Bücher mit dem Tag "schwäbisch hall"
18 Bücher
- Tatjana Kruse
Kreuzstich Bienenstich Herzstich
(85)Aktuelle Rezension von: steffi_liestDieses wirklich lustige Buch hat mich überzeugt die Reihe weiter zu lesen.
Siggi Seifferheld und sein Harem erleben so einiges. Vorallem komische Dinge vermischt mit ermittlerischen Tätigkeiten eines Vorruhekommissars oder wieder Kommissar? Das weiß man nie so recht. Dieses Buch ist wirklich witzig. Jede Zeile ein wahres Bouscue Rezept. Und nicht zu vergessen. Es wird gestickt, Kissen, mit allen möglichen Aufschriften. Ich persönlich, selbst ein Sticker, fand das natürlich grandios. Auch Hund Onis und die Seifferheld Weiber schließt man schnell ins Herz. So herzhaft habe ich bei einem Buch lang nicht mehr gelacht und das mit einem Krimi verbunden. Perfekt.
Der Schreibstil ist wirklich toll und komisch. Aber im positiven Sinne.
Ich freue mich auf Band 2.
- Tatjana Kruse
Nadel, Faden, Hackebeil
(49)Aktuelle Rezension von: Lilli33Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Knaur (7. Februar 2011)
ISBN-13: 978-3426504284
Herrliches Lesevergnügen
Inhalt:
Siggi Seifferheld ist Kommissar a. D. in Schwäbisch Hall. Hier lebt er mit seiner Schwester, seiner Tochter, seiner Nichte, deren diversen Anhängen und Hund unter einem Dach. Manchmal geht es schon sehr turbulent zu. Da passt es ganz gut, wenn in der ansonsten idyllischen Stadt ein Verbrechen geschieht und Siggi mal wieder kriminalisieren kann.
Meine Meinung:
Ich habe mich selten so amüsiert bei einem Krimi. Krimi? Zumindest hatte ich bei dem Untertitel „Ein neuer Fall für Kommissar Seifferheld“ einen erwartet. Bekommen habe ich eher einen humorvollen Roman; der Krimi-Anteil macht gefühlt nicht mehr als 20 % aus. Ansonsten dreht sich alles um die liebe Familie und den VHS-Männerkochkurs.
Es war trotzdem ein herrliches Lesevergnügen, denn das Buch sprüht nur so vor trockenem Humor. Tatjana Kruse hat einen ausgeprägten Sinn für Situationskomik und Wortspielereien, was mir sehr entgegenkommt.
Hartgesottene Nur-Krimi-Leser fühlen sich durch dieses Buch eventuell veräppelt. Wer einfach nur ein paar vergnügliche Lesestunden haben möchte, liegt hier goldrichtig.
Die Siggi-Seifferheld-Reihe:
1. Kreuzstich, Bienenstich, Herzstich
2. Nadel, Faden, Hackebeil
3. Finger, Hut und Teufelsbrut
4. Gestickt, gestopft, gemeuchelt
5. Sticken, stricken, strangulieren
6. Der Tod stickt mit
★★★★☆
- Johannes Engelke
Glöckchen, Gift und Gänsebraten - Weihnachtskrimis von Rügen bis ins Zillertal
(14)Aktuelle Rezension von: rebellInhaltsangabe: Von drauß’ vom Walde komm ich her – Ich muss euch sagen, gemordet wird sehr! In der besinnlichen Adventszeit wird quer durch Deutschland geplündert, gemeuchelt und verscharrt. 24 namhafte Regiokrimi-Autoren packen die Rute aus, bis der Christbaum die Nadeln verliert. Und dabei segnen nicht nur Gänse und Karpfen das Zeitliche …
Cover: Das Cover ist wirklich passend gestaltet. Ein Kranz aus kleinen Tötenköpfen um den weißen Titel auf roten Grund. Sehr weihnachtlich und trotzdem mördermäßig angehaucht.
