Bücher mit dem Tag "selbstentfaltung"
51 Bücher
- Hermann Hesse
Der Steppenwolf
(1.272)Aktuelle Rezension von: Vera-SeidlWas für ein geniales Werk! Es ist kaum zu glauben, dass "Der Steppenwolf" bereits 1927 erschienen ist. Wenn einer den Nobelpreis für Literatur verdient hat, dann ist das Hermann Hesse!
Der Roman gliedert sich in drei Teile. Im ersten lässt Hesse einen fiktiven Herausgeber sprechen. Der Hauptteil, die Aufzeichungen Harry Hallers, wird vom "Tractat vom Steppenwolf" unterbrochen.
"Der Steppenwolf war ein Mann von annähernd fünfzig Jahren, der vor einigen Jahren eines Tages im Hause meiner Tante vorsprach und nach einem möblierten Zimmer suchte", schreibt der Herausgeber im Vorwort. Auf der folgenden Seite ist zu lesen: "... denn gesellig war dieser Mann nicht, er war in einem hohen, von mir bisher bei niemanden beobachteten Grade ungesellig, er war wirklich, wie er sich zuweilen nannte, ein Steppenwolf, ein fremdes, wildes und auch scheues, sogar sehr scheues Wesen aus einer anderen Welt als der meinigen."
Er hat sich von der bürgerlichen Welt abgekehrt, sucht aber noch seine Nähe, auch weil er aus dieser Welt stammt. "... aber ich, der heimatlose Steppenwolf und einsame Hasser der kleinbürgerlichen Welt, ich wohne immerzu in richtigen Bürgerhäusern, ... Ich liebe diese Atmosphäre aus meinen Kinderzeiten her, und meine heimliche Sehnsucht nach so etwas wie Heimat führt mich, hoffnungslos, immer wieder auf diese alten dummen Wege."
An Stellen wie diesen schimmert Hesses Biografie besonders deutlich durch. Er wurde am 2. Juli 1877 in Calw geboren und wuchs in einer evangelischen Missionarsfamilie behütet und in einer intelektuellen Familienatmosphäre auf.
Der Vorname Harry kommt übrigens aus dem Althochdeutschen und kann mit Heimat, Heim oder Hausherr übersetzt werden.
Im Tractat geht der Autor ausführlich auf die beiden Naturen Harry Hallers ein. "...in ihm liefen Mensch und Wolf nicht nebeneinander her, und noch viel weniger halfen sie einander, sondern sie lagen in ständiger Todfeindschaft gegeneinander, und einer lebte dem andern lediglich zu Leide, und wenn Zwei in Einem Blut und Einer Seele miteinander todfeind sind, dann ist das ein übles Leben."
In der Konsequenz wird der Steppenwolf als typischer Selbstmörder bezeichnet. Solche seien jedoch meist "unfähig, jemals den realen Selbstmord zu begehen, weil sie dessen Sünde tief erkannt haben. Für uns sind sie dennoch Selbstmörder, denn sie sehen im Tod, nicht im Leben den Erlöser, sie sind bereit, sich wegzuwerfen und hinzugeben, auzulöschen und zum Anfang zurückzukehren."
Nach dem Lesen des Tractats beschließt Haller, sich umzubringen. Durch einen Besuch bei einem Professor und dessen Gattin sieht er sich in seinem Entschluss bestätigt. "Ich bitte Sie und Ihre Frau sehr um Entschuldigung - sagen Sie ihr bitte, daß ich schizophren bin. Und zugleich bitte ich um Erlaubnis, mich empfehlen zu dürfen." "... ich konnte dies zahme, verlogene, artige Leben nicht mehr ertragen", kommentiert er in Gedanken sein Verhalten bei dem Ehepaar.
Statt sich das Rasiermesser an die Kehle zu setzen, landet der Steppenwolf im Tanzlokal "Zum schwarzen Adler" und lernt dort Hermine kennen, die ihn in die Vergnügungswelt einführt.
Hesse zeichnet im Folgenden ein wunderbares Bild der Goldenen Zwanziger Jahre, im vollen Bewusstsein, dass diese Blütezeit eine zwischen zwei Weltkriegen ist.
Den Begriff verwendet er in diesem Zusammenhang nicht, wahrscheinlich ist der auch erst später entstanden. Dennoch gibt es im Roman eine goldene Spur, die sich ebenfalls als Zwischenzeit darstellt.
"... da war zwischen zwei Takten eines von Holzbläsern gespielten Piano mir plötzlich wieder die Tür zum Jenseits aufgegangen, ich hatte Himmel durchflogen und Gott an der Arbeit gesehen, hatte selige Schmerzen gelitten und mich gegen nichts mehr in der Welt gewehrt, mich vor nichts mehr in der Welt gefürchtet, hatte alles bejaht, hatte an alles mein Herz hingegeben ... ich sah es zuweilen für Minuten deutlich wie eine goldene Spur durch mein Leben gehen, ..."
Nach einem Maskenball gelangt Haller schließlich ins magische Theater. Von den Türen, die er dort öffnet, gefielen mir zwei besonders. Die erste trägt die Aufschrift: "Auf zum fröhlichen Jagen! Hochjagd auf Automobile."
Auf welche Seite sich sein Freund Gustav und er in diesem Krieg schlagen, müssen sie nur kurz aushandeln. "Ich bin Theolog, und mein Vorfahr Luther hat seinerzeit den Fürsten und Reichen gegen die Bauern geholfen, das wollen wir jetzt ein bißchen korrigieren."
Beide bereitet der Kampf gegen die Maschinen und deren Vertreter große Freude: "'Komisch', sagte ich, 'daß das Schießen so viel Spaß machen kann! Dabei war ich früher Kriegsgegner!'"
