Bücher mit dem Tag "space opera"
295 Bücher
- Frank Herbert
Dune – Der Wüstenplanet
(483)Aktuelle Rezension von: Monika_GraslPaul Atreides ist ein recht unbekannter Junge, wenn man sich das gesamte Universum ansieht. Fokusiert man die Handlung jedoch auf den Wüstenplaneten dann wird schnell klar, dass er nicht irgendwer ist, sondern jemand sehr besonderes.Denn Paul ist in den Augen der Bene Geserrit, der Schwesternschaft welche für die Weiterführung der Häuser im universellen Imperium zuständig sind, ein wahrer Erfolg und Schrecken zu gleich. Auf Caladan geboren und aufgewachsen, folgt er seinen Eltern wissentlich in den unvermeidlichen Untergang ihres Hauses, welcher mit der Übernahme des Wüstenplanets beginnt. Alleine die Tatsache, dass der Autor bereits zu Beginn dem Leser diesen Umstand verdeutlicht würde eigentlich darauf abzielen, dass die Geschichte auf wenigen Seiten erzählt ist. Doch im Grunde beginnt hier erst Pauls wahres Vorhaben, welches er immer wieder in seinen Visionen sieht. Den Aufbau von etwas, das unweigerlich in einem blutigen Gemetzel enden muss.
Im Grunde kann man sagen, dass der Wüstenplanet eine gekonnte Mischung aus Science Fiction und einem Hauch von Krimi ist. Man kann sich ausrechnen als Leser, wie die Story endet, aber just dann, wenn man es glaubt zu wissen, geschieht eine unverhoffte Situation, in welcher Paul anders reagiert, als seine Vision zunächst vorgibt. Der Umstand, dass ihn seine Mutter zuweilen in eine bestimmte Richtung versucht zu drängen und er diesem Drang entgegenwirkt führt dann zu solchen Augenblicken, wo man als Leser nur schwer das Buch aus der Hand legen kann. Dennoch muss man dazu sagen, dass diese gewisse Vorhersehbarkeit auch den Reiz des Buches um einiges schmälert. Durch den Umstand eines überperfekten Hauptcharakters verliert Paul an einigen Stellen der Handlung merklich an Sympathie. Insbesondere am Ende des ersten Bandes fällt dies auf.
Fazit: Der Wüstenplanet ist ein extrem umfangreicher Zyklus, der es im ersten Band schafft einen Einblick in die Lebensweise der Fremen und der Häuser des Imperiums zu geben. Zuweilen bleiben die Beweggründe der Figuren jedoch auf der Strecke und muten in manchen Situationen unsympathischer an, als es notwendig gewesen wäre.
- Douglas Adams
Per Anhalter durch die Galaxis
(3.251)Aktuelle Rezension von: BeatriceSonntagFür mich das beste Buch, das jemals geschrieben wurde.
- Andreas Suchanek
Heliosphere 2265 - Das dunkle Fragment
(78)Aktuelle Rezension von: ramoZuerst muss ich erwähnen, das dass mein erstes, gelesenes Buch in der Kategorie SciFi ist. Dementsprechend hatte ich etwas Probleme in das SciFi Vokabular einzusteigen, da manche Dinge dem Leser nicht erklärt werden [vielen Dank auch an meine fehlenden Physikkenntnissen (Higgsfeld/Einsteinraum)] - hier ist Google aber ein zuverlässiger Helfer ;)
Die Beschreibungen der einzelnen Situationen ist toll und detailgetreu umgesetzt worden, es fühlt sich an als wäre man selber ein Crewmitglied der Hyperion. Wie es bei einem Raumschiff üblich ist, werden vielen Personen benötigt und diese in die Geschichte eingefügt - stellenweise war ich aber etwas verwirrt welche Person wofür zuständig ist. Das Problem hat sich aber ab der Hälfte, wenn man etwas tiefer in die Geschichte geht, bereits erledigt. Man merkt das dass Buch durchdacht ist und die Geschichte nicht unnötig aufgebläht ist. Die fehlenden Informationen über die Feinde und das Artefakt lassen die Geschichte durchgehend spannend sein. Am Ende der Mission sind noch viele Fragen offen und es deutet sich eine neue Intrige an - somit endet das Buch mit dem von Andreas gewohnten Cliffhanger.
Das Buch ist definitiv auch für SciFi Anfänger geeignet wenn man offen für das entsprechende Fachvokabular ist und sich dieses ggf. aneignen will. Die Charaktere sind gut beschrieben, die Handlung schlüssig und durchweg spannend. Man hat Lust auf mehr.
- Andy Weir
Der Marsianer
(849)Aktuelle Rezension von: BuchgespenstSeine Crew hat ihn für tot zurückgelassen, doch die Umstände waren so verquer, dass Mark Watney wieder erwachte. Allein. Auf dem Mars. Man sollte meinen, dass sei ein Grund zur Verzweiflung, doch dafür nimmt sich Mark keine Zeit. Als Biologe und Reparaturtrupp der Marsexpedition macht er eine Bestandsaufnahme seiner Ressourcen und Möglichkeiten – und setzt sich ein wahnsinniges Ziel: Überleben bis die nächste bemannte Marsexpedition eintrifft. Gut, dass Mark findig ist, mit Klebeband wirklich eine Menge anstellen kann und niemals seinen Humor verliert.
Ich bin unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen und es hat mich von der ersten Seite an gepackt. Ich habe den Humor sofort geliebt. Größtenteils in Logbuchform geschrieben wird der gesamte Überlebenskampf so witzig beschrieben, dass ich mich großartig unterhalten habe. Im Prinzip gibt es wenig Action, der Schwerpunkt liegt auf den typischen Robinsonadenelementen vom Einrichten und Überleben in einer feindlichen Umwelt, allein. Die humorvolle Umsetzung, ohne dass das Buch in Slapstick abgleitet, entschädigt allerdings dafür, dass nüchtern betrachtet wenig passiert. Zumindest auf dem Mars, denn es wird durchaus auch die Reaktion auf der Erde beschrieben – im gleichen unterhaltsamen Ton.
Ich liebe dieses Buch! Top SF-Unterhaltung, witzig, erstaunlich realistisch und absolut packend.
- Beth Revis
Godspeed - Die Reise beginnt
(1.017)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenFür manche Bücher braucht man wirklich gewaltige Schubser um sie endlich zu lesen, und am Ende versteht man gar nicht, wieso man damit so lange gewartet hat!
"Godspeed - Die Reise beginnt" von Beth Revis liegt seit über drei Jahren auf meinem SuB und war ein Geschenk meiner Freundin, die mir dieses Buch zusammen mit meinem Blogmaskottchen geschenkt hat.
Da dieses Buch zu einer Monatsaufgabe passte, habe ich es endlich entstaubt und angefangen zu lesen....
Die Godspeed ist ein Raumschiff, dass mit zig tausend Menschen an Bord auf einer sehr langen Reise unterwegs ist, die über dreihundert Jahre dauern soll. Mit an Bord ist Amy, die sich zusammen mit ihren Eltern hat einfrieren lassen um auf einem neuen Planeten wieder aufgetaut werden zu können. Ihre Mutter ist Bio-Ingenieurin und ihr Vater ein hochrangiger Militäroffizier, die beim Aufbau des neuen Planeten helfen sollen. Amy selbst wird nur als unwichtige Fracht eingestuft - und trotzdem erwacht sie plötzlich unter fürchterlichen Schmerzen und ist dem Erstickungstod nah, denn jemand hat sie vorzeitig und ohne medizinische Aufsicht aufgetaut.
