Bücher mit dem Tag "sibirien"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sibirien" gekennzeichnet haben.

179 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.274)
    Aktuelle Rezension von: sabeck

    Wie in vielen seiner Werke, schafft Ken Follett es auch in diesem Buch eine Vielzahl an komplexen Charakteren zu erschaffen, deren Leben man als Leser gerne verfolgt. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil der Jahrhunderttrilogie, die im gesamten 20. Jhdt. spielt. Der erste Band behandelt die Geschehnisse vor, während und kurz nach dem 1. Weltkrieg. 

    Charaktere unterschiedlichster Herkunft: Adelige, Hausmädchen und Fabrikarbeiter aus allen wichtigen Handlungsorten: England, Deutschland, Russland, Amerika, spielen die Hauptrollen. Sie sind allesamt sehr menschlich, wodurch ihre Schicksale oft sehr berührend, manchmal jedoch auch frustrierend sind. 

    Wie immer recherchierte Ken Follett sehr ausführlich für sein Werk, wodurch reale Charaktere, wie der amerikanische Präsident, mit den erfundenen Figuren gekonnt verschmelzen.

    Fazit: Sehr informativ und trotzdem nicht langweilig, auch wenn der Einstieg durch die vielen neuen Charaktere etwas zäh ist.

  2. Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783596907304)
    Fjodor M. Dostojewski

    Verbrechen und Strafe

     (162)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    Rodion Romanowitsch Raskolnikow, ein ehemaliger Student, fristet ein ärmliches Dasein und muss immer wieder Geld bei einer alten Wucherin leihen. Da er sich zu Höherem berufen fühlt und die alte Frau für ihn nur eine Laus ist, will er sie umbringen. Nachdem Raskolnikow seinen Plan umgesetzt hat, plagt ihn jedoch sein Gewissen und die Polizei gerät auf seine Spur. Wird er mit seiner Tat davonkommen oder nicht? 


    „Verbrechen und Strafe“ ist mein erstes Werkt von Fjodor Dostojewski und ich wusste vorher nicht, dass Elemente eines Kriminalromans in dieses Buch eingeflossen sind. So wurde es unerwarteterweise phasenweise echt spannend. Vor allem Raskolnikows Katz-und-Maus-Spiel mit den Ermittlern und der verbale „Showdown“ mit Porfirij Petrowitsch waren ganz großartig herausgearbeitet.

    Durch die Ermordung der Alten glaubt Raskolnikow der Menschheit etwas Gutes zu tun, da er „unwertes“ Leben beseitigt. Wenn ihr euch jetzt fragt, „Habe ich das nicht schon einmal irgendwo gehört?“ oder es euch beklemmend aktuell vorkommt, dann geht es euch wie mir. Gerade die Aktualität der zugrundeliegenden Motive des Protagonisten, gepaart mit dem Blick auf arme und reiche Menschen in Sankt Petersburg, auf die man im Roman trifft, haben mich begeistert! Dadurch wird „Verbrechen und Strafe“ zu einem zeitlosen Meisterwerk.


    Es gibt noch einige weitere Erzählstränge, die sich um Sonja und Raskolnikows Familie drehen. Dabei geht es wieder um Armut und um Wege, daraus zu entkommen. Außerdem wird ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft gezeichnet. Dies hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.


    Die Charaktere sind alle gut gezeichnet: Dunja gefiel mir extrem gut mit ihrer Charakterstärke, Dmitrij lockert die Handlung auf und bringt eine humorvolle Note mit ein, Sonja ist eine gute Seele und verantwortlich für die Läuterung Raskolnikows. Luschin ist ein Narzisst, Swidrigajlow ein widerlicher Pädophiler und Porfirij Petrowitsch ein gerissener Ermittler.


    Mit Swetlana Geiers Übersetzung bin ich sehr gut zurechtgekommen. Der Stil eines Romans aus dem 19. Jahrhundert wird als Rahmen beibehalten, doch lockern zeitgenössische Worte und ein modernerer Satzbau das Ganze auf lassen den Leser nicht ermüden. So macht das Lesen russischer Klassiker Spaß! Ich bin mir sicher, dass ich gerne noch zu weiteren Werken Dostojewskis greifen werde. 

  3. Cover des Buches Betrunkene Bäume (ISBN: 9783548290508)
    Ada Dorian

    Betrunkene Bäume

     (106)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Das Buch startet in Sibirien, schätzungsweise irgendwann in den 1960'er Jahren. Weiter geht es dann in Berlin im 21. Jahrhundert. Dort spielt sich die Handlung dann größtenteils ab – irgendwie hatte ich mehr Wechsel zwischen den Zeitebenen erwartet, vielleicht mein Fehler. Die beiden Zeitstränge sind durch Erich verbunden – einem Baumliebhaber und -forscher. Das Thema Bäume fand ich interessant behandelt. Das hätte gerne noch vertieft werden können, denn die Geschichte in der Gegenwart mit Katharina fand ich nicht so überzeugend. Auch die angekündigte Freundschaftsgeschichte zwischen Katharina und Erich wurde etwas kurz abgehandelt. Was das Buch aber schafft (soweit ich das beurteilen kann): das Altern ehrlich zu beschreiben.

    Erzählt ist das Buch in einer sehr klaren, schnörkellosen Sprache. Vielleicht auch dadurch erinnerten mich die Passagen über Katharina manchmal an ein Jugendbuch (was nicht schlimm ist).

    Auf garkeinen Fall ein schlechtes Buch, aber auch nicht herausragend. Vielleicht wurde hier einfach zu viel zusammen gemischt.

  4. Cover des Buches Suleika öffnet die Augen (ISBN: 9783746634517)
    Gusel Jachina

    Suleika öffnet die Augen

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                         

    Wenn der Roman nach etwa die Hälfte zu Ende wäre, gäbe es von mir nur Lobeshymnen.   Doch leider war es nicht so. Ich habe mit großer Begeisterung die erste Hälfte des Romans gelesen. Geschichte einer armen Bäuerin, die mit 13 Jahren mit einem 30 Jahre älteren Mann verheiratet wurde, von gewaltiger Kraft. Bildreich und emotional. Ich litt mit Suleika und saugte jedes Wort der Geschichte ein.


    Doch dann kam die Entkulakisierung und Kulakendeportation, unter die auch Suleika geriet. Die Reise wurde dermaßen detailreich beschrieben, dass es mir schon zu viel wurde. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen. Vor allem, da die Autorin in diesem Abschnitt des Romans die Charaktere nicht ausreichend ausgearbeitet hat, die kamen stellenweise zu kurz.