Auf dem Schild einer anderen Tür steht: "Anleitung zum Aufbau der Persönlichkeit, Erfolg garantiert."
Hier lernt Haller, dass seine Seele nicht nur aus Wolf und Mensch besteht, sondern zu seiner Persönlichkeit viele Figuren gehören. "... die Wissenschaft hat dafür den Namen Schizophrenie erfunden. Die Wissenschaft hat damit insofern recht, als natürlich keine Vielheit ohne Führung, ohne eine gewisse Ordnung und Gruppierung zu bändigen ist. Unrecht dagegen hat sie darin, daß sie glaubt, es sei nur eine einmalige, bindende, lebenslängliche Ordnung der vielen Unter-Ichs möglich."
Im Buddhismus wird von drei Daseinsmerkmalen gesprochen: anicca - die Vergänglichkeit, dukkha - das Leiden und anatta - das Nicht-Selbst. Letzteres entspricht völlig dem, was Hesse in seinem Roman betont.
Seine Nähe zu Asien, insbesondere Indien wird mehrmals im Roman transparent und kündigt bereits den "Siddhartha" an.
Schließlich ersticht Haller Hermine im magischen Theater, weil er glaubt, dass sie sich das so wünscht. Völlig in seinem alten Trott erwartet er die Konsequenzen: "Ich mich um die Folgen drücken! Ich begehre ja nichts andres als zu büßen, zu büßen, zu büßen, den Kopf unters Beil zu legen und mich strafen zu lassen."
Statt der erwünschten Strafe wird er zum ewigen Leben verurteilt. "Auch kann dem Angeklagten die Strafe des einmaligen Ausgelachtwerdens nicht erlassen werden."
Nach diesem Urteil denkt der Steppenwolf: "Einmal würde ich das Figurenspiel besser spielen. Einmal würde ich das Lachen lernen."
Vera Seidl
- Hermann Hesse
Unterm Rad
(814)Aktuelle Rezension von: RavenDas Buch "Unterm Rad von Hermann Hesse ist 176 Seiten lang und über unterschiedliche Verlage gedruckt.
Das Werk gibt es in einer Hardcoverausgabe, Softcoverausgabe, als Ebook und Hörbuch.
Hermann Hesse schrieb dieses Werk 1906. Es entstand ua dadurch das sein Bruder sich das Leben nahm, woran auch Schulprobleme ihren Anteil hatten.
Diese Geschichte handelt von Hans der an den Anforderungen an sich selbst und des Umfeldes scheitert.
Leistungsdruck und Leidensdruck. Heute ist diese Geschichte sicherlich immer noch ganz aktuell, wenn nicht aktueller denn je. Viele kennen die enormen Anforderungen und den Druck des Umfeldes, die eingeredeten Tugenden und das nur Erfolg und eine gute, studiere Arbeit das Leben erleichtert und glücklich macht. So geht es auch dem überbegabten Protagonisten der es sich selbst und seinem Umfeld zeigen möchte, aber dann doch scheitert. Dies ist ein zutiefst melancholisches und tragisches Werk, welches mich sehr berührt hat und zum Nachdenken anregte. Fand ich mich bisweilen selbst in Hans wider. Die Geschichte schmerzt und brennt noch lange in der Seele. Ach hätte ich sie nur schon viel früher entdeckt, so wäre mir sicherlich Einiges erspart geblieben.
Hesse in Höchstform in sehr düsterem Ton, wie man ihn kennt und mit bedrückender Atmosphäre. Eine unerwartete Wendung und eine krasse Message.
Fazit: Ein sehr düsterer Hesse wie man ihn kennt. Melancholisch und tragisch, unheimlich berührend und nachdenklich stimmend. Unbedingt lesen!
- Gabrielle Zevin
Morgen, morgen und wieder morgen
(247)Aktuelle Rezension von: Fee04Gabrielle Zevin hat ein wundervolles Buch über Freundschaft, Liebe, die Gaming-Welt, Computerspiele und die Realität geschrieben.
Mitte der 90er Jahre treffen sich die Protagonisten Sam und Sadie nach Jahren wieder. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten beginnen die beiden gemeinsam an einem Spiel zu arbeiten.
In den Rückblicken wird erzählt, wie sich die beiden Protagonisten kennenlernten. Im Krankenhaus war der schweigsame Sam nach einem tragischen Unfall oft im Spielezimmer anzutreffen. Sadie musste wegen ihrer schwerkranken Schwester mit ins Krankenhaus fahren und trifft dort Sam beim Super-Mario-Spielen an. Schnell entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Kindern, welche durch ein verletzendes Geheimnis von Sadie in die Brüche geht.
Das gemeinsame Spiel wird ein voller Erfolg und die beiden Gründen mit Sam‘s Mitbewohner und Freund Marx eine Firma. Der Druck weitere Spiele zu entwickeln und zu vermarkten wird groß, der Erfolg von ihrem Spiel „Ichigo“ wird mehr und mehr Sam zugeschrieben und es kommt zu einer Rivalität zwischen den Beiden.
Es wurden sehr viele verschiedene Themen in diesem Buch untergebracht. Die Protagonisten Sam und Sadie wurden sehr authentisch beschrieben und auch Marx wurde sympathisch dargestellt.
Die Protagonisten kommen aus verschieden sozialen Bereichen und somit ist auch der finanzielle Aspekt ab und zu ein Thema. Ebenso spielt Sam‘s Behinderung immer wieder eine große Rolle bei den Entscheidungen der drei Protagonisten.
Die Orte und Begebenheiten konnte man sich bildlich vorstellen, es war ein eintauchen in die Story- wie wohl in ein Spiel.
Man muss kein Gamer sein um gefallen an diesem Buch zu finden.