Vor ihr stehen drei Männer, der Älteste und Anführer der Godspeed, Junior, sein Nachfolger und ein Doktor, die sich das vorzeitige Auftauen nicht erklären können. Während Junior von ihrer Andersartigkeit - dem roten Haar, der hellen Haut und grünen Augen - völlig fasziniert ist, ist ihre bloße Existenz für den Ältesten ein Grund sie zu beseitigen. Andersartigkeit ist ein Grund für Krieg und Amy ein Störfaktor. Doch Junior widersetzt sich und ergreift Partei für Amy's Leben, die erst langsam begreift, dass ihr Leben vielleicht schon vorbei sein kann, wenn auch ihre Eltern endlich aufgetaut werden.
Die ersten hundertzwanzig Seiten waren ein fast schon unverständlicher Informationsbrei, der sich zwischen Amy und Junior abgewechselt hat. Revis schreibt jedes Kapitel abwechselnd aus den beiden Perspektiven und zeigt dem Leser zwei Seiten einer Medaille. Zwei verschiedene Charaktere, die völlig verschiedene Dinge kennen, was es mir schwer gemacht hat das Gesamtbild sofort einordnen zu können.
Die Geschichte startet mit Amy und ihren Eltern, die sich einfrieren lassen. Wieso sie diese Qualen auf sich nehmen wurde erst nach einigen Seiten später klar. Wieso Amy ihre Eltern auf diese Reise begleitet und ihr ganzes Leben zurück lässt, kann man nur vermuten.
Und dann ist da noch Junior, der nach seinem Posten benannt ist, dem seine Herkunft unbekannt ist und der irgendwann mal die Godspeed anführen soll. Der Älteste muss ihn alles lehren, was er weiß, aber die ganze Geschichte ist recht verworren. Wirklich bekannt ist nur ihr Ziel: Die Zentauri-Erde. Die Godspeed soll sie in dreihundertfünfzig Jahren dort hinbringen und das Schiff wird von allen möglichen Menschen "bewohnt". Bauern, Versorgern, Technikern, Wissenschaftlern, Künstlern - alle leben völlig normal vor sich hin und gehen ihren Jobs nach.
Am besten hat mir Harley gefallen, ein Künstler und bester Freund von Junior, der als Verrückt eingestuft ist und irgendwie traurig rüberkommt. Er ist für Amy eine große Stütze und egal wo er aufgetaucht ist, hatte ich immer das Gefühl ein bisschen mehr durchblicken zu können. Für so manche Szene war er die perfekte Stütze oder das passende, lebende Beispiel. Ihn werde ich auf jeden Fall vermissen, denn er hat der Geschichte etwas frisches verliehen. Wo Amy und Junior aufgeschmissen waren, hat er einfach nur geschnaubt und gelächelt - so einen Charakter braucht jedes Buch!
Die Betrachtungen, die man als Leser durch Amy und Junior von der Godspeed bekommt, sind schon deshalb hilfreich, weil man weiß, dass man in dem ganzen Chaos nicht alleine ist.
Als Leser zu verstehen, dass man seit der ersten Seite auf dem Raumschiff sein muss, ist für mich absolut unmöglich gewesen, schließlich ist Amy nicht umsonst anders! Wie ist sie auf das Raumschiff gekommen und wieso denkt Junior, dass sie immer noch fliegen?
Ich habe es absolut nicht verstanden. Und dann fing die Story endlich an und ich habe gar nicht weiter nachgedacht - was sehr hilfreich war!
Ich habe mich ein wenig auf anderen Blogs umgesehen, die das Buch als Dystopie und Science Fiction einstufen - beides ist irgendwie zutreffend, auch wenn ich finde, dass hier die Science Fiction ein wenig mehr zu sagen hat.
Diese Rezension fällt mir sehr schwer, da ich einfach nicht das Gefühl habe wirklich alles verstanden zu haben. Die Autorin erzählt hier eine Geschichte voller Führungszweifel, verschiedener Welten und einer Zukunft, die Angst macht und gleichzeitig fasziniert. Die Charaktere nehmen den Leser sehr schnell für sich ein und es fällt leichter der Geschichte zu folgen, weil man mit Amy und Junior zwei Personen folgen kann, die selbst nach Antworten auf so viele Fragen sind.
Da "Godspeed - Die Reise beginnt" ein Trilogie-Auftakt ist, hat das Ende einige Wendungen zu bieten, die nach der Fortsetzung schreien und mich einfach sprachlos gemacht haben.
Fazit:
Beth Revis hat eine gleichzeitig verwirrende und einnehmende Geschichte geschrieben, bei der ich gar nicht gemerkt habe wie schnell die Seiten an mir vorbeigeflogen sind. Startschwierigkeiten hatte ich nur auf den ersten hundertzwanzig Seiten, danach wurde ich so von dieser bedrückenden Athmosphäre gepackt und wollte mit den Hauptprotagonisten Amy und Junior begierig hinter die Geheimnisse der Godspeed kommen, dass ich weniger an das gedacht habe, was mein Verstand nicht begreifen konnte.
Aufwühlend und geheimnisvoll schwebt man als Leser durch ein Buch, dessen wirklicher Mittelpunkt ein Raumschiff ist, das mehr zu erzählen hat, als die Charaktere und Leser verarbeiten können, und dennoch wenig von sich preis gibt.
Ich möchte eigentlich gar nicht weiter nachdenken, sondern sofort weiterlesen!
Auffühlend und spannend mit genügend Drama, packt "Godspeed - Die Reise beginnt" den Leser und nimmt ihn mit zu einem geheimnisvollen Trilogie-Auftakt! - Andreas Eschbach
Die Haarteppichknüpfer
(186)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackVerworren wie ein Teppich, geknüpft aus den Haaren von Menschen. Geerntet nur vor den Schöpfen von Frauen, den eigenen wohlgemerkt.
Die Geschichte mutet schon verdammt komisch an und es dauert fast bis zum Ende des Buches, um auch den letzten dieser schlau gewobenen Knoten zu entwirren. Dann jedoch entfaltet sich ein gänzlich anderes und sehr unerwartetes Bild.
Anfangs war ich unsicher, was ich da genau höre. Eine Low-Fantasy Geschichte? Dann erschienen Raumschiffe, andere Welten kamen ins Spiel, Zeitsprünge, Rebellen, ein sich über zahllose Planeten erstreckendes Kaiserreich und mittendrin immer wieder Teppiche geknüpft aus Menschenhaaren.
Insgesamt ein gutes Buch, hervorragend eingesprochen von Matthias Lühr, das mich mit seiner Komplexität und der dahintersteckenden Fantasie beeindruckt hat. Und eine Demonstration dessen, wozu die Kombination aus Macht und Eitelkeit führen kann. Aber hört oder lest doch selbst. Es lohnt sich ...
