Bücher mit dem Tag "sammler"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sammler" gekennzeichnet haben.

111 Bücher

  1. Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Menschheit (ISBN: 9783421048554)
    Yuval Noah Harari

    Eine kurze Geschichte der Menschheit

     (347)
    Aktuelle Rezension von: shizu_reads

    Ich habe das Buch etwas über der Hälfte abgebrochen. Der Anfang war durchaus noch spannend und gut aufgebaut, aber dann hatte ich mehr und mehr das Gefühl, dass es sich zu sehr verläuft in den Themen. 

    Es ist zudem sehr trocken, auch wenn ab und zu mal etwas Humor einfliesst. Nach dem Thema Religion hatte ich einfach keine Energie mehr weiter zu lesen. 

    Für Leute die sich für sämtliche Themen interessieren, bestimmt ein gutes Werk. Für mich war es leider zu lang. 

  2. Cover des Buches Der Augensammler (ISBN: 9783945386484)
    Sebastian Fitzek

    Der Augensammler

     (5.342)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:

    "Der Augensammler" war mein erster Roman von Sebastian Fitzek und ich habe es keine Minute lang bereut. Im Gegenteil: Ich habe einen weiteren Lieblingsautoren gefunden.

    Fitzek schreibt klug, scharfsinnig, fesselnd und ohne die überflüssige Langatmigkeit, die anderen Thrillern anhaftet, dessen Autoren wohl denken "Desto länger, umso spannender".

    "Der Augensammler" war klar auf den Punkt gebracht ohne großes Vorspiel und unnötigem Zeugs - das hat mir sehr gut gefallen.

    Zunächst gibt der Autor seinen Lesern Rätsel auf. Wo beginnt der Wahn (Anfang d.Red) und wo endet die Realität (Ende d.Red)? Wie muss ich das Buch jetzt lesen? Wie üblich, also von vorne nach hinten? Aber warum beginnt die Geschichte dann mit dem Epilog?

    Ich war echt drauf und dran an mir selbst zu zweifeln, aber dann habe ich diese wichtige Aussage "It's the end where I begin" entdeckt, habe mit den ersten drei Kapitel angefangen und war froh, dass die Geschichte fortlaufend war. Das hat mir außerordentlich gut gefallen, weil es so untypisch war.

    Als erstes bekommt man einen Einblick in die Vergangenheit des Hauptprotagonisten Alexander Zorbach, der vor seiner Karriere als Journalist bei der Polizei gearbeitet hat. Bei einer Kindesentführung deutete er die Geste der Entführerin, die das Baby in den Armen hält, als Fallenlassen. Die Szene spielt an einer Brücke und die Frau droht sich hinunterzustürzen. Zorbach handelt instinktiv und erschießt die Frau. Das Kind kann gerettet werden.

    Da beginnt der Absturz des Alexander Zorbach. Er verliert seinen Job, dann macht die Erinnerung daran einen Menschen auf dem Gewissen zu haben seine Familie - Frau und Sohn - kaputt.

    Zorbach recherchiert für seinen Arbeitgeber die Story des Augensammlers - ein Psychopath der seinen Opfern den linken Augapfel entfernt- und bekommt durch den Polizeifunk mit, dass erneut eine Leiche aufgetaucht ist. Doch die Polizei ist misstrauisch. Zorbachs Geldbörse wird neben dem Opfer gefunden und später erfährt man, dass alle Durchsagen nur noch übers Handy rausgegeben werden und nicht über den Polizeifunk. Zorbach fängt an an sich selbst zu zweifeln und denkt er wäre paranoid.

    Alexander Zorbach ist aber auch ein sehr philosophischer Mann. Jedes Kapitel beginnt mit einer Lebensweisheit, bzw. mit einem tiefen Hintergrund, der schonmal auf das Folgende einstellt. Nicht zu lang eingeleitet und absolut passend. Da merkt man die Gabe von Fitzek etwas im richtigen Moment zu beschreiben und auf unwichtigen Kram zu verzichten. Alle Kapitel sind kurz gehalten und erzählen mal aus der Sicht des Hauptprotagonisten, mal aus der Sicht der Opfer und mal in der Erzählform der Polizisten. Je nachdem aus welchem Blickwinkel man gerade die meisten Informationen bekommt wurde auch geschrieben. Zunächst war es etwas verwirrend, dass aus der Sicht des Opfers Tobias Traunstein und dann wieder nur über ihn geschrieben wurde. Die Ich-Variante der Kommissare wäre, so denke ich, aber auch zu einseitig gewesen, deshalb bin ich froh über diese ganzen Perspektivenwechsel.

    Was mich etwas gestört hat waren die Gedankengänge des Opfers Tobias. Er ist 9 Jahre alt, wird aber vom Verstand mit einem 12-jährigen gleichgesetzt, was ich irgendwie unpassend und unrealistisch fand. Aber wer weiß schon wie sich ein Kind in so einer Notlage wirklich verhält? Tobias war in meinen Augen zu erwachsen, so wie er seine Lage unter die Lupe genommen hat traut man es eher einem Erwachsenen zu.

    Dann gibt es noch die vielen anderen Charaktere. Zwei Kommissare zum Beispiel, die selbst Probleme haben, dass man sich ersthaft fragen muss was die im Polizeileben zu suchen haben. Einer kokst, der andere prügelt bei Vernehmungen. Toll!

    Die Blinde Alina ist meine Lieblingsfigur! Sie beschreibt das Leben einer Blinden ganz anders und völlig autentisch den Leuten, deren Meinung über Sehbehinderte völlig oberflächlich ist. Blinde müssen einen Menschen nicht überall begrabschen - Alina reicht ein Händedruck. Diese ganzen Erläuterungen haben mich selbst zum nachdenken gebracht und mein Bild über Blinde völlig verändert.

    Es ist ein schockierendes Buch mit zunächst wilden Irreführungen und am Ende musste ich mich echt fragen ob das alles ein schlechter Witz sein sollte. Ist das wirklich passiert? Wie geht es jetzt weiter? Es muss doch weitergehen, das kann doch noch nicht vorbeisein. Ich saß noch lange da und habe gegrübelt, habe mir manche Seiten nochmal durchgelesen, aber es gibt keinen Zweifel: Das Buch ist zu ende...

    Die genauen Einblicke warum der Täter das getan hat waren durch die E-Mails des Täters an die Zeitungschefin sehr gut. Endlich mal ein Buch wo der Täter selbst zu Wort kommt und seine Beweggründe klarstellt. In anderen Thrillern sind es immer Gedanken der Kommissare oder Opfer und man muss sich meist ein eigenes Motiv zusammenstricken.

