Bücher mit dem Tag "protestanten"
63 Bücher
- Catherine Clément
Theos Reise
(238)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerTheo ist 14 Jahre alt und liebt Bücher über die alten Götter. Plötzlich wird er schwer krank. Daraufhin nimmt seine Tante Martha ihn mit auf eine Weltreise zu den Religionen.
Ich bin bei diesem Buch nur so über die Seiten geflogen. Die Religionen werden ganz toll beschrieben. Man lernt sehr viel über sie und ihre Bräuche. Auch die verschiedenen Orte der Reise werden so beschrieben, dass man sich gleich dorthin versetzt fühlt. Mehr kann ich gar nicht schreiben, ohne zu spoilern.
Meiner Meinung nach ist das Buch eine klare Empfehlung für Menschen, die sich über die Religionen informieren möchten.
- Ken Follett
Das Fundament der Ewigkeit
(223)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannMeine Überschrift sagt, glaube ich, viel aus. Denn eine zusammenhängende und vor allem spannende Handlung hat Das Fundament der Ewigkeit nicht zu bieten. Sehr bedauerlich - denn das 16. Jahrhundert hätte viel zu bieten ...
Warum eigentlich Elizabeth I., Frankreich, Spanien, Niederlande ... ??? Warum nicht Kingsbridge als Schauplatz? Mein Gott - Kingsbridge im 16. Jahrhundert, das hätte doch etwas Großartiges werden können: Der erwähnte Niedergang der Priorei unter Heinrich VIII., DAS wäre Stoff für einen Roman gewesen! Zum Beispiel.
Stattdessen begleiten wir gefühlte zwanzig Protagonisten, die wir alle nicht wirklich kennen lernen, durch gefühlte zwanzig Länder, in denen die jeweilige Situation angerissen wird. Und das über fast 1200 Seiten. Wenn mit diesem Rundumblick etwas "Monumentales" in diesen Roman einfließen sollte, dann hat der Autor das gründlich falsch gemacht.
DAS war nichts! Das ist kein Roman. Das ist eine Sammlung von oberflächlichen Kurzgeschichten, die zwischen 1558 und 1620 angesiedelt sind.
Die Säulen der Erde war großartig. Ein Klassiker. Weltliteratur. Die Tore der Welt war schon deutlich schwächer. Aber dieses ... Machwerk ist der Nullpunkt!
- Rebecca Gablé
Der dunkle Thron
(456)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannDer dunkle Thron ist - zu unrecht, wie ich finde - als Rebecca Gablés schwächster Roman abgestempelt. Dabei finde ich es genial, dass dieser erfrischend anders ist, als die anderen Waringham-Romane. Dieser spielt in der Renaissance, nicht im Mittelalter. Und das ist eine gewaltige Änderung!
Nebenbei empfinde ich Nick of Waringham zwar als den kompliziertesten Waringham-Charakter, doch trotzdem, oder gerade deswegen, ist er hier mein persönlicher Lieblingscharakter. Er ist Kind seiner Zeit und gewiss nicht der "nette Junge von nebenan", doch er ist eine sehr interessante Figur mit positiven Eigenschaften von der Art, wie sie die meisten seiner Zeitgenossen nicht haben: Er ist kein Heuchler, wahrheitsliebend, ehrlich, mutig, aufrichtig gläubig ... Kurzum: Ich empfinde ihn trotz aller Ecken und Kanten nie als unsympathisch und gewiss nicht als dumm (er ist mit den aufgezählten Eigenschaften ziemlich oft auch das, was in der heutigen Zeit vielen fehlt).
Dass Nick es als entwürdigend sieht, eine Magd heiraten zu müssen: Logisch! Er ist eben ein Adliger des 16. Jahrhunderts. Die pflegten keine Mägde zu heiraten.
Gut finde ich ebenso, dass Der dunkle Thron sich nicht der üblichen Dämonisierung der Katholischen Kirche anschließt, dabei jedoch auch nicht vor deren Fehlern und Misständen die Augen verschließt.
Dass Nick und Henry VIII. manchmal ihre gegenseitigen Spiegelbilder sind, obwohl sie einander so rigoros ablehnen, halte ich für einen besonderen, gelungenen Kunstgriff.
Zudem ist dieser auch noch der erste Waringham-Roman, in dem ich einmal Sympathie für einen Antagonisten aufbringen konnte: Für Louise, Nicks Stiefschwester. Und das war überraschend, weil die Gegner der Haupthelden bei Frau Gablé sonst eigentlich immer ziemlich miese Typen waren. Man liebt es schon, Mortimer Dermond (Das Lächeln der Fortuna) zu hassen. Arthur Scrope aus Die Hüter der Rose ging mir zwar eher auf den Zeiger, aber das wenigstens auf widerliche Weise. Und Thomas Devereux (Das Spiel der Könige) habe ich sein viel zu mildes Ende - wenn auch als Krüppel, der seinen Lieblingssohn verloren hat - nicht gegönnt ... Louise war anders als die üblichen Waringham-Schurken. Nicht böse, nur eben Nicks Gegnerin. Und das nicht einmal in vollem Umfang ...
