Bücher mit dem Tag "reportage"
274 Bücher
- Marc Elsberg
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
(1.533)Aktuelle Rezension von: luckytimmiWas für ein Buch!!! Trotz der gut 800 Seiten hatte ich ihn zügig durchgelesen, da die Geschichte einfach spannend ist:
In ganz Europa versagen plötzlich alle Stromnetze, und keiner kennt den Grund. Der Italiener Piero Manzano hat einen Verdacht, dass es sich um einen Hackerangriff handelt, doch keiner glaubt ihm, und er wird sogar selbst zum Verdächtigen.
Was dann durch den Blackout alles folgt, ist nahezu gruselig; man will sich gar nicht vorstellen, dass das wirklich mal passieren könnte!!!
Die kurzen Kapitel wechseln immer wieder von Ort zu Ort, so dass man von vielen Orten und Menschen liest, was da gerade so passiert. Trotzdem habe ich nicht den Überblick verloren.
Was ich komisch fand, war, dass fast alle Personen nur mit Nachnamen genannt wurden. Etwas schwierig zu verstehen waren die teilweise recht wissenschaftlichen und politischen Erklärungen und Zusammenhänge.
Aber trotzdem ein tolles Buch. - Stieg Larsson
Verdammnis
(2.568)Aktuelle Rezension von: RamonaFroeseWow es wird spannender. Unsere Lisbeth soll Morde begangen haben die zwar mit ihr zutun haben aber sie war es nicht.... Nach und Nach kommt raus aus was für einer komplett kaputten Familie sie kommt. Mikael glaubt an sie und sucht nach einem Grund wie das alles passiert ist.
Lisbeth Vater ist der Grund und der Hintermann zu all den Verbrechen. Mädchenhandel,Drogen und Mord
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.096)Aktuelle Rezension von: MoidlvomberchMir wurde das Buch im Freundeskreis empfohlen - ich kannte es vorher tatsächlich noch nicht, den Film könnte ich eventuell mal vor vielen Jahren gesehen haben, bin mir aber nicht sicher.
Mit Hape Kerkeling, muss ich zugeben, hab ich nicht viel am Hut - ich weiß dass es ihn gibt aber dass er Komiker ist wusste ich wohl glaub ich auch erst richtig nach dem Buch - also wie gesagt ich habe nichts mit ihm zu tun.
Nachdem das Buch ja ein Mega hit ist/war und es mir eben ja auch wärmstens empfohlen wurde, war ich schon sehr neugierig...aber, ich muss zugeben, so ganz kann ich den Hype darum nicht verstehen...
Der Schreibstil ist nicht so ganz meins, ich brauchte einige Seiten um rein zu kommen, ich konnte leider nicht so gut und flüssig lesen wie sonst immer, dementsprechend hab ich dafür auch eher zwei Nachmittage gebraucht.
Er erzählt von seinen Momenten auf dem Jakobsweg...aber irgendwie konnte mich das ganze nicht so wirklich abholen. Es gab einige schmunzler und ich musste dennoch einige male lachen - es ist zumindest sehr humorvoll geschrieben was die ganze Sache einfacher machter - das gefällt mir sehr!
Ich kann mit Gott nicht so wirklich viel anfangen, es war zwar nicht so viel von "Gott" dabei, hätte aber gerne weniger sein dürfen - aber natürlich - ist mir klar hier gehts um den Jakobsweg ;-)
Ich hab das Buch gelesen, fand es an einigen teilen sehr schön, an anderen wieder doch sehr langwierig und eher so..nahja....
hats mir gefallen? joa....war ganz nett denk ich mal ein Highlight ist es nicht, aber ich denke man kanns ruhig mal lesen. denk ich :-)
- Karim El-Gawhary
Auf der Flucht
(36)Aktuelle Rezension von: sabatayn76Inhalt:
Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneder haben für ihr Buch verschiedene Fluchtgeschichten zusammengetragen und erzählen in 'Auf der Flucht' von der politischen Situation in und Flüchtlingen aus Syrien, Irak, Afghanistan, Sudan, Gambia, Somalia und Nigeria. Dabei erklären sie Hintergründe, sprechen die Folgen von Krieg und Bürgerkrieg an (vor allem in Bezug auf Syrien) und vermitteln Wissen über Schlepper (Organisationen, Strategien etc.).
Mein Eindruck:
Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich letztes Jahr eine Diskussionsrunde verfolgt, an der unter anderem Karim El-Gawhary teilnahm. Schon bei diesem Gespräch war ich beeindruckt von seiner Art zu erzählen, bewegt von seinen Schilderungen und gespannt auf sein Buch. Nun habe ich 'Auf der Flucht' gelesen und bin sehr begeistert von seinen und Mathilde Schwabeneders Reportagen.
Das Buch ist sehr informativ und von der ersten Seite an bewegend. Die Einblicke in die politische Situation in verschiedenen afrikanischen und (vorder-) asiatischen Ländern waren sehr gut auf den Punkt gebracht, so dass ein Leser, der sich noch nicht mit der jeweiligen Region befasst hat, einen guten Überblick zu Geschichte, Politik und Leben im Land erhält.
Die Reportagen sind detailreich geschrieben und fangen die jeweilige Stimmung im Land gut ein, informieren und bewegen den Leser durch die vielen persönlichen Schicksale, die näher beschrieben werden.
Gefallen hat mir auch, dass die Autoren oft ihre Gedanken und Gefühle schildern sowie zeigen, wie man als Journalist mit Schilderungen extremer Gewalt und Traumatisierung umgehen kann (oder wie man bisweilen trotz jahrzehntelanger Erfahrungen nicht ohne Weiteres damit umgehen kann).
Sehr gelungen fand ich auch den Lichtblick am Ende des Buches: die scheinbar endlose Hilfsbereitschaft der Einwohner des oberösterreichischen Dorfes Großraming.
