Bücher mit dem Tag "schiller"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schiller" gekennzeichnet haben.

160 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.415)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    Ich finde das Buch sehr spannend zu lesen und es ist relativ einfach geschrieben, so dass es leicht zu lesen ist. Ich hielt den Einblick in das Leben und die Arbeit der beiden Wissenschaftler Gauß und Humboldt für sehr spannend. Allerdings sollte man immer bedenken, dass es sich um einen Roman und nicht um ein historisches Werk handelt, daher sind einige Ereignisse im Buch nicht historisch korrekt. Das Ziel des Buches ist es aber nicht, die historischen Ereignisse korrekt darzustellen, sondern den Hauptfiguren eine gute Persönlichkeitsbild zu geben. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen und man lernt die beiden Herren beim Lesen sehr gut kennen und weiß, wie sie dachten. Ich würde das Buch allen Lesern empfehlen, die sich für Geschichte und Wissenschaft vor 200 Jahren interessieren. JR

  2. Cover des Buches Rattenkinder (ISBN: 9783404172641)
    B. C. Schiller

    Rattenkinder

     (118)
    Aktuelle Rezension von: StefanieFreigericht

    Uff. Tony Braun, Chefinspektor der Mordkommission Linz, bekommt von einem Patienten der Psychiatrie einen Zettel in die Hand gedrückt. Auf dem Zettel sind Zahlen – Koordinaten für eine Parkbank mit einer Frauenleiche. Einiges ist hier mysteriös – wer ist dieser Patient, der nur einen Namen zu haben scheint – Viktor Maly – aber keinerlei Geschichte? Wie kann jemand in der geschlossenen Psychiatrie so viel wissen? Und wer hat die Frau ermordet, warum? Dazu gibt es Wechsel zu einem Roma-Ghetto in Tschechien, „Dog City“, heute und in der Vergangenheit. Worin besteht der Zusammenhang?

    Positiv: ja, war teils spannend. Ich mochte George und Gilbert.

    Negativ: Häufig vorhersehbar. Wer die Schwester ist, wurde schon früh mit ganz ganz dicken Zaunpfählen gewunken. Das gesamte Personal wirkt wie zusammengebaut aus einem Bausatz für Ermittler-„Typen“: der ITler im Rollstuhl, der sich in Daten hackt, der trinkfreudige Chef mit Faible für Springerstiefel, die Assistentin des Gerichtsmediziners, die ihr Gesicht weiß schminkt. Ja, klar. Rechtschreibung ist nicht so ganz die Stärke des Autoren-Ehepaars, besonders bei der Kommasetzung. Die irreführenden Spuren sind irgendwie sehr brachial und führen selbst bei den Autoren ins Leere: Der Obdachlose, der die Essensausgabe nicht kennt, führt ebensowenig zu Konsequenzen wie eine Erklärung fehlt für die Manipulationsversuche eines Verdächtigen gegenüber Franka. Auch ist nicht klar, warum man einen erwachsenen Menschen damit einschüchtern kann, unrechtmäßig adoptiert worden zu sein? Der Käs' ist doch gegessen... Der absolute Kracher ist aber das Pathos – das trieft. Beispiel? Achtung, festhalten:
    „Aber die Stunde des Todes war für sie schon bestimmt gewesen, und ihre Zeit war mit unerbittlicher Hast dem Ende entgegengerast.
    Tief in seinem Innern wusste Braun, dass er viele Nächte mit diesem hässlichen Mord verbringen und nicht eher ruhen würde, bis die Tote Gerechtigkeit erfahren hatte.
    Mit der Spitze seines Kugelschreibers schob Braun die riesige Sonnenbrille der Frau nach oben auf die Stirn. Er sah ihr in die Augen, die leblos und starr geradeaus blickten. Die Panik in ihrem Gesicht, der Ausdruck nackter Angst, war für immer auf ihrem Antlitz eingefroren. Sie hatte gewusst, dass es Zeit war zu sterben, dass sie ihr Kind nie würde aufwachsen sehen, dass sie nie mehr die Liebe erfahren würde.
    Das Baby schien diesen Schmerz zu spüren, denn sein Schreien war in ein Schluchzen übergegangen, das todtraurig und leise den Nebel dieses kalten Dezembermorgens zerriss und einfach nicht enden wollte.“ S. 27

    Ich musste kurz den Pathos-Eimer entleeren. Ansonsten ist der Handlungs-Baukasten ähnlich wie bei etlichen Andreas-Franz-Romanen: ganz ganz böse reiche Leute, die den Hals nicht vollkriegen und unsägliche Perversionen durchziehen. Ist jetzt nicht besonders originell. Bei Franz sind die Männer-/Frauen-Klischess altbackener, ebenso einige Meinungen zu Sexualität, dafür wirkt hier der ganze Aufbau gewollter. Das Lektorat macht’s dann leider aus.

    Das Buch ist Teil 5 einer Serie; ich hatte es irgendwo gratis dazu bekommen und würde mir kein weiteres kaufen. Ich konnte den Band lesen ohne Kenntnis der Vorgänger, könnte mir allerdings vorstellen, dass diese doch reichlich gespoilert werden.

    Hm. 2 Sterne?

    die Ermittler:
    - Tony (Anton) Braun, Chefinspektor der Mordkommission Linz
    geschieden von Margot, die mit Sohn Jimmy in Finnland lebt. Jimmy dürfte 18 sein.
    - Franka Morgen. 24, jüngste Polizeiinspektorin Österreichs. Blond gefärbt (ja, das ist wichtig. Echt)
    - Bruno Berger, Mitte Fünfzig, Hippielook, anerkannter Verhörspezialist
    - Gerichtsmediziner Paul Adrian. Kahl rasierter Schädel
    - seine Assistentin Anthea. Weiß geschminkt
    - Elena Kafka. Polizeipräsidentin, > 50. Wirft mit einem Gummiball um sich, als Raucher-Entwöhnung
    - Staatsanwalt Johannes Schuster
    ...ehrlich, reicht das? Bitte???         

