Bücher mit dem Tag "sibirien"
182 Bücher
- Ken Follett
Sturz der Titanen
(1.280)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteDies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt.
Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.
Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges.
- Fjodor Michailowitsch Dostojewski
»Das drucken Sie aber nicht!«
(495)Aktuelle Rezension von: Anke_KuehneTolles Buch, ich bin nachhaltig beeindruckt!!! Dostojewski schrieb es vor über 150 Jahren und er ist moderner als viele Politiker heute… Sprachlich ist es sperrig und brillant. Außerdem war mir diese russische Epoche bislang unbekannt, ich habe viel gelernt.
- Josh Weil
Das gläserne Meer
(32)Aktuelle Rezension von: Christian_liestDima und Jarik sind unzertrennliche Zwillinge die auf dem Bauernhof des Onkels aufwachsen. Beide arbeiten in einem Gewächshaus "Oranzeria". Das gläserne Meer welches aufgrund reflektierender Spiegel geschaffen wurde um den ewigen Tag herzustellen. So wird sichergestellt das das Gewächshaus noch produktiver arbeiten kann. Schon bald verbindet die beiden nicht mehr das Abenteuer und die russischen Sagen sondern nur noch die Arbeit. Ihre Lebensläufe kläffen immer mehr auseinander, der eine als Erfolgreicher Geschäftsmann mit Frau und Kind, der andere Zwilling der dem ganzen hinterherhingt. Ein dicker Wälzer mit einem sehr schönem Cover und einem tollen Titel. Wenn man erst man den Schreibstil versteht und sich gewöhnt geht das Buch runter wie Öl. Die Geschichte ist schön detailliert und liebevoll geschrieben. Einige Wörter waren mir unbekannt, das ist aber das einzige Manko an dem Buch. Würde ich immer wieder lesen. - Fjodor M. Dostojewski
Verbrechen und Strafe
(164)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeRodion Romanowitsch Raskolnikow, ein ehemaliger Student, fristet ein ärmliches Dasein und muss immer wieder Geld bei einer alten Wucherin leihen. Da er sich zu Höherem berufen fühlt und die alte Frau für ihn nur eine Laus ist, will er sie umbringen. Nachdem Raskolnikow seinen Plan umgesetzt hat, plagt ihn jedoch sein Gewissen und die Polizei gerät auf seine Spur. Wird er mit seiner Tat davonkommen oder nicht?
„Verbrechen und Strafe“ ist mein erstes Werkt von Fjodor Dostojewski und ich wusste vorher nicht, dass Elemente eines Kriminalromans in dieses Buch eingeflossen sind. So wurde es unerwarteterweise phasenweise echt spannend. Vor allem Raskolnikows Katz-und-Maus-Spiel mit den Ermittlern und der verbale „Showdown“ mit Porfirij Petrowitsch waren ganz großartig herausgearbeitet.
Durch die Ermordung der Alten glaubt Raskolnikow der Menschheit etwas Gutes zu tun, da er „unwertes“ Leben beseitigt. Wenn ihr euch jetzt fragt, „Habe ich das nicht schon einmal irgendwo gehört?“ oder es euch beklemmend aktuell vorkommt, dann geht es euch wie mir. Gerade die Aktualität der zugrundeliegenden Motive des Protagonisten, gepaart mit dem Blick auf arme und reiche Menschen in Sankt Petersburg, auf die man im Roman trifft, haben mich begeistert! Dadurch wird „Verbrechen und Strafe“ zu einem zeitlosen Meisterwerk.
Es gibt noch einige weitere Erzählstränge, die sich um Sonja und Raskolnikows Familie drehen. Dabei geht es wieder um Armut und um Wege, daraus zu entkommen. Außerdem wird ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft gezeichnet. Dies hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Die Charaktere sind alle gut gezeichnet: Dunja gefiel mir extrem gut mit ihrer Charakterstärke, Dmitrij lockert die Handlung auf und bringt eine humorvolle Note mit ein, Sonja ist eine gute Seele und verantwortlich für die Läuterung Raskolnikows. Luschin ist ein Narzisst, Swidrigajlow ein widerlicher Pädophiler und Porfirij Petrowitsch ein gerissener Ermittler.
Mit Swetlana Geiers Übersetzung bin ich sehr gut zurechtgekommen. Der Stil eines Romans aus dem 19. Jahrhundert wird als Rahmen beibehalten, doch lockern zeitgenössische Worte und ein modernerer Satzbau das Ganze auf lassen den Leser nicht ermüden. So macht das Lesen russischer Klassiker Spaß! Ich bin mir sicher, dass ich gerne noch zu weiteren Werken Dostojewskis greifen werde.
- Eugen Ruge
In Zeiten des abnehmenden Lichts
(254)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMehrere Generationen einer Familie, viele Jahre der Geschichte, Veränderungen, Liebe, Hass und Politik. Charlotte und Wilhelm arbeiten für den Geheimdienst der Sowjetunion. Als die Beiden durch Hitlers Machtergreifung ins Exil müssen, ändert sich das Leben drastisch. Die Söhne Werner und Kurt werden geboren. Während des Krieges geraten die jungen Männer in Gefangenschaft und die Eltern hoffen in Mexiko auf ein Zeichen, aber nur Kurt kehrt wieder zurück und heiratet Irina. Zusammen mit dem Sohn Alexander trifft sich die ganze Familie in den 50er Jahren dann in der DDR wieder. Irina hätte gerne eine große Familie, aber ihre Schwiegereltern sind immer getrieben und wollen Großes erreichen und vergessen darüber meist die wahren wichtigen Ziele. Der Sohn Alexander hält es irgendwann nicht mehr aus und die Familie, in der es Todesfälle, Hass und Eifersucht gibt, hält ihn sowieso nicht. Er flüchtet in den Westen und will neu beginnen. Dann kommt aber die Wende und die Mauer fällt. Seine Familie kehrt quasi in geschrumpfter Form wieder zurück und er schaut immer wieder nach seinem Vater, der von Alzheimer gezeichnet ist. Zuviel für eine Familie? Nein, denn auf Alexander warten noch ganz andere Prüfungen.
