Bücher mit dem Tag "t. c. boyle"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "t. c. boyle" gekennzeichnet haben.

25 Bücher

  1. Cover des Buches Wenn das Schlachten vorbei ist (ISBN: 9783423216258)
    T. C. Boyle

    Wenn das Schlachten vorbei ist

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Olaf_Raack

    Der von vielen Kritikern angekündigte «furiose» Roman war das aus meiner Sicht nicht. Boyle kann fantastisch schreiben, keine Frage! Er verschachtelt viele Sätze, aber das mag ich durchaus, zumal sie auch beim Punkt noch Sinn ergeben.

    Nur leider plätschert die Geschichte, trotz der vielen Perspektiv- und Zeitwechsel enorm dahin. Teilweise kommt eine Form von fast greifbarer Spannung auf, nur um zügig wieder zu versanden. Ich habe bis zur letzten Seite auf einen Knall gewartet, darauf, dass etwas passiert, womit ich nicht gerechnet hätte. Vielleicht war meine Erwartungshaltung auch eine andere, denn das Buch ist kein Öko-Thriller, sondern eine Erzählung, eine Geschichte, wie sie realistischer kaum sein könnte. Mir fehlte das Besondere. Das Buch lässt mich mit gespaltenen Gefühlen zurück, denn das Thema an sich bietet viel Potenzial zum Nachdenken oder eben für einen Roman. Aber irgendwie wurde das hier nicht genutzt.

  2. Cover des Buches Die Terranauten (ISBN: 9783423146463)
    T. C. Boyle

    Die Terranauten

     (319)
    Aktuelle Rezension von: Witness

    In den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, ich hätte meine Lese-Motivation für längere Romane verloren und würde es nie wieder schaffen, ein 600-Seiten-Buch zu lesen. Das hier war quasi die Premiere seit sehr langer Zeit, was vor allem dem lockeren, angenehmen Schreibstil zu verdanken ist, der mich sofort mitgerissen hat.

    Inhaltlich geht es um vier Männer und vier Frauen, die im Rahmen eines wissenschaftlichen Experiments zwei Jahre in einer geschlossenen Ökosphäre verbringen sollen. Dadurch sollen Erkenntnisse für zukünftige Weltraumreisen gewonnen werden, und getestet werden, ob und wie es möglich ist, sich in einer so abgeschlossenen Umgebung dauerhaft selbst zu versorgen und zu leben.

    Die ganze Geschichte ist weniger reißerisch, als der Klappentext vermuten lässt. Sicher, es wird in diesem riesigen Terrarium vieles als Presse-Spektakel orchestriert, aber das nicht etwa in Trash-TV-Dimensionen à la Dschungelcamp, sondern lediglich zu dem Zweck, die Öffentlichkeit für das Projekt zu interessieren und potentielle Investor*innen anzulocken bzw. bei der Stange zu halten. Denn so eine sich selbst versorgende Ökosphäre verschlingt natürlich einen ganzen Batzen Geld. Insofern eine unerwartete, gelungene Kritik an unserem kapitalistischen System, in dem selbst die bahnbrechendste Forschung, die unser aller Leben zum Besseren verändern könnte, stets an fehlenden finanziellen Mitteln zu scheitern droht. So muss man den Reichen eben eine gute Show bieten, damit sie von ihrem Kuchen etwas abgeben.

    Der Klappentext verspricht auch "bitterböse Satire" und die Behandlung der "großen Fragen der Menschheit". Davon war im Buch allerdings nichts zu spüren (oder meine Antennen sind dafür einfach nicht fein genug), und ich war beinahe ein wenig enttäuscht, dass das Szenario mehr oder weniger auf dem Teppich geblieben ist. Das kreide ich dem Buch selbst aber nicht an, sondern lediglich der Art, wie es beworben wird. Es gibt das, was man auch im realen Leben in der dargestellten Situation erwarten würde: Konkurrenzkämpfe unter den Kandidat*innen vor der Mission, zwischenmenschliche und technische Probleme während der Mission im Glaskasten, dazwischen viel realistisch-Alltägliches und intensive Einführungen in die Funktionsweise und die Nahrungsquellen in E2, wie die geschlossene Ökosphäre genannt wird, sodass man manchmal beinahe das Gefühl hat, man lese einen Tatsachenbericht. Der bereits erwähnte mitreißende Stil rettet viele der inhaltlich langatmigen Passagen, und manchmal habe ich zwischendrin innegehalten und mich gefragt: Was ist auf den letzten 100 Seiten eigentlich passiert? (Antwort: Nicht viel.) Natürlich läuft nicht alles glatt und es gibt auch mal Ausbrüche aus dem Alltag der sogenannten Terranauten, aber auch diese Ereignisse bleiben realistisch, beispielsweise gibt es einen Stromausfall, durch den mehrere lebenswichtige Systeme von E2 gestört sind.