- Rebecca Gablé
Der Palast der Meere
(222)Aktuelle Rezension von: CalipsoSehr Unterhaltsam und gut geschrieben. Die verschiedenen Handlungsstränge wurden gut eingearbeitet so das man nicht den Faden verliert. Leider kommt es an die vorangegangenen Bücher nicht ran. Was meiner Meinung wohl auch daran liegt das die Geschichte der Familie Warringham diesmal nicht nur auf das Gestüt eingeschränkt ist, sondern auf dem Meer stattfindet wo die Ereignisse, für mich, zu weit ausgeholt beschrieben wurden.
- Claudia Ziegler
Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht
(38)Aktuelle Rezension von: rose7474Bereits habe ich mehrere Romane von dieser Autorin mit Begeisterung gelesen und zwar unter ihrem anderen Pseudonym Claire Winter. So wollte ich auch diesen historischen Roman lesen. Er hat mich nicht enttäuscht und er fesselte mich. Ein paar Längen gab es für mich daher 4 Sterne. Ich empfehle das Buch gerne weiter auch als Einstieg ins historische Genre, da der Roman sehr verständlich geschrieben ist..
- Friedrich Schiller
Cornelsen Literathek / Maria Stuart
(556)Aktuelle Rezension von: Woerterschloss_Schulbuch, Pflichtlektüre... Naja, normalerweise kann mich das, was ich für die Schule lesen "muss" tatsächlich nicht so überzeugen. Nicht, dass ich die Romane/Dramen schlecht finde, auch kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen, warum vieles "älteres" heutzutage noch gelesen werden soll, aber die Geschichten konnten nie dieses brennende Begeisterung in mir wecken, die mich privat dazu bringt, Seite um Seite umzublätter, ohne zu merken wie die Zeit vergeht, gar zu vergessen, dass ich überhaupt lese, und die Figuren nicht nur vor meinem inneren Auge lebending werden, sondern tatsächlich neben mir zu stehen scheinen. "Maria Stuart" war aber wider Erwarten anders als die Schullektüren, die ich bisher gelesen habe.
Zugegebenermaßen war ich anfangs recht skeptisch, denn das Lesen von Schillers "Die Räuber" war wirklich ein Kraftakt für mich und auch als ich die ersten Szenen dieses Dramas gelesen habe, hat mir die nicht so leicht zugängliche Sprache zu schaffen gemacht und vor allem wie unfassbar lang ich fürs Lesen gebraucht habe. Auch dass Figuren an verschiedenen Stellen anderes genannt wurden oder über sie gesprochen wurde, während sie nicht anwesend oder überhaupt noch nicht aufgetreten waren, hat es kompliziert gemacht. Das fehlende geschichtliche Hintergrundwissen hat das Ganze nicht vereinfacht.
Mit diesen Schwierigkeiten bin ich allerdings zunehmend gut zurecht gekommen, was den Lesefluss natürlich ungemein verbessert hat. Ich habe angefangen, weit über die vorgegebenen Szenen hinauszulesen, weil ich tatsächlich wissen wollte, wie es weiter geht.
Auch für die Figuren sind immer lebendiger geworden, sodass ich nicht wie anfangs verwirrt war, sondern ein Gefühl für sie bekommen habe, sie einschätzen konnte und gespannt war, welche Entscheidungen sie treffen würden.
Was auch zu meinem Vorteil war, war, dass mir Schauplatz und Handlungszüge nicht so fremd waren, da ich auch sonst sehr gerne Romane lese, die an Königshöfen spielen, in denen Intrigen und Macht, Familie und Liebe eine große Rolle spielen.
Auch das sie Emanzipation der Frau eine so große Rolle gespielt hat, hat mir sehr gut gefallen, da ich das nicht erwartet hätte - gerade da es sich um so ein "altes" Drama handelt. Jedoch waren Maria und Elisabeth beides starke Frauenfiguren und insbesondere erstere auch in anderen Bereichen ein Vorbild.
- Alexandre Dumas
Die Bartholomäusnacht
(28)Aktuelle Rezension von: EsthersBuecherAuf dieses Buch, das auch unter dem Titel „Königin Margot“ bekannt ist, habe ich mich schon sehr gefreut. Die Bücher von Alexandre Dumas habe ich als Kind sehr geliebt. So viele tolle Abenteuer! Intrigen auf dem französischen Hof, treue Edelmänner, geheime Liebschaften! Und ich wurde nicht enttäuscht, es war eine großartige Reise mit Dumas.
Das Jahr ist 1572. Die junge französische Prinzessin, Marguerite de Valois wird mit dem König von Navarra, Henri verheiratet (beide sind zu dieser Zeit 19 Jahre alt). Das ist Politik pur: Henri ist ein König ohne Königreich, er ist ein Untertan des Königs von Frankreich. Als Anführer der Hugenotten ist er aber auch eine ewige Drohung für das katholische Frankreich. Mit dieser Hochzeit soll er zumindest dem Anschein nach in die könligliche Familie integriert werden, es soll zu einer Versöhnung kommen zwischen Katholiken und Protestanten. Was er nicht weiß, ist dass es nur eine kurze Ehe sein soll. Im Hintergrund bereitet die Königinmutter, Katharina von Medici zusammen mit ihrem Sohn, dem König, Karl IX. einen unfassbaren Anschlag auf die Hugenotten vor. All die vielen Tausende von ihnen, die sich zur Feier der Hochzeit nach Paris begeben haben, sollen in einer Nacht niedergemetzelt werden.
