Bücher mit dem Tag "tessin"
36 Bücher
- Markus Werner
Am Hang
(279)Aktuelle Rezension von: JorokaEin sich über drei Viertel des Buches ziehender Dialog zwischen einem älteren Mann und einem Mann in seinen 30igern. Aha. Offensichtlich treffen sich beide zufällig auf der Terrasse eines Hotels in der Schweiz. Beide haben vor ca. einem Jahr ihre Frau/Freundin verloren, jedoch auf ganz unterschiedliche Weise. Der eine durch Tod, der andere war ihrer überdrüssig und hat sie verlassen. Sie sprechen zunächst sich gegenseitig abtastend, dann aber immer freimütiger über die Geschichten ihres Lebens, über Alltäglichkeiten, ihre Haltungen, Einstellungen und Verschrobenheiten und noch manches mehr. Der ältere wirkt phasenweise etwas seltsam. Der jüngere fungiert als Ich-Erzähler.
Schon bald wittert der aufmerksame Leser, das irgendetwas faul läuft. Das Buch hat dann zum Ende eine gänzlich überraschende Wendung parat....
Für mich war das Buch flüssig, so etwas nebenbei herunter zu lesen. Manche der Lebensweisheiten hat man etwas intensiver betrachtet, über anderes dann doch schneller hinweggelesen. Natürlich war man darauf vorbereitet, dass noch irgendetwas passieren musste. So entwickelte man kriminalistische Züge, um möglichst frühzeitig den Dingen auf die Spur zu kommen. Ein wenig überrascht war im zum Schluss jedoch schon, obwohl ich etwas geahnt hatte.
Fazit: Reicht eine gute Idee für ein ganzes Buch? War der ‚einführende’ Dialog zu lange? Oder sollte das Gespräch zwischen den beiden zum Selbstzweck dienen und dem Leser als stillem Teilnehmer alleine Vergnügen bereiten? Manche Fragen vermag ich für mich nicht zu klären. Es bleibt aber das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Dennoch gebe ich gute 3 Sterne.
- Wolfgang Hohlbein
Das Druidentor
(410)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeEs sollte der sicherste Eisenbahntunnel werden, der je durch einen Berg gebaut wurde. Doch bereits bei den Bauarbeiten geschehen unheimliche Dinge in der unterirdischen Trasse: Elektronische Geräte spielen verrückt; eine unnatürliche Stille prägt das Berginnere; Loren, über und über mit Raureif überzogen, machen sich selbstständig; und dann ist da noch die Zeit, die sich auf unerklärliche Weise verschiebt. Frank Warstein, leitender Ingenieur und Computerfachmann der Baustelle, ahnt, dass diese Dinge etwas mit dem unheimlichen Fremden zu tun haben, der sich selbst als Druide bezeichnet und in unregelmäßigen Abständen auf dem Gelände auftaucht und seine Arbeiter erschreckt. Nur drei Menschen, prophezeit der Fremde, können die Welt noch retten. Ein Wissender. Ein Sehender. Und ein Liebender.