    Obwohl die Geschichte viel Zeit mit Details verbringt und auch nah an den drei erzählenden Charakteren bleibt, habe ich das Gefühl, zu keinem davon eine wirkliche Bindung zu gewinnen. Man könnte meinen, wenn sich ein Roman hauptsächlich mit acht Menschen beschäftigt, die zwei Jahre lang unter einer Kuppel aufeinander hocken, lernt man sie ausgiebig kennen, aber das Gefühl hatte ich hier überhaupt nicht. Bis zum Ende bleibt eine seltsame Distanz bestehen. Einzig Linda, einer der drei erzählenden Charaktere und die einzige von ihnen, die nicht an der Mission teilnimmt, sondern draußen quasi auf der Ersatzbank sitzt, scheint so etwas wie eine Persönlichkeit zu haben.

    Trotz der Kritik vier Sterne, weil der Roman mich gut unterhalten hat und in der detaillierten Beschreibung des Experiments durchaus interessant war.

  3. Cover des Buches Das Gedächtnis der Insel (ISBN: 9783453422469)
    Christian Buder

    Das Gedächtnis der Insel

     (26)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Ein Familiengeheimnis, was man auch besser hätte verpacken können.


    Inhalt: Yann kehrt auf die Insel zurück, auf der er seine nicht wirklich glückliche Kindheit verbracht hat. Eine alte Freundin, die inzwischen bei der Polizei arbeitet, hat ihn kontaktiert, weil er seinen Vater beerdigen will.

    Doch es ist nicht einfach nur eine Beerdigung. Während Yann von einem Sturm auf der Insel gefangen gehalten wird, kommen Fragen auf. Was ist mit seiner Mutter damals wirklich passiert? Warum scheinen so viele Menschen etwas zu wissen, es aber nicht zu sagen.

    Seine Freundin bringt ihn auf Gedanken, die er bisher selber nicht einmal in Erwägung gezogen hat. Und sie deckt einen Zusammenhang auf, den Yann an seiner Familie zweiflen lässt.


    Fazit: Was bitte war das denn? Zum Glück war das Buch so kurz. Ansonsten hätte ich es nämlich abgebrochen.

    Am Anfang liest sich der Stoff wie ein komplett gefühlsduseliges Familiendrama, dass der Protagonist gern vergessen wollen würde, es aber noch nicht kann. Immer wieder ergeht sich der Autor in Wiederholungen ein und derselben Phrasen. Ich dachte echt, der hat da irgendwie versucht ein episches Werk zu schreiben, was ihm am Ende aber nicht einmal gelungen ist. Ich habe mich durch die Zeilen gelangweilt und inständig gehofft, dass doch jetzt bitte mal etwas passieren möge.

    Zum Schluss hin, kommt dann auch endlich mal etwas Handlung in die Schreibe und ich konnte einen Sinn in dem Buch finden. Endlich tat sich eine Geschichte auf, die der Autor zu erzählen hatte. Am dem dritten Drittel fängt es dann endlich auch mal an, interessant zu werden.


    Auch die Aufteilung des Buches fand ich schon sehr seltsam. Auf das ganze Buch gab es gerade einmal vier Kapitelunterteilungen, die man sich in dem Moment auch durchaus hätte sparen können. Sinn haben dich nicht gemacht da es nämlich ansonsten recht übersichtlich mit Absätzen gegliedert war.

    Die Schreibweise im Allgemeinen hat sich von einen lyrischen Stil dann endlich auch mal zu einem Krimi oder so etwas entwickelt.  Und ganz allgemein habe ich etwas komplett anderes erwartet, was ich am Ende bekommen habe. 


    Ich möchte dieses Buch ehrlich gesagt nicht wirklich empfehlen. Meiner Meinung nach ist es verschwendete Zeit. So Stories über derartige Familiengeheimnisse gibt es eine ganze Menge und am Ende ist es nicht einmal gut verpackt. - Nö, lasst die Finger davon. Is besser.

  4. Cover des Buches Willkommen in Wellville (ISBN: 9783446245273)
    T. C. Boyle

    Willkommen in Wellville

     (105)
    Aktuelle Rezension von: literat

    Das Buch ist absolut gut, ich finde die Sprache sehr ausdrucksstark, der Autor hat total den Sound der Jahre Anfang 20. Jh. in den USA eingefangen. Zumindest ist das für mich total glaubwürdig. Und auch der Betrüger, Charlie wird eigentlich liebenswert dargestellt, er ist nicht sooooo berechnend, sondern er ist halt so, er wurstelt sich lieber durch bzw. ist ein kleiner Schlaumeier, der lieber die Dummheit der Leute ausnutzt als für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten. Andererseits wird der viel geehrte und hoch geschätzte Arzt, Dr. Kellogg als absolut missionarisch unterwegs mit seiner natürlich und vegetarischen Lebensweise in seinem San, bloß gestellt. Mit seinem Riesen-Ego und vordergründig humanstischen und sozialen Beweggründen, aber im Grunde absolut totalitär und autoritär unterwegs, scheitert er schlussendlich. Ich finde das Buch echt besser, als Thomas Manns Zauberberg. Ich glaub, ich lese jetzt anschließend den Zauberberg.

