Bücher mit dem Tag "selbstverletzung"
93 Bücher
- Hanya Yanagihara
Ein wenig Leben
(477)Aktuelle Rezension von: SunnySueKein Buch hat mir so gnadenlos die Tränen übers Gesicht laufen, wie Hanya Yanagiharas Roman "Ein wenig Leben"! (Übersetzt aus dem Englischen von Stephan Kleiner.)
"Sie hatte gewusst, dass er sein Leben auf seiner Haut trug, dass seine Biografie in sein Fleisch und seine Knochen eingeschrieben war."
Der Titel "Ein wenig Leben" könnte den Inhalt des Buches nicht treffender zusammenfassen: Im Verlauf der Geschichte begleiten wir in erster Linie vier Männer, die seit ihrer Collegezeit eng befreundet sind. Da wären Jude, der keine Eltern hat und im Kloster und in Heimen aufwuchs; JB, ein Künstler durch und durch; Malcolm, der einen Blick für Ästhetik hat und sich schon immer in der Betrachtung von Gebäuden verlieren konnte und natürlich Willem, ein zurückhaltender junger Mann, dessen größter Traum es ist Schauspieler zu werden. Im Zentrum dieser Gruppe, und auch der Geschichte, steht Jude St. Francis, ein sehr kluger Kopf, der mit unglaublich vielen Dämonen zu kämpfen hat und der uns zeigt, wie sehr kindliche Erfahrungen das ganze Leben beeinflussen und unseren Blick auf uns selbst durchaus dramatisch verzerren können.
Zu dem Inhalt möchte ich auch gar nicht mehr verraten, hier würde ich wahrscheinlich zu sehr vorgreifen. Aber dieses Buch ist literarisch in meinen Augen ein absolut geniales, dramatisches, aber auch sehr traumatisches Werk. Hanya Yanagihara erzählt unglaublich eindringlich von dem tiefem Schmerz und der Trauer, welche die Freundschaft und die Leben der Charaktere durchziehen. Und während ich zu Beginn der Lektüre zwar eine Ahnung davon hatte, was mit Jude geschehen ist, entblättert sich das ganze Ausmaß seines Leids erst nach und nach im Laufe seiner Geschichte. Und die hat mir körperlich wirklich weh getan. Ich habe mit Jude gelitten und ich habe um und für ihn geweint. Oft genug musste ich das Buch erst einmal aus der Hand legen, weil ich vor lauter Tränen sowieso kein Wort mehr lesen konnte. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Familie die wirklich unter die Haut und an die Nieren geht - einfach, weil es durchaus realistisch ist (auch wenn viele sich das nicht vorstellen können oder wollen).
Dieses Buch ist eine absolute Leseempfehlung, jedoch mit Einschränkung, da ich mir vorstellen kann, dass einige Themen Buch den ein oder anderen triggern könnten.
"Kein Gesetz besagte, dass er am Leben bleiben musste; sein Leben gehörte noch immer ihm, und er konnte damit verfahren, wie er wollte. Wie hatte er das all die Jahre übersehen können? Die Entscheidung schien ihm jetzt auf der Hand zu liegen - die einzige Frage war, weshalb er so lange dafür gebraucht hatte." - Charlotte Roche
Feuchtgebiete
(2.325)Aktuelle Rezension von: Boris_GoroffDieses Buch ist das Papier nicht wert, auf das es gedruckt wurde. Was hat sich der Verlag dabei gedacht so etwas zu publizieren?
- Bianca Iosivoni
Flying High
(627)Aktuelle Rezension von: Liku48"Flying High" von Bianca Iosivoni ist die mitreissende Fortsetzung von "Falling Fast". Die Autorin schafft es erneut, den Leser mit ihrer packenden Geschcihte zu fesseln und zu begeistern.
Im zweiten Band geht es um Hailee und Chase, die nach den Ereignissen des ersten Buches mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen kämpfen müssen. Hailee hat ein Geheimnis, das sie vor Chase versteckt hat, und sie weiss nciht, wie sie ihm davon erzählen soll. Doch dann wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und muss sich ihren Ängsten stellen. Wird ihre Liebe zu Chase stark genug sein, um die Herausforderung zu meistern?
Bianca Iosivoni lässt den Leser erneut tief in die Gefühlswelt ihrer Charaktere eintauchen. Die Handlung ist gefühlvoll, emotional und mitreissend. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der man mitfiebert und mitleidet.
Die Fortsetzung ist genauso gut wie der erste Band. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und die Handlung ist durchdacht und spannend. "Flying High" ist ein absolutes Muss für alle Fans von Liebesromanen.
- Mareike Albracht
Dornentod
(31)Aktuelle Rezension von: ZahirahMit „Dornentod“, dem 2. Fall für Kommissarin Anne Kirsch ist Mareike Albracht ein fesselnder, realitätsnaher und psychologisch durchdachter Krimi gelungen.
Zwei Handlungsstränge, der eine bearbeitet von Anne und der andere von Anton Hellmann, bilden den Rahmen dieses Krimis und überkreuzen sich im Verlauf immer wieder. Wie das alles zusammenhängt, spoilere ich an dieser Stelle nicht – lest es selber – ich kann es durchaus empfehlen. Denn auch die auftretenden Figuren sind gut beschrieben und auch die Atmosphäre ist stimmig. Die Auflösung ist letztlich schlüssig und auch spannend erzählt.
Ich bewerte „Dornentod“ mit guten 3 von 5 Sterne. - Gillian Flynn
Cry Baby - Scharfe Schnitte
(34)Aktuelle Rezension von: Mira123Gleich zu Beginn: Dieses Buch gehört zu der Sorte, bei der eine Triggerwarnung wirklich angebracht wäre. Ich konnte leider weder in der Beschreibung in der App, noch zu Beginn des Hörbuchs eine Warnung dazu finden und ja, ich habe dafür extra den Anfang nochmal angehört. Die Protagonistin Camille verletzt sich selbst, indem sie Wörter in ihre Haut schneidet und das wird auch detailreich beschrieben. Das empfand ich schon als belastend, obwohl ich bisher keine entsprechenden Probleme hatte. Solltet ihr also von selbstverletzendem Verhalten betroffen sein, dann lasst bitte die Finger von diesem Buch.