Eugen Ruges großer Familienroman greift wichtige Themen der Geschichte und unserer Gesellschaft auf und die Grundhandlung ist eigentlich schnell erzählt und birgt scheinbar nicht viel Neues. Aber die Sprache ist einfach phänomenal! Seine Art Bilder zu erzeugen, Dialoge zu schreiben und Momente einzufangen ist einfach eine Kunst für sich. Auf den ersten Blick überraschend, bekam Eugen Ruge 2011 den Deutschen Buchpreis. Nach der Lektüre aber, ist der Preis mehr als verdient.
- Sam Eastland
Sibirisch Rot
(21)Aktuelle Rezension von: SatoSibirisch Rot - Pekkalas dritter Fall
Kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges muss Pekalla auf Befehl Stalins zurück nach Sibirien, genauer nach Borodok, dem Arbeitslager in welchem er neun Jahre verbracht hatte. Er soll dort den Mord an einem Häftling aufklären, ungewöhnlich, das Stalin das Ende eines Häftlings interessiert - und er muss verdeckt ermitteln, was bedeutet das Pekalla als Häftling in diese Hölle zurückkehrt.
Aber das ist nicht alles, was sich aus seiner Vergangenheit ans Licht bewegt. Der getötete Gefangene hatte während der Revolution zu den Truppen gehört, welche das Zarengold nach Sibirien in Sicherheit bringen sollten. In den Wirren der Kämpfe geriet ein Großteil des Goldes in die Hände der Roten und die Truppen wurden geschlagen, die Überlebenden landeten in den Gulags.
Als Pekalla in Borodok eintrifft leben noch drei ehemalige Weißgardisten, noch immer hoffend, ihr ehemaliger Ko0mmandeur kommt sie befreien. Doch dieser ist eigentlich tot, erschossen vor Pekallas Augen, jedoch stellt sich heraus, das es sich dabei um einen Doppelgänger handeltet und der Oberst bereits im Lager versteckt lebt. Und sein Erscheinen gilt weniger der Befreiung seiner Leute als vielmehr jenem Teil das Zarengoldes, welchen er retten konnte und auf der Flucht versteckt hat.
Ein von Anfang bis Ende spannendes Buch, die Erzählung ist durchsetzt von Rückblenden in die Zeiten vor und während der Revolution. Geschichtlich gut recherchiert bietet Sam Eastland einen interessanten Überblick der Ereignisse in Sibirien zwischen 1918 und 1920, insbesondere zum Zug der tschechoslowakischen Legion, eine heutzutage weithin unbekannte Partei in dem Spiel um die Macht.
Für mich der bislang beste Pekalla - vorbehaltlos zu empfehlen.
- Richelle Mead
Vampire Academy - Blutschwur
(1.000)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenDie Vampire Academy von Richelle Mead geht mit "Blutschwur" in die vierte Runde. Das letzte Buch war am Ende ziemlich dramatisch und traurig, aber Rose Hathaway, als Dhampir eigentlich dazu bestimmt nach ihrer Ausbildung Wächterin ihrer besten Freundin und letzten lebenden Dragomir zu werden, kehrte ihrem alten Leben komplett den Rücken zu. Schmiss zwei Monate vor Ausbildungsende ihre Zukunft weg und verließ ihre beste Freundin mit ziemlich harten Worten, nur, um nach Sibirien zu reisen um dort ein Versprechen gegenüber ihrer großen Liebe zu halten. Mission: Töten... oder sterben.
"Blutschwur" beginnt irgendwie nur sehr langsam. Rose ist in Russland um nach Dimitri zu suchen, da er in der letzten Schlacht nach einem Strigoiangriff auf die Schule verwandelt wurde und verschwand. Die beiden gaben sich das Versprechen niemals so ein Leben führen zu wollen und sich gegenseitig aus diesem Zustand zu erlösen.
Es gab einige Flashbacks, die dem Leser absolut neu waren. Erinnerungen von Rose und Dimitri, die in meinen Augen nicht zu dem passten, was man bisher über ihre Beziehung lesen konnte. Ich persönlich hatte den Eindruck, dass es nur einen wirklichen Moment gab, wo sich beide haben gehen lassen und offen für alles waren. In diesem vierten Buch jedoch wird ihre Beziehung als Selbstläufer dargestellt. Als hätten die Beiden nur beieinander gehockt und sich mit Liebe überhäuft. Das fand ich absolut nicht glaubwürdig.. Es kann natürlich sein, weil die Bücher aus Rose' Sicht geschrieben sind, dass sie einfach ihre starken Gefühle sprechen lässt. Denn wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie jegliche Regeln mit Vergnügen gebrochen. Dimitri war der vernünftige und disziplinierte.
Auf Rose' Reise lernt sie viele verschiedene Menschen kennen. Zum einen erfährt sie, dass es Menschen gibt - sogenannte Alchemisten - die von ihrer Existenz wissen und spezielle Fertigkeiten entwickelt haben um Strigoi sauber zu entsorgen. Rose lernt also Sydney kennen, ein Mädchen in ihrem Alter, dass sich ziemlich über die Strigoileichen ärgert, die Rose auf ihrem Weg hinterlassen hat.
Als Rose nach einem Kampf verletzt wird, taucht ein mysteriöser Mann auf, der behauptet den Auftrag zu haben sie sicher nach Amerika zurückzubringen und der für ihre Versorgung sorgt. Er bringt sie ausgerechnet zu Dimitri's Familie und Rose lernt seine Mutter und seine Geschwister kennen, die sie alle mehr als freundlich aufnehmen und für sie sorgen. Rose' Mission Dimitri zu finden und zu töten gerät ziemlich ins Wanken. Am liebsten würde sie sich bei seiner Familie einrollen und nie mehr weggehen. Dort lernt sie auch eine weitere Geistbenutzerin kennen, die ihr ziemlich hilft und schnell ans Herz wächst.
Dank dem Band, was Rose mit Lissa teilt, bleibt man auch auf dem Laufenden, was die Schule betrifft. Die Entwicklungen dort fand ich etwas spannender und geheimnisvoller als Rose' Trip.