    Das letzte Drittel ist auch nicht so gut gelungen, wie es könnte. Gusel Jachina hat die Entwicklung dermaßen gestrafft, dass es zwischen den wichtigen Handlungspunkten große Zeitsprünge gab. Suleikas Kind wurde in ein paar Kapiteln erwachsen, die Personen wurden mit einem Mal alt. Das flog nur so dahin, ohne die Entwicklungen tiefer zu betrachten.

    Einige Geschehnisse oder Charaktere glitten an mir vorbei, ohne mich zu berühren, während den anderen wiederum die Aufmerksamkeit geschenkt worden ist.


    Was ich unbedingt loben möchte, ist die Sprache der Gusel Jachina. Sie konnte die Natur, die Kälte, die Reise und andere Ereignisse sehr eindrucksvoll schildern, sodass man ein gutes Bild vor Augen hatte.


    Meine Begeisterung für dieses Buch gilt nur für die erste Hälfte. Ich finde, dass die Autorin das hohe Niveau nicht bis zu Ende durchhalten konnte. Dennoch absolut lesenswerter und empfehlenswerter Roman.  

                            

  5. Cover des Buches »Das drucken Sie aber nicht!« (ISBN: 9783492242684)
    Fjodor Michailowitsch Dostojewski

    »Das drucken Sie aber nicht!«

     (495)
    Aktuelle Rezension von: Anke_Kuehne

    Tolles Buch, ich bin nachhaltig beeindruckt!!! Dostojewski schrieb es vor über 150 Jahren und er ist moderner als viele Politiker heute… Sprachlich ist es sperrig und brillant. Außerdem war mir diese russische Epoche bislang unbekannt, ich habe viel gelernt.

  6. Cover des Buches Jakobs Mantel (ISBN: 9783426304426)
    Eva Weaver

    Jakobs Mantel

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Sahnchen

    Das ist eins meiner Lieblingsbücher. Super geschrieben. Kann ich nur empfehlen. 

  7. Cover des Buches Der Tag X (ISBN: 9783453439306)
    Titus Müller

    Der Tag X

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Corrado

    Vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse, in der noch jungen DDR, die am Tag X, dem 17. Juni 1953 in einem Aufstand weiter Teile der Bevölkerung kulminierten, lässt uns Titus Müller in seinem Roman teilhaben an den Schicksalen einer Handvoll Menschen, deren Leben dadurch nachhaltig beeinflusst wurde. Er tut dies auf eine Weise, die den Leser in atemlose Spannung versetzt, die mitreißt, die aber auch verstört und bedrängt, die jedoch gleichzeitig tiefe Einsichten in eine Zeit vermittelt, die, so möchte man sich am Ende dankbar sagen, der Vergangenheit angehört! Unserer Vergangenheit, mit der ein weiteres unrühmliches Kapitel in die Geschichtsbücher geschrieben wird.

    Der Autor versteht es grandios, geschichtliche Fakten, Informationen zur damaligen politischen Lage im Ostblock als auch im Westen mit einer Romanhandlung zu verknüpfen, die den Leser lange nicht loslassen wird. Er zeigt Schritt für Schritt, fast analytisch, und immer nachvollziehbar, die Gründe auf, die zur Erhebung des Volkes führten.

    Noch jung ist sie, die Deutsche Demokratische Republik, der Zweite Weltkrieg mit all seinen Gräueln ist vor gar nicht langer Zeit zu Ende gegangen. Die Menschen könnten aufatmen, in Freiheit weiterleben... Ja, im Westen des geteilten Deutschlands begann tatsächlich eine neue, eine bessere Zeit, die Entbehrungen der Kriegsjahre sind vorüber. Nicht so im sowjetisch besetzten Deutschland! Mangel, Repressalien, Schikane, Bespitzelung sind an der Tagesordnung. Vorsichtig müssen sie sein mit dem was sie sagen und tun, die Werktätigen, Angst ist ihr ständiger Begleiter. Allenthalben herrscht Unsicherheit. Das Volk wird immer unzufriedener....

    In der geteilten Stadt Berlin lernen wir Nelly kennen, eine junge Frau, deren Vater kurz nach dem Krieg in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zusammen mit anderen Wissenschaftlern in die UdSSR deportiert wurde. Ein einschneidendes Erlebnis, das Nelly geprägt hat. Sie ist aufmüpfig. Sie unterwirft sich dem sozialistischen System nicht, sie lässt sich ihre Überzeugungen nicht nehmen... Dafür nimmt sie erhebliche Nachteile in Kauf! Dann ist da Wolf, ein junger Uhrmacher, der sich in Nelly verliebt. Er ist Kind des Systems, kann Nellys Handlungen nicht verstehen. Doch - auch er kann über sich hinauswachsen.... Doch noch ein weiterer Mann interessiert sich für Nelly: der schillernde, rätselhafte Ilya, ein junger Russe, der im Dienste Moskaus steht. Welche Verbindung besteht zwischen den beiden? Um diese drei Hauptakteure bewegen sich eine Reihe weiterer Charaktere: Eine adlige alte Russin, die es in den Zwanziger Jahren nach Berlin verschlagen hat. Lotte, eine alleinerziehende Mutter dreier Söhne aus Halle, deren Mann sich in den Westen abgesetzt hat und die unversehens in den Strudel um den Tag X hineingezogen wird. Ihr Vetter, ein junger Doktorand an der Universität Halle und dessen unzufriedene Frau.. Die beiden geraten unfreiwillig in die Demonstrationen der Aufständischen Und schließlich ein Hauptfeldwebel, mit dem die einsame Lotte eine Beziehung eingehen möchte.... Noch einige Nebenfiguren gesellen sich hinzu, die ein für die damalige Zeit repräsentatives Kaleidoskop bilden.

    Mit "Der Tag X", spannend wie ein Kriminalroman mit Elementen aus Spionageroman, aus Drama und Tragödie, ist Titus Müller ein wahres Meisterwerk gelungen, das auch sprachlich eine Ausnahmestellung einnimmt. Eine Empfehlung für jeden, der Wert legt auf guten Stil und differenzierte Ausdrucksweise -  und natürlich für alle, die ein wichtiges Stück Zeitgeschichte verstehen lernen wollen!

