Bücher mit dem Tag "soziale netzwerke"
77 Bücher
- Jay Asher
Tote Mädchen lügen nicht
(4.949)Aktuelle Rezension von: seelenseitenDas Konzept des Buches finde ich super interessant.
Eine junge Frau, die Selbstmord begeht, und den Menschen, die sie zu dieser Tat bewegen, Kassetten hinterlässt.
Auch, dass Jay Asher einem zeigt wohin Mobbing führen kann und das Wegschauen einen nicht weniger schuldig macht als den Mobber, finde ich wichtig und richtig.
Dennoch muss ich sagen, dass mich das Buch überhaupt nicht abholen konnte.
Ich konnte nichts von der angepriesenen Spannung spüren..
Im Grunde weiß man ja auch wie es ausgeht.
Hannah ist und bleibt tot.
Sprich: Die Spannung muss darüber aufgebaut werden wie die Umstände ihres Selbstmordes zusammenhängen.
Das war meiner Meinung nach mehr oder weniger gelungen.
Einige der Vorkommnisse waren wirklich heftig, andere recht harmlos, wenn man den Vergleich zieht.
Aber alle hatten gemeinsam, dass es recht vorhersehbar wurde, nachdem eine bestimmte Richtung eingeschlagen wurde.
Auch Hannahs Verzweiflung war für mich überhaupt nicht zu greifen.
Und die hätte meiner Meinung definitiv da sein müssen.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass „Tote Mädchen lügen nicht“ ein solides Jugendbuch ist, dessen Hype ich jedoch nicht nachvollziehen kann.
- Sebastian Fitzek
AchtNacht
(1.533)Aktuelle Rezension von: Svenja_Blue„AchtNacht“ ist ein Psychothriller von Sebastian Fitzek. Er ist mittlerweile das vierte Buch, das ich von Fitzek lese und wieder hat er mich überzeugen können. Trotzdem gibt es einige Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben.
Das Konzept beruht auf „The Purge“, einem Horrorfilm. Da ich den Film (noch) nicht gesehen habe, kann ich nicht beurteilen, ob es die Lese-Erfahrung beeinflusst oder man den Großteil der Handlung schon kennt, wenn man ihn gesehen hat.
Cover
Das Cover mag ich sehr. Die rote 8, in Kombination mit dem schwarzen Hintergrund, erinnert sehr an einen Horrorfilm oder „The Purge“ selbst. Es passt sehr gut, auch wenn ich glaube, die Skyline Berlins im Hintergrund hätte dem Ganzen noch das gewisse Etwas verliehen. Insgesamt sieht das Cover aber sehr hübsch im Bücherregal aus.
Inhalt
Die Geschichte basiert auf dem Konzept des Horrorfilms „The Purge“. Demnach ist auch die Ausgangsituation die gleiche. Für eine Nacht lang ist jedes Verbrechen, inklusive Mord, legal. Auf der Abschussliste stehen zwei nominierte und nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Personen, die jeder in Deutschland straffrei töten darf und dafür sogar noch eine Siegerprämie in Millionenhöhe kassiert.
Als Leser folgt man Benjamin, Ben, dessen Tochter Jule erst kürzlich versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Als gescheiterter Musiker in Berlin hält er sich nur gerade so über Wasser. Als hätte er es nicht schon schwer genug, wird sein Name für die AchtNacht gezogen. Wie er in dieses perverse Spiel hineingeraten ist oder wer ihn so sehr hasste, dass er ihn nominiert hat, weiß Ben nicht.
Nur eines ist klar: Plötzlich hat er 80 Millionen Feinde. 80 Millionen Menschen, die bereit sind, ihn zu töten und dafür 10 Millionen Euro zu bekommen. Eine Hetzjagd durch Berlin beginnt, bei der Ben erstmal nur ein Ziel hat: Überleben. Während der AchtNacht trifft er auf Arezu, die zweite Achtnächterin. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und er muss sich fragen: Wem kann er noch trauen? Und wird er diese Nacht überleben?Das Konzept hat mir wirklich gut gefallen. Ich mochte die Vibes und die Story an sich wirklich gerne. Wie üblich schafft Fitzek es, erschreckend nüchtern und unverblümt die schlechten Seite der Menschen und der menschlichen Psyche zu zeigen. Beim Lesen wird einem erst bewusst, wie schnell Gerüchte sich wirklich verbreiten und Leben zerstören. Und wie schnell aus einem normalen Bürger ein Mitläufer und schlussendlich ein Täter wird. Gier und der Glaube, jemand habe den Tod verdient, sind Teil dieses aus dem Ruder gelaufenen psychologischen Experiments, das den Menschen von seiner schlechtesten Seite porträtiert.
Trotzdem hat das Buch einige Durchhänger. Manche Stellen sind langatmig und langweilig und tragen wenig bis gar nichts zum Plot bei. Die hätte man sich getrost sparen können. Leider hat das den Lesefluss gestört und die Spannung öfters gebrochen.
Die Auflösung rund um Oz war meiner Meinung nach sehr an den Haaren herbeigezogen und unrealistisch. Was genau vor Jules Suizidversuch passiert ist, kam für mich schon überraschend, auch wenn mir natürlich klar war, dass sie nicht freiwillig vom Dach gerollt ist. Mittlerweile habe ich genug Fitzek gelesen um bei jedem sogenannten Suizid in seinen Büchern direkt von Anfang an skeptisch zu sein 😉[Spoiler]
Ich bin keine Psychologin (für Menschen jedenfalls) aber ich glaube nicht, dass multiple Persönlichkeitsstörungen so funktionieren. Bei den meisten Fällen, von denen ich weiß, waren die verschiedenen Personen sich der anderen Persönlichkeiten bewusst, selbst wenn es keinen direkten Kontakt gab.
Die Wechsel zwischen den Persönlichkeiten erfolgt soweit ich weiß, auch durch bestimmte Trigger. Daher ist es mir persönlich zu glatt gelaufen, dass Oz genau zum passenden Zeitpunkt Arezu verdrängt hat und die Kontrolle übernommen hat. Wenn Blut den Wechsel triggert, hätte der Wechsel denn nicht schon eher erfolgt? Das ist mir einfach zu „plot convenient” gewesen.[Spoiler Ende]
Allem in allem konnte sich die Spannung trotz Durchhänger und langatmigen Stellen einigermaßen halten.
Schreibstil
Der Schreibstil ist typisch Fitzek – direkt, unverblümt und schlicht.
Charaktere
Hauptcharakter ist Benjamin Rührmann. Er ist Vater einer behinderten Tochter, gescheiterter Musiker in Berlin und auch sonst eher auf der schlechten Seite des Lebens gelandet. Ben hat erstaunlich viele Schwächen und Fehler und er schleppt mehr als eine Schuld mit sich herum. Er steht sich oft selbst im Weg und hat im Leben so manches falsch gemacht. Tatsächlich mochte ich das. Er war mir sympathisch und ich konnte immer verstehen, wieso er sich zu verschiedenen Dingen entschieden hat, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann. Er entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter, was mir auch super gefallen hat. Nur seine letzte Entscheidung ist nicht besonders intelligent, aber menschlich.
Arezu ist ein schwieriger Charakter. Ich mochte sie eigentlich, aber konnte vieles, das sie getan hat, nicht gutheißen. Sie steht Ben zur Seite und möchte die AchtNacht und den mysteriösen Oz stoppen, der hinter all dem steckt. Jedoch sehe ich sie nicht als moralisch guten Charakter. Wie gesagt, mit ihr habe ich mich nicht wirklich anfreunden können.