Der Roman handelt von jahrelanger Freundschaft, die kreative Arbeit an der Entwicklung der Spiele steht sehr im Vordergrund und auch die Liebe kommt nicht zu kurz, jedoch ohne Kitsch. Man begleitet die Protagonisten mehr als 10 Jahre durch gute und schlechte Zeiten und durch die verschieden Level in der Gaming-Welt.
Das Hörbuch ist mit einer Länge von 15 Stunden 59 Minuten ab und zu etwas langatmig. Die Sprecher Moritz Pliquet, Slim Weidenfeld waren sehr angenehm zu hören und perfekt für die Story geeignet.
Eine sehr schöne Story der 90er Jahre. Gerne 4 Sterne für diese außergewöhnliche Geschichte.
- Jenny Han
To All the Boys I've Loved Before
(241)Aktuelle Rezension von: AnsonsternSelten ist es mir passiert, dass ich ein Buch zufällig aus dem Regal in der Buchhandlung gezogen, über den Klappentext geschmunzelt und mich dann direkt auf der ersten Seite verliebt habe. (Der Klappentext ist übrigens super - das kann man nicht von jedem Buch behaupten, aber dieses macht gleich neugierig, ohne zu viel zu verraten.)
Lara Jean bleibt freitagabends zu Hause und ordnet ihren Schuhschrank. Ich liebe sie jetzt schon. Und sie schreibt Briefe. Dieser Roman hätte kitschig und klischeehaft werden können, wäre er von jemand anderem geschrieben worden, aber er ist fantastisch. Die Autorin Jenny Han kennt man auch durch "Der Sommer, als ich schön wurde", allerdings war die Reihe leider so gar nicht meins. Aber auch da ist mir schon der Schreibstil der Autorin aufgefallen. Eine Protagonistin wird natürlich nicht automatisch dadurch liebenswert, dass sie ihren Schuhschrank ordnet und ich mich selbst in vielen Aspekten wiedererkenne. Es kommt darauf an, wie das Ganze erzählt wird.
Mit Lara Jean hat die Autorin eine der liebenswertesten Protagonistin geschaffen, der ich jemals beim Lesen begegnen durfte. Ich habe geseufzt, gelacht und gegrinst wie eine Verrückte. Mein Herz ist abwechselnd aufgegangen und hat sich zusammengezogen, und an der Gefühlsachterbahn, die ich beim Lesen durchgemacht habe, habe ich gemerkt: Das ist ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde.
Diese Geschichte enthält keine besonders abenteuerlichen oder übernatürlichen Elemente, sondern handelt einfach von einem Mädchen und ihrem alltäglichen Leben, einer überschaubaren Welt mit einer überschaubaren Handlung. Und doch: Diesen Roman habe ich sieben Jahre nach dem ersten Lesen immer noch nicht vergessen. Ist es der beste Roman, den ich jemals gelesen habe? Nein, das ist er nicht. Aber: er kommt ziemlich nah dran.
- Charles Duhigg
Die Macht der Gewohnheit
(23)Aktuelle Rezension von: vanessa_2204"Die Macht der Gewohnheit" ist ein Buch über das routinierte Verhalten von Menschen in bestimmten und individuellen Situationen. Es geht um Prozesse, die in unserem Kopf ablaufen, ohne dass wir diese so wirklich erkennen. Wir tun einfach. Es geht um die Macht der Gewohnheit im Allgemeinen. Darum, was Gewohnheiten verändern und dass sie uns zu dem machen, der wir sind. Das Werk thematisiert die Schwierigkeit, bestehende Gewohnheiten zu verändern oder den Versuch, von bestimmten Gewohnheiten abzulassen.
Obwohl ich eher selten Sachbücher lese, ich kann mich gar nicht genau an das letzte erinnern (meist sind es höchstens Biographien o.ä.), kann ich dieses Werk von Charles Duhigg nur empfehlen.
Mit echten Beispielen aus dem Leben, die anschaulich dargestellt werden, erfährt der aufmerksame Leser immer mehr über das Spiel der Gewohnheiten und darüber, wie wir dieses Spiel gewinnen und verändern können.
Es geht um Versuche mit Mäusen, die in einem Labyrinth irgendwann den direkten Weg zur Schokolade finden und diesen irgendwann wie selbstverständlich laufen ohne inne zu halten, auch wenn die Schokolade dann woanders liegt.
Weitere Themen sind auch: Das Beenden von Alkoholkonsum und Spielsucht, von Nägelkauen und verlorenen Spielen in der Saison.Auslösereize, Routinen und Belohnungen sind entscheidende Begriffe, mit denen der Autor arbeitet und ich finde es so unfassbar spannend, mehr über die Gedankenwelt des Menschen zu erfahren.
Es geht nicht nur um Gewohnheiten. Es geht auch darum, warum ein Bahnhof in London wegen vieler Fehler (Gewohnheiten) viele Verletzte mit sich riss, als er brannte. Es geht weiterhin auch um Trainingstaktiken und Gewohnheiten in ihnen, die zum Sieg verhelfen. Wir erfahren, warum jeder Supermarkt gleich gebaut ist und warum Target weiß, was man will, bevor man es selber weiß. Warum Starbucks so erfolgreich ist und was Mitarbeiter dazu sagen. Was ein ganz spezieller Mitarbeiter sagt, der quasi vom Nichts kommt und später Alles hat.