Was wenig verwundert, ist das Rose keine Sekunde nachdenkt und von ihrem Plan abweicht. Sie denkt nicht einmal daran, dass es für sie böse ausgehen kann. Typisch Rose.
Als Dimitri dann wirklich vor ihr steht, gibt es für mich persönlich keine großen Überraschungen mehr. Es wurden viele Wendungen in diesem Buch angekündigt, aber so wirklich konnte mich der Ausgang nicht überraschen, auch wenn es wirklich eine Talfahrt zwischen gut und böse war.
"Blutschwur" konnte mich irgendwie überhaupt nicht packen. Dieses ganze "Vampire können Magie benutzen"-Ding wurde in diesem Buch irgendwie überreizt. Es gibt Handlungen, die noch auf vielen weiteren Ärger hindeuten und die eigentlich spannend waren. Viele innere Kämpfe und Konflikte, die zeigen wie eng sich einige Charaktere sind, aber trotzdem war es sehr mühsam diese 444 Seiten zu lesen. Erst irgendwie monoton, dann aufgepeppt durch ein wenig Action und vordringen in neue, unbekannte Handlungen, die noch viel Raum zum erforschen bieten. Dann gab es noch diese Wiederholungen, die ziemlich lästig waren. Manchmal hatte ich das Gefühl das ein und der selbe Gedanke auf vier verschiedenen Seiten vorkam, nur anders formuliert. Ich finde die Autorin hätte jede Menge Monologe von Rose streichen können. Das hätte den Actionszenen mehr Raum gegeben, aber leider wurde daran ein wenig gespart.
Nach dem Ende zu urteilen spürt man deutlich, dass noch einiges mehr passieren wird und nach wie vor bin ich offen für diese Reihe, aber mit diesem Buch hat meine Vorfreude ziemlich nachgelassen. Die verschiedenen Vampirarten waren am Anfang mal was neues und aufregendes, aber durch diese ganze Magiesache wird es für mich irgendwie unglaubwürdiger... - Charlotte Link
Sturmzeit
(421)Aktuelle Rezension von: Manuela_GundlachDiese Woche habe ich Sturmzeit von @charlottelink.autorin gelesen. Am Ende habe ich dann auch gesehen, dass es der erste Band einer Trilogie ist, und für mich war es die zweite Woche in Folge eine Familiensaga, wenn auch dieses Mal ganz anders.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich super gerne Familiensagas (oder -sagen? 🤔🤷🏻♀️) lese, und diese hier hat mich besonders gefesselt.
Okay, nun bin ich auch großer Fan von Charlotte Link und habe mich wirklich gefreut, als ich diesen Schatz beim Buchflomarkt in unserer Bücherei entdeckt habe.
Dreh und Angelpunkt, klar, eine große Familie. Die Geschichte beginnt vor dem ersten Weltkrieg, nimmt jedes entscheidende Jahr und jeden bedeutenden geschichtliche Moment mit. Historische Ereignisse werden gut erklärt und man kann sie mitnehmen und annehmen, ohne dass man besonders geschichtsinteressiert sein muss, und immer wieder die Frage „kriegen sie sich jetzt - oder kriegen sie sich nicht“. 😉
Mir hat besonders gut gefallen, dass viele damalige Vorstellung von Werten und Ordnung aufgegriffen wurden, welche Weltanschauung mit der Zeit umgekrempelt wurde und wie dies Einfluss auf die Entwicklung und das Heranwachsen der einzelnen Personen hatte.
Fazit: ein tolles Buch, was Spaß macht und man einfach erfahren möchte, wie es weiter geht. Für mich sind viele (Neben)Stränge noch unentdeckt und ich hoffe, dass ich in den beiden folgenden Bänden meine Antworten bekommen werde. 🤓
- Richelle Mead
Blood Promise
(82)Aktuelle Rezension von: rosebudOriginal-Rezension: The emotional life of books
Meine Meinung:
Nach Shadow Kiss war ich erst einmal von dem Ende ziemlich mitgenommen und habe mir gesagt, du brauchst jetzt mindestens ein anderes Buch bevor du mit der Reihe weitermachen kannst. Gesagt getan, ich las also ein anderes Buch, doch war ich nicht einmal in der Hälfte dessen, als ich es nicht mehr ausgehalten habe und unbedingt Vampire Academy weiterlesen musste. Die Rezension wird übrigens ein wenig kryptisch, vor allem für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben, denn ich versuche sie so Spoiler frei wie möglich zu halten. Diejenigen, die das Buch aber schon gelesen haben, werden hoffentlich verstehen, auf was ich hinaus will.
Zuerst sei gesagt, dass Blood Promise von der Story her ziemlich anders ist als all die vorherigen Bücher. Der Mittelpunkt der Geschichte ist nicht mehr die Academy, wodurch man andere Bereiche der Vampir-Gesellschaft nun näher kennenlernt.
Der Grund dafür ist jedoch kein sonderlich erfreulicher. Denn der Hauptbeweggrund für Rose das zu tun, was sie nun macht, ist genau das, was mich am Ende des dritten Teils so fertig gemacht hat (diejenigen die die Reihe schon gelesen haben, werde – hoffentlich - den Sinn hinter diesen Sätzen erkennen).
Jedoch hat es mir keineswegs gefallen, wie Rose damit umgegangen ist. Das war einfach so eine unüberlegte und komplett sinnlose Aktion, die sie eigentlich nur den Kopf kosten kann und zu sonst nichts führen würde – was von Anfang an klar ist. Auch das, was im Verlaufe des Buches passiert, besonders wenn DIE beiden wieder aufeinander treffen, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Klar trauert sie, aber ganz ehrlich: Ich persönlich finde, dass es überhaupt nicht zu der Rose passt, die ich in den vorherigen Bänden kennengelernt habe, wie sie sich dann gehen lässt, ihren Schmerz in dieser gewissen anderen Sache ertränkt und sich damit selber belügt. Die Rose die ich zu kennen geglaubt habe, hätte dagegen angekämpft und sich nicht in einem Loch verkrochen!
