Bücher mit dem Tag "reinhard"
11 Bücher
- Sabine Ebert
Der Fluch der Hebamme
(228)Aktuelle Rezension von: LesebesessenMeinung:
Historischer Roman, mit sorgfältig recherchierten historischen Details. Sehr lebendig und bildhaft geschrieben, wird der Leser in das 12. Jahrhundert zurückversetzt. Die Charaktere von Marthe, Lukas bleiben unverändert gut. In diesem Band treten zusätzlich Albrecht und seine Kumpane als die Verkörperung der menschlichen Abgründe, sowie Clara, Reinhard, Thomas (Sohn von Marthe) sowie Roland (Sohn von Raimund) in den Vordergrund sowie unzählige andere Namen. Und natürlich der erneut fehlgeschlagene Kreuzzug mit allen seinen Gewalttaten und der höchst fragwürdigen Rechtfertigung durch die Kirche. Sabine Ebert hat es wieder einmal geschafft sehr gut die damalige Zerstrittenheit auf allen Ebenen des Adels herauszuarbeiten, etwas unter dem vor allem das „einfache“ Volk zu leiden hatte. Ich jedenfalls weine diesem ehemaligen Adelsstand keine Träne nach, im Gegenteil.
Fazit:
Historischer Roman, sorgfältig recherchiert, fesselnd und kurzweilig erzählt: fünf Sterne.
- Wolf Haas
Der Brenner und der liebe Gott
(153)Aktuelle Rezension von: TheSaintTotgeglaubte leben länger... wie der Leser feststellen muß: Simon Brenner starb nicht am Ende seines letzten Falles. Denn in dieser Geschichte fristet der perspektivlose durchaus lebendige Simon Brenner sein Dasein als Privatchauffeuer der wohlhabenden Familie Kressdorf. Er kutschiert die kleine Tochter der Familie zwischen dem Vater in München, der Mutter in Wien und dem gemeinsamen Domizil in Kitzbühel hin und her. Während all der langen Autostunden entwickelt sich eine herzliche Freundschaft zwischen dem in Beziehungsfragen nicht gerade erfolgreichen Mann und dem kleinen Mädchen. Als Brenner eines Tages an einer Tankstelle stoppt und Schokolade für Helena kauft, wird sie aus dem Wagen entführt. Da ist der Brenner nicht nur das Mädel los... auch seinen Job.
Von seinen Ex-Kollegen bei der Kripo schnell als Verdächtiger behandelt, ist Brenner nicht nur an der Wiederfindung des Mädchens interessiert, sondern auch an der Reinwaschung seines Namens. Das Umfeld der Familie Kressdorf bietet guten Nährboden für Widersacher: Helena's Mutter ist Leiterin einer Abtreibungsklinik, die es mit fundamentalistischen Christen zu tun hat und der Vater ist ein Bauunternehmer mit einem Riesenprojekt rund um das Wiener Pratergelände. Während der Ermittlungen tauchen einige Ungereimtheiten in der Familie und im Umfeld auf... unter anderem erscheint die Vaterschaft dubios. Brenner's Suche nach Helena sorgt für einige Todesfälle und führt den Antidepressiva schluckenden Detektiven in aufhellende romantisch-sinnliche Gefilde mit einer Südtirolerin...
Wolf Haas begann 1996 mit den Geschichten um den Privatdetektiven Simon Brenner... 2003 erweckte er am Ende des Romans "Das ewige Leben" den Eindruck, eine Pistolenkugel hätte ihn hinweg gerafft. Aus sollt's sein mit dem Brenner. Doch die Leserschaft und der Verlag ließen wohl nicht locker und so betritt die nicht wirklich im Leben erfolgreiche Figur in dieser 2009 erschienenen Geschichte neuerlich die mit Leichen und schrägen Figuren gespickte Krimibühne. Der Autor schafft in seiner ganz eigenen - sich leider auch schnell abnützenden und somit beinahe lästig werdenden - Art eine originelle und unterhaltsame Geschichte, die uns von einem bauernschlauen Erzähler, der sich schon mal direkt an den Leser wendet, nähergebracht wird. Diese Figur - zweifelsohne der Star des "Brenner'schen Universums" - berichtet in holpriger Manier und in aufs Wesentliche reduzierten Sätzen eine durch Beobachtungsgabe und gelungene Skizzierung des Österreichischen mit all den Stärken und Schwächen entwickelte Krimigeschichte von nun nicht gerade überwältigender Tragweite. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und die Abnützungserscheinungen desselben bis zum Schluss kosten einige Sternchen.