Ein Buch voller Geschichten. Wahre Geschichten mit Hintergrund. Wertvolle Tipps, wenn man selbst etwas ändern will.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen, weil ich es uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Eigentlich müssten es 5 sein, aber 5 gebe ich wirklich nur, wenn mich etwas umhaut und ich glaube dafür sind Sachbücher (noch) nicht gemacht - zumindest nicht in meinem Kopf. Ich musste langsamer lesen, um alles zu verstehen. Und versteht mich nicht falsch, ich habe das mit Genuss getan. Ich habe das Wissen dieses Werkes gerne aufgenommen. Und ich werde bestimmt einiges davon behalten, auch wenn alles viel zu viel wäre.
Es war toll.
- Jessica Wilker
Das Einmaleins der Achtsamkeit
(17)Aktuelle Rezension von: ElizzyZusammengefasst
Weisst du was du den ganzen Tag fühlst? Wie oft wechseln deine Gefühle? Wie oft bist du glücklich, wie oft traurig? Und was macht das mit deinem Körper? All diesen Fragen kannst du mit diesem Büchlein auf den Grund gehen und dich 7 Tage lang intensiv mit deinen Gefühlen beschäftigen.
Darüber Gedanken gemacht
Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt und das erste Kapitel las, war ich sofort begeistert von der Idee. Eine Woche lang intensiv auf seine Gefühle achten, klang für mich sehr interessant. Und so habe ich dies letzte Woche durchgezogen und pro Tag ein Kapitel, mit der jeweiligen Übung durchgeführt. Und gleich am ersten Tag war ich überrascht, wie viel ich an nur einem einzigen Tage fühle, ohne mir dessen bewusst zu sein.
Während eines Tages, läuft man die verschiedensten Gefühlsstufen durch, reagiert ganz automatisch auf die Situationen, ohne darüber nachzudenken. Und genau um diesen Punkt geht es bei den jeweiligen Übungen, den bis Ende der Woche lernt man, nicht automatisch zu reagieren, sondern sich öfter zurück zu nehmen und nur zu beobachten. Man lernt im hier und jetzt anzukommen und seine Gedanken mit seinen Gefühle im Einklang mit dem Körper zu bringen.
Gefiel mir sehr
Für mich war das ein sehr spannendes Projekt und ich konnte bereits nach diesen 7 Tagen viel neues dazu lernen, was ich auch mitnehmen kann. So werde ich auf jeden Fall darauf achten, meine Gefühle nicht zu unterdrücken und nicht aus Wut etwas zu sagen, was man gar nicht so meint.
Was auch noch eine wichtige Erkenntnis war; Wir sind unseren Gefühlen nicht ausgeliefert und können selbst steuern wie wir die Dinge wahrnehmen, wie wir in gewissen Situationen reagieren und wie wir unseren Tag gestalten möchten.
Gefiel mir nicht
Einige Übungen waren mir zu abstrakt und ich hätte gerne hier und da eine Erklärung mehr gehabt.
Schreibstil & Cover
Der Schreibstil ist sehr direkt und einfach gehalten. Das Cover gefällt mir nicht besonders, da es mich so nicht ansprechen würde, wenn ich mich nicht im Vorfeld mit dem Thema Achtsamkeit beschäftigt hätte.
Fazit
Wer sich für das Thema interessiert und gerne mehr auf seine Gefühle achten möchte, dem kann ich dieses Büchlein gerne empfehlen, es ist ein toller Einstieg ins Thema.
Bewertung
Buchlänge ♥♥♥♥♥ (5/5)
Schreibstil ♥♥♥♥ (4/5)
Botschaft ♥♥♥♥ (4/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5) - Jack Kornfield
Das weise Herz
(15)Aktuelle Rezension von: janett_marposnelWer erschöpft ist oder krank, unzufrieden oder seine Ängste respektive Süchte besiegen möchte, kann Heilung und Verständnis in der buddhistischen Psychologie finden. Als Hilfestellung für den tieferen Einblick in die Begriffe, vergleicht der Autor in seinem (Lehr)Buch hin und wieder die buddhistische Psychologie mit der westlichen Psychologie, wodurch dem westlich denkenden Menschen der Unterschied bewusster wird.
Im Laufe des Buches stellt der Autor nach dem Vorwort 26 buddhistische Prinzipien vor. Zur Einstimmung auf das Kapitel und auf die vor uns liegende buddhistische Regel gibt es zu Beginn jedes Kapitels zwei Zitate berühmter Persönlichkeiten. Trotz aller Regeln ist „Das weise Herz“ sehr praxisbezogen, denn es lebt von vielen selbst erfahrenen Geschichten, die der Autor im Laufe des Buches erzählt. Diese machen den theoretischen Teil leichter verständlich, unterstützen ihn liebevoll in seiner Aussage und heben die Weisheit des Gesagten demütig hervor. Außerdem bietet Kornfield am Ende jedes Kapitels eine Meditation als Praxisübung zur Vertiefung der behandelten buddhistischen Regel an, was den Inhalt wunderbar abrundet.
Sehr anschaulich empfand ich den persönlichen Vater-Sohn-Konflikt des Autors und dessen Lösung, der sich durch das gesamte Buch zieht und das spirituelle Wachstum des Autors und die spätere Reife im Umgang mit dem Geschehenen offenbart.
