Bücher mit dem Tag "pilgern"
119 Bücher
- Noah Gordon
Der Medicus
(2.224)Aktuelle Rezension von: QuaaltaghUm es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt Bücher, die sind völlig zurecht Bestseller – und „Der Medicus“ ist ein beeindruckendes Beispiel hierfür. Eigentlich der Fantasy und Science-Fiction zugetan, lese ich hin und wieder Werke anderer Genres und gelegentlich mischt sich auch ein Bestseller darunter. Meist kann ich dann zwar verstehen, weshalb sich der Roman gut verkauft, in der Regel aber lasse ich mich nach dem Lesen dennoch nicht unbedingt zu überschwänglichen Lobpreisungen hinreißen. Bei dem Historienepos von Noah Gordon ist das aber anders.
Journalist mit Hang zur Medizin
Der amerikanische Schriftsteller Noah Gordon (geb. 1926 in Worcester, Massachusetts) befasst sich in seinen Romanen ausführlich mit der Religion und hier besonders mit dem Judentum. Zweites, immer wiederkehrendes Thema in seinen bisher acht Romanen ist die Medizin. Aus Lust am Schreiben studierte Gordon Journalismus und bereits mit seinem ersten Roman „Der Rabbi“ gelang ihm der Durchbruch. „Der Medicus“ machte Noah Gordon weltberühmt und ist der erste Roman einer Trilogie rund um die Mediziner-Familie Cole.
Die Lehrjahre eines Medicus
Robert Jeremy Cole wird mit neun Jahre plötzlich zum Waisen. Das ist im London des Jahres 1021 ein schweres Schicksal. Eher zufällig gerät er an einen Bader, der ihn in die Lehre nimmt. Dort lernt er, Menschen zu heilen, aber auch kaufmännisches Geschick und ein gewisses Maß an Verschlagenheit. Und er entdeckt, dass er eine Gabe besitzt: Durch die Berührung der Hände seiner Patienten spürt er, wenn sie dem Tode nahe sind. Diese Entdeckung weckt sein Interesse an der Medizin derart, dass er nach dem Tod des Baders beschließt, sich zum Medicus ausbilden zu lassen. Es ist jedoch kein jüdischer Medicus bereit, ihn, einen Christen, aufzunehmen, da es gegen das Gesetz wäre. Allerdings hört er von einem Heiler im fernen Persien, dessen legendärer Ruf bis nach Europa hin bekannt ist: Ibn Sina. Rob macht sich auf eine zwei Jahre dauernde Reise nach Isfahan, während der er seine spätere Frau Mary kennenlernt. Um an der Madrassa, einer medizinischen Universität, aufgenommen zu werden, muss er sich als Jude ausgeben, denn auch hier ist einem Christen der Zugang verwehrt. Während seines Studiums freundet er sich mit dem etwas oberflächlichen Karim und dem vernünftigen Mirdin an. Als der junge Schah Ala auf die drei aufmerksam wird, versammelt er sie immer wieder um sich und bezeichnet die Runde stolz als „Die vier Freunde“. Bald stellt sich aber heraus, dass diese Freundschaft eher eine Laune des Herrschers ist – mit tragischem Ende: Karim und Mirdin werden sie nicht überleben. Nachdem auch Ibn Sina, gleichzeitig Lehrer und Mentor von Rob, stirbt und Isfahan kurz vor der Eroberung durch die Seldschuken steht, ergreift der junge Medicus Rob mit seinen drei Kindern und Mary die Flucht. Sie kehren zurück nach London. Doch Mary kann sich nicht an die graue und unfreundliche Stadt gewöhnen. Schließlich reist sie in ihre Heimat Schottland ab. Rob Cole arbeitet zunächst weiter als Arzt. Als er aber vor der Kirche seine Identität nachweisen soll, was ihm wegen seiner langen Abwesenheit kaum möglich ist, macht auch er sich ebenfalls auf den Weg nach Schottland.