Die Leserschaft scheint nicht nur den Simon Brenner zu mögen, sondern auch diesen unnachahmlichen nicht tot zu kriegenden Erzähler... mittlerweile sind zwei weitere Romane erschienen.
- Paulus Hochgatterer
Die Süße des Lebens
(46)Aktuelle Rezension von: mariameerhabaMir ist nicht verständlich, wie dieses Buch den deutschen Krimipreis gewinnen konnte. Wie irgendwer der Meinung war, dass dieses Buch lobenswert wäre. Ich kann nicht glauben, dass ein Verlag das wirklich rausgebracht hat und dass ich für diesen Müll zwölf Euro ausgegeben habe.
Es ist ein Krimi, der einen brutalen Anfang hat, das wirklich interessant war. Es gab Polizeiarbeit, Zeugenbefragungen und Beweismittelsicherung, doch der ganze Fall löst der Kommissar dadurch, dass er nach zwei Wochen einen Namen auf der Tafel entdeckt, den er vorher überlesen hat. Er hat es überlesen! Überlesen! Der verdammte Name des Täters stand auf der Tafel und der gewissenhafte Kommissar hatte das Pech, den Namen zu überlesen und plötzlich wurde der Mord aufgeklärt. Und ich musste mir die ganze Zeit irgendeinen Blödsinn lesen, der mit dem Fall überhaupt nichts zu tun hat und auch gar kein Gewicht besitzt. Ich hätte bloß die ersten dreißig Seiten lesen und danach die letzten zwanzig Seiten und ich hätte nichts verpasst. Absolut nichts!
Alles, was dazwischen ist, ist bloß da, um die Seiten aufzufüllen und verdammt, das ist so viel! Es tauchen echt viele Figuren auf, deren Lebensgeschichte in ihren ganzen Facetten erzählt wird, um dann spurlos wieder aus der Geschichte zu verschwinden, ohne einen bleibenden Eindruck auf den Mord zu hinterlassen.
Der Autor bringt Kinder ins Spiel, zersetzt ihre Psychologie und verwendet das für einen Effekt, der nicht aufblühen kann, weil bei so vielen Figuren dieser Effekt untergeht und sogar als sich eine Polizistin über die Verletzung eines Kindes aufregt, sogar als sie zusammenbricht und nach Mitleid schreit, wirkt alles plastisch, aufgedruckt, vor allem Falsch. Es gelingt dem Autor nicht, mit Kindern Gefühle auszulösen und wenn ein Autor mit dieser einfachen Methode nicht dazu in der Lage ist, dann versagt er in meinen Augen.
Dann sind die Dialoge ineinander geschrieben. Mit Absätzen geht der Autor so gierig um, als wollte er Seiten sparen. Stattdessen schadet er mit riesigen Absätzen dem Lesefluss und dem Leserspaß und die Dialoge gehen in den ganzen Ecken und Kanten der Geschichte unter, weil ich oft nicht in der Lage war, den Dialog der passenden Figur zu zuordnen. Hinzu kommen die vielen abgehackten Sätze, die stichwortartig aufgebaut sind und dafür sorgen, dass sich keine Nähe zu den Figuren aufbauen.
Der Arzt taucht irgendwann auf und ich dachte, er würde eine große Rolle spielen, ein Held werden, bei der Mordermittlung helfen, denn schlussendlich erfahre ich echt viel von seinem langweiligen Leben, doch auch er ist nur da, um Seiten zu füllen. Es sind einfach so viele bla-bla-bla-Sätze, die einen mit unnützen Informationen und Handlungen überschütten, aber im späteren Verlauf eben keine Rolle spielen, als würde sich der Autor über seine Leser lustig machen. Als hätte der Autor einfach alles aufgeschrieben, was ihm so in den Sinn kam, weil er es für spannend hielt.