Oz ist ein Psychopath, der es mag, die Menschen wie Marionetten zu steuern und das Chaos zu betrachten, das er auslöst. Ein guter Gegenspieler meiner Meinung nach, auch weil er intelligent ist – im Gegensatz zu Nikolai und Dash.
Nikolai und Dash sind die einzigen Charaktere, die mir sowohl unsympathisch, als auch nervig und dumm waren.
Fazit
Ein interessantes Buch, das auf dem Konzept von „The Purge“ beruht und zeigt, wie schnell Gerüchte Leben und Menschen zerstören. Der Protagonist war mir sympathisch und hat sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt. Es gibt einige langatmige Stellen und die Auflösung ist in meinen Augen unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen, aber wer Fitzek mag, sich gerne auf psychologische Experimente einlässt und den Abgrund der menschlichen Gier und Urteilsvermögen sehen möchte, sollte das AchtNacht definitiv lesen!
- Marc Elsberg
ZERO - Sie wissen, was du tust
(611)Aktuelle Rezension von: didi_liest
Zero
Marc Elsberg
„Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Datenkraken zerschlagen werden müssen!“ (Zero)
Klappentext:
Der Tod eines Jungen führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der beliebten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten - und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die es einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen...
Höreindruck:
Gewohnt Elsberg - klasse recherchiertes, gut fundiertes Werk über den gläsernen Menschen und den Umgang mit persönlichen Daten im Netz. „Ja“, mag der ein oder andere Leser/Hörer denken, „aber das gibt es doch schon alles. Was ist jetzt daran neu und toll, dass man noch ein weiteres Buch darüber schreiben muss?“ und tatsächlich finden wir hier ein bisschen was aus diversen Büchern und Filmen - Staatsfeind No 1, Person of Interest, Haus des Geldes, Der Circle - um nur drei von ihnen zu nennen. Was ist nun anders? Meiner Meinung nach ist es Marc Elsberg hier gelungen, die Plots aus verschiedenen Büchern/Filmen/Serien zusammenzubringen - und das ohne an Tiefe zu verlieren. Und was ich bei manch anderem Werk zu diesem Thema ein wenig vermisse: die Frage, ob wir überhaupt noch eine eigene Meinung haben oder ob wir uns diese von Programmen und Apps vordiktieren lassen bis wir glauben, dass es unsere eigene Meinung *ist*. So funktioniert halt auch jegliche Propaganda und - blicken wir der Tatsache ins Auge - wir merken es so oft überhaupt nicht. An dieser Stelle weiterzudenken, überlasse ich dem geneigten Follower 😉 Marc Elsberg jedenfalls ist ein toller Wink und Anstoß gelungen. (Ein Stern Abzug für etwas, wovon ich nicht weiß wie man es hätte besser machen können: im Hörbuch nervt es teils extrem, dass die # natürlich auch gesprochen werden 🫣 - kann keiner was dafür und im Buch stört es sicher null, aber mir ging’s auf den Geist.)
Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️ - Matthias Morgenroth
I can see U
(96)Aktuelle Rezension von: Anett_GlIch habe das Buch gerade zur Seite gelegt und bin noch so gefesselt vom Ende. Das Ende geht gar nicht. Die ganze Zeit konnte ich Marie verstehen, aber nun denke ich "wie dumm ist sie denn?" Und dann so ein schreckliches offenes Ende. Bin sprachlos.
Sehr schnell kann man erahnen, wer Ben ist und auch worum es eigentlich geht. Aber ich finde der Autor hat das Thema "Smarter Leben" gut umgesetzt. Es passt genau in unserer Zeit und zeigt welche Vor- und Nachteile die ganze Technik hat. Und wie schnell sie die Technik gegen uns stellen kann. Ich finde dieses Buch sollte man in den Schulen durchnehmen. Denn es zeigt erschreckend, wie schnell man ein Leben zerstören kann (Bachmann).
Sehr coole Story, aber ich würde mir dann doch gerne einen zweiten Teil wünschen, in dem ich beruhigt lesen kann, dass man Ben gefunden hat.
- Dave Eggers
Der Circle
(801)Aktuelle Rezension von: mattderwas machen die Neuen Medien mit einen, wie greifen sie in unser Leben ein. Will man wirklich gläsern sein, so das unser Leben vom jeden gesehen wird. Dieses Buch schliddert am Hand einer Firma die neue Technologien heraus bringt da. Es echt beiladend und regt einen zum nachdenken ein muss man lesen um es nicht wirklich werden zu lassen.
- Daniel Galera
So enden wir
(44)Aktuelle Rezension von: AspasiaEin Handy, ein Überfall, ein Schuss, tot. So enden wir. Vielleicht nicht unbedingt wir alle, aber tot ist tot. Und bis dahin: Unser Leben. Und auch das ist weit weniger einzigartig als wir alle gerne glauben möchten.
In Daniel Galeras zweitem Roman So enden wir ist es Andrei Dukelsky, Duke, Nachfahre jüdischer Einwanderer, der nach einem kurzen Intermezzo als strahlender Internetstar Ende der 90er, als anarchischer Mitbegründer des Fansize Orangotango und geheimnisvoller Poet, 15 Jahre später mit Mitte 30 Opfer eines Straßenraubs in der der lähmend heißen brasilianischen Hafenstadt Porto Allegre wird.
Die ehemalige Fangemeinde reiht traurige Emoticons aneinander und versieht drei Großbuchstaben mit Ausrufezeichen, und schickt so ihre individuelle Trauer via Twitter um die Welt.
Auf diese Art erfährt es auch Aurora, ebenso Teil der ehemaligen Online-Redaktion, einst die einzige Frau im heiligen Kreis der coolen Fab Four, ist sie heute Doktorandin der Genetik & erforscht den Biorhytmus des Zuckerrohrs. Sie, die eigentlich in Rio an ihrem Doktor basteln sollte, hat sich vor ein paar Monaten in ihrem Jugendzimmer in der elterlichen Wohnung eingenistet, offiziell wegen einer Herzerkrankung ihres Vaters, aber eigentlich weil ihr so ruhmreich gestartete Leben irgendwie ins Stocken geraten ist.
Auf der Beerdigung trifft sie auf die alten, ehemals unzertrennlichen Freunde. Als da wären: Antern, der sein Schreibtalent nun sehr erfolgreich als Marketingexperte mit eigener Werbeagentur zu Millionen macht. Und Emiliano, Kulturjournalist, in der Bedeutungslosigkeit gestrandet, dessen Insiderwissen über den toten Freund, mit dem er einst eine Nacht verbracht hatte, ihn nun aber wieder auf die große Bühne zurück bringen könnten.
In sich abwechselnde Monologen erinnern die drei sich mit melancholischem Blick der glorreichen Zeiten vor nunmehr 15 Jahren, als sie hoffnungsfroh, ein bisschen arrogant, aber voller Idealismus aufbrachen in die Welt, als noch alles möglich schien, um jetzt am Grab ihres Freundes ihre geplatzten Träume zu bestaunen, zu sehen, dass die verhasste Bürgerlichkeit doch den längeren Atem hatte, dies Realität sie im Würgegriff hält & langsam nichts mehr übrig ist, von den Helden von einst.