    Fazit:

    Ein Buch muss fesseln und noch Stunden nachdem man es zu ende gelesen hat beschäftigen. Es muss einem unter die Haut gehen und wenn man tausend Fragen hat, dann hat der Autor es geschafft! Ich dachte immer es müsse alles erklärt sein, aber Fitzek hat mich eines besseren belehrt. "Der Augensammler" war definitiv nicht mein letztes Fitzek-Buch!

  3. Cover des Buches Flavia de Luce 1 - Mord im Gurkenbeet (ISBN: 9783442376247)
    Alan Bradley

    Flavia de Luce 1 - Mord im Gurkenbeet

     (1.394)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Flavia, die jüngste der drei de Luce Schwestern, traut ihren Augen nicht, da liegt ein Toter im Gurkenbeet von Gut Buckshaw. Oder vielmehr ein Todgeweihter, denn als Flavia näher tritt, haucht ihr der Fremde mit seinem letzten Atemzug ein Wort entgegen, dass das junge Mädchen zunächst ratlos zurücklässt. Die Polizei kommt kurz darauf und nimmt nach einigen Ermittlungen Flavias Vater in Gewahrsam. Da beginnt Flavia selbst zu recherchieren und stößt nach und nach auf Geheimnisse, die ausgerechnet ihren Vater betreffen und ihm ein Tatmotiv liefern.

    Bradley hat mit Flavia de Luce eine unterhaltsame Geschichte kreiert, die von den üblichen Krimierzählungen schon dahingehend abweicht, weil ein kleines Mädchen zur Detektivin wird. Ein Hauch von Adams Family Flair gibt dem ganzen eine durchaus aparte Note. Und so einfallsreich die Geschichte ist, die in der Tat nicht alles sofort verrät, blieb die Geschichte seltsam träge. Ich kann nicht genau ausmachen, woran das lag, aber Spannung - im Sinne, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen wollte - kam eigentlich nie auf. Und das nicht weil die Geschichte nicht stringent wäre, oder schlecht erzählt. Vielmehr haben mich die ganzen nebensächlichen Beschreibungen abgelenkt, die zu Hauf im Buch eingestreut sind und die irgendwie die Haupthandlung auf Abwege führten. So ertappte ich mich ein ums andere Mal wie ich genau in jenen Stellen mit Gedanken abschweifte und nur schwer zurück in die Hauptstory fand.

    Kurzum: Eine gute Grundstory mit interessantem Charakter, aber zu vielen Nebenerzählungen, die ablenken. Keine Lese-Muss, aber ein Lese-Kann.

  4. Cover des Buches Unter der Haut (ISBN: 9783492238564)
    Gunnar Kaiser

    Unter der Haut

     (43)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ein geheimnisvoller Mann, Josef Eisenstein, ist Mäzen und Verführer, nicht im sexuellen, sondern ideologischen Sinne. Eines jungen Mannes. Jonathan Rosen. Zusammen gabeln sie junge Mädels auf. Jonathan beschläft sie. Eisenstein ist Voyeur 

    Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an wie eine Klinge berührt, die leicht über meine Haut fährt mit einem gewissen Druck..... und mir über die mehr als 500 Seiten durchweg Gänsehaut verschafft. Die unterschwellige Spannung ist grandios in drei Erzählsträngen verflochten. 1969, die beiden ungleichen Männer lernen sich kennen und ein spezieller und für Jonathan unvergesslicher Sommer in New York nimmt seinen Lauf. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, als Josef Eisenstein geboren wird, und eine Kindheit einen Menschen prägt. Und dann 1990, als sich Jonathan auf den Weg macht, um die wahre Geschichte seines alten Freundes aus dem Sommer 1969 aufzudecken.
    Gunnar Kaiser schafft eine so unglaubliche Atmosphäre, die in den verschiedenen Erzählsträngen durch die spezifische Sprache der Zeit und auch im Buch durch die unterschiedlichen Schriften deutlich gemacht wird. 

    Absolut lesenswert

  5. Cover des Buches Die schwarze Orchidee (ISBN: 9781503935730)
    Annis Bell

    Die schwarze Orchidee

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Greyswan

    In diesem Fall wird Jane zu ihrer besten Freundin nach Nordengland gerufen, weil diese im Haus ihrer Cousine ein komisches Gefühl hat und ehe es sich Jane versieht, steckt sie in einem Kriminalfall um Mord und wertvolle Orchideen fest.

    Dieser Teil hat neben der interessanten Geschichte rund um die Orchideenzüchter und -jäger, was ich als geradezu bereichernden Rahmen der Geschichte empfand, eine deutliche Besserung zum ersten Band. Im ersten Band empfand ich Jane als extrem pubertär und unreif, was hier nur zu Beginn vorkam. Im Verlauf der Geschichte wirkt Jane reifer und vernünftiger. Die Beziehung zu David vertieft sich und sie wachsen langsam zu einem Team zusammen.

    Die Briefe aus Übersee boten einen Einblick in eine ganze eigene Welt und waren eine angenehme Auflockerung.

    Ein besonderes Schmankerl stellt der Plot-Twist zu Ende hin dar und rundet die Geschichte ab.

    Ab hier bin ich offiziell Fan der Reihe :-)

  6. Cover des Buches Alles ist erleuchtet (ISBN: 9783462304886)
    Jonathan Safran Foer

    Alles ist erleuchtet

     (522)
    Aktuelle Rezension von: Jana_Kleine_Bardenhorst

    Jonathan Safran Foer möchte die Vergangenheit seiner Familie beleuchten. Seine Großeltern sind nach dem Krieg in die USA gekommen, aber ursprünglich aus der Ukraine/Polen.

    Um Licht in die Sache zu bringen und sich bei der Retterin seines Großvaters zu bedanken fliegt er dorthin. Da er der Sprache nicht mächtig ist hat er einen Fremdenführer, dessen eigene Geschichte ebenso mit diesem Ort verbunden ist. Aber davon weiß zunächst niemand.


    Die Geschichte wird als Briefwechsel zwischen dem Autor und seinem Fremdenführer erzählt. Hierbei ändert sich auch immer wieder die Sprache und der Schreibstil.


    Ich habe viele Seiten gebraucht um in die Geschichte rein zu kommen. Doch dann hat sie mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.

  7. Cover des Buches Der Glasmurmelsammler (ISBN: 9783839893005)
    Cecelia Ahern

    Der Glasmurmelsammler

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Diezwinkerlinge

    Irgendwie hat mich das Hörbuch nicht vom Sessel gerissen. Ich habe es im Auto gehört und war immer mal wieder kurz davor es abzubrechen. Dafür war es aber zu interessant, denn ich wollte wissen wie es ausgeht. Ich fand es irgendwie verworren und verstehe bis jetzt die Bademeistergeschichte dahinter nicht. Der Charakter der Tochter passte für mich auch irgendwie nicht zusammen, einerseits wirkte sie klein und verletzlich, anderseits so kämpferisch. Auch die zeitliche Abfolge war kurios. In der Geschichte hätte man denken können, sie war tagelang, fast eine Woche unterwegs, aber so war es ja nicht. So richtig rund war das alles für mich nicht. Das Thema Demenz war ganz gut dargelegt. Die Teilgeschichte der Zwei Leben lässt einem Nachdenken und ist sicher nicht so selten bei Menschen, welche glauben etwas zu tun, was scheinbar nicht Gesellschaftskonform ist. Auch zeigt die Story, wie wichtig Kommunikation ist.