  5. Cover des Buches Grün ist die Hoffnung (ISBN: 9783423219129)
    T. C. Boyle

    Grün ist die Hoffnung

     (257)
    Aktuelle Rezension von: FKlmp

    Nach „Sprich mit mir“ mein zweiter Boyle. Dieses Buch hat es auf jeden Fall direkt nach ganz weit oben in der Liste meiner Lieblingsbücher geschafft.

    Das Buch ist extrem facettenreich und enthält von urkomischen, über spannende bis hin zu philosophischen Passagen alles was ich mir von einem guten Roman wünsche. Boyles genialer Schreibstil macht es zu einem puren Lesevergnügen. 

    Absolute Leseempfehlung! 

  6. Cover des Buches Die Frauen (ISBN: 9783423213844)
    T. C. Boyle

    Die Frauen

     (73)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    »Es war so heiß, dass ich mich fühlte wie eine heruntergebrannte Kerze.« Wenn es um die Sprache geht, ist Boyle ein wahrer Künstler, der mit seinen Formulierungen die wunderbarsten Sätze bildet und dafür sorgt, dass eine Geschichte, dessen Inhalt nicht so interessant ist, doch spannend wird.

    Manchmal schweift der Autor ab, manchmal erstickt er den Leser mit etlichen Details, die sich anfühlen, als wollte Boyle den Verstand bis zur hintersten Ecke zum Bersten füllen, und doch hat er jedes Mal die Geduld des Lesers mit einem wunderschönen Satz entschädigt, mit seinen Figuren, der Handlung, dem Spannungsbogen und vor allem mit Emotionen.

    Die Geschichte dreht sich um den Architekten und die vier Frauen in seinem Leben. Es ist in drei Kapitel unterteilt und zwischen jedem Kapitel ist eine Einführung des Japaners, der Writo-San bewundert und gleichzeitig verabscheut.

    Die Haupthandlung wird verkehrt erzählt, von der vierten Frau zur ersten und auch wenn ich das Ende kannte und wusste, in welchem Zustand der Architekt endet, hat es der Spannung nicht geschadet. Ich wurde begeistert, ich bin es immer noch. Auch wenn die Handlung nicht besonders ist, hatte ich meinen Spaß mit dem Buch.

  7. Cover des Buches Talk Talk (ISBN: 9783423142052)
    T. C. Boyle

    Talk Talk

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Himmelfarb

    Da ich seit einiger Zeit mehr als unzufrieden mit den letzten Romanen T. C. Boyles bin, griff ich zu einem seiner älteren Werke, welches noch ungelesen im Regal stand. Aber, ach, auch dieses riss mich nicht vom Hocker…

    In „Talk Talk“ erzählt Boyle die Geschichte eines Identitätsdiebstahls. Die attraktive (!), gehörlose Dana Halter, Lehrerin an einer Gehörlosenschule, landet eines Tages wegen krimineller Handlungen, die sie nicht begangen hat, im Gefängnis. Zwar wird sie schon bald wieder entlassen, da sich herausgestellt hat, dass jemand mit ihrer Identität und ihren Daten betrügt, aber ihr Leben ist auf den Kopf gestellt. Gemeinsam mit ihrem Freund Bridger versucht sie, den Betrüger zu stellen.

    Auf dem Cover des Buches wird mit dem Schlagwort „Thriller“ geworben, was es ganz sicher nicht ist. Sehr getragen beginnt Boyle seine Geschichte zu erzählen und immer wartet man darauf, dass es „los geht“. Im stetigen Perspektivenwechsel zwischen Dana, Bridger und dem Täter versucht Boyle, Relevanz und Kritik am amerikanischen Lifestyle in seine Story zu flechten, was ihm aber nur ansatzweise gelingt, da die Figuren so flach bleiben. Einzig der Täter gerät zum interessanten Charakter. Besonders Dana ist eine ziemlich langweilige Protagonistin. Gern hätte man nähere Umstände ihrer Gehörlosigkeit erfahren, oder auch, sinnlicher zu erfahren, wie es sich als Gehörlose lebt, aber man hat den Eindruck, dass diese Behinderung nur eine Behauptung für Boyle ist, um seine Figur interessanter erscheinen zu lassen.

    Im Laufe der Handlung jagen Dana und Bridger den Täter durchs Land, um am Ende eine mehr als unbefriedigende Lösung zu finden…

    Nein, kein großer Wurf.