Camille ist eine Journalistin, die in ihre Heimatstadt zurückkehrt, nachdem dort zwei Mädchen ermordet wurden. Dort soll sie sich ein bisschen umhören und ein paar Artikel zu diesen Fällen schreiben. Dafür muss sie auch wieder bei ihrer Familie einziehen und natürlich kommen da alte Probleme wieder ans Licht. Ihre verstorbene Schwester zum Beispiel, oder das seltsam überbehütende Verhalten ihrer Mutter gegenüber ihrer noch lebendigen Halbschwester. Oder ihr verschwiegener Stiefvater. Die ganze Familie ist ziemlich zerrüttet und es war mir schnell klar, dass das ihren psychischen Problemen sicher nicht gut tut. Und ihre Ermittlungen macht das auch nicht einfacher...
Vor dem Epilog war ich mit dem Ende eigentlich ganz zufrieden. Danach wirkte das auf mich nicht mehr ganz glaubwürdig. Da passiert dann nochmal etwas wichtiges, das ich nicht erwartet habe. Innerlich schrie ich die ganze Zeit: "Stopp! Jetzt aufhören! Du machst das kaputt!" Aber leider hört mich die Autorin nicht und selbst wenn, dann würde das nicht viel ändern, weil das Buch halt schon geschrieben wurde. Also ich empfehle euch, dass ihr das Buch vor dem Epilog beendet. Ernsthaft. Das ganze wäre ohne Epilog so viel besser!
An einigen Stellen war mir das Hörbuch fast zu extrem. Manchmal habe ich sogar überlegt, das Hörbuch abzubrechen. Das selbstverletzende Verhalten der Prota war für mich wirklich belastend und auch die anderen Figuren haben Macken, die zumindest ich nicht einfach mit einem Schulterzucken abtun konnte. Das schwirrte bei mir auch nach Ende noch ewig im Kopf rum.
Mein Fazit? Interessanter Plot und auch gut geschrieben/gesprochen. Allerdings war das Buch für mich an einigen Stellen zu viel.
- Gillian Flynn
Cry Baby - Scharfe Schnitte
(800)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenMeine Meinung:
Bei meinem Streifzug durch die Bücherhandlung habe ich diese Buch entdeckt. Schwarz und unscheinbar, aber die Rasierklinge hat mich regelrecht dazu aufgefordert es in die Hand zu nehmen.
Ungewöhnlich war direkt eine Kurzrezension von Sarah Kuttner auf dem Buchcover und als ich dann noch auf die Rückseite schaute, hat der Text mich richtig in Beschlag genommen.
Kaum Zuhause angekommen bin ich in dem Buch versunken...
Camille Preaker ist Journalistin. Sie lebt und arbeitet in Chicago. An ihrem kleinen Alkoholproblem erahnt man, dass ihr Leben nicht wirklich einwandfrei war und ist, aber deutlich wird es, als ihr Chef sie in ihre Heimatstadt Wind Gap schickt um dort über ermordete Kinder zu schreiben, denen alle Zähne gezogen wurden.
Doch für Camille ist es weniger die Story, die ihren Aufenthalt dort unerträglich macht. Es ist der Geist ihrer toten Schwester und die Kälte ihrer Mutter, die ihr schwer zu schaffen machen.
Der Leser erfährt sehr früh, was es mit der Kurzbeschreibung auf der Rückseite des Buches auf sich hat...
Camille's Körper ist übersät mit Wörtern. Mit elf Jahren entwickelte sie einen zwanghaften Drang alles in einen Notizblock zu schreiben, aus Angst die Sätze könnten ihr entgleiten. Später schrieb sie einzelnde Wörter mit Kugelschreiber auf ihre Haut. Doch das reichte bald nicht mehr und Camille ritzte sich die Wörter ein.
Ihre persönliche Geschichte wird im kompletten Buch ziemlich im Vordergrund gehalten, was die Morde in Wind Gap etwas zu sehr in den Hintergrund rückte. Am Ende weiß man, wieso. Nämlich um das Gesamtbild verstehen zu können.
Irgendein Irrer ermordet kleine Mädchen, doch das er die Zähne zieht hat etwas ganz besonderes zu bedeuten. Es muss einfach etwas bedeuten und so macht Camille sich auf die Suche nach ihrer Story. Wind Gap ist klein und jeder kennt jeden, vorallem wenn man, wie Camille, vom alten Geldadel abstammt. Die Familieneinblicke hat Gilian Flynn wirklich sehr gut rübergebracht. Es war eine Mischung zwischen Wahnsinn, Dramatik, Tragödie und viel Leugnen. Camille's Mutter Adora ist eine Person, die man sich niemals wünschen würde in der Realität treffen zu müssen. Ihre Schwester Amma, mal lieb und handzahm, spielend mit ihrem Puppenhaus, mal ein vollreifer dreizehnjähriger Teenager, der nur Alkohol, Drogen und Sex im Kopf hat, konnte mich auch absolut nicht für sich begeistern.
Die Morde dienen in meinen Augen eher dazu, um die Abgründe einer Familie zu definieren. Um abzuschrecken. Das war faszinierend, da man mit so einem Ausgang unter keinen Umständen rechnen konnte. Eine riesengroße Tragödie, die man definitiv hätte verhindern können. Und genau das gibt dem Buch diesen Kick zwischen Ekel und Entsetzen.
Mir hat der Charakter der Camille sehr zugesagt. Sie ist eine kaputte Frau, die dennoch weiterlebt. Die Tatsache, dass sie sich Wörter einritzt, wirkte besonders anziehend auf mich, da ich ihre Beweggründe nachvollziehen konnte und mich gleichzeitig fragen musste, wie das gehen sollte.
Ich habe noch nicht so viele Bücher gelesen um das definitiv sagen zu können, aber Camille Preaker ist die stärkste und gleichzeitig fragilste Frau der Buchgeschichte - in meinen Augen.
"Cry Baby" muss man lesen, wenn man wirklich starke Nerven hat, denn dieses Buch geht an die Substanz. Es frisst jeglichen Glauben an etwas Gutes weg und offenbart abartige Hässlichkeit. Dieses Buch kann für bestimmte Leute triggernd sein und es wäre depressiven Menschen eher davon abgeraten dieses Buch in einer schlechten Phase zu lesen.