Es kommt zu einem unglaublichen Blutbad, der auch den heutigen Leser erschaudern lässt. In den Straßen von Paris fließt Blut, nicht nur Soldaten, auch einfache Menschen machen mit, jeder mordet, Leichen werden geschändet.
Katharina von Medici hat einen wichtigen Grund, Henri loszuwerden. Laut einer Prophezeihung sollen nämlich alle drei ihrer Söhne einer nach dem anderen sterben – so dass am Ende Henri auf dem französischen Thron sitzen wird. Das wäre das Ende der Familie Valois und der Beginn der Herrschaft der Bourbons. Sie kann dieses Schicksal nicht akzeptieren und tut alles, was in ihrer Macht steht, um der Geschichte eine andere Wendung zu geben. Der Roman verarbeitet die Schrecken der Bartholomäusnacht und befasst sich danach mit all den Mordversuchen Katharinas, die alle nacheinander schiefgehen. Und es macht einen Mordspaß, dem Scheitern Katharinas zuzusehen.
Henri und Marguerite, die jungen Eheleute, kennen einander praktisch gar nicht. Was die Liebe angeht, finden beide in jeweils anderen Personen ihre Auserwählten, da aber beide letztendlich in Frankreich herrschen wollen, schließen sie einen Pakt. Sie unterstützen einander mit allen Mitteln, und zeigen dabei sehr viel Intelligenz, Voraussicht und trotz dieser erzwungenen Beziehung auch viel Vertrauen.
Eine weitere wichtige Beziehung in diesem Roman ist die Freundschaft zwischen zwei Edelleuten, dem Hugenotten La Môle und dem Katholiken Coconnas. Obwohl in der Schreckensnacht Coconnas noch alles tat, um La Môle zu töten, schließen die zwei bald eine innige Freundschaft, in der Religion und Politik keine große Rolle mehr spielen – und wenn doch, lassen sie nicht mehr zu, dass das ihre Freundschaft zerstört. Und sie sind ständig mitten im Geschehen. Als Coconnas nämlich versucht hat, La Môle zu töten, fand dieser Unterschlupf und Hilfe bei der Königin Marguerite, die sich alsbald in den jungen Mann verliebte. Auch Coconnas findet die Liebe, und zwar bei der besten Freundin der Königin.
Auch wenn die vielen Figuren anfangs noch etwas schwer auseinanderzuhalten sind, lässt sich das Geschehen insgesamt leicht verfolgen, und der eser findet auch schnell seine Lieblingscharaktere. Dumas schreibt spannend und unterhaltsam, sein Humor bleibt auch in den dramatischsten Momenten nicht verborgen.
Die Bartholomäusnacht ist ein Klassiker, der sehr verdient auf der Lieste der 1000 Bücher steht, die man unbedingt lesen sollte. Ich habe dieses Buch im Rahmen meines 478 Bücher Projekts gelesen. - Lyndsay Faye
Der Teufel von New York - Die Entführung der Delia Wright - Das Feuer der Freiheit
(183)Aktuelle Rezension von: EurekaPalmerDer Schreibstil ist flüssig und die Story absolut mitreißend. Ich fand mich schnell rein ins Geschehen und war vollkommen fasziniert.
Die Stadt New York zur damaligen Zeit ist bildhaft beschrieben und ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie es damals dort aussah. Besonders der Brand, der einen ganzen Stadtteil zerstörte, hat einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen.
Das Setting ist atmosphärisch und düster, die Szenarien anschaulich dargestellt.
Aufgrund der Verwendung der Gaunersprache wirken die Protagonisten authentisch.
Zu verfolgen, wie die erste Polizei New Yorks ins Leben gerufen wurde, war äußerst interessant. Auch aus welchen unterschiedlichen Charakteren die Gruppe bestand bzw das Team zusammengewürfelt wurde. Kaum zu glauben, wie wenig ernst die Gesetzeshüter von der Bevölkerung genommen wurden.
Die Brüder Tim und Val könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch ich habe beide direkt ins Herz geschlossen.
Die damaligen Lebensumstände waren hart und absolut erschreckend. Was die kleine Bird Daly und andere Kinder durchmachen mussten hat mich entsetzt und zu Tränen gerührt.
Die Kriminalfälle, an denen Timothy Wilde arbeitet, sind sehr spannend und anschaulich ausgearbeitet.
Stellenweise musste ich kurz mit dem Lesen pausieren, um die erhaltenen Informationen sacken zu lassen.
Ein rundum gelungener historischer Krimi, den ich kaum aus der Hand legen konnte.