  3. Cover des Buches Die Affäre Carambol (ISBN: 9783608503548)
    Stefan Lehnberg

    Die Affäre Carambol

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Frankfurt zur Zeit der Vorherrschaft Napoleons über Europa. Goethe besucht mit seinem Freund Schiller seine Mutter. Am Tag der Abreise werden sie zu einem Gespräch beim Fürsten Thurn und Taxis gebeten. Dort informieren sie zwei Stadträte über rätselhafte Vorgänge in und um Frankfurt, die alle befürchten lassen, dass es zu einer erneuten Besetzung Frankfurts durch die  Franzosen kommen könnte. Goethe schlägt vor, den Gesandten Frankreichs offen zu informieren, doch zu dem anberaumten Gespräch kommt es nicht mehr, denn der Gesandte und sein Gesinde werden ermordet, sein Schloss abgebrannt. Wer ist der mächtige und scheinbar allwissende Gegner? Goethe und Schiller beschließen, vorerst in Frankfurt zu bleiben und den ungleichen Kampf aufzunehmen. Beide geraten mehrfach in Lebensgefahr, können eine wahrhaft gigantische Intrige aufdecken, bleiben aber letzten Endes die Verlierer.

    Mit "Die Affäre Carambol" legt der Autor Stefan Lehnberg bereits den zweiten Roman mit den Ermittlern Goethe und Schiller vor, Parallelen  zu Holmes und Watson sind unübersehbar und gewollt. Ebenso wie Holmes hat der Dichterfürst Goethe so seine Macken und Befindlichkeiten, auf die es Rücksicht zu nehmen gilt. Wer es mit der Wahrheit nicht so ganz genau nimmt, wird mit dieser Räuberpistole bestens unterhalten.

  4. Cover des Buches Liebesbriefe großer Männer (ISBN: 9783865391872)
    Sabine Anders

    Liebesbriefe großer Männer

     (106)
    Aktuelle Rezension von: Edith_Hornauer
    Pessoa, eins seiner Bücher habe ich immer bei mir. Ob Briefe, Gedichte, Geschichten - sie erzählen vom Leben, von der Vorstellung davon, mit  allem, was  dazu gehört... Was soll ich noch schreiben,
    ich habe mich in seine Literatur verbissen... 
  5. Cover des Buches Kabale und Liebe (ISBN: 9783947894918)
    Friedrich Schiller

    Kabale und Liebe

     (1.209)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Dieses bürgerliche Trauerspiel in fünf Akten wurde 1784 in Frankfurt uraufgeführt. 

    Ferdinand und Luise haben sich in einander verliebt. Ferdinand, standesmäßig weiter oben, bekommt Probleme mit seinem Vater. Und auch Luises Vater ist gegen die Beziehung. Die beiden begegnen nun Intrigen, die sie auseinander bringen sollen. Das ganze endet tragisch. 

    Dieses Büchlein gehört zu meiner Klassikerchallenge. Ich bin natürlich nicht gewohnt, Theaterstücke und dann auch noch in dieser Sprache zu lesen. Doch nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten fiel es mir erstaunlich leicht. Und was soll ich sagen, es wurde immer mehr zu einem Page Turner! 🤓Ich habe mich vorher nicht mit den Inhalten beschäftigt, um mir die Spannung nicht vorweg zu nehmen. Ich wusste nur, dass es nicht gut endet. Dass diese Liebe nicht sein darf, wurde sehr schnell klar. Doch wie Intrigen miteinander verwoben wurden, war komplexer, als ich dachte. 

    Friedrich Schiller hat hier ein Meisterwerk schaffen, was heutzutage immer noch zu den bedeutendsten Theaterstücken Deutschlands zählt.

  6. Cover des Buches Die Räuber (ISBN: 9783744864763)
    Friedrich Schiller

    Die Räuber

     (664)
    Aktuelle Rezension von: Yazzie

    Der Anfang des Buches war vielversprechend und sehr spannend. Ich fand rasch einen Zugang zu den Charakteren. Diese waren sehr vielfältig und man konnte sich sogar in den unsympatischsten Personen hineinversetzen.

    Bei der Mitte der Geschichte zog sich die Handlung in die Länge und es wurde immer mühseliger das Buch zu lesen.

    Nach der Mitte der Geschichte wurden für mich wichtige Informationen ausgelassen und ich konnte mich somit nichtmehr auf die Handlung konzentrieren, sondern musste öfters nachlesen ob ich etwas ausgelassen hatte. Aus diesem Grund musste ich das Buch im Endeffekt weglegen. 

    Die Schreibweise war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da das Buch in der Epoche des Sturm und Drangs geschrieben worden ist, ich konnte mich aber schnell an den Schreibstil und die Fremdwörter gewöhnen.

    Leider wurden meine Erwartungen an das Buch nicht übertroffen oder gar erfüllt. Ich wollte dieses Buch so sehr zuende lesen, jedoch konnte ich es nicht.

  7. Cover des Buches Was geschah mit Schillers Schädel? (ISBN: 9783453600805)
    Rainer Schmitz

    Was geschah mit Schillers Schädel?

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Liedie
    In diesem Buch finden sich 1200 Stichwörter von A bis Z und fast 4000 Namen. Hier kann der Leser herrlich schmöckern und fast alles über die Literatur erfahren - ob wichtig oder unwichtig. Muss man wissen, ob Ernest Hemingway zehn oder zwanzig Bleistifte spitzte, bevor er einen neuen Roman begann oder ob Celan Platanenrinde knetete, bevor er sich an die Arbeit begab? Nein - aber so manche Dinge sind doch sehr amüsant und vieles auch sehr interessant. Für mich ein unverzichtbares Buch, in dem ich immer mal wieder gerne lese und schon viele interessante Informationen zu meinen Lieblingsautoren gefunden habe.
  8. Cover des Buches Wilhelm Tell (ISBN: 9783737204378)
    Friedrich Schiller

    Wilhelm Tell

     (506)
    Aktuelle Rezension von: Lobitix

    Schlecht, einfach nur schlecht.