Story: 24 Kurzkrimis mit weihnachtlichem Hintergrund. Auf nur wenigen Seiten haben es die verschiedenen Autoren geschafft, Spannung zu erzeugen. Manche Geschichten waren eher was leichtes, manche eher mit Humor versetzt. Nicht alle Geschichten konnten mich überzeugen, aber die meisten habe ich sehr genoßen. Es hat wirklich Spaß gemacht jeden Tag einen Kurzkrimi zu genießen, vor allem wenn man mal den Weihnachtsstress aus einer etwas anderen Sicht sehen wollte. Für Krimifans ein gelungenes Weihnachtsgeschenk!
- Tatjana Kruse
Finger, Hut und Teufelsbrut
(34)Aktuelle Rezension von: SatoIn Schwäbisch Hall ist wieder Crime Time, zunächst wird eine indische Sprachschülerin vor den Augen von Kommissar a.D. Siegfried Seifferheld entführt und kurz darauf ereilt den indischen Kulturattache das gleiche Schicksal. Und alles nur weil mal wieder keiner auf Seifferhelds Warnungen gehört hat.
Der hat es eh schon nicht leicht mit seinem Frauenhaushalt, Freundin MaC hat das Talent stets zum ungünstigsten Zeitpunkt auf der Bildfläche zu erscheinen, was unweigerlich zu Eifersuchtsszenen und Wechseln des Wohnorts führt, Tochter Susanne, die seit der Geburt ihrer Tochter unter einer postnatalen Depression leidet, Nichte Karina deren Nachwuchs irgendwie die falsche Hautfarbe hat und Schwester Irmgard deren frisch angetrauter Gatte auf Missionsreise in Afrika ist. Dann treffen wir natürlich auch die Jungs vom Volkshochschulkochkurs wieder, den Stammtisch von Mord zwo und nicht zu vergessen Hund Onis samt rosa Teddy.
Tatjana Kruse erzählt wieder viele kleine, amüsante Geschichten aus dem Seifferheldschen Universum, oft dicht am Klamauk doch immer lustig und unterhaltsam . Den Höhepunkt für mich bildet diesmal Pfaffer Hölderlein und sein Reizdarm; herrlich die Szenen auf dem KLM Flug und im Buschkrankenhaus - ich hab Tränen gelacht.
Ein weiteres Highlight waren erneut die Zitate an den Kapitelanfängen, allein dafür lohnt sich die Lektüre. Besonders gefielen mir:
"Bedenke, dass auch ein Tritt in den Hintern einen Schritt vorwärts bedeuten kann."
"Alkohol löst keine Probleme, aber das tut Milch ja auch nicht!"
"Das Wort "Vegetarier" kommt aus dem Indianischen und heißt "zu blöd zum Jagen"."
Wer wie ich angenehm unterhalten werden will, lieber mal laut lacht beim lesen und dafür Abstriche an der Nachvollziehbarkeit einzelner Handlungsstränge in Kauf nimmt - dem kann ich dieses Buch - eine Krone des trivialen Regionalkrimis - nur empfehlen.
Zum Ende noch mein Lieblingszitat: "Wer Bücher liebt, liegt nie allein im Bett!"
- Bernd Gunthers
Die Kuh gräbt nicht nach Gold
(22)Aktuelle Rezension von: MiaMaiDiese Art Humor zieht sich durch den Krimi und sorgt für jede Menge Erheiterung abseits des Mordfalls. Milka, die Partnerin des Kommissars, ist auf Anhieb sympathisch und mit ihren bunt gemischten Interessen ein sehr spanender Charakter. Ich habe sie erst bei diesem Fall kennengelernt, werde sie zukünftig aber bestimmt treu begleiten.
Erfrischend anders ist, dass sie mit ihrem Partner gemeinsam ermittelt - auch wenn weder der eine noch der andere das je so formulieren würden. Auf geht es also ins Schwäbische!