Mein Resümee:
'Auf der Flucht' sollte jeder lesen, der mehr über Flüchtlinge, Schlepper und die politische Situation in verschiedenen Ländern wissen möchte. Vor allem sollte das Buch von denjenigen gelesen werden, die nicht verstehen, wieso Menschen ihre Heimat verlassen und nach Europa/Deutschland kommen, um ein neues Leben in Sicherheit und mit einer Aussicht auf eine positive Zukunftsperspektive zu beginnen. - Christiane F.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
(2.292)Aktuelle Rezension von: _lxrxnx_Christianes Leben hat wohl mehr Tiefen als Höhen erlebt, obwohl sie noch nicht einmal volljährig ist. Man erlebt hautnah wie das trostlose und scheinbar aussichtslose Leben der Kinder in Berlin bzw. der Berliner Gropiusstadt im Drogensumpf endet. Christiane fängt mit 12 Jahren mit Haschisch an, und über Medikamente und andere Pillen dann schlussendlich mit 13 Jahren zum Heroin und wird abhängig. Das Buch schreibt schonungslos und total ehrlich das schockierende Leben eines jungen Mädchens in den 70er Jahren, welches sich mit Prostitution ihre Drogensucht finanziert. Sie führt ein Doppelleben, morgens Schule und abends geht sie mit ihren ebenfalls drogenabhängigen Freunden auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo. Ihre Mutter merkt knapp 2 Jahre lang nichts vom geheimen Leben ihrer Tochter, versucht ihr dann aber aus der Sucht. zu helfen. Hierbei merken die beiden aber, dass auf 10.000 Süchtige nur etwa 1.000 Therapieplätze fallen und die Behörden nicht sonderlich daran interessiert sind den Jugendlichen wirklich zu helfen - oft sind und bleiben sie nur ein hoffnungsloser Fall.
Das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" sollte meiner Meinung nach jeder einmal gelesen haben. Die Jugendlichen der 1970er bzw. 1980er Jahre der Drogenszene bekommen durch Christiane ein Gesicht, bevor sie erst als "Drogentote" in den Zeitungen ihre Runde machen. Man merkt deutlich die Wut die Christiane auf die Gesellschaft verspürt und wie sie versucht ihren Platz in dieser zu finden. Hierbei eckt sie aber immer wieder an und findet für sich eine Lösung - die Welt des Berliner Nachtlebens. Dass ist was sie fasziniert, hier findet sie Freunde und vermeintlich Gleichgesinnte. Schonungslos wird über dieses Leben berichtet und man darf nicht vergessen - es ist nicht fiktiv sondern das Leben von Christiane. Es gab Stellen an denen ich sprachlos vor dem Buch saß und nicht fassen konnte, wie viel ein junges Mädchen durchmachen kann. In der Mitte des Buches findet man Bilder von Christianes Freunden und Jugendlichen aus der Szene. Das Buch hat mich auf mehreren Ebenen bewegt und kann es nur jedem empfehlen. Hierbei sollte man aber beachten dass das Buch wirklich schonungslos und ehrlich das Leben in den 1970er Jahren abbildet, dementsprechend auch die Sprache und die Ausdrücke/Beleidigungen der damaligen Zeit.
- Alan Weisman
Die Welt ohne uns
(187)Aktuelle Rezension von: chipie2909Was wäre die Welt ohne uns? Eine spannende Frage, die sich der Autor Alan Weisman annimmt. Bereits 2007 wurde dieses Werk veröffentlicht und ich muss gestehen, wäre mir dies vor dem Kauf aufgefallen, hätte ich das Werk wahrscheinlich nicht in meinen Besitz gebracht. Zeiten und Forschung ändern sich schnell und mit Sicherheit ist nicht alles brandaktuell, was der Autor zu Papier gebracht hat. Dennoch ist es spannend zu sehen, welche Folgen es hätte, wäre die Spezies Mensch plötzlich weg. Das Buch umfasst einige Bereiche und es wird erörtert, wie denn z. B. die Wälder und das Meer auf den „Wegfall“ der Menschheit reagieren würden. Aber auch die Anorganik wird beleuchtet, wie auch die Auswirkungen auf Atomkraftwerke und noch vieles vieles vieles mehr! Alan Weisman hat einen unterhaltsamen Schreibstil und es macht Spaß, ihm zu folgen. Ebenso beindruckt hat mich, mit welch Leidenschaft er sich dem Thema gewidmet hat. Erkennbar wird dies durch die Vielzahl an Menschen, mit deren Hilfe er dieses Werk schrieb. Dennoch waren mir auch ein paar Dinge zu wissenschaftlich erläutert, weswegen ich ein Sternchen abziehe.
- Waris Dirie
Wüstenblume
(1.558)Aktuelle Rezension von: natalie_words_createWaris Dirie erzählt ergreifend ihre eigene Lebensgeschichte und bietet Einblicke in ein Leben, die man sonst kaum kriegen würde. Das Aufwachsen in einem Nomadenstamm in der afrikanischen Wüste, die grausamen Zeremonien der Mädchenverheiratungen und -beschneidungen und später ihr Alltag als Model haben mich tief beeindruckt und meinen Horizont erweitert. Wie Waris Dirie später ihren Erfolg nutzt, um sich sinnstiftend (und entgegen ihrer ursprünglichen Kultur!) einsetzt, fand ich wunderschön zu lesen. Sie erlebt Unglaubliches und auch viel Gefährliches, sodass man sich direkt fragt, ob die eigenen kleinen Probleme wirklich so schlimm sind. Ich habe dieses Buch in kurzer Zeit durchgelesen und reihe es ein in die mutmachenden Lebensgeschichten starker Frauen.
- Roberto Saviano
Gomorrha
(181)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGomorrha ist ein Sachbuch, so wird es beschrieben und das sollte man auch im Hinterkopf behalten. Es wird an keiner Stelle echte Spannung aufgebaut, dessen sollte man sich bewusst sein, somit kann es sich an manchen Stellen etwas ziehen. Auch die vielen verschiedenen Personen sind durchaus etwas verwirrend. Allerdings war das Buch für mich auch ein sehr interessantes und auch schockierendes Buch, vor allem das Ende hat es noch einmal wirklich in sich, ohne jetzt zuviel verraten zu wollen
- Jon Krakauer
In die Wildnis
(393)Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidelKrakauer untersucht die Persönlichkeit, das Umfeld, die Gedankenwelt Chris McCandless' in seinem Reportageroman "In die Wildnis".