  9. Cover des Buches Das Erlkönig-Manöver (ISBN: 9783492950695)
    Robert Löhr

    Das Erlkönig-Manöver

     (98)
    Aktuelle Rezension von: Norbert_Weimper

    Was für eine Roman-Idee: Goethe wird von seinem Landesfürsten beauftragt, den von den Deutschen gehassten Napoleon daran zu hindern, den möglichen französischen Thronfolger, der die Französische Revolution doch überlebt hat, zu ermorden. Der Weimarer Dichterfürst schnappt sich Kollege Schiller und den reiseerfahrenen Alexander von Humboldt, holt in Frankfurt Bettine Brentano und Achim von Arnim dazu, und schlägt sich mit seinen Kameraden prügelnd und schießend durch gen Westen Richtung Mainz.

     Ertrinkt unser Schiller?

    In der von den Franzosen besetzten Stadt herrscht Wilder Westen! Unter viel Geballer und reichlich Pulverdampf gelingt die Befreiung von Louis-Charles, dem totgeglaubten Sohn des guillotinierten Königs Ludwig XVI – auch mit Hilfe des rauflustigen Draufgängers Heinrich von Kleist, der unterwegs zu den Gefährten stieß. Auf dem Rückweg (eine waghalsige Flucht!) wird weiter heftig geschossen, eine Kutsche samt Brücke gesprengt, und Schiller landet im eiskalten, winterlichen Rhein…

     Dichter-Action anno 1805

    Dichter und Denker als echte Actionheroes anno 1805, die sich blutige Nasen holen, immer mal wieder eins über den Schädel bekommen – und dennoch in Städten und in der Einöde der Wälder allen Gefahren trotzen, ja Spaß haben an wagemutigen Aktionen und weder Tod noch Teufel scheuen.

     Von Lug und Wahrheit

    Historisch gesehen ist die ganze Verschwörungsgeschichte natürlich reichlich abwegig (in Wahrheit war Goethe ein Napoleon-Verehrer), doch der Autor macht das wett durch viele feine Zitate und oft spöttische Dialoge bei den Ränkespielen der sechs ungleichen Charaktere untereinander. Schließlich prallen in dem Buch, das ist die interessante Nebengeschichte, die Geisteswelten der Klassik und Romantik wortwitzig aufeinander!

  10. Cover des Buches Cornelsen Literathek / Maria Stuart (ISBN: 9783060607129)
    Friedrich Schiller

    Cornelsen Literathek / Maria Stuart

     (556)
    Aktuelle Rezension von: Woerterschloss_

    Schulbuch, Pflichtlektüre... Naja, normalerweise kann mich das, was ich für die Schule lesen "muss" tatsächlich nicht so überzeugen. Nicht, dass ich die Romane/Dramen schlecht finde, auch kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen, warum vieles "älteres" heutzutage noch gelesen werden soll, aber die Geschichten konnten nie dieses brennende Begeisterung in mir wecken, die mich privat dazu bringt, Seite um Seite umzublätter, ohne zu merken wie die Zeit vergeht, gar zu vergessen, dass ich überhaupt lese, und die Figuren nicht nur vor meinem inneren Auge lebending werden, sondern tatsächlich neben mir zu stehen scheinen. "Maria Stuart" war aber wider Erwarten anders als die Schullektüren, die ich bisher gelesen habe. 

    Zugegebenermaßen war ich anfangs recht skeptisch, denn das Lesen von Schillers "Die Räuber" war wirklich ein Kraftakt für mich und auch als ich die ersten Szenen dieses Dramas gelesen habe, hat mir die nicht so leicht zugängliche Sprache zu schaffen gemacht und vor allem wie unfassbar lang ich fürs Lesen gebraucht habe. Auch dass Figuren an verschiedenen Stellen anderes genannt wurden oder über sie gesprochen wurde, während sie nicht anwesend oder überhaupt noch nicht aufgetreten waren, hat es kompliziert gemacht. Das fehlende geschichtliche Hintergrundwissen hat das Ganze nicht vereinfacht.

    Mit diesen Schwierigkeiten bin ich allerdings zunehmend gut zurecht gekommen, was den Lesefluss natürlich ungemein verbessert hat. Ich habe angefangen, weit über die vorgegebenen Szenen hinauszulesen, weil ich tatsächlich wissen wollte, wie es weiter geht. 

    Auch für die Figuren sind immer lebendiger geworden, sodass ich nicht wie anfangs verwirrt war, sondern ein Gefühl für sie bekommen habe, sie einschätzen konnte und gespannt war, welche Entscheidungen sie treffen würden.

    Was auch zu meinem Vorteil war, war, dass mir Schauplatz und Handlungszüge nicht so fremd waren, da ich auch sonst sehr gerne Romane lese, die an Königshöfen spielen, in denen Intrigen und Macht, Familie und Liebe eine große Rolle spielen. 

    Auch das sie Emanzipation der Frau eine so große Rolle gespielt hat, hat mir sehr gut gefallen, da ich das nicht erwartet hätte - gerade da es sich um so ein "altes" Drama handelt. Jedoch waren Maria und Elisabeth beides starke Frauenfiguren und insbesondere erstere auch in anderen Bereichen ein Vorbild. 