- Ulrike Schweikert
Die Tochter des Salzsieders
(140)Aktuelle Rezension von: OdenwaldwurmWegen des Covers habe ich das Buch nicht gekauft. Die Kurzbeschreibung und der Ort des Geschehens waren für mich interessant. Aber nach dem ich die ersten Seiten gelesen habe, habe ich meine Entscheidung auch nicht bereut. Die Autorin kann einen gut in die alte Zeit zurück versetzen und wann kann sich gut vorstellen wie die Leute zu dieser Zeit gelebt haben.
Inhalt: Die Geschichte spielt in Schwäbisch Hall einer Salzsieder Stadt in Württemberg. Die jungen Anne Katharina Vogelmann ist die Tochter eines wohlhabenden Salzsieders und unzufrieden mit ihrer Rolle als das sittsame Mädchen, das nur auf den Ehemann zu warten hat. Ihr beschauliches Leben ändert sich, als sie dunkle Geheimnisse und sogar einen Mord entdeckt. - Ulrike Schweikert
Das Kreidekreuz
(60)Aktuelle Rezension von: sommerleseDer historische Roman "*Das Kreidekreuz*" ist die Fortsetzung von "*Die Tochter des Salzsieders*" von Autorin "*Ulrike Schweikert*" aus dem "*Blanvalet Taschenbuch Verlag*" im Jahr 2009.
Schwäbisch-Hall im 16. jahrhundert: Nur auf Drängen ihrer Familie und nicht aus Liebe hat Anne Katharina Vogelmann den Salzsieder und Ratsherrn Michel geheiratet. Die bis in ihren Heimatort führenden Unruhen der Bauernkriege bringen Rugger, Katharinas große Jugendliebe zurück. Als er ihr plötzlich begegnet, merkt sie erneut die große Leidenschaft für diesen Mann. Bald gerät Anne Katharina zwischen die Fronten der verfeindeten Parteien. Sie muss sich entscheiden – nicht nur, auf welcher Seite sie steht, sondern auch zwischen ihrem Ehemann und ihrer Jugendliebe.
In diesem Band ist Anne Katharina Vogelmann nach einer arangierten Ehe an Michel gebunden. Sie hat drei Kinder, die Ehe ist aber ziemlich unglücklich. Auch hat sie nun eine böse Schwiegermutter, die ihr das Leben schwer macht. Das Auftauchen ihrer großen Jugendliebe Rugger macht ihr schwer zu schaffen, denn die alte Liebe entflammt erneut. Da Rugger und Michel während der Aufstände auf verschiedenen Seiten kämpfen, gerät auch Anne zwischen die Fronten. Einige Beschreibungen sind schwülstig genau beschrieben, dafür gibt es sicher Fans, mir erschien es streckenweise recht übertrieben.
Neben der ziemlich ausführlich ausgeführten Liebesgeschichte geht es aber auch um historische Belange, die in vielen Schlachten beschrieben werden. Die soziokulturellen Gegebenheiten im Mittelalter und der gelebte Alltag der Menschen wird klar deutlich gemacht.
Man merkt, wie umfangreich sich die Autorin mit den Gegebenheiten auseinandersetzt und sieht sich bildhaft in die Zeit der Bauernkriege versetzt. Auch hier muss ich die Menge der Kampfhandlungen kritisieren.
Wobei mich die Autorin jedoch wieder völlig gepackt hat, sind ihre authentisch wirkenden Charaktere, deren Schicksal mich unglaublich fesselten und in die ich abgetaucht bin.
Die Autorin hat durch ihre überzeugende Schreibleistung einen historisch interessanten Roman geschrieben, der mir trotz einiger Übertreibungen von Klischees gut gefallen hat.
- Tatjana Kruse
Gestickt, gestopft, gemeuchelt
(25)Aktuelle Rezension von: SatoIn Schwäbisch Hall startet die Freilichtspielsaison, doch schon nach dem Premierenabend wird die junge, hübsche Hauptdarstellerin ermordet. Da kann Ex Kommissar Siegfried Seifferheld natürlich nicht abseits stehen und allen Warnungen zum Trotz beginnt er gemeinsam mit Hund Onis seine Nase in die Ermittlungen hereinzustecken. Das heißt, Onis steckt seine Hundenase in alles mögliche und Siggi sperrt die Ohren auf, welche aber altersbedingt auch nicht mehr die besten sind. Aber nicht nur seine unbefugten Ermittlungen sorgen für Ärger, auch der weiblich dominierte Seifferheld Haushalt macht ihn das Leben schwer und sorgt beim Leser für die gewohnten heiteren Momente. Der heimliche Star für mich ist erneut Pfarrer Hölderlein und seine Flatulenzen.