So traurig, so alltäglich, zeigt dieser Roman doch das Stimmungsbild einer ganzen Generation gut ausgebildeter junger Leute, die meinten die gesellschaftlichen Veränderung schon mit den Händen greifen zu können, nicht nur in einem aufstrebenden Schwellenland wie Brasilien, die sich jetzt gestrandet in Zeiten der Klimabedrohung, sozialen Verwerfungen & wirtschaftlicher & politischer Instabilität wiederfinden. Somit bietet die Geschichte der 4 eine Identifikationsfläche für so viele ihrer Altersgenossen weltweit.
So enden wir wir also: desillusioniert? Wir rollen den Stein den steilen Berg hoch & er rollt wieder hinunter & wieder hoch & dann wieder runter, mehr oder minder ist das bei uns allen so, die Zeitens des anstrengenden & schweißtreibenden Hochschiebens varieren natürlich, aber das von Albert Camus im Mythos von Sysyphos beschriebene Dilemma teilen wir alle.
Auch ihre & unsere im jugendlichem Blick auf unser Selbstbild identifizierte Einzigartigkeit entpuppt sich als Illusion & doch machen wir weiter, wie schon Generationen vor uns. Denn so einfach enden wir nicht. - Alena Coletta
Geteiltes Blut dot Com (Geteiltes Blut 1)
(53)Aktuelle Rezension von: Minchen1987"Geteiltes Blut dot Com" ist der erste Teil der "Geteiltes Blut"-Reihe von Alexa Coletta und Alena Coletta.
Julie Turner, Mitglied der angesehenen Vampirjägerfamilie, wird mit ihrer Assignation endlich in den Kreis der Vampirjäger aufgenommen. Bisher weiß sie recht wenig über dieses Leben, denn ihre Eltern wurden vor einigen Jahren als Verräter aus der Gemeinschafft verbannt. Warum Julie ausgerechnet jetzt doch wieder aufgenommen wird, erfährt sie erst nach und nach. Denn Ratsherrin Rosemary Turner, Julies Tante, verfolgt ihre ganz eigenen Pläne mit ihr.
Julie lernt einiges über das Leben eines Vampirjägers an der Seite ihres Cousins James und den anderen Jägern Valerien und Georgiana DeVine und Horatio Lexington.
Doch die drei letztgenannten scheinen auch etwas zu verbergen. Was ist es? Kann Julie es herausfinden?
Man taucht mit Julie gemeinsam langsam aber sicher in die Welt der Vampirjäger und Vampire ein. Erfährt Geheimnisse und findet sich sogar unter Rebellen wieder.
Als es schon fast zu spät ist, beginnt Julie an ihren Entscheidungen und auch den Regeln des Paktes zwischen Jägern und Vampiren zu zweifeln.
Tut sie wirklich das Richtige? Wem kann sie noch glauben und vertrauen?
Und was hat ihr Vater mit all dem zu tun?
Um das zu erfahren, muss man schon selbst lesen. Und das kann ich nur empfehlen.
"Geteiltes Blut" ist schön und flüssig zu lesen. Es gibt Abenteuer und Spannung, Geheimnisse, die ergründet werden müssen und man befindet sich mittendrin.
Es ist keine typisches Vampirgeschichte, wie man vielleicht zunächst befürchten könnte. Das Lesen macht Spaß und mich hat "Geteiltes Blut dot Com" total überzeugt.
Da der zweite Teil bereits erschienen ist, brauche ich zum Glück nicht warten und kann mich gleich dran machen zu lesen, wie es mit Julie, Val und den anderen weitergeht.
Für Teil 1 gebe ich gerne, verdiente, 5 von 5 Sternen. Ich freue mich schon auf Teil 2. - Dave Eggers
The Circle
(284)Aktuelle Rezension von: yungscarecrowThe Circle von Dave Eggers beginnt mit einem wirklich interessanten Setting, was sehr an die Strukturen im Silicon Valley erinnert, so wie man es sich bei Google oder Facebook vorstellen würde. Mit Verlauf des Buches merkt man aber recht schnell, dass viele Entscheidungen nur zu einer Sache führen sollen: zur Kontrolle über die Mitarbeiter und Nutzer der Seite. Auch wenn die Protagonistin gelegentlich den Anschein macht, dass sie die Zustände der Überwachung hinterfragt, so ist sie doch sehr naiv, was einen als Leser des Werks zur Weißglut treibt. Daher kann ich diesem Buch - leider - nur maximal 3* geben, obwohl mir selbst das schwerfällt.
- Sarah Ockler
#Skandal
(49)Aktuelle Rezension von: glitzerfee22Inhalt:
Lucy soll mit dem Freund ihrer besten Freundin zum Abschlussball gehen, weil diese krank geworden ist. Lucy ist schon lange heimlich in Cole verliebt und an diesem Abend passiert es, die beiden küssen sich. Nur doof, dass alles fotografiert wird und am nächsten Tag unter den Hashtag #Skandal auf Facebook zu finden ist.
Meine Meinung:
Gleich zu Anfang des Buches erfährt man in #Skandal, wie es zu diesem Vorfall zwischen Lucy und Cole kam. Wie sie zusammen zum Abschlussballgehen und danach zu einer Party. Da hatte mich Sarah Ockler noch voll in ihren Bann. Doch leider änderte sich dies schnell.
Der Abschlussballabend wird sehr schön dargestellt, auch als es dann zur Party ging. Lucy will der Annäherung eigentlich widerstehen, doch dann passiert es einfach. Der Kuss, der alles verändert und zu einem Cybermobbing führt. Denn am nächsten Tag ist alles bei Facebook zu finden und das ausgerechnet von Lucys Handy. Ab diesem Zeitpunkt verliert sich leider alles irgendwie. Lucys Zurückhaltung und erst mal die Sache nicht zu beachten hat mich sehr gestört. Alles wurde von ihrem Handy gepostet aber so richtig danach suchen, tut sie leider auch nicht. Ihre beste Freundin, versucht sie anfangs zu meiden. Ein Verhalten, was ich nicht nachvollziehen konnte.
Die Charaktere waren insgesamt sehr blass. Zwar kannte ich ihr aussehen aber eine eigene Persönlichkeit haben sie nicht gezeigt. So stach keiner heraus und ich habe schnell vergessen wer, wer ist.
Eine unbekannte Person namens „Miss Behave“ stachelt das Ganze an. Auf einen Blog berichtet sie anonym über die #Skandale auf der Highschool. Am Ende wird aufgeklärt, wer hinter der ganzen Sache steckt und diese Aufklärung hat mir gut gefallen.
Insgesamt konnte mich die Story leider nicht mitreißen. Sie plätschert viel zu lange vor sich hin und nichts passiert. Nichts Spannendes, das man gerne weiter lesen möchte. Lucy nimmt alles viel zu selbstverständlich hin. Die Freunde, die zu Lucy stehen und ihr helfen, wollen das Ganze aufzuklären, aber dies ist keinesfalls einfallsreich oder interessant.
Die Grundidee war wirklich sehr gut, das Thema Cybermobbing ist, auch topaktuell und wurde ganz gut umgesetzt, doch für meinen Geschmack war die Geschichte nicht ganz ausgereift.
Fazit:
#Skandal von Sarah Ockler konnte mich leider nicht in seinen Bann ziehen. Eine Geschichte über Cybermobbing die anfangs noch mitreißend ist, später aber nur so vor sich hinplätschert. Blasse Charaktere sorgen dafür, dass man keinen Zugang zu ihnen findet. Eine nette Geschichte für zwischendurch, bei der man aber nichts verpasst, wenn man sie nicht liest. - Katie Kacvinsky
Die Rebellion der Maddie Freeman
(1.238)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenMeine Meinung:
"Die Rebellion der Maddie Freeman" ist das erste Buch der Autorin Katie Kacvinsky aus den USA und allein schon optisch eine Augenweide. Mir gefällt das ausdrucksstarke Cover jedenfalls definitiv besser als der Buchtitel, der zwar genau ausdrückt, worum es in diesem Buch geht, aber irgendwie hätte doch besser klingen können.