  8. Cover des Buches Doktor Shiwago (ISBN: 9783100022455)
    Boris Pasternak

    Doktor Shiwago

     (86)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Nach dem Tod seiner Mutter kommt der zehnjährige Juri Schiwago zu seinem Onkel Nikolai Wedenjapin und reift bei ihm zum Mann heran. Er absolviert ein Medizinstudium und heiratet seine Jugendliebe Tonja. Parallel dazu lernen wir die hübsche Larissa Antipowa, genannt Lara, kennen und erfahren, wie sie als Erzieherin in einem Privataushalt anfängt und sich später zu einem Studium an der Universität entschließt. Bei einem tragischen Unfall lernen Juri und Lara sich kennen, verlieren sich aber wieder aus den Augen. Erst viele Jahre später, im großen vaterländischen Krieg, treffen sie einander wieder. Juri ist inzwischen ein angesehener Arzt, der von einer Gewehrkugel verletzt wurde. Lara hat sich als Krankenschwester freiwillig an die Front gemeldet und pflegt ihn im Lazarett gesund. Viel Zeit zum Durchatmen bekommen niemand, denn danach breitet sich die Februarrevolution von Moskau stetig weiter aus. Das ganze Land befindet sich im Umbruch und Dr. Schiwago wird von seiner Familie getrennt und zur Zwangsarbeit verurteilt. Als er nach vielen Jahren freikommt, trifft er Lara wieder und verliebt sich in sie. Anstatt zu seiner Familie zurückzukehren, bleibt er bei Lara, obwohl sie beide wissen, dass ihr Glück nicht von langer Dauer ist. Schließlich zwingen die Umstände sie zur erneuten Trennung und Juri versucht sein Leben allein unter Kontrolle zu bekommen. Doch nicht einmal seine Arbeit als Arzt sagt ihm mehr zu.
    Boris Pasternaks berühmter Roman erzählt die Lebens- und Leidensgeschichte des Doktor Schiwago, festgemacht an vielen wichtigen Punkten der russischen Geschichte. Neben Hauptpersonen Juri und Lara tauchen mehrere hundert Personen auf – manche nur kurz, andere länger. Dadurch zeigt sich sowohl sein epochaler Umfang als auch seine größte Schwäche. Die Geschichte ist viel zu weitläufig erzählt. Vor allem ab dem Beginn der Februarrevolution ufert die Handlung immer weiter aus. Zig Kapitel haben nichts mit Juri oder Lara zu tun und man merkt deutlich, dass der Autor hier etwas den Fokus verloren hatte. Statt fortlaufender Handlung überwiegen ellenlange Dialoge und Monologe, damit scheinbar jede Person ihre Weltansicht detailliert erläutern kann. Leider setzt sich das bis zum Ende fort. Selbst nach Doktor Schiwagos unspektakulärem Tod ist die Geschichte nicht vorüber, sondern noch mehr Gespräche und Erkenntnisse müssen ausgetauscht werden. Hätte man da einiges gekürzt, es hätte dem Roman vermutlich nicht geschadet. Zumal die Geschichte durch (viel zu) vielen Ansichten eher sachlich erscheint und dadurch Gefühle und Leidenschaft meist ins Hintertreffen geraten. Man leidet daher auch nicht mit den Figuren, sondern weiß vorwiegend über die äußeren Umstände Bescheid.

  9. Cover des Buches Das gläserne Meer (ISBN: 9783832197971)
    Josh Weil

    Das gläserne Meer

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Christian_liest
    Dima und Jarik sind unzertrennliche Zwillinge die auf dem Bauernhof des Onkels aufwachsen. Beide arbeiten in einem Gewächshaus "Oranzeria". Das gläserne Meer welches aufgrund reflektierender Spiegel geschaffen wurde um den ewigen Tag herzustellen. So wird sichergestellt das das Gewächshaus noch produktiver arbeiten kann. Schon bald verbindet die beiden nicht mehr das Abenteuer und die russischen Sagen sondern nur noch die Arbeit. Ihre Lebensläufe kläffen immer mehr auseinander, der eine als Erfolgreicher Geschäftsmann mit Frau und Kind, der andere Zwilling der dem ganzen hinterherhingt. Ein dicker Wälzer mit einem sehr schönem Cover und einem tollen Titel. Wenn man erst man den Schreibstil versteht und sich gewöhnt geht das Buch runter wie Öl. Die Geschichte ist schön detailliert und liebevoll geschrieben. Einige Wörter waren mir unbekannt, das ist aber das einzige Manko an dem Buch. Würde ich immer wieder lesen.
  10. Cover des Buches Fegefeuer (ISBN: 9783442713042)
    Sofi Oksanen

    Fegefeuer

     (109)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Das teilweise sehr drastische Buch schildert literarisch herausragend wie Gräueltaten in Krieg und Diktatur zu immer neuer Gewalt und Grausamkeit führen. Im Gegensatz zu vielen historischen Werken stehen dabei nicht Männer, Stadtbewohner oder Bürger der großen Kriegsnationen des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt, sondern die Geschichten der Frauen.

  11. Cover des Buches Und in mir der unbesiegbare Sommer (ISBN: 9783551313331)
    Ruta Sepetys

    Und in mir der unbesiegbare Sommer

     (111)
    Aktuelle Rezension von: ariadne
    Ich wusste schon von vornherein, dass mir das Buch sehr gut gefallen würde und wurde zum Glück auch nicht enttäuscht.
    Über die Baltischen Länder im 2. Weltkrieg weiß ich leider viel zu wenig und war froh, dass mir dabei dieser Roman etwas mehr Licht in meine dunkle Wissenslücke gebracht hat. 
    Auch wenn die Figuren der Geschichte erfunden sind, so stellen sie doch repräsentativ das Schicksal vieler Tausender Menschen dar, die von dem sowjetischen Regime deportiert, gefangen, und ermordet wurden. Ein dunkles Kapitel zum Krieg, das hoffentlich noch viel mehr erforscht werden wird.
    Von der Autorin werde ich mir auf jeden Fall noch weitere Bücher besorgen.
    Einzig der Erzählstil war mir etwas zu "jugendlich" gehalten, aber das sollte wohl vielen jungen Lesern ein Anreiz sein, sich mit dieser Geschichte zu befassen.
  12. Cover des Buches Roter Herbst in Chortitza (ISBN: 9783765509889)
    Tim Tichatzki

    Roter Herbst in Chortitza

     (18)
    Aktuelle Rezension von: vielleser18
    Was für ein bewegender Roman !

    Erzählt wird die Geschichte von Willi und seinem Freund Maxim. Willi gehört zu der Mennonitengemeinde von Osterwick, einem kleinen Ort in der Ukraine. Ihre Vorfahren kamen auf Einladung von Katharina der Großen aus Deutschland und besiedelten die Gebiete. Von den Menschen, die 1919, als die Geschichte beginnt,  in Osterwick lebten, hat kaum einer Deutschland je gesehen, dennoch werden Sprache und Traditonen von Generation zu Generation weitergegeben. Genauso wie das Rechts der Mennoniten auf Kriegsdienstverweigerung.
    1919 herrscht Bürgerkrieg. Der erste Weltkrieg ist zu Ende, der Zar gestürzt. Es herrst Gewalt und Willkür, Kämpfe zwischen den "Roten und den "Weißen" - und mittendrin Willi und sein Freund Maxim. Maxim und sein Vater konnten nach Osterwick flüchten, während seine Mutter und seine zwei Schwestern gefangen genommen wurden. Die kommende Zeit wird eine Zerreißprobe, nicht nur für die Freunde, sondern auch für die Dorfbevölkerung.
    Repressalien, Konfizierungen und hohe Abgabequoten, die erfüllt werden sollen. Sollte man sich wehren ? Wie lang kann alles ertragen und erduldet werden?
    Hier beginnt die Geschichte von Willi und Maxim und führt uns durch die bitteren Jahre bis 1947. Am Ende des Buches rundet noch ein Ausblick auf 70 Jahre später die Geschichte ab.