- Kai Meyer
Die Krone der Sterne
(308)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchIm Reich Tiamande herrschen die Gottkaiserin und der Hexenorden. Dabei müssen regelmäßig Mädchen zur Gottkaiserin als Bräute gebracht werden. Diesmal ist die Wahl auf Iniza gefallen, und nun hat sie, zusammen mit ihrem Geliebten Glanis, bereits einen Plan, dem zu entgehen. Doch sie wird entführt von Kranit, der dafür Geld erhalten soll. Bald finden sich alle auf der Flucht zusammen auf der Nachtwärts, deren Eignerin Shara ist, die gerade nach zweieinhalb Jahren Gefangenschaft zurück in die Freiheit strebt. Zunächst hat diese zufällige Gemeinschaft unterschiedliche Ziele, doch bald finden sie sich zusammen und sind auf der Flucht vor den Hexen, vor Hadrath, Inizas verhasstem Onkel, und in eine hoffentlich friedlichere Zukunft. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt. Welche Geheimnisse birgt jeder der vier, später fünf und zum Schluss sechs Teilnehmer dieser Gemeinschaft? Es ist eine faszinierende, äußerst komplexe Welt, in die Kai Meyer die Geschichte um diese Schicksalsgemeinschaft versetzt. Mit viel Liebe fürs Detail und manchem Augenzwinkern hat er diese Welt bevölkert, und immer wieder füttert er den Leser mit neuen Informationen darüber. Auch die Teilnehmer dieser Flucht durch eine ganze Galaxie sind äußerst gelungen angelegt, ihre Geheimnisse werden nach und nach enthüllt. Das Buch wird von liebevollen Zeichnungen ergänzt, die erst nach der Lektüre ihre wahre Pracht entfalten. Manch überraschende Wendung bringt zusätzlich Würze in dieses ohnehin schon spannende Buch. Die Geschichte liest sich äußerst flüssig, so dass die Seiten einfach nur dahinfliegen. das Buch ist zwar in sich geschlossen, aber es sind noch längst nicht alle Fragen beantwortet.
- Andreas Suchanek
Heliosphere 2265 - Omega - Der Jahrhundertplan
(18)Aktuelle Rezension von: ramoIm 12. Band der „Heliosphere 2265“ Reihe von Andreas Suchanek offenbart Sarah McCall all ihre Geheimnisse und klärt Cross und die anderen über ihre Absichten auf. Doch diese Wahrheit schockiert alle und stellt alles auf den Kopf. Kann die Solare Union noch gerettet werden oder wird es in einem weiteren Kampf enden?
In diesem Band erfahren wir eine Menge über Sarah McCall, sodass auch dieser Charakter an Tiefe gewinnt und so manche negativen Gedanken, die man über diesen Charakter hatte, zum Umschwenken bewegt. Zudem wird dieses Mal aus der Perspektive von Sarah McCall erzählt, das sorgte zumindest bei mir für eine angenehme Überraschung. Die Offenbarungen sind teilweise sehr schockierend und auch skrupellos, dennoch erklärt es vieles. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm, man kann die Bände sehr gut in einem durch lesen bzw. will man das Buch auch gar nicht aus der Hand legen.
Für mich war das ein sehr gelungener Abschluss der ersten Staffel und ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird, denn einige Bausteine wurden ja schon gelegt. Definitiv eine Serie die man beginnen sollte.
- Wes Andrews
Frontiersmen: Höllenflug nach Heaven's Gate
(20)Aktuelle Rezension von: SerkalowKennt Ihr das? Ihr woll unbedingt, dass ein Buch Euch gefällt und darum lest Ihr es zu Ende, obwohl Ihr eigentlich zwischendurch mehr als einmal darüber nachdenkt, es beiseitezulegen?
So ging es mir mit »Frontiersmen – Höllenflug nach Heaven’s Gate« von Wes Andrews.
Warum habe ich das Buch gelesen?
Da ich eine Vorliebe für Western habe, mit den »klassischen, altbackenen« aber meist nicht klar komme, da mich oft deren Sprache nervt, bzw. die schlichte Erzählweise langweilt und ich bei meiner Suche nach entsprechenden Büchern auf diese Reihe stieß. Ja, es ist eine Reihe. Es gibt zwei Romane und eine sechsteilige Serie. Gerade Letztere reizt(e) mich als Inspirationsquelle, es war aber schnell klar, ich muss die Romane vorher lesen, um sie zu verstehen bzw. die Serie genießen zu können.
Mich reizte auch die Vermischung des Westernsujets mit Science Fiction. Oder ist es nicht sogar umgekehrt? Im Grunde ist »Frontiersmen« ein ganz klassischer, geradliniger Western, der eben einfach in einem Science Fiction-Setting spielt.
Statt Pferden und Kutschen gibt es Raumkreuzer und Jäger, statt Indianern gibt es Peko aber es gibt Farmer, Minenarbeiter und Revolver. Auch wenn Letztere etwas aufgepimpt sind.
Somit ist »Frontiersmen« sogar ein astreiner »Weird Western«.
Ich habe gelesen, dass die Bücher von Wes Andrews (dem Pseudonym von Bernd Perplies, das er eben für diese Reihe kreiert hat), super cool für Fans der (zu früh abgesetzten) Serie »Firefly« sei.
»Firefly« habe ich mal ein, zwei Folgen gesehen und fand sie nicht gut. Insofern kann ich nicht sagen, ob diese Buch einem Fan der Serie gefallen würde oder nicht.
Darüber hinaus muss ich noch erwähnen, dass ich von Bernd Perplies bisher nur »Magierdämmerung« (ich habe ja auch hin und wieder mal eine Vorliebe für Steampunk«) zu lesen angefangen aber nie beendet habe.
Warum, weiß ich mittlerweile nicht mehr. Nur, bin ich jetzt alt genug, dass ich manchmal einfach denke, es gibt zu viele Bücher auf meinem SuB, dass ich keine Zeit mehr mit Geschichten verschwenden möchte, die mir nicht voll und ganz gefallen.
Hätte ich also vorgewarnt sein müssen?
Ersteindruck, Cover und Titel?
Cover und Titel sind dem Genre entsprechend gut gewählt. Sie sagen alles, was man wissen muss, um keine falschen Erwartungen zu haben. Das Sujet ist klar.
Um was geht’s eigentlich?
Bernd Perplies schreibt es im Nachwort selbst. Jeder, der den Western »Stagecoach« mit John Wayne von John Ford kennt, kennt auch die Story von »Höllenflug nach Heaven’s Gate«.
Abgehalfterter, leicht zwielichtiger Typ (Desperado, Schmuggler, Pirat ... die Bezeichnungen sind vielfältig), mit dem Herzen am rechten Fleck und zum Glück schnell am Revolver, muss wegen Schulden beim großen Unterweldboss, mit seinem (gepimpten) Frachter eine Lieferung durch ein Gebiet bringen, in das sich grad niemand traut. Niemand, der nicht entweder so abgebrannt wie der Captain und seine Crew ist oder eben andere Gründe hat, genau da durch zu müssen.
Das ist insgesamt sowas von eindeutig Western, gerade auch in der Figurenkonstallation: rauhbeiniger aber grundguter Revolverheld, Schnapsfabrikant, schwangere Frau, Kopfgeldjäger ... die Kavallerie, die bösen Banker und Großunternehmer gegen die kleinen, ehrlichen Farmer, die Apachen ... äh nein, die Peko, die nur oberflächlich betrachtet, die blutrünstigen Wilden sind ... es ist alles da und das ist auch gut so.
Ich mag am Western das Archetypische, ja, ich mag die Klischees im Western und die erfüllt der Autor hier alle.