Wie bereits in den vorherigen Teilen spielt das Seifferheldsche Universum eine wichtige Rolle - der Männerkochklub, der Stammtisch von Mord 2, seine Stickersendung im Radio und die recht chaotische Familie - da sind die Entwicklungen fasst genau so spannend wie der eigentliche Fall und Tatjana Kruse trifft genau meinen Humor, so das immer wieder Lachattacken den Lesefluss unterbrachen.
Auch der Fall war gut aufgebaut - Liebe, Eifersucht, Erpressung und somit jede Menge Verdächtige - aber die Auflösung war dann doch völlig überraschend.
Das Buch bietet vergnüglich - spannende Unterhaltung und erhält von mir 5 Sterne.
- Guido Seyerle
Schweinekrieg
(5)Aktuelle Rezension von: sommerleseDer Kriminalroman "Schweinekrieg" von Guido Seyerle erschien bereits 2007, die Neuausgabe erscheint 2021 im Gmeiner Verlag.
1983: Landwirt Heinrich Bauer setzt sich für die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Schwäbisch-Hällischen Landschweine ein und züchtet die Rasse. Das passt aber den ortsansässigen Schweinezüchtern überhaupt nicht und sie gehen dagegen an. Es gibt eine regelrechte Schlammschlacht um den Schweinehandel. Als sogar ein Mensch zu Tode kommt, muss Bauer nicht nur um seine Landschweine fürchten, sondern sogar um sein eigenes Leben.
Dieser Krimi spielt in den 80er Jahren, aus der Sicht des Journalisten Chris Schranz wird das Thema Schweinezucht und Fleischhandel näher beleuchtet. Es gab Bauern, die die Schweinehaltung als Billigproduktion aus Profitgier betrieben, aber auch Schweinehalter, denen die Qualität des Fleisches und die Züchtung alter Rassen am Herzen lagen. Der Begriff "Schweinekrieg" ist passend zu den Auseinandersetzungen äußerst treffend gewählt.Gleich zu Beginn des Buches gibt es ein Treffen von Schweinezüchtern im Hohenloher Land, bei dem sich zeigt, dass Züchter und Politiker zum Teil unterschiedliche Interessen vertreten und einige nur hohe Produktionszahlen im Blick haben. Der Schweinehandel zwischen Ost- und West-Deutschland spielte zu dieser Zeit ebenfalls noch eine besondere Rolle. Als Grundidee finde ich das Thema durchaus wichtig, allerdings hat sich seitdem mit Bio-Produkten und artgerechter Haltung auch schon einiges getan.
Wer sich im Hohenloher Land auskennt, wird die regionalen Schauplätze und erwähnten Tageszeitungen wahrnehmen. Leider kenne ich die Gegend nicht näher und hatte ein wenig mehr bildhaften Lokalkolorit erwartet, um mir alles besser vorstellen zu können.
Wir lernen hauptsächlich den detailliert aufgeführten Berufsalltag des Reporters Chris Schranz kennen, ein wenig Privatleben des Singles Schranz wird aber auch sichtbar, der zwischen der neuen Bekannten Lilian oder seiner Flamme Veronika schwankt. Er wurde mir nicht sonderlich sympathisch, etwas mehr Charaktertiefe hätte ihm gut getan.
Mit diesem Buch macht man eine Zeitreise in die Vorwende-Zeit. In heutiger Zeit die Begriffe der damaligen Zeit zu hören, war schon merkwürdig. So ist im Buch noch die Rede von der damaligen Währung der Deutschen Mark, von BRD und DDR oder von Karl-Marx-Stadt und Kolchosen. Wer diese Zeit noch bewusst miterlebt hat, wird mit den Begriffen mehr anfangen können, als jemand, der erst nach dieser Zeit geboren wurde.