Konfliktpotenzial Medizin vs. Religion
Was erhebt den „Medicus“ vom herkömmlichen Historienroman zum Epos? Wikipedia erklärt diesen Begriff mit „… weitläufige oder ausschweifende Erzählung“. Und diese Definition trifft es im Falle von Gordons Roman auf den Punkt. Der Autor erzählt die Geschichte der Lehrjahre von Robert Jeremy Cole über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. In sehr detailreichen, atmosphärischen und farbigen Bildern beschreibt er, wie der etwas starrköpfige, aber dennoch ängstliche Junge zu einem aufopferungsvollen Mediziner heranreift und wie dieser später mit an Fanatismus grenzender Akribie die Heilkunst erforscht. Dabei lässt sich Cole weder von strengen Gesetzen noch dem Unmut von Freunden und Familie abhalten. Gordon zeichnet ein erzählerisches Bild des 11. Jahrhunderts in ganz unterschiedlichen Gesellschaften, voller Leben, aber auch voller Grausamkeiten. In dem Aufeinandertreffen von Islam, Judentum und Christentum zeigt er deutlich Unterschiede und auch Parallelen auf und bringt sie stets in Verbindung mit ihrer aus heutiger Sicht rückständigen Einstellung zum Leben und zur Medizin.
Insbesondere bei der eingehenden Beschreibung von Krankheiten verliert sich der Autor hin und wieder in Details, die man als Leser eigentlich lieber nicht kennen möchte. Doch verfällt er nie in Geschwafel. Vielmehr wird durch diesen Detailreichtum die Leidenschaft des Protagonisten deutlich, der in seiner Arbeit eine Berufung sieht, die auch seinem Talent geschuldet ist, den nahen Tod von Menschen vorhersehen zu können. Interessant und gleichzeitig befremdlich wirken die Rituale der Juden, denen Rob Cole auf seiner langen Reise begegnet. Jemand der sich wie ich noch nie mit dieser Religion ernsthaft befasst hat, ist versucht, angesichts der bizarren Bräuche ständig den Kopf zu schütteln. Doch schnell wird einem klar, dass es bei Christen oder Moselms nicht anders aussieht. Jede Religion zeigt ihren Glauben auf ihre ganz eigene Weise – und die ist objektiv betrachtet oft nicht weniger bizarr.
Die Religionen in „Der Medicus“ dienen als Projektionsfläche für die gesellschaftlichen Moralvorstellungen angesichts Leid und Tod. Was erlaubt der Glaube? Welche Rolle spielt er in der Gesellschaft? Und welchen Anspruch erhebt die Religion bei der Versorgung der Menschen? Rob Cole stößt auf vielen Hürden, die heute, 1000 Jahre später, vielfach noch immer bestehen. Auch heute beanspruchen die Religionen noch für sich, den richtigen Weg zu kennen. Nur wird es nicht mehr so plakativ wie damals vorgetragen. Man geht subtiler vor, weil die Menschen mehr verstehen. Der Medicus hingegen hat mit der Unwissenheit und Ignoranz einer tief religiösen Umwelt zu kämpfen, und dabei begibt er sich so manches Mal in Lebensgefahr.
Am Ende gibt es allerdings trotz zahlreicher Schicksalsschläge, die Rob Cole erfahren muss, ein geradezu hollywood-gleiches Happy End im schottischen Hochland. Als Leser schließt man den Buchdeckel mit dem guten Gefühl, Zeuge eines ereignisreichen Abenteuers geworden zu sein, bei dem man viel über Medizin, Religion und den nahen Osten um das Jahr 1000 gelernt hat.
Fazit
Ich habe selten ein Buch gelesen, das so bunt, so detailreich und so erzählerisch spannend war. Immer wieder fragte ich mich während der Lektüre, wieviel Zeit Noah Gordon wohl in die Recherche gesteckt haben mag. Es muss immens gewesen sein. Religionen, Medizin, Lebensweise im Jahr 1000, London und vieles mehr ist so ausführlich beschrieben, dass ich die Handlung fast greifbar vor Augen hatte. So entstand ein überaus lebendiges Portrait einer Zeit, die längst vergangen ist, die aber bis heute in vielerlei Hinsicht nachwirkt. Der Roman „Der Medicus“ ist eine absolut fesselnde Geschichte und mit Fug und Recht ein Bestseller geworden. Meine Urteil: Sehr empfehlenswert! Ich werde mit Sicherheit auch die beiden Nachfolge-Teile „Der Schamane“ und „Die Erben des Medicus“ lesen.
