Bücher mit dem Tag "salzburg-krimi"
28 Bücher
- Ursula Poznanski
Stimmen
(445)Aktuelle Rezension von: JasMinKlappentext übernommen:
Ein junger Arzt wird tot im Behandlungsraum einer Psychiatrie gefunden. Auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert, und in seinem Hals steckt eine Stahlschiene. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, bevor er von dem Metall durchbohrt wurde. Den Kommissaren Beatrice Kaspary und Florin Wenninger bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen alle Personen auf der Station befragen. Doch die Ärzte sind nicht sehr redselig und die Patienten schwer gestört. In dieser bedrückenden Atmosphäre eskalieren die Gefühle, nicht nur die der Patienten, sondern auch die zwischen Florin und Beatrice. Dann stirbt eine Patientin ...
Beim Thriller "Stimmen" handelt es sich um den dritten Band der Reihe rund um Kommissarin Beatrice Kaspary und Kommmissar Florin Wenninger. Ich persönlich kannte die beiden Vorgängerbände nicht, hatte aber keinerlei Probleme der Geschichte zu folgen. Diese ist in sich abgeschlossen. Auch den Gefühlsgängen der Protagonisten konnte ich gut folgen und mich in diese hinein versetzen.
Die Atmosphäre rund um die Psychatrie hat mich gefesselt und eigentlich die ganze Lesezeit über nicht mehr los gelassen. Ich habe hinter jeder Ecke eine Finte gewittert, auf die Auflösung bin ich so jedoch nicht gekommen. Ein ganz klarer Pageturner für mich, der mich sehr gut unterhalten hat und mich - gerade zum Schluss hin- nicht mehr losgelassen hat.
Die beiden Ermittler Kaspary und Wenninger habe ich als sympathisch gefunden, wenn auch Beatrice gelegentlich etwas überfordert wirkte, bzw. man ihr ihre Strapazen im privaten / beruflichen Leben durchaus angemerkt hat. Teilweise wirkte sie auch etwas unterkühlt. Gerade dadurch wirkte sie lebensecht und nicht überzogen. Florin empfand ich als positiven Gegenpart: Immer gut gelaunt, positiv, freundlich. Die beiden sind wirklich ein tolles Team, welches sich super ergänzt.
Der Thriller hat mich wirklich begeistern können - sowohl in Bezug auf die Charaktere als auch in Bezug auf die Geschichte an sich. Eine klare Leseempfehlung auch für alle, die die beiden Hauptprotagonisten noch nicht aus anderen Büchern kennen.
- Marie Anders
Die finnische Socke
(14)Aktuelle Rezension von: blaustrumpfineBei einem psychiatrischen Kongress zum Thema Burnout in Salzburg kommt es erst zu einem, dann zu einem weiteren Mord und schließlich taucht eine dritte Leiche auf. Auch wenn alle Opfer auf die exakt gleiche Weise ums Leben gekommen sind, eine antike Hutnadel im Herzen stecken haben und eine identische finnische Socke am Fuß tragen, sind reale Berührungspunkte zwischen ihnen nur schwer auszumachen. Das junge Salzburger Ermittlerteam ist ratlos, einerseits sind potentiell alle 80 Kongressteilnehmer verdächtig, andererseits fehlt es an einem übergreifenden Motiv, das alle drei Fälle verbindet.
In einer leicht österreichisch gefärbten Sprache beschreibt Marie Anders die Ermittlungen, die von einem Mordfall zum nächsten in verschiedene Richtungen mäandern. Neben einem jungen, gemischten Polizistenteam kommen ein Staatsanwalt und eine Gerichtsmedizinerin vor, wobei es innerhalb des Teams mitunter zu romantischen Gefühlen kommt. Die Charaktere sind sympathisch, aber wenig unterscheidbar; etwas Farbe kommt allerdings durch einige schräge Typen innerhalb der ausländischen Kongressdelegationen ins Spiel.
In einem reizvollen Setting zwischen dem charmant beschriebenen Salzburg, Wien und dem Mattsee tun sich immer neue Fragen auf, Journalisten setzen die Polizei unter Druck, doch der Täter oder die Täterin lässt sich nicht ausfindig machen. Leider gibt es keine überzeugenden Verdächtigen und bei der Lösung des Falls kommen am Ende noch allerlei neue Fakten ans Licht, so dass man selbst als Leserin die meiste Zeit im Dunkeln tappt und nicht wirklich miträtseln kann. Dennoch ein lesenswerter Krimi mit viel Atmosphäre und zahlreichen interessanten Details!
- Marie Anders
Tod im grünen Klee
(7)Aktuelle Rezension von: PixibuchDer Großgrundbesitzer Lorenz Aigner wird tot am Salzachsee aufgefunden. Was zuerst als Unfall aussieht, wird nach eingehenden Ermittlungen als Mord eingestuft. Aigner war mit allen angesehenen Persönlichkeiten befreundet, wie z.B. dem Bürgermeister, dem Oberstaatsanwalt und traf sich mit ihnen zur Skatrunde. Doch als Kommissar Quentin Neuner sich etwas näher umhört wird bekannt, dass Aigner auch sehr viele Feinde hatte, auch die Ehe lief bei ihm nicht gut, mit seinem Sohn hatte er Schwierigkeiten und auch seine Schwägerin spricht nicht gut über ihn. Dann geschieht ein weiterer Mord und sein Sohn Tim verschwindet spurlos? Quentin ermittelt in sämtlichen Richtungen, es kommen so einige Personen in Verdacht, werden sogar festgenommen aber müssen dann letztendlich wieder freigelassen werden, weil sich der Verdacht nicht erhärtet hat. Es ist ein unblutiger Krimi aber deswegen fehlt es nicht an Spannung. Man hat beim Lesen so einige Veedächtige im Visier. Ehe man sich aber festnageln kann, kommt schon wieder eine neue Person ins Spiel, die den Mord begangen haben könnte. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Es liest sich leicht und schnell, auch deswegen, weil sich der Spannungsbogen mit jedem neuen Kapitel erhöht. Die Sprache ist leicht verständlich. Was mir besonders gut gefällt ist die Tatsache, dass auch auf die persönlichen Probleme der Ermittler eingegangen wird und diese keine Supermänner(frauen) sind, sondern ganz normale Menschen mit Höhen und Tiefen. Bis zum Schluß ist wirklich nicht erkennbar, wer die Morde begangen hat. Als man dann die Lösung liest, ist man erstaunt und perplex zugleich. Dies ist der dritte Band um Kommissar Neuner und sein Team. Das grüne Cover mit dem vierblättrigen Kleeblatt läßt eigentlich nicht erahnen, dass es hier Böse zugeht.