Was ich auch etwas seltsam finde, ist, dass dort, wo Rose nun ist, jeder, auf den sie trifft, Englisch kann – und dass das dann auch noch so betont wird. Ein paar wenige Personen wäre ja noch realistisch, aber jeder einzelne? Nein, das halte ich nicht für sonderlich realistisch.
Schön finde ich hingegen, dass man durch die besondere Verbindung zwischen Rose und Lissa immer noch mitbekommt, was in der Academy passiert. Und das war für mich – um ehrlich zu sein – auch der spannendste Teil der Geschichte, auch wenn ich die „überraschende“ Wendung am Ende eigentlich schon relativ früh vorhersehen konnte. Dennoch ist dies der Teil der Geschichte, der wie gewohnt Action bereithält und den Leser in Atem hält.
Zwar hat sich Blood Promise weiterhin sehr schnell und einfach lesen lassen, jedoch war es – was der Story zu verschulden ist – stellenweise ungewohnt zäh, sodass ich nicht immer in jedem Moment den Drang hatte, es unbedingt weiterlesen zu müssen, wie es sonst bei den vorherigen Bänden der Fall war.
Interessant finde ich jedoch, dass ich über das, was am Ende von Shadow Kiss passiert ist, relativ leicht hinweg gekommen bin. Am Anfang war ich zwar immer noch total traurig, doch das ist dann relativ schnell verfolgen, vor allem als man dann wieder auf ihn trifft.
Mein Fazit:
Abschließend lässt sich also sagen, dass Blood Promise definitiv nicht mein Lieblingsband der Reihe ist. Ich bin einfach nicht recht mit Roses Verhalten klar gekommen und auch die Geschichte war nicht mehr durchgehen so fesselnd, wie ich es gewohnt war, auch wenn sie sich dennoch immer noch sehr schnell und leicht lesen lässt. Interessant ist jedoch, dass man in Blood Promise wieder mehr über die Vampir-Gesellschaft lernt und bisher unbekannte Aspekte kennen lernt. Trotz der leichten Schwächen kann ich das Buch – und die Reihe sowieso! - immer noch vollen Herzens weiterempfehlen. - Tom Rob Smith
Kolyma
(283)Aktuelle Rezension von: nord_zeilenBereits ab der ersten Szene des Buches, baut der Autor Spannung auf. Diese Spannung wird immer wieder durch kleine Verfolgungsjagden oder anderen Zwischenereignissen gesteigert. Die Atmosphäre ist detailreich beschrieben, sodass mir das Buch an manchen Stellen sogar zu brutal war. Ab und zu musste ich es weglegen, um die Geschehnisse im Buch zu verarbeiten. Grundlegende Geschichtskenntnisse sind in diesem Fall sinnvoll, um den Geschichtsstrang zu verstehen.
Der Hauptcharakter Leo Demidow ist mir zu Anfang sehr sympathisch, allerdings ändert sich das im Laufe des Buches. Leo setzt sein Leben auf`s Spiel, um seine Tochter zu retten, die ihn hasst und seine Liebe nicht erwidert. Dieses Verhalten erscheint mir naiv und ich kann seine Handlungen nicht immer nachvollziehen.
Obwohl das Buch immer wieder in Zeitabschnitte gegliedert ist, gehen mir manche Geschehnisse zu schnell. Dabei geht es nicht um fehlendes Verständnis, sondern darum, dass die Ereignisse in der Realität nicht so schnell ablaufen können.
Insgesamt kann das Buch den Leser durch die durchgehende Spannung sowie den lebhaften und detailreichen Schreibstil fesseln, weshalb ich das Buch mit vier Sternen bewerte. - Barbara Schaefer
Winter
(20)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》INHALT:
Frühling, Sommer und Herbst ähneln einander. Nur der Winter steht für sich. Die Welt gerät in einen anderen Aggregatzustand: Wasser gefriert. Die Landschaft wird erst kahl, dann weiß. Was macht das mit den Menschen?
Barbara Schaefer lebte vier Wintermonate in Grönland, an der rauen, isolierten Ostküste. Sie war überwältigt von der grimmigen Landschaft und den harten Lebensbedingungen. Sie wanderte über den gefrorenen Baikalsee, suchte den Schnee am Kilimandscharo, überquerte auf Schneeschuhen eine Hochebene in Schweden, reiste nach Norwegen, in die Arktis und in die Alpen und versuchte dabei zu ergründen, was das ist: Winter. Und warum der so viel Freude bringen kann. Sie hörte Winterlieder, las Winterbücher, sah Winterfilme. Sie hat draußen manchmal jämmerlich gefroren – und wollte dennoch in diesen Momenten nirgends anders hin. Denn anstatt am Strand zu liegen, trifft sie lieber Menschen im Winter. In den Bergen, am Meer, in der Stadt.
》EIGENE MEINUNG:
Schon die Aufmachung dieses Buches passt für mich perfekt ins Bild und ist etwas Besonderes. Es handelt sich um ein Hardcover, jedoch ohne Schutzumschlag. Der Leineneinband hat eine tolle Struktur und ist in einer blaugrauen – für mich sehr winterlichen – Farbe gefärbt. Der Titel steht groß im Mittelpunkt und ist wie „Eine Liebeserklärung“ und der Name der Autorin von weißen, verschieden großen Punkten – Schneeflocken – umgeben. Ein wenig schade fand ich es, dass die Schrift am Buchrücken sich leider mit fortschreitendem Gebrauch etwas abgelöst hat. Dafür liebe ich das Lesebändchen und beim ersten Aufschlagen erwartet einen auch eine Überraschung: So farblich zurückhaltend die Gestaltung von außen auch ist, die erste/letzte Seite sind in einem tollen Orangeton gehalten. Mit so etwas hatte ich gar nicht gerechnet und finde den Kontrast und die Wirkung auf mich als Leser ganz toll!