    Was mich nervte, war das Gespringe der Kapitel. Durch die gelesenen Überschriften, wusste ich zwar, in welche Teilgeschichte es einzuordnen war, aber es war auch einfach zu langatmig. Manchmal frage ich mich, ob Autoren absichtlich Geschichten verkomplizieren, damit sie länger werden.

    Die Stimme der Sprecherin war sehr angenehm. Man konnte dem Buch, außer dass der Inhalt verworren war, gut folgen.

    Was die Geschichte auslöste, war aber ganz spannend. Ich habe mir einige Spiele gemerkt und auf Arbeit in der Therapie mit den Kindern ausprobiert.

  8. Cover des Buches Murder Swing (ISBN: 9783518469378)
    Andrew Cartmel

    Murder Swing

     (70)
    Aktuelle Rezension von: books_games_and_more


    Das Cover hatte mich total angesprochen, sowie der Gedanke einen Krimi über Jazz und Platten mit der ganzen Kultur darum zu lesen. 


    Kurz zum Inhalt: 


    Es spielt in London unseres Jahrhunderts, der Ich-Erzähler stellt sich als Vinyl-Detektiv vor. Sein Gebiet sind besonders seltene und Speziell Jazzplatten zu kaufen und verkaufen. 

    Bald darauf kommt eine recht geheimnisvolle Frau zu ihm und beauftragt ihn ein sehr seltenes Album zu finden, für einen reichen Geschäftsmann, der anonym bleiben möchte. 

    Doch in Verbindung mit der Suche häufen sich Todesfälle, Unfälle und Verfolgungen... 


    Soweit zum Inhalt, nun zu meiner Meinung. 

    Ich finde wie gesagt, dass ganze Thema sehr interessant und gut umgesetzt. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, nicht nur Nummern. Das Buch ist in A und B eingeteilt, so wie auf einer Platte es die A - Seite und B - Seite gibt. 

    Der A-Teil behandelt den Anfang der Suche nach der LP und der B-Teil geht dann noch weiter in die Tiefe warum bestimmtes geschehen ist. 

    Jeder Teil an sich hat einen guten Spannungsbogen, doch auch im gesamten Kontext, geht die Spannung nicht verloren. 


    Empfehlenswert für LP - Liebhaber und alle die Jazz mögen oder einfach gute Krimis.


  9. Cover des Buches Opfertod (ISBN: 9783548283661)
    Hanna Winter

    Opfertod

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Blackfairy71
    Lena Peters kommt von Köln nach Berlin, wo sie die Polizei als Profilerin im Falle eines besonders sadistischen Serienkillers unterstützen soll. Er tötet Frauen und entfernt ihnen unterschiedliche Körperteile, bevor er die Leichen dann irgendwo ablädt, wo sie auf jeden Fall gefunden werden.
    Lena weiß genau, wie Mörder ticken, sie hat sie jahrelang studiert und ist ausgebildete Kriminalpsychologin. Aber dieser Täter bringt selbst sie an ihre Grenzen. Und auch ihr neuer Vorgesetzter scheint nicht ganz mit offenen Karten zu spielen. Wieso hat er ihr nicht gesagt, dass vor ihr bereits eine andere Psychologin an dem Fall gearbeitet hat und nun verschwunden ist? Und auch privat hat Lena noch einiges zu verarbeiten. Aber sie ist fest entschlossen, diese Bestie nicht entkommen zu lassen.

    "Opfertod" lag schon einige Jahre auf meinem SUB. Nun habe ich es heute Mittag daraus befreit - und innerhalb von ein paar Stunden gelesen. Ein echter Pageturner, sehr spannend. 
    Sicher, die Autorin erfindet das Genre des Thrillers und das Thema des Serienkillers nicht neu. Aber ihr Schreibstil ist mitreißend und man ist immer direkt am Geschehen und erlebt alles hautnah mit. In erster Linie wird aus der Sicht von Lena Peters erzählt, aber auch der Killer "kommt zu Wort". 
    Auch durch die relativ kurzen Kapitel bleibt der Spannungsbogen bestehen und zieht zum Ende noch mal an.

    Wer also einfach nur mal wieder einen spannenden Thriller lesen und sich gut unterhalten lassen möchte, der ist bei "Opfertod" genau richtig.
  10. Cover des Buches Der Kindersammler (ISBN: 9783945386453)
    Sabine Thiesler

    Der Kindersammler

     (1.254)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    Es ist mein erstes Buch von Sabine Thiesler, aber ich wurde nicht enttäuscht. Es ist gut geschrieben und zu Beginn wird die Spannung schon gut aufgebaut. 

    Die Figur des Täters ist für mich sehr authentisch dargestellt - ein perfider, etwas unheimlicher Psychopath. Das Thema ist sehr gewagt - heftig, krass. 

    In diesem Buch wird dem Leser von idyllischen Landschaften bis hin zu Angst der Eltern, ihr geliebtes Kind zu verlieren, alles geboten. Es handelt sich hierbei um ein Werk, über das ich auch nach dem Beenden noch längere Zeit nachgedacht habe. 

    Definitiv empfehlenswert, wenn man nicht zu zart besaitet ist.

  11. Cover des Buches Faunblut (ISBN: 9783570308479)
    Nina Blazon

    Faunblut

     (1.619)
    Aktuelle Rezension von: Buechergeplauder

    Die Metropole in der Jade wohnt ist von Echos, geheimnisvolle Wesen, überlagert. Diese Wesen werden von allen gefürchtet und gejagt. Was es genau mit den Echos auf sich hat, weiß Jade nicht. Sie weiß nur, dass sie sich vor ihnen verstecken muss.


    Faun, ein Jäger, wurde beauftragt die Echos zu jagen. Währenddessen lernt er Jade kennen und prompt verliebt er sich in sie. Sie ist anders, er fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Auch Jade scheint nicht von Faun abgeneigt zu sein, doch irgendetwas stimmt mit ihm nicht. 


    Doch auch mit Jade scheint etwas nicht zu stimmen. Sie scheint kein gewöhnlicher Mensch zu sein und Faun weiß ganz genau, was für ein Wesen Jade ist. Doch genau dieses Wissen, macht ihre Beziehung komplizierter als sie schon von vornherein ist.