Wie ist es geschrieben?
Hier wird es schwierig für mich. Einerseits möchte ich Bernd Perplies zu gute halten, dass er auf jeden Fall sein Handwerk versteht. Er kann plotten, er kann gut mit Adjektiven umgehen, kennt die Regeln der Dreiaktstruktur, kann den einen oder anderen guten und glaubwürdigen Twist einbauen ...
Aber? Ja, das große »aber«.
Ich war mir lange Zeit nicht sicher, bis ich es für mich kapierte. Bernd Perplies agiert als Erzähler eher schlicht und es fehlten mir jegliche Überraschungen. Er orientiert sich insgesamt zu sehr an seinem Vorbild, sodass ich die Story kaum als Hommage verstehen und genießen konnte.
Selbst die Namen und Begriffe waren mir aus jedem Western vertraut. Planeten bekamen einfach die Namen von bekannten Orten (Tombstone; Fort Junction ...), es gibt die Unionskavallerie, jede Figur hat einen englischen Namen ...
Irgendwann dachte ich, es wäre beinahe besser gewesen, wenn er beim Western-Setting geblieben wäre. Der Reiz »Stagecoach« in einem Science-Fiction-Szenario »nachzuerzählen« kam für mich nicht rüber.
Es gelang Perplies nicht, mich irgendwann zu überraschen, so dass ich manche Kapitel nur noch quer las, was mich dann sogar zu dem Punkt brachte, dass ich die zu deutliche Verwendung von Westernelementen in der Science-Fiction-Welt unplausibel und nervend fand. (Beispiel: Revolver. Wären nicht Laserkanonen doch besser gewesen? Vielleicht ein paar kreativere Eigennamen und Settings, damit man als Leser die Parallelen oder Verbeugungen vor »Stagecoach« und dem Western im Allgemeinen, nicht mit dem Holzhammer um die Ohren gehauen bekommt, sondern selbst drauf kommen mus? Sie dann aber auch besser genießen kann?)
Wer spielt mit?
Das Gleiche störte mich bei den Protagonisten. Sie waren so überdeutlich dem Westernsetting entnommen, dass mir jegliche schlüssige Einbindung in die planetare Welt um Raumschiffe u.ä. einfach fehlte. Auch hier wäre es in meinen Augen eigentlich besser gewesen, es im klassischen Western zu belassen.
Darüber hinaus waren mir die Figuren insgesamt zu flach. Ja, es mag widersprüchlich erscheinen, wenn ich sage, dass ich am Western das Archetypische mag. Dennoch hoffe ich, bei einem neuen Werk, vor allem einer Hommage durch eigene Interpretationen, etwas mehr rüber kommt. Vor allem mehr Tiefe, was die Figuren anbelangt.
Ich konnte zu keinem der Protagonisten irgendeine Bindung aufbauen. Sie gingen mir schlicht alle am A ... vorbei, was natürlich zu Gunsten der Spannung geht.
Machen wir doch einmal gemeinsam einen kleinen Ausflug in einige Grundlagen des Geschichtenerzählens:
Spannung entsteht u.a. dadurch, dass dem Leser die Motivation hinter dem Handeln des Protagonisten klar gemacht wird und der Autor seiner Figur »Steine in den Weg legt«, um sie am Erreichen ihrer Ziele zu hindern.
Da diese Szene relativ früh im Buch auftaucht, würde ich sie nicht Spoiler nennen:
Gut. Captain Donovan ist pleite, hat eine Crew, die er irgendwie ganz gut leiden kann, sie ihn auch und er verspricht großspurig Geld zu verschaffen. Dann stellt sich raus, dass er auch noch bei einem Superunterweltboss Schulden hat.
Dieser Boss hat einen Gehilfen, der heißt Santander. Santander steht irgendwie rum, bringt Donovan zum Boss, der Boss sagt, Donovan hat soundsoviel Zeit seine Schulden zu bezahlen, sonst wird Santander die Crew erledigen.
Warum Donovan sich nicht einfach mit seinem Raumschiff in die unendlichen Weiten des Alls verp ... verflüchtigt wird nicht gezeigt. Santander ist niemand, vor dem ein Superschütze wie unser Captain Angst haben muss. Zumindest zeigt der Autor nichts davon. Warum Donovan seine Crew vor jemanden schützen will, der irgendwie nur als »böse beschrieben aber nicht dargestellt« (Show don’t tell!) wird, ist aber auch nicht klar.
Es fehlt also komplett die Motivation, das Innenleben unseres Captains und auch die »Steine in seinem Weg« bleiben blass.
Somit verspüre ich als Leser auch nicht die Bedrohung darin, dass der Captain dem Gangsterboss Geld schuldet und damit ist es mir auch egal, ob der Captain, der ja im Grunde ein guter Kerl ist, seine Mission erfüllen kann oder nicht.
Das geht zu Lasten der Spannung.
Fazit?
Irgendwie komme ich zu dem Schluss, dass Bernd Perplies hier eine Menge Potential verschenkt hat und ich glaube auch, dass er es eigentlich besser kann.
»Höllenflug nach Heaven’s Gate« wirkt auf mich, als habe er versucht, es auf Teufel komm raus, bloß mit keinem Leser zu verscherzen. Als wollte er unbedingt SF – und Western-Fans gleichzeitig glücklich machen. (Etwas, dass ja z.B. »Star Wars« bei SF – und Fantasy-Fans durchaus gelingt.)
Und da erinnerte ich mich, dass das genau das war, was mich an »Firefly« störte. Als ich eine Szene sah, in der Typen in Cowboykleidung, mit Revolvern am Halfter, auf Pferden ritten, die dann aber irgendwelche Dinger hinter sich herzogen, die dicht über der Wasseroberfläche eines Flusses schwebten ...
Für mich besteht eine gute Vermischung zweier Genres nicht darin, dass ich mir einfach nur die prägnantesten Elemente aus beiden Welten greife und diese kombiniere.
Vielleicht wäre für die »Frontiersmen« etwas mehr Kreativität, etwas mehr Risikofreude und vor allem eine Erzählweise die über »gesundes Mittelmaß« hinaus geht, das I-Tüpfelchen gewesen, dass es für mich zu einem Lesevergnügen machen würde.
So ist es irgendwie nur wie eine Suppe, die man zwar essen kann, die nicht wirklich schlecht ist, die aber eben auch nicht mit kleinen Explosionen der Geschmacksknospen überrascht und begeistert. Obwohl sie genau das, durch die Beschreibung ihrer Zutaten laut Rezept eigentlich versprach.
Schade.
Handwerklich befriedigend (Wenn ich ein Schulnotensystem zu Grunde lege) erzählt, allerdings ohne Überraschungen und damit tatsächlich leider auch über weiter Strecken langweilig.
Drei Sterne. - Joe Haldeman
Der ewige Krieg
(150)Aktuelle Rezension von: BadPageTurnerJa Krieg ist grausam und sinnfrei vor allem für die Soldaten. Hier in Jahrtausende dauernde Universum umfassende Kämpfe gepackt. Ideenreich aber langatmig.