- Heinz Schilling
Martin Luther
(11)Aktuelle Rezension von: SonnenwindVor vielen Jahren habe ich eine Vorlesungsreihe über Luther und die Reformation gehört - und hier habe ich all das wiedergefunden. Ein schönes Déjà-vu! Wer die Reformation verstehen und Luther kennenlernen will, ist hier gut aufgehoben. Man taucht ein in diese lange vergangene Zeit und kann danach nachvollziehen, was davon unsere Welt so umgekrempelt hat. Denn so wie es war, konnte es auf keinen Fall bleiben, die Kehrtwende war zwingend notwendig. Ein sehr gutes Buch, dessen Inhalte jeder mal gehört haben sollte.
- Beate Maly
Das Sündenbuch
(60)Aktuelle Rezension von: Melanie_LudwigInhalt
Eine junge Frau auf einer gefährlichen Reise von Prag nach Lissabon. An ihrer Seite: der Arzt Conrad. Ihr Gegner: geheime Mächte innerhalb der Kirche. Jana und Conrad sind die Hüter eines besonderen Schatzes; eines Manuskriptes mit brisantem Inhalt. Für die Kirche ist es das Sündenbuch. Noch fehlt ihnen der Schlüssel, um das Geheimnis des Buches zu enträtseln. Und sie sind nicht die Einzigen, die ihn suchen. Eine gefährliche Jagd quer durch das Europa des 17. Jahrhunderts beginnt.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist spannend geschrieben. Man fiebert mit wohin die Reise führt und was noch alles passiert.
- C.J. Sansom
Pforte der Verdammnis
(97)Aktuelle Rezension von: PMelittaM1537: Im Kloster Scarnsea wird Robin Singleton, der Kommissar des Königs, geköpft aufgefunden. Thomas Cromwell beauftragt den in seinen Diensten stehenden Anwalt Matthew Shardlake den Mörder zu finden, und die Arbeit Singletons zu Ende zu führen.
Nachdem Heinrich VIII sich vom Papst losgesagt und sich zum Oberhaupt der Kirche Englands ernannt hatte, wurde eine Reihe Reformen eingeführt, u. a. sollten die Klöster aufgelöst werden. Dies ging natürlich nicht ganz ohne Widerstand vonstatten. Der Autor greift in diesem ersten Band der Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake, der selbst ein überzeugter Reformer ist, dieses Thema auf.
Der Autor lässt Matthew in Ich-Form erzählen, so dass man als Leser:in seine Gedanken und Emotionen hautnah erfährt. In diesem Band erfährt man auch viel von Matthews Hintergrundgeschichte. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem körperlichen Leiden geschlagen, der im Laufe des Romans einen Teil seiner Ansichten überdenken muss, Mitgefühl und Empathie zeigt, aber auch für seine Überzeugungen einsteht.
Der historische Hintergrund ist gut eingebaut, nimmt aber weniger Raum ein als in den beiden nachfolgenden Romanen, die ich bereits gelesen habe. Das liegt aber auch zum Teil daran, dass die Geschichte fast ausschließlich in Scarnsea stattfindet, also an einem örtlich sehr begrenzten Schauplatz. Dadurch ist auch das Figurenensemble sehr begrenzt, und so kann man sich als Leser:in auch gut Gedanken über die Hintergründe der Tat bzw. der Taten, denn es bleibt nicht bei einem Mord, machen – mögliche Täter gibt es einige.
Dem Autor gelingt es, mich in die Geschichte zu ziehen. Die Geschichte spielt in einem schneereichen Winter, die entsprechende Atmosphäre kann man spüren, und durch den bildhaften Erzählstil meint man fast, selbst dabei zu sein. Die Charaktere sind im übrigen alle gut gezeichnet.
Am Ende ist alles aufgelöst, und man erfährt auch etwas über das Danach. Im Anhang gibt es zudem einen kurzen aber lesenswerten historischen Nachtrag des Autors.
Der erste Band der Reihe um einen Anwalt zur Zeit Heinrichs VIII hat mir gut gefallen, die beiden nachfolgenden Bände mochte ich aber noch lieber – somit kann ich die gut recherchierte Reihe auf jeden Fall empfehlen. - Robert Merle
Das Königskind
(113)Aktuelle Rezension von: Lisa_GuarcelloWen n jemand mehr über die französische Geschichte erfahren will, ist richtig da. Merle hat viel nachgeforscht, vorher er die Buchreihe geschrieben hat. Sehr unterhaltsam, leichte Lektüre - kein Geschichtsbuch.
- Richard Dübell
Die Wächter der Teufelsbibel
(41)Aktuelle Rezension von: GelindeDie Wächter der Teufelsbibel, von Richard Dübell
Cover:
Großer Wiedererkennungswert (Trilogie)
Inhalt:
Handlungsort, Prag 1612 -1618, und Umgebung.
Unheimliche Dinge geschehen. Es gib t Menschen, die den Krieg wollen.
Einer alten Legende nach, wird die Teufelsbibel wieder aktiv.
Cyprian Khlesl und Andrej von Langenfels, riskieren ihr Leben im Kampf gegen skrupellose Fürsten und Kleriker. Denn das Böse bedroht auch das, was ihnen am meisten bedeutet: das Leben ihrer Kinder.
Meine Meinungen:
Ich habe schon einige Bücher vom Autor gelesen, und sie haben mir sehr gut gefallen.