Man erlebt einen Mord, einen grauenhaften Mord, der für Spannung sorgt und ich dachte der Spannungsbogen würde langsam angespannt werden. Als ich bei Seite 100 angelangt bin, gab es nichts von Spannung. Es heißt ja, man reden um den heißen Brei, aber dieser Autor redet nicht drum herum, sondern nimmt eine völlig andere Richtung und versucht gewaltsam dem Leser nicht über den Mord Nachdenken zu lassen.
Da wird so sehr ins Detail gegangen mit Randinformationen, die gar keine Rolle spielen. Der Spannungsbogen zerbricht auf fast jeder Seite und macht das Lesen zu einer richtigen Qual.
Sex wird als Koitus beschrieben, als wenig routiniert und mit einem einzigen Gedanken dazwischen: "das sind die wunderbarsten Brüste der Welt." Noch plumper hätte er den Akt nicht beschreiben können.
Wenn der Kommissar an seine Tochter denkt, denkt er bloß, sie wäre fett, unförmig, irgendein Gemüse. Er denkt nicht über ihre Persönlichkeit nach, über ihre Erfolge oder Misserfolge, über ihre Zukunft, sondern beschränkt sich auf ihr Aussehen, fixiert sich daran und so einer soll mir sympathisch werden? So einer bekommt die Hauptrolle und ich soll mit ihm mitfühlen?
Ich war wirklich neugierig darauf, wie er das Buch abschließt, wie er den Fall löst, wie er all diese Informationen verarbeitet. Er schafft es nicht. Das Ende ist wie ein Schlag ins Gesicht, ein gehobener Mittelfinger, der aus dem Nichts auftaucht und einem in diese Nase gebohrt wird. Nichts von all den Informationen hat eine tragende Rolle. Keine der Figuren ist wirklich wichtig. Wieso muss ich so viel über einen Kinderpsychologen lesen, wenn es im späteren Verlauf sowieso keine Rolle spielt? Wenn die ganze Polizeiarbeit sich darauf beschränkt, dass die hochgelobten Kommissare nicht in der Lage sind, eine verdammte Tafel zu lesen und irgendwann am Schluss einen Namen entdecken, als wäre er nie dort gewesen.
Das Buch ist schlecht. Schlecht geschrieben, schlecht erzählt und mit einem Spannungsbogen, der sich nicht spannt. Alles, was der Autor macht, ist zwischen den Mord und der Aufklärung irgendetwas zu schreiben, um so die gewünschte Anzahl an Seiten zu erreichen, wobei er das auch nicht wirklich gut kann. Gefühle werden nicht erzeugt, eine Atmosphäre gibt es nicht, die Figuren bleiben plastisch und größtenteils unbedeutend, die Bilder zerbrechen an den holprigen Sätzen, die eindeutig von der Feder eines Amateurs stammt. Er kann nicht schreiben. Er kann das eindeutig nicht und das er auch noch dafür belohnt wird, ist bloß peinlich. Immerhin habe ich durch das Buch gelernt, dass der deutsche Krimipreis ein absoluter Witz ist.
- Ingrid Noll
Röslein rot
(130)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Manchmal weiß man genau, wie man sich richtig verhalten sollte, und handelt trotzdem ganz anders.‘ (Seite 57)
Annerose lebt zusammen mit ihrem Mann Reinhard und ihren beiden Kindern in einem alten Fachwerkhaus, verbringt ein oft ödes Leben zwischen Hausfrauentätigkeit und Buchhaltung für das Architekturbüro ihres Mannes. Doch wann immer sie Zeit hat, malt sie und versenkt sich in die Betrachtung von barocken Stillleben.
Doch dann wird ihr Leben auf einmal sehr aufregend: Eine Nachbarin stellt ihrem Mann nach, entwickelt einen Liebeswahn, dann tauchen alte Studienkolleginnen von Reinhard auf, auf die sie mit Eifersucht reagiert, und Anneroses Leben gerät immer mehr durcheinander.