Ich persönlich habe ebenfalls eine gewisse Betroffenheit zu diesem Thema, was es schwer gemacht hat, das Buch als solches zu nehmen was es ist: Fiktion.
Und doch bin ich mehr als froh es gelesen zu haben, denn Camille hat die Kraft allem und jedem zu trotzen - auf eine ganz bestimmte Art und Weise eben doch mit diesem verkorksten Leben klar zu kommen. Und genau das macht mir Mut. Und könnte vielen anderen Betroffenen auch Mut machen. - Maya Shepherd
Über alle Grenzen
(48)Aktuelle Rezension von: Amy_BellDer Inhalt aus meiner Sicht
Anna durchlebt gerade einen Umbruch in ihrem Leben. Ihr Vater hat eine Neue und deshalb sie und ihre Mutter aus dem Haus geworfen. Diese nimmt die Chance beim Schopf und will gleich mit ihrer Tochter komplett neu anfangen: neue Wohnung, neues Leben, neue Stadt. Dort angekommen, findet sich Anna nur schwer zurecht. Ihre Freunde sind weg, ihre gewohnte Umgebung und ihre Familie ist zerbrochen. Das junge Mädchen verzweifelt langsam an den seelischen Schmerzen und sieht keinen anderen Weg, als sich durch körperlichen Schmerz abzulenken.
Yasin ist als Flüchtling gerade nach Deutschland gekommen. Weg von Mord und Krieg, kommt auch er in der neuen Schule nicht zurecht. Nicht nur, dass die neue Umgebung, die neuen Sitten und Menschen ihn etwas überfahren, auch mit Vorurteilen wird er bombardiert und muss sich schließlich immer wieder beschimpfen und schikanieren lassen.
Eine Begegnung setzt in beiden ungeahnte Gefühle frei, doch ist das in Ordnung? Kann man einem Flüchtling trauen, oder ihn sogar lieben? Es sind immerhin komplett andere Menschen mit anderen Werten, oder?
Fazit
Ein wundervolles Buch, welches berührt und zum Nachdenken anregt. Dadurch, dass einige Kapitel aus Yasins Sicht erzählt werden, bekommt man die Gefühlswelten und Ansichten beider Seiten mit. Ich finde besonders die Umsetzung des Liebesdramas sehr gelungen, da sich, gerade aktuell, wohl einige in einer ähnlicher Lage befinden. Der leichte und flüssige Schreibstil von Maya lässt einen gut ins Buch gleiten, so dass man wirklich mit den Protagonisten hofft, bangt, liebt und leidet. Diese Buch wird sicherlich jedem gefallen, der Liebesgeschichten mag, die so auch vor den eigenen Augen oder sogar einem selbst passieren können. - Jodi Picoult
Zerbrechlich
(393)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderCharlotte und Sean sind im Glück, denn Amelia bekommt bald eine Schwester. Piper ist die beste Freundin und Frauenärztin von Charlotte und spricht von einem perfekten Kind. Es gibt aber Probleme und Komplikationen und die kleine Willow hat Glasknochen. Eine seltene Krankheit, aber die jungen Eltern wollen voll und ganz für ihre Tochter da sein. Der Alltag ist nicht unproblematisch und Charlotte zweifelt immer mehr. Hätte Piper nicht schon viel früher erkennen müssen, was mit Willow ist? Sean und seine Frau streiten immer mehr und Amelie zieht sich in ihre Welt zurück. Dann gehen die Eltern zu einer Anwältin und wollen Piper und die Ärzte verklagen und Geld für die Behandlung einfordern. Die Zerbrechlichkeit der Familie und vor allem von Willow leiden sehr. Jodi Picoult schreibt wieder einmal eine große Familiengeschichten mit einem großen Problem. Alle Protagonisten erzählen die Geschichte aus ihrer Sicht und so entsteht ein ganz unterschiedliches Bild von dem Fall. Picoult kann tolle Spannung erzeugen, aber leider verliert sie sich an manchen Stellen in Wiederholungen und ermüdet durch die vielen Wechsel.
- Hanni Münzer
Honigtot
(419)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeIch mag Bücher, die vor, während und auch nach dem Zweiten Weltkrieg spielen, weil die meisten Geschichten sehr emotional sind. Auch dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Anfangs spielt die Geschichte noch in der Gegenwart, wechselt dann aber in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Part hat mir dann auch besser gefallen und ich fand die Geschichte sehr interessant.
Ich habe auch zwischen vier und fünf Sternen geschwankt, weil ich das Buch wirklich mochte! Aber im Vergleich gibt es einfach noch andere Bücher mit ähnlicher Thematik, die mich emotional doch noch ein bisschen mehr berühren konnten, daher hier "nur" vier Sterne.
- Christina Kunellis
Pullikalb
(32)Aktuelle Rezension von: Rose75Dieses Buch ist eine Neuauflage, des 2012 im Gerth-Verlag erschienen Titels "Tränenperle". Interessanterweise hätte ich beim Buch "Tränenperle" mit Sicherheit nicht zugegriffen, da mich da weder Cover noch Titel angesprochen hätten. Ganz anders hier. Beim Cover von "Pullikalb" sieht man sofort, dass zwei hilflose einsame Wesen, fast in sowas wie einer "kalten Zelle" sitzen.
Die Geschichte beginnt mit einem trostlosen Weihnachtsfest in einer Großstadt in Norddeutschland und die 17-jährige Merle kurz davor ist, sich umzubringen. Durch eine Fügung, wird sie aber abgelenkt und eine Art "Schutzengel" nimmt sie mit auf eine Fahrt nach Süddeutschland auf einen Bauernhof. Dort wird sie aufgenommen und sie entdeckt, dass sie eine große Liebe und auch ein besonders Talent zur Landwirtschaft hat. Die Arbeiten auf dem Hof werden sehr ausführlich beschrieben und man erfährt nebenbei, welche Tätigkeiten und Herausforderungen es in der Landwirtschaft gibt.
Merle kennt kein harmonisches Familienleben und ihre verletzte Seele macht sich durch Alkoholexzesse und Selbstverletzungen bemerkbar. Als sich zwischen ihr und dem Sohn des Nachbarhofes zarte Gefühle entwickeln, wird sie panisch und fährt alle Abwehrstrategien hoch, die sie kennt. Für Merle ist es undenkbar, dass es jemanden gibt, der sie ehrlich liebt und es gut mir ihr meint.