  11. Cover des Buches Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur (ISBN: 9783328102113)
    Andrea Wulf

    Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Elisabeth_Rettelbach

    Ich liebe historische Reise- und Wissenschaftsbeschreibungen ohnehin sehr, und hier hat mich auch der lebendige Schreibstil mitgerissen. Das Werk befasst sich mit interdisziplinärem und universalem Weltwissen, das die Jahrhunderte überdauert: Philosophie, Geschichte, Naturwissenschaft, Kunst, Soziologie … Auch machte Humboldt damals schon auf beginnende Umweltzerstörung aufmerksam und kritisierte den Kolonialismus und seine Auswirkungen auf Mensch und Natur durch Ausbeutung. Natürlich lässt sich nicht verhehlen, dass auch er selbst zwangsläufig ein europäischer Eindringling auf dem südamerikanischen Kontinent war und aus heutiger Sicht mit Sicherheit Ausbeutung betrieben hat – allein schon das Sammeln von Pflanzen und Tieren etc. Dennoch schien er für die damalige Zeit umsichtig vorzugehen und wirklich vor allem Wissensdurst stillen wollen, nicht sich selbst bereichern. Ein herrliches Buch, das ich Nächte durchgelesen habe. Sehr zu empfehlen.

  12. Cover des Buches Geheimnisvolle Bibliotheken (ISBN: 9783940036155)
    Carolin Gmyrek

    Geheimnisvolle Bibliotheken

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Frank1

    Klappentext:

    Bibliotheken sind Orte voller Geheimnisse. Sie enthalten Wissen, Schätze, Reichtümer … und manchmal ist das alles ein und dasselbe.

    Bibliotheken beherbergen wandelnde Träume, verschlossene Märchen, geheimnisvolle Kreaturen, die sich zwischen den Regalen verstecken und verborgene Welten hinter jedem Bücherdeckel. Der Geruch von altem Papier und Staub weht wie ein ruheloser Geist durch die dunklen Räume und in der Luft liegt das leise Wispern von tausenden Gedanken und Ideen. Wie ein Labyrinth breiten sich kilometerlange Gänge vor einem aus und in jeder Ecke wartet ein Geheimnis, dass einem den Atem rauben kann.

    Begleitet uralte Bibliothekare hinein in dieses Labyrinth …


    Rezension:

    Enthaltene Geschichten:
    Ohne Worte – Stefanie Hammes *
    Im Anfang war das Wort – Christian Damerow
    Wissen ist Macht – Gregor Eder
    Der Bibliothekar – Karsten Klein-Ihrler
    Das besondere Buch – Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser
    Ein Schatz von unermesslichem Wert – Susamme Haberland
    Schöne Aussicht – Ju Hornisch
    Das Herz des Theaters – Fabienne Siegmund
    Der 31. September – Bettina Ferbus
    Staub der Ewigkeit – Rainer Baumgärtel
    Maledictus – Isa Theobald
    Bücher des Lebens – Karin Jacob
    Von Staubquasten und Engerlingsschnüfflern – Serena Hirano
    Schreiend – Irene Bressel *
    Allein zwischen Regalen – Andrea Spille
    Elly – Jan-Christoph Prüfer
    Die Bibliothek der Drachen – Christian Endres
    Der Bibliothekar – Charlotte Erpenbeck
    Die älteste Schrift – Daniel Schenkel
    Zwei Kisten Weisheit – Christian von Aster
    Das letzte Pergament – Paul Sanker
    Frater Anselm – Benjamin Nemeth
    Die Bibliothek von Bärbel – Olaf Lahayne
    Die siebte Bibliothek – Cornelia Röser
    Bestandserhaltung – Carolin Gmyrek
    Schweigend – Gabriel deVue *

    Wer gerne liest, kennt natürlich die Magie, die in Bibliotheken herrscht. Während das aber natürlich Magie im übertragenen Sinne ist, geht es in den Kurzgeschichten dieser Anthologie um echte. Mit 26 Beiträgen und 400 Seiten fällt diese Zusammenstellung relativ umfangreich aus. Eine Besonderheit hebt diese allerdings aus der Vielzahl anderer Anthologien heraus: Bei 3 der 26 Geschichten handelt es sich um Bildgeschichten, praktisch Comics ohne Text. (Diese sind in der Liste mit einem * gekennzeichnet.) Jede der 23 Textgeschichten wird von einem Titelbild eingeleitet, dass jeweils ein Buch auf einem Lesepult darstellt, wobei die Umgebung an die jeweilige Story angepasst ist. Bei den einzelnen Geschichten handelt es sich um Fantasy, teils Urban Fantasy, wobei auch leichte Anklänge an Horror und Mystery und sogar Steampunk zu erkennen sind.

    Der Bogen der Protagonisten reicht von einer antiken Gelehrten über einen mittelalterlichen Mönch bis zu Studenten aktueller Zeiten, vom Zauberlehrling über eine unsterbliche Bibliothekarin bis zum alternden Gelehrten, der sein Wissen in Sicherheit bringen möchte. Da fliegt eine Bibliothek in einem Zeppelin um die Welt, um neue Bücher zu suchen, in einer fast vergessenen Bibliothek muss nach der Lösung für sich ins Nichts auflösende Landschaften gesucht werden, oder Bücherwürmer brauchen Futter. Fast alle Geschichten finden neue Aspekte, um das Thema aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Da fällt es schwer, einzelne herauszugreifen, um sich ihnen separat zu widmen, zumal es eigentlich keine gibt, die in besonderem Maße aus den anderen herausstechen – weder in negativer noch in positiver Hinsicht. Das Gesamtniveau liegt allerdings hoch. Zumindest was die Textgeschichten betrifft. Bei den textlosen Bildgeschichten fällt es mir dagegen teilweise schwer, die Aussage zu erkennen.

    Die Vielzahl der Blickwinkel macht den Reiz dieser Kurzgeschichtensammlung über magische Bibliotheken aus.