Den ersten Teil der „Teufelsbibel“ hab ich vor gut 5 Jahren gelesen und war begeistert. Dann hatte ich mir die beiden weiteren Teile gekauft, doch irgendwie landeten die im Regal und ich kam nicht dazu sie zu lesen. Nun habe ich den 2. Teil gelesen und ich muss leider sagen ich konnte mich nicht dafür begeistern. Entweder hat sich mein Lesegeschmack so verändert oder der Schreibstil hier im 2. Teil ist so viel brutaler, sexistischer, für mich teilweise echt widerlich und abstoßend geworden. Fast auf jeder Seite gibt es sexuelle Handlungen und Gedanken, in allen Varianten und mit abartiger Gewalt und Ausprägung.
Teilweise sind die Protagonisten so „krank im Gehirn“ dass ich ihr Denken und Handeln, nicht immer nachvollziehen kann.
Bei vielen Handlungen und Personen (auch politisch) wird mir zu weit ausgeholt, es sind sehr komplizierte Verflechtungen und es war mir nicht immer klar nachvollziehbar. Dann gilt auch, heute Freund morgen Feind, und die Seiten sind für mich nicht immer klar zu definieren. Dies macht es dann für mich zäh und langatmig.
Autor:
Richard Dübel, geb. 1962, lebt mit seiner Familie in Landshut. Historische Romane sind seine Leidenschaft.
Mein Fazit:
Diesmal konnte mich das Buch leider nicht begeistern.
Von mir ganz knappe 3 Sterne. - C.J. Sansom
Die Schrift des Todes
(34)Aktuelle Rezension von: Michael_GrayDer Königin wurde ein von ihr geschriebenes Buch gestohlen. Die religiösen Ansichten in diesem Buch würden ihr wenn es an die Öffentlichkeit käme sehr schaden und sie würde beim König in Ungnade fallen. Nun bitte sie verzweifelt Matthew Shardlake heraus zu finden wer das Buch gestohlen hat. Der erste Hinweis führt ihn in eine Druckerei, dessen Besitzer ermordet wurde. Bei seinen Ermittlungen geschieht ein weiter Mord. Wem die ersten 5 Bücher gefallen hat kommt hier wieder voll auf seine Kosten! Einfach fantastisch wie der Autor seine Geschichte in historische Fakten einbaut.
- Richard Dübell
Die Teufelsbibel
(108)Aktuelle Rezension von: SommerkindtDie Geschichte ist interessant ja aber viel zu langatmig.
Mal abgesehen davon entführt der Autor den Leser in eine dunkle brutale Welt, in der das Wohlergehen der Menschen auf dem Wohlwollen anderer beruht. Weder die Kirche noch das normale Volk scheint den geringsten Begriff von gut oder böse zu haben bzw. nur in geringen Mase.
Anfangs ist man von den vielen Protagonisten überfordert. Erst im Laufe der Geschichte klamüsert sich heraus wer wohin gehört.
Wer historische Romane mag kann ich dieses Buch nur empfehlen alle anderen nur wenn sie grad Langeweile haben und mal in eine andere Zeit eintauchen will.
Und die Geschichte hat eine wirklich überraschende Wendung.
Es werden mehrere Handlungsbögen aufgebaut, was auch daran liegt das sich die Geschichte so zieht. Aber wenn man erstmal Blut gleckt hat bleibt man dran. Man braucht einfach nur einen sehr langen Aten. - Eoin McNamee
Blau ist die Nacht
(6)Aktuelle Rezension von: HarIequinEin Wort um „Blau ist die Nacht“ zu beschreiben: Verwirrung. Pure Verwirrung.
Zugegeben ist es wohl zum Teil auch mein Fehler, da der Roman der 3. Teil der „The Blue Trilogy“ ist und ich die beiden Vorgänger noch nicht gelesen habe.
Die Reihe behandelt reale Mordfälle aus Irland, die entweder ungelöst blieben oder bei denen es juristische Fehler gab. Was zur Verwirrung beiträgt ist die Tatsache, dass es reale Fälle sind und sie somit nicht unbedingt logisch erscheinen, wie es beispielsweise bei fiktiven Thrillern der Fall wäre. Das Buch basiert zwar auf wahren Ereignissen, liest sich aber wie ein Roman oder ein Krimi.
Hier geht es konkret um die Familie Curran und ihre Verwicklung in 2 Mordfälle. Der erste Mord geschah an der Katholikin Mary McGowan, die von Robert Taylor erstochen wurde. Obwohl sie ihn vor ihrem Tod noch identifizierte und es eindeutige Beweise gegen ihn gab, wurde er nie verurteilt. Richter bei diesem Prozess ist Lance Curran, der mit seiner Strafforderung an der Jury scheitert. Einige Jahre später wird seine Tochter Patricia Curran tot aufgefunden und ein Unschuldiger dafür verurteilt. Durch das Buch führt Ferguson, der Assistent von Lance Curran.