- Emma Hooper
Etta and Otto and Russell and James
(63)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeEines Tages macht sich die 82jährige Etta auf den Weg ans Meer, quer durch Kanada. Ihr Mann Otto bleibt zu Hause und versucht, alleine zurechtzukommen. Doch Etta vergisst allmählich Dinge, Otto erinnert sich an fast alles. Und dann ist da noch Russell, der Nachbar, der selbst in Etta verliebt war. Und James, ein Koyote, der Ettas Begleiter auf der Wanderung ist. Auf dem Weg erzählen sie ihr Leben: von der Liebe, vom Krieg und einer Farm in der staubigen Einöde Saskatchewans, vom Backen und vom Briefeschreiben.
Emma Hoopers Roman mit dem langen Titel ist ein bezaubernder, ein leiser Roman, der sich nicht vieler Worte bedient. Manchmal erschließt sich die Bedeutung nicht direkt, viele Passagen sind näher an einem Traum als an der Realität, z.B. Ettas Unterhaltungen mit James. Die Autorin überlässt dem Leser die Entscheidung, was geschieht und was nicht. So ist das Ende sehr offen für verschiedene Interpretationen. Diese Unbestimmtheit der Erzählung war mir manchmal etwas zu viel des Guten und ich habe nach tieferen Bedeutungen gesucht. Ich habe viel über die Handlung nachgedacht und bin mir bei den phantastischeren Elementen immer noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Daher schwanke ich zwischen 4 und 5 Sternen.
Die Sprache ist sehr spartanisch und auf das Wichtigste beschränkt. Trotzdem konnte mich die Erzählung vom ärmlichen Leben auf einer Farm, von der Beziehung von Etta mit Otto und Russell und von Ottos Erlebnissen in Europa im 2. Weltkrieg fesseln und zutiefst berühren. Letzten Endes kommt es bei „Etta and Otto and Russell and James“ wohl auch eher auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Erinnerungen der Charaktere als auf die äußere Handlung an. In dieser Hinsicht konnte mich das Buch überzeugen. - Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.096)Aktuelle Rezension von: MoidlvomberchMir wurde das Buch im Freundeskreis empfohlen - ich kannte es vorher tatsächlich noch nicht, den Film könnte ich eventuell mal vor vielen Jahren gesehen haben, bin mir aber nicht sicher.
Mit Hape Kerkeling, muss ich zugeben, hab ich nicht viel am Hut - ich weiß dass es ihn gibt aber dass er Komiker ist wusste ich wohl glaub ich auch erst richtig nach dem Buch - also wie gesagt ich habe nichts mit ihm zu tun.
Nachdem das Buch ja ein Mega hit ist/war und es mir eben ja auch wärmstens empfohlen wurde, war ich schon sehr neugierig...aber, ich muss zugeben, so ganz kann ich den Hype darum nicht verstehen...
Der Schreibstil ist nicht so ganz meins, ich brauchte einige Seiten um rein zu kommen, ich konnte leider nicht so gut und flüssig lesen wie sonst immer, dementsprechend hab ich dafür auch eher zwei Nachmittage gebraucht.
Er erzählt von seinen Momenten auf dem Jakobsweg...aber irgendwie konnte mich das ganze nicht so wirklich abholen. Es gab einige schmunzler und ich musste dennoch einige male lachen - es ist zumindest sehr humorvoll geschrieben was die ganze Sache einfacher machter - das gefällt mir sehr!