    Der erste Band der "Faunblutwelt" Reihe von Nina Blazon. 


    Vorab muss ich sagen, wie wunderschön das Cover ist. Ein richtiger Hingucker! Einer der Gründe, wieso ich das Buch auch gekauft habe.


    Ich hatte am Anfang Probleme in die Geschichte hineinzukommen. Ich konnte mir die Welt in der Jade lebt nicht wirklich bildlich vorstellen. Es haben mir mehr Details und Beschreibungen gefehlt. 


    Auch Jade war mir nicht von anhieb an sympathisch. Mir ging die Liebesgeschichte zwischen Jade und Faun viel zu schnell. Ich hatte immer das Gefühl die Hälfte überlesen zu haben.


    Bis zur ersten Hälfte der Geschichte war ich nicht wirklich überzeugt von dem Buch. Es konnte mich nicht richtig packen. Erst in der zweiten Hälfte und zum Ende hin wurde es noch einmal richtig spannend. 


    Ich bin gespannt wie mir der zweite Band "Ascheherz" gefallen wird und ob ich mich dann etwas besser in die Geschichte hineinfallen lassen kann.

  12. Cover des Buches Das Schweigen des Sammlers (ISBN: 9783458359265)
    Jaume Cabré

    Das Schweigen des Sammlers

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Henk_Bleu

    Ich weiß noch, dass ich über dieses Buch in der FAZ eine hymnische Besprechung las. Es sei einer der besten spanischen Romane der letzten Jahre, hieß es darin. Ich weiß nicht mehr, wie das genau begründet wurde, aber mein Interesse war geweckt.

     

    „Das Schweigen des Sammlers“ heißt im Original „Ich bekenne“ und das ist der weitaus treffendere Titel für diesen verwickelten Roman. Formal ein Briefroman, lesen wir die Memoiren des spanischen Gelehrten Adria Ardevol an seine Frau Sara Voltes-Epstein, die große Liebe seines Lebens. Es ist ein Buch über Schuld und die Hoffnung auf Wiedergutmachung. Denn Ardevol fühlt sich schuldig am Schicksal seiner Frau, und daran, dass sie ihn verließ – weil er eine Geige nicht zurückgab, die seiner Familie nicht gehörte. Das klingt vielleicht banal, aber die Geschichte dieser Geige bildet neben Ardevols Lebensgeschichte die zweite große Stütze des Romans. Sie spannt einen riesigen zeitlichen Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von Geistlichen in Klöstern bis zu Nazischergen in Auschwitz. Und der Streit über ihren Besitz ist Ausgangspunkt für umfangreiche Schilderungen über Gut und Böse, Schuld und Moral.

     

    Damit hat sich Cabre viel vorge-, aber nicht übernommen. Ihm gelingt es, die stattlichen 850 Seiten intelligent und spannend zu füllen. Vor allem hat Cabré die Handlungsebenen kunstvoll und trickreich verknüpft. Oft springt er mitten in einem der vielen Dialoge auf eine andere Ebene. Oder er wechselt in einem Dialog die Erzählperspektive, vom Er zum Ich oder Du. Das ist oft nicht gleich zu verstehen, sondern erfordert die Aufmerksamkeit des Lesers, ist aber absolut faszinierend gemacht und trägt dazu bei, dies Buch nicht nur inhaltlich, sondern auch formal komplex zu machen. Es führt vor allem dazu, dass der Leser näher an die Handlung herankommt und von ihr stärker berührt wird. Und es macht das Buch einzigartig.

     

    Kritikpunkte sehe ich bei der Hauptfigur. So facettenreich sie einerseits angelegt ist, so einseitig ist das Motiv von Ardevols Handlungen: Das Gefühl der Schuld und die überbetonten Gefühle für seine Frau wirken über die ganze Länge fast schon penetrant. Aber vielleicht ist das eine Mentalitätssache, und deutsche Leser empfinden hier anders als der spanische Autor. Zum anderen ist Ardevol als Intellektueller angelegt, der über die Natur des Bösen forscht. Dann müsste dazu auch was Intellektuelles kommen, doch das fehlte mir. Dafür gibt er durch die Romanhandlung vielfältige Antworten dazu.

     

    Vielleicht hat Cabre nicht alles einlösen können, aber ihm ist in achtjähriger Arbeit unterm Strich ein bemerkenswertes Buch gelungen, das ich empfehlen möchte
  13. Cover des Buches Der Glasmurmelsammler (ISBN: 9783596521418)
    Cecelia Ahern

    Der Glasmurmelsammler

     (407)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Nach einem Schlaganfall lebt Fergus Boggs in einem Pflegeheim und leidet unter Gedächtnisstörungen und Erinnerungslücken. Nach einem Jahr seines Aufenthalts werden Kisten aus seiner alten Wohnung geliefert, die seine Tochter Sabrina sichtet. Dabei entdeckt sie eine umfangreiche Murmelsammlung, von der sie bisher nichts wusste. Ihr Vater hat die Murmeln akribisch archiviert, aber einige wertvolle Murmeln fehlen, weshalb sich Sabrina auf die Suche nach ihnen begibt. Dabei erfährt sie erst von der Leidenschaft ihres Vaters und dass er seit Jahrzehnten ein geheimes Doppelleben führte. Sabrina fühlt sich getäuscht, ist enttäuscht und fragt sich, was ihr Dad noch alles vor ihr und ihrer Mutter verborgen haben mochte. Beim Wandeln auf den Spuren der Vergangenheit ihres Vaters merkt sie jedoch, dass sie ihrem Vater gar nicht so unähnlich ist.

    Der Roman wird wechselnd aus den Perspektiven von Fergus und Sabrina erzählt. Während sich Sabrinas Suche nur auf einen Tag beschränkt, wird Fergus' Leben beginnend mit seiner Kindheit erzählt, als er nach dem Tod seines Vaters zusammen mit seiner Mutter und drei Brüdern von Schottland nach Irland gezogen ist. In ärmlichen Verhältnissen in Dublin wurden die Murmeln zu einem Halt für ihn. Über die Jahre hinweg perfektionierte er sein Geschick im Spiel mit den Murmeln. Der Tod seines ältesten Bruders und die Heirat mit seiner Frau Gina führten zu einem Einschnitt. Das Murmelspiel wurde zu seinem Geheimnis, zu seiner persönlichen Freiheit.

    Sabrina ist 33 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Ihre Beschäftigung als Bademeisterin in einem Altenheim erfüllt sie nicht. Zudem fühlt sie sich durch ihren Mann unter Druck gesetzt. Das Auffinden der Murmeln und die Suche nach Erklärungen, um ihren Vater besser verstehen zu können, ist einerseits aufgrund des Vertrauensbruches belastend, andererseits jedoch wie ein Befreiungsschlag, ihren Vater und auch sich selbst besser kennenzulernen.