- Ines Eberl
Salzburger Totentanz
(5)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDie Mozart-Stadt mit ihren Reichen und Schönen ist wieder einmal Schauplatz eines Verbrechens.
Hans Bosch, Kunstgeschichtler und rechte Hand des Professors für Kunstgeschichte Arnulf Salchenegger, kann es nicht glauben: Sein Chef stirbt an einer Pilzvergiftung. Ausgerechnet er, der Autor eines Pilze-Ratgebers, hätte ein giftiges Schwammerl übersehen? Kaum vorstellbar für Bosch. Vor allem, Salchenegger ist der zweite Tote innerhalb weniger Tage, der einen Bezug zur Kunstszene in Salzburg hat. Zuvor ist schon Matteo Tappeiner, ein bekannter Galerist, durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen.
Als Hans Bosch den Schreibtisch seines Chefs ordnet, fällt ihm ein Erpresserbrief in die Hände, der ein Gutachten von Salchegger anzweifelt. Ist die Pilzvergiftung doch vorsätzlich herbeigeführt worden? Und welche Rolle spielt Michaela, die Tochter Salcheneggers, die sich an Kunst und der Arbeit ihres Vaters völlig desinteressiert zeigt?
Gemeinsam mit Journalistin Katharina Morstein, die man wenig sympathisch „Society-Hyäne“ nennt, beginnt Hans Bosch sich umzuhören. Bei einer sogenannten „Home-Story“ im Anwesen des Kunstmäzens Heinrich Wüsthofen, entdeckt er neben einem echten William Turner eine augenscheinlich gefälschte Madonna. Diese hat Wüstenhofen von Tappeiner mit einem Gutachten von Salchenegger gekauft. Könnte also an dem Vorwurf des falschen Gutachtens etwas dran sein?
Meine Meinung:
Mir hat dieser Krimi recht gut gefallen. Vielleicht auch deswegen, weil er ohne professionelle Ermittler auskommt und sehr ruhig daherkommt. Soll aber nicht heißen, dass er keine Spannung enthält. Sie ist nur subtil verpackt.
Man kann hier viel über die diversen Machenschaften in der Kunst- und Künstlerszene lesen. Klingt ziemlich plausibel. Hans Bosch ist eine empfindsame Künstlerseele, die mehrfach verletzt worden ist. So hat ihn sein ehemaliger Studienkollege Franz Schwarzenberger mit seiner exhibitionistischen Art schon vor längerer Zeit ausgestochen. Während der Franz viele Erfolge feiert und seine Bilder in internationalen Museen hängen, malt Bosch „nur“ mehr in der stillen Kammer für sich.
Man kann förmlich Boschs Gedanken Karussell fahren hören. Der geschätzte Professor ein Betrüger? Und wer hat die Fälschungen hergestellt? Die Spur führt die Journalistin nach Oberammergau, dem Mekka der Schnitzkunst. Und warum ist in Salcheneggers Haus eingebrochen, aber nichts gestohlen worden?
Als Hans Bosch endlich erkennt, wer hinter allem steckt, ist es beinahe zu spät.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was auch ihren Reiz ausmacht.
Fazit:
Ein ruhiger Krimi für den Urlaub, egal ob im Sommer in Salzburg oder im Winter am Arlberg. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
- Manfred Baumann
Jedermanntod
(22)Aktuelle Rezension von: haberleiÄhnlich wie Donna Leons Kommissar Brunetti in Venedig entwickelt sich Kommissar Martin Merana zu einem Lieblingskommissar. Ich mag seine Art. Ich mag auch sein Team, das so harmonisch zusammen arbeitet. Die sich anbahnende Romanze zwischen Merana und der jungen Polizeibeamtin ist das Tüpfelchen auf dem i.
Der Kriminalfall ist interessant und spannend, gewährt auch einen Blick in das Leben der Künstler, hinter der Bühne.
Sympathisch dazwischen immer die Beschreibungen von Salzburg, städtebaulich sowie auch der Menschen.
- Mathias Klammer
Die Tote aus Salzburg
(5)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisIn diesem zweiten Fall wird der Ex-Polizist und Wirt Andras Hofer abermals in ein Verbrechen verwickelt, das seinen Ursprung in der Vergangenheit hat. Während Hofer ein paar Tage an der Oberen Adria ausspannt, findet man eine Leiche in einer Strandhütte, die Hofer gut kennt. Wenig später gibt es eine zweite Tote in Salzburg.
Wie passen die beiden ermordeten Frauen zusammen? Und was hat der Hofer damit zu tun? Wer treibt sein perfides Spiel mit dem Ex-Polizisten?
Meine Meinung:
Die Fortsetzung hat mir nicht so gut gefallen. Zwar ist der Krimi temporeich und lädt die Leser zu einer Schnitzeljagd durch mehrere (Bundes)Länder ein, aber manchmal ist hier meiner Ansicht nach zu viel des Guten. Hier wäre ein wenig weniger, mehr gewesen. Ich bin keine Freundin von Verschwörungen, daher hat mich dieser Krimi nicht so angesprochen.
Die Charaktere - allen voran Hofer selbst, Baum, Michi, Bob und die Nonna - sind wieder skurril dargestellt. Eine zusätzliche Facette erhält der Krimi durch das Auftauchen von Hofer Schwester Michi.
An manchem Stellen muss man über die schrulligen Typen und ihre Dialoge herzlich lachen.
Fazit:
Hat mich nicht ganz so überzeugt wie der erste Fall, daher nur 3 Sterne.
- Sonja Hauer
Zweitbesetzung
(8)Aktuelle Rezension von: HornitaDer Buchtitel ist in mehr als einer Hinsicht sehr passend gewählt. Das Buch beginnt direkt sehr spannend mit einem Mordfall, der aus der Sicht des betrogenen Partners des Mordopfers erzählt wird – eine ungewohnte Perspektive und mal was anderes. Die darauf aufbauende Geschichte ist ebenso ungewöhnlich und wird gekonnt erzählt. Die Sprache ist einwandfrei, an manchen Formulierungen merkt man, das es ein österreichisches Werk ist, gerade das hat für mich einen besonderen Charme. Es entwickeln sich langsam weitere Verdächtige, genau so wie man das bei einem Krimi erwartet. Im letzten Drittel gibt es ein paar Schwächen, die Verfolgungsjagd hat mir zu viele Stationen und die überraschende Wendung am Ende „doppelt“ ein bisschen das vorherige Geschehen (da ich nicht spoilern will, habe ich versucht, das Ganze zu umschreiben; die Straftaten ähneln sich sehr in beiden Fällen). Insgesamt war ich von dem Buch angenehm überrascht und kann mir vorstellen, noch mehr von der Autorin zu lesen.