Der erste Mordfall scheint sehr klar, der zweite ist allerdings sehr verworren:
„Taylor hatte er nie mit dem Mord in Verbindung gebracht. Nie war ihm in den Sinn gekommen, dass Taylor oder ein anderer Mann, den er nicht kannte, irgendein Feind von Curran, sich zwischen den Bäumen versteckt und Patricia aufgelauert haben könnte. Jetzt schien es so wahrscheinlich wie alles andere auch. Taylor. Doris. Cutbush. Curran.“ (S. 264)
Viele Tatverdächtige, viele Motive und doch kein Ergebnis. Sowohl die Familie Curran (v.a. Mutter Doris) wird verdächtigt, zum anderen wird einem auf den letzten Seiten nochmal ein neuer Tatverdächtiger präsentiert. Zwischendurch wird übrigens auch noch „Jack the Ripper“ hineingeworfen, um die Verwirrung komplett zu machen.
Alles in allem sind beide Mordfälle einfach unbefriedigend, da sie zu keiner Auflösung kommen. Da sie real sind, kann ich dies natürlich nicht negativ bewerten, man sollte sich auf ein sehr frustrierendes Lese-Gefühl einstellen. Auch war mir nicht immer klar, was Fiktion des Autors ist und was der Realität entspricht.
Das einzige Manko für mich war der teilweise anstrengende Schreibstil und die ständigen Zeitsprünge (manchmal nicht einmal mit Jahreszahl gekennzeichnet). Zudem gibt es sehr viele Personen auf wenig Seiten, dass ich schnell durcheinanderkam (aber wie angemerkt: ich kenne die Vorgänger nicht). Sprachlich hält der Autor sich eher nüchtern und sachlich.
Alles in allem hat mich „Blau ist die Nacht“ doch schnell in seinen Bann gezogen und ich habe vermutlich noch länger daran zu nagen. Auβerdem schafft McNamee es, eine ganze Bandbreite von Emotionen zu wecken (wenn auch eher negative). Man bleibt mit einem Gefühl von Unzufriedenheit zurück und das ist auch schon der Geniestreich: die Authentizität und Realität der realen Ermittler und aller Beteiligten. Die beiden Vorgänger werde ich mir schnellstmöglich besorgen, denn McNamee hat mich wirklich gepackt.
- Tanja Kinkel
Im Schatten der Königin
(93)Aktuelle Rezension von: JosseleDer Roman, der 2010 erschien, spielt in der Zeit von Elizabeth I., die im Hintergrund auch eine Hauptrolle spielt, um 1560 in England. Die Ehefrau ihres Oberstallmeisters Robert Dudley, Amy Robsart, ist tot am Fuße einer Treppe gefunden worden. Es kommen starke Gerüchte auf, dass Robert seine Frau ermordet habe, um Königin Elizabeth heiraten zu können. Robert schickt seinen Vetter und Vertrauten Thomas Blount nach Cumnor Place. Er soll klären, wie Amy ums Leben kam. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht Thomas Blounts erzählt, unterbrochen immer wieder durch Abschnitte aus der Sicht Kat Ashleys, der Gouvernante der Königin.
Die Handlung und die Dialoge sind natürlich im Wesentlichen erfunden, jedoch sind fast alle Personen historisch, ebenso wie das Hauptereignis, nämlich der frühe Tod Amy Robsarts, und die enge Beziehung zwischen der Königin und Robert Dudley. Daraus einen Roman zu stricken, der unterhält und andererseits ungeklärt Historisches so darstellt, dass der Leser sagt, es könnte so gewesen sein, ist aller Ehren wert und der Autorin sehr gut gelungen. Der Rechercheaufwand ist sicherlich um ein Vielfaches höher als bei einem rein erfundenen Stoff. Insgesamt hat sich die Autorin penibel in den bekannten historischen Rahmen eingefügt.
Die Datumsangaben über den Anfangskapiteln sind eher irreführend bis falsch als hilfreich. Das ändert sich dann aber ab Kapitel 4. Von da an geht es nur noch tageweise voran. Das ist aber nur ein kleines Ärgernis.
Beeindruckend gut gelingt es Kinkel Etikette und Hierarchien sprachlich abzubilden. Die vagen, höflichen Andeutungen, die bisweilen gewechselt werden sind doch oft nichts anderes als Drohungen und/oder Einschüchterungen, stets aber so formuliert, dass auch der Leser den wirklichen Sinn versteht.
Gut herausgearbeitet ist der Intrigenreichtum der damaligen Zeit, in der man sehr schnell mit einer Hinrichtung zur Hand war, wer verschiedene Herrscher „überlebte“ war ein Könner. Ein Zitat beschreibt das exemplarisch: “Wenn man unter Henry VIII. groß geworden war und danach erlebt hatte, wie erst sein protestantischer Sohn und dann sein katholische Tochter regierten, hatte man nicht nur gelernt, sein Mäntelchen nach dem Wind zu hängen, sondern auch, dass der Wind schon morgen umschlagen konnte und man es sich lieber mit keiner Partei ganz und gar verscherzen sollte.“ (Droemer Erstauflage 2010, S.272)
Mir hat dieser Roman außerordentlich gut gefallen. Fünf Sterne.