Zu Beginn finden wir ein fein gestaltetes Inhaltsverzeichnis, dass uns die großen Kapitel „Winterliebe“, „Nordwärts“, „In die Stadt“, „In den Bergen“ und „Vom Eise befreit“ mit vielen Unterpunkten aufzeigt. Darauffolgend beginnt jedes dieser großen Kapitel mit einem winterlichen Aquarell. Eine umfangreiche Bibliografie ergänzt am Ende die Ausführungen und in beiden Umschlagseiten befinden sich toll gestaltete Karten. Diese waren für mich aber eher Zier als wirkliche Information. Etwas problematischer fand ich die sehr kleine Schrift, die mir das Lesen nicht unbedingt erleichtert hat.
Da ich „Winter“ als Sachbuch eingruppiert habe steht unter „Inhalt“ mal wieder der Original-Klappentext. Für mich klang er in erster Linie nach einem Reisebericht – dann habe ich jedoch viel mehr bekommen! „Eine Liebeserklärung“ trifft es perfekt: In den fünf angesprochenen Kapiteln werden die verschiedensten Aspekte des Winters beleuchtet. Die eigenen Reisen der Autorin sind natürlich damit verflochten, bilden für mich aber nicht den Mittelpunkt, sondern eher einen roten Faden. Im Buch selbst geht es um viel mehr und so viel Verschiedenes: Was sind eigentlich Eis, Schnee, Eisblumen, etc. Wie entsteht dies alles? Welche Forschungen wurden dazu angestellt? Es geht um Eisklettern, Lawinen, verschiedene Reisen, historische Persönlichkeiten rund um das Thema, Maler, Autoren, Polarforscher, Kindheitserinnerungen, Schicksale. Natürlich dürfen auch die Polarlichter, Wintersport, Klimawandel, Wissenschaft und Tiere im Winter nicht fehlen. Über das „Natürlich“ im letzten Satz musste ich jetzt selbst etwas lachen, denn das war es für mich eigentlich zu Beginn überhaupt nicht. Dieses Buch hat mich in so vielen Aspekten überrascht und ich höre jetzt auch damit auf so viele dieser aufzuzählen. Wo ich am Anfang noch damit gehadert habe, dass ich keinen rechten roten Faden fand, war ich zum Schluss völlig begeistert von der lockeren Zusammenstellung von „Winterthemen“!!
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es war zu jeder Zeit unterhaltsam und flüssig zu lesen, auch wenn einem das ein oder andere Thema mal mehr, mal weniger lag. Ich habe so viel Wissenswertes erfahren, ohne je das Gefühl zu haben in einem Lehrbuch zu lesen. Barbara Schaefer schreibt mit einer solchen Begeisterung, dass es einfach ansteckend ist. Ich habe in einer anderen Rezension gelesen dieses Buch sei ein „Reiseverführer“ und kann nur zustimmen. Auch wenn ich, als Winterfan, für viele Orte und Unternehmungen daraus wohl doch nicht gemacht bin. ;)
》FAZIT:
Die Vielseitigkeit und Unvorhersehbarkeit dieses Buches hat mir wahnsinnig gut gefallen – es ist eine Mischung aus Reise- und Erlebnisbericht, Geschichte und Kultur, sowie Wissenschaft und noch so vielem mehr! Die Autorin hat mich in eine tolle Winterstimmung versetzt und zum Nachdenken angeregt! Außerdem habe ich viel dazu gelernt! Man merkt wie sehr sie den Winter liebt und im Laufe des Lesens auch wie sehr man selbst ihn mag! Auch als Geschenk kann ich mir „Winter“ sehr gut vorstellen.
- Marcel Theroux
Weit im Norden
(40)Aktuelle Rezension von: GrauerVogelDie volle Rezension ist auf meinem Blog zu finden:
http://pieni-lepakko.blogspot.de/2016/07/rezension-weit-im-norden.html
Makepiece Hatfield ist die letzte Einwohnerin der ehemaligen Quäkerstadt Evangeline. Der Kampf um Nahrung und Ressourcen ließen die Stadt zunehmend im Chaos versinken, bis sie schließlich dem Untergang geweiht war. Makepiece führt ein einsames Leben, bis sie eines Tages auf Ping trifft. Die Bekanntschaft mit einem anderen Menschen verändert ihre Sicht auf das Leben und wir begleiten Makepiece auf ihrer langen Reise, die ihr zeigt, wie die Welt außerhalb von Evangeline mittlerweile aussieht. Durchzogen ist das ganze von Erinnerungen, die uns rückblickend erklären, was genau in Evangeline und mit Makepiece geschehen ist.
Die genauen Stationen ihrer Reise möchte ich jetzt nicht vorwegnehmen, jedoch fand ich sie fast alle sehr gut geschildert. Vor allem hat mir gefallen, wie realistisch einem immer wieder die Natur des Menschen vor Augen geführt wird. Es war fast schon überraschend, dass die Menschen meistens so beschrieben wurden, wie sie sich tatsächlich verhalten würden. So kennt man das nur aus wenigen Büchern.
Die Handlung enthielt gegen Ende leider einige Plotholes und Deadends, und driftete durch einen Gegenstands, der als das Danielsfeuer bezeichnet wird, auch leider in den Bereich SciFi oder Fantasy.
Die Rückblenden empfand ich zum Ende hin ebenso als zu überdramatisiert und etwas an den Haaren herbei gezogen, weil man sie eben immer weiter steigern musste, wie es scheint. Das war schade.