- Tatjana Kruse
Bei Zugabe Mord!
(48)Aktuelle Rezension von: SuEdelmannhttps://www.susanne-edelmann.de/2022/09/bei-zugabe-mord/
Kürzlich haben mein Mann und ich mit dem 9-Euro-Ticket einen Tagesausflug nach Salzburg gemacht. Zwar waren wir dort schon öfter, aber die schöne Mozartstadt ist immer eine Reise wert! Diesmal ergab es sich, dass ich wenige Tage vorher gerade ein Buch beendet hatte und spontan Lust hatte, als nächstes ein Buch zu lesen, das in Salzburg spielt. In der Onleihe der Gemeindebücherei stieß ich auf diesen Krimi. Von Tatjana Kruse hatte ich bereits vor Jahren einmal einen Krimi gelesen, dieser hier hat zudem „nur“ knapp 250 Seiten und der Klappentext klang vielversprechend – also perfekt, um sich noch rasch auf unseren Ausflug einzustimmen.
Der Krimi spielt bei den Salzburger Festspielen. Dort wird unter anderem „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart gegeben und in dieser Inszenierung trifft die Operndiva Pauline Miller (Sopran) auf einige frühere Weggefährten aus gemeinsamen Studienzeiten. Doch leider wird von diesen Weggefährten einer nach dem anderen ermordet und das auf äußerst skurrile Art und Weise: Der erste Tenor wird enthauptet, der zweite aufgespießt, der Bass erhängt und die zweite Sopranistin überlebt nur knapp eine Brandkatastrophe. Und dummerweise ist Pauline immer in der Nähe des jeweiligen Opfers zu finden. Kein Wunder also, dass der ermittelnde Kommissar in der exzentrischen Diva seine Hauptverdächtige sieht! Doch dann wird Pauline selbst beinahe Opfer eines Anschlages: Jemand stößt sie in die Salzach, die nach vielen Regenfällen gerade besonders reißend ist. Nur durch einen glücklichen Zufall wird Pauline gerettet.
Und dann stellt sich heraus: Die verschiedenen Mordanschläge haben ein Muster. Das jedoch will der Kommissar, der nach eigenem Bekunden mit Opern so gar nichts anfangen kann, nicht erkennen. Also bleibt Pauline nichts anderes übrig, als selbst zu ermitteln – und sich dabei in größte Gefahr zu begeben…
Die Handlung dieses Krimis führt den Leser nicht nur an Salzburgs schönste Orte, sondern auch in die Welt der Oper mit all ihren Abgründen hinter der Bühne: Neid, Konkurrenzdruck, Kollegentratsch sind an der Tagesordnung. Geschildert wird das alles aber auf eine höchst vergnügliche Weise und mit genialem Wortwitz, der mich so manches Mal beim Lesen kichern oder gar laut lachen ließ.
Pauline Miller ist zwar eine sehr verwöhnte zickige Diva, hat aber dennoch das Herz am rechten Fleck und einige nur allzu menschlich-nachvollziehbare Schwächen, etwa die für Mozartkugeln. So war sie für mich beim Lesen nahbar und ihr Denken und Fühlen nachvollziehbar, obwohl ich sonst in der Opernwelt auch nicht wirklich zuhause bin. Die Lektüre hat mir großen Spaß gemacht und als ich entdeckte, dass es noch zwei weitere Bände mit Pauline Miller als Ermittlerin gibt, wanderten diese sofort auf meine Wunschliste.
- Mathias Klammer
Der Hofer und der letzte Schnee
(4)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisAndreas Hofer ist ein ehemaliger Polizist, der nun als Gastronom in der Stadt Salzburg Furore macht. Seine Wurzeln hat er aber in Bad Gastein, einer ehemaligen Hochburg des Tourismus, die seit längerem im Dornröschenschlaf liegt. Man bemüht sich um Wiederbelebung des Tourismus und daher ist es nur opportun, dass Hofer das Catering für eine Promi-Party übernimmt. Der Knalleffekt dieser Party ist nicht das köstliche Essen, sondern die Entführung des Miroslav Rauscher, eines in der Salzburger Schickeria gut vernetzten Promis.
Andi Hofer gerät unversehens in den Kriminalfall, wird in U-Haft genommen und versucht, aus der Zelle erstens seine Unschuld zu beweisen und zweiten das Verbrechen aufzuklären. Beides gestaltet sich nicht so einfach, denn der mit den Ermittlungen betraute Chefinspektor ist dem Hofer-Andi nicht wohl gesonnen. Damit beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn ein abgetrennter Finger wird der Polizei zugespielt. Ist der vom Rauscher?
An Hofers Seite stehen seine Freunde Bob und der ehemalige Kollege Franz Ferdinand Baum, die sich mit den drängendsten Fragen beschäftigen: Wer hat Rauscher entführt? Und warum? Und was hat Hofers Schwester Michaela mit all dem zu tun?
Meine Meinung:
Der Krimi ist eher in dunklen Farben gehalten. Die Geschwister Hofer, Baum und auch Bob ergehen sich häufig in Erinnerungen an alte Zeiten. Man erfährt von zahlreichen Sauftouren, Schicksalsschlägen und Traumata, die nach wie vor nicht aufgearbeitet sind. Diese Stimmung passt wunderbar in das Ambiente von Bad Gastein, das leicht morbide vor sich hin bröckelt. Ursprünglich als Sommerfrische und Kurbad für das vermögende Bürgertum ausgelegt, verfallen die ehemaligen Belle-Epoque-Nobelhotels zusehends, da man verpasst hat, sich den neuen Tourismusgepflogenheiten, nämlich dem Wintertourismus anzupassen. Die reich ausgestatteten Hotels waren nur unzureichend auf einen Winterbetrieb vorbereitet. Viel junge Menschen wandern ab - Bonjour Tristesse. Was bleibt, sind die Alten wie die Nonna und die Erinnerung an bessere (?) Zeiten.