Ich kann mit Gott nicht so wirklich viel anfangen, es war zwar nicht so viel von "Gott" dabei, hätte aber gerne weniger sein dürfen - aber natürlich - ist mir klar hier gehts um den Jakobsweg ;-)
Ich hab das Buch gelesen, fand es an einigen teilen sehr schön, an anderen wieder doch sehr langwierig und eher so..nahja....
hats mir gefallen? joa....war ganz nett denk ich mal ein Highlight ist es nicht, aber ich denke man kanns ruhig mal lesen. denk ich :-)
- Rachel Joyce
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
(1.359)Aktuelle Rezension von: mabo63Harold, pesionierter Kauz unfähig das Leben zu geniessen in den restlichen Jahren die Ihm bleiben erhält einen Brief. Eine frühere Arbeitskollegin schreibt sie habe Krebs und müsse bald sterben. Schokiert darüber schreibt er zurück. : "Das tut mir leid, alles Gute Harold"
Auf dem Weg zum Briefkasten realisiert er dass er das mit geschriebenen Worten so nicht beantworten kann und macht sich auf den Weg zu Ihr. 1000 Kilometer zu Fuss vom Süden Englands bis nach Schottland. Ohne jegliche Ausrüstung. ..
Seine Frau weiss noch nichts davon.
In der Ehe haben sie sich auseinandergelebt, sie ständig mit putzen beschäftigt, oder dann schreibt sie Briefe an ihren verstorbenen Sohn. Er schafft es gerade noch den Rasen zu mähen und die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen.
Ständig wirft sie ihm vor er habe David seinen Sohn nie geliebt, habe Ihn nicht gerettet als er einmal fast ertrunken wäre.
Auf dem langen Weg beschäftigen Ihn In Rückblenden sein Verhältnis zu seinem verstorben Sohn, seine schwieige Kindheit, auch wird das Verhältnis zwischen seiner Frau Maureen und Ihm thematisiert.
Es schliessen sich ihm mit der Zeit einige Personen an die ihn begleiten, die teilhaben wollen an dieser Reise, mittlerweilen wie Harold in den Medien so was wie ein Held unserer Zeit gefeiert.
Hier hätte ich es gerne gesehen wenn die Autorin etwas mehr aus diesen Begegnungen gemacht hätte. Zu langatmig und unglaubwürdig waren für mich auch die Beschreibungen wie Harold zb. auf den Hauptstrassen läuft (Wer macht so was??) Dazu ohne jegliche Ausrüstung?
Das fand ich doch sehr befremdlich.
Auch sind Ihm alle stets gut gesinnt auf dieser Reise obwohl er wohl wie ein Penner daherkommt.
- Rachel Joyce
The Love Song of Miss Queenie Hennessy
(40)Aktuelle Rezension von: engineerwifeNachdem ich den Vorgängerband als Hörbuch sehr genossen habe – ihn tiefgründig und bewegend fand, muss ich sagen, dass dieses Buch sich doch oft etwas zäh gestaltete. Was bewegt manche Menschen – wie Queenie - dazu, im Leben auf alles zu verzichten? Warum konnte sie es nicht über sich bringen, sich Harold gegenüber zu öffnen? Warum gab sie sich zusätzlich noch die Schuld an Davids Tod? Die ellenlangen Erläuterungen zu ihrer Liebe zu Harold waren für mich etwas mühselig. Gut gefallen jedoch hat mir die Atmosphäre im Hospiz. Ich bin immer voller Bewunderung für die Menschen, die dort arbeiten. Man muss wohl schon sehr stark sein um dieses Leid Tag für Tag wegzustecken.
Eine sehr angenehme Überraschung bereitete mir das Ende des Buchs. Hier hat sich die Autorin richtig was einfallen lassen um die Geschichte rund zu gestalten. Das Ende hat mich dann mit den etwas langweiligeren Passagen wieder versöhnt. So hat mich das Buch dann auch nicht unbefriedigt zurück gelassen. - Rachel Joyce
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
(60)Aktuelle Rezension von: JorokaEin älterer Mann verabschiedet sich aus seinem alten Leben. Er möchte eine Mission erfüllen und zu Fuß durch England laufen, um sich von einer ehemaligen Arbeitskollegin im Hospiz zu verabschieden, doch nein, eigentlich möchte er sie retten. Nachdem er eine gewisse Medienpräsenz erlangt hat, schließen sich etliche seltsame und weniger seltsame Menschen an und das Ganze läuft zunehmend aus dem Ruder für ihn. Doch insgesamt hat er viel Zeit auf dem Weg, über sein altes Lebens nachzudenken und sich manch schmerzhaften Erinnerung zu stellen….