Bis auf diese Punkte hat mir das Buch aber sehr gefallen, vor allem die sibirische Lanschaft und die Tatsache, dass der Fokus hier gar nicht so genau auf den Untergangs der Zivilisation gelegt wird, sondern auf das Überleben im nachfolgenden Abschnitt. Man erlebt weniger das große Ganze, sondern nur eine, sehr persönliche Geschichte. - Alexander Solschenizyn
Der Archipel GULAG
(50)Aktuelle Rezension von: DrGordonDas Buch zum Thema sowjetisch-russischer Terror und kommunistischer Diktatur. Trotzdem der Autor gut beschreibt, das die Gulags bereits zur Kaiserzeit existiert haben. Egal mit wem ich über das Thema Vertreibung, Verbannung des sowjetischen Kommmunismus rede, empfehle ich Solschenizyn zu lesen. Als ein Art Grundlagenwerk Wenn ich Archipel Gulag gelesen habe, kann ich andere Bücher und Autoren (z.B. Herta Müller oder der chinesische Nobelpreisträger Gao Xingjian) besser verstehen und einordnen. Das Buch lässt niemanden kalt. Resumée: Absolut empfehlenswert und lesenswert. - Jeffrey Archer
Die Wege der Macht
(120)Aktuelle Rezension von: CalipsoEin Buch welches man in einem Rutsch durchlesen möchte, sehr guter Schreibstil. Eine Familiengeschichte mit Spannung und Intrigen.....freu mich auf Band 6
- Christina Klein
Roadtrip mit Emma
(9)Aktuelle Rezension von: Mary2Christina Klein und ihr Freund Paul möchten Christinas Großmutter besuchen. Die wohnt allerdings in Sibirien und der Weg wird nicht etwa mit dem Flugzeug, sondern mit einem umgebauten Mercedes-Camper zurückgelegt. Dieser Camper wurde von seinen Besitzern Emma genannt und ist tatsächlich älter als seine Reisenden: als Oldtimer hat Emma bereits mehr als 30 Jahre auf dem Buckel…
Der Reisebericht, den Christina Klein geschrieben hat, gibt die Erfahrungen dieses abenteuerlichen Trips wieder, der zunächst durch Südosteuropa, dann über Moldawien und das Schwarze Meer nach Georgien und Kasachstan führt, bis schließlich nach ca. 10.000 km das heimatliche Dorf erreicht ist.
Zwischendurch gibt es jede Menge Erlebnisse, viele davon hängen mit der etwas zickigen Emma zusammen und den schlechten Straßen, die einem Oldtimer zu schaffen machen. Einen anderen Schwerpunkt bilden das Essen und der Alkohol-Konsum während der Reise. Über politische Systeme, kulturelle Höhepunkte oder die wirtschaftliche Situation der bereisten Länder erfährt man in diesem Buch kaum etwas, dafür mal mehr oder weniger über die Stimmung der Reisenden. Der Rückweg aus Sibirien führt schließlich über Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan zum Kaspischen Meer mit einem längeren Abstecher in den Iran. Hier endet etwas abrupt die Reiseerzählung. Der Karte in der Umschlagklappe ist zu entnehmen, dass der Trip über die Türkei und Griechenland bis nach Österreich fortgesetzt wird, zu lesen ist davon aber nichts mehr. Der Bildteil in der Mitte des Buches ergänzt den Text immerhin auf hilfreiche Weise.
Das Buch liest sich in einem flotten Tempo. Durch die doch ziemlich andere Lebenseinstellung der Autorin ist bei mir der Funke aber nicht übergesprungen. Die Ungenauigkeiten des Verlags (40.000 km waren es schlichtweg nicht bis nach Sibirien und die Karten bezeichnen die Orte mit anderen Namen als die Autorin, um nur einige ärgerliche Auffälligkeiten zu nennen), kommen hinzu.
So kann ich nur mit 3 Sternen bewerten.
Für Leser, die selbst gerne Roadtrips unternehmen, kann das Buch bei der Planung eines Sibirien-Trips hilfreich sein.
- Annette Hennig
Wenn die Kraniche wieder ziehen (Sankt-Petersburg-Trilogie 1)
(15)Aktuelle Rezension von: ilonas_buecherweltKlapptext
Eine große Liebe
Krieg und Umsturz
Träume, die nicht vergehen,
und Hoffnung, die niemals stirbtSankt Petersburg 1914: Fürstin Feodora dringt darauf, ihre erst siebzehnjährige Tochter zu verheiraten. Die junge Anastasija widersetzt sich dem Wunsch ihrer Mutter nicht, sorgt aber dafür, dass sie den Mann ihrer Jungmädchenträume ehelichen kann. Als sie übers Jahr am Arm des Großfürsten Iwan aus der Kirche tritt, ist das Glück auf ihrer Seite. Doch das Glück ist launisch. Schon bald verbündet es sich mit dem Leid dieser Tage.
An ihrem 98. Geburtstag blickt Anastasija auf ihr Leben zurück. Nicht nur einmal stand sie vor einem tiefen Abgrund, nicht nur einmal glaubte sie ins Verderben zu stürzen. Doch selbst bei den Gedanken an Not und Tod lächelt die alte Dame: Denn ihre Liebe, die beinahe ein Jahrhundert überdauert, bewahrt sie noch immer in ihrem Herzen.
Ein Blick in die Runde derer, die sich zu ihrem Ehrentag versammelt haben: Und Anastasija wähnt sich eine glückliche Frau.
Mein Fazit
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, denn die Autorin hat einen wunderbaren fesselnden Schreibstil. Zuerst war ich ein wenig skeptisch, da ich nicht gerade ein Freund Russlands bin, aber Anastasija musste ich einfach in mein Herz schließen und ich fand es sehr schön sie durch diesen Roman zu begleiten.
Der Schreibstil der Autorin ist außerdem sehr bildhaft, so dass ich mir wirklich alles wunderbar vorstellen konnte. Ich könnte mir diesen Roman sogar als Film vorstellen.
Mich hat Anastasijas Geschichte berührt, denn das Leben ist manchmal richtig hart und durch die Kriege wurde es nicht besser. Man kann sich wirklich glücklich schätzen, wenn man nicht in einem Land voller Krieg und Hass lebt.
Dieser Roman zeigt wieder einmal, wie gut es uns geht und wie schön wir es eigentlich haben.
Mich hat dieser Roman nachdenklich gemacht und gleichzeitig hat er mir interessante und spannende Lesestunden geschenkt.
Es ist eine wirklich faszinierende Familiengeschichte für die ich 5 Sterne vergebe. - Gusel Jachina
Suleika öffnet die Augen
(64)Aktuelle Rezension von: EmiliWenn der Roman nach etwa die Hälfte zu Ende wäre, gäbe es von mir nur Lobeshymnen. Doch leider war es nicht so. Ich habe mit großer Begeisterung die erste Hälfte des Romans gelesen. Geschichte einer armen Bäuerin, die mit 13 Jahren mit einem 30 Jahre älteren Mann verheiratet wurde, von gewaltiger Kraft. Bildreich und emotional. Ich litt mit Suleika und saugte jedes Wort der Geschichte ein.
