Bücher mit dem Tag "sabine trinkaus"
7 Bücher
- Sabine Trinkaus
Seelenfeindin
(54)Aktuelle Rezension von: Svenska_Dies ist eines dieser Bücher, die ich größtenteils wegen seines Covers gekauft habe, denn dieses ist wirklich fantastisch gelungen und macht neugierig auf das, was sich hinter der Geschichte verbirgt.
Auch der Prolog allein ist schon fantastisch und so gut und echt beschrieben, dass es mich (um 2 Uhr nachts) schon ziemlich gegruselt hat. Er ist aus der Sicht der Patientin geschrieben, die weiteren Kapitel berichten aus der Sicht der Psychiaterin.
*Spoilerwarnung*
Und damit begann ein kleines Wirrwarr, denn die Hauptprotagonistin wirkte auch mich teilweise labiler als die Patientin, was es für mich schwierig machte, ihren Gedankengängen zu folgen und sie sympathisch zu finden.
Auch die kursiv gedruckten Stellen im Text waren für mich persönlich teilweise verwirrend, wobei sich das nach und nach aufklärte. Alles in allem war es an manchen Stellen "too much", an anderen Stellen wiederum zu wenig. Es gab einige Kapitel, die fügten sich perfekt ins Geschehen ein und trugen zum Weiterkommen in der Geschichte bei. Und dann gab es Kapitel, die erschienen mir fast überflüssig und manchmal auch einfach nur komisch.
Für mich waren die Entscheidungen der Psychiaterin, mit ihrem Chef zu schlafen, den Nachbarn zu versetzen, einen "Klienten" zu küssen und schließlich noch mit einem Polizisten ins Bett zu steigen einfach nur ein Indiz dafür, dass sie den Titel "erfolgreich" nicht verdient hat und sich besser selbst nach dem sie so traumatisierenden Erlebnis im alten Job in Therapie begeben hätte.
Vielleicht war dieser Eindruck von der Autorin auch so gewollt, aber manche Stellen hätten echt nicht sein müssen, zogen das Buch nur unnötig in die Länge und sorgten dafür, dass eine immer größere Antipathie zu Nadja aufgebaut wurde.
Das Ende hingegen war fantastisch.
Das Gefühl, nicht zu wissen, wer hier böse ist und wer hier eigentlich wen gegeneinander ausspielt, wurde während des Lesens immer größer, wenn nicht sogar unerträglich. Umso erlösender erschien das Ende, wobei selbst hier mehrere Überraschungen warteten.
Das hat die Autorin wirklich gut gelöst!
Schlussendlich ist es ein gutes Buch mit einem zu Beginn vielleicht gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, in dem leider die ein oder andere Frage noch unbeantwortet blieb und das hin und wieder irgendwie seinen Reiz verlor. - Frederike Labahn
Lametta, Lichter, Leichenschmaus
(11)Aktuelle Rezension von: miss_atticosIn "Lametta, Lichter, Leichenschmaus" warten 24 Weihnachtskrimis vom Wattenmeer bis zum Großglockner darauf, den Leser perfekt auf eine besonders makabre und blutige Art auf Weihnachten einzustimmen. Spannend, hinterhältig und oft auch mit viel Ironie nähert man sich mit diesem speziellen Adventskalender immer mehr Weihnachten. Ich wurde oft getäuscht, überrascht und ekelte mich. Was ich an dieser Reihe immer sehr gerne mag: man lernt auch mal unbekannte Autoren kennen - und sie überzeugen! Ich freue mich schon auf die Ausgabe für 2020!
- Mechthild Zimmermann
Sonne, Mord und Ferne
(21)Aktuelle Rezension von: Cappuccino-MamaSonne, Mond und Sterne war gestern, heute heißt es SONNE, MORD UND FERNE. Die schönste Zeit des Jahres kann ganz schnell zu einem Alptraum werden, aus dem es mitunter kein (gutes) Erwachen gibt.
Das Cover:
Zwei Dinge fielen mir hier ins Auge, zum einen das Motiv, das andere war die eher außergewöhnliche Platzierung des Buchtitels. Statt der üblichen Variante, bei der die Wörter in Zeilen untergebracht werden, ist hier der Titel von unten nach oben zu lesen – statt horizontal also vertikal – das fällt ins Auge, was von Vorteil sein kann.
Die Farben wurden hier gut gewählt – das Wort SONNE erstrahlt in einem kräftigen, „sonnigen“ Gelb, rot wie Blut, und damit auch passend, ist das Wort MORD. Und der Rest UND FERNE ist in einem Blau gestaltet – blau wie das Meer, oder der sommerliche Himmel darüber.