- Constanze Wilken
Die Malerin von Fontainebleau
(44)Aktuelle Rezension von: PerleKlappentext:
Eine malerin am französischen Königshof kämpft gegen Intrigen, für ihre Liebe und die Kunst
Ein mitreißender, farbenprächtiger und sinnlicher historischer Roman
Die begabte Freskenmalerin Luisa Paserini kommt 1537 an den prächtigen Hof von Franz I. Als Mann verkleidet arbeitet sie in der Werkstatt des Meisters Rosso Fiorentino, den sie nicht nur als Maler verehrt. Fiorentino hat den Auftrag, das königliche Schloss von Fontainebleau auszuschmücken. Der französische Herrscher ist für seine ausschweifende Lebensweise, seine Vorliebe für schöne Frauen uznd Kunst, aber auch für seinen Jähzorn und seine Launwenhaftigkeitr berüchtiogt. Luisa ist von der glänzenden Pracht der königlichen Schlösser überwältigt. Doch schon bald muss sie feststellen, dass sich hinter den goldenen Kulissen tödliche Intrigen abspielen, denen jeder zum Opfer fallen kann ...
"Contanze Wilkens historischer Roman zieht einen sofort in die Handlung - und ins Europa des 16. Jahrhundets." (Brigitte)
Eigene Meinung:
Ich weiß nicht genau, wo ich diese tolle Buch ertgattert habe, bestimmt in erinem Öffentlichen Bücherschrank. Das Statement von "Brigitte" kann ich nur unterstreichen. Es hat mir von der ersten Seite an gefallen, und es war herrlich jeden Tag darin zu blättern und zu Lesen.
Ich benötigte ganze 9 Tage dafür, ich lies mir richtig Zeit dafür und genoss die super Geschichte. Jeden Tag schaffte ich 50-80 Seitren und kam gut vorwärts. Ich war richtig in dem Roman gefangen, manches stelle ich mir auch bildlich vor.
Kann es gut und gerne weiterempfehlen!
Es bekommt von mir liebgemeinte 5 Sterne! - Adrian McKinty
The Cold Cold Ground
(5)Aktuelle Rezension von: Ingrid_DavisIch bin erst kürzlich auf Adrian McKinty gestoßen, allerdings nicht die Einzige, denn schon fast egal, mit wem man über Krimi spricht, sagt momentan: "Kennst du eigentlich schon...", und jetzt weiß ich auch warum.
Die Krimis um Detective Sean Duffy spielen in den 80ger Jahren in während der 'Troubles' in Nordirland. Duffy, einer der wenigen Katholiken in einer weitgehend protestantischen Polizei, der einzige Katholik in einer protestantischen Nachbarschaft, erzählt in trockener, ironischer Weise von seinen Mordfällen, die immer in irgendeiner Weise mit den Verstrickungen des Bürgerkriegs in Nordirland verknüpft sind.
Als Krimi ist dieser erste Band gut und solide - was mich aber nicht losgelassen hat, war die Quasi-Geschichtsstunde. Es ist unglaublich faszinierend, wie McKinty die Geschichte mit der gesellschaftlichen Dynamik verknüpft, die entsteht, wenn alle im Krieg gegeneinander sind, sich der ursprüngliche religiöse Konflikt aber längst an vielen Stellen in kriminelle Machenschaften verwandelt hat. Er beschreibt es trocken, zynisch, und das Lachen bleibt einem so manches Mal im Halse stecken.
Absolut lesenswert. - Adrian McKinty
Der katholische Bulle
(96)Aktuelle Rezension von: ZahirahGekonnt gelingt es dem Autor Zeitgeschichte der 1980er Jahre in Belfast mit einem raffinierten Krimiplot zu verknüpfen. Getragen wird das Ganze durch seinen Hauptprotagonisten Sean Duffy, der katholische Bulle. Dieser kommt nicht ohne Makel daher, besitzt aber Moral, Tatkraft und ist durchaus stur und verbissen, wenn es darum geht seinen polizeilichen Pflichten nachzukommen. In seinem ersten Fall ermittelt Duffy in alle Richtungen (wortwörtlich), was nicht jedem gefällt. Immer wieder werden ihm Steine in den Weg gelegt. Aber er bleibt hartnäckig. Die Darstellung der politisch motivierten Zustände (Straßenschlachten etc.) verbindet McKinty geschickt mit dem Berufsalltag seiner Hauptfigur, und bringt dem Leser so nicht nur die aufgeladene Atmosphäre sondern auch den Charakter des Sean Duffy näher. Kurzum: Dies ist ein gesellschaftskritischer historischer Roman mit Krimiplot und einem sympathischen Hauptprotagonisten. Mir hat der Roman/Krimi sehr gut gefallen und möchte eine absolute Leseempfehlung aussprechen und vergebe für das Buch 5 von 5 Sterne.
- Eugene McCabe
Tod und Nachtigallen
(9)Aktuelle Rezension von: ShannonEugene McCabe steht für großes irisches Drama - und das liefert er hier im historischen Kontext beeindruckend ab.