Von Beginn des Buches an wird der Leser in die Handlung hinein gesogen. Hohlbein hält sich nicht lange mit Einleitungen auf, der Spannungsbogen wird kontinuierlich hoch gehalten. Bereits sehr früh nutzt Hohlbein seinen Protagonisten um die eigentliche Problematik zu präzisieren: die Natur nach Maßstäben menschlicher Ästhetik umzugestalten, sei nicht nur eine moralisch verwerfliche sondern auch eine höchst riskante Sache, so Warstein. Wolfgang Hohlbein legt hier einen spannenden ScienceFiction/Fantasy Roman vor. Er stellt nicht nur die blinde Technologiegläubigkeit der Menschheit in ein kritisches Licht, er spricht auch unmittelbare Umweltthemen wie die Zerstörung und die Ausbeutung der Natur durch den Menschen an und stellt den technischen Fortschritt um jeden Preis in Frage. Der Schreibstil ist direkt und schnörkellos und zügig zu lesen. Die Seiten fliegen bei der Lektüre nur so dahin, man spürt dem Textaufbau an, dass hier jemand sein Handwerk versteht, man spürt dem Ganzen aber leider auch ein wenig die Routine an, die hier und da durch die Sätze hindurch schimmert: Die Dialoge erscheinen manchmal zu abgeschliffen, zu vorhersehbar. Hinzu kommen klischeebeladene Charaktere: Die mürrischen Polizisten, der sensationsgierige Reporter eines Boulevardblattes, der angeschlagene, alkoholgetränkte Held, der weise Druide mit dem schlohweißen Haar. Eine Geschichte mit vielen Rückblenden - die damaligen Ereignisse während des Tunnelbaus werden aus Warsteins Erinnerung konstruiert - verlangt Können vom Autor, um die Sache auf einem hohen spannenden Niveau zu halten. Hohlbein gelingt dieser Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart mühelos, mehr noch: Als Leser taucht man vollkommen ab und vergisst Raum und Zeit. Und dann sind da wieder Passagen, einfach zu vorhersehbar, zu stereotyp, die Längen erzeugen und ganze Abschnitte vor sich dahinplätschern lassen.
Mein Fazit: Das Buch ist eigentlich ziemlich spannend, eigentlich! Das Weltuntergangsszenario ist hervorragend beschrieben. Aber was mich störte, war, dass manche Stellen im Buch einfach zu langatmig beschrieben werden. So zügig sich das Buch auch lesen lässt und so sehr einen Hohlbein in seinen Bann zu schlagen versteht, so schade ist es, dass durch Oberflächlichkeiten immer wieder zähe Abschnitte für den Leser entstehen. Trotzdem habe ich es bis zum Schluss lesen wollen. Ich glaube hier sollte sich jeder interessierte Leser, den das Thema inhaltlich anspricht, am Besten selbst eine Meinung bilden. - Gabriela Galvani
Die Seidenhändlerin
(14)Aktuelle Rezension von: katzekatzekatzeLeider hat mich dieses Buch in keiner Hinsicht überzeugt. Habe es nach einer Weile sogar weggelegt, weil ich die Story so abstrus und blöd fand.
Tatsächlich fällit mir wirklich nichts Gutes ein, das ich über das Buch sagen kann.
Zum einen ergießt sich die Autorin in ellenlangen, seitenweisen Detailbeschreibungen und kommt einfach nicht zum Punkt. Dann haben die beiden Zwillinge keinen nennenswerten eigenständigen Charakter, alles, was sie unterscheidet ist der Vorname. Auch wenn ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften zwar "erwähnt" werden, merkt man davon recht wenig. Ich habe auch Schwierigkeiten gehabt, mir die beiden bildlich vorzustellen.
Spätestens aber als es zum eigentlichen Aufhänger der Story kommt, Serenas Tod und alle plötzlich Emilia für Serena halten, fand ich es nur noch lächerlich. Nur weil Menschen Zwillinge sind, heißt das nicht, dass man sie partout nicht auseinander halten kann. Wenn ich jahrelang mit einer Person eng zusammenarbeite, dann halte ich sie nicht plötzlich für ihre Zwillingsschwester - und schon gar nicht, wenn die verstorbene Zwillingsschwester scheinbar kurze Haare hat und die lebendige hat lange Haare. Keine Ahnung, ob ich falsch gelesen habe oder ob die Autorin da einfach geschlampt hat. Aber es unterscheidet zwei Menschen ja auch ihre Art, die Art zu sprechen, sich zu bewegen, sogar der Geruch, die gesamte Persönlichkeit, da halte ich es echt für völlig abstrus, dass Serenas langjähriges Personal und Mitarbeiter plötzlich nicht mehr checken, dass sie es mit Emilia und nicht mit Serena zu tun haben. Zumal ich auch nicht verstanden habe, warum Emilia nicht einfach gesagt hat, dass sie Emilia ist und nicht Serena, da gab es keinen plausiblen Grund. Als Alleinerbin wäre ihr der Laden ja ohnehin zugefallen.