Die Illustration wirkt schlicht und dennoch aussagekräftig. Mit wenigen Strichen wurde eine Frau skizziert, die zusammengesunken dasitzt, den Kopf auf eine Hand gestützt, der Blick wirkt sauer, gefrustet, böse. Die Wellen des blauen Meeres „lecken“ an ihren Füßen. Was auf den allerersten Blick etwas aussieht, als würde es sich um blutige Schnitte handeln (bei diesem Titel wäre dies ja durchaus denkbar!), soll einen Bikini darstellen, erkennbar an den stilisierten Schleifchen.
Überladen wirkt das Cover nicht, doch ich hätte ich mir auf dem Cover noch eine kleine Ergänzung gewünscht, wie z.B. „Mordsgute Urlaubsgeschichten“ oder etwas Ähnliches, dazu die Namen der einzelnen Autoren, denn die findet man weder auf der Vorder- noch auf der Rückseite des Buches – so wäre die große weiße Fläche gut und sinnvoll genutzt gewesen. Wer nimmt den nicht das Buch in die Hand, wenn ihm die Namen bekannter Autoren auf dem Cover ins Auge fallen? Vielleicht sogar die seiner Lieblingsautoren? Dass es sich um eine Anthologie handelt, ist leider auf dem Cover nicht klar erkennbar, den Hinweis findet man allerdings auf der Rückseite des Buches.
Die einzelnen Krimis / Geschichten / Gedichte / meine Meinung dazu:
Als ich einmal mit einer Frau, die ich im Kölner Karneval kennenlernte, eine spontane Weltreise unternahm (Michael Schoenen):
Ein Weltreisender wartet vergeblich darauf, dass seine Begleiterin Lisa ihn endlich „ranlässt“...
Dieses Gedicht mit seinem unglaublich langen Titel überzeugt durch seinen Humor. Sehr amüsant geschrieben, weshalb ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte – eine gelungene Einstimmung auf das Buch.
Shades of Ray (Klaus Stickelbroeck):
Rita möchte frischen Wind in die Beziehung mit Gerd bringen. Doch statt Lust herrscht eher die Angst...
Eine herrliche Geschichte, die mir wiederum sehr gut gefiel, beim Lesen habe ich mich köstlich amüsiert über die Kurzversion einer Parodie auf einen Bestseller.
Frieda macht frei (Nina George):
Zum 25jährigen Firmenjubiläum schickt der Chef seine drei Putzengelchen Lieschen, Hanni und Frieda zum „Entschleunigen“ in ein Land- und Wellnesshotel. Doch statt Erholung wird der Aufenthalt für die drei Damen zur Tortur. Doch Frieda weiß sich zu helfen...
Hier wird Wellness auf amüsante Art und Weise auf die Schippe genommen – statt Zigaretten, gutem Essen und Hochprozentigem gibt es Klangschalen, vegetarische Kost und jede Menge Entbehrungen.
Drei Tage Karpaten (Horst Eckert):
Man(n) sucht die Entspannung der ganz besonderen Art. Schon der Hinflug nach Rumänien wird Dank einer ganz besonderen Crew zu einem unvergesslichen Erlebnis...
Lustreisen und Korruption, dazu eine Bärenmutter, die auf Futtersuche ist. Diese Geschichte ist zwar weniger amüsant als die bisherigen Kurzgeschichten, behandelt aber ein Thema, das vor einiger Zeit durch die Presse geisterte.
Eingeweckt und eingecheckt (Regine Kölpin):
Zwanzig Jahre nach Kriegsende gönnt man sich einen mehrtägigen Urlaub an der Nordsee. Hans steht vor einer großen Herausforderung: Wie bringt man seine Eltern, Onkel und Tante, samt Gepäck und Unmengen an eingekochtem Essen in einem Auto unter?...
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben! Mitunter beginnt das Abenteuer schon vor der eigenen Haustür – wenn es ans Packen geht. Eine wunderbare Zeitreise in die Sechziger, als Mutti noch Marschverpflegung für eine ganze Armee einpackte, Roy Black noch lebte und die Reise musikalisch begleitete und eigentlich eher Italienurlaub „in“ war.
Schalentiere (Sabine Deitmer):
Als eine neue Mitbewohnerin in die WG von Ilse, Bernd und Rainer einzieht, sieht Ilse rot, denn sie ist nicht bereit, ihren Freund mit einer anderen Frau zu teilen. Ein Urlaub soll' s richten...
Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Ilse fordert eine Entscheidung, doch eine Entdeckung stellt die Weichen.
Barb goes Timmendorf (Regina Schleheck):
Barbaras Mutter lernt Jürgen kennen. Dessen Tochter Astrid lebt im wahrsten Sinne des Wortes in einer rosaroten Barbiewelt. Gemeinsam fahren sie ans Meer...