Die Krimihandlung verläuft nicht spannend, neben den Zeitungsdingen und den Auseinandersetzungen in der Schweine Mafia kommt es nicht zu einer packenden Täterverfolgung.
Was mich aber am meisten gestört hat, ist der recht einfache Erzählstil, der mit eigenartigen Formulierungen daherkommt und kein flüssiges Lesen möglich machte.
Das Thema Massentierhaltung wird in diesem Buch deutlich gemacht, aber wir haben jetzt nicht mehr die 80er Jahre und da hätte man das Buch auch nicht noch einmal neu auflegen müssen. Es ist leider kein Krimi, den man lesen muss.
- Tatjana Kruse
Stick oder stirb!
(35)Aktuelle Rezension von: Anett_Heincke„Stick oder stirb“ von Tatjana Kruse, Haymon Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 272 Seiten gelesen. Es ist der 7. Teil mit Siegfried Seifferheld.
Der Ex-Kommissar Siegfried Seifferheld ist in seinem Ruhestand gut ausgelastet. Er hat sich das Sticken angeeignet, hat einen Podcast für „Männersticker“ im Radio und gibt Kurse im Männerknast. Ein Teilnehmer ist der alte und kranke Mafiaboss Pjotr, der von seinem Nachfolger abserviert werden soll. Also flieht Pjotr und Siegfried sowie sein Hund Onis werden als Geisel genommen. Sie waren eben zur falschen Zeit am falschen Ort. Siegfrieds Familie und Freunde drehen durch und wollen ihn selber finden.
Das Buch ist eher etwas für eingefleischte Fans der Reihe und nicht für mich. Zu viel Komödie, zu viele skurrile Leute mit komischen Hobbys. Da gibt es den Pfarrer Hölderlin, der in Stresssituationen Blähungen bekommt, mit deren stinkenden Abgasen er die Vorratskammer und andere Räumlichkeiten mit oder ohne Personen darin verpestet, Klaus mit seiner aufblasbaren, aber kaputten, Freundin, die nichtputzende und wodkatrinkende russische Putzfrau Olga und die furchteinflößende Irmgard, Schwester von Siegfried. Am normalsten ist noch Marianne, Siegfrieds Frau. Die kommt aber auch nicht gegen die anderen an. Jeder macht, was er will, aber am Ende sind sich alle einig und die ganze Sippe prügelt sich mit der Polizei und landet im Knast.
Das Buch liest sich zwar gut und schnell, aber die Story war für mich völlig überzogen.
- Bernd Gunthers
Die Kuh kennt keinen Feiertag
(25)Aktuelle Rezension von: ElisabethBulittaZum ersten Mal ermitteln Milka Mayr und Kommissar Paul Eichert in „Die Kuh kennt keinen Feiertag“ gemeinsam im Hohenlohischen. Dieser 317-seitige Regionalkrimi aus der Feder von Bernd Gunthers ist im März 2019 bei Gmeiner erschienen.
Milka Mayrs Kumpel und Kunstsachverständiger Max Holl stürzt ausgerechnet an ihrem 35. Geburtstag auf dem Weg zu ihr mit seinem Ultraleichtflugzeug ab. Vermutet die Polizei anfangs noch einen Unfall, so steht für Milka sogleich fest: Es muss sich um Mord handeln. Gemeinsam mit ihrem ehemaligen Mitschüler und mittlerweile „Kriminalhauptkommissar (A12!)“, Paul Eichert, nimmt Milka die Ermittlungen auf, die nicht zuletzt auch sie in Gefahr bringen.
Ich habe den Roman mit etwas gemischten Gefühlen beendet, wie ich gestehen muss.