Ich dachte zunächst: Ach, ist jetzt aber nicht so ganz neu die Grundidee. Doch je mehr ich in die Handlung hinein fand, empfand ich die Umsetzung als recht gut gelungen. Schön ist die Steigerung zum Schluss hin zu beobachten. Der Handlungsverlauf lebt vor allem durch die Begegnungen auf dem „Pilgerweg“. Durch diese wird auch eine große Portion an Lebensphilosophie transportiert. Doch das wirkt dann zunehmend konstruiert und die Autorin ‚überspannt‘ dann hin und wieder den Bogen aus meiner Sicht.
Es handelt sich um 6 Cds mit einer Gesamtlaufzeit von über 7 Stunden.
Heikko Deutschmann liest routiniert gut, aber seine Stimme ich manchmal einfach zu leise. Ich höre
die CDs im Auto und da die Abmischung nicht so gut gelungen ist, verstehe ich manchmal nichts. Drehe ich den Regler jedoch an diesen Stellen höher, ist es anschließend wieder zu laut usw. Dafür den Stern Abzug für die Hörbuchfassung, das kenne ich besser.
Fazit: 3,5 Sterne von meiner Seite, ich runde wohlwollend auf den 4. auf.
- Astrid Fritz
Unter dem Banner des Kreuzes
(35)Aktuelle Rezension von: LalemeerFreiburg 1212:Anna ein junges Mädchen die unter ihrem strengen "Vater" leidet, trotz ihres frommen Wesens, beschließt sich einem Kinderkreuzzug anzuschließen der gerade durch ihre Heimatstadt zieht...Hauptsächlich Kinder folgen diesem Kreuzzug und wandern nach Straßburg, wo sie sich mit Gläubigen aus anderen Orten treffen. Mit Anna sind noch einige Freiburger unterwegs. Als der angehende Priester Konrad zu den Pilgern stößt und sie von dieser weiten, gefährlichen und seiner Meinung nach sinnlosen Reise abhalten möchte, stoßen seine Argumente auf taube Ohren. Aber er hat seinem Oheim, dem Freiburger Stadtpfarrer, versprochen, die Kinder zurück zu holen.
Die Reise beginnt mit dem Glauben und endet mit der Liebe
...mehr möchte ich jetzt nicht preisgeben da es doch auch etwas vorhersehbar ist...
Astrid Fritz hat es wieder geschafft mich in ihren Bann zu ziehen und mich übrigens auch diesen Kinderkreuzzügen zu widmen, man weiß doch recht wenig darüber... aber sie hat wieder wahnsinnig gut recherchiert...
ich vergebe für dieses Buch trotz einiger Längen 5 Sterne, weil es ein neues Thema war, mit einer tollen Protagonistin die wie ich finde total authentisch wirkt...
- Rachel Joyce
The Unlikely Pilgrimage of Harold Fry
(60)Aktuelle Rezension von: krapfmDieses Buch ist unglaublich toll! Die Geschichte ist berührend und mit einigen Plot-Twists aufgebaut. Ich mochte die Charaktere sehr und hätte sie einfach gerne umarmt.