In der Kürze liegt die Würze – auf lediglich dreieinhalb Seiten erzählt die Autorin kurz und knackig aus dem Leben der rebellischen Barbara, dabei hat sie alles wunderbar aufs Wesentliche begrenzt und auf den Punkt gebracht.
Die Kehrseite der Liebe (Gisa Pauly):
Ein unverhofftes Treffen auf Sylt – am Nacktbadestrand! Lutz und Claudia suchen im Urlaub Erholung...
Nackte Tatsachen – und die ewigen Missverständnisse zwischen Mann und Frau. Lutz hat ein Faible für Frauenhintern, während Claudia, die vom Freund verlassen wurde, und deren Kinder längst eigene Wege gehen, mit ihrem Aussehen hadert.
Riders On The Storm (Rich Schwab):
Die Begegnung zweier ungleicher Urlauber – ein älterer Herr und eine Joggerin, die ihrem Verehrer kaum Beachtung schenkt. Doch eines Tages verändert sich alles...
Eine recht kurze Geschichte, dazu etwas ungewöhnlich - magische Momente inbegriffen, dank der Macht der Musik.
Unschuld sieht anders aus (Nessa Altura):
Ein Ehepaar, das angeblich im Urlaub ist, verbringt die „schönste Zeit des Jahres“ auf dem heimischen Dachboden – unbemerkt von den Nachbarn. Doch eines Tages kommt es zu einem schicksalhaften Zwischenfall...
Dieser Kurzkrimi gefiel mir wieder etwas besser als die letzten beiden, die nicht besonders spannend waren. Mir gefiel sowohl die Handlung, als auch der Erzählstil recht gut.
Ill silenzio dell'amore (Ricarda Oertel):
Thomas und Karola verbringen einen Liebesurlaub im sonnigen Süden, in Italien. Doch da ist noch Karolas Ehemann Max, und der ist mit Thomas befreundet...
Du sollst nicht begehren deines Freundes Weib – eine Frau zwischen zwei Männern. Der Leidtragende ist Max, denn der wird gleich von zwei Menschen betrogen, die ihm nahestehen. Wieder ein Krimi, der mir gut gefiel.
Weil wir böse sind (Jutta Maria Herrmann):
Bevor der Ernst des Lebens beginnt, und sich ihre Wege trennen, unternehmen vier Berliner Abiturienten eine Radtour durch Brandenburg. Doch dann beginnt für die vier Freunde ein Alptraum...
Mir gefiel hier der Aufbau der Geschichte – beginnend mit einer spannenden Stelle, danach der Rückblick. Sehr spannend geschrieben – beinahe stockte mir beim Lesen der Atem, angesichts der Handlung. Zweifellos ist dies eine meiner Lieblingsgeschichten im Buch.
Einmal Bergen und zurück! (Richard Birkefeld):
Tommy Heitinger hat hundertvierzigtausend Euro Spielschulden und die Frist, diese zu begleichen, läuft unbarmherzig ab. Doch Tommy weiß ganz genau, wie er an das Geld kommt – sein Plan ist bis aufs Detail ausgetüftelt und ein hilfsbereiter Bekannter, der sich gerne etwas dazuverdient, ist schnell gefunden...
Ein gut durchdachter, etwas längerer Krimi, mit mehreren Schauplätzen. Dass nicht alles nach Plan verläuft war bereits im Vorfeld meine Vermutung – doch ist dies auch eingetroffen?
Saison ist doch immer (Michael Schreckenberg):
Ferienzeit – Urlaubszeit. Auf den Weg in den Süden kreuzen sich die Wege verschiedener Urlauber. Man beschließt, einen Campingplatz anzusteuern und dort die erste Nacht zu verbringen. Doch am nächsten Morgen wird eine Frau vermisst...
Mir gefiel hier der lockere Erzählstil und die kurzweilige Handlung. Die Auflösung bot einige Überaschungen, war jedoch auch (erst einmal) etwas verwirrend.
Leiche auf dem Papier (Almuth Heuner):
Endlich Urlaub! Im Bikini auf dem Balkon liegen, einen Krimi lesen, neben sich einen eisgekühlten Drink und ab und zu ein kleines Nickerchen halten – einfach nur das Leben genießen. Alles könnte so schön sein, würde nicht plötzlich ein Mann an einem vorbei in die Tiefe fallen...
Die Protagonistin geht der Sache auf den Grund, bleibt jedoch auch noch am Schluss geheimnisvoll. Aber alles muss der Leser ja nicht erfahren – da bleibt noch Platz für eigene Vermutungen.
Fahrendes Volk (Ralf Kramp):
Hausmeister Gregor Mationka reist in seinem Urlaub mit dem Wohnmobil nach Südfrankreich. Von einer alten Zigeunerin lässt er sich seine Zukunft aus der Hand lesen. Ein Urlaub, der ihm für den Rest seines Lebens in Erinnerung bleiben wird...