Ein absolut empfehlenswertes Buch für Suchende und Interessierte, denn „Das weise Herz“ ist genauso weise wie herzlich, da Jack Kornfields Empathie zwischen jeder Zeile leise mitschwingt. - Christine Vogeley
Melonentango
(18)Aktuelle Rezension von: PerleMelonentango - wovon kann dieser Roman wohl handeln? Die ersten 160 Seiten kein Wort und kein Thema davon. Ich dachte schon, es wäre der falsche Text im Buch und dachte wenn das so weiter geht, dann war das das schlechteste Buch welches ich je gelesen habe. Doch ab 160-200 wurde es ziemlich lustig und endlich war das Gespräch von einem Gemüsemusical, was ich sehr interessant fand. Es kam dann Molly Melone, Greta Gurke und Toby Tomate ins Licht und ein Bunny Banana, das hörte sich doch gut an. Doch dann wieder sehr viel Blödsinn in dem Roman von Christine Vögeley. Sie schreibt auch selbst am Anfang des Romans, das es eine Neuausgabe von 2007 ist, welches sie im Jahre 2000 schon mal geschrieben hat, doch von dem ich nie was gehört geschweige denn gelesen habe. Es handelt auch von zwei Geschwistern, die ihren Vater verloren haben, und eine davon, Jeanette, ist die Übergewichtige und hässliche und die andere, Susanna, die schlanke hübschere von beiden. Ich bin auch nicht ganz warm geworden mit den Protagonisten, die Einzige Person, mit der ich mitgefühlt habe, war Jeanette, da ich selber teilweise so fühle und denke. Und das besagte Gemüsemusical hätte ich mir gerne angesehn oder sogar selbst mitgespielt, das müsste man mal in Wirklichkeit auf die Bühne stellen. Dies gefiel mir sehr gut! Oder gibt es das schon auf der Welt? Hat jemand sowas schon mal gesehn oder je von gehört? Und die Aussprache zwischen Jeanette und Susanne war auch gut geschrieben. Dafür gibt es die zwei Sternchen, der Rest war leider Müll. Ab in den Papierkorb und zur Wiederverwertung. Ein Drittes mal schreiben. Noch mal bearbeiten, dann haut es vielleicht hin. Es soll auch noch zwei Fortsetzungsromane geben: Dritte Sonnenblume links und Sternschnuppensommer. Na ja! - Thich Nhat Hanh
Das Wunder der Achtsamkeit
(14)Aktuelle Rezension von: FrechdachsDer buddhistische Lehrer und Zen-Meister Thich Nhat Hanh gibt in seinem Buch "Das Wunder der Achtsamkeit" für Interessierte einen intensiven Einblick in die Achtsamkeitspraxis.
Neulinge wie Erfahrene in dieser Thematik werden hier ausdrücklich eingeladen, achtsamer dem ganz normalen Alltag und sich selbst zu begegnen.
Wir nehmen im normalen stressigen Autopilotenmodus kaum mehr unsere eigenen Gefühle und Emotionen wahr.
Das Buch hilft, sich wieder mit sich selbst zu beschäftigen und auf das Innere zu fokussieren und schließlich bei sich selbst anzukommen.
Nur der aktuelle Augenblick steht im Fokus - weder die Vergangenheit noch die nahende Zukunft spielen in der Übung der Achtsamkeitspraxis eine Rolle.
Didaktisch ist das Buch für mich persönlich durchweg gut aufgebaut. Ich selbst übe die Achtsamkeitspraxis bereits seit mehr als zehn Jahren und mir kamen dann einige Passagen im Buch bereits bekannt vor. Dies tat dem Ratgeber dann allerdings keinen Abbruch.
Es vermittelt neben den grundlegenden Basics und theoretischen Konstrukten dann vor allem praktische Beispiele, die spielend in den ganz normalen Alltag eingebaut und geübt werden können.
Ein wunderbares Kleinod, in dem sich lyrische Texte mit den eigentlichen Anliegen der unterschiedlichen Achtsamkeitsübungen abwechseln.
Ein toller Ratgeber, den ich gerne immer wieder zu Rate ziehen werde, um mich selbst zu zentrieren und einfach nur zu sein.
Am Ende des Buches warten 32 verschiedene praktische Achtsamkeitsübungen für den Alltag, die jeden Interessierten einladen ausprobiert zu werden.
Dann nichts wie ran, denn Übung macht den Meister!
© Frechdachs 2023 - Keine Chance den Copycats!
- Lea Santana
Der Sommer der Blütenfrauen
(30)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinNachdem Rose schon wieder einen Job verloren hat, möchte sie als Erntehelferin über den Sommer arbeiten und wird unverhofft als Saisonarbeiterin auf einem Biohof eingestellt. Dort finden sie nicht nur ein unbetreutes Blumenfeld sondern auch die Aufzeichnungen der verstorbenen Martje, die mit Blüten experimentierte und Rezepte entwickelte. Auf ihr Talent für Fotografie aufmerksam gemacht, wird Rose zu einem Blog inspiriert und setzt damit auch Martjes Wunsch um, ihre Rezepte zu veröffentlichen.
Marguerite wurde von ihrem Ehemann verlassen, der damit auch ihr Restaurant, in dem er als Patron fungierte, im Stich ließ. Mit Hilfe ihrer engagierten Mitarbeiter versucht sie das Restaurant vor der Schließung zu retten und neu aufzubauen. Anregungen für neue Rezepte findet sie von einer deutschen Bloggerin.
Viola arbeitet als Journalistin und Restauranttesterin in Verona. Sie fühlt sich fremdbestimmt, versteckt sich vor ihrer Familie, die sie unter Druck setzt zu heiraten und bricht nach einem Streit endgültig mit ihrem Chefredakteur.
Die drei unterschiedlichen Frauen treffen sich im Piemont bei einer Foodmesse und werden durch ein gemeinsames Erlebnis zusammengeschweißt. Sie versprechen sich, auch in Zukunft füreinander da zu sein.
"Der Sommer der Blütenfrauen" handelt nicht nur im Sommer, sondern beginnt im Frühling und zieht sich durch das gesamte (Garten-)jahr. Die Geschichte ist abwechselnd aus den Perspektiven von Rose, Marguerite und Viola geschildert und führt die/ den Leser*in von Deutschland nach Frankreich und Italien.