- Dan Simmons
Die Hyperion-Gesänge
(169)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Hyperion-Gesänge enthält zwei Romane: "Hyperion" und "Der Sturz von Hyperion". Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen! Ich muss aber auch zugeben, dass es stellenweise etwas verworren war, manchmal habe ich den Faden kurz verloren. Es passiert sehr viel und man (oder besser gesagt ich) muss sich konzentrieren um den roten Faden icht zu verlieren. Dennoch gebe ich diesem Buch 5 Sterne, denn ich bin nicht mehr der selbe Mensch wie als ich das Buch begonnen hatte. Ich habe mitgefiebert, ich war völlig entsetz, habe Sturzfluten geheult und am Ende des Buches gedacht: Mensch, was führ ein Trip!
Ein wunderbares Buch das es in sich hat!
- Isaac Asimov
Foundation
(162)Aktuelle Rezension von: HenrikeSchwennRezension LovelyBooks
In den ersten drei Bänden der Foundation-Reihe zerfällt das Galaktische Imperium. Der Mathematiker Hari Seldon hat vorausberechnet, wie sich das dunkle Zeitalter so weit wie möglich verkürzen lässt. Zu diesem Zweck gründet er die Foundation, eine Kolonie von Wissenschaftlern, die seinen Plan erfüllen soll. In den folgenden Jahrhunderten müssen verschiedene Figuren immer wieder versuchen, die Foundation vor der Vernichtung zu bewahren.
Wir folgen also mehreren Protagonisten und Handlungssträngen, zwischen denen Jahrzehnte oder Jahrhunderte liegen. So kann Asimov anhand von Schlaglichtern diese riesige Geschichte erzählen, die dadurch aber auch sehr episodisch wirkt. Das gilt vor allem für den ersten Band, der ja ursprünglich als Fortsetzungsgeschichte veröffentlicht wurde. So schnell ich in neuen Abschnitten drin war, so schnell waren sie auch wieder vorbei.
Die Handlung konzentriert sich auf stark verdichtete Konflikte zwischen wenigen Figuren auf kleinem Raum. Das finde ich zwar super spannend und intensiv, aber dadurch kommt das Erkunden dieser großen, komplexen Welt oft zu kurz.
Hin und weg bin ich von den Plottwists. Wir haben hier lauter gerissene, undurchsichtige Figuren, die sich meist gegen übermächtige Tyrannen zur Wehr setzen müssen. Jeder intrigiert gegen jeden, jeder hat etwas in der Hinterhand. Dadurch kommt es zu vielen unerwarteten Wendungen, die im Rückblick aber stets nachvollziehbar sind. Spätestens, als Telepathie ins Spiel kommt, wird das Ganze völlig unberechenbar.
Von Band zu Band bauen nicht nur die Handlungsstränge immer mehr aufeinander auf, auch die Figuren bekommen mehr Tiefe und innere Konflikte. Wir beginnen mit dem personifizierten Intellekt Hari Seldon und enden mit der vierzehnjährigen Arcadia, die Angst davor hat, die Kontrolle über ihren Verstand verloren zu haben.
Natürlich muss man sich erst mal auf Science-Fiction einlassen, die mittlerweile gut 80 Jahre alt ist. In dieser Welt, die Jahrtausende in der Zukunft spielt, gibt es einerseits noch Rohrpost und die Rollenverteilung aus den 1950ern, andererseits nukleare Handfeuerwaffen. Das fand ich zwar etwas frustrierend aber auch spannend, wie Asimov das weitergesponnen hat, was es zu seiner Zeit gerade gab.
Insgesamt bin ich immer mehr in dieses Universum reingesogen worden und habe mich in die gewieften Geschichten und den trockenen Humor verliebt.
- Andreas Suchanek
Heliosphere 2265 - Das dunkle Fragment
(40)Aktuelle Rezension von: DianaEAndreas Suchanek – Heliosphere 2265, 1, Das dunkle Fragment
Obwohl nicht die erste Wahl der Admiralität, übernimmt Captain Jayden Cross das Kommando der Hyperion. Er und seine Crew werden zu Missionen geschickt, um den Frieden zu gewährleisten. Sein erster Einsatz ist eine Rettungsmission. Doch plötzlich werden er uns seine Crew angegriffen.
Ich habe vor einiger Zeit bereits das Ebook gelesen und hatte jetzt die Möglichkeit auch das Hörbuch zu hören. Eingelesen wurde das Hörbuch von diversen, sehr bekannten Synchronsprechern u. a. Joachim Kerzel, Tobias Kluckert oder Manja Doering. Alle Synchronsprecher erzählen das Weltraumabenteuer imposant und konnten das Hörspiel zu einem wahren Hörgenuss machen. Kurzweilig, temporeich und sehr spannend wird die erste Folge der „Heliosphere 2265“ Reihe insziniert.
Ich kenne von Andreas Suchanek viele Bücher und Reihen, u.a. „Das Erbe der Macht“, „MORDs Team“, „Flüsterwald“ und auch die „12 Häuser der Magie“-Reihe. Bisher konnte mich der Autor mit allen Geschichten faszinieren und fesseln.
Obwohl ich eher wenig ein Fan von SCI FI bin, hat mir der Auftakt der Reihe gut gefallen. Die Handlung ist spannend und wirkt lebendig erzählt.
Sicherlich tragen die Synchronsprecher dazu bei, dass die Story spannend bleibt.
Die Charaktere sind lebendig und facettenreich dargestellt, aber natürlich werden wir sie erst im Laufe der Reihe richtig kennenlernen. Hoffe ich auf jeden Fall.
Jaydem Cross ist sympathisch, wirkt aufgeschlossen und intelligent ohne dabei zu überheblich zu wirken, was mir gut gefällt.
Bei der Vielzahl an Charakteren hatte ich kleinere Probleme genau zu wissen, welche Figur wohin gehört, aber ich denke, das ist okay.
Die Story selbst wirkt sehr komplex. Neben Intrigen, Machtspielchen und einer guten Portion Action, Abenteuer und Gefahr, kommt der Hörer kaum zum durchatmen.
Ich bin neugierig geworden und deswegen werde ich auch die nächste Episode entweder hören oder lesen, mal sehen ob die nächste Folge bei Boobeat zur Verfügung steht.
Das Cover zeigt eine Sci-Fi Szene, passt zum Inhalt der Story.
Fazit: Guter Auftakt um Jayden Cross und seiner Crew auf der Hyperion. 4 Sterne.
- Andreas Suchanek
Heliosphere 2265 - Folge 2: Zwischen den Welten
(31)Aktuelle Rezension von: leoseineDas Cover finde ich sehr gut gestaltet und es passt sehr gut zu der Geschichte.
Alle Sprecher haben mir die Geschichte wieder sehr gut übermittelt und ich konnte alle Charaktere gut auseinander halten. Sie sprachen alle flüssig und ohne zu stocken. So konnte ich richtig eintauchen und ihren Stimmen lauschen.
Weiter ging es mit der Geschichte. Es blieb einfach nur spannend und ich verfolgte alles mit viel Interesse wie es weiter geht. Ich fand es, dass die Zeit sehr schnell verging und viel zu schnell Endete. Es ist so spannend, dass ich mir auch die nächsten Hörbücher holen werde, denn ich bin sehr neugierig wie es noch weiter geht. Die Sprecher sind fantastisch, die mich in ihre Welt entführten und mich nicht herauslassen wollten.
Ich bin schon richtig gespannt wie es weiter geht.