Alles beginnt wie ein ganz gewöhnlicher Urlaub. Doch so idyllisch wie es erst zu sein scheint, ist es dann (leider) doch nicht. Eine fesselnde Handlung und ein lebendiger Schreibstil ließen hier die Seiten nur so dahinfliegen.
Der Abstieg (Karr & Wehner):
Schon viele Trekkingtouren hat Andreas Büchner gemeinsam mit Stephan, seinem Freund und Geschäftspartner, unternommen. Doch eines Tages gibt es in den Bergen Kolumbiens ein Unglück und Andreas macht sich auf den Weg zum Basislager, um Hilfe zu holen...
Manchmal kommt es nicht auf die Länge an – hier reichen nur wenige Seiten für die Handlung, die nicht besonders überraschend ist, aber mich dennoch gut unterhalten hat.
Das Sükrüt seiner Mutter (Carsten Sebastian Henn):
Am Ende seines Lebens macht sich Gustave Kreydenbach in seiner Heimat, im Elsass, auf die Suche nach dem Sükrüt seiner Mutter. Doch die Suche scheint im Nichts zu enden...
Sükrüt – dieses Wort war mir bislang unbekannt, so dass ich anhand des Titels vermutete, es würde sich um einen türkischen Begriff handeln. Tatsächlich handelt es sich bei Sükrüt aber schlicht und einfach um Sauerkraut. Mit einem besonderen Charme führt der Autor den Leser durch die elsässische Speisekarte, bestehend aus Flammekuech, Baeckeoffe und weiteren kulinarischen Spezialitäten, während der Protagonist den Tod bereits vor Augen hat. Eine schriftstellerisch wirklich hervorragend umgesetzte Idee – die wenigen Seiten Handlung – eine kleine literarische Zwischenmahlzeit.
Das Camp (Thomas Nommensen):
Nach zwanzig Jahren Ehe verbringen Lea und ihr Mann Karsten drei Wochen in einem Partner- und Selbsterfahrungs-Camp. Vielleicht nähert sich das Ehepaar im Zeltlager einander wieder an - so die Hoffnung von Lea...
Frauengespräche am Lagerfeuer, Überlebenstraining und die Schattenseiten einer Beziehung sind die Zutaten dieses Krimis. Ob die Eheleute wieder zueinander finden werden, oder ob sich die Wege der beiden trennen – alles ist möglich.
Frauentag in Las Palmas (Regula Venske):
Die Hamburger Sportlehrerin Isabel verbringt ihren Urlaub in Las Palmas. Dort macht sie die Bekanntschaft mit einem ganz außergewöhnlichen Mann...
Dieser etwas umfangreichere Krimi verfügt über viel Lokalkolorit, was zwischendurch auch nicht das Schlechteste ist, dazu einige ungewöhnliche Protagonisten und (leider) nur wenig Spannung.
Da ist alles drin (Dagmar Schönleber):
Anjita und ihr Mann verbringen einen All-inclusive-Urlaub auf Rhodos – samt lästigen Animateuren und vielen Drinks, um sich alles schön zu trinken...
Kriminell ist hier eher das nervige Verhalten der aufdringlichen Animateure – All-inclusiv-Urlaub bei dem jedes Klischee bedient wird – auf amüsante Art und Weise.
Es gibt immer eine Lösung (Heike Wulf):
Mallorca, wir kommen – Sven und Barbara lernen bereits auf dem Hinflug Daniel und Greta kennen und freunden sich mit ihnen an...
Zwar ist die Handlung teilweise vorhersehbar, aber dennoch unterhielt mich die Geschichte sehr gut – vor allem der Epilog brachte mich zum Schmunzeln.
Marmorhochzeit (Kerstin Lange):
Zum sechsundvierzigsten Hochzeitstag, der Marmorhochzeit, bekommt ein Ehepaar von seinen drei Kindern einen Urlaub auf Mallorca geschenkt – samt Schönheitsprogramm...
Eine langjährige Ehe, die trotzdem unglücklich ist – leider traurige Realität. Und Protagonist Hans war mir mehr als unsympathisch, während seine Frau mir einfach nur leid tat.
Rüdigers großer Coup (Elke Pistor):
Schauspieler Rüdiger Metzger träumt von einer Karriere in Hollywood. Ein Banküberfall soll ihm das dafür nötige Geld verschaffen. Gut getarnt stürmt er die Bank und trifft dort auf Fräulein Dilles und den Filialleiter. Doch eines hat Rüdiger sich vorgenommen – er will stets als Gentleman auftreten...