Katie Kacvinsky erzählt eine Geschichte, die mit dem Voranschreiten unserer Technik immer Wahrscheinlicher werden könnte. Sie schickt ein junges Mädchen auf eine Reise in eine neue Welt, wo das Menschsein die Maschinen wieder ablösen soll...
Maddie Freeman ist siebzehn Jahre alt und auf Bewährung. Vor zwei Jahren sorgte sie fast dafür, dass ihre Familie auseinderbrach. Ihr Vater ist der Erfinder der Digital School. Nachdem es im Jahr 2040 zu schwerwiegenden Anschlägen auf Schulen kam und Gewalt an der Tagesordnung stand, brachte Kevin Freeman seine Idee einer digitalen Schule an die Öffentlichkeit, die bereitwillig angenommen und umgesetzt wurde. Doch im Laufe der Jahre entwickelten sich auch alle anderen Aktivitäten nur noch über die digitale Welt, so dass die Menschen zwar sicherer waren, weil sie ihren eigenen vier Wände fast nicht mehr verließen, aber auch abgeschotteter und durchsichtiger.
Maddie merkte schon früh, dass die Grundsätze ihres Vaters nicht ihre eigenen waren und sabotierte das System der Digital School, was die Organisation der Rebellion erst richtig antrieb.
Als Maddie dann durch einen Chat Justin kennen lernt, der sich noch mit Stift und Papier Notizen macht und ein eigenes Auto fährt, erfährt sie, wie das Leben außerhalb des Netzwerkes ist und was sie wirklich verpasst. Dass sie sich in Justin verliebt ist also nicht die Spitze des Eisberges.
Mir hat dieses Buch gut gefallen. Es war gefühlsbetont und ich konnte als Leserin Maddies Fußabdrücken in die andere Welt gut nachvollziehen und diesen - für diese Geschichte so wichtigen Schritt - glaubhaft verstehen.
Maddie ist eine bewegende Protagonistin, die der Kopf einer ganzen Rebellion wird. Zu Beginn der Geschichte erlebt man eine zurückgezogene Maddie, die nur ganz kurz den Kopf aus ihrem Schneckenhaus erhebt und langsam anfängt ihre rebellische Ader zu hinterfragen. Als sie Justin kennen lernt, verliebt sie sich richtig. Dass sie durch ihn die wirkliche Welt wieder entdeckt ist die schönste Seite der Geschichte. Ich konnte die Schokosahne-Torte fast schon selbst schmecken, die Maddie zum ersten Mal kennen lernt, die Meeresbrise riechen. Kacvinsky hat eine sehr leicht zu verstehende bildliche Schreibweise, die leider ab der Hälfte auch langweilig wurde. Die Autorin nimmt sich viel Zeit um die Hintergründe zu erklären und ihren Charakteren Erinnerungen zu geben, aber mir fehlte einfach die Steigerung. Das Ziel der Rebellion war so meilenweit weg und wird wohl auch erst im zweiten Buch erzählt.
Die Entwicklung von Maddie hat mir sehr gut gefallen, vorallem da sie eindrucksvoll und nachvollziehbar war. Sie wagt sich etwas, beweist Mut und Zielstrebigkeit.
Justin als männlicher Hauptprotagonist hat mir weniger gut gefallen. Er engagiert sich zwar sehr und verzichtet dabei völlig auf sein eigenes Leben, aber manchmal fand ich genau das befremdlich. Es liegt Liebe in der Luft, aber Justin macht es sich und Maddie nicht leicht. Mal will er, dann sagt er, er sei es nicht wert, dass sie auf ihn wartet... Es ist verwirrend und nicht nachvollziehbar.
Am besten fand ich den kleinen Gastauftritt von Maddies Bruder Joe. Er hat einen Humor an sich, der mich zum lachen bringen konnte und ich hoffe sehr, dass er in Band zwei lauter reden darf.
Die Idee einer Digital School ist schon etwas ungewöhnliches, aber die Geschichte konnte mich zum nachdenken anregen, schließlich entwickelt sich unsere Welt auch immer mehr in Richtung Technik-Dominanz. In dem Buch werden Fakten festgehalten, die sich in der Realität nicht bestreiten lassen. Durch das digitale Leben gab es 91 % weniger Teeangerschwangerschaften, 66 % weniger Drogenmissbrauch und 67 % weniger Todesfälle von Jugendlichen. Aber so zu leben, wie Maddies Vater das fordert würde ich auch nicht wollen.
Es steckt viel Wahrheit, aber auch jede Menge Unterdrückung und Überwachung dahinter und es ist ein interessantes Thema, womit sich die Gesellschaft wirklich mal auseinander setzen sollte.
Katie Kacvinsky hat ein tolles Buch geschrieben, was man entdecken sollte.
Fazit:
Spannung hatte dieses Buch nicht wirklich zu bieten, dafür aber eine einzigartige Geschichte über ein digitales Leben, dem langsam der Stecker gezogen wird.
Katie Kacvinsky schreibt klug, emotional und ich bin mehr als gespannt auf die Fortsetzung, denn diese Geschichte verspricht viel Schreibstoff und noch jede Menge Neues, was Maddie entdecken kann - allen voran ihre Liebe zu Justin.
- Sarra Manning
Adorkable
(134)Aktuelle Rezension von: buecherfee_ellaIch hatte diese Buch schon so oft in der Buchhandlung in meinen Händen. Habe es aber nie mitgenommen. Und dann sehe ich es in Hamburg auf dem Flohmarkt. Da musste ich dann zugreifen! Und es hat sich gelohnt!Der Roman von Sarra Manning hält was er verspricht. Er ist so abgefahren, gleichzeitig aber auch so romantisch und gefühlvoll. Mir ging es richtig ans Herz und ich kann es nur jedem empfehlen!
Der Schreibstil ist echt toll, ich bin gut durchgekommen und an vielen Stellen konnte ich ein Grinsen nicht unterdrücken.
Die verschiedenen Charakterzüge der beiden Protagonisten ist auch wunderbar beschrieben. Obwohl sie beide so grundverschieden sind, konnte ich mich mit ihnen identifizieren. Es war einfach nur pure Freude, dieses Buch zu lesen und sich in die ADORKABLE Welt von Jeane und Michael zu verträumen.
Und darum gehts:
Während Jeane an ihrer Schule wegen ihrem sehr sehr sehr anderem Lebenstil – ziemlich schrille Klamotten, sowie eine extreme Vorliebe für Haribos und sonstigem Chaos – eher gemieden wird, ist sie in den sozialen Netzwerken die Stimme ihrer Generation. Auf twitter folgen ihr Millionen Menschen, sie wird als Rednerin zu verschiedenen Diskussionen eingeladen und gilt als “die Stimme ihrer Generation”.
Und dann ist da Michael: Schülersprecher, Footballstar und unglaublich beliebt. Er hat mit Jeane nichts gemeinsam und will sich eigentlich auch gar nicht mit ihr abgeben. Aber das Schicksal meint es anders ...
- Sophia Bennett
#rausmitderdicken
(45)Aktuelle Rezension von: fayreadsEine TV-Show.
Zwei Musikverträge.