Ich habe viele Jahre im Rhein-Neckar-Kreis gelebt, und in meinen ersten Jahren in der Region habe ich sehr gerne und oft Bücher von Ingrid Noll gelesen, bin mit ihr an Orten gewesen, die ich auch in der Realität kannte, habe mich stets sehr unterhalten gefühlt. Irgendwann habe ich aufgehört, Nolls Bücher zu lesen, aber aktuell zieht es mich wieder zu ihren Kriminalromanen, und ich habe Lust, in Erinnerungen an Weinheim etc. zu schwelgen.
‚Röslein rot‘ liest sich recht unterhaltsam, weist aber deutlich weniger Lokalkolorit auf als andere Bücher Nolls. Auch fiel mir der Einstieg in den Roman ungewohnt schwer, Noll konnte mich lange nicht fesseln, aber mit Auftreten der erotomanen Nachbarin hat sich das geändert. Hier ist Noll eine überzeugende Schilderung gelungen und hatte mich damit endlich am Haken.
Alles in allem hat mich das Buch vom täglichen Stress abgelenkt und hat mir die Lektüre Freude gemacht, auch wenn ich finde, dass es das bisher schwächste Buch ist, das ich von Noll gelesen habe. - Reinhard Lakomy
Der Traumzauberbaum
(4)Aktuelle Rezension von: LesesummDer Traumzauberbaum, Audio-CD
von Reinhard Lakomy Monika EhrhardtInhalt - CD Angabe:
Im Traumzauberbaum wohnen zwei kleine Waldgeister: Waldwuffel mit dem grünen Schwänzchen und das allerliebste Moosmutzel. Mit einer Stimmgabel geistern sie durch die zauberhafte Geschichtenlieder-Welt der bunten Traumblätter. Als die beiden dabei aber die blauen Blätter mit den Regenträumen abreißen, kommt es zu einer Katastrophe ...
Was soll ich sagen, zwei süße kleine Waldgeister. Nur Blödsinn im Kopf und lange schlafen natürlich nicht zu vergessen. Da steckt schon mal der Zeh vom Einen in der Nase des Anderen. Die Stimmgabel ist im Dauereinsatz und dann sind da plötzlich noch schwarze und blaue Traumblätter. Das Schwarze wird ganz ausversehen angestimmt und was da für ein Lied rauskommt, kann man sich schon fast anhand der Farbe denken. Bei den blauen Blättern handelt es sich natürlich um Regenblätter. Leider mögen Moosmutzel und Waldwuffel keinen Regen und machen die größte Dummheit überhaupt. Zack eins und noch eins und da ist ja auch noch eins....und dann sind fast alle Blätter ab, die Regen bringen könnten und das Bächlein.....ja, das Bächlein versiegt und der Traumzauberbaum hat kein Wasser mehr!
Wie die Geschichte ausgeht? Hört es Euch an.
Fazit: Damit begann alles und die Geschichten um den Traumzauberbaum fanden schon viele, viele Kinder und auch Erwachsene die sich dafür begeistern konnten und immer noch können! Geschichtenlieder zum sofort mitsingen und spätestens nach dem zweiten bis dritten Anhören kann man diese auswendig. Kleine Lehren sind meistens auch mit versteckt und werden so den Kindern nahe gebracht auf eine schöne Art und Weise! Bei mir gibt es immer wieder 5+ Sterne für diese tollen CDs!!
© by Lesesumm auf LB/Lesejury/Buchboutique/Vorablesen/mojoreads/mehrBüchermehr.... auf WLD?
- Reinhard Lakomy
Der Traumzauberbaum 2, 1 Audio-CD
(2)Aktuelle Rezension von: LesesummDer Traumzauberbaum 2, 1 Audio-CD
von Reinhard Lakomy Monika EhrhardtInhalt - CD Angabe:
Auf die Geschichtenlieder-Traumblätter hat es die wilde Traumlaus Agga Knack mit ihrer Bande abgesehen. Wie schön ist es doch, sich in den Blättern zu verstecken und Löcher in die Träume zu fressen! Aber auf einmal kann man durch die Löcher hindurch die dunkel-munkel Nachtalben Tarn und Kappe sehen. Was machen die im Traumzauberwald?