Mir kamen bei dieser Geschichte die Tränen – Lachtränen wohlgemerkt! Wie habe ich mich amüsiert über den einstudierten, durchgeplanten Banküberfall von Rüdiger, der seinen großen Auftritt so charmant meistert. Doch „leider“ (jedoch zu meiner Belustigung) neigt Rüdiger zu Träumereien (er sieht sich schon als Filmstar in Amerika am Pool liegen), was seiner Konzentration nicht gerade förderlich ist, und Pannen sind vorprogrammiert - trotz aller Vorbereitungen. Einer meiner absoluten Lieblingskrimis im Buch!
Ultra-all-inclusive (Guido Breuer):
Ein Schriftsteller will mit der besten Urlaubsbegleiterin von allen, seiner Frau, einen All-inclusiv-Urlaub im ägyptischen Hurghada verbringen. Doch schon bald wird das Plastikband, das eigentlich für freie Kost und freien Zutritt sorgen soll, zum Sklavenband...
Ein phantasievoller Krimi, der etwas wie eine Parodie auf mich gewirkt hat – All-inclusive-Urlaub, der zu einem Fluch werden kann.
Stellas Universum (Myriane Angelowski):
Stella hat alles für ihren erfolgreichen Mann Bruno getan. Doch eines Tages lernt dieser die junge Lara-Cheyenne kennen und verlangt die Scheidung. Bevor sie jedoch die Scheidungspapiere unterschreibt, fordert Stella von ihrem Mann einen letzten gemeinsamen Urlaub in Kanada...
Eine sehr spannend geschriebene, sehr kurzweilige Geschichte, die mir gut gefiel.
Le Président (Thomas Kastura):
Leichen pflastern ihren Weg - die sibirische Auftragskillerin Tin-Tun, die mit ihrem Aussehen Männern den Kopf verdreht, soll den korrupten französischen Präsidenten ermorden. Auf dessen Luxusjacht treffen die Killerin und der Politiker aufeinander...
Anfangs hatte ich Bedenken – zu sehr erinnerte mich die Handlung an Actionfilme, die nicht so mein Fall sind. Dennoch konnte die Handlung mich überzeugen – viel Action auf nur wenigen Seiten. Tin-Tun, die tödliche Verführerin, und Sicherheitspersonal, das sich nur allzu leicht becircen lässt. Ob das Glück ihr auch bei „le Président“ hold sein wird?
Mein letzter Wille (Daphne Zimmermann):
Vera tritt ihre letzte Reise an – gemeinsam mit ihrem Mann Manfredo – reist sie gen Süden, nach Italien. Während Manfredo quicklebendig am Steuer sitzt, liegt Vera mausetot im aufgeblasenen Schlauchboot auf dem Autodach und freut sich darauf, dass ihre Asche schon bald am Stromboli verstreut wird, so wie es ihr letzter Wille war...
Schwarzer Humor, makaber, aber wahnsinnig unterhaltsam – dieser Krimi ist zweifellos einer meiner Favoriten. Bei Veras Gedankengängen musste ich lachen: Frühlingsgrüner Nagellack sieht nicht gut aus an einem toten Fuß, das Fensterputzen vor dem Dahinscheiden hätte sie sich ersparen können, und es wäre wohl doch von Nutzen gewesen, sich zu Lebzeiten mit übersinnlichen Fähigkeiten zu befassen. Daumen hoch für diese tolle Geschichte.
Nez de Jobourg (Jutta Wilbertz):
Eine Witwe verbringt mit ihrer besten Freundin dort ihren Urlaub, wo sie einst mit ihrem verstorbenen Mann Micha glücklich war – in ihrer geliebten Normandie. Doch ständig nervt ihre Begleiterin Elke sie mit ihrer Schwärmerei für Irland...
Ich konnte mich sehr gut in die Witwe hineinversetzen – wer will schon mit jemanden verreisen, der immer ein Haar in der Suppe findet, und einem damit jede Freude zunichte macht.
Im Morgengrauen kam das Grauen (Ulla Lessmann):
Vier Autoren verbringen in einem Cottage in Irland, um dort zu schreiben. Doch Ratgeber-Autorin Sabine Drechsler, die einen Krimi schreiben will, fühlt sich zunehmend von den anderen Teilnehmern ausgegrenzt...
Da kann ich nur hoffen, das die geschilderte Situation in derartigen Workshops nicht der Realität entspricht.
Meine Meinung (Gesamteindruck):
Die üblichen Verdächtigen - einige der Autoren kannte ich bereits anhand ihrer Kurzgeschichten in anderen Anthologien, oder als Autoren von „herkömmlichen“ Krimis. Ich mag diese Kurzgeschichten-Sammlungen gerne, kann man doch auch zwischendurch mal ein oder auch mehrere davon genießen. Man hat hier die Qual der Wahl – liest man querbeet, oder ordentlich der Reihe nach? Jedenfalls hat man hier die Chance, neue Autoren für sich zu entdecken, deren Schreibstil oder Humor einem gefällt.