Doch dann kam die Entkulakisierung und Kulakendeportation, unter die auch Suleika geriet. Die Reise wurde dermaßen detailreich beschrieben, dass es mir schon zu viel wurde. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen. Vor allem, da die Autorin in diesem Abschnitt des Romans die Charaktere nicht ausreichend ausgearbeitet hat, die kamen stellenweise zu kurz.
Das letzte Drittel ist auch nicht so gut gelungen, wie es könnte. Gusel Jachina hat die Entwicklung dermaßen gestrafft, dass es zwischen den wichtigen Handlungspunkten große Zeitsprünge gab. Suleikas Kind wurde in ein paar Kapiteln erwachsen, die Personen wurden mit einem Mal alt. Das flog nur so dahin, ohne die Entwicklungen tiefer zu betrachten.
Einige Geschehnisse oder Charaktere glitten an mir vorbei, ohne mich zu berühren, während den anderen wiederum die Aufmerksamkeit geschenkt worden ist.
Was ich unbedingt loben möchte, ist die Sprache der Gusel Jachina. Sie konnte die Natur, die Kälte, die Reise und andere Ereignisse sehr eindrucksvoll schildern, sodass man ein gutes Bild vor Augen hatte.
Meine Begeisterung für dieses Buch gilt nur für die erste Hälfte. Ich finde, dass die Autorin das hohe Niveau nicht bis zu Ende durchhalten konnte. Dennoch absolut lesenswerter und empfehlenswerter Roman.
- Leo Tolstoi
Auferstehung
(73)Aktuelle Rezension von: MilkjugMit der ihm eigenen Zudringlichkeit bietet Tolstoi hier die Geschichte eines von Reichtum und Bequemlichkeit eingelullten Mannes dar, der plötzlich mit Fragen zu Schuld, Gerechtigkeit und Verderben konfrontiert wird.
Die eigentliche Geschichte schwächelt vor sich hin während die Spannung eigenartigerweise mehr und mehr zunimmt.
Eindrucksvolle Szenen, beißende Kritik und Tolstois verzweifelt überzeugter Lösungsansatz - all dies endet abrupt. - Boris Pasternak
Doktor Shiwago
(87)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchNach dem Tod seiner Mutter kommt der zehnjährige Juri Schiwago zu seinem Onkel Nikolai Wedenjapin und reift bei ihm zum Mann heran. Er absolviert ein Medizinstudium und heiratet seine Jugendliebe Tonja. Parallel dazu lernen wir die hübsche Larissa Antipowa, genannt Lara, kennen und erfahren, wie sie als Erzieherin in einem Privataushalt anfängt und sich später zu einem Studium an der Universität entschließt. Bei einem tragischen Unfall lernen Juri und Lara sich kennen, verlieren sich aber wieder aus den Augen. Erst viele Jahre später, im großen vaterländischen Krieg, treffen sie einander wieder. Juri ist inzwischen ein angesehener Arzt, der von einer Gewehrkugel verletzt wurde. Lara hat sich als Krankenschwester freiwillig an die Front gemeldet und pflegt ihn im Lazarett gesund. Viel Zeit zum Durchatmen bekommen niemand, denn danach breitet sich die Februarrevolution von Moskau stetig weiter aus. Das ganze Land befindet sich im Umbruch und Dr. Schiwago wird von seiner Familie getrennt und zur Zwangsarbeit verurteilt. Als er nach vielen Jahren freikommt, trifft er Lara wieder und verliebt sich in sie. Anstatt zu seiner Familie zurückzukehren, bleibt er bei Lara, obwohl sie beide wissen, dass ihr Glück nicht von langer Dauer ist. Schließlich zwingen die Umstände sie zur erneuten Trennung und Juri versucht sein Leben allein unter Kontrolle zu bekommen. Doch nicht einmal seine Arbeit als Arzt sagt ihm mehr zu.
Boris Pasternaks berühmter Roman erzählt die Lebens- und Leidensgeschichte des Doktor Schiwago, festgemacht an vielen wichtigen Punkten der russischen Geschichte. Neben Hauptpersonen Juri und Lara tauchen mehrere hundert Personen auf – manche nur kurz, andere länger. Dadurch zeigt sich sowohl sein epochaler Umfang als auch seine größte Schwäche. Die Geschichte ist viel zu weitläufig erzählt. Vor allem ab dem Beginn der Februarrevolution ufert die Handlung immer weiter aus. Zig Kapitel haben nichts mit Juri oder Lara zu tun und man merkt deutlich, dass der Autor hier etwas den Fokus verloren hatte. Statt fortlaufender Handlung überwiegen ellenlange Dialoge und Monologe, damit scheinbar jede Person ihre Weltansicht detailliert erläutern kann. Leider setzt sich das bis zum Ende fort. Selbst nach Doktor Schiwagos unspektakulärem Tod ist die Geschichte nicht vorüber, sondern noch mehr Gespräche und Erkenntnisse müssen ausgetauscht werden. Hätte man da einiges gekürzt, es hätte dem Roman vermutlich nicht geschadet. Zumal die Geschichte durch (viel zu) vielen Ansichten eher sachlich erscheint und dadurch Gefühle und Leidenschaft meist ins Hintertreffen geraten. Man leidet daher auch nicht mit den Figuren, sondern weiß vorwiegend über die äußeren Umstände Bescheid. - Dirk Rossmann
Der neunte Arm des Oktopus
(105)Aktuelle Rezension von: KonfettiregenDie Idee des Buches hat mich sehr neugierig gemacht, das Buch an sich konnte mich jedoch leider nicht überzeugen, aber von vorne.