So unterschiedlich die Frauen aufgrund ihrer Berufe, Herkunft, persönlichen Erfahrungen und Voraussetzungen auch sind, so verbindet sie doch alle drei eine innere Leere, die im Verlauf der Handlung durch neue Herausforderungen, ihre Liebe zum Essen und ihre Freundschaft gefüllt wird.
Die jüngste Rose, die aufgrund ihrer vagabundierenden Eltern heimatlos ist, sich einsam fühlt und durch Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten hat, findet durch ihre Arbeit auf dem Biohof in den Pflanzen und der Fotografie ihre Berufung. Marguerite überwindet die Trennung von ihrem betrügerischen Ehemann, nutzt die Herausforderung und macht sich mit einem neuen Konzept zur neuen Chefin des Restaurants "Le Bon Goût", bis sie ihre Liebe zum Kochen als Küchenchefin umsetzen kann. Viola übernimmt mehr Verantwortung im Familienbetrieb und baut das dortige Restaurant im Weingut neu auf.
Titel und Cover suggerieren eine eher fröhliche Geschichte über die Freundschaft dreier Frauen, tatsächlich ist der Roman lange Zeit jedoch eher betrüblich. Die Hauptfiguren haben alle mit existentiellen Problemen zu kämpfen und verhalten sich dementsprechend angespannt. Insbesondere Rose und Viola wirken abweisend und trotzig, so dass man erst mit mehr Hintergrundwissen Verständnis für sie und ihre Launen aufbringen kann. Marguerite hat dagegen ein einnehmendes Wesen, wird in ihrer Beschreibung jedoch zunächst arg auf ihren kurvigen Körper und mehrfach auf ihren schokoladen- oder puderzuckerverschmierten Mund reduziert.
Durch die Schwierigkeiten, die es zu bewältigen gilt und die drei ganz unterschiedlichen Schauplätze in verschiedenen Ländern ist die Geschichte abwechslungsreich und vielseitig. Die Freundschaft, die sich im Verlauf des Romans entwickelt, wirkt jedoch arg bemüht, da die Frauen trotz Gemüseanbau/ Foodfotografie/ Kochen/ Foodjournalismus/ Weinbau, was sie kulinarisch und beruflich verbindet, keine Gemeinsamkeiten haben und das Versprechen der gegenseitigen Treue und Unterstützung aus der Not heraus in Champagnerlaune entstanden ist und trotz der späteren Umsetzung ein wenig halbherzig und für die Geschichte konstruiert wirkt. Eine gegenseitige Empathie und Wertschätzung sind kaum nachzuempfinden. Vor allem Rose und Viola machen es mit ihren (sinnlosen) Streitigkeiten einer Freundschaft schwer.
Während Marguerites Probleme und persönlichen Entwicklungen nachvollziehbar ausgeführt sind, wird Violas Rolle stark vernachlässigt. Ihr Geheimnis, das sie von ihrer Familie trennt, wird nur mit einem Halbsatz erwähnt und erscheint damit völlig lieb- und belanglos in die Geschichte integriert.
"Der Sommer der Blütenfrauen" ist ein Roman über drei unterschiedliche Frauen, die durch einen Zufall zusammenfinden und über die gemeinsame Leidenschaft für Genuss und Kulinarik mit einander verbunden werden und sich gegenseitig dabei unterstützen, ihre Probleme, die ihre Leben aus den Fugen geraten haben lassen, zu lösen. Es ist ein Roman über Neuanfänge und Selbstentfaltung, über Versöhnung und die Kraft der Gemeinschaft, Dinge zu erreichen, der an mancher Stelle übertrieben dramatisch inszeniert ist und insgesamt nicht ganz rund wirkt. - Sarah Turner
Hinter den Wolken wartet die Sonne
(19)Aktuelle Rezension von: RenaMEin Roman um Trauer und Zusammenhalt, um Selbstvertrauen und natürlich um die Liebe. Das Ganze ist verpackt in eine nicht neue, aber recht berührende Geschichte, die allerdings ausgesprochen vorhersehbar verläuft.
Das führt dazu, dass auf den über 400 Seiten keine rechte Spannung aufkommen will. Dennoch macht die Lektüre Freude, denn die Figuren sind sympathisch und authentisch. Allerdings führt hier auch wieder einmal der Klappentext sehr in die Irre.
Denn der dort erwähnte und somit thematisch herausgehobene Buchclub, den die Protagonistin Beth mit dem alten Herrn in der Nachbarschaft gründet, wird erst nach vielen Seiten zum ersten Mal angedeutet und verliert danach recht schnell wieder an Bedeutung.
Worum geht es: Die ziemlich unzuverlässige Beth, mit Anfang Dreißig immer noch bei ihren Eltern wohnend, wechselt ständig ihre Jobs, keine Beziehung ist von Dauer und jeder Verantwortung weicht sie stets erfolgreich aus. Das muss sich jedoch schlagartig ändern, als Beths Schwester einen schweren Autounfall hat, bei dem ihr Mann ums Leben kommt. Zur Überraschung aller hatten die beiden ausgerechnet Beth dazu bestimmt, Vormund ihrer beiden Kinder zu werden.
So muss Beth, die keinerlei Erfahrung hat weder in der Kinderbetreuung noch im Führen eines Haushalts, nun für den vierjährigen Ted und die vierzehnjährige Polly sorgen, die natürlich beide zudem noch von dem Unfall ihrer Eltern traumatisiert sind. Doch Beth rauft sich mit ihnen zusammen, erträgt auch mehr oder weniger geduldig die liebevolle Tyrannei ihrer Mutter, der sie nichts recht machen kann und schafft es so, den Kindern die Mutter halbwegs zu ersetzen.