Drei Jurymitglieder, die über Weiterkommen und Rausfliegen entscheiden.
Vier beste Freundinnen, die sich als Band anmelden.
Milliarden Klicks.
Eine Katastrophe.
Sasha, Rose, Jodie und Nell leiben es zusammen Musik zu machen und an Sashas Geburtstag drehen sie ein peinliches Musikvideo zu ihrem neuesten Song. Doch dann wird Sashas Handy geklaut und das Video landet auf Killer-Act. Killer-Act ist die neue Castingshow bei der sich schon die halbe Schule beworben hat. Doch die Mädchen kommen in die Live-Shows, doch die Jury will Rose nicht dabei haben. Sasha ist geschockt, denn Rose ist die mit der guten Stimme, aber sie ist auch die mit den Kurven und mehr Kilos als die anderen. Also schmeißt Sasha Rose gezwungenermaßen aus der Band, doch dann fängt der Horror erst richtig an. Doch Sasha hat nur einen Wunsch: Rose soll ihr verzeihen.
Fazit:
Ich habe das Buch eben rereadet und fand es noch besser als beim ersten Mal! Es ist ein Buch -wie man schon im Titel erraten kann- über Bodyshaming. Das Thema wird sehr gut dargestellt.Aber es ist auch noch ein Buch über ein anderes Thema: einseitige Storys. Sasha und ihre Band bekommen sehr viel Hass im Netz, weil die Menschen nur eine Seite der Geschichte kennen. Dieses Ausmaß an purem Hass hat mich geschockt, weil ich weiß, dass es auch in der Realität so ist. Menschen beleidigen andere im Internet, obwohl sie sie nicht kennen! - Tom Leveen
Ich hätte es wissen müssen
(48)Aktuelle Rezension von: Chris_86Was bedeutet es für einen Mobber, wenn sein Opfer Selbstmord begeht? Triumph? Schuldgefühle? Victoria lernt jetzt am eigenen Leib kennen, wie es ist, ausgestoßen zu sein. Sich tagtäglich Anfeindungen ausgesetzt zu sehen. Verändert das ihre Einstellung zu ihren Taten? Kann sie überhaupt noch ein guter Mensch werden?
Aufmachung des Buches
Der Jugendroman ist als Taschenbuch erschienen. Der Text wird an jedem Kapitelende durch einen kleinen Chatauszug zwischen Victoria, Kevin und anderen Mitschülern unterbrochen.
Inhalt
Kevin, ein früherer Freund von Victoria (Tori), hat sich umgebracht. Durch die Presse angestachelt hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet: als Mobberin steht Victoria, zusammen mit anderen Jugendlichen, unter Anklage. Einen Abend vor dem Prozess ruft ein Fremder an. Andy gibt vor sich das Leben nehmen zu wollen und fragt Victoria, warum er es nicht tun sollte. Sie ist hin- und hergerissen. Ist das ein makabrer Scherz oder riskiert sie ein weiteres Leben auf dem Gewissen zu haben?
Umsetzung
Der Klappentext hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Mit Computer und Internet sind viele neue Möglichkeiten entstanden andere Menschen niederzumachen.
Die Eltern wirken auf mich hilflos. Sie haben Victoria ihren Computer und das Handy weggenommen, nachdem sie gesehen haben, was alles über ihre Tochter im Internet geschrieben wird. Daheim scheinen sie dem klärenden Gespräch aus dem Weg zu gehen. Ich finde die Situation realistisch dargestellt. Ganz ehrlich: wüsstet ihr, wie ihr mit eurem Kind umgehen sollt, wenn sich dessen Mobbingopfer umgebracht hat?
Die zentrale Frage dieses Abends wird bereits ganz am Anfang des Buches gestellt:
"Tut dir leid, was du getan hast, oder tut es dir leid, dass du deswegen jetzt Ärger hast?" - Tom Leveen Ich hätte es wissen müssen, 2015, S.10 Z.21ff.
Sie hallt während der ganzen Geschichte nach. Das sie direkt angesprochen wird führt meiner Meinung auch dazu, dass man Victorias Erklärungen zu ihrem Handeln permanent hinterfragt.
Victorias Bruder ist besonders wütend auf seine Schwester. Mit seiner Frage legt er den Finger in die Wunde. Im Lauf der Geschichte erfährt man auch warum, und das Victoria es tatsächlich besser hätte wissen müssen.
Die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Victoria wirkt konfus. Zum einen, weil sie nicht so recht weiß, was sie von dem Anruf halten soll. Andererseits schweifen ihre Gedanken auch immer wieder zu ihren eigenen Problemen und der unaufhörlich näher rückenden Gerichtsverhandlung. Dieser Mix aus Telefonat, eigenen Gedanken und kurzen Handlungen (z.B. Kaffee holen) gibt der Geschichte Dynamik.
Victoria zeigt sich uneinsichtig. Viel mehr beklagt sie, wie schwierig nun ihr Leben geworden ist und findet es ungerecht nun selbst die Ausgestoßene zu sein. Fehlende Empathie ist meiner Meinung nach modern. Hier bleibt es dem Leser überlassen für sich selbst die Frage zu beantworten, ob er gegen oder mit seinen Mitmenschen leben möchte. Die Altersangabe empfinde ich deshalb als zu niedrig angesetzt. Ich denke, dass hier 15 oder 16-Jährige deutlich besser reflektieren können.
Der Autor hat eine Liebesgeschichte eingebaut. Die passt aber nicht zum Thema und wirkt auch eher künstlich eingefügt. Er hätte sie weglassen sollen, um der eigentlichen Handlung mehr Raum zu geben.
Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Der Leser erfährt alles aus Victorias Sicht. Leider wird die Perspektive nicht durchgehalten. Mitten in der Geschichte wurde ich ein paar Mal herauskatapultiert, weil ich als Leser plötzlich angesprochen wurde.
" Kennt ihr diese plötzlichen Filmschnitte, die nur ganz kurz aufflackern und Bilder von irgendwelchen seltsamen Flashbacks zeigen?" - Tom Leveen Ich hätte es wissen müssen, 2015, S.121 Z.9ff.
Und hier die Kurzzusammenfassung
+ spannende Geschichte
+ abwechslungsreich
+ bietet Stoff zum Nachdenken- Erzählperspektive wird nicht eingehalten
- Liebesgeschichte passt nicht zum ThemaFazit
Bei meinem Fazit bin ich mir selbst etwas unsicher. Auf der einen Seite fand ich die Geschichte sehr spannend. Die Erzählung ist gelungen, mit den ratlosen Eltern und einer Mitläuferin, die nun selbst ausgegrenzt wird. Auf der anderen Seite wird der Erzählstil nicht konsequent eingehalten, was mich hin und wieder aus der Geschichte warf. Und Victoria ist, was ihr Handeln angeht, uneinsichtig. Ich empfehle dieses Buch trotzdem. Nach der Lektüre habe ich noch einige Tage über die Geschichte nachgedacht, über Victoria und das Zusammenleben von uns Menschen an sich. Die Leser sollten aber mindestens 15 Jahre alt sein. Das ist meiner Meinung nach notwendig, um Victorias Handeln bewerten und reflektieren zu können.
- Caitlyn Young
Kleine Lügen, große Liebe: Sparks of Love
(54)Aktuelle Rezension von: dido_danceGundi Funzel ist 25 Jahre alt und arbeitet trotz einser Abitur als Kassiererin in einem Drogeriemarkt. Sie ist eine Einzelgängerin, hat wenig Selbstbewusstsein und ist mit ihrer äußeren Erscheinung nicht zufrieden. Beim Tod ihrer Freundin Anne, die in Berlin Karriere gemacht hat, stellt sie plötzlich ihr ganzes Leben in Frage und erfindet sich auf einer social Media Plattform als Sarah Sparks neu.