Die gesamte Story wirkte so lächerlich und konstruiert, dass ich ab diesem Moment überhaupt keine Lust mehr hatte, weiterzulesen und das Buch weggelegt habe.
- Micaela Jary
Das Haus am Alsterufer
(140)Aktuelle Rezension von: Katjuschka"Das Haus am Alsterufer" ist der erste Band einer Familiensaga über die Hamburger Reederfamilie Dornhain.
Anfang des 19. Jahrhunderts:
Der verwitwete Victor Dornhain lebt mit seinen Töchtern Ellinor, Helene (Nele) und Lavinia sowie seiner Mutter Charlotte in einem herrschaftlichen Anwesen am Alsterufer.
Ellinor ist als Nachfolgerin von Victor Dornhain auserkoren und ihr Interesse liegen in den Frauenrechten und der Betriebswirtschaft.
Nele studiert Malerei und Grafik in München.
Die Jüngste, Lavinia ist sehr ichbezogen und naiv - stets versucht sie ihren Willen durchzusetzen.
Dies geschieht auch, als sie Konrad Michaelis kennenlernt - einen aufstrebenden und jungen Architekten.
Lavinia wählt ihn als ihren zukünftigen Ehemann aus und es gelingt ihr sogar mit unlauteren Mitteln ihr Ziel zu erreichen.
Dabei ist Schwester Nele die Frau, die Konrads Liebe gewonnen hat. Die beiden lernen sich kennen und lieben, wobei Konrad nichts vom familiären Hintergrund Neles weiß. Deshalb ist die Überraschung groß, als die Wahrheit an der Verlobungsfeier von Lavinia und Konrad ans Licht kommt.
Für wen wird Konrad sich entscheiden?
Und dann ist da noch Klara Thießen, das Hausmädchen. Victor Dornhain stellt sie auf eine Empfehlung hin ein, in dem Wissen, dass sie seine uneheliche Tochter ist.
Dunkle Wolken ziehen auf, als der 1. Weltkrieg ausbricht. Die Welt verändert sich - auch für die Dornhains...
Micaela Jary ist mit "Das Haus am Alsterufer" eine wunderbare Familiensaga gelungen.
Die ebenfalls empfehlenswerte Fortsetzung heißt "Sterne über der Alster" - Stefan Bollmann
Monte Verità
(6)Aktuelle Rezension von: MasariZuerst hatte ich den Film Monte Verità gesehen. Da mich die Geschichte in ihren Bann gezogen hatte, kaufte ich mir das Buch. Interessant ist, wie viele, vor allem kreative Menschen, es zum Wahrheitsberg um 1900 gezogen hat, von Gusto Gräser, Ida Hofmann-Oedenkoven, Herrmann Hesse, über Mary Wigman oder Rainer Maria Rilke haben alle versucht, den damaligen Konventionen und konservativen Elternhäusern und Leben zu entfliehen und naturnaher zu leben. Es ist also gar kein neues Bestreben der Menschheit, sich vegan/vegetarisch zu ernähren und der Massentierhaltung entgegen zu wirken. Das fand ich sehr interessant und bemerkenswert. Das Buch ist für mich wirklich anhand seiner historischen Verbindungen sehr gut recherchiert und geschrieben und somit unbedingt eine Empfehlung. Danke an Stefan Bollmann für dieses wertvolle Werk.
- Sandra Hughes
Tessiner Verwicklungen
(6)Aktuelle Rezension von: Alexandra-HSprachlich bewegt sich die Autorin sicher und gewandt in ihrer Erzählung, aber inhaltlich konnte bei mir keine richtige Lesefreude aufkommen, was vielleicht an der Ermittlerin Emma lag, mit der ich mich nicht anfreunden konnte. Zumindest wenn man mal von der sie und mich verbindenden Liebe fürs Tessin absieht. Wirklich störend fand ich aber, dass besagte Emma des Rätsels Lösung zum Schluss fast wie ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert hat. Da haben mir einfach die hinführenden Elemente gefehlt. Dem Leser bleiben nämlich, von wenigen Hinweisen abgesehen, die von der Ermittlerin gezogenen Schlüsse verwehrt. Dem von Rechts wegen offiziell ermittelnden Tessiner Commissario ging es stellenweise wohl ähnlich, aber er hat sich Emmas Schachzügen klaglos gefügt. Auch das ein wenig eigenartig.