    Es ist keine reine fiktive Geschichte, es sind die Erinnerungen und Erlebnisse seiner Schwiegermutter, die der Autor Tim Tachatzki zu diesem Roman verarbeitet hat. Damit sie nie in Vergessenheit geraten. Ihre Geschichte ist die von vielen. Es sind die Erinnerungen an Zeiten des Umbruchs, der Willkür, der Diktatur und Krieg, geprägt von Gewalt und Hungersnöten, Zeiten, in denen es ums reine Überleben, aber auch um das Festhalten am Glauben ging. Es geht um die Opfer und ihr Leid, aber auch die Täter werden beschrieben.

    Die Sichtweisen verändern sich im Buch, die Grausamkeiten werden so ziemlich deutlich beschrieben. Keine leicht Lektüre, man fühlt und leidet mit. Nicht alles ist leicht zu ertragen. Dennoch ist es wichtig, dass es erzählt wird, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

    Von mir bekommt "Roter Herbst in Chortitza" volle Leseempfehlung. Wichtiges Thema, fesselnd erzählt  - die Geschichte einer Russlanddeutschen Familie, aber auch die einer dunklen Zeit.
  13. Cover des Buches Der Rabe (ISBN: 9783328100027)
    Lionel Davidson

    Der Rabe

     (24)
    Aktuelle Rezension von: himbeerbel

    „Inmitten der sibirischen Steppe liegt ein Geheimnis begraben, von dem nur eine Handvoll Menschen wissen: ein unterirdisches russisches Forschungslabor. Offiziell existiert es nicht, und wer einmal dort ist, wird es nie wieder verlassen. Doch der Biologe Rogatschow weiß, dass das, was dort geschieht, nicht im Eis verborgen bleiben darf. Er schickt einen verschlüsselten Hilferuf an den einen Mann, der die Wahrheit ans Licht bringen kann: Dr. Johnny Porter, eigenwilliger Einzelgänger indianischer Abstammung, Mikrobiologe und Sprachgenie, begibt sich auf die lebensgefährliche Mission nach Sibirien.“

    So lautet der Klappentext, den ich hier komplett zitiere und der mich innerlich auf einen Thriller eingestimmt hat, der in der nahen Gegenwart spielt und von dem ich mir erhofft hatte, dass er mir eine spannende Geschichte über ein ominöses gefährliches unterirdisches Forschungslabor erzählen würde. Stattdessen wurde jedoch die lebensgefährliche abenteuerliche Geschichte von Johnny Porter erzählt, der sich zur Zeit des kalten Krieges auf den Weg macht, um die Geheimnisse dieses Forschungslabors ans Tageslicht zu bringen.

    Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Der Autor nimmt sich viel Zeit, um seinen Protagonisten darzustellen, ihn planen und handeln zu lassen. Das sorgt zwar stellenweise dafür, dass sich die Handlung zieht und man dem Buch die Bezeichnung Thriller aberkennen möchte, aber letztlich sorgt auch diese Genauigkeit in dem Aufbau des Charakters dafür, dass man ihm seine Taten schließlich auch zutraut. Alles ist logisch durchdacht und immer wieder gerät man darüber ins Staunen, wie ausgefeilt die Pläne des Protagonisten sind und wie wohl überlegt er zu jeder Zeit handelt.

    Und doch habe ich während des Lesens immer der im Prolog kurz erwähnten Forschungsstation entgegen gefiebert. Nach knapp 2/3 des Buches war es schließlich so weit, aber dieser Teil wurde für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt. Gerne hätte ich mehr darüber erfahren und war letztlich von diesem Teil der Geschichte eher enttäuscht.

    Gegen Ende nimmt dieser Thriller dann allerdings nochmal richtig Fahrt auf und mündet in einem runden schlüssigen Ende, bei dem keine Fragen mehr offen bleiben. Obwohl mir das Buch letztlich nicht die Geschichte geliefert hat, die ich ursprünglich erwartet hatte, konnte es mich dennoch überzeugen und ich habe es trotz einiger Längen gerne gelesen.

    Wer einen gut durchdachten und abenteuerlichen Thriller in Agenten-Manier lesen möchte, dessen Schauplatz überwiegend im eisig kalten Sibirien zur Zeit des kalten Krieges spielt, dem sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt.
  14. Cover des Buches Sturmzeit (ISBN: 9783734105982)
    Charlotte Link

    Sturmzeit

     (415)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Man lernt sowohl die Familie sehr gut kennen und lieben oder hassen, als auch die jeweiligen Dinge die sich in der Zeit tatsächlich abspielten. Geschichtliche Fakten in Romanform kann man sich einfach besser merken. Auch hier freue ich mich auf die beiden weiteren Teile der Trilogie.

  15. Cover des Buches Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß (ISBN: 9783442489145)
    Wladimir Kaminer

    Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß

     (19)
    Aktuelle Rezension von: LilStar

    Wer bereits Bücher von Wladimir Kaminer gelesen hat, der weiß bereits, was er hier bekommen wird. In der Vergangenheit gab es bereits Bücher mit Geschichten über seine Mutter, ebenso wie über seine Kinder und auch die Schwiegermutter geschrieben hat, ist nun halt seine Frau dran.

    In diesem Buch finden sich zahlreiche kurze Geschichten, die Kaminer in einer super-lockeren und sehr amüsanten Art erzählt. Sie alle sind aus dem Leben, dem Alltag gegriffen und haben mit seiner Frau zu tun und alles was um sie herum wichtig ist und mit ihr zu tun hat.

    Kaminer erzählt sowohl über die diversen Macken seiner Frau, als auch ganz konkrete Dinge. Dabei erfährt man als Leser eine Menge über Olga, wie seine Frau heißt. Er wird dabei aber niemals bloßstellend, sondern erzählt immer amüsant, aber dennoch voller Respekt. Man könnte es glatt als kleine Liebeserklärung an seine Frau auffassen.

    Ich würde ja gerne noch mehr darüber schreiben, aber inhaltlich wäre alles weitere ein Spoiler und außerdem muss man sich selbst auf dieses Buch und die Geschichten einlassen. Mir hat es jedenfalls gut gefallen und ich habe die Lektüre sehr genossen!