Die Charaktere wie die Hofers, der Baum, die Nonna oder Bob und der Rauscher sind gut ausgearbeitet, haben jeweils eine interessante Vorgeschichte und ähneln in gewisser Weise den Hotels in Bad Gastein. Geschickt sind diese Viten in die Krimihandlung eingeflochten.
Fazit:
Ein interessanter Krimi, der noch ein klein wenig Luft nach oben hat. Die Fortsetzung „Die Tote von Salzburg“ liegt schon bereit. Gerne gebe ich 4 Sterne.
- Manfred Baumann
Jedermannfluch
(8)Aktuelle Rezension von: efellJedermann - ja, das ist Salzburg! Und dieses Buch ist ja auch gleich ein Salzburgstadtführer - immer wieder wurden schöne Plätze beschrieben auch berühmte Statuen, gemütliche Cafes...Von meinen 2 Ferialpaxisaufenthalten und vielen Besuchen in der Kindheit kenne ich Salzburg sehr gut, nur weiß ich die einzelnen Straßennamen, Stiegen nicht mehr. Im Buch wurden diese geographischen Bezeichnungen mühsam erklärt - eine Karte im Umschlag hätte dem Autor viele Beschreibungen erspart.
Eine Leiche von einer Schauspielerin der diesjährigen Jedermannaufführung wird gefunden - ein perkter Mord? Nicht so ganz, wie dem Mörder zum Schluss des Romanes klar wird!
Leider hat mir der Stil nicht sehr gefallen - auf einer halben Seite zählte ich fünf mal das Wort "auch". Viele Satzanfänge mit "doch". Ich lese gleichzeitig "die Brüder Karamasov" von Dostojewskij und " Der Report der Magd" von Mararet Atwood. Diese beiden Autoren können mit den Worten umgehen - viele Sätze, Abschnitte sind ein Genuss zu lesen und nachwirken zu lassen. Andererseits kann man diesen Krimi rasch am Abend lesen, ohne viel nachdenken zu müssen, die Salzburgstimmung mit den vielen Touristen wirken lassen und dem grausamen Spiel im Roman verfolgen. - Manfred Baumann
Wasserspiele
(15)Aktuelle Rezension von: KrautgaernterMögen Sie Regionalkrimis? Dann ist das Buch perfekt. Wenn nicht, dann lassen Sie die Finger davon. 😁
Kommissar Merana ist ein sympathischer Ermittler, der uns in diesem Band das Schloss Hellbrunn wie auch die dazugehörigen Gartenanlagen näher bringt. Nebenbei untersucht er noch eine Mordserie - grausam, aber nicht grauslich! Außerdem werden gesellschaftspolitische Themen behandelt um den Polizeialltag etwas aufzupeppen.
Insgesamt ein wunderbarer unaufgeregter Regionalkrimi. Super für alle Lebenslagen
- Georg Gracher
Kiebitzjagd
(2)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisWährend der Wanderung anlässlich einer spirituellen Woche wird eine Teilnehmerin tot aufgefunden. Doch dies wird nicht die einzige Leiche bleiben. Ist da ein Serienkiller am Werk? Was haben die Toten gemeinsam?
Eine schwierige Aufgabe für Oberst Jacobi und sein Team. Sie stechen in ein Wespennest aus unterschiedlichen Geheimdienstaktivitäten. Werden sie die Drahtzieher ausfindig und unschädlich machen?
Dieser Krimi hebt sich ein wenig von seinen Vorgängern ab. Diesmal stehen die kriminellen Verwicklungen eindeutig im Vordergrund. Ich finde den Kriminalfall total spannend. Trotzdem haben mir das Lokalkolorit, die Leichtigkeit und der Salzburger Humor ein wenig gefehlt. - Lisa Brandstätter
Treibts zua!
(27)Aktuelle Rezension von: Caroline_MichelIch habe das Buch auf der Region ausgewählt, zu der ich persönlich eine starke Bindung habe. Ich hatte keine großen Erwartungen und war am Ende baff vom tollen Schreibstil und dem sehr spannenden Fall. Auch das Ermittler-Duo hat mir sehr gefallen. Ich möchte unbedingt mehr lesen...
- Lilly Frost
Hurenkinder
(11)Aktuelle Rezension von: Kate_nteDu wachst in einem Zimmer auf welches du nicht kennst, neben einem Mann den du noch nie zuvor gesehen hast, der auch noch tot ist und du kannst dich an rein gar nichts mehr erinnern. So ergeht es Elli, einer ehemaligen Prostituierten. Völlig verzweifelt und überhastet taucht sie unter. Ist sie für den Tod des Mannes verantwortlich? Was ist in der Nacht geschehen? Nach und nach holt Elli ihre Vergangenheit ein und versucht alles zu vernichten was sich ihr in den Weg stellt.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen.
Der Schreibstil ist super eindrücklich und fesselt einen von der ersten bis zur letzten Seite.
In kurzen Kapiteln wird eine sehr spannende Geschichte mit vielen, sehr gelungenen Wendungen, erzählt.
Die Charaktere sind sehr nahbar und zu jeder Zeit greifbar. Ich habe mit gelitten und am Schluss auch das ein oder andere Tränchen verdrückt.
Die Auflösung am Schluss ist sehr stimmig und emotional.
Ein wirklich sehr gelungenes Buch. Dem ich auch gerne mehr als fünf Sternen vergeben würde so begeistert hat es mich.
- Max Oban
Mord in zwei Teilen
(1)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisPrivatdetektiv Paul Peck wird von seinem Freund Conrad Radauer als versteckter Ermittler in seine Firma geholt, weil er Korruption und finanzielle Unregelmäßigkeiten vermutet. Diesen Verdacht hat auch „Controlling-Paula“ Schober.
Der Fall lässt sich recht unspektakulär an, erfährt aber nach dem Verschwinden Paulas eine brisante Wendung. Paula ist angeblich mit ihrem Freund Thomas Langer nach Kroatien auf Urlaub gefahren. Dort sind dann beide nicht aufzufinden. Unversehens gerät Paul Peck in einen Strudel von Intrigen als er von Paulas Bruder Ralf mit der Suche nach seiner vermissten Schwester beauftragt wird.
Die Ereignisse überschlagen sich. Pauls Lebensgefährtin Sophia erinnert ihn immer wieder an das erste Gebot der Ermittler: „Cui bono?“
Meine Meinung:
Dies ist mein erster Krimi aus dieser Reihe. Doch die Vorgänger werde ich noch alle „nachlesen“. - Versprochen!