Und das trotz der Probleme, die sich plötzlich daraus ergeben, dass ihr langjähriger, natürlich immer nur platonischer Freund Jory sich auf einmal für eine andere Frau zu interessieren scheint. Hier wurde mir der Roman zu seicht, so absehbar und zu klischeehaft. Nichts überrascht in diesem Handlungsstrang, die Entwicklung der Geschichte ist absolut vorhersehbar. Das ist ein bisschen enttäuschend, auch weil keinerlei Spannung entsteht. So hätte der Roman durchaus auf gute hundert Seiten verzichten können, hätte dadurch sicher einiges an Dramatik und Spannung gewonnen.
Ein netter, sowohl unterhaltsamer wie berührender Roman mit wenig Überraschungspotenzial.
Sarah Turner - Hinter den Wolken wartet die Sonne
aus dem Englischen von Angela Koonen
Lübbe, April 2023
Taschenbuch, 447 Seiten, 12,00 € - Christian Bischoff
Willenskraft: Warum Talent gnadenlos überschätzt wird
(7)Aktuelle Rezension von: Dr_MEine der ganz einfachen und schmerzlichen Wahrheiten im Leben lehrt uns, dass wir unserer Bestimmung nicht entkommen können. Entweder wir finden zu uns und machen das, was wir wirklich im tiefsten Innersten wollen und werden glücklich, oder wir lassen es aus Unwissenheit, Angst oder Trägheit sein und schleppen uns unzufrieden und unglücklich durchs Leben. Da kann man noch so viel "Tschaka, Tschaka" brüllen, sich wie ein Orang Utan vor die Brust kloppen oder über heiße Kohlen schlurfen, wenn wir nicht so leben, wie wir es wirklich unverstellt wollen oder das tun, zu dem wir uns berufen fühlen, wird selbst jedes noch so tolle Motivationsdoping bald wieder verpuffen.
Christian Bischoff beschreibt diese Alternative als Wahl zwischen dem "Gesellschaftsspiel", in dem wir uns durch äußeren Druck, Konventionen oder andere Fremd-Programmierungen in eine Form pressen lassen, die uns einzwängt und fesselt, und dem "Bewusstseinsspiel", das uns daraus befreit und uns zu dem aufblühen lässt, was wir schon immer in uns hatten, aber nicht freisetzen konnten. Welches Spiel wir spielen, ist allein unsere Entscheidung, die uns auch der Autor nicht abnehmen kann, wenngleich sein Buch eine überzeugende Hilfe dabei ist.
Ich kannte Christian Bischoff bisher nicht, bin eher zufällig auf dieses Buch gestoßen und war sehr überrascht als ich es anfing zu lesen. Ich hatte die üblichen Motivationsfloskeln erwartet und fand stattdessen einen wirklich beeindruckenden Text mit vielen klugen Gedanken und Ratschlägen.
Der Autor hat sein Buch geschickt aufgebaut. Wir begleiten ihn durch das ganze Buch bei seinem Transalpin-Lauf, einer mörderischen Alpenüberquerung von Deutschland nach Italien in acht Tagen über 250 Kilometer und 15500 Höhenmeter. Bischoff hat das geschafft, weil er es schaffen wollte, wie er schreibt. Zwischendurch müssen wir uns die Frage gefallen lassen, nach welchen Regeln wir leben wollen, nach unseren eigenen, soweit das geht, oder komplett nach den Regeln, die andere für uns machen. Dieser Frage widmet er die ersten beiden Kapitel.
Im dritten Kapitel geht es um unseren Fokus, der unsere innere Energie auf unsere Ziele steuert, wenn wir uns für unseren Weg entschieden haben, und der uns vor Ablenkungen schützt. In den drei folgenden Kapiteln befasst sich Bischoff mit unseren Überzeugungen, Denkmustern und Lebensregeln, unseren Zielen und mit Sinnfragen. Danach widmet er sich im siebten Kapitel dem zentralen Punkt, unserem Willen, der die Dinge, wie er schreibt, ihrer Bestimmung zuführt. Es folgen drei Kapitel über Erfolg, Glück und Erfüllung sowie ein abschließendes Kapitel über Freude, Dankbarkeit und Gelassenheit.
Dass dieses Buch für mich unerwartet anders war als vorher vermutet, liegt ganz ohne Zweifel an seinem völlig authentischen Autor. Bischoff hat sich das nicht angelesen. Vielleicht weiß er noch nicht einmal, dass vieles, was er schreibt, Lebensweisheiten großer buddhistischer Meister sind. Er hat es einfach selbst herausgefunden. Auch am Beispiel seines Lebens sieht man, dass man ruhig über die Grenze springen kann, die zwischen dem "Gesellschaftsspiel" und dem "Bewusstseinsspiel" liegt. Man wird den Boden nicht unter den Füßen verlieren. Im Gegenteil, es werden sich ungeahnte Wege eröffnen.
Fazit.
Ein tolles Buch. Entweder kommt man wenigstens ins Grübeln oder man fühlt sich unterstützt und angeregt oder auch einfach nur bestätigt. Spurlos wird dieses Buch an niemandem vorbeigehen, der es gelesen hat. - Emily Stone
Für immer im Dezember
(84)Aktuelle Rezension von: world_of_bookloveJosie ist eine Protagonistin, die sich selbst noch finden muss. Sie hat einen Job, der sie nicht erfüllt, einen Freund der sie betrogen hat und ein Trauma aus ihrer Kindheit, dass sie nie ganz losgelassen hat. Als sie auf Max trifft, scheint sie zum ersten Mal auch impulsive, nicht durchdachte Entscheidungen zu treffen und merkt erst dadurch so richtig, was sie bisher verpasst hat📷.