    Fazit

    Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß von Wladimir Kaminer ist eine tolle Sammlung kleiner, aus dem Alltag gegriffener Geschichten über Olga, der Frau des Autors. Es ist amüsant die Gedanken von Kaminer über seine Frau zu verfolgen und hat sich gut lesen lassen. Ich mochte diese kleinen Geschichten sehr – Leseempfehlung!

  16. Cover des Buches Roter Zar (ISBN: 9783426510490)
    Sam Eastland

    Roter Zar

     (45)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1929: Pekkala war das Smaragdauge des Zaren, sein besonderer Ermittler. Nach Jahren im Gulag in Sibirien, bittet man ihn schließlich den Tod der Zarenfamilie zu untersuchen, und stellt ihm im Zuge dessen seine Freiheit in Aussicht.

    „Roter Zar“ ist der erste Band einer Reihe und bereits 2010 entstanden. Mir hat die Erzählweise gut gefallen, abwechselnd erfährt man das aktuelle Geschehen bzw. Pekkalas Erinnerungen aus der Zeit vorher, wir erfahren so, wie er das Smaragdauge des Zaren wurde, und schließlich im Gulag landete. Pekkala ist ein interessanter Charakter, den man gut kennenlernt. Er versucht sein bestes zu geben, hat aber auch Schwächen. Ich bin gespannt, wie er sich im Laufe der weiteren Bände entwickeln wird.

    Es gibt zwei weitere wichtige Charaktere, die Pekkala bei seinen Ermittlungen zur Seite stehen, einer ist recht zwielichtig, und stammt aus Pekkala Vergangenheit, der andere ist ein junger Mann, der eigentlich Küchenchef werden wollte, nun aber Kommissar ist. Wahrscheinlich wird einer der beiden zukünftig weiter eine Rolle spielen, auch hier bin ich gespannt.

    Natürlich weiß man heute, was mit den Romanows passiert ist, im Anhang finden sich dazu auch Anmerkungen des Autors. Trotzdem ist es interessant, den Ermittlungen zu folgen, die nicht ganz den historischen Verlauf wiedergeben. Man erfährt auch ein bisschen darüber, wie man im bolschewikischen Russland lebt, und auch Stalin tritt auf. Der Fall hat einige überraschende Wendungen, ganz zufrieden bin ich mit der Auflösung nicht, ich frage mich, warum Pekkala das mit seinen Erfahrungen und Fähigkeiten nicht früher erkannt hat – aber, wenn man bedenkt, was er alles erlebt hat, ist es auch nicht ganz unwahrscheinlich. Es fehlt vielleicht ein bisschen an Spannung, aber die habe ich hier auch gar nicht gebraucht, viel interessanter waren die einzelnen Entwicklungen, die Menschen und Hintergründe.

    Mir hat der Roman gut gefallen, auch wenn er ein bisschen die Geschichte beugt, wenn man aber die vielen Gerüchte rund um das, was mit den Romanows geschah, kennt, hätte es immerhin so sein können. Pekkala ist eine interessante Figur, ich freue mich darauf, ihn in weiteren Romanen wiederzutreffen. Von mir gibt es 4 Sterne, da mir die Auflösung nicht ganz logisch erscheint, insgesamt ist der Roman aber lesenswert.

  17. Cover des Buches In Zeiten des abnehmenden Lichts (ISBN: 9783499267536)
    Eugen Ruge

    In Zeiten des abnehmenden Lichts

     (248)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Dieser Roman zeigt eine Familiengeschichte, die alle Facetten des 20. Jahrhunderts umfasst, Die großen politischen Umwälzungen dieser Zeit spiegeln sich in den Personen, vom Exil in Mexiko über schwierige Jahre in der Sowjetunion bis zu den engen Lebensumständen in der DDR und schließlich zur Zeit nach der Wende..Köstliche drastische Szenenbeschreibungen wechseln ab mit Versuchen der verschiedenen Personen, einander zu verstehen. Das gelingt kaum, zu wenig Gemeinsames findet sich, zu verschieden sind die Lebenserfahrungen. Der Großvater Wilhelm, dessen 90. Geburtstag  als Rahmenerzählung dient, ist genau so ein Charakterkopf wie sein Sohn Kurt und sein Enkel Alexander, aber jeder auf anderem Gebiet. Die Frauen werden liebevoll und teilweise skurril geschildert, so Kurts Schwiegermutter Iwanowna, die aus Russland geholt wurde und im Nachwende-Deutschland nicht zurechtkommt.. Insgesamt sind der leise Humor und die reflektierenden Gedanken des totkranken Alexander so bewegend, dass die etwas mühsam zu lesenden Mosaiksteine der verschiedenen Zeiten sich zusammenrfügen.
    Für geduldige Leser ein großes Lesevergnügen.

  18. Cover des Buches Sibirisch Rot (ISBN: 9783426513934)
    Sam Eastland

    Sibirisch Rot

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Sato

    Sibirisch Rot - Pekkalas dritter Fall

    Kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges muss Pekalla auf Befehl Stalins zurück nach Sibirien, genauer nach Borodok, dem Arbeitslager in welchem er neun Jahre verbracht hatte. Er soll dort den Mord an einem Häftling aufklären, ungewöhnlich, das Stalin das Ende eines Häftlings interessiert - und er muss verdeckt ermitteln, was bedeutet das Pekalla als Häftling in diese Hölle zurückkehrt.

    Aber das ist nicht alles, was sich aus seiner Vergangenheit ans Licht bewegt. Der getötete Gefangene hatte während der Revolution zu den Truppen gehört, welche das Zarengold nach Sibirien in Sicherheit bringen sollten. In den Wirren der Kämpfe geriet ein Großteil des Goldes in die Hände der Roten und die Truppen wurden geschlagen, die Überlebenden landeten in den Gulags.

    Als Pekalla in Borodok eintrifft leben noch drei ehemalige Weißgardisten, noch immer hoffend, ihr ehemaliger Ko0mmandeur kommt sie befreien. Doch dieser ist eigentlich tot, erschossen vor Pekallas Augen, jedoch stellt sich heraus, das es sich dabei um einen Doppelgänger handeltet und der Oberst bereits im Lager versteckt lebt. Und sein Erscheinen gilt weniger der Befreiung seiner Leute als vielmehr jenem Teil das Zarengoldes, welchen er retten konnte und auf der Flucht versteckt hat.

    Ein von Anfang bis Ende spannendes Buch, die Erzählung ist durchsetzt von Rückblenden in die Zeiten vor und während der Revolution. Geschichtlich gut recherchiert bietet Sam Eastland einen interessanten Überblick der Ereignisse in Sibirien zwischen 1918 und 1920, insbesondere zum Zug der tschechoslowakischen Legion, eine heutzutage weithin unbekannte Partei in dem Spiel um die Macht.

