Bücher mit dem Tag "pop-literatur"
15 Bücher
- Ethan Hawke
Hin und weg
(123)Aktuelle Rezension von: wbetty77Inhalt
William Harding lebt seit kurzer Zeit in New York. Er ist Schauspieler. Eines abends lernt er in einer Bar Sarah kennen. William ist fasziniert von ihr und setzt alles daran, sie näher kennenzulernen. Doch Sarah ist unentschlossen, ob sie wirklich eine Beziehung mit ihm möchte. Mal lässt sie William nah an sich heran, dann stößt sie ihn wieder von sich. Er versucht auf ihre Launen einzugehen, denn er ist bis zum Wahnsinn in sie verliebt. Je mehr er liebt, desto mehr zieht Sarah sich zurück. Nachdem das Paar eine wundervolle Woche in Paris verbrachte, fliegt Sarah alleine zurück nach New York. William bleibt für Filmaufnahmen einige Wochen länger. Als er voller Vorfreude Sarah wiederzusehen in New York ankommt, scheint Sarah seine Wiedersehensfreude nicht zu teilen.
Meinung
Diesen Roman habe ich das erste Mal 1997, als er in Deutschland erschien, gelesen. Ich mag Ethan Hawke als Schauspieler, vor allem in der „Before“ Trilogie, aber auch in Filmen wie „Club der Toten Dichter“ oder „Reality Bits“. Den Roman „Hin und Weg“ habe ich wieder hervorgeholt, weil ich vor einigen Wochen Hawkes neues Werk „Hell strahlt die Dunkelheit“ gelesen habe. Die Hauptfigur ist William Harding, nur zwanzig Jahre älter. Und wieder steht er vor den Trümmern einer Liebesbeziehung.
Ich holte also den Roman aus den Tiefen meines Bücherschranks hervor und beschloss ihn ein weiteres Mal zu lesen. Mit dem Abstand von über zwanzig Jahren hat der Roman nicht an Kraft verloren. Dennoch habe ich, soweit ich mich erinnere, Sarah damals weniger neurotisch empfunden. Sie hat massive Selbstzweifel und ist verunsichert, weil William ihre Unzulänglichkeiten nicht sehen will. Er ist verliebt, fasziniert und sie versteht einfach nicht warum. Anstatt sich darauf einzulassen, stößt sie ihn immer wieder von sich weg und behandelt ihn auf eine ziemlich miese Weise. Sie beendet die Beziehung bevor er es kann, auch wenn er es gar nicht vor hat. Es scheint eine Art Selbstschutz zu sein, dabei verschenkt Sarah die Chance auf Glück.
Der Roman ist in einundzwanzig Kapitel unterteilt, was wahrscheinlich darauf abzielt, dass William am Ende des Buches seinen einundzwanzigsten Geburtstag feiert und somit in den USA als erwachsen gilt. Er selbst fühlt sich an dem Tag traurig, verlassen und mies. Er durchlebt alle möglichen Emotionen bis er langsam zu akzeptieren beginnt, dass Sarah zwar seine große Liebe, aber er nicht die ihre ist. Es ist tragisch dem jungen Mann dabei zuzusehen, wie er alles versucht, um dieser Beziehung eine Chance zugeben und kläglich scheitert.
Nach zwanzig Jahren ist mein Blick natürlich auch ein anderer. Und ich muss ehrlich zugeben, dass er abgeklärter ist. Oftmals habe ich gedacht, dass er nur seine Zeit mit Sarah und ihren Launen verschwendet. Aber mit zwanzig sieht man das anders. Man leidet auch mehr, man hofft mehr, man fühlt die Tragik anders, denn es ist das erste Mal, dass William sich so sehr verliebt, das erste Mal, dass er wahrhaftig liebt. Und das ist der Moment, in dem ich ihn wieder verstehen kann, weil ich mich erinnere. Ethan Hawke erzählt die Geschichte von William ehrlich, ohne je kitschig zu werden.