Ist Chris ein Spinner, der sich ohne ausreichende Nahrung, Ausrüstung, Kartenmaterial und Erfahrung allein in die alaskanische Wildnis wagt? Oder sollte er für seinen Versuch, mit so wenig wie möglich allein in der Natur zu überleben, bewundert werden? Diesen Fragen geht Krakauer in etlichen Geschichten, Zitaten und Interviews nach.
Die Thematik setzt unzählige Gedanken in Gang, weshalb ich das Buch empfehle, denn die Auseinandersetzung damit, ob Risikobereitschaft Anerkennung oder Kopfschütteln verdient, ist interessant und individuell.
Persönlich tendiere ich dazu, zu verurteilen, dass jemand sein Leben unvorbereitet und naiv riskiert - und verliert. Chris McCandless verhungert während seines Alaskaabenteuers. Das ist für mich leichtfertig und steht in Kontrast zu seiner Intelligenz und seinem netten Wesen. Aber jeder möge sich sein eigenes Urteil bilden.
- Julia Karnick
Ich glaube, der Fliesenleger ist tot!
(39)Aktuelle Rezension von: Das_LesedingInhalt:
Familie Karnick kauft ein Grundstück und lässt das darauf stehende Haus abreißen um ein neues Haus zu bauen. Der Baualltag wird Rückblickend mit viel Humor geschildert …Schreibstil:
Als freie Journalistin und Kolumnistin weiß Julia Karnick wie man schreibt und seine Leser bei Laune hält. Die Geschichte an sich hat mich tief berührt und ich musste das Buch des Öfteren zur Seite legen, einfach weil ich beim Lesen schon eine halbe Depression bekommen habe – wie kann man diese ganze Schei** nur durchmachen? Auf dieser Baustelle hat ja wirklich nichts geklappt! Ich bin sehr froh, dass der Hausbau (vor über 20 Jahren) bei meinen Eltern ohne einen Mangel funktioniert hat und ich auch im Bekanntenkreis habe ich zwar von Baupannen gehört, aber nie, dass solche Mängel aufgetreten sind. Daher habe ich mich zwischenzeitlich immer wieder gefragt, ob die Dinge wirklich so passiert sind, wie sie denn geschildert wurden. Im Buch steht ganz klar: Ja, alles so passiert! Gruselig und authentisch wird also beschrieben, wie sich die Handwerker verhalten, was nicht klappt und die Folgen dazu. Auch wird nach jedem Kapitel aufgerechnet wie hoch die Baunebenkosten sind und was man dafür bekommt – oder eben auch nicht. Dennoch werden die ganzen Pannen und die Depression der Autorin locker flockig niedergeschrieben, frei nach dem Motto: Wenn du nicht weinen kannst, dann lache.Cover:
Das Cover spiegelt genau das wieder, was das Buch beinhaltet: Alles geht zu Bruch!Fazit:
Für Menschen, welche überlegen zu bauen könnte es ein halber Ratgeber sein „worauf sollte man achten“ und „wo könnte viel passieren“, es kann aber auch sein, dass nach dem Lesen das Bauvorhaben komplett abgebrochen wird, einfach weil man zu viel Angst bekommen kann, wenn man liest was alles passieren kann. Für Leute, welche schon gebaut haben ist dieses Buch eine schöne Lektüre um das eigene Bauvorhaben rückblickend zu betrachten. Alles in allem ist das Buch gut geschrieben und ein schöner Zeitvertreib, daher gebe ich 3 Sterne. Eine Leseempfehlung ist hier wohl schwer zu geben und muss von Fall zu Fall betrachtet werden - Roger Willemsen
Deutschlandreise
(101)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerSein Beobachtungsvermögen ist frappierend. Dazu noch sein Vermögen es in pointierte Sarkasmen zu verpacken. Ein Lesegenuss. - Truman Capote
Kaltblütig
(329)Aktuelle Rezension von: Andreas_TrautweinIch fand das Buch gut geschrieben und gut recherchiert. Ist ja ein wahres Verbrechen gewesen. Truman hat aus dem Mord einen Tatsachenbericht in Romanform verfasst. Sehr interessant, aber leider auch ein wenig langatmig, meiner Meinung nach. Warum Menschen zu Mördern werden kam jetzt für mich auch nicht so klar hervor. Trotzdem deine Empfehlung.
- Stephen King
Stark (Dark Half)
(472)Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff🐦⬛🐦⬛🐦⬛
𝘋𝘪𝘦 𝘚𝘱𝘦𝘳𝘭𝘪𝘯𝘨𝘦 𝘧𝘭𝘪𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳
GEORGE STARK IST BÖSE
Seit Jahren hat Thad Beaumont unter dem Pseudonym George Stark erfolgreich blutrünstige Thriller veröffentlicht. Als das Pseudonym aufgedeckt wird, beschließt Thad, sein Alter Ego umzubringen. Kurz darauf kommt es zu einer Mordserie; unter den Opfern sind jene, die sich an dem symbolischen Begräbnis beteiligt haben. Ist George Stark wieder zum Leben erwacht?
💭
Es war mal wieder Zeit für den nächsten King und schon direkt nach dem Prolog dachte ich mir. „Oh mein Gott, was wird hier noch passieren?“, und ich muss sagen dieses Buch ist wirklich stark.
𝘒𝘦𝘪𝘯 𝘢𝘯𝘨𝘦𝘯𝘦𝘩𝘮𝘦𝘳 𝘡𝘦𝘪𝘵𝘨𝘦𝘯𝘰𝘴𝘴𝘦 - das war George Stark laut Grabsteinaufschrift. Das Pseudonym von Thad, der seine erfolgreichen Bücher nur mit Berol-Black-Beauty-Bleistiften zu Papier brachte.
Schon zu Beginn taucht er in Thads Träumen in seinem schwarzen Toronado auf. Sie seien in Endsville, in dem alle Züge enden. Sein Wunsch: ein neuer Roman.