  8. Cover des Buches Das Licht (ISBN: 9783446261648)
    T. C. Boyle

    Das Licht

     (106)
    Aktuelle Rezension von: berlinerkatze

    Wer hier nach einem spannenden Plot sucht, sucht vergeblich. Die Geschichte ist recht vorhersehbar und beschränkt sich inhaltlich auf klassische Themen der 60er Hippie-Bewegung: Sex und LSD. Dafür sind diese ausführlich und gut beschrieben, sodass ich das Buch flüssig lesen konnte und es an Personen weiterempfehlen würde, die sich für diese Themen interessieren 

  9. Cover des Buches Dr. Sex (ISBN: 9783446243880)
    T. C. Boyle

    Dr. Sex

     (152)
    Aktuelle Rezension von: GreenTea
    Sex sells, daran hat sich auch in unserer heutigen, aufgeklärt wirkenden Zeit nichts geändert. Welche Revolution und welches Aufsehen Dr. Alfred Kinsey mit seinen Forschungen über das sexuelle Verhalten von Mann und Frau im prüden Amerika der vierziger und fünfziger Jahre ausgelöst haben mag, das kann man sich heute wohl kaum mehr vorstellen. Boyles Erzählung ist frei erfunden, dennoch basiert sie auf einer wahren Begebenheit.


    T. C. Boyle erzählt in "Dr. Sex" (der amerikanische Titel lautet "The Inner Circle") von Professor Alfred Kinsey, genannt Prok, einem Zoologen, der sich der Erforschung des sexuellen Verhaltens des Menschen verschrieben hat. Die Geschichte wird im Rückblick von John Milk, Proks Mitarbeiter der ersten Stunde und engem Vertrauten, erzählt und entwickelt einen Sog, dem man sich nur mehr schwer entziehen kann. 

    Zum Inhalt: Professor Kinsey, erfahrener Zoologe, und seine wenigen Mitarbeiter, die er den Inneren Kreis (seiner Vertrauten) nennt, reisen durch ganz Amerika auf der Jagd nach empirischen Daten zum Sexualverhalten der Amerikaner. Durch persönliche, schematisch ablaufende Interviews mit den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen will Prok größtmögliche Empirie erreichen, um Forschungsbände zum Sexualverhalten des Menschen zu veröffentlichen - ein bisher einzigartiges Unterfangen! Was im Stillen beginnt und sich relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit abspielt, erregt mit dem Fortgang der Erzählung immer weiter das öffentliche Interesse und auch einige Empörung. 
    Kinseys verbissener Arbeitseifer, seine für die Zeit untypische sexuell liberale Einstellung, seine Überzeugungskraft und patriarchalische Art bieten viel Konfliktpotenzial in der Erzählung. Denn Proks Einstellung, alles vom Privatleben bis hin zur eigenen Gefühlswelt der Arbeit und dem Forschungsprojekt unterzuordnen sowie eine "unprüde" Einstellung zur eigenen Sexualität, verlangt er auch von seinen Mitarbeitern. Nicht zuletzt Iris, John Milks Frau, leidet sehr unter diesem Umstand und die Familienidylle wird mehr als einmal hart auf die Probe gestellt. Die Erzählung spitzt sich immer weiter zu und der Leser ahnt schon nach kurzer Zeit, dass sie nicht gut ausgehen kann ...

    Fazit: Eine sehr kluge Erzählung, die der Frage nachgeht, ob wir Menschen wirklich nur rein triebgesteuerte Lebewesen sind oder ob wir uns nicht doch durch mehr auszeichnen: durch unsere Gefühle und Empfindungen, wie Liebe, Eifersucht und Schmerz! Kann man Sex und Liebe voneinander trennen? Wie weit kann und darf man gehen? 
    Boyle versteht es sehr gut, einzigartige Figuren zu erschaffen, die er mit viel Liebe zum Detail, geschmackvoll und sehr scharfsinnig zeichnet. Ich habe "Dr. Sex" sehr gern gelesen, denn die Erzählung nimmt schnell Fahrt auf und bleibt bis zum Schluss spannend! Leseempfehlung!        
  10. Cover des Buches Hart auf Hart (ISBN: 9783423145152)
    T. C. Boyle

    Hart auf Hart

     (118)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Es ist die Sprache, die Boyles Bücher so toll machen. Die wohlformulierten Sätze sind jedes Mal wie eine Melodie, die die Handlung lebendig machen und man gleich jede Figur sieht, egal wie schrecklich sie auch sind. Und Adam ist ein richtiger Psychopath.

    Er leidet an Schizophrenie und bekommt nicht die Hilfe, die er braucht, um sich gesund zu entwickeln. Man merkt, dass die Eltern bei seiner Erziehung überfordert waren und ihn aufwachsen ließen, als wäre er ganz normal, was fatale Folgen mit sich brachte. Adam sieht in jedem einen Feind, einen Alien, und weil die Waffenregelungen in Amerika so lasch sind, kann er sich schon im frühen Alter mit einem Gewehr anfreunden. Als er schließlich jemanden tötet, fühlt er nichts, absolut nichts und das macht ihn noch gefährlicher.

    Der Vater selbst ist ein Ex-Marine, der gleich am Anfang einen Räuber umbringt und sich nur ärgert, dass diese Selbstverteidigung seinen Aufenthalt unnötig verlängert. Es nervt ihn total. Er fühlt sein Gewissen nicht, macht sich stattdessen selbst zum Helden und das fand ich fast so extrem wie seinen Sohn.