    "Der Glasmurmelsammler" beschreibt ein fast vergessenes Hobby mit einer ungeahnten Bandbreite an Spielvarianten und Murmeln mit verschiedensten Mustern, Größen und Werten.

    Es ist eine Familiengeschichte mit einem Hauch von Nostalgie, die bis zur Entschlüsselung aller Geheimnisse einfühlsam und unaufgeregt erzählt wird und authentische Charaktere zeichnet, die am Ende zu sich selbst finden. Es ist ein Roman über zweite Chancen, Liebe und Vergebung, bei dem am Ende vielleicht nicht ganz nachvollziehbar ist, warum Fergus so ein Geheimnis aus seiner Leidenschaft machte und bei dem etwas eigentümlich erscheint, dass Sabrinas Suche nach Wahrheit an nur einem einzigen Tag stattfindet.

  14. Cover des Buches In Schönheit sterben (ISBN: 9783548290485)
    Stefan Ulrich

    In Schönheit sterben

     (60)
    Aktuelle Rezension von: SaRah

              In Rom geschieht ein Mord an einer bedeutenden Persönlichkeit.  Das  Ermittlerduo in Rom begibt sich also auf Täter-und Spurensuch, was sich als  kompliziert herausstellt, da es viele Möglichkeiten gibt.

    Man lernt den Rechtsanwalt Robert Lichtenwald und die liebe 

    Giada Bianchi 

    aus einer coolen Perspektive kennen. Robert Lichtenwald ist ein sympathischer, liebenswerter Protagonist, Ende 40, und ehemaliger Rechtsanwalt aus München, den dort nichts mehr hält und der sich in der Toskana ein Haus gekauft hat. Seine Bekannte oder auch Freundin Giada und nachher auch Partnerin bei den Mordermittlungen ist eine atemberaubend, sympathische Frau, welche zusätzlichen stark emotional ist.  Giada besitzt im Gegensatz zu Robert einen temperamentvollen Charakter und kann ihre Emotionen nur schwer unterdrücken, was ich ab und zu etwas nervig finde, schlussendlich aber dazu gehört. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, weswegen sie auch so gut zusammen passen. Er ist streng, geradlinig und kann seine Sinne gut beisammen halten und sie ist viel aufgerdrehter und durch das jüngere Alter viel quirliger, sodass der Leser hier echt auch gefühlsmäßig was geboten bekommt. Zusätzlich zu den Charakteren kommen aber noch einige andere Sachen,  wie Grabräuber und eben diese "Liebe", wobei der Mordfall immer im Vordergrund steht.


    Meiner Meinung nach, wird dem Leser nicht langweilig, da Stefan Ulrichs seinen Job wirklich versteht, sympathisch schreibt und dem Leser  gute Unterhaltung bietet. Das erste Buch kenne ich noch nicht, steht aber jetzt auf meiner Wunschliste.


    Der Schreibstil ist hervorragend, detailgetreu und mit Ausnahme von manchen extremen Beschreibungen und fremdartigen Wörtern, gut zu lesen. Mehrfach habe ich mich gefühlt als wäre ich selber in der Toskana und habe zwischendurch richtig Lust auf Urlaub bekommen, gepaart mit dieser unfassbar interessanten Mordgeschichte ist dieses Buch ein Muss für alle Krimifans aber auch für Italienliebhaber.

            

     

  15. Cover des Buches Septagon (ISBN: 9783732548941)
    Richard Montanari

    Septagon

     (106)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81
    In einem Keller wird eine Leiche eines jungen Mädchen gefunden. Todesursache: Ertrinken. Nur wie kann jemand ertrinken wenn weit und breit kein Wasser vorhanden ist?
    Detective Jessica Balzano und Kevin Byrne stehen vor einem Rätsel und ermitteln.

    Ein wunderbar Gänsehaut fördernder und teilweise fast makabrer Thriller, der nichts für zartbesaitete ist. Ein hervorragend fesselnder Schreibstil der einfach packt und süchtig macht.

    Fazit: ein grandioser Thriller der aber nichts für zartbesaitete ist. Manchmal musste ich das Buch weglegen, weil es einfach zu abnormal, zu eklig zu schimm für einen hartgesottenen Trhiller-Liebhaber ist. Ich liebe ihn - und ja, lesen, lesen, lesen, wer Lust auf Gänsehaut und guten Thriller hat. 
  16. Cover des Buches Homer & Langley (ISBN: 9783596193639)
    E. L. Doctorow

    Homer & Langley

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Alira

    Die „Collyer-Brüder” Homer und Langley sind zwei Söhne einer wohlhabenden, gebildeten Familie und leben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Manhattan.

    Homer ist als Jugendlicher erblindet, Langley muss in den Ersten Weltkrieg.

    Als die Eltern kurz hintereinander an der Spanischen Grippe sterben, nimmt sich der kriegstraumatisierte Langley seines Bruders an und führt mit ihm einen Juggesellenhaushalt. Im Laufe der Jahre müllen die beiden das Haus zu und schotten sich von der Außenwelt ab.

    Historisch wird Langley 1947 von einer Mülllawine verschüttet, in der Folge verhungert Homer.
    Zum Gedenken an die beiden Brüder findet sich heute anstelle des ehemaligen Prachtbaus an der 5th Avenue der “Collyer Brothers Park”.

  17. Cover des Buches Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9) (ISBN: 9783548289533)
    Chris Carter

    Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)

     (409)
    Aktuelle Rezension von: Simone_081

    "Blutrausch" erinnert mich an eine der vielen US-amerikanischen Thrillerserien, die regelmäßig auf RTL und Pro 7 ausgestrahlt werden und pro Staffel aus gefühlt 100 Folgen bestehen: Einigermaßen spannend, jedoch klischeehafte Figuren (Frauen sind schön und intelligent, Männer Superhelden), öde, unspektakuläre Auflösung.

    Kann man sich mal antun, bleibt aber nicht im Gedächtnis. Leider.

  18. Cover des Buches Die Spur der Bücher (ISBN: 9783596296484)
    Kai Meyer

    Die Spur der Bücher

     (242)
    Aktuelle Rezension von: zwergendruidin

    Bücher von Kai Meyer lese ich seit meiner Kindheit sehr sehr gerne. Es sind phantastische Reisen in unterschiedliche Welten und mit diesem Buch ging es wieder zwischen die Seiten der Welt. Zumindest dachte ich das. Ich hatte mir einfach mehr erhofft. Ganz schlicht und ohne boshaft klingen zu wollen. Meine Vorfreude basierte auf der Vorstellung mehr über die Bibliomantik zu erfahren, mehr über die Entstehung der Häuser, der Familien.. schlichtweg mehr Informationen. Die Protagonistin, Mercy Amberdale, schwört der Bibliomantik aber erst mal ab, sogar den größten Teil des Buchs.  Mit ihr konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Ihre Ideale und ihre Vorstellung was Loyalität, Freundschaft und Ehre angehen, sind meiner Ansicht nach sehr löblich und doch steht sie sich regelmäßig selbst im Weg. Mit den verschiedenen Charakteren die im Laufe der Zeit mehr an Bedeutung gewannen oder auch wieder verloren, konnte ich auch keine Bindung aufbauen. Alles blieb oberflächlich und unscheinbar. Leider gab es für mich keine großen Überraschungen oder Enthüllungen.