Die freche Agga Knack und Ihre wilde Lausebande. Nichts machen Sie lieber als Löcher in die Traumblätter zu fressen. Aber auch Agga möchte gern ein wenig geliebt werden und sitzt vorm Nest von Waldwuffel und Moosmutzel. Ein Streit bricht aus in dem es nur noch heißt "Das ist mein Wuffel" " Nein meiner". Jedoch wird das bald nur noch ein kleines Problem sein, denn zwei fiese Nachtalben sind im Traumzauberwald unterwegs. Tarn und Kappe versuchen wieder einmal den Waldbewohnern das Geld für einen Schwindel aus der Tasche zu ziehen...."Wir wollen nur Ihr Bestes, Wir wollen nur Ihr Geld" sagen Sie und das für Seifenblasen!
Was alles noch passiert und wie der Versuch die Waldbewohner zu betrügen ausgeht sollte man sich genau anhören.
Ich möchte hier schon einmal anmerken, dass Agga wirklich frech ist und auch genau solche Ausdrücke zum Teil verwendet! Allerdings muss man Sie doch irgendwie auf Ihre Art lieb haben! Schließlich kümmert Sie sich um alle Findelläuse und versorgt diese auf Ihrem Kahn.
Fazit: Spannend, ein klein wenig frech und vorlaut aber es ist auch wieder viel zum mitnehmen, aus den Geschichten, dabei! Mitsingen ausdrücklich erlaubt!
© by Lesesumm auf LB/Lesejury/Buchboutique/Vorablesen/mojoreads/mehrBüchermehr.... auf WLD?
- Daniela Noitz
Adele feiert Begräbnis (Kurzgeschichte, Krimi) (Die 'booksnacks' Kurzgeschichten Reihe)
(23)Aktuelle Rezension von: PMelittaMAdele hat Angst davor, bei ihrem Begräbnis eine schlechte Figur zu machen, also zieht sie es vor, ihre Beerdigung selbst zu planen und zu inszenieren.
Booksnacks sind Kurzgeschichten und sollen kurze Wartezeiten überwinden helfen. Endlich habe ich einmal wieder einen gelesen, und dabei auch einen Glückstreffer gelandet, denn „Adele feiert Begräbnis“ ist äußerst gelungen, vor allem, wenn man, wie ich, böse Pointen mag. Alleine die Thematik gibt ja bereits die Richtung vor, man kann sich vorstellen, dass man es hier mit einer schwarzhumorigen Geschichte zu tun bekommt. Dennoch habe ich mit dieser Pointe nicht gerechnet, sie passt aber wunderbar als Abschluss dieser skurrilen Erzählung.
Gerne vergebe ich volle Punktzahl und eine Leseempfehlung an alle, die skurrile Geschichten und schwarzen Humor mögen.
- Reinhard Lakomy
Mimmelitt, das Stadtkaninchen
(1)Aktuelle Rezension von: LesesummMimmelitt, das Stadtkaninchen, 1 Audio-CD
von Reinhard Lakomy Monika EhrhardtInhalt - CD-Angabe:
Das gewitzte Stadtkaninchen Mimmelitt ist einem quietschenden Geheimnis auf der Spur. Der große graue Kater Leopold in seiner Wurst-Bude unter den Stadt-Bahn-Bögen hat es auch gehört: ein schauerliches Getöse, sicherlich ein Eisengeist! Leopold verzieht sich und lässt das "Hasileinchen" allein in der Sternfunkelnacht. So treffen sie aufeinander, um Mitternacht, Mimmelitt und der schreckliche Eisengeist. Nach dem unheimlichen Crash stellt sich heraus, der Eisengeist ist ein alter Wetterhahn, Ritter Adelbert von rostigem Eisen. Sein Dach gibt es nicht mehr. Wo soll er hin? Im Kaninchenbau wird es zu eng, und dieses Quietschen ... Aber da ist die schwarze Lok und Max, der Schaufelbagger und der lange Hannes, der Kran. Am Morgen sieht die Welt ganz anders aus für den Ritter Adelbert, den Wetterhahn, sehr ehren-wert.