Max Oban ist ein fesselndes Verwirrspiel gelungen. Der Autor legt manche heiße Spur, die recht bald erkaltet. Allerdings bin ich dem „Cui bono?“ gefolgt und habe bald den richtigen Riecher zum Täter gehabt. Das stört aber nicht weiter, denn herauszufinden, wie ein Ermittler die Sache angeht, ist fesselnd genug. Dass Paul dabei dem Auge des Gesetzes in die Quere kommt, ist unvermeidlich.
Der Schreibstil ist ansprechend. Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten. Das Setting in Salzburg ist stimmig.
Fazit:
Ein fesselnder Krimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.
- Maja Brandstetter
Perchtenjagd
(36)Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis„Perchtenjagd“ ist der Auftakt zu einer Reihe rund um den Gerichtspsychologen Meiberger, der der Polizei mit Rat und Tat zu Hilfe eilt.
Es ist Vorweihnachtszeit, als für eine Mutter auf dem Adventmarkt in St. Wolfgang der absolute Albtraum beginnt: ihre 5-jährige Tochter Marie verschwindet während des Perchtenlaufes spurlos. Wenig später wird ein Toter gefunden, der das Lieblingskuscheltier von Marie bei sich hat. Doch dieser Tote wird nicht der Letzte sein. Es scheint, als ob der Täter für sein Krippenspiel „Personal“ sucht. Maria, Josef, die Heiligen Drei Könige und das Jesuskind für die Krippe. Kann die kleine Marie dafür bestimmt sein? Hat sich der Täter vertan?
Meiberger hat selbst das Trauma eines verschwundenen Sohnes und versucht deshalb umso eifriger, den Täter zu finden. Dabei entdeckt er Hinweise, die der eher bedächtige Kripochef Nepomuk Wallner und dessen schaumrollensüchtiger Mitarbeiter Ganslinger übersehen haben.
Meine Meinung:
Ein raffinierter, fesselnder Krimi, der, wie immer, wenn kleine Kinder in den Fängen von Verbrechern sind, einem die Gänsehaut auflaufen lässt.
Der Christkindlmarkt und der Perchtenlauf sind nur die Umrahmung für mehrere Morde, die sowohl Meiberger als Leser in Atem halten. Es ist sehr interessant zu lesen, wie Vertrautes und Bekanntes die eigene Wahrnehmung beeinflussen kann. Auch die Wege, wie Meiberger zu seinen Schlussfolgerungen kommt, lassen tief in die menschliche Seele und in deren Abgründe blicken.
Nicht ausgespart werden die persönlichen Tragödien von Meiberger. Der verschwundene Sohn Patrik, die Ex-Frau Karo und sein ambivalentes Verhältnis zu Nepo.
Der Schreibstil mit seinen lokalen Bezügen und der Beschreibung der Menschen gefällt mir sehr gut.
Die Charaktere sind gut gelungen und der Leser tappt ähnlich wie die Polizei lange im Dunkeln. Es gibt zwar die eine oder andere vage Andeutung, wer der Täter sein könnte, aber es dauert eine geraume Weile bis alle Puzzleteilchen an die richtige Stelle fallen.
Einen Stern Abzug gibt es, weil es mir ein wenig unrealistisch erscheint, dass nur ein so kleines Team sich mit einer solchen Verbrechensserie beschäftigt. Hier würde in Wirklichkeit wohl eine Soko agieren.
Trotzdem warte ich mit Spannung auf den nächsten Fall für Meiberger. Die Vorschau deutet an, dass das Rätsel um das Verschwinden seines Sohnes gelöst wird.
Fazit:
Ein eher ungewöhnlicher Regionalkrimi, der offenbart, dass das Autorenduo Drehbücher für die TV-Reihe „Meiberger - im Kopf des Täters“ (die ich im Übrigen noch nie gesehen habe) verfasst. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
- Manfred Baumann
Zauberflötenrache
(18)Aktuelle Rezension von: Karin_Kehrer
Dramatischer Zwischenfall bei der Premiere von Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ bei den Salzburger Festspielen: Die russische Operndiva Anabella Todorova bricht mitten in der Arie der „Königin der Nacht“ tot auf der Bühne zusammen. Sie wurde vergiftet.
Kommissar Martin Merana beginnt im Umfeld der Festspiele zu ermitteln und stößt auf einen Skandal um gefälschte Musikinstrumente und Protestaktionen von Tierschützern. Doch was hat das mit dem Tod der Sängerin zu tun?
Der dritte Fall um Kommissar Martin Merana zeichnet sich durch viel Lokalkolorit aus. Der Autor ist selbst Salzburger und kennt die Festspielstadt. Den Mordfall nimmt er zum Anlass, sich genauer mit dem Inhalt der berühmtesten Mozart-Oper auseinanderzusetzen, denn es drängen sich immer wieder Parallelen zu den Verbrechen auf. Allerdings geraten diesen Passagen manchmal ziemlich ausschweifend.
Dazu gibt es interessante Informationen über das Musikgeschäft, auch über kriminelle Machenschaften.
Dazwischen gibt es Facebook-Postings einer gewissen Flora Stullermann – oder Stullerbaum? Hier war sich der Autor anscheinend selbst nicht sicher. Ein eher nerviges Mädchen, Gewinnerin eines Wettbewerbes, das auf Tuchfühlung mit Opernstars gehen darf und deren Sprache gewöhnungsbedürftig ist.
Martin Meranas private Verwicklungen nehmen ebenfalls einigen Raum ein und haben mich weniger interessiert.
Der Schreibstil wirkt manchmal ein wenig naiv, andererseits aber wieder sehr akribisch und besonders die Beschreibungen der Stadt Salzburg lesen sich sehr schön.
Fazit: Netter Krimi aus der Mozartstadt. - Georg Gracher
Kuckucksküken
(2)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisAusgangslage:
Drei Männer und drei Frauen steigen in einen Heißluftballon des „Balloonig Escorts“ um einen Action reichen Tag im schönen Gasteiner Tal zu verbringen.
Bei der Zwischenlandung auf einem Berggipfel wirken die drei Frauen benommen und zwei Männer fehlen. Lars Viebich und der nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt und als großes Ekel bekannte Hotelier Alarich Rexeisen. Rexeisen ist aus großer Höhe aus dem Ballon geworfen worden. Auf dem Parkplatz der Talstation Schlossalmbahn ist er unsanft aufgeschlagen.