  19. Cover des Buches Kuss der Nacht (ISBN: 9783641071707)
    Jeaniene Frost

    Kuss der Nacht

     (867)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Die Autorin hat eine überzeugende fantastische Welt erschaffen, in der Cat & Bones aber auch ihre Freunde die verschiedensten Situationen zu meistern haben.

    Die Mischung aus rasanten Kämpfen und Verfolgungsjagden mit den Widersachern und romantischen und sehr erotischen Passagen des leidenschaftlichen Paares machen den Reiz des Buches aus. Alle auftretenden Figuren sind wunderbar charakterisiert.

    Der Schreib- und Erzählstil ist dabei so gelungen, dass sich bei mir das Kopfkino eingeschaltet hat und ich voll in diese Welt eingetaucht bin. Von mir gibt es deshalb auch eine absolute Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

  20. Cover des Buches Die Bibliothek bei Nacht (ISBN: 9783596159444)
    Alberto Manguel

    Die Bibliothek bei Nacht

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    Es gibt diese Bücher, die bei der Lektüre ein warmes Licht ausstrahlen, den Rest der Welt in schläfrige Dunkelheit versinken lassen und um sich und ihren Leser herum eine behagliche Atmosphäre intimer Lektüre verbreiten. Das sind Bücher, die in sich die Geborgenheit der Bibliothek tragen – nicht jeder Bücherei, versteht sich, sondern der Bücherstube der Gelehrten, die ihre Bücherregale geschmackvoll mit Bildern und Erinnerungsstücken abwechseln und einen Raum als Rückzugsort kreieren, der die Sicherheit des Mutterleibs verströmt.

    Alberto Manguels „Bibliothek bei Nacht“ ist ein solches Buch, das den Leser schon im Titel auf die Stimmung einstellt, die es vermitteln wird. Manguel erzählt eine ganz persönliche, bisweilen intime Kulturgeschichte der Bibliothek und verbindet seine herumschweifenden Gedanken und Anekdoten mit seinen eigenen Erfahrungen im Umgang mit seinen Büchern. Manguel geht es nicht um das Buch oder das Lesen – denen widmet er sich in anderen Texten. Hier geht es um den Raum, in dem die Bücher versammelt werden. Um das Wie, Warum, Womit, Wie lange und Für Wen.

    Beeindruckend ist der breite Blickwinkel, mit dem Manguel durch die Landschaft seines Sujets schreitet, sich hier von einer Idee ablenken und dort von einer Anekdote locken lässt. Seine Bibliothek ist eine polyglotte Völkerverbinderin, die zu allen Zeiten, seit es Bücher gibt, und an allen Orten alle Menschen verbindet, die man als Leser bezeichnen kann. Alle Zeloten, Eiferer und Fanatiker, die womöglich aus dem Buch ihre zerstörerische Weltanschauung schöpfen, schließt Manguel aus, denn gelehrte Leser, die um des Lesens willen lesen, werden nicht fanatisch. Ihr Wahnsinn liegt allein in der Sucht, Bücher auf Bücher häufen zu wollen.

    Der Text ist nicht in Bibliotheken der Religionen, Epochen, Nationen oder Sprachen gegliedert, sondern in Gedankenbahnen: Bibliothek als Mythos, als Ordnung, als Form, als Insel, als Identität und einige mehr. Manche der Bahnen beschreitet Manguel mit großer Sicherheit und lässt die Strecke wie ein weiches Sofa wirken – die Blibiothek als Ordnung, als Raum oder als Zuhause sind absolut zauberhafte Texte voller intimer Wärme, bibliophiler Begeisterung und wissenswerter Geschichten. Andere lassen bisweilen Details vermissen, die ich gern gelesen hätte: In der Bibliothek als Zufall hätte ich gern auch über die Einzigartigkeit jeder Bibliothek gelesen, weil sie nicht nur durch das Sammlerinteresse, sondern auch durch Zufall und Gelegenheit zu einem Gebilde gewachsen sind, das es so nur ein einziges Mal auf der Welt (und in der Zeit!) gibt. Manguel beschreibt mehr, wie das Schicksal der Welt viele Bibliotheken und Werke hat abhanden kommen lassen, so dass der Zufall bestimmt, was noch übrig ist – oder wie der Altgermanist Burkhart Wachinger ausgerufen hat: „Alle Überlieferung ist zufällig!“ Nicht ganz stimmig ist etwa die Bibliothek als Macht, in der Andrew Carnegie seinen paternalistischen Auftritt hat, weil die hier präzisierten Überlegungen nicht in das Grundkonzept des Buches zu passen scheinen.

    Völlig im Fluss und regelrecht mitreißend sind Manguels Gedanken über die Bibliothek als Werkstatt oder als Zuhause, in denen der völkerverbindende, die Zeiten überdauernde Gemeinschaftssinn der Buchmenschen erklingt, ob es verständige Mullahs in der Wüste der Pilger, Betreiber von Eselsbibliotheken in den Anden oder reumütige Inquisitoren sind. Sie alle lädt Manguel wispernd in seine eigene Bibliothek und als Nachbarn in die Heimat der Lesenden, in die Mitte der angenehmen Lektüreerfahrung seines gelehrten Werkes.

    Was andere kritisieren – die vereinbarte Wohligkeit der Schilderungen in diesem Buch – halte ich für seine Stärke: eine ganz wunderbare Schatzsuche vom heimatlichen Leseort aus.

  21. Cover des Buches Der Sommer des Raben (ISBN: 9783958132511)
    Monika Detering

    Der Sommer des Raben

     (25)
    Aktuelle Rezension von: gst
    Siris Leben ist mit dem Tod ihres langjährigen Lebensgefährten in Unordnung geraten. Statt sich ihren beruflichen Belangen als Puppenhändlerin zu widmen, muss sie die Beerdigung organisieren und Felix trauernde Eltern trösten. Vor allem die Schwiegermutter in spe fühlt sich bei Siris Freundinnen gut aufgehoben. Fast so gut wie bei Felix früherer Freundin …

    Doch für Siri geht es ums Überleben. Wie soll sie ohne Verdienst das gemeinsame Haus halten? Sie muss sich wieder um ihre exzentrischen Kunden kümmern, die extra aus Amerika anreisen oder eine ganze Wohnung voller Puppen haben. Um einen von Felix Wünschen auch nach seinem Ableben zu erfüllen, macht sie sich auf die Suche nach der Rabenmarionette Havran aus Prag. Dazu reist sie zu versierten Puppensammlern, die ihr tatkräftig helfen. Das Geheimnis dieser Marionette wird aber erst zum Schluss gelüftet.