Eine poetisch-komische Geschichte darüber, dass nicht alles auf den Müll gehört, was alt ist. Manchmal fehlt nur ein bisschen Schmieröl, ein bisschen Hilfe ...Ach ja, Mimmelitt...erstmal aber muss Er aufstehen und der Morgenmuffelfrühsport ist dazu perfekt geeignet und Wer sagt eigentlich, dass Kaninchen Angsthasen sind? Schließlich ist Er ja kein Hase sondern ein Kaninchen. Kater Leopold ist eigentlich der, der Panik bekommt vor dem quietschenden Geheimnis.
Als Mimmelitt feststellt, dass es sich um Adelbert handelt einen ausranchierten Wetterhahn wird die Geschichte schon eine andere und "Hasileinchen" beschließt, dem Ritter Adelbert zu helfen wieder auf ein Dach zu kommen!
Fazit: Eine zauberhaft erzählt Geschichte nicht nur für Kinder sondern auch für die Großen! Man kennt die Texte schnell auswendig und kann so mit Seinem(-n) Kind(-ern) mitsingen und die Geschichte erleben. So bringt man Kindern auch die Musik näher und Sie verbinden etwas positives damit!
© by Lesesumm auf LB/Lesejury/Buchboutique/Vorablesen/mojoreads/mehrBüchermehr.... auf WLD?
- Reinhard Lakomy
Der Wasserkristall
(1)Aktuelle Rezension von: LesesummDer Wasserkristall. CD
von Reinhard Lakomy Monika EhrhardtInhalt - CD-Beschreibung:
Der empfindsame König der Feuersalamander hütet den Wasserkristall, der das Wasser reinigt und die Quellen füllt seit Anbeginn der Welt. Wasser ist für alle da, reichlich und klar und hell. Gru-Gru aber, vertraut mit den Mächten des Bösen, will sein Fass Wasser verkaufen, der Schluck eine Mark. Doch niemand will sein Wasser, es gibt genug Wasser. Gru-Gru weiß, wie er den Wasserkristall vernichten kann, auch wenn er dabei selber zugrunde ginge, aber dann werden alle das Wasser aus seinem Fass kaufen müssen. Er stiehlt die Lebensuhr des Kristalls, und wenn sie dreimal schlägt, wird er das Wasser vergiftet haben, das Erdreich verseucht und die Lüfte werden nur noch Rauch sein. Der Erfindungserfinder Benjamin Findling und seine Freundin Quingel Ringelsocke kommen ihm in die Quere. Zusammen mit dem Salamanderprinzen Sala-Mini suchen sie die Boten der Gewässer, des Erdreiches und der Lüfte auf, ein Fröschlein, ein Schneeglöckchen und ein Sternenkind. Denn sie brauchen ein Fröschleinquaken, ein Schneeglöckenläuten und ein Sternenblinkern um den Kristall zu retten. Dann schlägt die Lebensuhr des Wasserkristalls dreimal ....
Werden sie es schaffen, alles zu bekommen um den Wasserkristall zu retten???
Wie geht die Erzählung aus? Nimmt sie ein gutes oder schlechtes Ende?
Es ist immer wieder spannend sich die Geschichten von Reinhard Lakomy und Monika Ehrhardt anzuhören. Bei dieser CD sollte man aber darauf achten, dass die Kinder nicht zu klein sind. Manche Passagen könnten ein wenig Angst machen und das wäre wirklich schade! Schließlich soll das anhören Spaß machen und den Kindern etwas vermitteln.
Eine spannende und packende Erzählung rund um das Thema Wasser. Vielleicht regt sie sogar zum nachdenken an.
Fazit: Immer wieder ein großer Daumen nach oben für so viel Einfallsreichtum! Wer es nicht kennt, einfach reinhören. Falsch machen kann man allerdings nichts mit einem Kauf!
© by Lesesumm auf LB/Lesejury/Buchboutique/Vorablesen/mojoreads/mehrBüchermehr.... auf WLD?