Der Kriminalfall an sich ist logisch aufgebaut, es werden verschiedene Spuren gelegt, Motive und Verdächtige angeführt, sodass man als Leser/in bis zum Schluss miträtselt, was denn hinter den Ereignissen stecken mag. Auch die Auflösung an sich ist nachvollziehbar und teils überraschend. Allerdings gestalten sich die Ermittlungsarbeiten an sich eher zäh, was zum einen an den doch recht zahlreichen Nebenschauplätzen liegt, zum anderen an den Protagonist/innen selbst, vor allem am Kommissar selbst, der sich allzu oft das Ruder von Milka aus der Hand nehmen lässt, was jeglichem Realitätssinn entbehrt.
Andererseits punktet der Krimi auf jeden Fall mit seiner guten Recherche: Als Leser/in taucht man tief in Landschaft und Besonderheiten der Region Hohenlohe ein, wenn Orte nicht nur besucht, sondern auch deren Geschichte dargestellt wird. Zudem gleicht die Reise durch diese Region einer kulinarischen, und ebenso sprachliche Eigenheiten kommen nicht zu kurz.
Ein weiterer Pluspunkt dieses Buches sind die sehr anschaulichen Informationen des Autors zum Themenkomplex Bildende Kunst, Kunsthandel und Kunstfälschung. Leserinnen und Leser erfahren viel über verschiedene Kunstströmungen, den Umgang mit „entarteter Kunst“ im Dritten Reich sowie die Schattenseiten des Kunsthandels.
Menschen, die sich für diese beiden Sujets interessieren, werden also voll auf ihre Kosten kommen.
Sprachlich ist das Werk gerade anfangs recht anspruchsvoll zu lesen, da Gunthers viele Schachtelsätze sowie ungewöhnliche Ausdrücke verwendet, was den Lesenden doch Einiges an Konzentration abverlangt und bestimmt nicht jedermanns Sache ist. Erst im Laufe des Romans werden die Sätze etwas überschaubarer. Aufgrund des Satzbaus und der Lexik erscheinen auch einige Dialoge, vor allem zwischen Milka und Paul, eher gestelzt. Dieses hatte auch zur Folge, dass es mir beim Lesen schwerfiel, das genaue Verhältnis der beiden zueinander zu eruieren. Kommt man allerdings mit diesem Sprachstil zurecht, kann man durchgängig einen feinen Humor ausmachen, der die Lektüre auch zu einem heiteren Lesevergnügen werden lässt.
Die Protagonist/innen und sonstigen Charaktere sind detailliert geschildert; jedoch erscheint mir Milka für ihre 35 Jahre doch ein wenig unreif, was nicht zuletzt mit ihrem familiären und beruflichen Hintergrund zusammenhängen mag. Klug scheint sie allemal zu sein, doch täte es ihr gut, ihren Horizont ein wenig zu erweitern, aus dem häuslichen Umfeld herauszutreten. Desgleichen wünsche ich dem Kommissar, dass er mehr Durchsetzungsvermögen entwickelt.
Das Cover ist für alle Kuhfans eine Augenweide und passt sehr gut zum Titel des Buches, der sich auch im Inhalt widerspiegelt, wenn Milka zwischen Arbeit im Kuhstall und Ermittlungen hin- und herpendelt.
Als Krimi hat mir der Roman eher weniger zugesagt, als Reise in die Welt der Kunst und das Hohenlohische allerdings hat er mir einige vergnügliche und lehrreiche Lesestunden bereitet, weshalb ich insgesamt dreieinhalb von fünf Lesesternen vergebe. Und auf jeden Fall bin ich gespannt darauf, wie Milka und Paul sich weiterentwickeln.