    Für mich der bislang beste Pekalla - vorbehaltlos zu empfehlen. 

  19. Cover des Buches Kolyma (ISBN: 9783641111472)
    Tom Rob Smith

    Kolyma

     (282)
    Aktuelle Rezension von: nord_zeilen

    Bereits ab der ersten Szene des Buches, baut der Autor Spannung auf. Diese Spannung wird immer wieder durch kleine Verfolgungsjagden oder anderen Zwischenereignissen gesteigert. Die Atmosphäre ist detailreich beschrieben, sodass mir das Buch an manchen Stellen sogar zu brutal war. Ab und zu musste ich es weglegen, um die Geschehnisse im Buch zu verarbeiten. Grundlegende Geschichtskenntnisse sind in diesem Fall sinnvoll, um den Geschichtsstrang zu verstehen.

    Der Hauptcharakter Leo Demidow ist mir zu Anfang sehr sympathisch, allerdings ändert sich das im Laufe des Buches. Leo setzt sein Leben auf`s Spiel, um seine Tochter zu retten, die ihn hasst und seine Liebe nicht erwidert. Dieses Verhalten erscheint mir naiv und ich kann seine Handlungen nicht immer nachvollziehen.

    Obwohl das Buch immer wieder in Zeitabschnitte gegliedert ist, gehen mir manche Geschehnisse zu schnell. Dabei geht es nicht um fehlendes Verständnis, sondern darum, dass die Ereignisse in der Realität nicht so schnell ablaufen können.

    Insgesamt kann das Buch den Leser durch die durchgehende Spannung sowie den lebhaften und detailreichen Schreibstil fesseln, weshalb ich das Buch mit vier Sternen bewerte.

  20. Cover des Buches Vampire Academy - Blutschwur (ISBN: 9783802585722)
    Richelle Mead

    Vampire Academy - Blutschwur

     (993)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Die Vampire Academy von Richelle Mead geht mit "Blutschwur" in die vierte Runde. Das letzte Buch war am Ende ziemlich dramatisch und traurig, aber Rose Hathaway, als Dhampir eigentlich dazu bestimmt nach ihrer Ausbildung Wächterin ihrer besten Freundin und letzten lebenden Dragomir zu werden, kehrte ihrem alten Leben komplett den Rücken zu. Schmiss zwei Monate vor Ausbildungsende ihre Zukunft weg und verließ ihre beste Freundin mit ziemlich harten Worten, nur, um nach Sibirien zu reisen um dort ein Versprechen gegenüber ihrer großen Liebe zu halten. Mission: Töten... oder sterben.

    "Blutschwur" beginnt irgendwie nur sehr langsam. Rose ist in Russland um nach Dimitri zu suchen, da er in der letzten Schlacht nach einem Strigoiangriff auf die Schule verwandelt wurde und verschwand. Die beiden gaben sich das Versprechen niemals so ein Leben führen zu wollen und sich gegenseitig aus diesem Zustand zu erlösen.
    Es gab einige Flashbacks, die dem Leser absolut neu waren. Erinnerungen von Rose und Dimitri, die in meinen Augen nicht zu dem passten, was man bisher über ihre Beziehung lesen konnte. Ich persönlich hatte den Eindruck, dass es nur einen wirklichen Moment gab, wo sich beide haben gehen lassen und offen für alles waren. In diesem vierten Buch jedoch wird ihre Beziehung als Selbstläufer dargestellt. Als hätten die Beiden nur beieinander gehockt und sich mit Liebe überhäuft. Das fand ich absolut nicht glaubwürdig.. Es kann natürlich sein, weil die Bücher aus Rose' Sicht geschrieben sind, dass sie einfach ihre starken Gefühle sprechen lässt. Denn wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie jegliche Regeln mit Vergnügen gebrochen. Dimitri war der vernünftige und disziplinierte.

    Auf Rose' Reise lernt sie viele verschiedene Menschen kennen. Zum einen erfährt sie, dass es Menschen gibt - sogenannte Alchemisten - die von ihrer Existenz wissen und spezielle Fertigkeiten entwickelt haben um Strigoi sauber zu entsorgen. Rose lernt also Sydney kennen, ein Mädchen in ihrem Alter, dass sich ziemlich über die Strigoileichen ärgert, die Rose auf ihrem Weg hinterlassen hat.
    Als Rose nach einem Kampf verletzt wird, taucht ein mysteriöser Mann auf, der behauptet den Auftrag zu haben sie sicher nach Amerika zurückzubringen und der für ihre Versorgung sorgt. Er bringt sie ausgerechnet zu Dimitri's Familie und Rose lernt seine Mutter und seine Geschwister kennen, die sie alle mehr als freundlich aufnehmen und für sie sorgen. Rose' Mission Dimitri zu finden und zu töten gerät ziemlich ins Wanken. Am liebsten würde sie sich bei seiner Familie einrollen und nie mehr weggehen. Dort lernt sie auch eine weitere Geistbenutzerin kennen, die ihr ziemlich hilft und schnell ans Herz wächst.
    Dank dem Band, was Rose mit Lissa teilt, bleibt man auch auf dem Laufenden, was die Schule betrifft. Die Entwicklungen dort fand ich etwas spannender und geheimnisvoller als Rose' Trip.
    Was wenig verwundert, ist das Rose keine Sekunde nachdenkt und von ihrem Plan abweicht. Sie denkt nicht einmal daran, dass es für sie böse ausgehen kann. Typisch Rose.
    Als Dimitri dann wirklich vor ihr steht, gibt es für mich persönlich keine großen Überraschungen mehr. Es wurden viele Wendungen in diesem Buch angekündigt, aber so wirklich konnte mich der Ausgang nicht überraschen, auch wenn es wirklich eine Talfahrt zwischen gut und böse war.

    "Blutschwur" konnte mich irgendwie überhaupt nicht packen. Dieses ganze "Vampire können Magie benutzen"-Ding wurde in diesem Buch irgendwie überreizt. Es gibt Handlungen, die noch auf vielen weiteren Ärger hindeuten und die eigentlich spannend waren. Viele innere Kämpfe und Konflikte, die zeigen wie eng sich einige Charaktere sind, aber trotzdem war es sehr mühsam diese 444 Seiten zu lesen. Erst irgendwie monoton, dann aufgepeppt durch ein wenig Action und vordringen in neue, unbekannte Handlungen, die noch viel Raum zum erforschen bieten. Dann gab es noch diese Wiederholungen, die ziemlich lästig waren. Manchmal hatte ich das Gefühl das ein und der selbe Gedanke auf vier verschiedenen Seiten vorkam, nur anders formuliert. Ich finde die Autorin hätte jede Menge Monologe von Rose streichen können. Das hätte den Actionszenen mehr Raum gegeben, aber leider wurde daran ein wenig gespart.