Fazit
Auch nach all den Jahren habe ich den Roman mit großer Freude gelesen, denn Ethan Hawke ist ein ganz außergewöhnlicher, großartiger Erzähler.
- Paula Irmschler
Superbusen
(17)Aktuelle Rezension von: CatastrophiaKurz vorm Jahresende hab‘ ich noch einen großartigen Buchtipp für euch: „Superbusen“ von Paula Irmschler. Der Roman, erschienen im Februar 2020 im Claassen Verlag, erzählt die Geschichte von Gisela, die zum Studium von Dresden nach Chemnitz gezogen ist und ihre Selbstfindung inmitten von Nazis und Antifa-Demos, linker Subkultur und DDR-Vergangenheit, enttäuschter Liebe und solidarischen Freundschaften erlebt.
Neben popkulturellen Anspielungen, die nicht nur die jüngeren Millenials sicher sehr zu schätzen wissen, hat der Roman einigen Tiefgang zu bieten.
Paula Irmschler, Titanic-Redakteurin und in den Sozialen Medien für ihre sarkastischen, politischen Posts bekannt, verwebt wohlbekannte linke Szenekonflikte mit sensiblen Themen wie Armut, Fatshaming und Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland. Themen also, die in studentisch geprägten, städtischen Antifa-Kreisen häufig untergehen, obwohl sie so wichtig sind.
Das Buch ist kein hoffnungsloser Roman. Der politische Tatendrang Giselas und ihrer Mitstreiter*innen spricht aus jeder Zeile, die sympathische Protagonistin kommentiert gleichzeitig klug beobachtend und mit saftiger Wortwahl. Diese Energie transportiert nicht zuletzt die titelgebende feministische Band Superbusen, die Gisela und ihre Freundinnen gegründet haben und mit der sie durch die linken Zentren des gesamten Landes touren. Die wohlbekannten Antifa-Macker und selbsterklärten Feministen, die der Band dabei auf die Brüste gieren, bekommen dabei natürlich auch ihr Fett weg.
Ich habe mich wahnsinnig gut abgeholt gefühlt, mich an vielen Stellen an meine eigene Sozialisation in (westdeutschen) linken Kreisen erinnert und musste häufig lachen. Zugleich haben auch die ernsten Passagen sehr zielstrebig ihren Weg gefunden, auch die, die ich nicht selbst nachempfinden kann. Die Thematisierung westlicher Abfälligkeit gegenüber Ostdeutschland beispielsweise oder das Gefühl der Fremdheit, das Gisela als Tochter einer alleinerziehenden, armutsgefährdeten Mutter inmitten bürgerlicher Antifa-Menschen verspürt.
"Superbusen" ist energetisch und kämpferisch und lustig und unbedingt lesenswert. Gönnt euch die Zeit mit Gisela, sie ist es wert. - Nick Hornby
31 Songs
(83)Aktuelle Rezension von: VespasiaIn „31 Songs“ sind kurze Texte über 31 verschiedene Lieder zu finden. (Einige Texte behandeln mehrere Lieder, daher sind es streng genommen etwas weniger als 31 Texte). Die Songs sind recht unterschiedlich, es sind gefällige Popstücke dabei, aber auch experimentellere Lieder. Die meisten Songs waren mir vorher nicht bekannt, aber nach dem anhören muss ich sagen, dass sie mir fast alle gefallen habe. Letztendlich steht aber nicht Hornbys Musikgeschmack im Vordergrund, sondern das, was er zu diesen Liedern zu sagen hat und was er mit diesen Liedern verbindet. Dazu gibt es Anekdoten, die den Texten die richtige Würze verleihen, sowie Hintergründe, warum er diese Songs schätzt.Auch über den privaten Musikhörer Nick Hornby erfährt man so einiges: besonders berührt hat mich die Geschichte zu seinem autistischen Sohn Danny, der nochmal einen ganz besonderen Bezug zur Musik hat. Durch solche Geschichten merkt man richtig, was Musik alles leisten kann. Am Ende ist dieses Buch einfach eine Liebeserklärung an die Musik, interessant für jeden, der die Musik ebenso liebt wie Hornby. Es geht hier auch keinesfalls darum, irgendeine Musikrichtung über die andere zu erheben, sondern Musik generell als das anzuerkennen, was es ist: Kunst. Ich für meinen Teil konnte das Buch richtig genießen, während ich mir die Songs zu den Texten angehört habe. Durch die Kombination von Hör- und Leseerlebnis wurde das Buch lohnenswert. Auch, wenn ich seine Romane bevorzuge, war die Lektüre dieses Buches dennoch eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Fazit: Für Musikliebhaber, für alle anderen wahrscheinlich weniger interessant.