    Sara, die sich schließlich auf Adam einlässt, wird das Opfer der ganzen Tragödie. Sie tickt selbst nicht richtig und kann sich richtig entfalten, als Adam in ihr Leben tritt. Ihre Geschichte hatte genauso einen Reiz wie die der anderen.

    Das Buch ist spannend, die Figuren interessant, die Idee grandios, die Kritik an der Gesellschaft hart. Ich bin gerne der Handlung gefolgt und der Autor hat gesorgt, dass ich auch alles mitfühle. Manchmal wurde es langatmig, manchmal auch uninteressant und doch ist der Sprachgebrauch des Autors so wunderschön, dass ich jedes einzelne Wort geschluckt habe.  

  11. Cover des Buches Wenn der Fluß voll Whisky wär (ISBN: 9783423119030)
    T. C. Boyle

    Wenn der Fluß voll Whisky wär

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Für mich ist "Wenn der Fluss voll Whiskey wär" leider eine ziemlich enttäuschende Sammlung von insgesamt 14 Kurzgeschichten. Anders als bei "Schluss mit cool" empfinde ich die meisten der Geschichten als zu langweilig und nicht eindrucksvoll genug. Kaum ein anderer Autor versteht es so gut eine Kurzgeschichte bis zum letzten Satz derart interessant zu gestalten, wie Boyle. Auch hier verhält es sich so, dass man während der Geschichte das Gefühl hat, man möchte immer schneller lesen, um endlich die Auflösung des Ganzen zu erhalten. Leider wird man in dieser Kompilation nur allzu oft von eben dieser enttäuscht. Dennoch ist die Themenvielfalt (siehe Tags) beeindruckend breit gefächert. Nützt nur leider nichts, wenns trotzdem langweilig ist. Um ganz konkret zu werden, halte ich nur die Geschichten "Moderne Liebe", "Seelenfrieden", "Bienenkönig" und "Die Affenfrau im Ruhestand" für wirklich lesenswert. RICHTIG angetan, war ich leider von keiner einzigen.
  12. Cover des Buches Drop City (ISBN: 9783423146760)
    T. C. Boyle

    Drop City

     (221)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Hippies in Alaska, ein paradoxer Gedanke. Es gelang T.C. Boyle stets gut einem diese zwei verschiedenen Lebensstile näher zu bringen und Verständnis für beide alternativen Lebensarten zu erzeugen. Über  die Hälfte des Buches wird in 2 Handlungssträngen (immer im Wechsel) erzählt. Auf der einen Seite ist da die Hippie Kommune welche im Drogenrausch in den Tag  hinein lebt und auf der andern Seite ein Trapper im tiefen Alaska der versucht eine Frau zu finden und sein Leben zu meistern.
    Die einzelnen Charaktere werden einem im ersten drittel des Buches gut näher gebracht. Der ständige Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen (bis die zwei -Welten- aufeinander treffen) erzeugt eine große Spannung.
    Als die Kommune im Sommer in Alaska ankommt und sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Einsiedlers niederlässt, hat sie nicht mehr viel Zeit um sich auf den harten Winter vorzubereiten. Hier wird dem Leser das wahre harte leben in Alaska nähere gebracht.
    Zwischenmenschliche Konflikte unter den Hippies aber auch unter den Alaskanern bestimmen das letzte drittel des Buches.

  13. Cover des Buches World's End (ISBN: 9783423146746)
    T. C. Boyle

    World's End

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Honigmaus3007

    Nach Wassermusik und Sprich mit mir, mein 3. Boyle. Und auch dieser wieder so ganz anders als die anderen beiden. Ich habe lange gebraucht, um in den Roman zu kommen, sehr lange. 

    Zum Glück (manchmal auch zu meinem Leidwesen) Lese ich  ausnahmslos jedes Buch zu Ende, was ich begonnen habe, ich kann nicht anders.

    Ab Seite 100 etwa war ich endlich im Buch angekommen und das Lesen hat mir immer mehr Spaß gemacht. Obwohl vieles recht überzogen dargestellt wird, versteht Boyle es, dass man alles so hinnimmt und es einem glaubwürdig vorkommt.  

    Dank der Ahnentafel im hinteren Teil des Romans kam ich nicht durcheinander und habe den Generationenroman sehr genossen. 

  14. Cover des Buches Ein Freund der Erde (ISBN: 9783446239678)
    T. C. Boyle

    Ein Freund der Erde

     (82)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Wir schreiben das Jahr 2025. Der 75-jährige Ich-Erzähler, Tyrone Tierwater, ist als Tierexperte bei einem ehemaligen Pop-Star angestellt, um sich um die noch übrig gebliebenen Säugetiere zu kümmern. Überhaupt hat sich die Welt durch den weit vorangeschrittenen Treibhauseffekt gänzlich verändert. Gewaltige Stürme begleitet durch heftige Regenfälle setzen den Menschen immer mehr zu. Ty, so nennt sich der Protagonist wird eines Tages von seiner Ex-Frau Andrea aufgesucht, um zusammen mit einer Journalistin eine Life-Story über die jung verstorbene Tochter Sierra Tierwater zu schreiben. Damit wollen sie der Naturschutz-Aktivistin ein Denkmal setzen.