Die Geschichte hatte gutes Potential, das mit einem besser nachzuvollziehenden Aufbau zum Zuge gekommen wäre. - Kerstin Gier
Ach, wär ich nur zu Hause geblieben
(284)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKerstin Gier hat viele Urlaube gemacht, viel erlebt und so manche Phobie geheilt, vertieft oder erst kennen gelernt. Die Flugangst verhinderte fast einen grandiosen Freundinnen Urlaub, aber es kommt anderst. Alte Freunde niesten sich plötzlich bei einem ein und machen sich breit, Skorpione im schönen Haus in der Provence, Tante Karlas Postkarten, die doofe Cousine Helena muss Pipi oder ein Aufenthalt in einem Horrorferienlager. Kerstin Gier weiß viel zu erzählen und man erfährt so manche interne Geschichte oder es geht um geliebte und ungeliebte Haustiere im Urlaubsort. Es gibt auch viele Urlaubsmitbringsel aus den verschiedenen Orten und Ländern, es geht um Pelzmäntel und einem Griechenland Urlaub der besonderen Art. Witzig, spritzig und mit unverwechselbarem Humor erzählt Kerstin Gier von ihren Urlauben und Reisen oder Besuchen daheim.
- Sandra Hughes
Tessiner Vermächtnis
(1)Aktuelle Rezension von: peedeeTschopp & Bianchi, Band 2: Die Basler Polizistin Emma Tschopp muss Überstunden abbauen und hat während acht Wochen immer freitags frei. Worüber sich andere freuen würden, bereitet ihr Unbehagen. Sie langweilt sich schon am ersten Freitag. Als sie online liest, dass im historischen Park Giardino Balber in Morcote ein Mann bei einer Hochzeitsfeier getötet wurde, nimmt Emma umgehend Kontakt mit Marco Bianchi vom Commissariato Lugano auf. Mit Marco hat sie vor wenigen Monaten einen Mordfall gelöst…
Erster Eindruck: Das Cover gefällt mir sehr gut und vermittelt südliches Flair.
Dies ist Band 2 einer Reihe, kann jedoch unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Da mir Band 1 sehr gut gefallen hat, war ich auf die Fortsetzung gespannt.
Emma hat definitiv ein Problem, freie Zeit auszuhalten und auch einmal nichts zu tun. Im ersten Band musste sie Ferien nehmen – unerhört! – und nun muss sie Überstunden abbauen. Tja, obwohl ich auch gerne arbeite, freue ich mich immer sehr, Ferien zu nehmen oder Überzeiten zu kompensieren. Emma reist somit nach Morcote, um ein bisschen mit Marco zu „plaudern“ – vielleicht kommt das Gespräch „zufälligerweise“ auf den aktuellen Mordfall?
Bei einer Hochzeitsfeier wurde ein Mann tot aufgefunden: der Patenonkel der Braut. Das Verhältnis des Brautvaters Battista Armenio zum Patenonkel Silvio Perone war nicht ungetrübt, doch die Braut bestand zurecht darauf, den Patenonkel an ihrem grossen Tag bei sich zu haben. Ein kleiner Junge taucht auf und redet wirres Zeug von zwei Männern, die sich gestritten hätten. Spricht der Kleine die Wahrheit oder hat er vorher nur etwas Dummes geträumt? Die Hochzeitsfeier geht weiter (sehr interessant, aber es ist ja deren Sache). Keine einfache Ausgangslage für Tschopp und Bianchi.