- Florian Illies
Anleitung zum Unschuldigsein
(83)Aktuelle Rezension von: HoldenFlorian Illies beschreibt anhand alltäglicher Situationen unsere inneren Gedankenabläufe, bei denen wir nur verlieren können, mein Problem bei der Sache ist: In vielen der genannten Situationen hatte ich noch gar kein Schuldgefühl, insofern war die Lektüre des Buches in meinem Fall eher kontraproduktiv! Aber daß man das Buch mit einem Disclaimer versehen sollte, würde ich nicht gerade sagen, ginge mir zu weit. Im nächsten Buch vielleicht: Schuldgefühle im Sport, beim Rezensionenschreiben o.ä.
- Rocko Schamoni
Dorfpunks
(317)Aktuelle Rezension von: AnjaLG87Das Buch habe ich sehr schnell gelesen, weiles wirklich kurzweilig und unterhaltsamgeschrieben ist. In chronologischer Abfolgebegleitet der Leser den bekannten KünstlerRocko Schamoni durch seine Jugend undseine Suche nach Identität und einem Platzin der Gesellschaft, aus der der Punk auchgleichzeitig ausbrechen wollte. Besondersinteressant fand ich in diesem Zusammenhangdie Schilderung von Musiktrends undKonzertbesuchen, da sie mich an dieErzählungen meines Vaters erinnern. DerAutor bleibt dabei wunderbar unpathetischund nüchtern und stellt sich, im Nachhinein,auch oft als unreifen, pickeligen Teenager dar,der er war, und nicht etwa als coolen Heldenseiner Clique. Lesern, die sich für Jugendkulturund Rockmusik/Punk interessieren, würdeich das Buch sofort empfehlen. Für anderekönnte es allerdings zu speziell sein. - Benjamin von Stuckrad-Barre
Livealbum
(124)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin Autor, der reist und seine Bücher vorliest. Mir hat es nicht so gut gefallen, als ich es gelesen habe. - Nick Hornby
A Long Way Down
(2.406)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDieses Hochhaus ist prädistiniert für Selbstmörder. Doof nur, wenn am Silvester Abend, gleich vier lebensmüde Menschen auf dem Dach erscheinen. Angriffe, Anfeindungen und Beleidigungen, aber dann plötzlich ein umschwenken und die vier sehr unterschiedlichen Menschen, beginnen sich auszutauschen. Sie reden und sie vergleichen und sie fordern und locken und dann ist alles irgendwie anders als zuvor. Ein neues Jahr, ein neues Leben vielleicht sogar? Nick Hornbys schwarzer Humor sucht seines gleichen und ist einzigartig und einfach brilliant. Das Buch ist bitter und spannend zugleich.
