BĂŒcher mit dem Tag "sigfrid"
5 BĂŒcher
- Stephan Grundy
Rheingold
 (66)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeâRheingoldâ erzĂ€hlt von Göttern, Menschen, Zwergen und anderen Fabelwesen, von der Gier nach Gold, von Liebe und Verrat, Schicksal und Kampf. Stephan Grundy orientierte sich an der âVölsunga Sagaâ, die auch Tolkien und Richard Wagner inspirierte und hat die Geschichte der WĂ€lsungen und der Nibelungen fĂŒr unsere Zeit in Prosa gefasst.
Anders als im Nibelungenlied wird die ErzĂ€hlung auf die Geschichte des Schatzes und auf Sigfrids Vorfahren ausgeweitet. Mir gefiel vor allem ersteres sehr gut: wie die BrĂŒder Fafnir und Regin sich vor Gier nach dem Gold entzweien und Fafnir schlieĂlich durch eine Tarnkappe zum Drachen wird, der den Schatz in einer Höhle bewacht â im Berg, den man spĂ€ter als den Drachenfels bezeichnet. Es folgt die Geschichte der WĂ€lsungen-Geschwister Sigmund und Siglind, die ich etwas langatmig fand. Im ersten Teil der Geschichte greifen die Götter Wotan und Loki noch sehr oft in die Geschicke der Menschen ein, spĂ€ter, im Nibelungen-Teil nur noch wenig. Dementsprechend fantastischer ist der erste Teil. Die christlichen Elemente fallen beinahe gĂ€nzlich weg.
SchlieĂlich wendet sich die Handlung Sigfrid zu, der Tötung des Drachens und der schicksalhaften Begegnung mit BrĂŒnhild und den Burgundern. In einigen Punkten weicht die Völsunga Saga von der mittelhochdeutschen Fassung ab, der Autor verbindet wiederum manches und erschafft so eine stimmige, spannende Fassung. So ist Hagen in der nordischen Fassung Gunters Bruder, Krimhild ist die Mutter und Gudrun die Tochter, die Sigfrid heiratet.
Stephan Grundy schafft es, die Sage plausibel zu erzĂ€hlen, die Handlung liegt dabei etwas im 4.- 5. Jahrhundert n. Chr. Römer spielen eine Rolle und die germanischen StĂ€mme. Man kann sich alles gut vorstellen.Lediglich ein Glossar hĂ€tte ich mir noch gewĂŒnscht, um einige Begriffe besser erklĂ€rt zu bekommen.
FĂŒr diese hervorragende und stimmige NacherzĂ€hlung der âVölsunga Sagaâ vergebe ich 4,5 Sterne. Ein paar kleine SchwĂ€chen waren vorhanden. Doch der Autor schafft es, die Sage wertfrei wiederzuerzĂ€hlen. Grundy zeigt, dass Kampf, Tod und Gemetzel nichts Verehrenswertes sind und dass auch vermeintliche Helden irgendwann dieses Schicksal ereilt. Dies finde ich vor allem wichtig, da Elemente der nordischen Mythologie und des Nibelungenlieds leider bis heute in nationalistischen Kreisen verehrt werden.
- Diana L. Paxson
Die Töchter der Nibelungen, 3 BÀnde - "Brunhilds Lied", "Sigfrids Tod" und "Gudruns Rache"
 (2)Aktuelle Rezension von: KittieIch denke mal die Nibelungensage bzw. Das Nibelungenlied kennen viele von uns - irgendwann in weiter Zukunft werde ich dies auch mal vorstellen. Diana L. Paxson nahm sich dies als Grundstoff und schrieb eine 3-teilige Reihe, die unter dem Aufmacher Die Töchter der Nibelungen veröffentlicht wurde. Dazu gehören "Brunhilds Lied" (Band 1), "Sigfrieds Tod" (Band 2) und "Grudruns Rache" (Band 3).Diese 3 BĂ€nde werde ich jetzt nach und nach vorstellen. Anmerken muss ich aber noch, dass mit historische Korrektheit bzw. HintergrĂŒnde ziemlich egal bei solchen Geschichten sind. Da hier immer mal wieder Götter und andere mythische Situationen auftauchen, sehe ich das Ganze als Fantasy an und da durch kann man sich einiger Freiheiten bedienen ohne alles genau nehmen zu mĂŒssen. Die Geschichte vom ersten Band beschreibt zu Anfang die Kindheit von Siegfried und Brunhild. SpĂ€ter dann wie Brunhild zu einer Walkyria ausgebildet wurde und wie Siegfried mit dem Schmied Ragan im Wald lebte und wie Siegfried dort mit dem Wolfen umherzieht. Aber eigentlich alles nur ein VorgeplĂ€nkel bis sich die Beiden kennenlernen und auch in einander verlieben. Da ist durchaus noch mehr Geschichte, aber ich will hier nicht zu viel verraten, denn dies hier ist eine der Geschichten, die man am besten selbst entdeckt. Nebenbei gibt es auch noch viele Schlachten und Sex - wo es letztlich dann auch im Buch hinaus lĂ€uft. Aber bleibe ich lieber bei den Schlachten wo es teilweise doch recht explizit zu geht. Klar freut dies dem Gorehound in einem, aber es war dennoch eine nette Ăberraschung fĂŒr mich. Viel Zauber findet man auch in der Geschichte, denn hin und wieder erscheint eine Gottheit (Wodan) Brunhild, die dieser Gottheit dann auch dient und als Vater ansieht. Es steckt aber auch viel Drama drin. Denn so sind Siegfried wie Brunhild zwei verlorene Seelen, die keine richtige Familie haben, keine Heimat und manchmal einige Probleme mit ihren Mitmenschen. So wurde Brunhild von den Walkyria verstoĂen und Siegfried mit seinen Wolfsaugen wird von vielen gefĂŒrchtet - auch wenn er als Held geboren wurde. Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Brunhilds Lied" eine tolle Eröffnung war und es mir eine Freude war dieses Buch zu lesen. An keiner Stelle kam Langeweile auf und der Schreibstil ist recht flĂŒssig was das Lesen auch angenehm gestaltet. - Diana L. Paxson
