Bücher mit dem Tag "schwarzfahren"
8 Bücher
- Willy Russell
Der Fliegenfänger
(195)Aktuelle Rezension von: BuchlieseRaymond ist fast 19 Jahre alt, als er sich nach Grimsby aufmacht und auf dem Weg dorthin Briefe an sein großes Idol Morrissey schreibt. In seinen Aufzeichnungen erzählt er von seiner Reise und seinem Leben. Sein Sarkasmus und sein schwarzer Humor lässt seine eigentlich traurige Geschichte in einem ganz besonderen Licht erscheinen. Nichts wünscht sich seine Mutter mehr, als dass er ein ganz normaler Junge wird. Doch Raymond muss nicht nur die Schule und die Pfadfindergruppe verlassen. Er hat auch keine Freunde mehr und verschwindet einfach in der Schublade "Er war es!". Raymond ist seit dem Sprung in den Kanal der falsche Junge. Niemand hört ihm mehr zu, alle wollen nur noch sein Bestes und ihm helfen. Und so verwundert es nicht, dass er sich in eine eigene Welt verspinnt und sich mit aller Kraft gegen alles Normale wehrt. Er wird er in einen Strudel aus Missverständnissen und unglücklichen Vorfällen immer weiter an den Rand gedrängt. Bis ihn in Grimsby ein Job auf einer Baustelle erwartet ...
Eine sehr sympathische Figur ist Raymonds Oma. Eine Figur, die ihm Halt gibt und die nicht nur zu ihm steht, sondern auch mit scharfer Zunge die Realität im Blick hat. Im folgenden Zitat richtet Raymonds Großmutter das Wort an seine Mutter/ihre Tochter: "Mag sein, dass wir hier im modernen Failsworth leben, Shelagh; mag sein, dass wir uns am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts befinden, wo jeder seinen Wintergarten hat und wo man seine Topfpflanzen im Gartencenter kauft und zur Andacht in die voll klimatisierten Konsumtempel läuft. Aber lass dich davon nicht täuschen. Zivilisation! Ein dünner Firniss, Shelagh! Hinter dem Einkaufswagen im Supermarkt trottet noch mancher Neandertaler. Und wenn man mal die Topfpflanzen weglässt, Shelagh, dann laufen in den Gartencentern massenweise Sadisten rum. Glaub nur nicht allzu fest an die so genannte Zivilisation, Shelagh; wenn es nur irgend ginge, würden auf den Parkplätzen vor den Einkaufscentern und Supermärkten bald wieder regelmäßig Menschen gehenkt, verprügelt und als Hexen verbrannt. Und alle wären sie da, in ihren Armani-Anzügen, mit ihren gestylten Frisuren, ihren Topfpflanzen, ihrem Perrier-Wasser und dem marinierten Tunfisch, den sie sich dann mittags auf den Holzkohlengrill legen, um ihn genüsslich im Garten zu verzehren, nachdem sie dem Henker den ganzen sonnigen Vormittag auf dem Supermarkt-Parkplatz beim Köpfen zugeschaut haben."
Vielen Dank dem Autor für dieses großartige Buch! Leider ist es der bisher einzige Roman der von Willy Russell erschienen ist, aber ich warte schon jetzt auf mehr. Lesen! Lesen! Lesen! - Stephan Brüggenthies
Der geheimnislose Junge
(40)Aktuelle Rezension von: belisha97Auf jeder, wirklich jeder Seite wir mehrfach! der Name des Ermittlers erwähnt. Das nervt und von Lesegenuß keine Spur! - Sam Apple
Schlepping durch die Alpen
(30)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzerbei diesem buch hatte ich etwas sehr anderes erwartet. ich dachte es geht um einen schäfer in den alpen. was irgendwie auch stimmt, aber im vordergrund stehen viel mehr judentum, nazis, die geschichte österreichs, die gegenwart österreichs (Haider-Zeit, 2001 etwa), die liebe, skurile einzigartige menschen, das reisen und eigentlich immer unterwegs sein, familie, freundschaft, und die überraschungen des lebens. eher anstrengend zu lesen aber auf jeden fall empfehlenswert. schafe kommen schon auch vor. - Mathias Kopetzki
Im Sarg nach Prag
(11)Aktuelle Rezension von: Mrs. DallowayIch bin leidenschaftlicher Bahnfahrer, aber nicht etwa, weil ich die Bahn so toll finde, sondern weil ich etwas für die Umwelt tun will und es unsinnig finde, dass so viele Menschen jeden Tag allein mit ihrem Auto rumfahren, obwohl sie noch mindestens drei Personen mitnehmen könnten.