    Monika Deterings Roman ist eine gelungene Lektüre zum Entspannen, trotz des traurigen Anfangs. Sie beschreibt die Situationen so makaber, dass ich einige Male laut auflachen konnte. Sie entführt die Leser an Orte, die man gern selbst besuchen möchte. Die Menschen wirken so lebendig, dass ich mich gut in sie hineindenken konnte. Besonders die gefühlvolle und bildhafte Sprache machten mir das Lesen leicht.
  22. Cover des Buches Und plötzlich guckst du - bis zum lieben Gott (ISBN: 9783442155477)
    Markus Lanz

    Und plötzlich guckst du - bis zum lieben Gott

     (67)
    Aktuelle Rezension von: käutzchen
    Kurzbeschreibung des Buches
    Horst lichter ist der geniale Entertainer unter Deutschlands spitzenköchen. Die Kochshow, die er und Johann lafer im ZDF machen gilt als eine der erfolgreichsten fernsehinnnivationen seit langen. Lichter Restaurant ist für anderthalb Jahre ausverkauft. Was die Zuschauer nicht ahnen : er hat Krisen durchlebt wie kaum ein anderer. Horst lichter ist der krisenherd der gehobenen Küche. Zweimal ist er beinahe gestorben und hat viele Monate seines Lebens in Kliniken und Rehazentren verbracht. Doch ausgerechnet am tiefpunkt seines Lebens gelang ihm die entscheidende Wende. Wie war es möglich.,aus einer solchen Situation ein derartigen Erfolg zu machen? Davon erzählt dieses Buch....

    Mein Fazit
    Der Autor Markus Lanz, den man unter anderen kennt von seiner frührern Show Stern TV, bei RTL hat dieses Buch, gefühlvoll über Horst lichter geschrieben... Es zeigt eine andere steite von den fernseh Clown der immer ein Lächeln und ein lockeren Spruch auf der Zunge hat.. Ein Horst lichter der in seiner Vergangenheit viel negatives durch gemacht hat, aber wieder aufgestanden ist..Man lernt Horst lichter von einer sehr nachdenkliche Seite kennen, wie er zweimal mal den Tod ins Auge geblickt hat, wie er seine kleine Tochter durch den kindstot verloren hat, seine ehmahlige Ehe zu bruch ging... 
    In den Buch sind viele Bilder abgebildet, die zu den Kapiteln her passen... Ich find es sehr bewegend geschrieben und es macht einen Mut nicht aufzugeben, egal in welche lebenskrise man steckt... 
  23. Cover des Buches Schlaflos - Insomnia (ISBN: 9783453435827)
    Stephen King

    Schlaflos - Insomnia

     (346)
    Aktuelle Rezension von: NiWa

    Ralphs Nächte werden immer kürzer. Er bekommt wenig Schlaf und sitzt wach die Zeit bis zum Morgen ab, während er auf Derrys Straßen Seltsames beobachtet. Was er anfangs für Halluzinationen hält, zeigt ihm, dass er im Mittelpunkt mysteriöser Ereignisse steht. 

    Versierte King-Leser wissen, in Derry ist das Böse daheim. Ralph lebt in der Kleinstadt in Maine und ist ihm bisher - trotz seines fortgeschrittenen Alters - nicht begegnet. 

    Dies ändert sich, als der verwitwete Senior von Schlaflosigkeit gequält wird. Er wacht immer früher auf und sitzt die nächtlichen Stunden im Dunkeln des Hauses ab. Tagsüber wird er von intensiven Halluzinationen gepeinigt, er zweifelt an seinem Verstand und fürchtet sich vor jeder anbrechenden Nacht. 

    Stephen King lädt ein weiteres Mal nach Derry ein, wo man gemeinsam mit Ralph schlaflose Nächte und ein schauriges Abenteuer erlebt. 

    Anfangs plätschert die Geschichte dahin, während King in seine Angst-Kiste greift und munter beklemmende Fundstücke ausbreitet. Darunter befindet sich die Angst vor dem Alter und der Einsamkeit, die Furcht, den Partner zu verlieren, erste Krankheitssymptome zu erkennen oder den körperlichen Verfall ins Gesicht zu sehen. 

    „Es ist ein langer Weg zurück ins Paradies, Liebling, also hör auf, dich über Kleinigkeiten aufzuregen.“ (S. 71 - 72, eBook)

    Es wäre aber nicht King, wenn er dem nicht etwas entgegenzusetzen hätte: Die Erfahrenheit von vielen Jahren, das pure Vergnügen am Leben zu sein, tief empfundene Freundschaft und ein breites Repertoire an strahlenden Momenten, die man erlebt hat und die man in der Gegenwart im Angesicht der Vergänglichkeit auskostet.

    „Aber solange wir hier sind, müssen wir auf Zack sein und sehen, dass wir zurechtkommen. Das ist unsere Aufgabe.“ (S. 256, eBook)

    Daher sieht Ralph zu, dass er zurechtkommt. Zuerst probiert er sämtliche Hausmittelchen aus, die ihm nicht weiterhelfen. Währenddessen spitzen sich bedrohliche Ereignisse in Derry zu und Ralph erkennt, dass seine Halluzinationen äußerst lebendig sind.

    Denn er sieht Auren, die mehr als nur Hirngespinste und Teil einer unbegreiflichen Wirklichkeit sind.

    Die erste Hälfte des Buchs ist Ralphs Leben, Wesen und der Schlaflosigkeit gewidmet. King baut die Umstände langsam auf und beschreibt im gewohnt detaillierten Stil, wie sich das Leben als Senior anfühlt. Erst danach legt das Böse straff die Ohren an und zieht Ralph in seinen Kreis. Der wehrt sich dagegen. Er hat schon zu viel überstanden, als das er sich davon Angst einjagen lässt.

    Es folgt ein ausgesprochen beängstigendes Abenteuer, das tief unter die Haut geht und grundlegend auf Kings Reihe um den dunklen Turm basiert. Meiner Meinung nach schadet es nicht, wenn man die Werke kennt. Andrerseits denke ich, dass „Schlaflos“ ohne weitere Kenntnisse funktioniert. 

    Jedenfalls zeichnet sich King erneut durch die großartige Figurenzeichnung aus. Diesmal formt er entzückende Charaktere, die sich trotz oder wegen ihres Alters in einem vom Leben gezeichneten Liebreiz präsentieren, dass man kaum von ihnen lassen kann. 