„Verflucht ist der Giardino.“
Es gab mehrere Handlungsstränge, die – zumindest für mich – lange gar nichts miteinander zu tun hatten und die ich schlecht einordnen konnte. Für meinen Geschmack sind zudem die Hauptpersonen Tschopp und Bianchi viel zu wenig in Aktion getreten. Dieses Mal war ich leider häufig daran, abzubrechen, aber dann wollte ich doch wissen, wie der Fall ausgeht. Aus diesem Grund kann ich bedauerlicherweise nur 2 Sterne vergeben. Ich hoffe, dass mich Fall 3 wieder mehr packt. - Sibylle Berg
Der Mann schläft
(106)Aktuelle Rezension von: Daphne1962
Wo Bestseller drauf stand, war auch zum Glück Bestseller drin.
Der Mann liebt die Frau. Die Frau liebt den Mann ebenso. Er ist
groß und stark und sie kann sich an ihn anlehnen. Findet Geborgenheit
bei ihm und die Sicherheit, das er abends im Bett neben ihr liegt. Das
soll immer so bleiben. Denn lange war sie auf der Suche nach dem
passenden "Deckel". Er ist allerdings 110 kg schwer der Mann, keine
Schönheit, aber er ist da. Das zählt, egal, wo man mit ihm ist.
Aber ihre ständige Antriebslosigkeit und ihre eigens empfundene Durchschnittlichkeit ständig präsent, steht ihr im Wege. Sie lebt inzwischen bei ihm im langweiligen Tessin, wo nur Rentner leben, die in der Stahlindustrie tätig waren. Der Gedanke im fast verlassenen Ort die Feiertage zu verbringen grault ihr schon im Schlaf.
"Ich muss gelassener werden, denn mein Hass der Welt gegenüber ist der Welt
egal" oder Ich werde immer mit mir zusammen sein, besser, ich versöhne mich mit mir".
Wegfahren ist eine gute Alternative zum Jahreswechsel. Nach China, weit weg. Nachdem sie sich dort in ihre Regelmäßigkeit in der Fremde eingerichtet hatten kommt ihr der Mann abhanden.
Boshaft ehrlich mit einer Prise Zynismus beschreibt die Frau ihre Erinnerungen, die der Gegenwart von Seite zu Seite näher kommt, um sich am Ende zu treffen. Man möchte sie retten aus ihrer auswegslosen Situation. Man hofft auf ein gutes Ende, man lebt die Sinnlosigkeit des Daseins mit.
Mich hat diese Autorin dermaßen überrascht mit diesem Roman, das ich einfach nur sagen kann "Muss man gelesen haben" sonst hat man was verpaßt. Allerdings nicht, wenn man gerade selbst am Abgrund steht. - Mascha Vassena
Das Schattenhaus
(90)Aktuelle Rezension von: NicolePAnna hat von ihrer Mutter eine alte Villa im Tessin geerbt. Bei ihrer Ankunft stellt sie fest, dass das Dachgeschoss der Villa von einer alten Dame bewohnt wird. Welches Geheimnis verbindet sie mit der Villa?
Nach fünfzehn Jahren kehrt Anna auf ihre Heimatinsel zurück und muss sich ihrer Vergangenheit stellen. Gemeinsam mit ihrer Tochter, welche von Annas Mutter großgezogen wurde, fährt Anna ins Tessin zur Villa. Im zweiten Zeitstrang lernt man Charlotte in den 1960er Jahren kennen. Ihr Leben wird eine dramatische Wendung nehmen. Leider fehlt der Geschichte wirkliche Spannung.
Bei einem Familiengeheimnis-Roman möchte ich auch ein spannendes, geheimnisvolles Rätsel dabei haben. „Das Schattenhaus“ ist eine interessante Geschichte mit Figuren, welche gerne etwas tiefer ausgearbeitet sein könnten. Emotional hat mich der Roman kaum gepackt. Der Schreibstil ist gut, und das Buch liest sich flüssig. Es ist für mich zwar kein „Genre-Highlight“, aber ein schöner Zeitvertreib gewesen.