Max ist jedoch nur auf der Durchreise auf seinem Weg nach New York, wo er Weihnachten mit seiner Familie feiern wird❄. Doch er verbringt gerne Zeit mit Josie, vorallem da beide das Weihnachtsfest so nicht alleine feiern müssen. Und so vergehen ein paar Tage, die die beiden zusammen verbringen und in denen sie sich schnell näher kommen💞.
-kleine Spoilerwarnung-
Als Max eines morgens nicht mehr da ist, ist Josie enttäuscht. Sie hatten zwar von Anfang an ein Ablaufsdatum, doch Max ist ihr mehr unter die Haut gegangen als ursprünglich geplant💔.
Daraufhin begleiten wir die zwei über mehrere Monate hinweg, wobei jeder Teil aus der jeweils anderen Sicht der Protagonisten geschrieben ist.
Die beiden leben jeweils ihr Leben weiter, ohne sich gegenseitig aus dem Kopf zu bekommen. Immer wieder schleichen sich kleine Begegnungen ein, doch diese sind meist nur von kurzer Dauer und von Kommunikationsproblemen durchzogen. Der Mittelteil der Geschichte plätschert daher ein bisschen vor sich hin, bevor die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt🙈.
Die beiden zusammen fand ich sehr süß. Sie ermutigen sich gegenseitig andere Dinge auszuprobieren, sich aus ihren jeweiligen Komfortzonen hinaus zu wagen. Max lässt Josie strahlen, was man ganz deutlich zwischen den Zeilen lesen kann und Josie schenkt Max Ablenkung, als er sie am dringendsten braucht🥰. Einerseits fand ich es schade, wie wenig Zeit die beiden eigentlich nur zusammen verbracht haben, anderseits zeigt es ganz gut, wie das Leben manchmal spielt und es nicht immer zu einem Happy End kommen kann.
Das Ende hat mich dann vollkommen kalt erwischt, man hatte die ganze Zeit ein leicht ungutes Gefühl, aber mit dieser Bombe habe ich nicht gerechnet. Ich hatte sofort Tränen in den Augen und konnte über die letzten Seiten gar nicht mehr mit dem Weinen aufhören😭. Es passte perfekt zur Geschichte, hat mich aber unglaublich traurig zurückgelassen, da ich den beiden Protagonisten etwas Besseres gewünscht habe🥺.
Insgesamt ein Buch dass ich nicht so schnell vergessen werde, aufgrund einiger kleiner Punkte aber kein Highlight geworden ist, aber eine absolute Leseempfehlung bekommt💗.
4/5⭐ - Sarah Moss
Zwischen den Meeren
(29)Aktuelle Rezension von: BibliomaniaEin wunderschönes Cover, wie es sie immer im mare Verlag gibt. Hochwertig mit Lesebändchen und dem typischen weißen Rand an der unteren Seite des Buches, fühle ich mich einfach immer von diesem Verlag angesprochen. Besonders dieses Cover mit den Farben und dem Motiv erinnert mich an Japan, was auch ein wichtiger Bestandteil des vorliegenden Buches ist.
In Sarah Moss neuer Geschichte erzählt sie von einem jungen, frisch vermählten Ehepaar, Tom und Ally, die schon nach ein paar Wochen Eheleben für längere Zeit getrennt sein werden. Tom baut Leuchttürme und wird nach Japan entsandt. Ally ist Ärztin und interessiert sich besonders für psychisch Kranke. Während Tom in Japan versucht die dortige Welt und deren Menschen zu verstehen, taucht Ally immer tiefer in die Welt der Irrenanstalt zu Hause in Cornwall ein. Beide sind auf ihre Art einsam und versuchen damit klar zu kommen. Ihnen bleibt nichts weiter als Briefe, auf die sie wochenlang warten müssen, um ihre Beziehung aufrecht zu erhalten.
Zwei sehr interessante Erzählstränge, in Japan und in einer Psychiatrischen Anstalt, zwischen denen die Autorin hin und her wechselt. Mir haben besonders die Teile in Japan gefallen, wobei von Toms Arbeit kaum die Rede ist. Das finde ich störend, denn das war der eigentlich Grund für seine Reise. Es geht eher um die Gepflogenheiten und das viele Unverständnis Toms. So denkt er viel über die (Geister-)Füchse nach, die stets negativ für Familien sind. Er möchte das Land verstehen, kennen lernen und die Natur genießen. Er will das Land gar nicht mehr verlassen und wünscht, er hätte Ally gebeten mitzukommen. In Japan ist er nie allein und lernt, dass Essen aus vielen verschiedenen Konsistenzen bestehen kann, anders als in England. Er vermisst seine Frau und will doch nicht weg.
Ally wohnt derweil in ihrem Haus, in dem es nass und kalt und schimmelig ist. Da Tom über das Jahr hinweg in Japan bleiben muss, beschließt sie zu ihrer Mutter zu gehen. Eine Frau, vor der sie Angst hat. Eine Frau, die sich selbst nicht wertschätzt, nichts als arbeitet und sich den ganzen Tag von einem Stück Zwieback ernährt. Und dennoch geht Ally dorthin, sie hofft es hätte sich etwas verändert. Sie hofft es so sehr und hat weiterhin so große Angst vor ihrer eigenen Mutter, dass sie selbst in den Status einer Patientin in einer nervlichen Heilanstalt gerät.
Sarah Moss schreibt in einer tollen Sprache und unaufgeregt. Sie schafft es, dass man besonders mit Ally leidet, die es ihrer Mutter nicht recht machen kann. Ihr Drift in den Verfolgungswahn ist so realistisch beschrieben, dass man die Stimme der Mutter im eigenen Kopf hören kann.
Ein bisschen unzufrieden war ich dann allerdings mit dem Ende, das ich hier natürlich nicht verraten möchte. Für mich war der Epilog überflüssig und hat der eigenen Phantasie alles genommen.