- Ulrike Schweikert
Das Siegel des Templers
(41)Aktuelle Rezension von: MamaBuecherschrankJuliana von Ehrenberg wird scheinbar Zeugin eines Mordes. Doch ist ihr Vater wirklich der Täter? Um das heraus zu finden verkleidet sie sich als Junge und folgt ihrem Vater auf eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Wie meine kurze Inhaltsangabe schon vermuten lässt erwartet die Leser von historischen Romanen nicht allzu viel neues. Mädchen verkleidet sich als Junge und durchlebt einige haarsträubende Abenteuer. Die Tempelritter werden hier nur als Aufhänger benutzt, um das ganze interessanter zu machen. Alles in allem könnte das noch mittelmäßige Unterhaltung sein, würde Ulrike Schweikert hier die Handlung nicht auch noch mit wilden Zeitsprüngen aus einander reißen, bei denen niemand mehr so wirklich weiß, woran er jetzt gerade ist. Schade, bin ich doch gerade von dieser Autorin besseres gewöhnt! Das können Sie besser, Frau Schweikert! - Katharina Oswald
Die Frauen vom Lindenhof - Ein Neuanfang für uns
(54)Aktuelle Rezension von: ErikHuyoffVor kurzem habe ich "Die Frauen vom Lindenhof - Ein Neuanfang für uns" von Katharina Oswald gelesen. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich das Autorinnenduo Andrea Bottlinger und Claudia Hornung. Das Buch ist 2023 bei FISCHER Taschenbuch, S. Fischer Verlag GmbH erschienen und als Familiensaga einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.
Hohenlohe 1953: Nach dem Tod des Vaters kommen Marianne, ihre Mutter und ihre kleinen Schwestern kaum über die Runden. Die alte Schreinerei, einst Stolz der Familie, verfällt. Doch Marianne will sich dem Schicksal nicht ergeben. Zu sehr liebt sie den Duft der Werkstatt, die sanfte Wärme des Holzes unter ihren Fingern. Sie will wieder aufbauen, etwas ganz Neues wagen. Nur wer traut ihr das als Frau in diesen Zeiten zu? Marianne muss um ihren Traum kämpfen. Doch dann verliebt sie sich ausgerechnet in den traumatisierten Kriegsheimkehrer Alexandre...
"Die Frauen vom Lindenhof - Ein Neuanfang für uns" ist eine Familiensaga, die - im ersten Band - den Zeitraum zwischen 1953 bis 1957 bzw. in Alexandres Fall den Zeitraum zwischen 1951 und 1957 abdeckt. Dabei konzentriert sich die Handlung im Wesentlichen auf die Geschicke der Familie Wagner um Marianne und Henni, streut aber auch dunkle Themen wie Kriegstraumata und toxische Beziehungen mit ein, wie man auch den der Geschichte nachgestellten Content Notes entnehmen kann.
Die Handlung ist durchaus spannend und abwechslungsreich, teils aber vorhersehbar. Gerade der Einstieg wird dem Leser hier jedoch leichtgemacht, werden doch trotz des Genres nur einige, wenige Handlungsstränge parallel angelegt, sodass relativ stringent erzählt werden kann und man sofort im Lesefluss ist. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist das runde und gelungene Ende, das weder in einem großen Cliffhanger mündet, noch wesentliche Handlungsstränge unabgeschlossen lässt, lediglich fast zu klischeehaft happy ist.
Das Setting kann ebenfalls überzeugen. So entführt die Autorin den Leser nach Baden-Württemberg, in die Region Hohenlohe und nach Schwäbisch Hall, sowie nach Nürnberg - in ein Deutschland der 50er Jahre zwischen Wiederaufbau, Kriegsentschädigung und Besatzung. Dabei ist der Schreibstil der Autorin leicht und flüssig lesbar, authentisch und zeitgemäß und lässt so das Kopfkino sofort anlaufen.
Trotz der wenigen Handlungsstränge spielen im Verlauf des Buches doch immer mehr Charaktere eine wichtige Rolle, sodass diese, auch aufgrund der Kürze des Buches, nicht alle im Detail angelegt werden können. Ich hoffe daher, einigen in den Folgebänden erneut zu begegnen, nachdem diese konsequent weiterentwickelt wurden. Bislang überzeugten Henni, Ludwig und Ruth, während Marianne doch etwas blass verblieb bzw. nicht immer nachvollziehbar handelte.
Die Buchgestaltung ist sehr gut. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet, der Buchumschlag ist auf Cover und Coverrückseite hochwertig geprägt sowie mit Klappen und farbigen Coverinnenseiten versehen. Das Covermotiv ist idyllisch und nett anzusehen, auf die abgebildete Person hätte man jedoch verzichten können, da sie die Gesamtkomposition doch etwas stört.