- Georg Koeniger
Trauer ist eine lange Reise
(35)Aktuelle Rezension von: leniksNun habe ich das Buch über die Radreise auf dem Jacobs weg von dem Kabarettisten gelesen. Er hat diese sozusagen unternommen, da seine sehr kranke Frau, welche an ihrer Erkrankung verstorben ist gerne noch gemacht hätte. Er erzählt von der Radfahren auf dem Jacobs weg, aber auch von der Zeit der Erkrankung seiner Frau. Man spürt an vielen Stellen wie zerrissen er war zwischen zur Arbeit gehen und Krankenhausbesuchen. Aber ohne die Unterstützung seiner Freunde und Verwandten hätte er das nur schwer wuppen können, sogar aus Amerika sind Freunde und Kollegen angereist. Echt ein toller Zusammenhalt, auch wenn er mit der Trauer am Ende selber fertig werden muss, wie wir alle, wenn es hart auf hart kommt. Der Schreibstil ist gut, das Buch gut und flüssig zu lesen. Das gelesene Buch ist die Hardcoverausgabe mit Lesebändchen von 2015 und Schutzumschlag auf 256 Seiten. Von mir bekommt es vier Sterne und eine Leseempfehlung.
- Cheryl Strayed
Der große Trip - WILD
(272)Aktuelle Rezension von: RunnibalDen PCT zu wandern, ist für viele Amerikaner so, wie in Europa der Jakobsweg.
Ziemlich naiv und unvorbereitet bricht die Autorin Cheryl Strayed auf und lernt mehr und mehr auf den langen Weg ihre Vergangenheit zu bewältigen, zumindest glaubt sie das.
Eigentlich sollte sie nicht weit kommen, denn das Gepäck ist überwältigend und sportlich ist sie auch nicht. Doch ihre Kraft kommt auf dem Weg "The Trail provides".
Es ist schon sehr nervig, dass sie immer wieder von der Mutter erzählt wird. Es ist wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat. Insgesamt machen die Mutterszenen schon halbe Buch aus. Immer mit anderen Worten, die gleiche Leier. Die Erfahrungen auf dem PCD hingegen fand ich unterhaltsam. Die Fernwanderin hat viel Zeit über sich nachzudenken. Selbst als sie fühlt, wie zäh sie sein kann, wirkt sie labil und unverändert.
Mich hat die offene und unverschönten Einwürfe aus ihren Leben verwundert.
Interessant finde ich wie die Natur auf Menschen wirkt. Egal von welcher Herkunft, Bildung und Vergangenheit, die Natur wird von allen Wanderern als erlebenswert empfunden. Im Alltag hingegen wird der Natur, was sie braucht und was ihr schadet, wenig Beachtung geschenkt.
Der PCD war quasi zu ihrem Wohnzimmer der Autorin geworden. Alles was sie zum Leben brauchte, passte in ihren Rucksack. Der PCD lehrt, dass mehr nicht nur überflüssig ist, sondern auch eine unnötige Belastung.
Der Leser kann viel über minimalistische Lebensweise internalisieren, ohne auf dem PCD wandern zu müssen. Der Trail beginnt an jeder Haustür.
- Johannes Zenker
... und plötzlich Pilger
(20)Aktuelle Rezension von: abuelitaEr hatte bisher immer All-inclusive-Urlaube gemacht…und er ist auch noch nie gewandert oder hat sonstigen Sport gemacht. Die Zufriedenheit hat sich nicht eingestellt nach diesen bisherigen Urlauben…und J. Zenker sehnt sich nach echter Erholung. Was brauche ich wirklich im Leben, was ist Ballast den ich abwerfen kann? Gibt es Gott? Die großen Fragen des Lebens…
2019 hat er sich auf den Weg gemacht. Einsame Buchten, endlose Strände und eine traumhafte Steilküste - der Camino del Norte im Norden Spaniens ist einer von zahlreichen Jakobswegen, die nach Santiago de Compostela führen.
Ein angenehmer Schreibstil ließ die Seiten dahinfliegen. Allerdings habe ich wirklich den Kopf geschüttelt – Blauäugig? Eher naiv-dumm. Sorry, ist aber so. Kein ordentliches Regencape, Turnschuhe, ohne jegliche Erfahrung. Das merkt man schon daran, dass er die nassen Handtücher IM Rucksack weiter mit sich führt….anstatt sie DARAUF zu schnallen und trocknen zu lassen….aber immerhin, er hat es durchgezogen !