Niemand, die Witwe eingeschlossen, weint dem sexbesessenen, machthungrigen Rexeisen auch nur eine Träne nach.
Ein kniffliger Fall für das legendäre „Sixpack“ rund um Major Oskar Jacobi des Landesgendarmeriekommandos Salzburg.
Als Täter oder Täterin kommen ja nur die Teilnehmer dieser Ballonfahrt in Frage, oder? Ist der Abgängige wirklich der Täter?
Ein bisschen erinnert mich dieser Krimi an Agatha Christies „Mord im Orientexpress“. Mörder und Opfer sind auf kleinstem Raum zusammen. Das Opfer ist klar, der Täter muss erst (mühsam) ermittelt werden.
Die Metapher „Kuckucksküken“ gefällt mir auch sehr gut. Das, in ein fremdes Nest gelegte Ei des Kuckucks, wirft nach dem Schlüpfen die anderen Vogeljungen aus dem Nest um möglichst ungeteilte Aufmerksamkeit der „Pflegeeltern“ zu erhalten.
Eine Bemerkung an das Lektorat/Verlag:
Es wird hier mehrmals vom „Rautengriff“ geschrieben. Hat nichts mit Angela Merkels „Raute“ zu tun. Die korrekte Bezeichnung ist „Rautek-(Rettungs)Griff“. Dieser spezielle Bergegriff ist nach dem österr. Jiu-Jitsu-Meister Franz Rautek (1902-1989) benannt.
Auch beim DRK so genannt und beschrieben (www.drk.de) „Rettungsgriff um einen Betroffenen aus akuter Notlage zu bringen.“ . - Ines Eberl
Salzburger Requiem
(2)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDer Salzburger Kunsthistoriker Hans Bosch kann sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen: Er kauft das Kutscherhaus einer alten Villa, die einst im Besitz von Leopold Max-Trostberg gestanden hat. Das Haus steht in Salzburg-Aigen am Fuße des Gaisbergs. Allerdings war diese Villa in der Vergangenheit Schauplatz mehrerer Gewaltverbrechen. So soll die halbwüchsige Tochter des Eigentümers, Steffi, ihren kleinen Bruder und ihre Mutter Caroline ermordet haben. Seitdem soll es in der Villa, die vor dem Verkauf bzw. vor dem Abriss steht, spuken.
Hans Bosch lässt sich von den alten Geschichten vorerst nicht beeindrucken und geht auf Entdeckungsreise in dem verwilderten Garten, in dem sich zwei bislang verschollen geglaubte Barockengel befinden, über die der alte Gärtner Killian einiges zu erzählen weiß.
Und noch eine Person ist eng mit der Villa und ihren Besitzern verbunden: Anna, Boschs Haushälterin. Vor 15 Jahren ist sie im Dienst der Familie Max-Trostberg gestanden als ihre siebenjährigen Zwillinge Marlene und Moritz spurlos verschwunden sind. Hat Steffi auch die beiden auf dem Gewissen?
Meine Meinung:
Salzburg, die Stadt der Berühmtheiten Wolfgang Amadeus Mozart, Christian Doppler oder Max Reinhardt ist mit ihren verwinkelten Gassen der Altstadt und seinen verwunschenen Gärten eine fesselnde Kulisse für einen Krimi. So auch hier.
Man kann förmlich in die gespenstische Atmosphäre eintauchen, die die Villa umgibt.
Hans Bosch, der eigentlich nichts anderes will, als malen, gerät durch den Kauf des Kutscherhauses in den Sog aus Geheimnissen, Vertuschung und Verbrechen.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Durch mehrere Wendungen wird der Leser ein wenig an der Nase herumgeführt. Steffi wird, getreu dem Motto „ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ungeniert“ für alle Verbrechen im Umkreis ihrer Familie verantwortlich gemacht. Dass das größte, das bis heute noch nachwirkt, bereits in der NS-Zeit gegangen wurde, erschließt sich dem Leser erst häppchenweise.
Dieser ungewöhnliche Krimi kommt ganz ohne Ermittler und Polizeiarbeit aus. Hans Bosch schnüffelt in Gegenwart und Vergangenheit der Villa und derer von Max-Trostberg herum, nicht um Verbrecher zu entlarven, sondern eher aus Neugierde, weil er den Dingen auf den Grund gehen will.
Fazit:
Ein ungewöhnlicher Krimi, der die mystische Stimmung der Salzburg gut einfängt und spannend bis zur letzten Seite ist. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
- Manfred Baumann
Glühwein, Mord und Gloria
(8)Aktuelle Rezension von: ChiarraEigentlich mag ich keine Kurzgeschichten. Da ich jedoch wissen wollte, wie Manfred Baumann seine Protagonisten darin einbaut, habe ich dieses Buch gelesen.
Und ich wurde sehr positiv überrascht. Merana und einige MitstreiterInnen aus den bisherigen Büchern wurden gelungen in Szene gesetzt. Nachdenkliche Themen wurden eingebaut ohne die Geschichten trübsinnig oder schwerfällig zu machen. Sie waren spannend aufgebaut und auch in diesem Buch wurde Salzburg und seine Umgebung gelungen beschrieben sowie dem LeserInnen lokale Bräuche nahegebracht.
Mir hat das Lesen dieser weihnachtlichen Kurzgeschichten Spaß gemacht.Gelesen und bewertet 18.01.2023
- Manfred Baumann
Salzburgsünde
(7)Aktuelle Rezension von: tinstampDen neunten Fall der Reihe rund um Kommissar Martin Merana von Manfred Baumann habe ich bereits vor einigen Monaten gelesen. Bevor der nächste Fall veröffentlicht wird, möchte ich noch meine Rezension zu "Salzburgsünde" posten.
Nachdem mich der achte Fall rund um die Morde bei der Jedermann Aufführung in Salzburg nicht so recht überzeugen konnte, hoffte ich auf einen spannenden neunten Fall. "Salzburgsünde" konnte mich wieder richtig packen und mitnehmen, auch wenn der Krimi doch wieder einige Längen hatte.Kurz vor dem Osterfest findet eine Spaziergängerin mit ihrem Hund eine tote Gämse am Kapuzinerberg. Als der hinzugerufene Förster den Kadaver entfernt, entdeckt er darunter ein menschliches Skelett. Anhand des Eherings, der zwischen den Knochen liegt, findet die Polizei sehr schnell heraus, dass es sich um die sterblichen Überreste von Maresa Stirner handelt. Die Tote war Lehrerin am Gymnasium und verschwand bereits im Jahr 1956 spurlos. Maresa's Tochter Emilia war Meranas Professorin an der Universität. Dies veranlasst ihn zu ermitteln, was seinem Chef nicht wirklich gefällt. Als jedoch kurze Zeit später die bekannte Politikerin Gwenda Truhl ermordet aufgefunden wird, die Merana erst wegen der Toten am Kapuzinerberg befragt hat, gibt es grünes Licht von seinem Chef.