- Sharon Creech
Wie Zola dem Engel half
(1)Aktuelle Rezension von: Buchhandlung_Schmitz_JuniorVielleicht denken jetzt alle, ich könnte doch einfach in den himmlischen Himmel hinauffliegen und ein paar Fragen fragen, aber das ist gar nicht so einfach. Ich weiß nämlich nicht genau, wo der himmlische Himmel ist. Ich weiß nicht mal, wo die anderen Engel sind. Aber gesucht habe ich sie schon... Der Engel lebt schon lange im Steinturm der Casa Rosa. Manchmal hat er Schwierigkeiten, die richtigen Wörter zu finden und seine genaue Aufgabe hat er nie erfahren. So wacht er über die Bewohner eines kleinen beschaulichen Tessiner Bergdorfes und hängt seinen Gedanken nach. Bis er auf Zola trifft. Das kleine Mädchen mit den eigenwilligen Gedanken und der noch eigenwilligeren Kleidung kann ihn tatsächlich sehen! Und als Zola ein paar hungrige Waisenkinder entdeckt, die sich vor den anderen Dorfbewohnern in einem alten Stall verstecken, wird aus den beides ein schlagkräftiges Team, das das ganze Örtchen und so manch eine festgefahrene Meinung aufmischt... »Wie Zola dem Engel half« ist ein unglaublich liebevolles, charmantes und humorvolles Buch, gespickt mit ganz viel Sprachwitz. Dabei so anrührend und bewegend... Unbedingt lesen! Ab 9 (prima geeignet auch zum Vorlesen) (sandra rudel) - Nora von Collande
Turbolenzo
(7)Aktuelle Rezension von: Lesefee86Turbolenzo ist ein kleiner Draufgänger. Er streift umher und tut was er will. Seine Hauptaufgabe, sein Frauchen vor fremden Männern zu beschützen, auch wenn sie es vielleicht gar nicht will. Eine Geschichte die jeden Katzenliebhaber berührt, denn am ende muss auch Turbolenzo Abschied nehmen. - Elke Heidenreich
Erika
(131)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBetty weiß vor den Feiertagen noch nicht so recht was machen. Als ihr Ex-Freund Franz anruft und sie nach Lugano einlädt, sagt sie zu. Mitten ins Getümmel stürzt sich Betty und kauft im KaDeWe ein großes rosa Plüschschwein. Sie nennt es Erika und wird im Kaufhaus, auf der Straße und kurz darauf am Flughafen beäugt und bestaunt. Diese Erika schaut sie so treu an und sie wird angesprochen und kommt ins Grübeln und Nachdenken und vielleicht wird der 24.Dezember dieses Jahr doch noch ganz anders als geplant für Betty und Erika.
Elke Heidenreich ist eine wunderbar warme Weihnachtsgeschichte gelungen mit bezaubernden Bildern von Michael Sowa.
- Urs Augstburger
Gatto Dileo
(1)Aktuelle Rezension von: JariVor vielen Jahren waren sie eine Band, vor vielen Jahren waren sie zu dritt: Gatto, Mitra und Maurizio. Doch jetzt ist einer von ihnen tot, Gatto auf dem Höhepunkt seiner Karriere und Mitra erwachsen geworden. Ausgebrannt zieht sich Gatto Dileo auf dem Höhepunkt seiner Karriere in ein eine einsame Hütte in der Tessiner Quarta-Schlucht zurück. Dort möchte er endlich mit seiner Vergangenheit abschliessen und auch sie vergessen: Mitra, seine grosse Liebe, von der er seit Jahren nichts mehr gehört hat. Jedoch ist Gatto doch nicht ganz so alleine, wie er gedacht hat, denn jemand hört nicht auf, ihm verstörende E-Mails zu schicken. Gatto erkennt nicht, in welcher Gefahr er schwebt... Unterdessen ist Mitra auf der Suche nach Gatto. Auch sie konnte ihn nie ganz vergessen. Nur Mitra weiss, dass Gatto Gefahr droht. Und sie setzt alles daran, ihn zu retten. Doch über allem schwebt schwer und dunkel der Geist der Vergangenheit... "Gatto Dileo" ist eine musikalische LIebesgeschichte, verpackt in ein wunderschönes Cover. Die Musik nimmt in diesem Buch eine tragende Rolle ein. Nicht nur ist Gatto ein berühmter Musiker, auch die Titel des Buches sind nach real existierenden Musikstücken benannt. So schafft es der Autor Urs Augstburger die Stimmung des Buches auf wunderbare Art und Weise, die Stimmungen der Charaktere auf den Leser zu übertragen. Wer schöne und tragische Liebesgeschichten mag, wird in diesem Buch eine aussergewöhnliche und schöne Geschichte finden, in der es um die grosse Liebe, Musik und tragische Missverständnisse geht. Leider sind die Personen etwas schwach geraten und entwickeln sich wenig weiter. Ebenso ist die Grundstimmung des Buches sehr düster und vergangenheitsträchtig. Nichtsdestotrotz ist es eine sehr schöne und berührende Liebesgeschichte. - Jahreszeiten Verlag