Zur Zeit Parnells lebt Beth mit ihrem Vater auf einem Landsitz im Norden der Insel - County Fermanagh. Der Hass zwischen Katholiken und Protestanten geschürt durch die katastrophale Kartoffelhungersnot ein paar Jahrzehnte zuvor schwelt stark in der dort lebenden Bevölkerung. Beth selbst steht schwer unter dem Eindruck der Misshandlung ihrer Mutter durch ihren vermeintlichen Vater Bill Winters. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Beths Mutter zur Zeit der Heirat mit ihm schwanger war und Beth somit "untergejubelt" hat. Bill reagierte mit Trunksucht und Gewalt. Die Mutter starb bei einem dramatischen Unfall ein paar Jahre zuvor.
Nun ist Beth 23 und just an diesem Geburtstag will sie das verhasste Zuhause verlassen - mit Hilfe von Liam Ward, ihrem Liebhaber, von dem sie schwanger ist. Der Plan ist, Bills Gold zu stehlen und gemeinsam ein neues Leben abseits der Heimat zu beginnen.
McCabes Buch schwankt zwischen zermürbenden Emotionen und traumhaft schönen Landschaftsbeschreibungen. Nichts gilt als sicher, keiner ist nur gut oder böse. Dies ist sicherlich eine Stärke des Werks. Nicht mal die Protagonistin schafft es ins Herzen des Lesers - und alles steuert dem vernichtenden Ende zu. Mit Leichtigkeit wird man ins Irland des ausgehenden 19. Jahrhunderts entführt mit all seiner Wut und Rohheit, dem Hass gegen die Besatzer und dem Willen eine bleibende Ordnung in die Dinge zu bringen. Ein großartiger Blick fürs historische Detail und den Zeitgeist aber auch für die Lebensumstände der damaligen Bevölkerung begleitet den Leser auf seiner Reise. Die Ambivalenz der Figuren verstört und begeistert zugleich. McCabe ist hier Großartiges gelungen. Eindeutige Leseempfehlung. - Rebecca Gablé
Der dunkle Thron
(31)Aktuelle Rezension von: SchiebeliniDieser Waringham-Roman ist das erste ungekürzte Hörbuch der Reihe. Einerseits gut, denn wer will schon was Gekürztes hören. Außerdem liest hier ausschließlich Detlef Bierstedt und zwar wirklich famos. Andererseits merkt man die über 30 Stunden dem Hörbuch sehr an.
Denn die Geschichte zieht sich im Grunde die meiste Zeit zäh wie Kaugummi dahin. Diesmal sind keine Kriege (innerhalb oder außerhalb Englands) das Thema, sondern die Reformation der Kirche in England. Und irgendwie konnte ich mich mit dem Thema nicht anfreunden. Es ist einfach ein starker Bruch im Gegensatz zu den vorigen Bänden, in denen es immer zu größeren Schlachten und Gefechten kam. Hier spielt das alles keine Rolle. Es geht vielmehr darum, ob jemand ein Ketzer oder Papist ist. Und welche Seite nun der wahre Glauben ist. Das ist zwar gut von beiden Seiten beleuchtet, aber für mich keine interessante Geschichte, auch wenn es eben so passiert ist.
Zusätzlich dazu wird noch das ständige Hin und Her bezüglich Henry Tudors Ehefrauen thematisiert. Und es ist wirklich widerlich, wie viele Leute wegen so etwas ihr Leben verlieren mussten. Auch hier gilt wieder: Zwar so passiert, hat mir aber in seiner Erzählweise trotzdem nicht zugesagt.
Unser Protagonist ist dieses Mal Nick of Waringham - der erste Waringham, den ich mit jeder gehörten Stunde unsympathischer fand. Im Grunde ist er von seiner Einstellung her nicht sehr anders als seine Vorgänger. Gleichzeitig hat er aber ein solches Arschlochverhalten, dass es mir speiübel wird. Er liebt seine Frau und dann doch nicht und es wäre ihr lieber, wenn er sie nie geheiratet hätte. Er ist stur, dickköpfig und einfach unsymphatisch, ein betrügerisches und lüsternes Schwein. Als Jungspund war er mir noch sympathisch, vor allem, als er von dem Bruder seiner Stiefmutter vermöbelt wird, fühlte ich sehr mit ihm. Irgendwie hängt man einfach an dieser Familie nach 3 Büchern. Aber je älter er wurde, desto unverständlicher wurden mir manche seiner Aktionen. Gerade wie abweisend er seinen Kindern ist, war mir unverständlich.
Deshalb gibt es von mir dieses Mal nur drei Sterne. Vor allem, da das Hörbuch noch extremer wird, was die unfassbar störende Musik betrifft. Immer wieder wird die Geschichte unterbrochen von verschiedenen Variationen eines Musikstücks. Die hören sich zwar allesamt nicht schlecht an, aber warum muss ich geschlagenen fünf Minuten Musik lauschen, wenn es danach NAHTLOS mit der Geschichte weiter geht? Zwischen Kapiteln hätte ich das vielleicht verstanden (die Länge nicht, aber generell schon).
- Ann Moore
Geliebte Gracelin
(30)Aktuelle Rezension von: engineerwifeEin tolles Buch, das seinem doch eher schmalzigen Titel gar nicht entspricht. Man lernt sehr viel über die Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland. Wer selbst einmal Irland erkundet hat, wird vieles im Buch wiedererkennen. Sehr interessant und mitreisend geschrieben. Freue mich schon auf die Fortsetzung.