    In der zweiten Zeitebene folgen wir den illegalen Aktivitäten rund um die Öko-Gruppe Earth Forever. Dabei werden Ty und seine Tochter Sierra von Andrea zunehmend radikalisiert. Es folgen Jahre im Gefängnis, dann wieder leben die drei in totaler Isolation in einer abgeschiedenen Hütte im Wald, bis eines Tages ein tragisches Unglück geschieht. Das heisst, eigentlich gibt es viele dramatische Momente, denen wir als Lesende gespannt folgen.

    Mit seinem unübertreffbaren Einfallsreichtum und der gewohnten Eloquenz erzählt uns T.C. Boyle diese tragisch-komische Geschichte, die einem aufgrund der unmittelbaren Aktualität schaudern lässt. Trotzdem versteht es der Autor immer wieder, einem zum Schmunzeln zu bringen und der Schluss lässt doch ein Fünkchen Hoffnung aufkeimen.

    Mir hat auch dieser Roman des Autors wieder ausgesprochen gut gefallen. Ich mag die enorme Kreativität und die übertriebenen, oftmals grotesken Geschichten total gerne. Sie sprühen vor Intelligenz und Unangepasstheit. T.C. Boyle ist einer der Besten seines Faches.

  15. Cover des Buches The Women (ISBN: B0057HB12C)
    T. C. Boyle

    The Women

     (10)
    Aktuelle Rezension von: PrinzessinMurks
    Vielversprechend und typisch Boyle - leider wusste ich nicht, dass mein Auto beim Rückbankumlegen den Fußraum mithilfe von Mechanik irgendwie umfaltet und habe dieses Buch komplett mit Hebelkraft und Schusseligkeit zerstört. Werde es mir nochmal kaufen. Müssen. :(
  16. Cover des Buches Sprich mit mir (ISBN: 9783446269156)
    T. C. Boyle

    Sprich mit mir

     (174)
    Aktuelle Rezension von: danae

    Ich vin kein TC Boyle Fan - ist mir meist einfach zu drastisch und "zu männlich". Aber wow,  "Sprich mit mir" hat mir wirklich gut gefallen und kommt zum großen Teil auch ohne Fäkalien und sonstige Körperflüssigkeiten aus (ganz ohne gehts natürlich nicht). Interessante Fragestellung: Was ist Intelligenz? Sind wir wirklich die einzigen intelligenten Wesen, sprechen wir. uns zu Recht größere Rechte zu als Tiere? Sind Tiere intelligent in menschlichem Sinne, und wenn ja, wie wollen/sollen wir mit ihnen umgehen? Die Figure der jungen Frau ist TC Boyle (wie zu erwarten) nicht ganz geglückt, er sieht sich mE erkennbar im verbissenen, aber potenten jungen Uni-Professor, während die liebliche Studentin trotz allem irgendwie schwer greifbar bleibt. Sehr gelungen die Passagen, in denen die Welt aus Sicht des Affen dargestellt wird. Alles in allem interessant und empfehlenswert. 

  17. Cover des Buches Schluß mit cool (ISBN: 9783446243927)
    T. C. Boyle

    Schluß mit cool

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Frau_Erdnussbutter
    In "Schluss mit cool" reihen sich Kurzgeschichten auf, die mal bürgerliche Schicksale, mal düstere Zukunftsvisionen heraufbeschwören. Wie das bei solchen Sammlungen ist, gibt es auch hier Lieblinge und Pflichtlektüre. Weiter lesen: http://www.1jahr52buecher.de/?p=894
  18. Cover des Buches Greasy Lake und andere Geschichten (ISBN: 9783423143851)
    T. C. Boyle

    Greasy Lake und andere Geschichten

     (33)
    Aktuelle Rezension von: buxe1877
    Meines Erachtens die besten Kurzgeschichten von T.C. Boyle!
  19. Cover des Buches América (ISBN: 9783423148092)
    T. C. Boyle

    América

     (249)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Diese Buch weilte zu lange auf meinem SUB. Es hat mich nicht losgelassen, ich wurde in die Geschichte hineingezogen wie ein Blatt in einem Strudel. Kein Entrinnen. Zum Glück.


    Zur Story:

    Delany M., stinkreich, wohnt mit seiner Frau Kyra (erfolgreiche Maklerin) in Arroyo Blanco Estates, in einer Wohnanlage unweit von L.A. Eine hohe Mauer schützt das 'Idyll' nicht nur vor Coyoten, nein auch die  illegalen Einwanderer sollen brav draussen bleiben.


    Delany arbeitet zu Hause, schreibt Kolumnen über Natur und Ökologie für Zeitschriften.

    Eines Tages läuft ihm ein Illegaler Einwanderer vor seinen wachsgepflegten Acuro Vigor GS, es kommt zum Crash.