- Gilad Elbom
Scream Queens of the Dead Sea
(6)Aktuelle Rezension von: Aljoscha_UtermarkGut geschriebenes Buch, das den Leser in eine teilweise surreale Welt in Israel mitnimmt. Ich habe das an einem Stück verschlungen. Gute Pop-Literatur. - Astrid Vits
Du und viele von deinen Freunden
(7)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHab mir dieses Buch eigentlich nur wegen den Tomte- und Kettcar-Interviews gekauft! Viele Bands aus diesem Buch sagen mir nix, oder hab von deren Musik noch nie was gehört. Trotzdem ein lustiges und interessantes Buch, dass auch erst wegen seiner Größe abschreckt! :) - Linus Volkmann
Smells like niederlage
(12)Aktuelle Rezension von: HoldenLangweilig, uninteressant, ärgerlich. Von einem "intro"-Mitarbeiter hätte ich mir mehr erwartet. - Charlotte Roche
Feuchtgebiete
(164)Aktuelle Rezension von: TulpenVor kurzem fiel mir ein, dass ich "Feuchtgebiete" mal als Hörbuch hatte. Und es ist mir tatsächlich auch noch so präsent, dass ich es rezensieren kann - bei den meisten anderen Büchern von früher fällt mir das schwer, weil ich viel zu viel vergessen habe.
Die junge Helen liegt nach einem Unfall bei der Intimrasur im Krankenhaus. Der Zuhörer begleitet sie nun bei den Nachwirkungen ihrer OP (nichts für schwache Nerven) und lernt sie in all ihrer Freizügigkeit kennen. Nach und nach erfährt er, dass sich hinter der immer auf Provokation ausgerichteten jungen Frau eine sehr verletzliche Seele mit einer traurigen Geschichte verbirgt. Aber nur wenige Menschen wagen einen Blick hinter die Kulissen.
Ich mag Charlotte Roche sehr und ich finde es toll, wenn jemand die Dinge beim Namen nennen kann und Sex nicht immer so weichgespült und weltfremt daherkommt. Ich werde nie vergessen, wie sie bei einem Fernsehauftritt zu ihrem Buch das ganze Publikum gefragt hat wer von den Zuschauern "Haare am Arsch" hat. In diesem Buch wurde es mir allerdings zu viel, ging über meine persönliche Grenze des guten Geschmacks und hat mich teilweise auch einfach nur noch genervt (Warum muss sie denn jetzt auch noch den gebrauchten Tampon im Aufzug liegen lassen?). Die Geschichte ist nett, aber inhaltlich und sprachlich auch keine außergewöhnliche Bereicherung.
Drei Sternchen also vor allem für ihren Mut zur Direktheit.
- Judith Liere
Hit-Single
(55)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Autorin schafft es, dem Leser die Protagonistin nahezubringen und mit ihr deren Gefühlschaos mitzuerleben. Es ist eine dünne, leichte und vor allem amüsante Lektüre. Ein bisschen klischeehaft fand ich die ganze Geschichte, aber trotzdem unterhaltsam.
- Christian Kracht
Mesopotamia
(10)Aktuelle Rezension von: philkreuznachM.E. das schwaechste Werk von Kracht, wobei er ja nur eine kleine Geschichte beigesteuert hat. Tw. sind ganz witzige Storys dabei, aber man muss es nicht gelesen haben. - Nick Hornby
High Fidelity
(288)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchHornby zeigt in diesem Buch den alltäglichen Wahnsinn eines Musikliebhabers der unter Liebeskummer leidet.
Die Geschichte von Rob einem Typen mitte Dreißig aus London, liest sich wunderbar für alle Freunde der gepflegten Popmusik. Doch auch andere Leute die sich zuviele Gedanken über den richtigen Song zum richtigen Moment machen, ist dieses Buch empfehlenswert.
In diesem Buch wird gelitten und der Leser leidet und lacht mit dem Erzähler. - Linus Volkmann
heimweh to hell
(10)Aktuelle Rezension von: Joleneheimweh to hell. Ebenso wie "smells like niederlage" wundervoll kurzweilige, treffsicher pointierte Sozialstudie über Nerds, Punks und andere Spezies. Gewohnt lustig geschrieben und in einem Rutsch verdaulich. Danke, Linus Volkmann. - 8
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