Thad, ein liebevoller Vater, semi erfolgreicher Schriftsteller mit Schreibblockade und schon immer ein Schussel, hat George schon immer
irgendwie bewundert.
Er hat Lust diesen Roman zu schreiben, jedoch will er es nicht, da er weiß, welche Konsequenzen dies haben wird.
Der Kampf zwischen den beiden beginnt. Physisch, psychisch, mental, telepathisch.
King erschafft hier wieder so genial den Protagonisten und Antagonisten, die unterschiedlicher nicht sein können und doch auch wieder eins sind. Ich mochte dieses Gegenspiel der beiden sehr.
Als dann noch die Sperlinge, als sogenannte Psychopompen, welche als Seelenbegleiter verstorbener Menschen, die diese aus dem oder ins Jenseits geleiten sollen, vermehrt auftreten, erahnt Thad seine Chance.
Der Showdown ist King-typisch rasant und spannend mit einer Priese Übernatürlichem.
Dieser Roman bietet wahnsinnig viel. Tolle Ideen und eine richtig gute Mischung an Psychothriller, Krimi, Action und Horror.
Für mich hatte „Stark“ Parallelen zu „Shining“ vermischt mit „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ und Hitchcocks „Die Vögel“.
Nachdem das Pseudonym von King gelüftet wurde, veröffentlichte er dieses Werk und man stellt sich die Frage: wie viel King steckt in Thad und wie viel Richard steckt in George?
Definitiv eine Leseempfehlung für jeden!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
- Bruno Blum
Der weiteste Weg
(50)Aktuelle Rezension von: Schildi_88
Bruno und Ivonne unternehmen mit ihrer Betty eine Reise durch die verschiedenen Kulturen. Start ist die Schweiz, über Russland, Kasachstan, Indien, Australien, Malaysia, Japan und die Mongolei geht ihre Reise. Es müssen nicht immer Jahre sein, die man herumreist. Bereits in kleinen Trips kann man neue Menschen und Kulturen kennen lernen. Für die beiden Reisenden ist das Wertvollste am Reisen, die Begegnungen mit den Menschen und genau dieses spiegelt sich im Buch wieder. Hauptschwerpunkt liegt hier auf die Beschreibung von Bräuchen, Kulturen und die Geschichte einiger Bauwerke. Der Leser taucht in die Geschichte der einzelnen Länder ein. Hier steht nicht die Anstrengung der Reise im Vordergrund, sondern der Leser wird mit in die einzelnen Länder genommen. Dies ist ein Buch wo jeder noch etwas lernen kann und von seiner eigenen Reise am Ende wiederkommt. Damit das Reisen nicht so schwerfällt befindet sich im Umschlag eine Reiseroute, auf die gerne immer wieder geschaut werden kann. Loslassen, bevor eine Reise beginnt steht das Thema des Loslassens an. Genauso hier im Buch. Es begann mit Träumen, die nun ausgelebt werden sollen. Kurz wird aufgezählt an was alles gedacht werden muss und trotz aller Mühe sind die letzten Tage vor der Abfahrt am Hektischsten. Doch davon lassen sich die Beiden nicht unterkriegen. An einem Frühlingstag geht es mit „Highway to Hell“ von ACDC auf die Reise. Trotz Reisestrapazen geht der Humor in diesem Buch nicht verloren. So treffen die Beiden bereits an den Rheinfällen auf Sikhs. Für Bruno und Ivonne ist es neu gemeinsam zu reisen. Doch sie lernen sich noch besser kennen und festigen ihre Beziehung. Nach den Rheinfällen geht es nach Sankt Petersburg. Hier wird der Leser nicht allein gelassen. Er bekommt genauste Hintergrundinformationen und fühlt sich wie auf einer kleinen Stadttour. Auch die genaue Beschriftung mit Seitenzahl und darunter der Kapitelname ermöglicht eine problemlose Orientierung in dem Buch. Als sehr positiv zu bewerten sind die ausgewählten Bilder und das damit Abwechseln von Text und Bild. Dies ermöglicht ein angenehmes Lesen und gleichzeitig eintauchen in die Kultur. Sehr gelungen sind die genauen Informationen über den Aralsee. Aber auch ein kleines Lächeln wird dem Leser ins Gesicht gezaubert, zum Beispiel S. 34 als das Polizeiauto im Bach landet. Wie kann man am besten die Grenzübergänge überwinden, hierzu lernt der Leser einiges. Auf den folgenden Seiten wird immer wieder deutlich, was für eine Organisation in der Reise steckt. Einziges Manko ist die Bildbeschriftung auf S.90, hier steht rechts und ganz rechts, dies verwirrt den Leser.
Insgesamt ist dieses Buch nur zu empfehlen und bittet seinen Lesern einen Urlaub in verschiedenen Ländern. Sie müssen sich nicht ins Auto setzten. Sondern legen die Füße hoch und begleiten Ivonne und Bruno auf ihrer Reise und werden zugleich Teil davon. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrer Reise. Ich bin so eben wieder angekommen. - Robert Menasse
Don Juan de la Mancha oder Die Erziehung der Lust
(47)Aktuelle Rezension von: Novella_RomanaWenn Hauptfiguren irgendwo zwischen der Suche nach dem Glück und dem Scheitern an der Wirklichkeit angesiedelt sind, fühle ich mich schon einmal abgeholt. Das ist einer der Hauptgründe warum ich zu einem Buch greife. Da spielt die Geschichte nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Wenn Sexualität dann aber noch eines der zentralen Themen ist, gebe ich zu, dass der Reiz höher und höher steigt. Dann kann tatsächlich nur noch die Stilistik dazwischenfunken und damit kommen wir zu den 4 statt 5 Sternen.
Sprachlich zwar clever und eloquent sind die Formulierungen von Menasse oft auf einem Niveau, dessen Intellekt für mich persönlich in der Gesamtheit dann nicht mehr funktioniert. Im Gegenteil wird es mit der Zeit nervig. Vielleicht ist das der Grund warum mir der Roman gegen Ende hin schon ein bisschen langatmig vorkam. Dennoch kann ich ihn empfehlen. Anderen geht es da vielleicht anders.