Herausgegeben wurde die Anthologie von Regina Schleheck, die ebenfalls eine Geschichte beigesteuert hat, sowie von Mechthild Zimmermann, die als Verlegerin zugleich Mitherausgeberin ist. Als Daphne Zimmermann verfasste sie für dieses Buch ebenfalls einen Krimi.
29 Kurzkrimis (+ ein Gedicht) warten auf die Leser – da ist für jeden Geschmack das passende dabei. Zur Einstimmung geht es mit einem Gedicht auf Weltreise, zum Schluss eine Verabschiedung in Form einer Autorenvorstellung im Anhang. Nicht immer gibt es Mord und Totschlag, auch wenn man dies mitunter vermutet. Ob im kühlen Norden oder heißen Süden – Mord und Totschlag gibt es immer und überall – selbst im Urlaub, der eigentlich doch der Erholung dienen sollte.
Übrigens: Zwei meiner Lieblingskrimis in dieser Anthologie (Rüdigers großer Coup, Mein letzter Wille) las sogar mein Mann, der absolut kein Krimileser ist – und er war begeistert. Ich sag ja – für jeden Geschmack ist etwas im Buch enthalten.
Im Anhang befinden sich die Porträts der Autoren, deren Geschichten in diesem Band vertreten sind. Ob man dieses Porträt nun, wie in diesem Buch, in einem Anhang unterbringt, oder das Porträt des jeweiligen Autors am Ende des Krimis platziert, ist wohl eher Geschmackssache. Bei letzterem ist der Vorteil, dass man sich hier das Blättern zum Anhang erspart. So wie es hier praktiziert ist, hat man alle Autoren beisammen, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass der Titel des jeweiligen Krimis nochmals vermerkt worden wäre. So muss man doch unter Umständen das am Anfang des Buches befindliche Inhaltsverzeichnis bemühen.
Das Inhaltsverzeichnis finde ich schön übersichtlich – Titel und darunter der Autorenname, beides in unterschiedlichen Schriftarten, das gefiel mir sehr gut. Auch schön fand ich die kleinen Illustrationen, die sich an einigen Stellen im Buch fanden. Der Zeichenstil hat Wiedererkennungswert, so auch die Covergestaltung – so erkennt man auch die weiteren Bücher dieser Serie sofort, wenn man sie erblickt.
Ich machte einen literarischen Urlaub an den verschiedensten Orten – angefangen auf Balkonien, über Sylt, das Elsass, Südfrankreich, Rhodos, Gran Canaria, und viele weitere Urlaubsorte, bis nach Südamerika. Ein tolles Extra wäre eine Weltkarte auf der Innenseite des / der Buchdeckel gewesen, auf der die Handlungsorte der einzelnen Geschichten markiert sind.
Einen kleinen Verbesserungsvorschlag, wie bereits erwähnt, hätte ich dennoch: Ich hätte mir gewünscht, dass sich auf dem Cover ein Hinweis findet, dass es sich um eine Anthologie handelt und auf der Buchrückseite (oder dem Cover) wäre die Auflistung der einzelnen Autoren wünschenswert gewesen. Auch wenn ich den ein oder anderen Autor vermisst habe, z.B. Tatjana Kruse oder Ingrid Schmitz, so gefiel mir die Zusammenstellung – die Geschichten sind sehr gut ausgewählt.
Fazit:
Eine Anthologie gleicht immer einer bunt gefüllten Pralinenschachtel. Die einzelnen Geschichten bieten Abwechslung - der eine Krimi entspricht mehr dem Geschmack des Lesers als ein anderer, und immer wieder gibt es die ein oder andere Überraschung – so mancher Autor zeigt von sich eine bislang unbekannte Seite. Es muss nicht immer Mord sein! - Während manche Geschichten vor krimineller Energie nur so strotzen, entpuppen sich andere als eher harmlos, was jedoch nicht bedeutet, dass sie weniger lesenswert wären.
Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und möchte dieses Buch daher gerne weiterempfehlen – ob nun als Begleiter in den Urlaub, als Lesestoff für erholsame Stunden auf Balkonien, oder als Einstimmung auf den Urlaub – von mir erhält das Buch 5 Sterne.
- Peter Godazgar
8
(22)Aktuelle Rezension von: Leseloewin768 Krimiautoren unter einem Dach, in der Pampa, was soll da denn bei raus kommen? Na ein Knaller von einem Krimi natürlich.
Bei den üblichen Verdächtigen die an diesm Buch beteiligt waren, kein Wunder!
Ich hätte gedacht das bei so vielen unterschiedlichen Schreibstilen ein Durcheinander entsteht, aber tatsächlich merkt man es beim lesen gar nicht.