Fantastische Reihe die Andreas Suchanek schrieb und von den Sprechern sehr gut umgesetzt wurde. Ich hatte viel Spaß beim Zuhören und ließ mich entführen. Den nächsten Teil werd ich demnächst hören, denn ich bin wirklich neugierig wie es weiter geht.
- Andreas Suchanek
Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 1 - Dunkle Fragmente (Bände 1-4)
(16)Aktuelle Rezension von: SaphierraInhalt:
Am 01. November 2265 übernimmt Jayden Cross das Kommando über die HYPERION. Schon bei seiner ersten Mission wird sein Können und Mut auf die Probe gestellt. Doch dies ist erst der Anfang einer langen Reihe von Ereignissen, bei der er immer wieder seinen Einfallsreichtum unter Beweis stellen muss, um sich, seine Crew und die Solare Union vor dem Untergang zu bewahren.
Allgemeines zum Buch:
Zuerst einmal, „Der Fraktal-Zyklus 1“ beinhaltet die vier Bände „Das dunkler Fragment“, „Zwischen den Welten“, „Enthüllungen“ und "Das Gesicht des Verrats", die monatlich als Ebook bei der Greenlight Press erscheinen. Das Cover ist vom ersten Band „Das dunkle Fragment“.
Am Ende des Buches findet man noch die Covergalerie, welche alle Einzelcover zeigt. Die Verarbeitung und Bindung des Buches ist sehr sauber, ordentlich und es kommt zu keinem Buchrückenbrechen.
Meine Meinung:
Ich werde hier nur allgemein auf die Geschichte eingehen. Meine Rezensionen zu den einzelnen Bänden findet ihr hier:
Band 1 „Das Dunkle Fragment“:
https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Suchanek/Heliosphere-2265-Das-dunkle-Fragment-1112030254-w/rezension/1471488247/
Band 2 „Zwischen den Welten“:
https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Suchanek/Heliosphere-2265-Zwischen-den-Welten-1121112503-w/rezension/1476009898/
Band 3 „Enthüllungen“:
https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Suchanek/Heliosphere-2265-Enth%C3%BCllungen-1130530478-w/rezension/1478780825/
Band 4 "Das Gesicht des Verrats"
https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Suchanek/Heliosphere-2265-Das-Gesicht-des-Verrats-1122697488-w/rezension/1478780826/
Bisher war ich bei Büchern nie ein großer Sience Fiction Fan, sondern habe eher Fantasy gelesen. Durch Andreas Suchaneks Reihe "Das Erbe der Macht" bin ich dann auch auf diese Reihe aufmerksam geworden und dachte mir, ich kann es ja mal probieren. Und bisher bereue ich es nicht. Es gibt zwar viele technische Detail, diese werden aber so schlicht gehalten, dass man nicht mit diesen überschwemmt wird und der Story noch sehr gut folgen kann. Auch die Ideen sind hier wieder mal grenzenlos. Es kommen immer wieder neue Völker, Technologien oder Welten ins Spiel und ich konnte mich der Zukunft einfach nicht entziehen.
Fazit:
Dank Andreas Suchanek habe ich die Welt des Sience Fiction für mich entdeckt. Sie ist weitläufig, hat viele Möglichkeiten und viel Spielraum für Gedankenspiele. Hier kommt dann noch der dem Autor typische Humor dazu, der die ganze Sache noch verfeinert und noch interessanter macht. Wer also gerne Science Fiction liest, kein Problem damit hat, dass die Reihe über 50 Ebooks umfasst, dem kann ich diese Reihe nur empfehlen. Und den Anderen kann ich nur sagen, gebt der Reihe eine Chance, es lohnt sich. - Annette Juretzki
Blau
(16)Aktuelle Rezension von: MerylexBand 2 setzt nahtlos an die Geschehnisse von Band 1 an. Es wird noch spannender, prickelnder, witzig, und romantisch, zeitgleich auch kriegerischer, religionsfanatischer und blutiger.
Teilweise aber auch unglaubwürdiger, da haben Charakter Verletzungen und Situationen erlebt, die können sie nicht einfach so wegstecken, aber die tun das, als wäre das nur ein Kratzer. Trotz diesem kleinen Mankos, würd ich das jederzeit wieder lesen und auch eine Fortsetzung würde ich ohne Zögern lesen. Absolute Leseempfehlung.
Band 2 kann nicht ohne Vorkenntnisse von Band 1 gelesen werden, da der Übergang fliessend ist. Es lohnt sich jedoch, beide Bände zu lesen.
- Judith Vogt
Ace in Space
(18)Aktuelle Rezension von: RevontuletWas wir auf den ersten Blick bekommen, ist eine actiongeladene Story in der Welt der Chokey Gangs, die auf Ruhm und Likes aus sind. Was sich durch Flugchallenges und ähnliches bewerkstelligen lässt. Dabei finde ich die Slangausdrücke, die sich die Vögte überlegt haben, innovativ und sehr passend. Sie haben diese Gangs außerdem als protzig und toxisch dargestellt, ohne auf allzu diskriminierende Klischees zurückzugreifen. Ein Konzept ist die No-Fomo Mentalität (Fomo steht hier für Fear of Making out und belächelt heteronormative monogame Beziehungen). Toller Move, etwas gesellschaftlich Vorherrschendes zu wählen, um die toxischen Strukturen innerhalb der Gangs aufzuzeigen. Das funktioniert super und es werden keine Minderheiten beleidigt.
Als weiteren wichtigen Handlungsstrang gibt es eine Siedlung auf Valoun II, die sowohl von einer Sekte als auch von einem großen Konzern bedroht wird - alles aufgrund eines wertvollen Rohstoffvorkommens. Hier ziehen die Vögte teilweise Parallelen zu Rojava, was auch im Schlusswort explizit erwähnt wird.
Mehr möchte ich nicht verraten, aber es lohnt sich, auch wenn ihr nicht so Social Media affin seid und manche Anspielungen und Witze nicht versteht, trotzdem weiterzulesen, weil es ein weit komplexerer Roman ist als es auf den ersten Blick scheint. Action, Liebe, politischer Aktivismus, Diversität sind nur einige Schlagworte, die den Roman beschreiben.
Das Buch bewegt sich auf so vielen Ebenen, die mich nachhaltig beeindruckt haben.
- James Corey
Leviathan erwacht
(76)Aktuelle Rezension von: NathanaelIch hatte anfangs etwas Schwierigkeiten den schreibstiel flüssig zu lesen aber das hat sich dann nach zwei Kapiteln gelegt.
Ich habe die ersten Folgen der Serie gesehen bin dann aber zu der Buchreihe übergegangen.
Meine eigene Fantasy ist da doch besser und das Buch ist etwas anders als die Serie
Das Buch hat mich völlig in seinen Bann gezogen es ist absolut spannend und bleibt es auch durchgehend.
Ich konnte mich sehr mit Miller identifizieren weshalb es doppelt gefesselt hat.
Die Art und Weise auf die die düstere Welt dargestellt wird hat mir sehr gefallen.
Es gibt viele Wendungen und ein atemberaubendes Finale.
Ich war beim Lesen völlig eingesogen in das Buch und es waren viele Themen und Ereignisse die mich persönlich sehr tangiert haben weshalb ich oft recht mitgenommen war Aber so etwas gefällt mir da ich diese Dinge dann verarbeiten und reflektieren kann.