- Andrea Maria Schenkel
Tannöd
(803)Aktuelle Rezension von: Alexa_KoserZum Buch: Mitte der 50er Jahre wird eine sechsköpfige Familie auf einem abgelegenen Hof erschlagen aufgefunden. Der Mörder konnte nie gefasst werden. Wenn das jemandem bekannt vorkommt, dann liegt es wohl daran, dass die Geschichte von „Tannöd“ eine wahre Begebenheit ist. Die Autorin bietet uns hier in diesem Roman eine mögliche Auflösung, wie diese unfassbare Tat eventuell zustande gekommen ist.
Meine Meinung: Der Schreibstil sowie die Sprache wirken leicht „angestaubt“, was dieses kleine Büchlein sicherlich nicht zu einem Pageturner im herkömmlichen Sinne macht. Auch die vielen katholischen Litaneien tragen nicht unbedingt zu einem flüssigen Lesegenuss bei.
Dennoch fängt die Autorin für mich die Geschichte da auf, wo sie stattgefunden hat. Und das heißt eben auch, in der Sprache des Ortes und die beklemmende, gottesfürchtige Stimmung darf da nicht fehlen. Für mich hat sie es geschafft, eine durchgehend düstere Atmosphäre zu kreieren.
In diesem Roman kommen die einzelnen Dorfbewohner zur Sprache und erzählen aus ihrer Sicht, wie sie die Menschen auf dem Dannerhof in Tannöd wahrgenommen haben. Hier ist natürlich auch viel Tratsch und Klatsch dabei, wie eben auf den Dörfern so üblich. Mit der Auflösung kann ich ganz gut leben. Ich finde, es könnte durchaus so gewesen sein, ohne dass ich mich mit dem echten Mordfall näher beschäftigt habe. Das Stück kann ich mir recht gut auf der Theaterbühne vorstellen.
Mein Fazit: Hier bin ich mal aus meinem üblichen Genre ausgebrochen, es muss ja nicht immer der moderne Thriller sein. Mir hat das Buch ganz gut gefallen, aber länger hätte es nun auch nicht sein müssen! Ob der Erzählstil einem nun liegt oder nicht, muss jeder für sich selber entscheiden!
- Jürgen Osterhammel
Die Verwandlung der Welt
(10)Aktuelle Rezension von: sKnaerzleDas Buch ist vorzüglich, das überlegene Wissen des Autors über jeden Zweifel erhaben, allerdings bleibt der Zweck des Ganzen etwas unklar. Wollte Osterhammel beweisen, dass es möglich ist, eine Globalgeschichte zu schreiben? So ganz ist das nicht gelungen.
Ich werde nur einige unsystematische und völlig subjektive Kommentare geben.
Das Buch ist eine reine Strukturgeschichte, es beleuchtet die Hintergründe, vor denen die menschlichen Handlungen sich abspielen, Die sind dann aber nicht mehr das Thema.
Ich war schon fast fertig, als ich merkte, dass das Buch eher ein Nachschlagewerk ist und nicht dazu gedacht, am Stück gelesen zu werden. Wer also schnell eine Info zu Statistik, Eisenbahn, Hygiene oder fast jedem anderen Thema sucht, wird dank der guten Gliederung sicher schnell fündig und wird dank der globalen Ausrichtung neues erfahren.
Osterhammel verwirft über weite Strecken den Gegensatz zwischen Kolonien und Metropolen, Ausbeutern und Ausgebeuteten, weil die Verhältnisse eben komplizierter sind. Die Organisation einer Stadt konnte zum Beispiel gut oder schlecht sein, dass lag nicht daran, wo sich diese Stadt befand. So fördert er den Gedanken, dass die Menschen eng verbunden sind, mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert und eine ganze Bandbreite von Lösungen gefunden haben, die nicht unbedingt abhängig von Staaten und Kulturen sind. Im Kapitel über Handel und Goldstandard kommt das Thema Ausbeutung dann aber doch.
Um die Stoffmenge zu bewältigen, musste Osterhammel abstrakte Oberbegriffe finden, merkt aber, dass dies den komplizierten Verhältnissen nicht gerecht wird. So muss er ständig relativieren und die wenigen Ausnahmen nennen. So kommt es, dass quasi andauernd von Meji-Japan die Rede ist, von dem man aber (siehe oben, keine Ereignisse) wenig erfährt.
Das Kapitel über Migration fand ich am interessantesten. Hier wurde für mich die Verflechtung der Welt am deutlichsten, wenn sich in Amerika asiatische und europäische Migranten treffen und ganz unterschiedliche Beiträge beim Aufbau der neuen Welt leisten.
Ein Fazit kann ich eigentlich nicht ziehen, weil ich nicht verstanden habe, worauf Osterhammel hinaus wollte. Vielleicht so: Das Buch ist beeindruckend, aber nicht lesenswert.
P.S. (11 Tage später) Jetzt habe ich irgendwo den entschiedenen Halbsatz gelesen. Osterhammel will zeigen, wie die Welt im 19. Jhd. zusammenwuchs.
- David Lagercrantz
Verschwörung
(272)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackDie Trilogie von Stieg Larsson um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist habe ich verschlungen. Lagercrantz ist nicht Larsson, aber das stand auch nicht zu erwarten. Dennoch konnte ich auch dieses Buch kaum aus der Hand legen. Es ist vielleicht weniger düster, weniger bedrohlich, weniger emotional, aber es besticht durch eine hervorragende Stilistik und eine klasse zusammengefügte Story. Und es ist dem Autor aus meiner Sicht gelungen, die wichtigen Charaktereigenschaften der Protagonisten von Larsson zu übernehmen und gekonnt fortzuführen.
Für mich war es auf jeden Fall ein spannendes Wiedersehen mit Salander und Blomkvist, die eine Affäre aufdecken, die sich von der russischen Mafia bis zur NSA in den USA erstreckt und die grandiose Rückkehr Millenniums an die investigativ-journalistische Spitze einläutet.