    Delany speisst ihn mit 20 Dollar ab.. Schwer verletzt schafft es Candido (so heisst der unglückliche) zurück in den Canyon, zu seiner schwangeren Frau America. Der Canyon ist ihr gemeinsamer Zufluchtsort. Nun ist es America die sich aufmacht auf die Suche nach Arbeit, nach ein par Dollar, Candido schafft es nicht nach dem Unfall den Canyon hochzusteigen.


    Was die beiden Mexicaner nun erleben, wie sie ausgenützt werden, welchen Hass sie täglich spüren, beschreibt Boyle sehr eindrücklich.

    Überleben ist alles. 

    Auf der anderen Seite Delany und Kira - purer Gegensatz. Ein Leben im Überfluss.


    Immer wechselnd einmal aus der Sicht der Einwanderer, dann wieder aus der Sicht der reichen Weissen Familie um Delany spitzt sich der Plott zu einer Tragödie, einem Inferno, und das alles in einer grossartigen Sprache erzählt bei der man auch immer wieder schmunzeln muss, selbst im grössten Disaster - so einmalig sind die einzelnen Situationen beschrieben.

  20. Cover des Buches Riven Rock (ISBN: 9783446243903)
    T. C. Boyle

    Riven Rock

     (56)
    Aktuelle Rezension von: BluevanMeer

    Stanley McCormic ist der reiche Erbe eines Landmaschinenimperius. Der Millionär sieht gut aus, er ist beliebt und die studierte Katharine Dexter, die dazu noch ein eigenes Vermögen mitbringt, hat sich den Junggesellen geangelt. Ein High-Society-Traumpaar. Wären da nicht diese leidigen Wahnvorstellungen, die Stanley Tag um Tag begleiten. Schon seine Schwester fiel dem Wahnsinn anheim und so beschließt die Ehefrau Stanley in einer gigantischen Villa unterzubringen und ihm jede Pflege und Therapiemöglichkeit zukommen zu lassen, die die klinische Psychologie, die noch in den Kinderschuhen steckt, zu bieten hat. Allerdings darf sie ihren Mann nicht sehen. Da er eine Frau angegriffen hat, wird ihr der Kontakt verboten und McCormic lebt allein mit seinen Pflegern und Therapeuten für mehrere Jahre.

    Im Roman, das ist nicht zu leugnen, kommt T.C. Boyles Talent für das Erzählen gekonnt recherchierter Biografien zu Tage. Denn McCormic und seine Frau sind historisch verbürgte Persönlichkeiten, Katherine Dexter war Mitglied der Suffragetten-Bewegung und auf ihr Betreiben hin und durch ihre finanzielle Unterstützung wurde die Anti-Baby-Pille mitentwickelt. Eine gute Basis, für eine spannende Geschichte, die mich auf einen ähnlichen Roman wie Dr. Sex hoffen ließ.

    Parallel zu Stanleys Geschichte wird auch der Pfleger von Stanley, Eddie O'Kane, Teil des Romans. Er ist ein ähnlicher Frauenheld wie McCormic - wäre dieser nicht psychisch krank. O'Kane hat seine schwangere Frau zurückgelassen und will sein Geld verdienen, die Situation eskaliert, als seine Frau ihm nachreist und bei ihm bleiben möchte. O'Kane tut alles für McCormic und ist gleichzeitig fasziniert von seiner kühlen und schlauen Frau Katherine und ist selbst vielen anderen Frauen und dem Alkohol nicht abgeneigt. Sein Traum ist ein Orangenhain und das große Geld, aber wie das immer ist, so einfach geht das eben nicht. Er hält viele der Therapien und die entsprechenden Therapeuten für Scharlatane und muss doch eingestehen, dass McCormic sehr viel besser behandelt wird, als die Patienten der örtlichen Psychiatrie, deren Therapie darin besteht, mit kaltem Wasser abgeduscht zu werden.  

    Spannend und gelungen fand ich die Beziehung zwischen O'Kane und McCormick, die so viel Zeit ihres Lebens miteinander verbringen, während gleichzeitig kaum eine Besserung in Stanleys Leben einzutreten scheint. Es ist faszinierend, welche Therapiemöglichkeiten ausprobiert werden und es ist spannend, wie sich das Anwesen und seine Bewohner über die Jahre verändern. Gleichzeitig und das ist für mich ein großes Manko, bleiben McCormick, der gestörte Patient mit einer überfürsorglichen Mutter und einer gestörten Sexualität relativ eindimensional. Gleiches gilt für die starke Katherine Dexter, die sich der Frauenbewegung anschließt. Allein O'Kane scheint mir am Ende des Romans greifbar. Das ist schade, denn von T.C. Boyle habe ich schon spannendere Romane gelesen.