    Fazit:

    In dieser Anthologie dürfte sich für jeden bibliophilen Fantasy-Fan das Passende finden.


    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.

  13. Cover des Buches Strandmädchentod (ISBN: 9781983205590)
    B. C. Schiller

    Strandmädchentod

     (11)
    Aktuelle Rezension von: trollchen
    Strandmädchentod
    Herausgeber ist Independently published (18. Juni 2018) und es hat 416 Seiten.
    Kurzinhalt: Du treibst allein im weiten Meer. Du spürst das Salz auf deiner Haut. Und wenn ich dich küsse, dann bist du tot... Drei junge Au-Pair-Mädchen genießen ihr unbeschwertes Leben in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Bis plötzlich eine von ihnen verschwindet und wenig später am Strand gefunden wird, bestialisch ermordet. Das Opfer, die junge Bea, ist Österreicherin. Deshalb schickt die Kripo Linz ihren besten Mann, Chefinspektor Tony Braun, nach Tallinn, um den Mord aufzuklären. Die Polizei tappt im Dunkel, doch dann verschwindet ein weiteres Au-Pair-Mädchen. Ist auch sie dem Killer in die Hände gefallen? Und welchen Plan verfolgt der junge Arto Kaukonen, der seiner todkranken Tochter eine Nierentransplantation finanzieren muss und sich deshalb auf dubiose Geschäfte einlässt? Bald wird klar: Tony Braun hat es mit einem Serienkiller zu tun, für den Au-Pair-Mädchen eine schwere Schuld auf sich geladen haben. Als Tony Braun hinter das Geheimnis des Serienmörders kommt, ist es beinahe zu spät, denn der Killer segelt bereits mit einem neuen Opfer hinaus aufs offene Meer.
    Meine Meinung: Ich fand das Buch von Anfang an schon sehr spannend geschrieben. Die Spannung blieb auch bis zum Schluß erhalten. Die Kapitel waren kurz und luden zum schnelleren Lesen ein. Es gab auch sehr viele Wendungen und Irrungen, sodass man immer umdenken musste, wer nun der Täter sein könnte. Deswegen war es auch so mitreißend. Die Personen sind sehr sympathisch und auch sehr gut herausgearbeitet. Auch das bildhafte Beschreiben sorgte für ein tolles Kopfkino. Die Handlungsstränge sorgen am Ende für ein tolles Zusammenfinden. Dieses Buch ist ja schon das achte, aber jedes Buch kann unabhängig voneinander gelesen werden. Ich finde es megatoll.
    Mein Fazit: Das Buch hat top 5 Sterne verdient und ich kann es jedem Thrillerfan guten Gewissens empfehlen. Ich bin ein Fan des Autors.
  14. Cover des Buches Der Moment, bevor du stirbst (Ein Fall für Targa Hendricks 1) (ISBN: B0841WP6NN)
    B. C. Schiller

    Der Moment, bevor du stirbst (Ein Fall für Targa Hendricks 1)

     (192)
    Aktuelle Rezension von: Benni91

    „Der Moment bevor du stirbst“ ist der erste Band einer bisher dreiteiligen Thriller-Serie um die Undercover-Ermittlerin Targa Hendricks. 

    Diese ermittelt in einer Mordserie an jungen Mädchen, die alle qualvoll erstickt zu sein scheinen… Richtige physische Beweise sind aber nicht erkennbar…. Dennoch gibt es einen ersten Verdächtigen, Falk Sandmann, der als Dozent tätig ist und einen populären Blog betreibt, der sich mit den letzten Augenblicken vor dem Tod beschäftigt….. Um ihn zu überführen, muss sich Targa gefährlich nahe an ihn heran machen…. 

    Eine andere Person, die zentral im Vordergrund steht, ist der Polizist Erik Holm, der sich mit einem verurteilten Serienmörder auseinandersetzen muss, der eine persönliche Verbindung zu Targa zu haben scheint….. 

    Die Geschichte ist wirklich durchgängig spannend und wartet mit tollen Charakteren auf… Auch wenn der Täter früh feststeht, so hat mich die Atmosphäre wirklich gepackt…. Auch die Zusammenführung der Fäden ist stimmig…. Allerdings war mir das Ende etwas zu dick aufgetragen und kam zu plötzlich… Zudem ließ mich dieses etwas sprachlos und verwirrt zurück…. Ich bin gespannt, wie der Cliffhanger in den Folgebänden aufgelöst wird… 

    Insgesamt ist das aber ein wirklich gelungener Psychothriller, dem ich gerne gute 4 Sterne gebe.

  15. Cover des Buches Wallenstein (ISBN: 9783103479041)
    Golo Mann

    Wallenstein

     (17)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Don Karlos (ISBN: 9783150192344)
    Friedrich Schiller

    Don Karlos

     (295)
    Aktuelle Rezension von: Lisa_Diessner

    Das Buch findest aus der Zeit des "Sturm und Drang" heraus im 16Jhd. statt und fußt auf dem tatsächlich existierenden Don Carlos von Spanien. Dieser galt als zurückgeblieben und wurde tatsächlich vom Vater Phillipp II. niederträchtigst behandelt. Ein realer Hintergrund der Alles umso tragischer werden lässt. Dennoch behandelt das Buch diverse sich unterscheidende Aspekte. 

    So ist in der Fiktion der emotionale Held Calos verliebt in die Frau, die zu seiner Stiefmutter wird. Ein unglücklicher Umstand der Calos' Gefühle aus der Bahn wirft und das Verhalten zu seinem Vater stört. Ein grimmiger Mann der vorrangig König ist und sich so weder liebevoll noch empathisch verhält. Das Stück ist aufgrund dessen direkt zu Beginn hochemotional - die Hauptfigur weiß weder ein noch aus und wird lediglich von wahrer, selbstloser Freundschaft aufgefangen - die im Sinne der Norm nicht existieren dürfte. Verkörpert wird diese von Marguis von Posa (dem kein gleichnamiges Original zu Grunde liegt) -  ein Vasall Carlos' und wie ich finde der heimliche Held, da er für seine Überzeugung Alles opfert.