Gwenda Truhl war zu Lebzeiten nicht unbedingt beliebt, denn sie war eine streitbare Politikerin. Merana hat allerhand zu tun, denn es gibt unzählige Verdächtige, die nicht wirklich unglücklich über ihren Tod sind. In erster Linie ihr Sohn Tanne, der schon sehnsüchtig auf das Erbe wartet. Doch ist er der Mörder? Und wie hängt der Tod der Politikerin mit den von Maresa Stirner zusammen?
Der Einstieg ist diesmal sehr gemächlich, zieht aber nach dem Mord an der Politikerin Gwenda Truhl an. Als sich immer mehr politische Persönlichkeiten einzuschalten versuchen, geraten Merana und sein Team unter enormen Druck. Doch der Kommissar beharrt auf seinen Entscheidungen und lässt sich von seinen Instinkten leiten. Als Merana selbst nur knapp einen Anschlag überlebt, weiß er, dass er auf der richtigen Spur ist.Waren mir das letzte Mal, die sehr detaillierten Beschreibungen rund um die Aufführung des Jedermanns zu viel, verliert sich Baumann diesmal ein bisschen zu sehr in die Welt der Oper, was zulasten der Krimihandlung geht. Trotzdem hat der Autor noch die Kurve genommen und der Krimi hat besonders im letzten Drittel an Spannung gewonnen.
Zusätzlich gibt es einige "Rückblenden", die aus der Sicht eines cirka 16jährigen Burschen erzählt werden. Die gewählte Jugendsprache aus den Fünfziger Jahren war mir nicht wirklich vertraut und so hörte sich manches in meinen Ohren komisch an. Trotzallem hat man bei seinen (Selbst-)Gesprächen ein sehr unbehagliches Gefühl, das immer stärker wird und man zu rätseln beginnt, wer diese Person in der Gegenwart sein könnte.
Fazit:
Ein ruhiger Krimi des Autors, der erst später an Fahrt gewinnt und dann richtig spannend wird. Die Stadt Salzburg selbst ist wieder Hauptschauplatz und erfüllt wieder alle touristischen Aspekte. Ich mag die Reihe von Manfred Baumann einfach und freue mich schon auf den nächsten Fall in der wunderschönen Mozartstadt. - Natascha Keferböck
Salzburger Männerherzen
(29)Aktuelle Rezension von: AdrenalinchenRaphael Aigner, Dorfpolizist im fiktiven Koppelried, Salzburger Land, stattet dem örtlichen Volksfest einen Besuch ab und findet sich wieder in einer großen Schlägerei. Am nächsten Tag, noch etwas benebelt, wird er zu einer Leiche in einem Pool gerufen. Ein umstrittener Lokalpolitiker wurde erschossen. Nur blöd, dass einer seiner Polizisten-Kollegen des Mordes bezichtigt wird. Obwohl Aigner eigentlich vom Fall ausgeschlossen wurde, ist er bei den Ermittlungen wieder mittendrin statt nur dabei (oder am Rand, oder eben ausgeschlossen). Es tun sich im Laufe der Geschichte noch ein paar andere Nebenschauplätze und kleinere Verbrechen auf und auch Aigners Privatleben kommt nicht zu kurz. Vielleicht wird Raphi zum zweiten Mal Vater? Und kann die Beziehung zu Marie das überstehen?
Fazit:
Das Cover ist ganz klar dem Emons-Verlag zuzuordnen. Ich mag es, wenn alles das gleiche Format hat und dass die Bücher optisch einen roten Faden haben.
Auch dieser Band ist flüssig und mit viel Humor geschrieben. Die Dialoge lassen das Buch im Kopfkino so richtig aufleben. Es gibt viele regionale Begriffe, wer die nicht versteht hat ein Glossar am Ende des Buches zur Verfügung. Ich kam wieder sehr leicht ins Buch rein und fühlte mich richtig heimelig unter den ganzen urigen Dorfcharakteren. Der Fall im dritten Aigner-Band ist extrem undurchsichtig. Es gibt keine heiße Spur. Alles deutet darauf hin, dass sein Kollege doch etwas mit der Tat zu tun hat. Ich wäre im Leben nicht auf die Auflösung am Schluss gekommen, zu viel will ich nicht verraten. Es ist sehr spannend geschrieben und auf jeden Fall zu empfehlen. Man muss Band 1 und 2 nicht unbedingt vorher gelesen haben, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.
Ich kann hier volle 5 von 5 Sternen geben.
Das Taschenbuch erschien im Februar 2023 bei Emons und kostet 14 €.
Ich warte nun sehnsüchtig auf Band 4!
Rezensionsexemplar, allerdings beeinflusst dies meine Meinung nicht!
- Manfred Baumann
Marionettenverschwörung
(6)Aktuelle Rezension von: twentytwoDurch den Mord an einer jungen Frau, wird Kommissar Merana mit der für ihn bisher unbekannten Welt der Puppenspieler konfrontiert. So fällt es ihm anfangs auch schwer, sich bei seinen Ermittlungen sich nicht von der besonderen Atmosphäre des Marionettentheaters ablenken zu lassen. Doch das ändert sich schnell, als er feststellt, dass er mit seinem Vorgehen unbewusst auf politisch vermintes Feld geraten ist. Von einer bösen Vorahnung gepackt, beginnt er seine Fühler in die entsprechenden Richtungen auszustrecken. Die Ergebnisse sind erschreckend und zwingen Merana dazu nicht nur umzudenken, sondern auch sich selbst zu hinterfragen.