5 Sterne von mir für dieses sehr gelungene und Atemberaubende Science fiction Abenteuer.
Ich habe mir sofort Band Zwei besorgt! ;)
- Andreas Suchanek
Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 2 - Entscheidungen (Bände 5-7)
(12)Aktuelle Rezension von: elafisch"Entscheidungen” ist der zweite Hardcover Sammelband der “Heliosphere 2265” Reihe, einer monatlich erscheinenden ebook Serie. Dieses Hardcover umfasst die Bände 5-7.
Inhalt:
Während die Hyperion in der Werft einsatzfähig gemacht wird, erlebt Captain Cross die Umstrukturierungen der Space Navy am eigenen Leib. Er sehnt die nächste Mission regelrecht herbei, ahnt er ja noch nicht was ihn und seine Crew diesmal erwartet. Als eine der unliebsamsten Neuerungen entpuppt sich Executive Controller Johnston, er soll die Abläufe an Bord überwachen und ist mit Captain Cross’ nicht immer einer Meinung. Doch noch unglaublicher ist das Ziel der Reise: der Stille Sektor. Dort wurde ungewöhnliche Fraktal-Strahlung gemessen und nun startet die Hyperion zu einer Aufklärungsmission.
Meinung:
Dieses Buch enthält die Bände der Zyklus-Halbzeit, entsprechend viel Spannung, Action und Intrigen sind enthalten. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so überschlagen sich hier die Ereignisse. Und während einiges aufgeklärt wird, insbesondere über die Crewmitglieder der Hyperion, werden gleichzeitig auch wieder neue Fragen aufgeworfen. Im Moment frage ich mich wie der Autor das noch toppen möchte, aber so wie ich ihn kenne wird er das sicher in den folgenden Büchern beweisen.
Es gab diesmal auch noch einen zweiten Handlungsstrang, mit Irina Petrova, der ehemaligen leitenden Ärztin der Hyperion, die in ein Gefangenenlager gesteckt wird. Mir hat es sehr gefallen neben den Ereignissen auf der Hyperion, so auch noch einen weiteren Einblick in die Machenschaften Sjörbergs zu erhalten.
In dieser Zyklus-Halbzeit gerät die Hyperion mit ihrer Crew an ihre Grenzen, ich finde Andreas Suchanek ist es gut gelungen, dass die Situation an Bord “realistisch” erscheint und doch die Abenteuer weitergehen können.
Und jetzt muss ich wissen wie es weitergeht...
Fazit:
Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem sich die Handlung so überschlägt. Actionreich und spannungsgeladen. Klare Leseempfehlung für alle SiFi-Fans! - Sergej Lukianenko
Spektrum
(197)Aktuelle Rezension von: Celin_AdenDas Buch ist ein richtiger Wälzer und leider an manchen Stellen dadurch etwas langatmig. Aber ich gebe ihm dennoch fünf Sterne, weil es das Buch verdient hat.
Ich liebe es in andere Welten abzutauchen und das hat mir Lukianenko absolut geboten. Jede einzelne Welt die sein Protagonist betritt ist einzigartig und bisweilen verrückt.
Es war eine spannende Reise mit fremdartigen Aliens und tollen Plottwists.
Absolut empfehlenswert. - Alastair Reynolds
Unendlichkeit
(39)Aktuelle Rezension von: Max_FreshDas Buch hat mich von der ersten Seite an mitgerissen und hat auch dazu geführt, dass ich mir inzwischen zahlreiche weitere Werke Reynolds reingezogen habe. Ausserdem ist es das einizige Buch dieses Umfangs, das ich zweimal gelesen habe. Meiner Meinung nach ist "Unendlichkeit" Reynolds (bisher) bestes Werk (evtl. noch zusammen mit "Chasm City"). Klare Kaufempfehlung für Hard-Sci-Fi-Fans!!
- Rhoda Belleza
Herrscherin der tausend Sonnen
(90)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEine Prinzessin die ihre Familie rächen will und eine Filmstar der angeblich einen Anschlag auf die gemacht hat. Und beide sind auf der Flucht vor der Regierung.
Diese Handlung hört sich wirklich sehr interessant an, und das Buch umfasst auch diese Themen mit Einflüssen von Star Wars.
Jedoch scheitert es an der Umsetzung.
Es hat wirklich eine Weile gedauert bis man in das Buch reinkommt. Die Einführung in diese Science Fiction Welt wahr jedoch etwas stockend, und nicht flüssig. Einige Stellen bestanden nur aus Erklärungen was für ein Jugendbuch doch etwas langatmig ist.
Einige Science Fiction Elemente fühlten sich sehr gezwungen an und nicht flüssig eingebaut.
Im großen udn ganzen hatte ich mir von diesem Buch mehr erhofft - Iain Banks
Bedenke Phlebas
(37)Aktuelle Rezension von: ArkronSynopsis: Horza Gobuchul is a humanoid Changer who fights on the side of the fanatic alien species, the Idirans, against The Culture.
As the novel opens, Horza is nearly drowning as a prisoner in the sewage. His latest spy mission has been uncovered by Perosteck Balveda, a Culture agent, and their fates are entangled from there on. Horza gets rescued by the Idirans, but they are soon attacked by enemy foes.
His ultimate goal from there on is to retrieve an advanced Culture sentient A.I. which took refuge on Schar’s World. Now, if Schar’s World would be easily accessible, the A.I. wouldn’t be there anymore. But that planet is a Planet of the Dead, a holy place under supervision by the far advanced Dra’Azon, a godlike being which forbids both Culture and Idirans to land. Only Changers may enter at all, and that’s where Horza comes into play.
He flees and gets picked up by a the Clear Air Turbulance (CAT), a pirate ship (those ship names are iconic!). He needs to win his place among the crew by a fight to the death. A fatal raid to a planet follows and leads to the death of a part of the crew. The next raid leads to Vavatch, a gigantic Culture ringworld “Orbital” which is about to be destroyed in a couple of days as a pawn offer to the war. The crew would like to steal a replacement laser from one of the abandoned ships steering around the orbital’s ocean. Again, the raid is disastrous.
Horza gets picked up by a fatalistic group of cannibals, leading to some very memorable and also icky moments in the story (no reviewer fails to mention that chapter!). He manages to flee and joins an end-time card-game attracting high-stake players and their addicted followers – one of them the CAT’s captain whom he manages to kill and take over his identity.
Mimicking the captain, he flees Vavatch back to the CAT. As a new crew member awaits – hello, again! – his old foe Balveda who doesn’t recognize him. In a reckless escape, they shoot their way through many docks and pick up another new crew member, a sentient robot who got trapped on the spaceship.
Together they land on the icy planet Schar’s World and search there for the A.I. in a huge subterranean infrastructure. Their hunt isn’t easy, because a pair of Idiran elite soldiers oppose them.
Review: Wow, what a ride! Starting in a fast pace right from the start, the narration around Horza drew me in instantaneous and never let go from improbable rescue to the next last-minute hectical activity. The last fifty pages of the novel were a thing of its own, super-high octane switching six different POVs in a fast frequency. I couldn’t put it down at all and ended up exhausted in the middle of the night.
But what has the eponymous Phlebas to do with it and what should he “consider”? Iain Banks first few novels were high-brow literature, that’s where he’s coming from. It’s quite a feat to switch to our beloved genre from there, and it’s shining through in many places. That’s why I call this “Literary Space Opera“, paralleled by Dan Simmons’s Hyperion Cantos. If you enjoyed Hyperion, then you’ll also like this series.