    Nach dem Ende zu urteilen spürt man deutlich, dass noch einiges mehr passieren wird und nach wie vor bin ich offen für diese Reihe, aber mit diesem Buch hat meine Vorfreude ziemlich nachgelassen. Die verschiedenen Vampirarten waren am Anfang mal was neues und aufregendes, aber durch diese ganze Magiesache wird es für mich irgendwie unglaubwürdiger...

  21. Cover des Buches Mut für zwei (ISBN: 9783492308892)
    Julia Malchow

    Mut für zwei

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Ann-KathrinSpeckmann

    Ich lese derzeit einen Reisebericht nach dem anderen durch, um mich selbst zu motivieren und ein paar Tipps einzusammeln. So bin ich dann auch bei diesem Buch gelandet. Ich selbst werde zwar in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich nur ohne Kind unterwegs sein, aber allgegenwärtig ist das Thema trotzdem. Und ich muss zugeben, dass ich bei dem Gedanken an eine mögliche Schwangerschaft zuerst denke, dass mir das alles kaputt machen würde. Allerdings schwingt bei mir auch immer der Gedanke mit, dass das vor allem an möglichen Vätern und am Geld läge. Wenn man ganz allein und finanziell unabhängig wäre ...
    Ich habe es auch schon eins, zwei Mal in Gegenwart von bekannten Müttern (die selbst ganz zu Hause bleiben) zu sagen, dass ich auf jeden Fall weiter studieren würde. Ich plane nicht mal ein Kind und trotzdem wurde mir quasi gesagt, was für ein Rabenmutter ich bin. Das sehe ich nicht allzu ernst. Aber ich merke es auch, dass die Gedankenmuste ziemlich festgelegt sind. Und ich finde jede Frau und jeden Mann bewundernswert der daraus ausbricht und sich eigene Gedanken macht.
    Das Buch wäre super für eine Leserunde. ;) Ich komme jetzt mal direkt zum Buch. Zwei Sachen mochte ich nicht: Nr. 1 ist der Schreibstil. Der ist meiner Meinung nach nicht gut gelungen und hat mich häufig aus dem Lesefluss gerissen.
    Die zweite Sache ist, dass ich es sehr komisch fand, welche Rolle ihr Mann bekommen hat. Beim Abschied in der Transsibirischen Eisenbahn wurde mehr über den Taxifahrer als über ihn gesagt. Vielleicht gibt es da Dinge, die nicht gesagt werden wollen, die mich auch nichts angehen. Aber irgendwie hat mir sein Part und seine Einbeziehung sehr gefehlt. Insbesondere dann, wenn einmal mehr gesagt wurde, dass beide sich gleich viel kümmern und Einfluss haben wollen.


    Insgesamt ein tolles und empfehlenswertes Buch. Auch wenn man selbst kinderlos ist.
  22. Cover des Buches Blood Promise (ISBN: 9781410447050)
    Richelle Mead

    Blood Promise

     (82)
    Aktuelle Rezension von: rosebud
    Original-Rezension: The emotional life of books

    Meine Meinung:

    Nach Shadow Kiss war ich erst einmal von dem Ende ziemlich mitgenommen und habe mir gesagt, du brauchst jetzt mindestens ein anderes Buch bevor du mit der Reihe weitermachen kannst. Gesagt getan, ich las also ein anderes Buch, doch war ich nicht einmal in der Hälfte dessen, als ich es nicht mehr ausgehalten habe und unbedingt Vampire Academy weiterlesen musste. Die Rezension wird übrigens ein wenig kryptisch, vor allem für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben, denn ich versuche sie so Spoiler frei wie möglich zu halten. Diejenigen, die das Buch aber schon gelesen haben, werden hoffentlich verstehen, auf was ich hinaus will.

    Zuerst sei gesagt, dass Blood Promise von der Story her ziemlich anders ist als all die vorherigen Bücher. Der Mittelpunkt der Geschichte ist nicht mehr die Academy, wodurch man andere Bereiche der Vampir-Gesellschaft nun näher kennenlernt.
    Der Grund dafür ist jedoch kein sonderlich erfreulicher. Denn der Hauptbeweggrund für Rose das zu tun, was sie nun macht, ist genau das, was mich am Ende des dritten Teils so fertig gemacht hat (diejenigen die die Reihe schon gelesen haben, werde – hoffentlich - den Sinn hinter diesen Sätzen erkennen).
    Jedoch hat es mir keineswegs gefallen, wie Rose damit umgegangen ist. Das war einfach so eine unüberlegte und komplett sinnlose Aktion, die sie eigentlich nur den Kopf kosten kann und zu sonst nichts führen würde – was von Anfang an klar ist. Auch das, was im Verlaufe des Buches passiert, besonders wenn DIE beiden wieder aufeinander treffen, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Klar trauert sie, aber ganz ehrlich: Ich persönlich finde, dass es überhaupt nicht zu der Rose passt, die ich in den vorherigen Bänden kennengelernt habe, wie sie sich dann gehen lässt, ihren Schmerz in dieser gewissen anderen Sache ertränkt und sich damit selber belügt. Die Rose die ich zu kennen geglaubt habe, hätte dagegen angekämpft und sich nicht in einem Loch verkrochen!
    Was ich auch etwas seltsam finde, ist, dass dort, wo Rose nun ist, jeder, auf den sie trifft, Englisch kann – und dass das dann auch noch so betont wird. Ein paar wenige Personen wäre ja noch realistisch, aber jeder einzelne? Nein, das halte ich nicht für sonderlich realistisch. 
    Schön finde ich hingegen, dass man durch die besondere Verbindung zwischen Rose und Lissa immer noch mitbekommt, was in der Academy passiert. Und das war für mich – um ehrlich zu sein – auch der spannendste Teil der Geschichte, auch wenn ich die „überraschende“ Wendung am Ende eigentlich schon relativ früh vorhersehen konnte. Dennoch ist dies der Teil der Geschichte, der wie gewohnt Action bereithält und den Leser in Atem hält.
    Zwar hat sich Blood Promise weiterhin sehr schnell und einfach lesen lassen, jedoch war es – was der Story zu verschulden ist – stellenweise ungewohnt zäh, sodass ich nicht immer in jedem Moment den Drang hatte, es unbedingt weiterlesen zu müssen, wie es sonst bei den vorherigen Bänden der Fall war. 
    Interessant finde ich jedoch, dass ich über das, was am Ende von Shadow Kiss passiert ist, relativ leicht hinweg gekommen bin. Am Anfang war ich zwar immer noch total traurig, doch das ist dann relativ schnell verfolgen, vor allem als man dann wieder auf ihn trifft. 