Fazit
Ein vielschichtiger Regionalkrimi, der das mittlerweile ziemlich abgenutzte Genre auf ein neues Niveau hebt. - Manfred Baumann
Mozartkugelkomplott
(13)Aktuelle Rezension von: tinstampDarum geht's:
Diesmal wird Kommissar Merana in Mozarts Geburtshaus gerufen. Dort liegt ausgerechnet im Geburtszimmer des Wunderkindes ein Toter: in der Hand hält er eine Mozartkugel. Es ist der Schauspieler Jonas Casabella, der den Mozart in einer TV-Serie über die Geschichte der Salzburger Mozartkugel spielen sollte. Mitten im Schäferstündchen mit einer Praktikantin hat ihn seine Vorliebe für die berühmten Kugeln den Tod gebracht, denn diese waren vergiftet. Wurde Casabella, eher unbeliebt, bei seinen Kollegen, aber beliebt bei den Frauen, vorsätzlich vergiftet ? Oder ist es ein Anschlag an eine der vielen Mozartkugelerzeuger? Denn nur kurze Zeit später tauchen weitere vergiftete Pralinen, alle von der Firma Mirabell, auf....
Meine Meinung:
Vom Salzburger Autor Manfred Baumann habe ich bereits den 4. Fall "Drachenjungfrau" (Rezi) und die kriminellen Weihnachtsgeschichten "Maroni, Mord und Hallelujah" (Rezi) gelesen. Da mir beide Bücher sehr gut gefallen haben, musste ich auch "Mozartkugelkomplott" lesen. Meiner Meinung nach, ist es sein bis jetzt bester Krimi - spannend von Beginn an mit vielen überraschenden Wendungen.
Wie bereits in allen anderen Büchern der Reihe (bis auf Drachenjungfrau) ist auch diesmal wieder die wunderschöne Festspielstadt Salzburg Schauplatz....und mitten drinnen Kommissar Martin Merana.
Der tote Schauspieler Jonas Casabella war bekannt für seine Liebe zu den süßen Kugeln, die er immer parat hatte, egal ob in seinem Zimmer oder in seiner Tasche. Sogar beim Liebesspiel mit der Praktikantin brachte er sie zusammen mit einer Flasche Sekt mit. Deshalb beginnt Kommissar Merana seine Untersuchungen auch bei der Filmcrew, die alle von seiner Vorliebe wussten. Doch war der Anschlag wirklich für ihn bestimmt? Oder war es Zufall? Denn kurze Zeit später werden weitere vergiftete Pralinen entdeckt und aus den Geschäften genommen. Alle sind von der Firma Mirabell, den in Salzburg größten Vertreiber der Mozartkugel, aber nicht der Originalerfinder der leckeren Praline! Diese stammt nämlich von Paul Fürst, Gründer der Konditorei Fürst, einer dieser "Pechvögel", die eine großartige Erfindung hatten oder eine tolle Idee umsetzten, aber andere damit das große Geschäft machten. Die Filmreihe, in der Casabella den Mozart miemen sollte, trägt deshalb den Namen "Unlucky Fellows".
Doch dann taucht ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma Mirabell auf, der fristlos gekündigt wurde und Rache schwört.....eine weitere Spur! Kommissar Merana ist unter Zeitdruck, denn niemand weiß, wie viele vergiftete Mozartkugeln im Umlauf sind...
Die Idee des Autors, die Geschichte der Mozartkugel zu erzählen und dabei diese in eine Art Filmreihe einzubauen, die von anderen Pechvögeln handelt, fand ich richtig toll. Es wurden im Buch auch diverse andere Beispiele angeführt.
Auch die vielen Beschreibungen zur Mozartstadt gefielen mir und ließ mein österreichisches Herz höher schlagen ;) Man bekommt große Lust Salzburg wieder einmal zu besuchen. Ich mag Krimis, wo man auch etwas von der Stadt/Umgebung, in der er spielt, erfährt. Man hat nicht das Gefühl in einer anonymen Gegend zu ermitteln.
Auch die unerwarteten Wendungen und falschen Fährten sind sehr gut umgesetzt und ließen mich bis zum Schluss raten, aus welcher Ecke der Täter kommt! Etwas entsetzt war ich über eine Begebenheit im letzten Drittel des Buches, die mich kurz sprachlos zurück ließ.
Wer denkt hier einen lustigen Regionalkrimi vor sich zu haben liegt falsch! Hier wird viel ermittelt und leider kommt es auch zu einigen tragischen Zwischenfällen, die mir kurz den Herzschlag verlangsamten. Wer die Bücher des Autors bereits kennt weiß, dass er auch ein großer Kunst- und Musikliebhaber ist und immer wieder kulturelle Begebenheiter der Mozartstadt einfließen lässt, seien es Opern, Theaterstücke oder geschichtliche Begebenheiten. Nicht umsonst war der Autor Redakteur und Abteilungsleiter beim ORF (Österreichischen Rundfunk).
Charaktere:
Die einzelnen Charaktere sind sehr vielschichtig und gut ausgearbeitet. Besonders entzückend fand ich Roberta Hiriondelle, die französische Kamerafrau, und ihre süßen Versprecher =) Auch Carola Salman, die Chefinspektorin und Meranas Stütze, konnte wieder punkten. Sie steht wie ein Fels in der Brandung hinter dem Kommissar und hat selbst genug um die Ohren. Auch die anderen Ermittler und die Mitglieder der Filmcrew werden mehr oder weniger gut beschrieben.
Schreibstil:
Der Schreibstil des Autoren ist angenehm flüssig, aber detailverliebt. Die Kapitel sind in Tage untergeordnet. Vor jedem Kapitelanfang erfährt man, um welchen Tag es sich handelt (z. Bsp. 1. Tag), darunter in Klammer eine klassische Tempobezeichnung (Musik). Diese steht in Verbindung zu den Ermittlungen. Außerdem hat der Autor seinen Lesern (in kursiver Schrift im Prolog und vor manchen Kapiteln) ein kleines "Rästel" hinterlassen, das erst am Ende des Romans einen Sinn macht.
Die Sätze lesen sich manchmal etwas poetisch und man merkt, dass er sich neben seinem Krimiautorenleben in der Kunstgeschichte und der Musikszene gut auskennt. Manchmal erinnerte er mich auch an meinen Bruder, der Lehrer für Deutsch, Musik und Geschichte ist ;) Das soll aber niemand abschrecken, denn denn die Handlung ist spannend und nicht vorhersehbar!
Fazit:
"Mozartkugelkomplott" ist mein bisheriger Favorit aus der Kommissar Merana Reihe. Der Krimi bringt dem Leser die Mozartstadt näher, überrascht mit unerwarteten Wendungen, einem steigenden Spannungsbogen und einem stimmigen Ende.