    Je weniger Seiten ich vor mir hatte, desto häufiger habe ich den Atem angehalten. Es war fesselnd, packend und ich war traurig, als ich am Ende angelangt bin.

    Meiner Meinung nach zählt es trotz des eher langsamen Aufbaus zu Kings Meisterwerken, weil es mit der raffinierten Handlung, dem lauernden Bösen und den lebenserfahrenen, reizenden Figuren sanft über die Seele streicht.

  24. Cover des Buches Das Kosmotop (ISBN: 9783453320529)
    Andreas Brandhorst

    Das Kosmotop

     (17)
    Aktuelle Rezension von: rallus

    "Hier ist ein Tropfen im Ozean der Zeit, und er enthält 14.721 Leben. Aber es werden immer weniger."

    Weit in der Zukunft. Die Menschheit ist bis auf 14721 Leben ausgestorben. Nach drei Kriegen gegen die Incera, eine kriegerische Alienrasse, ist die Erde zu einem unbewohnbaren Mausoleum geworden, in dem die Menschen in Grüften beigesetzt werden. Diese haben zwar die Unsterblichkeit, durch Übertragung der Persönlichkeit in Klone, entdeckt, dadurch wurden sie aber auch unfruchtbar. Die Unsterblichkeit lastet schwer auf den Überlebenden, was Corwain Tallmaster, ein Pazifikator beim Besuch der Erde feststellen muss.

    "'Warum wollen Sie sterben?' 'Weil....' Der von leise summenden Adjus gestützte Greis zögerte und starrte in die leere Stasiskammer. 'Weil.....' Er blickte auf seine leeren, zitternden Hände, als enthielten sie die Antwort. 'Weil ich zu viel gesehen, zu viel gehört, zu viel gefühlt und zu viel gesprochen habe. Die Erinnerungen, sie erdrücken mich. Es ist kein Platz mehr in meinem Kopf. Jeder einzelne Gedanke muss sich mühsam einen Weg suchen, er muss sich vorbeiquetschen an all dem jahrtausendalten Gerümpel, er muss in dunkle Ecken kriechen, denn nur dort kann er hoffen, noch ein wenig Bewegungsfreiheit zu finden. Sie verstehen das nicht, sie sind jung, kaum zweitausend Jahre Tallmaster, und jetzt lassen sie mich in Ruhe.'"

    Die Galaxis ist in Bereiche der Maschinenintelligenzen, sogenannte Koryphäen, und biologische Rassen, die sogenannte Kompetenz, die ein Zusammenschluss von 29 hochentwickelten Zivilisationen ist, aufgeteilt. Alle anderen Rassen werden von der Kompetenz und den Koryphäen beraten und bei dem Aufstieg der Zivilisationsstufen begleitet. Die kriegerischen Rassen möchten diese 'Entwicklungsrassen' auf ihre Seite ziehen um bei ihrem versteckten Krieg gegen die Kompetenz und die Koryphäen Verbündete zu haben. Es ist kein offener Konflikt, aber die Gesandten sind bei den Treffen und Verhandlungen gefährdet und bewegen sich auf einem schmalen Grat.

    So auch bei einem Treffen auf einem neutralen Planeten, auf dem der Berater Corwain Tallmaster und seine Freundin Solace in einen Hinterhalt der Mahé geraten. Corwain wird des Mordes an der Sängerin verdächtigt, dem religiösen Oberhaupt dieses Planeten, und aus seiner Funktion als Pazifikator entlassen. Alleine auf sich gestellt, gibt es für ihn nur einen Weg um seine Unschuld zu beweisen: die Veritas, eine der letzten überlebenden Menschen, die die Fäden und Muster der Gegenwart so liest, dass sie Jahrzehnte voraus sehen und planen kann. Ihre wichtigste Eigenschaft ist aber Wahrheit und Lüge voneinander zu unterscheiden. Doch die Veritas ist im Kosmotop, welcher ein riesiges, ja unmöglich großes Raumschiff ist (2 Lichtsekunden lang), ein riesiger Sammler einer anderen Zivilisation, von einer anderen Galaxie, der durch die Milchstraße zieht und wie ein Schmetterlingssammler, Proben der Zivilisationen einzieht. Der Auftritt dieses Kosmotops zeigt eine der großen Stärken des Autors, solche unmöglichen Bilder dem Leser vor Augen zu führen:

    "Draußen entschied der Juwelier endlich, seine Prachtstücke auf dem schwarzen Samt auszubreiten. Ein Riss zog sich durchs All, rot und violett, wie eine Wunde in Raum und Zeit, und Objekte in allen Formen und Größen schoben sich daraus hervor. [...] ...was dort zum Vorschein kam, sah zunächst nicht nach unterschiedlichen geometrischen Strukturen aus - Pyramiden, Kugeln, Zylinder, Oktaeder und andere -, sondern nach Ansammlungen von Kristallen, die das Licht der beiden nahen Sonnen einfingen und es millionenfach verstärkt wieder abstrahlten. Was dort aus dem Raum-Zeit-Riss kam, der noch immer länger und breiter wurde, waren Diademe, Stirnbänder, Haarreife und gewaltige Ketten und Bänder, eine strahlende, gleißende Pracht, die Solace einen begeisternden Ausruf entlockten."

    In der Folgezeit wird der Leser von verwirrenden und spannenden Eindrücken überrollt, die bis zu einem atemlosen Finale führen. Brandhorst hat hier aber nicht nur einen SF - Thriller verfasst, er hat die beiden Hauptfiguren Solace und Corwain sehr deutlich in ihrer Liebe wie auch in ihren unterschiedlichen Charakteren dargestellt. Er einer der letzten, etwas lebensmüden Menschen, sie sterblich, halb Frau, halb Vogel. Und auch die Nebenfiguren gerieten ihm sehr plastisch, soweit dass bei diesen verschiedenen Rassen und auch Maschinenintelligenzen möglich ist. Sehr schön war das Bild der nahe beieinander liegenden vielen Steine, repräsentativ für die Personen in einem Spiel des Lebens, die als Vergleich herhielten, dass wenn sich einer unten bewegt, eine Kette in Gang gesetzt wird, die den oben weit entfernten Stein bewegt; man muss nur den richtigen Ansatz finden und das Muster sehen.

    Manche Autoren hätten aus dem Stoff eine ganze Serie gemacht, Brandhorst hat leider nur 560 prall gefüllte Seiten parat, die aber jeden SF-Fan verzücken lassen. Zu Recht auf der Auswahlliste für den deutschen SF Preis!

    Passende Musik zu dem Buch: Arcane, Album: Known-Learned. Lunatic Soul, Album: Walking on a flashlight Beam.

     

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