Was sie dabei alles so erlebt, beschreibt die Autorin sehr witzig. Aber auch der nötige Tiefgang kommt nicht zu kurz.
Ich mochte den Schreibstil und die Seiten flogen nur so dahin.
Auch wenn ich nicht alle Handlungen der Protagonistin nachvollziehen konnte, hat mich die Geschichte gut unterhalten.
Es ist eine schöne Wohlfühlstory, die eine junge Frau auf dem Weg zu sich selbst begleitet.
Auf jeden Fall lesenswert.
- Tobias Schrödel
It's A Nerd's World
(22)Aktuelle Rezension von: SiraeliaMit „It’s a Nerds’s World“ ist dem Autor und dem Arena Verlag ein wirklich guter Coup gelungen. Der Autor, Tobias Schrödel, der sich als Fachinformatiker und gefragter Referent zum Thema IT-Sicherheit mit der Materie gut auskennt hat hier ein Buch für Kinder ab ungefähr 10 Jahren (bzw. 3te und 4te Klasse Grundschule) geschrieben, dass sehr gelungen Informationen über Persönlichkeiten, besser gesagt „die Brains hinter YouTube, Smartphone, Computer und Co.“ vermitteln.
Schon allein die Aufmachung hat uns überzeugt. So ist die Innenseite des Umschlags mit einem Zeitstahl gestaltet, der beginnend von der industriellen Revolution die wichtigsten Daten in Bezug auf Erfindungen rund um Computer und Co. aufführt.
Das Buch in die Bereiche
· Erfinder
· Pioniere
· Gründer
· Sicherheit und
· Glossar
unterteilt.
Unter jedem Punkt (mit Ausnahme des Punktes Sicherheit) finden wir Persönlichkeiten, die maßgeblich die Welt zu dem jeweiligen Zeitpunkt beeinflusst und das Thema Computing mitgestaltet und (bewusst oder auch nicht) vorangetrieben haben. So starten wir mit dem Erfinder des Vorläufers des Computers bis hin zu dem bekannten Whistleblower der Neuzeit. Zu jeder Person gibt es noch gut recherchierte und dabei eher unbekannte Facts, bzw. Informationen vom Autor zu diesen Personen. So ist es doch etwas anderes Buch zu lesen und nicht mit einem Artikel auf Wikipedia zu vergleichen, da der Autor alles nochmals geprüft und Zielgruppengerecht aufbereitet hat.
Natürlich gäbe es noch so einige weitere Persönlichkeiten, die man gerne hätte nennen können, dennoch hat uns das Buch völlig überzeugt und äußerst gut unterhalten. Und so einige Fakten waren auch meinem IT-affinen Mitleser (damit meine ich meinen Mann, nicht meine Kinder) unbekannt 😉.
Wir finden, dass dieses Buch ein guter Start in eine neue Reihe bei Arena sein könnte und hoffen, dass solche Kompendien auch noch für andere Bereiche der Entwicklung (z.B. Chemie/Biologie/Physik oder auch künstlerische Entwicklungen z.B. in Kunst und Musik) auf den Markt gebracht werden. Diese Art von Wissensvermittlung ist eine echte Bereicherung und bringt die jungen Leser/innen auch wieder zum Medium Buch zurück.
- Ursula Poznanski
Blinde Vögel
(564)Aktuelle Rezension von: Charlie753In der Nähe eines Campingplatzes werden zwei Leichen gefunden. Eine junge Frau, erdrosselt und ein ungefähr gleichaltriger Mann, erschossen, mit einer Pistole in der Hand. Es sieht nach Mord und Selbstmord aus, aber Beatrice Kaspary denkt nicht daran, sie geht einem Mord nach. Bei den Ermittlungen stoßen sie und ihr Kollege Florin Wenninger auf eine Facebook Gruppe über Gedichte, in der die beiden Opfer Mitglieder waren. Um die Gruppe zu beobachten, schleust Beatrice sich unter falschen Namen ein. Doch bald wird ein weiteres Opfer tot aufgefunden, das ebenfalls Mitglied in dieser Gruppe war.
Das Buch beginnt so, wie viele Krimis beginnen: Zwei Tote werden aufgefunden. Doch die Auflösung des Ganzen ist viel größer und bedeutender, als ich erstmal erwartet habe. Das gefällt mir wirklich gut, da ich wirklich überrascht war. Leider kamen in der Auflösung am Ende sehr viele Namen vor, ich habe erstmal nicht alles verstanden, aber die Autorin hat alles gut erklärt, sodass ich am Ende doch die Hintergründe verstanden habe.
Das Buch wird aus der Perspektive von Beatrice erzählt, zwischendurch gibt es immer wieder kleine Einschübe, was der Täter/die Täterin gerade denkt, ohne seinen/ihren Namen zu verraten. Das steigert die Spannung. Ursula Poznanskis Art und Weise zu schreiben ist sehr angenehm, sodass ich alle Handlungsschritte nachvollziehen kann und mir nichts unklar ist.
An der Reihe über Beatrice Kaspary und Florin Wenninger finde ich besonders gut, dass man auch etwas über das Privatleben der Ermittler erfährt und nicht nur über die Ermittlungen. Das lässt Beatrice und Florin sympathisch wirken.
Leider ist die erste Hälfte etwas langatmig und viele Spuren führen ins Nichts. Zum Glück wird das Buch später spannender ich habe ab dann bis zur Auflösung am Ende mitgefiebert.
Insgesamt ist der Kriminalroman "Blinde Vögel", der zweite Teil der Beatrice Kaspary und Florin Wenninger Reihe, von Ursula Poznanski eine gut gelungene Fortsetzung, auch wenn der erste Teil sich etwas zieht. Ich empfehle diese Reihe allen Urusula Poznanski Fans und Leuten, die gerne Kriminalromane mit tieferer Handlung und sympathischen Ermittlern lesen.
- Veit Etzold
Final Cut
(597)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderClara Vidals ist Hauptkommissarin in Berlin. Sie und ihr Team arbeiten im Bereich der Pathopsychologie. Seit kurzem gibt es einen Mörder, der besonders grausam ist. Seine Opfer sind meist mit tiefen Schnittwunden versehen und Spuren von sexuellen Praktiken geben große Rätsel auf. Fast alle haben auf Facebook viele Freunde und auch nach ihrem Tod posten sie Neuigkeiten. Zur gleichen Zeit wird ein neues Fernsehformat vorgestellt. Eine Castingshow der besonderen Art und dies bietet nur ein neues Ziel für einen grausamen Mörder, der alle Tricks zu kennen scheint und der Clara Vidals nicht nur durch seine Taten im tiefsten erschüttert, sondern auch persönlich. Ein Thriller der im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht. Veit Etzold braucht sich mit diesem Buch nicht vor Bestsellern wie [Das Schweigen der Lämmer[, [Cupido[ oder [Der Hypnotiseur[ verstecken. Man kann sich dem Buch nicht entziehen und aktuelle Themen wie Facebook oder Castingshows und der Schauplatz Berlin, machen es noch realer. Nichts für schwache Nerven!
- Markus Morgenroth
Sie kennen dich! Sie haben dich! Sie steuern dich!