Die Autorin beschreibt eine so tief verletzte Seele, dass es stellenweise wirklich bedrückend war zu lesen, wie schlecht es einem gehen kann und welches Schicksal mache Menschen bewältigen müssen.
Einen kleinen, aber sehr bedeutenden Anteil macht der Zugang zum christlichen Glauben aus. Merle öffnet sich für Gott und findet mit der Zeit auch Zugang zum Gebet.
Das Buch selber ist zwar gut geschrieben, aber nicht leicht zu lesen. Es ist sehr emotional und stellenweise will man Merle einfach nur schütteln und/oder in den Arm nehmen.
Ursprünglich ist es wohl als Jugendbuch erschienen, aber da bin ich mir nicht sicher, ob Jugendliche damit angemessen umgehen können. Es enthält sexuelle Gewalt, Beschreibungen der Selbstverletzungen ( geritzte Unterarme) und eine schwer depressive Hauptfigur.
- Stephen King
Love – Lisey’s Story
(412)Aktuelle Rezension von: Skye-reads-booksDass Stephen King immer wieder mit seinem Talent überrascht, Geschichten und ganze Welten so echt und lebhaft zu erzählen, dass einem der Atem stockt, ist eigentlich schon nichts Neues mehr. Aber mit diesem Roman schafft er genau das und er geht noch weit darüber hinaus: es gelingt ihm, so viele Ebenen des Erzählens miteinander zu verknüpfen, dass er eine ganz neue Art von Roman geschaffen hat. Dieses genreübergreifende Werk enthält sowohl Elemente des Horrors, aber auch Fantasy-, Liebesgeschichte- und Thriller-Elemente sind enthalten und eine Art von Humor, die das ganze erfrischend und so viel weniger düster als die meisten anderen seiner Werke erscheinen lässt (was keine Kritik an den anderen Romanen ist, aber es zeigt, dass Stephen King nicht unbedingt gleich Horror und Schrecken sein muss). Die Art, wie er mit Sprache und einer literarischen Leichtigkeit eine Welt erschaffen kann, die man noch lange mit sich trägt und einen immer wieder begeistert, erschrocken macht, zum Lachen oder Weinen bringt, ist wirklich fantastisch und auch wenn dieser Roman allgemeinhin gemischte Kritiken genießt, empfinde ich ihn als eine der bisher besten Werke von Stephen King und kann es jedem, der mal ein wirklich ungewöhnliches, kreatives und vielleicht auch ein bisschen verrücktes Buch lesen möchte, nur wärmstens empfehlen. Auch sind die Horrorelemente definitiv nicht an erster Stelle zu nennen, was dem ein oder anderen sicher auch zugute kommen kann!
Lasst euch nicht abschrecken von der manchmal etwas lyrisch-poetisch anmutenden Sprache oder den schrillen Wortspielen, den kleinen sarkastischen Randbemerkungen oder der vielen Ebenen, die hier eröffnet werden. Am besten, man lässt all dies auf sich wirken und genießt einen Roman, der ein Mix der Genre, eine Wilde Mischung der literarischen Elemente ist. Am Ende ist all dies Geschmackssache, aber mich persönlich lässt dieser Roman einfach nicht los und das definitiv im Positiven.
- Michael Robotham
Adrenalin
(435)Aktuelle Rezension von: BuecherbaroninWenn Michael Robotham eins kann, dann ist es Spannung erzeugen. Sind die Zusammenhänge anfangs noch eher holprig miteinander verbunden, ergibt sich spätestens zum Finale ein passendes Gesamtbild.
Okay, für mich hätte das Finale gern etwas umfangreicher ausfallen können. Das Warum hat sich mir erschlossen, war aber einen Tick zu konstruiert und zu knapp abgehandelt. Dafür war ich wieder mal begeistert vom Stil, vor allem von dem unterschwelligen Humor, der sich durch den Thriller zieht. Es ist dieser typisch britisch trockene Humor – dabei ist Robotham Australier!
Erzählt werden die Geschehnisse von Joe in der Ich-Form, als Leser ist man also ganz nah dran an seiner Figur. Und die ist absolut interessant: Joe ist nicht der strahlende Ritter oder der gebrochene Held, wie man es in vielen vergleichbaren Thrillern hat. Vielmehr ist er ein Normalo mit eigenen Sorgen und Problemen. Nur manchmal hätte ich ihn gerne geschüttelt und ihn ausgeschimpft, weil er zu unlogisch gehandelt hat, vor allem zum Nachteil für sich selbst.
- Lilly Lindner
Splitterfasernackt
(440)Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks,,Einmal in diesem Leben möchte ich morgens aufwachen und verstehen, warum ein Mann eine Frau vergewaltigt. Ich möchte begreifen, warum Männer kleine Kinder ficken.‘‘ - Seite 242, Splitterfasernackt; Lilly Lindner
In diesem Buch geht es um Lilly Lindner selbst, die mit sechs Jahren regelmäßig von ihrem Nachbarn missbraucht wird. Als sie dann dreizehn Jahre alt wird, rutscht sie in die Magersucht und fängt an zu hungern. Außerdem entwickelt sie Depressionen und fängt an sich selbst zu verletzen. Doch all das, scheint nicht zu helfen. Also beschließt sie ihrem Körper zu verkaufen, der lange nicht mehr ihr gehört…
Ich finde es unfassbar schwierig, eine Rezension zu einer Autobiografie zu verfassen. Letztendlich ist es ja immer noch die Geschichte der Autor*innen und ich glaube nicht, dass man darüber urteilen kann. Ich möchte dennoch versuchen, meine Worte zu diesem Buch zusammen zufassen, denn dies war ein Buch, das mich unglaublich oft zum Weinen gebracht hat. Und nicht nur das, in vielen Punkten (ohne darauf näher einzugehen), die sie beschreibt, kann ich mich wieder finden.