Dass die Welt an einem Kipppunkt steht und wir im Bezug auf den Klimawandel und das Artensterben dringend Lösungen brauchen ist denke ich für niemanden eine große Überraschung. So auch für die drei Großmächte Russland, China und die USA, die sich zu einer Klima-Allianz zusammen schließen und die Erde retten und Frieden schaffen wollen. Das Buch wird dabei aus Sicht verschiedener Personen in unterschiedlichen Situationen und Ländern erzählt und wechselt zwischen der Gegenwart und der Zukunft.
Die einzelnen Kapitel sind zum Teil sehr kurz geschrieben und es geht zunächst darum, alle Personen (und das sind einige) erst einmal vorzustellen, ohne, dass man dabei die Chance hat, einzelne Charaktere näher kennenzulernen. Die Sprünge in die Zukunft mit den Visionen fand ich interessant, jedoch die Klima-Allianz sehr unglaubwürdig. Wohl die wenigsten Menschen würden Wohlstand, Luxus, Sicherheit und Macht aufgeben, oder eine solche Chance nicht ausnutzen, um mehr Macht zu erhalten... Allgemein ist das Buch sehr politisch geschrieben und mir persönlich fehlt es an Spannung, die schnellen Wechsel zwischen Person, Zeit und Ort fand ich auch nicht so einfach. Auch das Ende fand ich sehr enttäuschend, wodurch ich als Leser nicht wirklich Lust auf den zweiten Teil verspüre.
Ich persönlich kann das Buch nur bedingt weiterempfehlen.
- Frank Argos
Todesfalle Zarengold
(7)Aktuelle Rezension von: Siko71Eine Truppe junger Studenten aus Moskau macht sich auf die Suche nach dem sogenannten Schatz des Zarengolds. Ihr Anführer Michail Kutusow jedoch, hat andere Pläne mit seinen Gehilfen. Auf der Suche nach dem Schatz erleben die Studenten recht merkwürdige Dinge, es gibt ernsthafte Verletzungen und Gefahren, dennen sie ausgesetzt sind. Als sie dann bei den "Yeti" landen, ist das Schicksal alle besiegelt...
Ein spannender Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen will, weil die Abfolge der Handlung hintereinander weggeht. Allerdings, und das ist mein Punkt Abzug, sind manche Passagen so ausfühlich geschildert, dass man glaubt ein Lexikon zu lesen. Ansonsten alles in allem eine glatte Weiterempfehlung und volle Sterne.
- Ada Dorian
Betrunkene Bäume
(106)Aktuelle Rezension von: FortiDas Buch startet in Sibirien, schätzungsweise irgendwann in den 1960'er Jahren. Weiter geht es dann in Berlin im 21. Jahrhundert. Dort spielt sich die Handlung dann größtenteils ab – irgendwie hatte ich mehr Wechsel zwischen den Zeitebenen erwartet, vielleicht mein Fehler. Die beiden Zeitstränge sind durch Erich verbunden – einem Baumliebhaber und -forscher. Das Thema Bäume fand ich interessant behandelt. Das hätte gerne noch vertieft werden können, denn die Geschichte in der Gegenwart mit Katharina fand ich nicht so überzeugend. Auch die angekündigte Freundschaftsgeschichte zwischen Katharina und Erich wurde etwas kurz abgehandelt. Was das Buch aber schafft (soweit ich das beurteilen kann): das Altern ehrlich zu beschreiben.
Erzählt ist das Buch in einer sehr klaren, schnörkellosen Sprache. Vielleicht auch dadurch erinnerten mich die Passagen über Katharina manchmal an ein Jugendbuch (was nicht schlimm ist).
Auf garkeinen Fall ein schlechtes Buch, aber auch nicht herausragend. Vielleicht wurde hier einfach zu viel zusammen gemischt. - Bettina Klusemann
Ein Ort names Taiga (Kurzgeschichte, Humor) (Die 'booksnacks' Kurzgeschichten Reihe)
(20)Aktuelle Rezension von: LadyMoonlight2012Dieser kurze Booksnack hat mich zwar unterhalten, aber leider irgendwie auch nicht vom Hocker gerissen. Für meinen Geschmack ist die Kurzgeschichte etwas zu klischeehaft, was Russen anbelangt und auch nicht ganz so lustig wie ich es mir erhofft hatte. Für zwischendurch ist der Booksnack aber ganz okay, die Geschichte liest sich schön flüssig. Von mir gibt es daher 2,5 Sterne, ich runde aber auf 3 Sterne auf. - Martin Cruz Smith
Die Spur des Bären
(6)Aktuelle Rezension von: nellscheDer Moskauer Ermittler Arkadi Renko macht sich auf die Suche nach seiner ehemaligen Geliebten Tatjana, denn sie ist nicht planmäßig aus Sibirien zurückgekehrt. Arkadi befürchtet, dass sie in Gefahr ist, denn als Enthüllungsjournalistin wollte sie einen durchaus skrupellosen Mann porträtieren.
Die Beschreibung dieses Thrillers und das toll gestaltete Cover haben mich total angesprochen. Und da ich noch kein Buch dieses Autors kannte, war ich umso mehr gespannt.
Leider hat mich das Buch von Anfang an einfach nur enttäuscht. Ich habe wirklich schon lange kein so schlechtes Buch mehr gelesen.
Der Schreibstil war nicht packend, sondern eher einschläfernd. Es fiel mir unglaublich schwer, weiterzulesen und bis zum Ende durchzuhalten. Am liebsten hätte ich das Buch schon spätestens nach dem ersten Viertel beiseite gelegt.
Die Charaktere blieben oberflächlich und blass, sie besaßen keinerlei Tiefe und mich konnte keiner von ihnen fesseln. Dies sollte aber zumindest bei dem Hauptcharakter, egal ob sympathisch oder nicht, sein. Hier leider Fehlanzeige.
Die Story selbst konnte mich leider gar nicht packen. Alles wurde tendenziell langweilig und ohne Pfiff erzählt. Dazu gab es noch ganz viel Verwirrung und aufgebauschtes Nebensächliches. Spannung habe ich hier vergeblich gesucht. Da frage ich mich natürlich, wieso dieses Buch als Thriller deklariert wurde. Bei mir kam wirklich Null Spannung auf.
Dieses Buch war ein absoluter Flop und ich vergebe 1 von 5 Sternen.