Das ist einer der spannensten Krimis die ich dieses Jahr gelesen habe. Natürlich fehlt auch hier der Witz nicht. Wie auch? Ralf Kramp und Carsten Sebastian Henn
sind ja mit von der Partie.
Es ist ein großartiges Buch, habe es nicht aus der Hand legen können.
Aber ob8 ,die lassen es schon ganz schön krachen , mir lief es bei einigen Kapiteln schon mal kalt den Rücken runter.
Ich hab mein Vorweihn8sgeschenk jedenfalls sehr genossen ;), schade das es schon wieder ausgelesen ist.
Aber vielleicht kommt ja bald die 9 oder die 10, das würde mich jedenfalls sehr freuen! - Elke Pistor
Tod und Tofu
(1)Aktuelle Rezension von: itsbooklover[Rezension] - Elke Pistor (Hg.) - "Tod & Tofu"
Backcover:
26 mörderische Geschichten über blutrünstige Veganer, radikale Reformhäuser und freilaufende Bäuerinnen.
Lesen Sie Wissenswertes über extrem organische Dünger, fiese Allergien und tödliche Methoden zum Erhalt der Artenvielfalt!
Erlernen Sie die korrekte Mülltrennung und erfahren Sie die unumstößliche Wahrheit über die Biolüge!
Inhalt:
Unter der sachkundigen Anleitung der Herausgeberin Elke Pistor haben folgenede Autoren mitgewirkt:
Sabine Trinkaus: - Die Biolüge
Ralf Kramp: - Jutta statt Plastik
Ulla Lessmann: - Die Entsorgung
Thomas Kastura: - Fünf Leichen zu viel
Almuth Heuner: - Kröte im Hals
Carsten Sebastian Henn: - Bier her
Christiane Franke: - Mrs. Lee's Kräutergarten
Christiane Dieckerhoff: - Ethikmüll
Klaus Stickelbroeck: - Alles Mist
Oliver Buslau: - Der Öko-Mörder
Sunil Mann: - Die Tofu-Allergie
Rudi Jagusch: - Seelenblicker
Guido M. Breuer: - Lachs und Leder
Tatjana Kruse: - Die kleinen Freunde der Kannibalen, die vegan leben
Regine Kölpin: - Sein letzter Wille
Richard Birkefeld: - The green Undertaker
Günther Thömmes: - Tofulitten
Regina Schleheck: - Der Wunschkanal
Eva Lirot: - Bis dass der Tofu uns scheidet
Kahr & Wehner: - Fahrenheit 149 oder: Selbst kocht der Mann
Sofia Glass: - Anhörung in der Sache Brokkoli II
Nadine Buranaseda: - Ausgeliefert
Petra Busch: - Die Endzeit
Elke Pistor: - Die Prinzessin auf der Sojabohne
Hughes Schlueter: - Charlie und die Tofu-Fabrik
Micha Bach: - Bioboom
Fazit:
Ich finde das Cover passt sehr gut zu den dahinterstehenden Kurzkrimis. Als ich das Buch bekam musste ich schon schmunzeln und auch beim Lesen blieb der ein oder andere Lacher nicht aus. Ich habe das Buch in kurzer Zeit gelesen gehabt weil man das Buch einfach nicht weg legen konnte, jeder Autor hat seinen eigenen Schreibstil und doch hat es hier wieder super zusammengepasst.
Ich kann jedem das Buch empfehlen der auf Krimis und Humor steht.