(25)Aktuelle Rezension von: Eggi1972Seit Edward Snowden, ist die Datenspionage ja in aller Munde. Weswegen ich ja umso mehr begeistert war, wo ich dieses Buch in der Hand hielt.
Markus Morgenroth zeigt in einfachen aber eindringlichen Worten auf, wo der Zug in unserer Gesellschaft hingeht. Er deckt schonungslos auf, wie wir von Google, Facebook und Co. ausspioniert werden - ohne dass wir etwas wirklich dagegen tun können.
Es wird immer wieder dargestellt, dass wir, wenn wir ein Kostenloses Produkt nutzen, bei unseren Apps, unserem doch allgegenwärtigen Smartphone immer noch weiter ausspioniert werden. Wir geben ihnen Zugriff auf unsere Kontakte, unsere Bewegung, wie wir ein Nachricht eintippen etc. Bei all diesem geben wir bei den Vertragsbedingungen auch die Einwilligung, dass alles weiter an das Unternehmen und an Dritte weitergegeben wird.
Er erläutert, dass auch wenn es anonymisiert ist, Werbung und anderes trotzdem mit ein wenig Wissen auf uns zugeschnitten werden kann. Dies alles nennt man Big Data und es wird auch von Menschen gesammelt, die sich nicht im Internet bewegen. Mit Payback-Karten, Kreditkarten und EC-Karten kann man ein fast genauso lückenloses Profil erstellen. Man gibt dann bekannt was man isst, trinkt, wo man sich bewegt etc.
Natürlich wird immer wieder gesagt, dass alles anonymisiert wird, aber Herr Morgenroth zeigt auf, dass dies doch mehr oder weniger ein Ammenmärchen ist.
Alles in allem ist es ein Buch, welches einem Angst macht und dies nicht nur im privaten Bereich, sondern auch, und dort besonders, im Beruflichen!
Unser Arbeitgeber beobachtet, wie schnell wir eine E-Mail beantworten, mit wem man wie Kontakt hat. All dieses kann man aus E-Mails erkennen.
Er zeigt aber auch auf, wie man sich wenigstens ein wenig Freiraum behalten kann, und wie man mit dieser Sucht nach dem Big Data umgehen kann. Denn wenn wir uns dem ganzen verschließen wollen, sind wir in der heutigen Zeit doch sehr ausgegrenzt.
Ich finde dies ist ein Buch welches man lesen sollte, einfach um zu wissen was auf uns zukommt und wie wir uns ein wenig davor schützen können, auch wenn wir uns nicht mehr komplett davor schützen können. Die Lobby Arbeit wird dafür sorgen, dass der Datenschutz etc. immer weiter aufgeweicht wird.
Also bereiten wir uns ein wenig darauf vor, und lesen wir einfach dieses Buch. Wie wäre es eigentlich, wenn man dieses Buch als Hardcover, vielleicht auch am besten direkt in der kleinen Buchhandlung vor Ort, kauft? Warum, ganz einfach wollt ihr etwa, dass Amazon mitliest und erkennen kann wie schnell ihr lest und wie oft ihr manche Seiten vielleicht noch mal lest?
Literaturlounge
- Jenna Strack
The Social Netlove - Liebe ist niemals offline
(32)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin Roman über Träume, die Flügel bekommen.Marie ist siebenundzwanzig, Single und alles andere als zufrieden mit ihrem Leben – das hatte sie sich in ihrer Jugend nämlich ganz anders ausgemalt. Damals träumte sie davon, eine erfolgreiche Mode-Designerin zu werden und gemeinsam mit ihrer besten Freunden Isabelle iene Boutique zu eröffnen. Den potentiellen Mann an ihrer Seite hatte sie ebenfalls im Blick: Jamie Baker, den charismatischen Sänger der erfolgreichen Boyband B.Touched.
Heute, mehr als zehn Jahre später, verdient sie ihr Geld nicht mit ausgefallenen Modekreationen, sondern als unterforderte Bürokraft bei einem Clipping-Service; und auch die Freundschaft mit Isabelle bröckelt. Was für ein Albtraum! Als Marie jedoch eines Abends auf das Facebookprofil ihres längst vergessenen Schwarms Jamie stößt, scheinen ihre damals so ersehnten Träume doch noch wahr zu werden …Meinung
Wie genau ich auf Jenna Strack gestoßen bin, kann ich euch gar nicht mehr sagen. Bookstagram halt. Als sie dann im Mai wieder ihre Buchpakete angekündigt hat, habe ich zugeschlagen, denn der Klappentext zu The Social Netlove hat mich neugierig gemacht. Social Media faszinieren mich seit eh und je – außerdem waren sie einer meiner Schwerpunkte im Studium. Nun ja, wie es dann eben so ist: Gedacht, angefragt, gekauft.
Schon nach der ersten Seite musste ich lachen und nach fünf Seiten konnte ich das Buch nur noch schwer aus der Hand legen, was ich auch nur getan habe, weil mir die Augen zugefallen sind, da es schon total spät war. Letztendlich habe ich das Buch an zwei Abenden verschlungen – es war einfach spitze.
Marie ist einfach eine wunderbare Protagonistin. Und ich bin ihr nicht ganz unähnlich. Oder sie mir? Bequemlichkeit kann echt tödlich sein … Sie hat ihre Träume, will, möchte und wünscht, bekommt aber – auf gut Deutsch gesagt – ihren Hintern nicht hoch. Kenn ich irgendwo her …
Ich finde sie auf jeden Fall mutig und mir gefällt ihre, manchmal, schnippische Art. Was man im Internet doch so alles tun kann, es steht einem ja doch keiner gegenüber, dem man das in dem Tonfall ins Gesicht sagen muss. Ist euch das auch schonmal so gegangen? Gerade jetzt mit Smartphone & Co. scheint es uns leichter zu fallen, die Dinge zu schreiben, als sie persönlich mitzuteilen … Irgendwie schade.Jamie ist auch echt klasse. Viel mehr kann – und will ich – gar nicht über ihn sagen. Nur das, was ich der lieben Jenna nach Beenden des Buches gesagt habe: „Wo kann ich den bitte bestellen? Ich hätte auch gern jemanden, der mich auf diese Weise zu meinem Glück zwingt.“
Auch die Mischung aus Deutsch und Englisch hat mir sehr gefallen, das hat das Ganze noch viel realer und lebendiger gemacht. Der Schreibstil ist total angenehm, super flüssig, wie gesagt, zwei Abende.
Fazit
Es war einfach das perfekte Buch für Zwischendurch, mit knapp über 250 Seiten auch überschaubar, was es nicht weniger perfekt macht. Dass es sich hier eher um eine „Lovely boy“ als um eine „Bad Boy“ Geschichte dreht, war doch auch mal ganz schön.
Alles in allem: gerne mehr davon.
P.S. Für’s Zeitunglesen würde ich zwar nicht bezahlt werden wollen, dafür aber für’s Bücher lesen ;) - Jaron Lanier
Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst
(21)Aktuelle Rezension von: NespavanjeJaron Lanier ist ein Internet-Pionier der ersten Stunde und hat unter anderem maßgeblich an der Entwicklung von Virtual-Reality-Anwendungen beteiligt. Er kennt Silicon Valley wie seine Westentasche und präsentiert mit seinem Sachbuch „Zehn Gründe, weshalb du deinen Social Media Account sofort löschen musst“ eine Warnung und Kritik vor Social Medias.