     

     

  21. Cover des Buches THE INNER CIRCLE (ISBN: 9780747578871)
    T. C. Boyle

    THE INNER CIRCLE

     (14)
    Aktuelle Rezension von: beate
    Zu Beginn ist es faszinierend, wie der Professor und sein Assistent beginnen, das Sexualverhalten der Amerikaner zu erforschen. Nach und nach erscheint der Professor aber immer seltsamer. Er ist sehr dominant und zum Teil besessen, so dass er sich zum Schluss sogar richtig verrennt: Sex mit Minderjährigen sollte tabu bleiben, und das Tabu sollte auch zu Wissenschaftszwecken nicht fallen. Trotzdem ist es interessant, wie Boyle das Leben des berühmten Forschers plastisch werden lässt.
  22. Cover des Buches Der Samurai von Savannah (ISBN: 9783446243910)
    T. C. Boyle

    Der Samurai von Savannah

     (72)
    Aktuelle Rezension von: BluevanMeer
    Wer sich entscheidet, fürchterlich zu leben und fürchterlich zu sterben, der hat ein schönes Leben gewählt.
    Yukio Mishima: Der Weg des Samurai

    T.C. Boyle hat mit Der Samurai von Savannah einen furiosen Abenteuerroman hingelegt. Worum geht es? Hiro Tanaka, sein Vater war ein amerikanischer Hippie, seine Mutter stammt aus Japan, macht sich auf den Weg ins gelobte Land der Vereinigten Staaten, um endlich mit seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen. Als "halber" Japaner war er in der Schulzeit schlimmen Hänseleien und Mobbing ausgesetzt. In seinen Träumen und Fantasien widmet er, der amerikanji, sich der ältesten japanischen Tradition, Er wählt den Weg des Samurai, er liest, was er zu dem Thema finden kann, um endlich als "echter" Japaner anerkannt zu werden. Doch das ist gar nicht so leicht und so beschließt Hiro seinen Weg in die USA anzutreten - irgendwo muss doch seine Heimat sein-  um dort seinen Traum zu leben - und damit fangen die Missverständnisse erst an.

    Gleichzeitig befindet sich die ambitionierte, aber recht erfolglose Schriftstellerin Ruth Derschowitz in einer Künstlerkolonie in Savannah. Hier soll es ihr endlich gelingen - der erste Schritt zu Ruhm und Anerkennung. Und es läuft zunächst auch ganz gut. Sie lernt Saxby kennen, dessen Mutter zufällig die Kolonie leitet, und wählt ihre Schachzüge strategisch geschickt, um möglichst bald die Qeen Bee der Künstlerkolonie zu werden. Und sie schafft es auch, La Dershowitz, die jüdische graue Maus, wird bald zum Zentrum des Geschehens. Ein Traum wird wahr. Unerwartet kündigt sich ihre Erzrivalin Jane an, eine begnadete Nachwuchsautorin, die Ruth ihre Position kosten kann. Während Saxby sich seine Träume erfüllt und Jagd auf seltene Albinofische macht, die ihn zum künftigen Star der Aquaristik machen sollen, stolpert der abgekämpfte Hiro, Ruth über den Weg...

    Es geht sehr viel um Träume, in diesem Roman. Über die Suche, nach Ruhm und Ehre und um kulturelle Missverständnisse, die unweigerlich auftauchen, wenn Hiro die Szenerie betritt. Denn die rassistischen Weißen, die in Savannah auf ihn warten, bereiten ihm eben nicht den erhofften Empfang und in der elitären Künstlerkolonie wird Hiro zu Ruths Geheimprojekt. Zudem warten bald Polizei, Sonderermittler und die Ausländerbehörde auf den angeblich gewalttätigen Japaner, der - zumindest dem Hörensagen nach - mindestens ein Mörder sein soll. Die Jagd ist eröffnet.

    T.C. Boyle erzählt die dramatischen und tragischen Begegnungen zwei sehr unterschiedlicher Kulturen und schafft es dabei, grotesk komische Szenen mit tragischen Momenten abzuwechseln. Gerade wenn die ausgefeilten, ritualisierten Ränkespiele der Künstler und Künstlerinnen mit Hiros Überlebenskampf im Sumpf kontrastiert werden, zeigt sich, was für ein toller Erzähler T. C. Boyle ist. Das Ende ist tragisch, wie so oft und passt doch zum fürchterlichen Leben und Sterben des Samurai.



  23. Cover des Buches T. C. Boyle 'América' (ISBN: 9783804418479)
    Matthias Bode

    T. C. Boyle 'América'

     (10)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Fleischeslust (ISBN: 9783446243897)
    T. C. Boyle

    Fleischeslust

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Morgoth666
    Inhalt:
    In der Titelstory lernt der in Sachen Fleisch unbedarfte Held eine Veganerin kennen, befreit ihr zuliebe tollkühn Tausende von Truthähnen und muß am Ende zu der Erkenntnis gelangen, daß manchmal nichts über einen saftigen Hamburger geht. Mike Bender, erfolgreicher Immobilienmakler, erfüllt sich seinen Kindheitstraum vom Jagen wilder Tiere auf »Puffs Afrika-Großwildranch«. Als er jedoch Auge in Auge mit dem alten Zirkuslöwen jämmerlich danebenschießt, wird er von schweren Komplexen heimgesucht.

    Fazit:
    Schräg,Skurril,urkomisch und dennoch Intelligent und nachdenklich.

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