Die Touren, Landschaften und auch die Menschen, denen er begegnet, sind anschaulich und schön beschrieben. Der Mix aus den Begegnungen, Erlebnissen und den Gedanken des Autors – das macht den Stil des Buches aus. Ich fand es toll, wie er in diesen Schlafsälen übernachtet hat – das wäre etwas das für mich definitiv nicht in Frage kommen würde.
Die „Wahrheit“ die er am Schluss für sich entdeckt, ist einfach – und doch so wertvoll. Wenn man das Leben in dieser Art und Weise betrachtet, wird alles viel einfacher. Aber ob man das im Alltag auch so durchziehen kann? Fraglich....
- Jörg H. Trauboth
Jakobs Weg
(35)Aktuelle Rezension von: SaintGermainIm katholischen Internat Maria Hilf trifft sich die illustre Gruppe "Rose" um junge Schüler, wie Jakob, zu vergewaltigen und zu missbrauchen. Zwanzig Jahre später erhalten 8 Personen, die damals involviert waren, Post: Sie sollen sich auf den Jakobsweg machen, dann bekommen sie ein kompromittierendes Video von damals. Sollten sie sich nicht auf die Pilgerreise begeben, wird das Video an die Medien übergeben. Zusätzlich wurden Hauptkommissar Joe "Hunter" Jaeger vom BKA und die Investigativ-Journalistin Hanna Dohn eingeladen. Sie waren damals in die erfolglosen Ermittlungen integriert. Zwar ist der Fall von damals verjährt, aber sie wollen trotzdem die Täter drankriegen. So begeben sich die 10 Personen auf die Pilgerreise unter der Leitung von Pater Ambrosius, der im Auftrag von dem anonymen "Servatius" handelt. Doch schon bald werden die "Pilger" durch Todesfälle dezimiert.
Das Cover ist einfach gemacht, passt aber hervorragend zum Buch. Es zeigt einen Pfeil, der den Jakobsweg anzeigt. Der Titel ist ebenfalls ausgezeichnet gewählt, denn es geht nicht nur über den "Jakobsweg", sondern auch über "Jakobs Weg".
Der Schreibstil ist brillant; Orte (also v.a. der Jakobsweg) werden, ebenso wie die Charaktere bildgewaltig dargestellt.
Das Buch ist auch sehr gut recherchiert, kein Wunder schließlich hat der Autor auch mit Missbrauchsopfern zu tun. So werden Fakten (Ermittlungsarbeit der Behörden mit all ihren Problemen und Zahlen von Missbrauchen an Kindern) genialerweise in den Krimi eingebaut - ebenso wie das ganze heikle "Tabu-"-Thema in einen Krimi eingebaut wurde.
Dabei wird auch das Wesen der Päderasten genau unter die Lupe genommen. So sieht man im Buch klar heraus, dass der eine sich dafür schämt und keine Kinder mehr missbrauchen will, während andere eine Geldquelle darin sehen und wieder andere einfach Spaß an der Macht haben. Dabei werden die Opfer nie (auch nicht durch entsprechende Szenen) herabgewürdigt.
Der Spannungsbogen ist sehr hoch gesetzt und bricht nie ab.
Dem Autor ist es daher gelungen, ein sensibles Thema, das nicht aktueller sein könnte, gekonnt in einen Krimi zu verpacken.
Es gibt als Anhang nicht nur eine Skizze des Jakobsweges, sondern auch ein Personenregister und Erste-Hilfe-Kontakte für Betroffene.
Hunter und Hanna gefielen mir als Undercover-Ermittler ausgezeichnet.
Fazit: Wichtiges Thema, grandios in einen Krimi eingearbeitet. 5 von 5 Sternen
- Birgit Kelle
Camino. Mit dem Herzen gehen
(11)Aktuelle Rezension von: jutschaIch liebe Pilgergeschichten, die auf der persönlichen Erfahrung des Autors bzw. der Autorin beruhen und ich habe auch schon einige Geschichten über den Jakobsweg gelesen. Da mich persönlich auch der Jakobsweg sehr reizt, habe ich mich über dieses Rezensionsexemplar ganz besonders gefreut.