MERIAN Tessin
(1)Aktuelle Rezension von: NilDas Merian heft TESSIN von 2009 ist eine reizende Sammlung mit Reportagen über Grand Hotels, Wandern, Canoying, Literatur und vieles mehr. Super um einen ersten Eindruck zu bekommen oder um vor Ort sich noch mehr mit der Gegend vertraut zu machen. - Annina Boger
Tanzkavalier Gesucht
(2)Aktuelle Rezension von: Margaritha12Ein gefühlvoll-romantischer Liebesroman. Zum Cover: Ein tanzendes Paar passt zum Titel "Tanzkavalier gesucht", und die Pastellfarben sprechen mich an. Zum Inhalt: Marina ist seit einer Weile geschieden und möchte sich wieder neu verlieben. Wo lernt man am besten entsprechende Männer kennen? Auf der Tanzfläche. Das passt gut, denn Marina tanzt sowieso immer und überall, auch in der Wohnung herum. Unerwartet lernt sie an ihrem neuen Wohnort einen rätselhaften Mann kennen, der sich widersprüchlich verhält. Mal wirkt er offen und interessiert an ihr, mal höchst distanziert. Das verunsichert sie offenbar. Dass der neue Nachbar zudem noch verführerisch summt, macht die Sache nicht einfacher. Denn Marina verfällt seiner Stimme mehr und mehr, sie wird beinahe süchtig danach. Ablenkung verschaffen ihr nicht nur ihre Tanzpartner, sondern auch eine Mitteilung, die sie von ihrem Ex-Mann Jochen erhält und die ihr in mehrfacher Hinsicht Sorge bereitet. Marina muss handeln, auch wenn sie ihre Erinnerungen lieber verdrängen würde. So fallen mehrere Ereignisse zusammen: Marina hat einen neuen Job, eine frisch verliebte langjährige Freundin, einen alten Kameraden, der sich immer rarer macht. Und sie beginnt sich für Astrologie zu interessieren. Besonders für Zwillinge-Männer, weil sie gleich zwei Tänzer mit diesem Sternzeichen kennenlernt. Was zeichnet diese aus? Gesamteindruck: Ich habe dieses E-Book mit Vergnügen gelesen. Habe mitgelacht, mitgetanzt und mitgeweint. Die Protagonistin schwankt zwischen Selbstironie, Humor und Verzweiflung. Ein romantisch-poetisches Kapitel leitet eine exquisite kleine Liebesszene ein. Annina Boger schreibt flüssig, in gepflegtem Stil, und zögert den Liebes-Countdown genüsslich hinaus. Bis zum Schluss weiß der Leser nicht, ob und wenn ja, wer nun der Glückliche sein wird, der Marinas Herz endgültig erobern kann. Das Ende ist ziemlich überraschend, und deutet auf eine mögliche Fortsetzung hin, muss aber nicht sein. - Hermann Hesse
Magie der Farben
(7)Aktuelle Rezension von: DuffyHesse hat die Malerei erst mit 40 Jahren entdeckt, als er schon längst ein profilierter Autor war. Doch mit der Entdeckung seiner Neigung begann auch dieses Medium an Gewichtigkeit zuzunehmen. Hesse selbst sah sich nicht als Künstler, ihm war jedes Klischee, das mit diesem Begriff zusammenhing, ohnehin ein Dorn im Auge. Die Malerei war für ihn eine Ruhepause von der Literatur und gleichzeitig eine Ausdrucksform, mit der er seine ohnehin schon sehr bildhafte Lyrik und Prosa verdichten konnte. Seine Faszination gehörte den Farben und so kann man anhand seiner Zeichnungen und kleinen Gemälde ziemlich genau seine Entwicklung nachvollziehen. Berühmt geworden sind seine Aquarelle aus dem Tessin. Immer wieder hat er seine Umgebung zu verschiedenen Zeiten gemalt und immer wieder hat er Neues und unterschiedliche Bewegungen in den Farbzusammenstellungen gesehen, die er zielstrebig versucht hat, umzusetzen. Die Phase der weiten Räume und starken Farben ist genauso intensiv wie die der „Einzelheiten“, wo in den Bildern kleinste Details nachempfunden wurden.