Wer keinen Larsson erwartet, wird hier sicher nicht enttäuscht. Ich zumindest freue mich darauf, den nächsten Band zu lesen. - Sophie Kinsella
Göttin in Gummistiefeln
(798)Aktuelle Rezension von: ricksEine junge Anwältin, die gerade vor dem großen Karrieresprung steht und alles wie am Schnürchen läuft - bis aufeinmal alles anders kommt. Ihr unterläuft ein folgenschwerer Fehler in der Anwaltskanzlei und sie sieht keinen anderen Ausweg als einfach aufzustehen und zu fliehen! Ihre Beine tragen sie an den Bahnhof und von dort aus geht es in ein kleines idyllisches Käffchen. Dort wird sie verwechselt und bekommt eine Stelle als Hausdame! Sie und Putzen?!
Wir dürfen die Protagonistin dabei begleiten, wie sie erst viel falsch macht und dann viel lernt und aufsaugt. Als kleiner Schussel konnte ich mich wunderbar in die Protagonistin hinein versetzen und die Love Story ist wie das Sahnehäubchen obendrauf!
Immer wieder gerne. :-)
- Lisa Taddeo
Three Women – Drei Frauen
(134)Aktuelle Rezension von: Nicole_SutterIm Buch geht es um drei Frauen, die für die Liebe und Anerkennung alles tun. Dass das Buch im Feuilleton mit Fifty Shades of Grey verglichen wird, kann ich nicht bestätigen, da ich es nicht gelesen habe, aber eines kann ich ganz klar sagen, dass es eine Warnung an alle Frauen sein sollte. Denn keine Frau hat es nötig alles zu tun, um einem Mann zu gefallen. Der Klappentext spricht von Sehnsüchten der Frau. Dies kommt für mich jedoch anders an.
Der Roman ist leicht und flüssig geschrieben und die Sprache lässt einen schnell durch die Geschichten schippern. Sogar eine Art Voyeurismus kann man in dem Buch erkennen, denn auch wenn einem das Gelesene zuweilen Kopfzerbrechen bereitet, so ist man wie in einem Sog und möchte es gerne beenden in der Hoffnung, dass das für die drei Frauen noch gut enden mag und sie am Ende die Liebe bekommen, die sie verdienen und nach denen sie mit aller Macht streben.
Ein lesenwertes Buch, welches erschreckt, aufrüttelt, vielleicht einen Spiegel vorhält, an Grenzen geht und Grenzen überschreitet - weit - sehr weit.
Dass Männer beim Lesen ungläubig den Kopf schütteln und Frauen wissend nicken, das hoffe ich jedoch nicht – zumindest nicht das Letztere.
- Rüdiger Frank
Nordkorea
(9)Aktuelle Rezension von: BluevanMeerRüdiger Frank ist Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens an der Universität Wien und Vorstand des dortigen Instituts für Ostasienwissenschaften. Geht es um Nordkorea, ist er einer der prominentesten deutschsprachigen Experten. Der gebürtige Leipziger studierte bis kurz nach dem Mauerfall in Ostberlin Koreanistik bei Helga Picht, einer ausgewiesenen Nordkoreakennerin, die unter anderem bei Treffen zwischen Honecker und Kim Il-Sung als Übersetzerin dabei war. Durch die guten Kontakte von Picht, durfte Frank 1991/1992 für ein Auslandssemester nach Pjöngjang an die Kim-Il-Sung-Universität reisen, weil es Absprachen zwischen der DDR und Nordkorea zum Austausch von Studierenden gab, die auch nach dem Mauerfall noch gültig waren. Seitdem war Frank mehrfach in Nordkorea und seine Beobachtungen fließen auch immer wieder in das Buch mit ein. Er schreibt selbst, dass er als ehemaliger DDR-Bürger vom Mauerfall überrascht war – deshalb versucht er sich mit Vorhersagen zur Entwicklung des Landes zurückzuhalten.
Man braucht schon ein dickes Fell, wenn man sich über Nordkorea äußert, denn unabhängig vom politischen Lager und dem tatsächlichen Wissen scheint so gut wie jeder eine feste Meinung dazu zu haben. Eine differenzierte Haltung wird oft heftig abgelehnt. Das Land hat gefälligst schwarz und weiß zu sein. (S.12)
Das diese Schwarz-Weiß-Schablone auf ein so komplexes Land nicht immer ohne Weiteres passt, versucht Frank in seinem Sachbuch darzustellen. Er nähert sich dem Phänomen Nordkorea auf etwas über 400 Seiten ziemlich anschaulich und versucht in neun differenzierten Kapiteln auch die (zum Teil auch paradoxen) Entwicklungen des Landes zu analysieren. Zum einen beschreibt Frank die spezielle nordkoreanische Ideologie die dem politischen System zugrunde liegt, er beschreibt die Wirtschaft des Landes und welches Reformpotenzial er unter Kim Jong-un tatsächlich sieht. Dieses Kapitel hat mich besonders überrascht, denn anders als ich anfänglich gedacht habe, deuteten sich zumindest seit den 2000 Jahren vorsichtige Änderungen innerhalb des Systems an, gerade wenn man sich die wirtschaftliche Entwicklung ansieht. Nun ist Frank Experte für wirtschaftliche Fragen und wahrscheinlich beschreibt er deswegen auch in einem ganzen Kapitel den Aufbau und das vorläufige Scheitern einer Sonderwirtschaftszone zwischen Nord- und Südkorea, das war mir etwas zu lang. Zudem ist das Sachbuch im Januar 2017 in der aktualisierten Auflage erschienen, die seit dem andauernden Raketentests oder das angespannte Verhältnis zu den USA wird nur am Rande gestreift. Zum anderen, ergänzt Frank immer wieder Erlebnisse und eigene Beobachtungen von seinen Reisen nach Pjöngjang, die mir besonders gut gefallen haben. Ein Kapitel widmet sich zum Beispiel ganz dem Arirang, eine Art jährlichen ideologischem Massenspektakel zur Feier des Landes, das Frank besuchen konnte. Weiterführende Literaturhinweise (die man nicht vernachlässigen sollte) sind auf 30 Seiten Anmerkungen enthalten.