Lilly Lindner hat mit so einer grandiosen Sprache ihre grausame Geschichte zu Wort gebracht, was oft dafür gesorgt hat, dass ich an vielen Menschen und auch an das Vertrauen in die Menschen gezweifelt habe. Ich werde niemals verstehen können, dass Menschen so etwas kleinen Kindern antun können und ihnen somit ihre Kindheit, nein, ihr ganzes Leben rauben. Diese Dinge passieren heutzutage leider viel zu oft hinter verschlossener Tür & meistens bekommen wir all das gar nicht mit.
Das ist ein Grund dafür, warum ich Lilly Lindner so bewundere. Ich finde, dass es eine Menge Mut, Stärke und Vertrauen braucht, um diese Geschichte an die Öffentlichkeit zu tragen. Erst einmal muss es furchtbar sein, all die Dinge aufzuschreiben, die ihr passiert sind, da man ja immer wieder beim Schreiben an all die Grausame Dinge denken muss. Außerdem finde ich es sehr mutig von Lilly Lindner, dass sie auch die Folgen dieser schrecklichen Tat beschreibt. Denn ich hoffe sehr, dass es manche Menschen vielleicht die Augen öffnen kann.
Ich finde es so faszinierend, mit welchen Worten Lilly Lindner ihre Geschichte niederschreibt. Ihre Worte haben dafür gesorgt, dass ich weinen musste und oftmals das Buch aus der Hand legen musste, um einmal kurz durchzuatmen, bevor ich mich weiter diesen grausamen Dingen widme. Lilly Lindner benutzt so viele emotionale und gefühlvolle Worte, die einen so sehr in ihre Geschichte reinziehen. Lilly Lindner benutzt in diesem Buch Worte, die ich noch nie in meinem Leben gehört habe. Und doch weiß man ganz genau, was die Autorin uns damit sagen möchte.
,,Splitterfasernackt‘‘ war für mich ein Buch, dass mich sprachlos zurückgelassen hat. Ich möchte anmerken, dass dieses Buch keine leichte Kost ist und man es nicht mal ,,zwischendurch‘‘ lesen kann. Dieses Buch ist tiefgründig und zeigt uns eine Welt, die viele Menschen gar nicht sehen wollen. Dafür bin ich Lilly Lindner ebenfalls dankbar, dass sie über diese dunkle Seite der Welt spricht. Ich möchte gerne auch noch ,,Winterwassertief‘‘ lesen und hoffe darauf, dass Lilly Linder in diesem Band endlich die Möglichkeit findet, mit all den Dingen etwas besser zu Recht zu kommen.
- Ethan Cross
Ich bin der Schmerz
(404)Aktuelle Rezension von: Pinay✨ Rezension ✨
Ich bin der Schmerz
𝗔𝘂𝘁𝗼𝗿/𝗶𝗻: Ethan Cross
𝗦𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻𝗮𝗻𝘇𝗮𝗵𝗹: 432 (Print Ausgabe)
𝗕𝗲𝘄𝗲𝗿𝘁𝘂𝗻𝗴: 5⭐
𝗠𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗠𝗲𝗶𝗻𝘂𝗻𝗴:
Dieser Teil hatte es echt in sich, er war von der ersten Seite an super spannend. Auch unerwartete Wendungen lassen nucht lange auf sich warten.
Wir lernen hier nicht nur Marcus und Francis besser kennen, sondern auch deren Vater Ackerman senior. Er ist ja ein noch größerer Psychopat als Francis.
Das ist eine echt kranke Familie, sorry...
Der Schreibstil besticht hier wieder mal durch die Leichtigkeit, so dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen möchte. Doch auch mit Gewalt und Blut wird hier nicht gegeizt.
Wie ihr wisst, konnte ich Maggie schon in den ersten beiden Banden überhaupt nicht leiden, hier in dieser Handlung konnte sie mich positiv überraschen, zwar nicht gleich aber so nach und nach.
Und zu Francis kann ich nur eins sagen, ich finde ihn super sympathisch. Ja auch wenn er ein Serienkiller ist.
Das Ende war anders als ich es erwartet hatte und trotzdem fand ich es einfach toll.
Macht's fein
eure Scarlett - Lucy Fricke
Durst ist schlimmer als Heimweh
(22)Aktuelle Rezension von: frenx1Judith Sita ist 16 und wohnt in Hamburg. Vom Vater misshandelt und missbraucht, von der Mutter verlassen landet sie schließlich in einer Wohngemeinschaft. Von der Zeit, die sie dort verbringt, rund ein Jahr, handelt Lucy Frickes Buch “Durst ist schlimmer als Heimweh“. Man taucht ein in das Soziogramm einer Wohngemeinschaft, in der jeder sein Päckchen zu tragen hat und eine verkorkste Jugend hinter sich lassen will.Wie schwer es ist, etwas zu verarbeiten, hinter sich zu lassen, neu anzufangen: das sind die Themen, die Lucy Fricke in ihrem Buch immer wieder streift. Judith ist eine Einzelkämpferin, will nicht über alles reden, sondern einfach alles vergessen. Doch der Schritt ins aktive Leben misslingt ihr immer wieder. Ohne Schulabschluss nimmt sie immer wieder einfache Jobs an, fliegt wieder raus. Therapieangebote lehnt sie ab, Neujahrsvorsätze kann sie nicht durchhalten. Ihre Zukunft, so heißt es gegen Ende des Buches, kommt ihr vor wie ein schwarzer Fleck. Und so endet das Buch auch mit dem Satz “Die Züge fuhren jetzt wieder” – Judith ist noch lange nicht am Ende ihrer Suche nach sich selbst angekommen, ihre Reise geht weiter.
Die Sprache ist es, die mir an diesem Buch gefallen hat: nichts ist aufgesetzt, nichts wirkt gekünstelt, kein falsches Pathos. Dass Judith so redet, so denkt – absolut realistisch. Dennoch habe ich mich nach dem Lesen gefragt: So what?!? Was soll mir diese Geschichte sagen? Trotz einzelner dramatischer Handlungselemente: da ist nichts, was bleibt, alles dümpelt vor sich hin. Erzählter Alltag einer Wohngemeinschaft aus der Perspektive von Judith, die bis zuletzt unnahbar und unberechenbar bleibt. Nichts hält einen an dieser Geschichte gefangen. Zudem ist es nicht leicht, in das Buch hineinzufinden, vieles wird in Rückblenden erzählt und zunächst nur angedeutet.