Zigaretten sind gesundheitsschädlich, verursachen Krebs und sie stinken. Das ist wohl vielen Rauchern bewusst und dennoch greifen sie täglich zu ihrer Packung Zigaretten. Nach Skandalen, mit der britischen Firma Cambridge Analytica, wo Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Usern geteilt worden ist, den jüngste Fall rund um Instagram und des Werbeunternehmen Hyp3r (=Zuckerberg scheint nur noch von Datenskandal zu Datenskandal zu torkeln), ganz zu schweigen von täglichen Hasskommentaren, Mobbing und Shitstorms, nutzen wir dennoch unsere Accounts weiter. Wir lassen uns manipulieren, weisen ein hochgradiges Suchtverhalten auf und werfen mit unseren persönlichen Daten um uns, als ob uns deren Schutz nichts bedeutet.
Jaron Lanier nimmt nun Bezug auf Skandale und die von Social Media geförderte Politikverdrossenheit, auf Hasskommentare und Trolle. Er erklärt mit einfachen Worten die weltweite Zunahme von faschistischem und rechtem Gedankengut und weshalb gerade in Netzwerken das „Arschloch-Verhalten“ forciert wird. Hinterlegt sind seine Thesen mit vielen wissenschaftlichen Artikeln, der Großteil auf Englisch. Ich kann das Sachbuch nur jedem empfehlen, der sich kritisch mit seinen Social Media Accounts auseinandersetzen will.
- Karen-Susan Fessel
Liebe macht Anders
(100)Aktuelle Rezension von: Books_Movies_NatureIch fand das Buch sehr interessant und es gab auch einige Wendungen mit denen ich nicht gerechnet habe 🙈 und es beinhaltet ein wichtiges Thema, was unbedingt angesprochen werden muss in unserer heutigen Gesellschaft- ich will nicht zu viel Spoilern. Zwischendurch hat sich das Buch mal gezogen, aber die Story musste einfach einen Hintergrund haben und die Beziehungen der Charakter mussten aufgebaut werden.
Übrigens den Titel finde ich super gewählt, da sein Name drin vorkommt ☺️
- Jaron Lanier
Wem gehört die Zukunft?
(31)Aktuelle Rezension von: dominonaIch bin ehrlich, ich habe nicht alles zu 100 Prozent gelesen, sondern manche Teile nur überflogen, u.a. auch, weil mit der Schreibstil nicht zugesagt hat.Informativ ist das Buch auf jeden Fall. Ich weiß jetzt mehr über Google, Facebook usw. und auch, was ein Sirenenserver ist. Ob die vom Autor vorgeschlagenen Lösungen funktionieren, kann man nicht wissen ohne sie auszuprobieren. Manches über die Funktionsweise von Big Data ist auch interessant und ich mache mir Gedanken über das aktuelle Musikgeschäft.Das Geschäft mit den Daten wird noch lange ein Thema sein und das hier nicht das letzte Buch zum Thema. - Christoph Keese
Silicon Valley
(27)Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmomentDer Anfang des Buches, also die Beschreibung der Lebensumstände im Silicon Valley, klingt erst einmal fast schon paradiesisch; viel Sonne und warmes Wetter, Busse sind für die Bürger gratis, viele reiche Menschen, die ihren Reichtum aber nicht heraushängen lassen und die im Vergleich zu ihren Möglichkeiten doch sehr bodenständig leben.
Bildung
Christoph Keese beschreibt eine Welt, in der sehr viel Geld in Bildung investiert wird. Familien spenden dort wirklich große Summen an Schulen. Dies ist ein Punkt, der mich doch sehr beeindruckt hat. Hier in Deutschland ist es ja eher so, dass ein Schüler schon großes Glück hat, wenn er ein Schulbuch erhält, dass noch keine 5 Jahre alt ist. Hier bei uns wird die Bildung einfach auf den Staat abgeschoben und die staatlichen Gelder, die Schulen erhalten, halten sich stark in Grenzen.
Ähnlich verhält es sich bei der Universität Stanford, diese Universität verfügt über ein jährliches (!) Budget von ca. fünf Milliarden Dollar. Die größte Hochschule in Deutschland ist die Universität Köln, die ein jährliches Budget von gerade einmal ca. 1/10 dieser Summe zur Verfügung hat. Allein ca. eine Milliarde Dollar gehen in Standford als Spenden ein.
Gründungen
Auch im Bereich der Gründungen gibt es erhebliche Unterschiede. So werden in Deutschland zum Beispiel jährlich ca. zwei Milliarden Euro an Wagniskapital aufgebracht, in den USA hingegen 64 Milliarden. Neun von zehn Start-Ups scheitern zwar, aber das zehnte hat dafür dann entsprechenden Erfolg. Auch die Hürden, um überhaupt das Geld zu bekommen, sind den USA viel niedriger. Von der Gründung bis zur Auszahlung des Kapitals kann es beispielsweise vorkommen, dass gerade einmal eine einzige Woche vergeht – in Deutschland unvorstellbar! Es gibt so wahnsinnig viele intelligente Menschen hier, von denen sehr viele sicherlich auch einige geile Ideen haben, deren Umsetzung ihnen aber aufgrund unserer Bürokratie und einer teilweise zu vorsichtigen Einstellung einfach enorm erschwert, bzw. sogar unmöglich gemacht werden.
Digitalisierung
Das große Thema „Digitalisierung“, das in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, ist in den USA ebenfalls schon viel weiter. Alle haben sich vor einiger Zeit über den Satz „Das Internet ist Neuland für uns“ von Angela Merkel lustig gemacht. So unrecht hatte sie allerdings nicht. Internet ist mehr, als nur bei Facebook surfen und eine Pizza über eine App zu bestellen.
Mit der Digitalisierung kommen ganz neue Arbeitsformen auf uns zu. Selbst Bereiche, von denen wir es gar nicht denken würden – z. B. die Stromversorgung – können theoretisch völlig revolutioniert werden und vermutlich ist es lediglich eine Frage der Zeit.
- Jeffery Deaver
Allwissend
(148)Aktuelle Rezension von: FederfeeIch kenne den Autor von seiner Lincoln-Rhyme-Reihe; diese hier mit Kathryn Dance, der Ermittlerin, die in Verhören und Befragungen ihre Kenntnisse in Kinesik anwendet, gefällt mir noch besser. Man könnte es als 'Menschenlesen' bezeichnen und wir lernen hier sogar einiges über die Grundsätze und Leitlinien, nach und mit denen die Ermittlerin Dance arbeitet und die man auch als Laie anwenden kann. Es ist nicht nur zu beurteilen, was jemand sagt, sondern auch wie und mit welcher Mimik und Gestik begleitet.
'Unterdrückte Gefühle kommen fast immer in Form irgendeiner Körperbewegung an die Oberfläche.' (Charles Darwin, hier S. 49)
Das Hauptthema im Thriller sind die Probleme, die mit der Nutzung des Internet einhergehen: anonyme Postings, Missbrauch der freien Meinungsäußerung, Computerspiele und ihre Sogwirkung, die Vermischung der realen mit der synthetischen Welt. Und – wie es in allen Krimis inzwischen üblich ist - kommt auch Privates und Familiäres der Ermittler zur Sprache.
Typisch Deaver? Man kann davon ausgehen, dass es gegen Ende einen Twist gibt, eine überraschende Wendung, so auch hier. Erfreulicherweise und wie es sich für einen Krimi/Thriller gehört, werden alles losen Fäden am Ende verknüpft, alle offenen Fragen gelöst.
Es ist ein solider Krimi ohne großen Anspruch in flüssiger angenehmer Sprache, schön für zwischendurch.