Allein im Jahr 1987 gab es 1,3 Millionen Besuche von DDR-Bürgern in der BRD und Westberlin. Die Zahl der Nordkoreaner, die legal Südkorea bereist haben, kann man an wenigen Händen abzählen. (S. 353)
Frank hat da einen deutlich differenzierteren Blick und mehr Möglichkeiten, das Land zu betrachten. Besonders gefallen haben mir die ersten Kapitel, in denen der Wissenschaftler auf typische koreanische Traditionen und geschichtliche Entwicklungen des Landes (die Erfahrungen der japanischen Kolonialisierung und die damit einhergehende Unterdrückung der eigenen Sprache und der erzwungenen Verehrung des japanischen Kaisers als Gott; der Koreakrieg), sowie die Verbindungen zum totalitären Regime eingeht. Der Personenkult um Kim Il-sung und seinen Sohn Kim Jong-il geht sogar so weit, den beiden übernatürliche Fähigkeiten zuzusprechen; von Wunderheilungen und hellen Sternen bei der Geburt des Sohnes, sowie aufsteigenden Kranichen (wichtige Symbole im Konfuzianismus) sind da die Rede.
Die in Schulzeugnissen an oberster Stelle gelisteten fünf Schulfächer sind „Revolutionäre Aktivitäten des Großen Führers Generalissimo Kim Il-Sung“, „Revolutionäre Geschichte des Großen Führers Generalissimo Kim Il-Sung“, „Revolutionäre Aktivitäten des Großen Führers General Kim Jong-il“, „Revolutionäre Geschichte des Großen Führers General Kim Jong-il“ und „Revolutionäre Geschichte der antijapanischen Heldin Mutter Kim Jong-suk.“ (S.62)
In Nordkorea verbindet sich eine Vielzahl ideologischer Strömungen, die sich mit dem Begriff „Kimilsungismus-Kimjongilismus“ zusammenfassen lassen. Was erst einmal total absurd klingt, erklärt Frank mit dem Verweis auf Konfuzianismus und dem Glaube an das Kollektiv und der Notwendigkeit eines Führers, der das Kollektiv leitet, wodurch der Mensch „Herr über alles“. Es ist sehr interessant zu lesen, wie Frank diese spezielle nordkoreanische Haltung als „frontale[n] Angriff auf Marx“ (S.98) deutet, der immerhin an eine Art „Naturgesetz“ der menschlichen Gesellschaft und ihrer Entwicklung glaubte. Auch wenn ich für einige Kapitel ein bisschen länger gebraucht habe, waren diese grundlegenden Erklärungen der Organisation der nordkoreanischen Gesellschaft sehr spannend zu lesen.
Gut finde ich auch, dass Frank keinesfalls zu wissenschaftlich schreibt, sondern durchaus für die interessierten Leser*innen. Ihm gelingt es, immer wieder eigene Anekdoten und Erlebnisse seiner Reisen einfließen zu lassen. Zudem macht er sehr klar deutlich, welche Gerüchte über Nordkorea ins Reich der Mythen gehören, scheut sich aber auch nicht, zuzugeben, dass viele Insiderinformationen über das Land auch von ihm nicht überprüfbar sind. Insgesamt hätte ich mir ein paar konkretere Einblicke in das Leben der „normalen“ Menschen gewünscht, allerdings bekommt man diesen Einblick gut durch Barbara Demicks Buch und Frank ist eben Professor für Gesellschaft und Wirtschaft und hat deswegen auch einen klaren Fokus auf wirtschaftliche Entwicklungen, die ich aber dennoch sehr spannend fand. Außerdem gefällt mir gut, dass Frank versucht eine für uns so unbegreifliche Gesellschaft, die so häufig parodiert wird, weil man sich die Absurditäten des Alltags einfach nicht vorstellen kann, ein wenig begreiflicher zu machen. Ich lese selten Sachbücher, aber wenn ihr euch für Nordkorea interessiert, bekommt ihr mit diesem Buch einen wirklich gelungenen und gut zu lesenden Einblick in dieses abgeschottete Land.
- Catherine Shepherd
Der Puzzlemörder von Zons: Thriller
(181)Aktuelle Rezension von: scouterIn Zons im Jahre 1495 geht ein Mörder um, der der Stadtwache großen Kummer macht. Er geht nach einem Code vor, den sie nur schwerlich entschlüsseln können. Er bringt mehrere Frauen um und auch Bastian Mühlenberg wird bei einem Kontakt schwer verletzt, doch sie sind ihm und seinem Code auf der Spur. In der Gegenwart will die Journalistik Studentin eine Reportage über den Puzzle Mörder von Zons schreiben. Je tiefer sie in die Materie eintaucht, um so mehr kommt sie dem Code auf die Spur, Das ist auch nötig, da es auch in der Gegenwart einen mysteriösen Killer gibt, der Meschen ermordet. Kommissar Oliver Bergmann nutzt die Recherchen der Studentin, um den Mörder auf die Spur zu kommen.
„Der Puzzlemörder von Zons“ von Catherine Shepherd ist der erste Krimi aus der Zons- Krimi Reihe. Es ist ein Krimi der eigentlich in zwei Zeitzonen spielt, im Jahr 1495 und in der Gegenwart. Die Figuren ähneln sich, jedenfalls die Hauptcharaktere. Da ist der Böse aus der Vergangenheit, der viele Morde begeht und in der Zeit auch mit einem nachvollziehbaren Motiv. Der Gegenpart in der Vergangenheit ist der Hauptmann der Zonser Stadtwache Bastian Mühlenberg, der den Mörder stellen will und alles unternimmt, auch in die Heimatstadt des Mörders zu Reiten, um seinem Motiv auf die Spur zu kommen. Er erkennt einen Code und der Besuch in der Heimatstadt hilft ihm näher an den Mörder heranzukommen. In der Gegenwart trifft der Kriminalkommissar Oliver Bergmann auf den Mörder. In die Gegenwart hat die Autorin noch die Studentin Emily als verbindendes Glied zwischen Gegenwart und Vergangenheit eingebaut. Sehr ungewöhnlich, aber ein Spannungselement, das seines gleichen sucht. Das Springen zwischen den Zeiten erhöht die Spannung. Der Spannungsbogen entwickelt sich bis zum Ende in Form eines Puzzles und das fehlende Puzzleteil, wie auf dem Cover treffend abgebildet, kann zum Ende an seinen Platz gelegt werden.