- Paolo Giordano
Die Einsamkeit der Primzahlen
(804)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAlice ist für ihren Vater ganz wichtig und sie hat tiefes Vertrauen in ihn. Das Einzige was sie stört, ist sein Wunsch, dass Skirennen fährt. Das tägliche Training ist für das junge Mädchen oft ein Graus und eigentlich möchte sie nur weg und da fährt sie dann eine Piste hinunter, die eigentlich gesperrt ist. Im Krankenhaus bekommt sie dann mit, dass sie nicht mehr Skifahren kann und ihr eines Bein nie wieder ganz heilen wird. Das Vertrauen zu ihrem Vater ist für immer weg und die tiefen Verletzungen sieht man an ihrem Bein. Ungefähr um die gleiche Zeit herum soll Mattia mit seiner Zwillingsschwester zu einer Geburtstagsfeier. Zum ersten mal sind sie eingeladen auf eine Kinderparty, denn eigentlich will niemand seine Schwester dabei haben. Mattia eigentlich auch nicht und lässt seine Schwester im Park zurück und seit dem Tag taucht sie dann nie wieder auf. Mattia zieht sich in seine Welt zurück und fängt an sich zu verletzen, denn die Narben auf der Haut spiegeln dann die in seiner Seele wieder. Auf der Schule lernen sich Alice und Mattia sieben Jahre später kennen. Jeder mit seinem Paket an Narben und Sorgen. Alice wird von ihren Freundinnen bedrängt Mattia auf einer Party zu küssen und Mattia war seit dem Verschwinden seiner Schwester nie wieder auf einer Party und lässt sich überreden hin zu gehen. Da lernen sich die Beiden richtig kennen und ihre Schicksale bringen sie näher, entfernen sie aber auch auf grausame Art und über viele Jahre hinweg ist es ein aufeinander Treffen, Abstoßen, Verstehen und Verletzen.
Ein großartiges Buch! Obwohl es viele Probleme, Schicksale und Verletzungen gibt, ist das Buch doch auch durch viel Hoffnung geprägt und es gibt wunderbare Beschreibungen, Sätze und Aussprüche.
- Hanya Yanagihara
A Little Life
(78)Aktuelle Rezension von: LuaneHach, dieses Buch! Wenn man es doch nur ein zweites Mal zum ersten Mal lesen könnte!
Die ersten Seiten musste ich mir erkämpfen, habe immer wieder vergessen, welcher der vier nun wer ist und musste hin und her springen.. Da dachte ich zuerst 'na mal schauen'. Aber dann, nahm die Geschichte Fahrt auf und zog mich in ihren Bann. Es war so schön und auch schmerzhaft mitzuerleben, wie die Charaktere älter wurden und ihr Leben lebten. (Wir lernen die Hauptpersonen mit ca. 20-25Jahren kennen und folgen ihnen bis 50+). Obwohl ich selber noch jung bin, fühlte ich mich auf einmal alt und konnte mich genauso in die Rückenschmerzen hineinversetzen, wie in die der gealterten Männer. Nebst diesem grandiosen Bericht vom Älterwerden und sich doch noch jung fühlen, tauchen wir ausserdem ab in die Vergangenheit der vier Freunde, insbesondere in die von Jude.
Ab ca. dem 1. Drittel wäre spätestens eigentlich eine Triggerwarning angebracht; wir lesen von Selbstverletzung, Drogenkonsum- und Abhängigkeit, (sexueller) Gewalt, Suizidversuchen und Suizidgedanken, teils sehr detailliert. Ab und zu war es für mich dann beinahe zu brutal zum Lesen und ich wollte das Buch für den Moment schon zuklappen. Doch Hanya Yanagihara hat auf eine ganz perfide Art und Weise, die Gratwanderung geschafft, dass sie im richtigen Moment Szenen und Handlungen wieder verlässt und mit einem leichteren Thema fortfährt. Also Hut ab, ich finde es ein literarisches Meisterwerk. Jeder Satz erscheint einem kostbar und mit wenigen Worten war ich teilweise zu Tränen gerührt, auch wenn ich das gar nicht wollte.
Das Buch ist schwere Kost und ich empfehle es nur zu lesen, wenn man sich psychisch stabil fühlt und nicht gerade einen schweren Schicksalsschlag erlebt hat. Auch bei Schwierigkeiten mit gewissen Themen (siehe oben), sollte man dieses Buch nicht lesen, da bspw. auch selbstverletzende Handlungen teils sehr detailliert und real beschrieben werden.
Trotz der happigen Themen bin ich hin und weg, von den wunderbaren Charakteren, der Erzählung von einer Lebensgeschichte und der Entwicklung von Freundschaft über Jahrzehnte hinweg. Ich habe jedes Wort verschlungen und geliebt, egal wie brutal sie auch manchmal waren! Daher ein 5/5 und ich kann es jedem nur ans Herz legen, der eine tragischere Geschichte auch mal mag.
- Jerold J. Kreisman
Ich hasse dich - verlass mich nicht
(52)Aktuelle Rezension von: SternenstaubEin Fachbuch über Borderline, das auch für interessierte Laien geeignet ist. Ich bin froh das ich dieses gute Werk in der überarbeiteten Version hören konnte. Wie so viele psychische Erkrankungen, hat vor allem auch die Borderline-Persönlichkeit stark mit Stigmatisierungen & Vorurteilen zu tun. Dieses Buch gibt tiefere Einblicke in diese Persönlichkeitsstrukturen & natürlich auch in ihre Problematiken z.B. den Alltag, ihre Gefühle oder Beziehungen zu händeln. Es werden Therapieformen erläutert, die hilfreich sein können, es gibt zig Fallbeispiele um sich ein umfassenderes Bild machen zu können, Medikamente werden erläutert und zudem wird auf die Genetik eingegangen. Für mich am interessantesten waren die Symptome bzw. Schwierigkeiten wie z.B. Stimmungsschwankungen, Dissoziationen, aber auch Wut, Frustration & Zorn. Und ganz wichtig auch die positiven Eigenschaften bzw. Seiten zu denen z.B. Ernsthaftigkeit & Intellekt zählen. Dieses Werk lege ich jeden ans Herz der sich mit der Borderline-Persönlichkeit intensiver auseinandersetzen möchte.