    Das komplette Stück behandelt den Spagat zwischen Etikette und Leidenschaft. So kann es als eine Kritik an gesellschaftlichen Normen gesehen werden - die das Individuum mit Macht in ungewollte Muster drängt, Liebe und Freundschaft verbieten und unmoralische Taten rechtfertigen. Oder schlicht das tatsächlich Menschliche verbietet.

    Die Sprache ich freilich ab und an etwas geschwollen und muss ggf. ein zweites Mal gelesen werden. Dennoch ist der Sinn und Hintergrund einfach zu fassen. So sind auch die Handlungen der Figuren zu jeder Zeit nachvollziehbar, außer es handelt sich um einen Komplott. - Eine Sache die wie ich finde besonders gut gelungen ist, da man gleichzeitig mit der Hauptfigur an Anderen zu zweifeln beginnt.

    Wer also auf tragische Helden aus dem typisch leidenschaftlichen Sturm und Drang steht kommt bei diesem Stück voll auf seine Kosten und wird nicht eine Sekunde enttäuscht werden.

  17. Cover des Buches Die Geisterseher (ISBN: 9783936558005)
    Kai Meyer

    Die Geisterseher

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Das_Leseding

    Inhalt:
    Vieles erleben die Brüder Grimm, Goethe, Schiller und viele andere im alten Weimar, um 1805. Besonders, als Goethe den beiden Brüdern ein rätselhaftes Manuskript überreicht und dieses dann entwendet wird …

    Stil:
    Zu Beginn war ich wahrlich angetan von der Schreibe. Der Duktus war gut gewählt und auch die Gedanken der Charaktere wurden gut dargestellt. Jedoch wurde die Handlung mit zunehmender Dauer immer absurder und auch die vielen Charaktere, ihr auftauchen und verschwinden reizten meine Synapsen aufs stärkste. So wurde die Geschichte dann eher anstrengend als erfüllend und auch die Stimme von Peter Bieringer, welche ausgesprochen gut zu Grimm passte, konnte die Geschichte nicht mehr retten. Das Ende hat es dann vollkommen zerledert und sorgt auch für einen Stern Abzug.

    Charaktere:
    Alle sind gut gezeichnet. Die Figuren scheinen wirklich zu leben und sie agieren, bevor sie reagieren – zumindest größtenteils – das macht sie sympathisch.

    Cover:
    Das Cover passt sehr gut zur Geschichte, schließlich geht es um ein geheimes Manuskript.

    Fazit:
    Super gelesen von Peter Bieringer und die Ausdrucksweise der Charaktere könnte so wohl gewesen sein, auch beginnt die Geschichte sehr spannend. Dafür 3 Sterne. Eine Lese-/Hörempfehlung gibt es nur bedingt, weil die Handlung später verwirrend und das Ende eher schlecht ist. Daher eher was für Liebhaber der alten Sprache und für Fans von Kai Meyer.

  18. Cover des Buches Der Heidelberger Tunnel-Mord (ISBN: 9783939540656)
    Hubert Bär

    Der Heidelberger Tunnel-Mord

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Der frisch gebackene Privatdetektiv Carsten Mildner, mit seinem ersten Auftrag, der Observierung des Baudirektors Heise betraut, sieht mit an, wie dieser Tot in einem Straßencafe zusammenbricht. Zunächst von einem natürlichen Tod ausgehend zeigt sich bei den weiteren Recherchen, dass Heise zwischen den Fronten der Gegner eines Neckarufertunnels in Heidelberg stand, aber auch sonst so jede Menge Feinde hatte. Schließlich gerät auch dessen Frau in den Fokus und ein unnatürlicher Tod wird dank Mildners Fotos festgestellt. Als dann die Person, mit der Heise zuletzt gesehen wurde ebenfalls ermordet wird, scheint eine Parallele zu bestehen, die sich dann doch anders auflöst.

    Dem Autor gelingt mit diesem Buch weder eine klare Krimihandlung noch irgendetwas wie Spannung zu erzeugen. Die Handlung plätschert so dahin und verliert sich in Nebenhandlungen und seltsamen, abstrusen Beschreibungen, die mich als Leser ungläubig zurückließen. Auch die Auflösung ist des Mordes an Heise ist ziemlich konstruiert und wenig überzeugend. Hinzu kommt noch eine kaum gelungene Ausarbeitung der Hauptfiguren. Ein Regionalkrimi zum Nichtlesen, der aber meiner Meinung nach die Wertung von einem Stern, die ich sonst sehr selten vergebe, verdient hat.

  19. Cover des Buches Tell (ISBN: 9783257247008)
    Joachim B. Schmidt

    Tell

     (221)
    Aktuelle Rezension von: textwerkbremen

    Literarisches Retelling erfreut sich gerade großer Beliebtheit: Antike Mythen und überlieferte Sagenstoffe neu erzählen, ausgewählte, noch unbeachtete Figuren – insbesondere bisher ‚stumme‘ Heldinnen wie Medusa oder Penelope - erhalten eine eigene Perspektive und können eine aktualisierte oder andere Version eines scheinbar fest tradierten Narrativs geben.