- Wolfgang Reinhard
Geschichte des modernen Staates
(1)Aktuelle Rezension von: Äxl„Offensichtlich ist es höchste Zeit, sich vom unrealistischen Modell des Nationalstaates zu verabschieden.“1 Dies ist eines der am stärksten hängen bleibenden Zitate beim Lesen von Wolfgang Reinhards Werk „Geschichte des Modernen Staates“. Um es zu verstehen muss es ganz und gar in seinem argumentativen Kontext betrachtet werden. Diesen strickt Reinhard nachvollziehbar und gut durchdacht, indem er sein Werk in 3 wesentliche Teile untergliedert. Im ersten beschäftigt er sich mit den grundlegenden staatstheoretischen Fragestellungen. Darauf folgend vollzieht er die Entstehung des „modernen Staates“, klärt Fragen, warum dies ausgerechnet in Europa stattfand und welche Rolle die Monarchie dabei spielte. In seinem dritten Teil erläutert er dann den seiner Meinung nach zu beobachtenden „Niedergang des modernen Staates“. Zu der Grundfrage, was ein Staat sei, kommt Reinhard zu dem Schluss, dass 3 wesentliche Eigenschaften gäbe, die einen Staat ausmachen. Diese wären zum ersten das Staatsgebiet, zum zweiten das Staatsvolk und zum dritten die Staatsgewalt bzw. Souveränität, die er zudem noch unterteilt in das Monopol der legitimen physischen Gewalt nach innen, durch die Justiz und die Polizei, und nach außen. Zu diesen 3 wesentlichen Eigenschaften des Staates formuliert er 3 weitere Eigenschaften, die einen „modernen Staat“ ausmachen, den Rechts- und Verfassungsstaat, den Nationalstaat und die Demokratie. Neben diesen und weiteren politiktheoretischen Fragen behandelt er weiterhin die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft, Staat und dem Recht und die Problematik der politischen Kultur, des „Theaterstaates“. In den Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft stellt er fest, dass es 3 grundlegende Gesellschaftsebenen (Wirtschaft, Politik, Kommunikation), sowie 3 weiterführende Ebenen, die Expression, die Kultur und die Geselligkeit, gibt, die jedoch alle von der Wirtschaft und dem Staat kontrolliert werden. Er fordert dabei dazu auf, Organisationsformen zu suchen und zu finden, die diese Kontrolle reduzieren. Im Verhältnis des Staates zum Recht stellt er fest, dass alle Rechte nur im Rahmen einer Verfassung gelten, die sich der Staat zur Selbstbeschränkung gibt, ihn im Ernstfall aber niemand daran hindern könnte eben diese Verfassung aufzuheben. „Politiker die an der Macht bleiben wollen, müssen eben ihre Wähler bei Laune halten, …“² Dieses Zitat sagt alles nun noch alles darüber aus, was Wolfgang Reinhard unter dem „Theaterstaat“ und der „politischen Kultur“ versteht, und zwar, dass es nicht darum geht eine möglichst gute, der Allgemeinheit dienende Politik zu machen, sondern darum sich selbst möglich gut zu verkaufen um wiedergewählt zu werden. Schon diese einleitenden Untersuchungen Reinhards lassen einem eine Vorstellung von der Bedeutung des eingangs erwähnten Zitats und seine anscheinend recht negative Auffassung vom modernen Staat erahnen. Im nun folgenden Teil des Buches erläutert Reinhard Schritt für Schritt den „Aufstieg des modernen Staates“, den er zum Ende hin immer weiter zerlegt. Er beginnt mit den günstigen Voraussetzungen Europas zur Staatenbildung. Aufgrund seiner räumlich vielschichtigen Untergliederung auf relativ kleinem Raum schuf der Kontinent somit eine Voraussetzung für kulturellen und politischen Pluralismus, den man in dieser Form auf dem Rest der Erde so nicht findet. Zudem führe „Der Weg zum Machtstaat … in Europa in jedem Fall über die Monarchie.