- Hannah Green
Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen
(130)Aktuelle Rezension von: Nina287Dieser autobiographische Roman erschien im Original schon 1964 und wir begleiten hier die 16 jährige Deborah, die in zwei Welten lebt. Im Amerika der späten 1940er Jahre und in Yr. Deborah hat Schizophrenie und wird zu Beginn des Buches von ihren Eltern in eine geschlossene Psychiatrie gebracht. Hier begleiten wir Deborah in den kommenden Jahren auf ihrem Weg durch die Krankheit, hin zu einem Leben in unserer Welt. Wir erleben ihre Rückschläge und Fortschritte hautnah mit und lernen ihre Familiengeschichte kennen.
- Jay Kay
Native American Girl
(23)Aktuelle Rezension von: VibieKlappentext:"Wir bleiben nicht das, was wir sind.Etwas verändert uns.Manche nennen es Schicksal.Für andere ist es ein Feuer.Nur eines ist sicher.Keiner bleibt unversehrt.Ein heißer Sommer lässt den Kurzurlaub der Harpers, einer vierköpfigen Familie, zu einem Fegefeuer werden. Jeder trägt auf seine Weise zu den schicksalhaften Ereignissen hoch in den Rocky Mountains bei. Es kommt zum Desaster und das hat Folgen. Denn die Familie hat sich einen Fluch eingefangen, der sie bis ins heimische Denver verfolgt. Nach und nach wird klar, dass es nur eine Möglichkeit gibt, den Fluch abzuwenden. Sie müssen zurück in die Berge. Zurück dorthin, wo derjenige wartet, der für die dunkle Verwünschung verantwortlich ist und der auf verhängnisvolle Weise viel mehr in dem katastrophalen Sommer verloren hat, als es die Familie sich vorstellen kann.Doch auf der Grey Mesa erwartet sie nichts anderes, als ein Native American Girl"
Meine grobe Inhaltswiedergabe:Das Buch beginnt mit einer Albtraum Geschichte des Jungen Riley von der Familie die den Urlaub in den Rocky Mountains verbracht hatte. Jeder macht nun im Verlauf der Geschichte seinen eigenen persönlichen Albtraum durch und auch wenn sie es anfangs nicht wahr haben wollen,sie wissen wer dafür verantwortlich ist, und die Person muss für all das büßen.Doch es kommt alles ganz anders wie gedacht und es beginnt für alle Beteiligten der Kampf ums Überleben. Nicht nur die Albträume, auch ein Feuerinferno heißt es zu überstehen.
Meine Meinung.Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven der Figuren erzählt was der Geschichte einen besonderen Lesefluss vermittelt. So wird puzzleartig alles zusammen getragen und man hat einen Verlauf der Geschichte den man nicht voraus sehen kann und man immer wieder mit neuen Konfrontiert wird die mich durchweg fesselten so das ich das Buch von nicht ganz 1 1/2 Tagen durch hatte.
Die Umsetzung fand ich ziemlich beeindruckend da ich auf dieser Art und Weise noch keinen Roman so gelesen habe, und so war ich oft wie gebannt und musste einfach wissen wie es weiter geht. Drama ,Angst ,Schmerz, Liebe und Faszination liegen hier in der Geschichte immer ganz nah beieinander. Indianerstämme aus einer längst vergangenen Zeit, Geisterzeremonien, Meditationen und andere Indianische Rituale finden hier in der Geschichte ihren Platz.
- Laurie Halse Anderson
Wintermädchen
(433)Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooksLia und Cassie waren die besten Freundinnen. Beide schworen sich in einer Silvesternacht, dass sie die dünnsten der Schule werden. Doch dann stirbt Cassie im Gateway Motel. Für Lia bricht eine Welt zusammen und sie gibt sich die Schuld an ihrem Tod. Nicht den Menschen und dem Internet, die sich ständig über sie lustig gemacht haben. Auch ihr Schwur hat nichts damit zu tun. Nicht einmal Cassies Eltern gibt sie die Schuld. Nein, sie gibt sie sich selbst. Denn sie ist damals nicht ans Telefon gegangen…
Meine beste Freundin hat damals so von diesem Buch geschwärmt, dass ich es mir auch direkt gekauft habe. Doch leider lag es Ewigkeiten auf meinem SuB und letztes Jahr habe ich es dann geschafft, endlich dieses Buch zu lesen. Und ich habe niemals mit so einer Geschichte gerechnet.
Vorab möchte ich noch sagen, dass ihr dieses Buch mit Vorsicht lesen solltet. In diesem Buch steht leider keine Trigger Warnung, aber das hat es dringend nötig. Denn in diesem Buch werden sensible Themen unbeschönigt dargestellt. Also spreche ich hiermit jetzt eine dicke Trigger Warnung für dieses Buch aus. Bitte nehmt diese Ernst und achtet auf euch!
Lia ist eine sehr starke Protagonistin, die gegen ihre Dämonen kämpft. Sie leidet unter Magersucht, Depressionen und selbstverletzendem Verhalten. Dies hat mit ihrer zerbrochenen Familie zutun und mit ihrem Vater, der ihr keine Aufmerksamkeit schenkt. In diesem Buch werden Lias Gedanken unbeschönigt dargestellt, was ich auf der einen Seit sehr gut finde, da man einen guten Einblick in die Welt eines psychisch kranken Person findet. Aber auf der anderen Seite ist es triggernd für diejenigen, die selbst betroffen sind. Lia hat in diesem Buch eine sehr starke Entwicklung hinter sich, die ich bewundere. Ich glaube, ich hätte nicht die Kraft dafür.
Cassie, Lias ehemalige beste Freundin, ist ebenfalls an Magersucht erkrankt. Kurz bevor sie im Motel starb, hat sie Lia angerufen. Beide Mädchen hatten seit Jahren keinen Kontakt mehr, daher ignorierte sie den Anruf. Die Autorin hat es geschafft, die Charaktere authentisch und lebhaft darzustellen. Sie hat recherchiert und macht somit die Geschichte lebendig.
Der Schreibstil von Laurie Halse Anderson hat mich tief bewegt. Sie schreibt brutal ehrlich und zeigt einem deutlich, was psychische Erkrankungen mit einem Menschen anrichten. Die Sprache der Autorin ist lebhaft und hat mich damit an die Seiten gefesselt. Das Buch habe ich sehr schnell durchgelesen, da ich immer wieder wissen wollte, wie es weitergehen wird...