Der vorliegende kleine Insel-Band ist wie immer liebevoll von Volker Michels zusammengestellt und zeigt einige der eindrucksvollsten und schönsten Aquarelle. Dazu gibt es Anmerkungen, Briefauszüge, Gedichte und Textbeiträge, die sich auf Hesses Malerei beziehen.
Ein schönes Buch, das ganz sicher nach mehr verlangt. Dafür steht dem Interessierten genug Material zur Verfügung. Dieser Band wurde von Volker Michels mit einem Aufsatz über Hesses Verständnis zu seiner Malerei abgeschlossen. Wie immer äußerst kompetent und interessant.
- Annina Boger
Weihnachtskavalier gesucht
(4)Aktuelle Rezension von: PostboteMarina lebt nach ihrer Scheidung ein recht ereignisloses Singleleben.
Sie wohnt in einer kleinen Einliegerwohnung und lebt anfangs vom Geld ihres geschiedenen Mannes.
Üppig ist dies nicht, so macht Marina sich auf Jobsuche und findet eine Stelle bei der Touristikbranche.
Marinas Nachbar scheint ein fröhlich, trällernder Mann zu sein, den sie ständig durch die dünnen Zimmerwände hört, dazu noch mit einer verführerischen Stimme.
Marina beginnt vertrauen zu der Stimme zu bekommen und möchte mehr über ihren Nachbarn Archibald erfahren und sehen.
Recht mutig mit einem Hauch an Schüchternheit macht sich Marina auf, durch verschiedene Kontaktwege die Nähe zu Archibald zu finden.
Mit zarter Geduld und mutigen Anläufen gibt Marina in Sache Partnersuche nicht auf. Wird sie ihren Tanzkavalier finden? Ist es gerade Archibald?
Bis Marina unangenehme Post von ihrem Ex Mann bekommt und dies so einiges auf den Kopf stellt.
Fast scheint es so, das deswegen Marina ihre Partnersuche auf Eis legen müsste.
Weihnachten naht und Marina möchte in der Zeit nun wirklich nicht mehr alleine sein.
Und mittlerweile gibts noch unverhofft weitere potenzielle Singlemänner die Marina gerne den Hof machen würden.....
Eine wirklich nette Geschichte, die das Thema Partnersuche im Roman getroffen hat.
Viele kennen ein Leben als Single, wissen aber zu gleich auch, wie es schwierig ist einen geeigneten Partner zu finden.
Marina als träumerisch, fantasievoll dargestellt, voller Tatendrang ihrem Glück immer Näher zu kommen.
Ihre ausgefallenen Kontaktideen prägen im Buch, ihr Selbstbewusstsein und Höfflichkeit ist stark, aber nicht aufdringlich.
Sie bleibt sich ehrlich, erlebt Enttäuschung und bäummt sich wieder auf.
Ein lebendiger, bunter Schreibstil mit ausgefallenen Szenen, vor allem bei der intensiven Suche nach "Mann", machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen.
4 Punkte