5 von 5 Sternen
- Sabine Trinkaus
Schnapsleiche
(16)Aktuelle Rezension von: Synapse11Von Schnapsbrennern und Querdenkern Inhalt: Verschwunden ist er, der Bonner Schnapsfabrikant Walter Hutschendorf. Britta Brandner wird mit der Suche nach ihrem Arbeitgeber beauftragt. Aber warum ausgerechnet sie? Unterstützung bekommt sie von der Frohnatur Margot. So entsteht ein wirres, buntes “Laientheater” Polizei und Spurensicherung bleiben in diesem turbulenten Treiben, nach der Suche des Täters, weitestgehend außen vor . Kann der Fall allein durch Laien gelöst werden? Und fördert Schnaps wirklich die Kreativität der Detektive? Meine Meinung: Das rote Cover hat meine Neugier geweckt und ebenso der Titel, der so gut zum Namen der Autorin passt. Nachdem ich den Prolog gelesen hatte, habe ich beinahe einen Thriller mit einem Psychopathen erwartet, der sein blutiges Unwesen treibt. Ich möchte nicht zu viel verraten, doch das Buch ist durchaus auch was für schwache Nerven. Abgesehen vom Prolog, eher turbulent, komisch und humorvoll. Es läßt sich leicht, fliesend lesen und ist eine angenehme Feierabendlektüre. Die Seiten schwanden nur so dahin. Der Prolog hat Spannung erzeugt, die bis zum Ende des Buches erhalten bleibt. Morgot zeigt wirklich mehr Enthusiasmus als Sachverstand. Dadurch liest sich die Handlung wie eine Komödie. Beim lesen kommt man irgendwie nicht drumherum, sich auch mal einen “guten Tropfen” zwischendurch zu gönnen. In der zweiten Hälfte des Buches wird es noch spannender. Jeder verdächtigt jeden, oder führt etwas im Schilde. Ab und an hab ich auch mal den Faden verloren, wer nun mit wem unter einer Decke steckt oder auch nicht. Nur der Leser weiß von den einzelnen Charakteren mehr als alle anderen. Das macht die Geschichte nicht nur amüsant, sondern auch immer spannender. Die Auflösung des Falls ist genial und überraschend. Die Mischung aus Krimi und Komödie hat mir gut gefallen. Ich bin gespannt auf weitere Romane von Sabine Trinkaus. Meine Lieblingstextstelle: “Na und? Alle großen Detektive saufen. Das ist gut für die Kreativität.” (S.70) Fazit: Schnapsleiche ist eine “Kriminalkomödie” und sorgt für heitere Stimmung und angenehme Unterhaltung. - Sabine Trinkaus
Mutter Seelen Allein
(32)Aktuelle Rezension von: Filip2806Die Protagonistin Katharina führt ein Leben, wie viele andere Frauen es gerne hätten. Ihr wunderbarer Ehemann kümmert sich gut um sie, ihr Sohn Timo bereichert ihr Leben und von Sorgen gibt es keine Spur in ihrem Leben. Aber es wird immer Menschen geben, die einem so ein Leben nicht gönnen. Insbesondere ein Mensch gönnt es Katharina nicht. Dieser Mensch ist bereit über Grenzen zu gehen und entführt Katharinas Sohn Timo. Katharinas heile Welt bricht innerhalb ein paar Sekunden ein. Die Suche beginnt und um Timos Leben zu retten, muss die Protagonistin eine folgenschwere Entscheidung treffen. Wie weit wird sie gehen können?
Vorab kann ich sagen, dass es sich bei „Mutterseelenallein“, um keinen gewöhnlichen Thriller handelt. Bei meinem Verständnis vom Thrillern gibt es größtenteils Ermittler, Psychoterror sowie Gewalt. Hier lässt sich keinerlei Spur davon finden. Deswegen ist dieses Buch anders – positiv anders. In diesem Buch erhalten wir Einblicke in die verschiedenen Charaktere und ihre psychischen Probleme. Jeder der Charaktere hat was zu verbergen, was im Laufe des Buches offenbart wird. Dadurch kann man an diesem Buch gut am Ball bleiben, da die Spannung durch die Geheimnisse gut hochgehalten wird. Als Leser wird man in diesem Buch größtenteils auf den falschen Weg gelockt und durch die dadurch resultierten Wendungen geschockt. Dennoch muss ich sagen, dass ich eine längere Zeit – um die 80 Seiten - gebraucht habe, um mich im Buch zurecht zu finden. Irgendwie fiel mir der Einstieg recht schwierig. Woran es gelegen hat, ist schwer zu sagen. Ich gehe davon aus, dass ich mich mit dem Schreibstil recht schwergetan habe. Normalerweise bin ich beim Lesen eines neuen Buches recht schnell in einem „Leseflow“. Hier ist mir der Einstieg in den „Flow“ erst recht spät gelungen.
Die Autorin konstruiert die Geschichte mit verschiedenen Erzählperspektiven, die insgesamt gut gelungen sind. Dadurch konnte man die Sicht von verschiedenen Figuren besser wahrnehmen. Dennoch fiel es mir schwer zu allen Figuren außer Patrick eine Bindung aufzubauen. Diese wirkten zu mir als Leser recht distanziert. Um auf die positiven Dinge in diesem Buch zurückzukommen, kann ich sagen, dass das Tempo zum Schluss des Thrillers gut angezogen wird. Der Leser wird mit einem überraschenden und schlüssigen Finale verabschiedet.
Insgesamt kann ich sagen, dass die Autorin mit diesem Buch beweisen konnte, dass ein Thriller nicht immer blutrünstig und actionreich ist. Dieser Thriller kennzeichnet sich durch andere Dinge aus, welche positiv zu bewerten ist. Dieses Buch ist auf jeden Fall lesenswert für Thrillerfans, die eine andere Seite des Thrillersgenre kennenlernen möchten sowie für Neueinsteiger. Für mich persönlich war es jedoch schwer in dieses Buch einzusteigen und mir fiel der Kontakt bzw. die Auseinandersetzung mit den Figuren schwer.