“³. Das „neu geschaffene Konzept der ‚Souveränität’“4 wurde von der Gesetzgebung gestützt, durch die der Staat nun als „Zweck seiner selbst gedacht werden“5 konnte. Im Verlauf des 18.Jahrhunderts bildete sich jetzt eine neue Institutionskultur hierarchisch organisierter Behörden, einer Verwaltungsordnung, heraus, die Reinhard mit dem vergleicht, was später in den europäischen Kolonien „indirekte Herrschaft“ genannt wird. Neben der zunehmenden Verwaltung lief die Staatsbildung durch die Verschriftlichung des Rechts und der daraus folgenden „modernen Rechtseinheit“ mit staatlichem Rechtsmonopol und durch Kriege voran. Laut Reinhard sind der Soldat und der Steuereinnehmer die Grundlagen des modernen Staates. Im untergliederten zweiten Teil seines Hauptteils kommt Reinhard nun nach den abstrakten, verallgemeinerten Ausführungen zu konkreteren Bereichen, dem Ancien Regime, der Revolution von 1789 und der Bildung von Ideologien. Die französische Revolution von 1789 sieht er hierbei nur oberflächlich als Bruch mit der Vergangenheit, tiefgründiger betrachtet sei sie nur ein enormer Wachstumsschub für die Staatsgewalt gewesen. Folgend beginnt er erstmalig mit seiner direkten Argumentation gegen den „modernen Staat“, in dem er die „Lebenslüge des Nationalismus“6 darstellt. Diese sei die Vorstellung, dass Nationen natürliche und uranfängliche Gebilde seien, die wie der Staat angeblich schon immer da waren. Er dementiert dies und stellt Nationen demgegenüber als Konstrukte dar, die an gemeinsame Sprache, Abstammung, Religion, Territorium, Geschichte und der sich daraus ergebenden Gefühle anknüpfen. In Folge dessen spricht er kurz die Sonderwegsdiskussion (Deutschland und Italien) an und führt dann weiter zu dem eingangs wiedergegebenen Zitat. Folgend erläutert er die dreifache Grundlage des modernen Staates und seiner Staatsgewalt, die allgemeine Steuerpflicht, die allgemeine Wehrpflicht (zur Verinnerlichung nationaler Werte) und die allgemeine Schulpflicht (zur Vermittlung des Selbstbildes der Sprache und Geschichte der Nation). Er kommt dabei zu dem Schluss, dass „totale Staaten“, wie z.B. das „Dritte Reich“, die höchstmögliche Steigerung der Staatsgewalt und damit die Extremformen von Staaten sind. Der dritte Gliederungspunkt des Buches beschäftigt sich mit dem Niedergang des zuvor beschriebenen, „entstandenen“ Staates. „Der moderne Staat …“, in seiner hier definierten Form, „ … hat bereits aufgehört zu existieren.“7 Dies begründet Reinhard in dem er die These aufstellt, die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik eines Staates haben nur noch so viel Einfluss, wie ihnen die „Global Players“ der Wirtschaft gewähren würden. Auch spricht er einigen internationalen Organisationen, allen voran der EU, Eigenschaften von Staatlichkeit zu, die auf Kosten der Souveränität der Nationalstaaten gehen. Diese Souveränitäten seien den Nationalstaaten aber nicht grundsätzlich aberkannt. Auch glaubt er nicht an einen totalen Niedergang des Staates, sondern viel eher daran, dass dieser in „reduzierter Gestalt und in Konkurrenz mit anderen Instanzen weiterleben“8 wird. Wenn man Wolfgang Reinhards Buch „Geschichte des modernen Staates“ liest, bekommt man nicht ganz das, was man zunächst erwartet. Anstatt einer reinen „objektiven“ Darstellung des Sachverhaltes erhält man eher ein Werk, das sich in weiten Zügen wie eine Anklage gegenüber dem „modernen Staat“ liest und dessen Geschichte wie eine argumentative Grundlage dieser „Anklage“ rüberkommt. Allerdings ist von einem Geschichtswissenschaftler auch nicht zu erwarten, dass er einen reinen Sachverhalt wieder gibt, schon nicht auf Grund der Geschichtstheoretischen Annahme, dass es einen feststehenden historischen Sachverhalt in diesem Sinne nicht gäbe, sondern alles in einer gewissen Weise im Auge des Betrachters liegt. So legt Reinhard in diesem Werk seine Interpretation des Werdegangs des „modernen Staates“ dar und tut dies zudem in einer logisch angeordneten, leicht verständlichen und nachvollziehbaren Art und Weise. - 8
- 12