,,Wintermädchen‘‘ ist eine Geschichte, die schonungslos ehrlich davon berichtet, dass psychische Erkrankungen kein Kinderspiel sind. Die Autorin hat die Erkrankungen sehr gut dargestellt und oft habe ich mich beim Lesen verstanden gefühlt, da ich manchmal ähnliche Gedanken habe. Das war mein erstes Buch der Autorin und bestimmt auch nicht das letzte!
- Stephen King
Stark (Dark Half)
(471)Aktuelle Rezension von: AleshaneeKurz, knackig und perfekt zusammengefasst zeigt der Klappentext worum es geht - allerdings denke ich, dass da auch viel persönliches von Stephen King drinsteckt, wie in vielen seinen Büchern. Allerdings möchte ich oft gar nicht wissen, wie viel ...
Stephen King hat ja im Zeitraum von 1977 bis 1985 einige Bücher unter dem Pseudonym Richard Bachmann veröffentlicht. Als herauskam, dass "King" dahintersteckt, wurde Bachmann kurzerhand ein Grab geschaufelt mit der Diagnose Pseudonym-Krebs.
Die Verkaufszahlen von Bachmanns Werken schossen danach in die Höhe.
Dem Protagonisten Thad Beaumont ergeht es ähnlich und es gibt viele Parallelen. Wollen wir hoffen, dass sie aus der Fantasie unseres Meisters der Grusel-Mysterien entsprungen sind, denn ich fand, dass diese Geschichte schon von Beginn an einen unheimlichen Unterton hatte, der sich bis zum Schluss gehalten hat.
Mit dem Prolog setzt der Autor schon so viele beunruhigende Vorstellungen in Gang, die er mit kleinen Details zwischendurch immer wieder verstärkt. Das hat er ziemlich genial gemacht! Man weiß im Grunde, was auf einen zukommen wird und auch wenn die Eheleute Beaumont mit einem Lächeln das Begräbnis des Pseudonyms Georg Stark feiern, ist nach dem ersten Mordopfer schnell klar, dass diese "dunkle Hälfte" sich nicht so einfach begraben lässt.
Ich fand es konsequent spannend umgesetzt. Dieses Aufbegehren und der Lebenswille des fiktiven George Stark, der dafür wortwörtlich über Leichen geht, wurde bis in jedes grausige Detail beschrieben. Dass Thad selbst allerdings als Verdächtiger ins Visier der Polizei gerät, zwingt ihn zum Handeln und er ahnt, wer dahintersteckt, auch wenn es völlig unglaubwürdig scheint. Ein einsamer Kampf, wie es scheint, ohne Hoffnung, sich so einem widernatürlichen Widersacher entgegenstellen zu können.
Alan Pangborn ist momentan Sheriff in Castle Rock (ein beliebter Schauplatz von King Geschichten) und ein Charakter, der auch in anderen Büchern vorkommt. Ein sehr sympathischer Mann, der sich nicht so leicht etwas vormachen lässt, aber dennoch zu seinen Überzeugungen steht, auch wenn sie abwegig erscheint.
In der Mitte gab es einen kleinen Durchhänger, der aber nicht lange dauert und dann durch die steigende Spannung Richtung Showdown abgelöst wird.
Ein unheimliches Grauen steigert sich zu grausamer Brutalität und den typischen ekligen Details, die sehr anschaulich diese unaufhaltsame Metamorphose illustriert haben. Auch das Ende fand ich perfekt für einen Horror-Roman xD - Marlen Pelny
Liebe / Liebe
(22)Aktuelle Rezension von: FerrAbbsDas Buch ist NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN! Triggerwarnung sollte ernst genommen werden! begann heftig und erbarmungslos. Die Protagonistin schildert unverblümt ihr Aufwachsen, die Ignoranz der Familie gegenüber ihre Leiden und ihre Versuche Reaktionen herauszufordern... Was wie eine Tragödie beginnt wird nach und nach zu einer rührenden und einmaligen Geschichte von Familienzugehörigkeit, Akzeptanz und Trauma-Bewältigung... Besonders gut finde ich persönlich, dass die Namensänderung (sowohl symbolisch als auch emotional sehr gelungen!) und die Liebesbeziehung der zwei Mädchen mit keinem Wort herunter gespielt oder angefeindet wurde. Wir brauchen mehr queer-ness Representation in den Romanen, wo das Coming Out nicht das Hauptthema ist. Die einzelnen Wendungen kamen ebenfalls aufs Heftigste um die Ecke, um die Geschichte auf seltsamer Weise. Die Schreibart und die Gedankengänge sprechen für ein einmaliges Meisterwerk der Emanzipation traumatisierter Jugendliche. Großartige Herangehensweisen an fragilen und explosiven Entwicklungen im Schreibstil. Am Ende fürchtete ich, dass die Geschichte zu einer Katastrope mutiert. Wie beruhigt ich doch bin, dass nicht nur die Episoden der Lebensgeschichte, sondern auch das Ende disskusionswürdig bleiben.
- Kathleen Glasgow
Girl in Pieces
(98)Aktuelle Rezension von: s0phie01Ich bin immer noch sehr berührt von diesem buch und Charlottes Geschichte.
Blue ist mir sehr ans Herz gewachsen in dieser Geschichte, und ich finde es sehr spannend wie die Beziehung zwischen ihr und Charlotte sich verändert.Charlotte hat sehr viele Emotionen, was im Buch sehr gut gezeigt wurde. Man kann sich so gut in sie herreinversetzen, und man fühlt teilweise ihre schmerz.
Jhonnie ist immer noch eine art held für mich, auch wenn er nicht perfekt war. Er hat Charlotte so viel Liebe gezeigt, ihr oft geholfen, doch manchmal auch das Gegenteil.Alles ist sehr realistisch umgesetzt (Wohnort, Nahrung, etc.), bzw. man lebt in der Realität.
Das buch würde ich keinen grossen Fantasy Liebhabern empfehlen, da man nicht in irgeneine fremde Welt eintaucht, dondern in diese harte hier (Natürlich kann man es trotzdem Lesen, es ist nur meine Meinung).