Do you have an allergic reaction to stream of consciousness? You rather like Star Wars’s clear friends and foes than shady heroes? Stay away from this novel, then, because it’s got touches of advanced literary techniques and complex narration at several places. It’s an interesting mixture of relaxing popcorn action and demanding attention!
Back to Phlebas. The title comes from T.S. Eliot’s most important poem The Waste Land (just like the later novel Look to Windward) featuring Phlebas the Phoenician who should recall his own mortality, learning from history. Just like Horza’s failure to adapt.
The novel’s most prominent and easily recognizable topic is the ideological clash between Idirans and the Culture. On the one side unaltered natural life versus post-human technology, providing a perfect foundation for the novel.
It’s not Bank’s masterpiece, but a solid introduction to his setting, providing glimpses into the complexity of the later novels in the series. It’s also a standalone, because the next novels don’t link deeply with this one, and the main protagonists don’t carry their stories. A well developed main protagonist, a vivid setting full of space ships, ringworlds, drones, cannibal cultists, aliens, and A.I.s, and more action than your breath would like to fight against. I wouldn’t have expected those twists and that ending. That’s Consider Phlebas. Highly recommended!
- Andreas Brandhorst
Das Kosmotop
(17)Aktuelle Rezension von: rallus"Hier ist ein Tropfen im Ozean der Zeit, und er enthält 14.721 Leben. Aber es werden immer weniger."
Weit in der Zukunft. Die Menschheit ist bis auf 14721 Leben ausgestorben. Nach drei Kriegen gegen die Incera, eine kriegerische Alienrasse, ist die Erde zu einem unbewohnbaren Mausoleum geworden, in dem die Menschen in Grüften beigesetzt werden. Diese haben zwar die Unsterblichkeit, durch Übertragung der Persönlichkeit in Klone, entdeckt, dadurch wurden sie aber auch unfruchtbar. Die Unsterblichkeit lastet schwer auf den Überlebenden, was Corwain Tallmaster, ein Pazifikator beim Besuch der Erde feststellen muss.
"'Warum wollen Sie sterben?' 'Weil....' Der von leise summenden Adjus gestützte Greis zögerte und starrte in die leere Stasiskammer. 'Weil.....' Er blickte auf seine leeren, zitternden Hände, als enthielten sie die Antwort. 'Weil ich zu viel gesehen, zu viel gehört, zu viel gefühlt und zu viel gesprochen habe. Die Erinnerungen, sie erdrücken mich. Es ist kein Platz mehr in meinem Kopf. Jeder einzelne Gedanke muss sich mühsam einen Weg suchen, er muss sich vorbeiquetschen an all dem jahrtausendalten Gerümpel, er muss in dunkle Ecken kriechen, denn nur dort kann er hoffen, noch ein wenig Bewegungsfreiheit zu finden. Sie verstehen das nicht, sie sind jung, kaum zweitausend Jahre Tallmaster, und jetzt lassen sie mich in Ruhe.'"
Die Galaxis ist in Bereiche der Maschinenintelligenzen, sogenannte Koryphäen, und biologische Rassen, die sogenannte Kompetenz, die ein Zusammenschluss von 29 hochentwickelten Zivilisationen ist, aufgeteilt. Alle anderen Rassen werden von der Kompetenz und den Koryphäen beraten und bei dem Aufstieg der Zivilisationsstufen begleitet. Die kriegerischen Rassen möchten diese 'Entwicklungsrassen' auf ihre Seite ziehen um bei ihrem versteckten Krieg gegen die Kompetenz und die Koryphäen Verbündete zu haben. Es ist kein offener Konflikt, aber die Gesandten sind bei den Treffen und Verhandlungen gefährdet und bewegen sich auf einem schmalen Grat.
So auch bei einem Treffen auf einem neutralen Planeten, auf dem der Berater Corwain Tallmaster und seine Freundin Solace in einen Hinterhalt der Mahé geraten. Corwain wird des Mordes an der Sängerin verdächtigt, dem religiösen Oberhaupt dieses Planeten, und aus seiner Funktion als Pazifikator entlassen. Alleine auf sich gestellt, gibt es für ihn nur einen Weg um seine Unschuld zu beweisen: die Veritas, eine der letzten überlebenden Menschen, die die Fäden und Muster der Gegenwart so liest, dass sie Jahrzehnte voraus sehen und planen kann. Ihre wichtigste Eigenschaft ist aber Wahrheit und Lüge voneinander zu unterscheiden. Doch die Veritas ist im Kosmotop, welcher ein riesiges, ja unmöglich großes Raumschiff ist (2 Lichtsekunden lang), ein riesiger Sammler einer anderen Zivilisation, von einer anderen Galaxie, der durch die Milchstraße zieht und wie ein Schmetterlingssammler, Proben der Zivilisationen einzieht. Der Auftritt dieses Kosmotops zeigt eine der großen Stärken des Autors, solche unmöglichen Bilder dem Leser vor Augen zu führen:
"Draußen entschied der Juwelier endlich, seine Prachtstücke auf dem schwarzen Samt auszubreiten. Ein Riss zog sich durchs All, rot und violett, wie eine Wunde in Raum und Zeit, und Objekte in allen Formen und Größen schoben sich daraus hervor. [...] ...was dort zum Vorschein kam, sah zunächst nicht nach unterschiedlichen geometrischen Strukturen aus - Pyramiden, Kugeln, Zylinder, Oktaeder und andere -, sondern nach Ansammlungen von Kristallen, die das Licht der beiden nahen Sonnen einfingen und es millionenfach verstärkt wieder abstrahlten. Was dort aus dem Raum-Zeit-Riss kam, der noch immer länger und breiter wurde, waren Diademe, Stirnbänder, Haarreife und gewaltige Ketten und Bänder, eine strahlende, gleißende Pracht, die Solace einen begeisternden Ausruf entlockten."
In der Folgezeit wird der Leser von verwirrenden und spannenden Eindrücken überrollt, die bis zu einem atemlosen Finale führen. Brandhorst hat hier aber nicht nur einen SF - Thriller verfasst, er hat die beiden Hauptfiguren Solace und Corwain sehr deutlich in ihrer Liebe wie auch in ihren unterschiedlichen Charakteren dargestellt. Er einer der letzten, etwas lebensmüden Menschen, sie sterblich, halb Frau, halb Vogel. Und auch die Nebenfiguren gerieten ihm sehr plastisch, soweit dass bei diesen verschiedenen Rassen und auch Maschinenintelligenzen möglich ist. Sehr schön war das Bild der nahe beieinander liegenden vielen Steine, repräsentativ für die Personen in einem Spiel des Lebens, die als Vergleich herhielten, dass wenn sich einer unten bewegt, eine Kette in Gang gesetzt wird, die den oben weit entfernten Stein bewegt; man muss nur den richtigen Ansatz finden und das Muster sehen.
Manche Autoren hätten aus dem Stoff eine ganze Serie gemacht, Brandhorst hat leider nur 560 prall gefüllte Seiten parat, die aber jeden SF-Fan verzücken lassen. Zu Recht auf der Auswahlliste für den deutschen SF Preis!
Passende Musik zu dem Buch: Arcane, Album: Known-Learned. Lunatic Soul, Album: Walking on a flashlight Beam.