Der Autor Mathias Kopetzki sieht das wohl ähnlich, denn sonst könnte er nicht auf eine jahrelange Schwarzfahrer-Karriere zurückblicken.
Das Buch bietet eigentlich genau das, wonach es auch aussieht: kurzweilige Unterhaltung mit amüsanten Stories über die allseits beliebte Deutsche Bahn.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die Dialekte der jeweiligen SchaffnerInnen nachgemacht wurde, ich konnte mich da so richtig gut reinversetzen.
Ein bisschen bewundere ich den jungen Mann ja schon dafür, denn für jahrelanges Schwarzfahren benötigt man eine gehörige Portion Mut.
Ein kleiner Makel ist mir aufgefallen. Ständig wird das Verb "raunen" benutzt. Was soll denn das? Und dann auch noch in so einer hohem Frequenz. Das ist mir beim Lesen ganz schön lästig geworden, zumal es auch oft einfach nicht gepasst hat, denn raunen ist für mich etwas leise sagen. Hier wird es oft an unpassenden Stellen benutzt.
Fazit:
Für Bahnfahrer und alle, die schon immer mal günstig nach Prag reisen wollten. - Ralf Höcker
Das große Lexikon der Rechtsirrtümer
(35)Aktuelle Rezension von: StellaCometaDr. jur. Höcker informiert in seinem Buch „Lexikon der Rechtsirrtümer“ über Recht und Gesetz. Sein Schreibstil ist dabei gleichbleibend locker-leicht zu lesen, die (rechtlichen) Informationen sind gut verständlich. Es wird berichtet über Unterschlagung von Wechselgeld, die vermeintliche Ausweispflicht etc. Der Leser erhält durch das Lexikon einen kleinen Einblick in die tatsächliche Rechtslage. Angenehm dabei ist die Aufteilung in die verschiedenen Rechtsgebiete (denn einige Gebiete sind interessanter als andere, so kann man über einiges "hinweg lesen"): Allgemeines Privatrecht, Arbeitswelt, Familie, Gericht/Polizei, Medien/geistiges Eigentum, Mieterrechte usw. Zwischendurch bekommt der Leser immer mal wieder eine nette Illustration zu sehen und das Buch endet mit dem Abdruck aufgeführter Paragrafen (für jene, die den Wortlaut des Paragrafen gerne nachlesen möchten). Fazit: Eine kurzweilige Lektüre für jene Leser, die sich ein bisschen für das deutsche Recht interessieren. Das Buch muss nicht in einem Rutsch gelesen werden, denn die einzelnen Informationen sind kurz und verständlich gehalten. - Hanna Poddig
Radikal mutig
(8)Aktuelle Rezension von: HoldenFrau Poddig schreibt über ihr widerspenstiges, freies Leben und es ist eine Freude, alles mitzuerleben. Ich wußte zB bisher nicht, wie sich Castorgegner fühlen und daß es (angeblich) so ist, daß die eingesetzten Polizisten nur so lange freundlich bleiben, soweit die Kameras vor Ort sind. Und wie fühlt man sich, wenn man an ein Schienenstück zwecks Blockade gebunden ist? Informative Einblicke neben einem flammendem Appell zu einem bewußteren und gesünderen leben. Und zusätzlich bietet das Buch an einigen Stellen die Möglichkeit, sich selbst zu hinterfragen, ob man im eigenen voll durchkalkulierten Tagesablauf nicht doch Möglichkeiten hätte, das Richtige zu tun und dagegen zu sein? Angesichts von Trump Gauland usw wünscht man sich natürlich eine Neuauflage, bis dahin sei das Buch allen allen empfohlen. - Susanne Fröhlich
Familienpackung
(201)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAndrea Schnidt ist überfordert. Die beiden Kinder, ihr Mann, das Haus und dann soll sie auch noch immer gut aussehen. Sie flüchtet sich immer öfter in Tagträume und das mega Desaster passiert, als sie zum ersten mal in ihrem Leben schwarz mit der Bahn fährt und erwischt wird und zwar samt einem Kamerateam. Susanne Fröhlich erzählt wie immer rassant lustig, wahr und voll Ironie. Wenn Frau Schnidt mit ihren Kindern zu Ikea fährt und auch die dritte Durchsage überhört kann man das nur nachvollziehen und die Katastrophe im Kugelbad ist auch nicht aus der Luft gegriffen. Super!