    Wie einzigartig, fesselnd und besonders die Wiedererzählung eines bereits vielfachen reproduzierten Stoffes funktionieren kann, zeigt Joachim B. Schmidt in seinem Roman TELL aus dem Jahr 2022. Schmidt wählt keine Überhöhung der Schweizer Nationalheldenfigur Wilhelm Tell, sondern hebt Tell als einen schlichten, starrköpfigen, äußerlich aufbrausenden und innerlich gebrochenen Menschen von seinem Mythensockel. Tell wird von seiner eigenen Familie wie von anderen Bergbewohnern weniger als Heils-, denn als Unheilsperson wahrgenommen, er ist nicht der vom Schicksal geleitete Befreiungskämpfer, der gegen die Habsburger Herrschaft antritt, sondern ein unterdrückter Bauer und Familienernährer, der ums pure Überleben, aus persönlichen Freiheits- und Rachegefühlen kämpft.

    Die Tell-Sage wird zusätzlich jeglichem historischen Mittelalterstaub entledigt, indem die einen kurzen Zeitraum umfassende Handlung aus ständig wechselnden Perspektiven erzählt wird. Hier kommen alle Seiten, alle Geschlechter, alle Schichten, Haupt- wie Nebencharaktere, ja sogar nur kurz die Handlungsbühne betretende Stimmen, zu Wort, blicken in kurzen Kapiteln jeweils auf das sich kontinuierliche weiterentwickelnde Geschehen, geben jeweils ihr Wissen und ihre Meinung mit in den Handlungsverlauf. Da die agierenden wie beobachtenden Figuren zudem in ihrem ungeschönten Lebenskontext aus Brutalität, Härte und Armut beschrieben werden, erhält der Text eine zugleich erschreckende wie pulsierende Authentizität.

    Ein für mich genial gestalteter Roman, der auf keiner Seite – obwohl der Kern der Geschichte bekannt ist – an Spannung oder Faszination verliert und vor allem die Brüchigkeit und Infragestellung des symbolischen Gehalts von Mythen thematisiert.

    Absolute Leseempfehlung!

    [unbezahlte Werbung, eigenes Exemplar]

  20. Cover des Buches Unsterblichkeit ist auch keine Lösung (ISBN: 9783423281881)
    Christian Tielmann

    Unsterblichkeit ist auch keine Lösung

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Der Gedanke, zu sehen wie mein verehrter Goethe in der heutigen Zeit zurechtkommt, ist sehr reizvoll und daß es eine hervorragende Buchidee ist, habe ich in "Anna und der Goethe" bereits erfreut bemerkt. Christian Tielmann geht diesen Gedanken von einem originellen Blickwinkel an - Goethe und Schiller machen keine Zeitreise, sondern sind einfach nicht gestorben und leben deshalb 2019 als rüstige Herren von 270 bzw 260 Jahren. Warum das so ist und warum manche Gefährten (die Ehefrauen, Cotta, Eckermann ua) ebenfalls noch leben, andere dafür nicht, wird leider nicht erklärt. Letztlich ist es aber auch nicht wirklich wichtig, man muß sich eben auf diese Idee einfach mal einlassen.

    Und so begegnet uns Goethe zu Buchanfang auf dem Bahnsteig von Weimar, wo er auf den Regionalexpress und Schiller wartet. Ein gelungener Einstieg, der uns gleich in die Geschichte hineinführt und die notwendigen Hintergrundinformationen gut vermittelt. Wie dann Schiller in letzter Minute erscheint und wie unterschiedlich die beiden Geistesgrößen ihre Bahnreise angehen, das ist unterhaltsam und gut geschildert. Genau so könnte ich es mir vorstellen. Überhaupt hat Christian Tielmann meines Erachtens sowohl Schiller wie auch Goethe gut in die neue Zeit transportiert, die meisten Verhaltensweisen erscheinen mir absolut nachvollziehbar, oft habe ich innerlich mit dem Kopf genickt und gedacht: "Ja, genau so würde Goethe das heute angehen." Einige nette Text- und Zitatanspielungen finden sich auch immer wieder, und gerade Goethefans werden einige schöne Stellen finden. Schiller kam im Buch leider weniger vor, als ich es von einem "Goethe-Schiller-Desaster" (so der Untertitel des Buches) erwartet hätte. Wir erleben alles aus Goethes Sicht, das paßt auch gut, aber Schiller kommt irgendwie nur am Rande vor. Ich hätte mir viel mehr Interaktionen zwischen den beiden gewünscht.

    Der Schreibstil ist eingängig und läßt sich sehr leicht lesen. Ich hatte das Buch als Geschenk einer lieben Freundin im Urlaub als Abendlektüre dabei und es war dafür auch genau richtig - von Stil und Inhalt her heiter-leicht, zum Lesen sehr entspannend. An wenigen vereinzelten Stellen fand ich einige Formulierungen ziemlich holprig, wie zB auf Seite 174: "Schiller stand auf: 'Wir sehen dich dann nachher bei der Lesung,' schlug Schiller vor." Dies sind aber wirklich nur Ausnahmen. Nicht so gut gefiel mir, daß es manchmal etwas platt wurde, so finde ich den Gag, daß Goethe von Kohlensäure rülpsen muß, einfach zu flach, versehentliche Rülpser waren vielleicht in den 1970ern noch etwas, was das Publikum zu Lachen brachte, und die dreimalige Verwendung von "Schiller, die Sau" war mir ebenfalls zu flach und wäre außerdem nichts, was Goethe (noch dazu wiederholt) sagen würde. Da hätten die Eigenheiten unserer Klassikerfreunde doch wesentlich geistvolleren Humor ermöglicht.