Mein Fazit? "Die Frauen vom Lindenhof - Ein Neuanfang für uns" ist ein guter Beginn in die Familiensaga um die Familie Wagner, der vor allem durch sein tolles Setting brilliert, teils aber auch etwas vorhersehbar ist. für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen.
- Ulrike Schweikert
Die Maske der Verräter
(20)Aktuelle Rezension von: Reebock82Dieser Roman hat mir gut gefallen. Zum einen wirkt er wirklich gut recherchiert und gibt einem einen tollen Einblick in das Leben verschiedener Menschen im Mittelalter. Spannend fand ich vor allem, wie die Menschen früher mit der Henkersfamilie umgegangen sind. Die Charaktere im Buch sind nett, aber nichts besonderes. Trotzdem fiebert man mit ihnen mit. Zwischendurch zog sich die Handlung kurzzeitig in die Länge, wurde dann aber schnell durch reichlich Spannung abgelöst. Alles in allem ein solider historischer Krimi für Jugendliche mit einem Hauch Romantik. - Katharina Platz
Alarm auf dem Gockelhof
(9)Aktuelle Rezension von: AnjaSchenkDie 13-jährige Foxy sehnt sich nach dem ungewollten Umzug nach Gottwollshausen zurück ins echte Leben mit Kino, Cafés, Klamottenläden und ihrer besten Freundin Melek. Als sie der gleichaltrigen Laura begegnet, die sie zunächst für ein totales Landei hält, ahnt die beiden Mädchen noch nicht, in welch rasantes Abenteuer und nervenaufreibenden Kriminalfall sie kurz darauf geraten.
Uns hat der spannende Regionalkrimi von Katharina Platz für Kinder ab 10 Jahren nicht nur bestens unterhalten und mitfiebern lassen. Er hat uns auch viel Neues aus der Region Schwäbisch Hall mit ihren Traditionen nähergebracht. Wir haben nun definitiv Lust auf einen Besuch in Schwäbisch Hall.
- Tatjana Kruse
Vorsicht: Stufen!
(4)Aktuelle Rezension von: RitjaEin skurriler Krimi mit mehreren Mordversuchen und vielen Verdächtigen. In Schwäbisch Hall soll auf der Freilichtbühne das Musical "Die zehn Gebote" aufgeführt werden. Die Darsteller sind, jeder für sich, überzeugt, dass sie zu etwas "Höherem" geboren sind und dies nur eine Zwischenstation ist. Untalentierte Laiendarstellerinnen, Assistentinnen und verheiratete Frauen buhlen um die Gunst von Ron Raimundo, dem Hauptdarsteller. Als jedoch ein Anschlag auf ihn verübt wird, geht das Rätseln los, wer es war. Und so werden immer mehr Nebenpersonen ins Licht gezogen, aber ob sie es waren? Ein Krimi zum Schmunzeln und abschalten. - Ulrike Schweikert
Das Jahr der Verschwörer
(45)Aktuelle Rezension von: LorixxUlrike Schweikert entführt ihre Leser mit ihren Büchern in vergangene Zeiten.
Hier geht es wieder ins Mittelalter, nach Schwäbisch Hall, eine um eine Saline entstandene Gewerbesiedlung auf fränkischem Königsgut,
Und genau das steht im Mittelpunkt des spannenden Romans - Salz. Es bringt Wohlstand und Ansehen für die Stadt, aber weckt auch Missgunst und Gier. Was wiederum zu Verbrechen führt und Tote fordert.
Gut recherchiert, bietet diese Geschichte wieder einiges an Wissen, sowohl über die Stadt, ihre Bewohner, als auch über die damalige Salzgewinnung.
Wer gerne ins Mittelalter abtaucht ist hier genau richtig! Spannend erzählt mit einigen sehr interessanten Figuren lässst die Autorin diese Zeit bildhaft auferstehen!
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