Gudruns Rache
 (14)Aktuelle Rezension von: MeinNameistMenschIm dritten Band dieser wundervoll geschriebenen spannenden Triologie ist nur noch eine der drei Hauptprotagonist_innen am Leben: Gudrun, welche voller RachegefĂŒhle gegen ihre BrĂŒder ist, da diese fĂŒr den Mord an Sigfrid verantwortlich sind. Um ein Bndnis mit den Hunnen zu erreichen verkaufen diese Gudrun sogar an Attila den Hunnenkönig, doch sie haben ihre Rechnung ohne Gudrun gemacht, die auf keinen Fall bereit ist die Schandtat des Mordes zu vergessen und zu vergeben. Es gelingt ihr Attila gegen die Burgunder einzunehmen, so dass es nun zur Entscheidungsschlacht kommt. Wie wird diese ausgehen? Auch dieser dritte Band der Triologie hat mich richtig begeistert und darin bestĂ€rkt, noch tiefer in die nordisch - germanische Mythologie einsteigen zu wollen. Es war erhellend, die Nibelungen Saga aus der Sicht der beteiligten Frauen lesen zu dĂŒrfen und dabei wurde spĂŒrbar, wie viele weitertragende Aspekte hier noch dazu kamen, die sonst in der klassischen Saga nicht genĂŒgend Aufmerksamkeit fanden. Auch hier kann ich der Autorin nur meinen aufrichtigen Dank fĂŒr aussprechen.
- Diana L. Paxson
Sigfrids Tod
 (16)Aktuelle Rezension von: MeinNameistMenschMit "Sigfrids Tod" legt Diana L. Paxson nun den zweiten Band der Töchter der Nibelungen Saga vor, der es definitiv wieder in sich hat. Sigfrid, der sich in ein Tier verwandeln kann, kommt an den Hof des Burgunderkönigs Gundohar, verliebt sich durch einen Trick Krimhils in Gudrun und heiratet sie. Somit bricht er den Band, den er mit Brunhild geschlossen hat und verrĂ€t ihre Liebe. Er hofft sie nie wiederzusehen, doch es kommt anders. Gundohar will Brunhild freien und Sigfrid hilft ihm dabei, indem er durch einen Betrug dafĂŒr sorgt, dass Brunhild den Kampf um ihre Ehre verliert und sie den Burgunerkönig heiraten muss. Doch jede Schandtat muss einmal gesĂŒhnt werden und so ist es dann Hagen von Tronje, der dafĂŒr sorgt, das Sigfrid getötet wird. Ich mochte Sigfrid wegen seines Betruges und Verrates an Brunhild nie so wirklich, so dass die Nibelungen Saga mich bisher nicht wirklich faszinieren konnte. Diana L. Paxsons Version hat mir aber die Perspektive der beteiligten Frauen wieder viel nĂ€her gebracht und zu diesen eine starke Verbindung entstehen lassen. Es lohnt sich auf jeden Fall das Buch zu lesen.
- Diana L. Paxson
Brunhilds Lied
 (19)Aktuelle Rezension von: MeinNameistMenschWenn mensch an deutsche Mythen und Sagen denkt kommt recht schnell das Nibelungenlied zur Sprache und sein Held Siegfried gerĂ€t in den Fokus der Betrachtung. Wie wĂ€re es aber, die Geschichte aus Sicht der beteiligten Frauen - Brunhild, Krimhild, Gudrun etc. - zu erzĂ€hlen? WĂŒrde sich dann ein anderer Blickwinkel einstellen? Diana L. Paxson hat sich dieser Aufgabe gestellt und mit "Die Töchter der Niebelungen" eine spannende Triologie vorgelegt, die auf jeden Fall neue Perspektiven und Sichtweisen ermöglicht. Im ersten Band - Brunhilds Lied - entfĂŒhrt uns die Autorin ins 5. Jahrhundert, wo der Stamm der Burgunder sich im Ăberlebenskampf zwischen den vorrĂŒckenden Hunnen und dem zerbröckelnden Römischen Reich befindet. Und wir lernen die zwei Frauen Brunhild und Gudrun kennen: Die eine - Gudrun - eine Prinzessin der Burgunder, die andere - Brunhild -, eine Kriegerin der Hunnen, welche in die Mysterien der Runen eingeweiht, Mitglied der Walkyren wird und dann spĂ€ter von diesen verstoĂen wird, als sie der "falschen" Seite im Kampf zum Sieg verhilft. Und wir lernen den jungen Siegfried kennen, wie er Brunhild rettet, ihr ewige Liebe schwört und sie doch bald verraten wird. Neben der lebendigen spannenden Geschichte begeistert mich an diesem Buch vor allem die intensive Beschreibung der germanischen Mythologie und Götterwelt, was sonst in der Sage nur selten im Fokus steht. Ich habe viel lernen dĂŒrfen und bin der Autorin hierfĂŒr definitiv dankbar.