzeitig ist die Reihe sich treu geblieben. Ja, es passiert wesentlich mehr als im ersten Band, aber dennoch wird weiterhin sehr viel Wert auf die Figuren und deren Beziehungen zueinander gelegt. Nicht die Geschehnisse sind es, die mich im Atem halten, sondern wie die Figuren dann damit umgehen, wie sie zueinander stehen, wie sie einander unterstützen oder eben auch nicht. Es hat sich erneut gezeigt, dass die Grausamkeit in den Menschen selbst liegt.
Gerade wenn man sich die Geschichte um Wintrow betrachtet. Der Junge kann seinen Vater gar nichts recht machen. Selbst wenn er sich anstrengt ein guter Seemann zu sein, wird das von seinem Vater nur wenig wertgeschätzt und sein Verlangen und Wünsche werden einfach mit Füßen getreten, nur weil Kyle seinen Willen durchbringen möchte. Gleichzeitig ist Wintrow noch durch eine zweite Sache gespalten, da er längst eine Verbindung zum Schiff Viviace aufgebaut hat und nur schwer versteht, wie er damit umgehen soll. Er mag das Schiff und gleichzeitig verabscheut er es, ein Gefangener auf ihr zu sein. Dieser Zwiespalt wird sehr gut dargestellt und auch die andere Seite von Viviace. Wie sie Wintrow versteht und sich gleichzeitig zurückgewiesen von ihm fühlt, ja fast schon verraten. Er ist ja die einzige Familie, die ihr geblieben ist, seitdem Althea vom Schiff verbannt wurde.
Auch interessant war die Darstellung von Malta und der Gegenseite ihrer Großmutter Ronica und ihrer Mutter Keffria. Wenn man aus Ronicas oder Keffrias Sicht gelesen hat, dann habe ich voll verstanden, warum diese so eine harte Erziehung einschlagen, warum sie sich so sehr um Malta Sorgen und ihre teilweise Herzlosigkeit dem Mädchen gegenüber eigentlich die größte Liebe darstellt, die man einem Mädchen gegeben kann. Aber wenn man dann aus Maltas Sicht gelesen hat, befand man sich in einem pubertierenden Teenager, die einerseits ihre Grenzen austesten möchte, andererseits auch einfach ihren Willen durchbringen möchte. Sie ist auch einfach verzogen, hat kennengelernt wie andere Händlerfamilienen leben, wie diese mit Sklaven umgehen und wie reich die durch teils unmoralische Dinge geworden sind. Sie versteht nicht, dass ihre Familie anders sein soll und warum sie nicht diesen Luxus hat. Auch wird ihr nicht erklärt, warum Mutter und Großmutter nicht wollen, dass sie sich als Frau präsentiert und dadurch gerät sie in eine Trotzhaltung. Es ist einfach faszinierend die Geschehnisse zu verfolgen und zu wissen, dass es auch teils an der falschen Kommunikation liegt, warum das so schiefläuft.
Es hat mir erneut sehr gefallen, wie tief man in die Geschichte und insbesondere die Figuren tauchen kann. Wie gut die Gefühle beschrieben, ohne dass dies platt passiert. Es wird einfach über die Sprache vermittelt. Man fühlt so stark mit ihnen mit und ich wurde teilweise so wütend auf manche Figuren.
Allen voran natürlich Kyle wie er seinen Sohn behandelt hat und wie wenig Respekt er auch dem Schiff gegenüber gezeigt hat. Ja, die Viviace ist zwar ein Schiff aus besonderen Holz „nur“, aber in der Geschichte sie sie eben so viel mehr und das wird mit jeder Seite deutlicher, die man liest. Es ist inzwischen für mich gar nicht mehr seltsam, dass ein Schiff fühlen und sprechen kann. Es passt sehr gut zu dieser Geschichte.
Auch fand ich die Themen wieder gut, wie mit diesen umgegangen wurde und wie sich die Figuren dagegen aufgelehnt haben. Zwangsverheiratung, Sklaverei, Prostitution, Patriarchat… Ich mag einfach starke Frauenfiguren in Romanen und hier gibt es mehrere davon. Auch wenn manche scheinbar eine falsche Loyalität haben.
Zum Pirat Kennit weiß ich immer noch nicht, ob ich ihn mag oder nicht. Ich finde ihn als Figur sehr spannend, wie er es einfach schafft, andere für sich zu vereinnahmen, obwohl er so eine ekelhafte Persönlichkeit hat. Aber er schafft es, dass andere an seiner Seite stehen, zu ihm halten und selbst wenn er Schwäche zeigt, diese nicht ausnutzen, sondern ihm stattdessen stärken. Und frage mich dann nur, womit er das verdient hat? Wenn sie nur einmal sehen könnten, wie er wirklich ist, dann hätte Kennit ein großes Problem.
Neben den vier Hauptsträngen gab es auch noch ein paar Nebenstränge, die auch spannend waren. Einerseits das Lebensschiff Paragon, der ein hartes Schicksal fristet und der sich schwer damit tut, Hilfe anzunehmen. Und dann natürlich die Seeschlangen, die scheinbar eine ganz spezielle Mission haben. Da ich allerdings schon den Titel vom letzten Band gelesen habe, ahne ich auf was das hinauslaufen könnte.
Fazit: Ich fand das Buch einfach nur großartig. Es hat mich in seinen Bann gezogen und die Figuren sind mir bereits so vertraut, als würde ich sie schon Jahre lesen. Es ist tragisch und gleichzeitig so spannend, wie die Probleme immer und immer größer geworden sind. Es gab Wege, die Katastrophen abzuwenden, aber durch unglückliche und falsche Entscheidung, ist es nun, wie es ist. Für mich sind das klare 5 Sterne.