Ein sehr gut erzählter Krimi, der mir auch durch die beiden Zeitzonen sehr gut gefallen hat.
- Andreas Pehl
Sehnsucht Italien
(14)Aktuelle Rezension von: EvelynMDie akustische Reise „Sehnsucht Italien“ führt den Hörer von Venetien im Norden über Florenz, Rom und Neapel bis weit in den Süden auf die Insel Sizilien, begleitet von Hintergrundgeräuschen, Musik oder den Stimmen von Italiener/innen, garniert mit Kochrezepten und kleinen Anekdoten. Abseits der Tourismusströme kann man sowohl in die italienische Kultur als auch die kulinarischen Genüsse den herrlichen Landes eintauchen. Die ganz unterschiedliche Gestaltung der Geschichten und Stimmen machen das Hören sehr abwechslungsreich und besonders interessant. Der Hörer sollte die Reise allerdings in kleinen Abschnitten genießen, um sich die Landschaft, die Menschen, die Städte und Dörfer und auch die Gerüche vergegenwärtigen zu können. Zudem schweifen die Gedanken sonst gerne ab und man überhört die eine oder andere Begebenheit. Durch „Sehnsucht Italien“ werden vergangene Epochen lebendig, Geschichte neu entdeckt und das dolce vita kommt auch nicht zu kurz. Ich bin begeistert von dem ausführlichen Bericht über das „Casa Verdi“ – die Idee, einen Altersruhesitz für Künstler (Sänger/innen, Musiker/innen, Komponisten) zu schaffen, finde ich wunderbar. So bleibt nicht nur das Andenken an Verdi erhalten, sondern die „pensionierten“ Künstler/innen können ihren Erfahrungsschatz auch an die Studierenden weitergeben. Bei der Reportage über Friaul und Piemont ist mir das Wasser im Munde zusammengelaufen, als ich von den vielen Leckereien und nicht zuletzt vom Wein hörte. Mit den Geschichten um Don Camillo und Peppone von Guareschi bin ich aufgewachsen. Als Kind habe ich diese alten Schwarzweißfilme gerne gesehen und über die ständigen Streitereien zwischen den beiden Italienern herzhaft gelacht - ist mir doch durch meine italienische Verwandtschaft das Temperament der Südländer wohl bekannt. Ich möchte nicht alle Geschichten und Stationen vorwegnehmen und schließe nun mit meiner Meinung zum Hörbuch ab. Das Hörbuch „Sehnsucht Italien“ ist mein erster akustischer Reise- und Geschichtsführer überhaupt und hat mir sehr gut gefallen. Ich bin überrascht, dass es möglich ist, nur durch das Hören einen Eindruck von einem „fremden“ Land zu bekommen. Gut, ich war schon in Venedig und Florenz, in Südtirol habe ich bereits als Kind so manchen Berg erklommen und ich bin im Lago Maggiore geschwommen und habe den Gardasee entdeckt – doch das sind nur Bruchstücke dieses wunderbaren, abwechslungsreichen Landes. Mit geschlossenen Augen habe ich den teils spannenden und mir völlig unbekannten Themen gelauscht. Die kleine Broschüre und die Landkarte runden den Hörgenuss wunderbar ab. Die nummerierte Landkarte hilft, die Orientierung nicht zu verlieren und sich in den Regionen zurechtzufinden. Zum Schluss ist sie da: die Sehnsucht nach Italien! - Alexandra Potter
Ein Mann wie Mr. Darcy
(264)Aktuelle Rezension von: WoerterkatzeKlappentext:
Emily hat die Nase voll von Männern, die entweder inakzeptabel sind, Angst vor Beziehungen haben oder noch bei Mama wohnen. Dabei will sie doch nur einen netten, gut aussehenden Mann mit Charme und Manieren. Ist da denn so schwer zu finden? Im wahren Leben anscheinend schon. In der Phantasie jedoch hat Emily ihren Traummann längst gefunden: Mr. Darcy aus Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“.Inhalt:
Die New Yorkerin Emily ist ein hoffnungsloser Fall was Beziehungen angeht. Immer wieder trifft sie den falschen Mann, keiner ist wie ihr Traummann Mr. Darcy. Emily arbeitet in einer Buchhandlung und ihre Angestellte und Freundin Stella möchte sie über Weihnachten mit nach Mexiko nehmen. Aber da möchte Emily nicht mit und um dies nicht deutlich sagen zu müssen, sagt sie, dass sie schon eine Reise gebucht hat. Und da sie nun Nägel mit Köpfen machen muss, bucht sie eine Literaturreise nach England – genauer eine Jane Austen Literaturreise. Einmal in England angekommen, stellt sie fest, dass nur ältere Damen ihre Begleiterinnen sind und ein unmöglicher Londoner Journalist, der einen Artikel über Mr. Darcy den Romanhelden von Jane Austen schreiben soll und dafür die Damen befragen soll. Dieser Journalist ist Emily direkt unsympathisch und so nimmt die Geschichte a la Stolz und Vorurteil seinen Lauf.Meinung:
Alexandra Potter hat einen sehr locker, flockigen Roman in Anlehnung an Stolz und Vorurteil geschrieben. Wer vorher nicht das Original gelesen hat, für den birgte dieses Buch viel neues. Den Kennern von Stolz und Vorurteil sind im Zweifelsfalle sehr schnell die Parallelen aufgefallen. Aber Alexandra Potter hat sich etwas einfallen gelassen, sie hat immer wieder Begegnungen von Emily mit der Romanfigur von Jane Austen, Mr. Darcy, eingebunden. Mir hat das Buch trotz der Kenntnis von Stolz und Vorurteil sehr gut gefallen. Man taucht einfach in eine andere Welt ein und vergisst die Zeit um sich herum.