    Mein Fazit:

    Abschließend lässt sich also sagen, dass Blood Promise definitiv nicht mein Lieblingsband der Reihe ist. Ich bin einfach nicht recht mit Roses Verhalten klar gekommen und auch die Geschichte war nicht mehr durchgehen so fesselnd, wie ich es gewohnt war, auch wenn sie sich dennoch immer noch sehr schnell und leicht lesen lässt. Interessant ist jedoch, dass man in Blood Promise wieder mehr über die Vampir-Gesellschaft lernt und bisher unbekannte Aspekte kennen lernt. Trotz der leichten Schwächen kann ich das Buch – und die Reihe sowieso! - immer noch vollen Herzens weiterempfehlen.
  23. Cover des Buches Weit im Norden (ISBN: 9783453528468)
    Marcel Theroux

    Weit im Norden

     (40)
    Aktuelle Rezension von: GrauerVogel
    Die volle Rezension ist auf meinem Blog zu finden:
    http://pieni-lepakko.blogspot.de/2016/07/rezension-weit-im-norden.html


    Makepiece Hatfield ist die letzte Einwohnerin der ehemaligen Quäkerstadt Evangeline. Der Kampf um Nahrung und Ressourcen ließen die Stadt zunehmend im Chaos versinken, bis sie schließlich dem Untergang geweiht war. Makepiece führt ein einsames Leben, bis sie eines Tages auf Ping trifft. Die Bekanntschaft mit einem anderen Menschen verändert ihre Sicht auf das Leben und wir begleiten Makepiece auf ihrer langen Reise, die ihr zeigt, wie die Welt außerhalb von Evangeline mittlerweile aussieht. Durchzogen ist das ganze von Erinnerungen, die uns rückblickend erklären, was genau in Evangeline und mit Makepiece geschehen ist.



    Die genauen Stationen ihrer Reise möchte ich jetzt nicht vorwegnehmen, jedoch fand ich sie fast alle sehr gut geschildert. Vor allem hat mir gefallen, wie realistisch einem immer wieder die Natur des Menschen vor Augen geführt wird. Es war fast schon überraschend, dass die Menschen meistens so beschrieben wurden, wie sie sich tatsächlich verhalten würden. So kennt man das nur aus wenigen Büchern.

    Die Handlung enthielt gegen Ende leider einige Plotholes und Deadends, und driftete durch einen Gegenstands, der als das Danielsfeuer bezeichnet wird, auch leider in den Bereich SciFi oder Fantasy.


    Die Rückblenden empfand ich zum Ende hin ebenso als zu überdramatisiert und etwas an den Haaren herbei gezogen, weil man sie eben immer weiter steigern musste, wie es scheint. Das war schade.

    Bis auf diese Punkte hat mir das Buch aber sehr gefallen, vor allem die sibirische Lanschaft und die Tatsache, dass der Fokus hier gar nicht so genau auf den Untergangs der Zivilisation gelegt wird, sondern auf das Überleben im nachfolgenden Abschnitt. Man erlebt weniger das große Ganze, sondern nur eine, sehr persönliche Geschichte.
  24. Cover des Buches Jacob beschließt zu lieben (ISBN: 9783423141802)
    Catalin Dorian Florescu

    Jacob beschließt zu lieben

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Huebner
    Catalin Dorian Florescu erzählt in "Jacob beschließt zu lieben" die Geschichte eines leidgeprüften, vergessen geglaubten Landstrichs dem Banat, eingeklemmt und gesplittert zwischen Serbien, Ungarn, Rumänien, hin- und hergestoßen und unterschätzt.

    Mithilfe des pers. Ich-Erzählers berichtet Florescu von einer 300jährigen Familiengeschichte auf ganz verblüffende Art und Weise. Dabei verquicken sich die Handlungsstränge des um 1920 einem Zeitungsartikel folgenden, ins schwäbische Dorf Triebswetter (im rumänischen Banat) stolpernden Jacob (senior , den im 30jährigen Krieg - "Lothringer, auf dem Weg nach Hause" (73) - umherirrenden Caspar, Urgroßvater des um 1769 aus Dieuse aufbrechenden über Wien ins Banat kommenden Frédéric Aubertin (während seiner Heimatsuche umbenannt in Frederick Obertin), mit der des Ich-Erzählers Jacob (junior).
    Und das alles, ohne, dass man den Überblick verliert.

    Jener zuletzt genannte Ich-Erzähler Jacob Obertin wird von seinem Vater im ausgehenden 2.WK an die Russen verraten, nach Sibirien verschickt, weil er dem Alten nicht tauglich erscheint, den Hof weiter zu führen. Jacub kann vom Viehwaggon abspringen und wird unweit seiner Heimat aufgepeppelt. Einige Jahre bleibt er im sog. Exil, bis er sich getraut, nach Hause zurückzukehren, wo sein Halbbruder (Halbzigeuner und Bastard seines Vaters) den Hof längst einverleibt hat. Jacob beschließt, auszuwandern, sich eine neue Existenz jenseits der Rumänischen Grenzen zurück in Lothringen, wo alles begann, aufzubauen. Sein Vater vereitelt den Plan. 

    Jacob hätte alle Berechtigung seinen Vater zu hassen. Zeitlebens hatte der seinen Sohn, kränklich, weil zu früh geboren, verachtet, bloß gestellt, ihm Hof und Erbe versagt, obwohl Jacob senior sich den Hof (als sich den Rumänen überlegen fühlender Schwabe) erschlichen hatte. Man erwartet, dass der Sohn seinen Vater für alles, was der ihm angetan hatte, erschlägt.
    Die Schwabenstämmigen werden vertrieben - nicht aber nach Lothringen, sondern in einen unbenannten, unwirtlichen Landstrich.

    Und am Ende beschließt Jacob zu lieben. Und sich und seinem Vater ein Haus am Ende der Welt zu bauen.

    Die Kunst des Erzählens des 1967 in Rumänien geborenen Florescu ist syntaktisch wie semantisch erstaunlich. Immer wieder schweifen die Handlungsstränge in die Vergangenheit, wodurch ein Netz von Erzählzeiten gespannt wird.
    Wir erfahren erstaunliches über die politischen Umwälzungen eines Landstriches zwischen Serbien, Rumänien und Ungarn, hin- und her gepeitscht zwischen Diktatur und Deportation, wo die Zeit stehen geblieben zu sein schien, aber eigentlich mit den Umwälzungen besonders nach dem 2. Weltkrieg im Eilschritt davon flog.

    Ivonne Hübner, Aug.2017

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