    Interessant ist die Begegnung von Goethe und Schiller mit ihrem größtenteils jugendlichen Publikum in einer Welt, in der diese beiden Autoren (leider!) nicht mehr die Bedeutung haben, die ihnen früher zuteil wurde. Beide gehen im Buch ganz anders damit um, und auch hier habe ich innerlich oft genickt und mir gedacht, daß es sehr gut ausgearbeitet ist und ihren Persönlichkeiten entspricht. Man sieht an vielen Stellen, daß Christian Tielmann tiefgehendes Wissen über Goethe und Schiller hat und sich sorgfältige Überlegungen zu ihren Reaktionen und Gedanken gemacht hat. Es sind viele originelle Szenen enthalten. Die Lesungsszenen (unsere beiden Weimarer Größen sind auf einer Lesungstour) wiederholen sich leider manchmal doch ein wenig und an manchen Stellen hatte ich mir etwas mehr erwartet, aber ich habe an keiner Stelle das Interesse verloren und war immer gespannt, was ihnen als nächstes widerfährt und wie sie damit zurechtkommen. Auch die teils trostlose Welt der Kleinstädte, der veralteten Pensionen und oft desinteressierten Lesungsgastgeber war richtig gut einfangen.

    Das Ende hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Nachdem das Buch sich durch Humor und Leichtigkeit auszeichnete, war mir dieses Ende für den allgemeinen Tenor einfach zu viel, zu heftig. Es ging so weit weg von der Ausrichtung des Buches, daß es leider eben auch die Wertung stark beeinflußt hat. Die letzten Zeilen des Buches sind dagegen wieder sehr passend. Insgesamt kann ich das Buch durchaus empfehlen, weil man sich auf eingängige Art mit Goethe und Schiller beschäftigen kann, die Anspielungen und kleinen Zitate Spaß machen und unsere zwei Klassiker gut in die heutige Zeit transportiert wurde.
  21. Cover des Buches Geschichte der deutschen Literatur (ISBN: 9783407755254)
    Manfred Mai

    Geschichte der deutschen Literatur

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Manfred Mais Buch über deutsche Literatur richtet sich vorwiegend an Jugendliche, ist aber auch für Erwachsene informativ und gut zu lesen. Mai nimmt uns auf eine zweitausendjährige Reise durch die deutsche Geschichte und Literatur. Jedes Kapitel beginnt mit einem geschichtlichen Überblick, der auch sehr hilfreich ist, um die Literaturströmungen der jeweiligen Zeit zu verstehen. Natürlich ist dieser Überblick denkbar knapp, eine halbe bis eine Seite jeweils. Das ist aber in diesem Zusammenhang völlig ausreichend und es gelingt dem Autor ausgezeichnet, die wesentlichen Punkte in dieser geschichtlichen Zusammenfassung immer gut zu erwähnen und zu betonen.

    Dem geschichtlichen folgt der literarische Überblick. Zu Beginn der deutschen Literaturgeschichte fällt dieser naturgegeben noch mager aus, da schlichtweg noch nicht so viel Literatur vorhanden war. Einzelne relevante Autoren der jeweiligen Epoche werden vorgestellt, eine gezeichnete Kopfskizze illustriert sie recht gut. Zitate aus den Werken reichern die Informationen an und bieten gleich einen Einblick in den Schreibstil. Einige der mittelalterlichen Texte werden teilweise oder ganz auch in modernes Deutsch "übersetzt". Die Textstellen sind gut gewählt, teils ein wenig erklärt, an anderen Stellen wären einige erklärende Woche hilfreich gewesen. Manche der Textstellen waren mir für einen solchen Überblick zu lang, aber im Allgemeinen ist die Gewichtung gut.

    Um so mehr wir uns der heutigen Zeit nähern (das Buch erschien 2004 und behandelt auch die literarische Entwicklung bis dahin), um so detaillierter werden die Informationen, um so zahlreicher die Autoren. Sehr unerfreulich fand ich es, daß Walter Kempowski, der als Chronist des 20. Jahrhunderts Günter Grass mindestens ebenbürtig ist und zudem die deutschsprachige Literatur um seinen ganz eigenen, sprachlich interessanten, Stil bereicherte, mit keiner Silbe erwähnt wurde. Das ist mehr als ärgerlich.

    Es ist gut gelungen, Autoren, Geschichte und Zeitgeschehen zu verbinden, Motive und Strömungen zu erklären. Gerade angesichts der Kürze des Buches ist es erfreulich, wie gut wichtige Themen vermittelt und auch manch nicht so bekannte Information eingebunden wurde. Der Schreibstil ist gut lesbar und schnörkellos, so eben auch für Jugendliche zugänglich. Ein sehr empfehlenswerter Überblick.
  22. Cover des Buches Wallenstein I. Wallensteins Lager. Die Piccolomini (ISBN: 9783150000410)
    Friedrich Schiller

    Wallenstein I. Wallensteins Lager. Die Piccolomini

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Mephistopheles
    So sind sie, meine Pappenheimer. Wer den Hintergrund des Zitats erfahren möchte, der ist hier richtig. Das Wesen des Kriegs wird hier sehr deutlich. Und es hat sich bis heute nicht geändert.
  23. Cover des Buches Die Geisterseher (ISBN: 9783746633183)
    Kai Meyer

    Die Geisterseher

     (93)
    Aktuelle Rezension von: admit

    Der Plot spielt in Weimar 1805 und bringt die Gebrüder Grimm mit Schiller zusammen, dem sie Arznei von Goethe mitbringen. Der dahinsiechende Dichter verschenkt daher sein letztes Manuskript an sie– doch wenig später wird ihnen diese Kostbarkeit gemopst. - Gegen diese Idee wäre nix einzuwenden. - Wider Willen geraten die Märchenbrüder in eine finstere Verschwörung, in der Goethe, eine komische Gräfin, eine Geheimloge und Drogen eine Rolle spielen.- Hat mich wenig beeindruckt, der Umschlag versprach mehr als der Text hergab, denn der wirkte schon sehr konstruiert.

  24. Cover des Buches Die heilige Johanna der Schlachthöfe (ISBN: 9783518732304)
    Bertolt Brecht

    Die heilige Johanna der Schlachthöfe

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    War leider nicht sehr begeistert von diesem Buch, der Schreibstil war sehr holbrig und von der Sprache her etwas schwierig.

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