Das minimalistische Cover mit der Jakobsmuschel ist ein echter Hingucker und die Haptik ist auch klasse. Überhaupt ist das ganze Buch sehr hochwertig gestaltet mit den festen glänzenden Seiten und den vielen Fotos. Gefällt mir sehr. Auch dass die wichtigsten Aussagen nochmal separat abgedruckt und hervorgehoben werden, finde ich ausgesprochen gut.
„Den Camino geht man nicht mit den Füßen - You have to go it by heart, not by foot.“ Dieser Satz des Paters zum Abschied beinhaltet für die Autorin dieses Reiseberichtes viel Wahres. Sie selbst ist einfach losgezogen als Frau, allein im Winter, 300 km vor sich bis Santiago des Compostela, zu viel im Rucksack und zu viel im Kopf. Wird sie ihren physischen und psychischen Ballast abwerfen können?
Im Buch berichtet sie weniger vom Weg mit all seinen Höhen und Tiefen, als ich erwartet hätte. Der Weg ist irgendwie nur Beiwerk. Die Wegbeschreibungen sind wie das Cover absolut minimalistisch. Aber mehr brauche ich auch nicht. Viel wesentlicher und spannender finde ich die persönliche Entwicklung der Protagonistin, und das ist hier unglaublich gut umgesetzt. Ich fühle und leide mit ihr mit. Vor allem die vielen kleinen Rückschläge stellen sich im Nachhinein als positiv heraus. Und das finde ich das Entscheidende: Positives Denken, egal wo Du stehst!
Für mich ist das Buch eindeutige 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert.
- Paulo Coelho
Auf dem Jakobsweg
(200)Aktuelle Rezension von: Sebastian_EngelWer Coelho mag, dem wird dieses Buch auch gefallen. Coelho beschreibt seine Reise auf dem Jakobsweg auf eine spirituelle Art mit vielen Ritualen und Geschichten, die sehr tiefgründig sind. Wer allerdings einen Reiseführer erwartet, wird nicht auf seine Kosten kommen. Ich mag das Buch gerade wegen der vielen Lehren für das Leben. Vielleicht ist es ein wenig langatmig und nicht jede Passage strotzt vor Spannung, allerdings ist das auch nicht der Sinn des Jakobsweges. Dieser "Sinn" wurde mit diesem Buch gut eingefangen.
- Hans-Joachim Abele
Zu Fuß nach Rom
(11)Aktuelle Rezension von: TigerbaerDank einer Leserunde durfte ich das Buch „Zu Fuss nach Rom – Piedi a Roma“ von Hans-Joachim Abele entdecken.Der Autor Hans-Joachim Abele wandert im Zeitraum 2006 bis 2010 auf sechs Etappen verteilt von Schwäbisch Gmünd nach Rom.
Der Bildband fasst diese Wanderung mit Beschreibungen des Autors und wunderbaren Bildern zusammen. Ergänzt und abgerundet werden die Eindrucke durch Lebensweisheiten, Sprüchen und Gedichten von bekannten und weniger bekannten Menschen.
Ich habe den Bildband mit seinen bildhaften Impressionen sehr gerne in die Hand genommen und werde dies zukünftig bestimmt auch noch öfters tun.
Dem Verlag und dem Autor danke ich für ein wunderschönes Werk, in dem ich gerne geblättert und gelesen habe.
- Karsten Dusse
Achtsam morden am Rande der Welt (3)
(143)Aktuelle Rezension von: porte-bonheurAn den ersten Band der "Achtsam Morden"-Reihe bin ich noch über einen Bücherschrank gekommen und das war auch schon die 22. Auflage. Für mich eine angenehme und überaus unterhaltsame Überraschung. Als ich in der Buchhandlung jetzt diesen Band entdeckte, musste er unbedingt mit nach Hause. Den Inhalt zusammengefasst haben hier jetzt schon so viele bestens unternommen, dass ich das nicht auch noch machen muss. Ich bin ja bei Rezensionen ein Fan von Textstellen, Zitaten, auch weil ich mir beim Nachlesen meiner eigenen Meinung dann das Buch auch vom Stil ganz gut in Erinnerung rufen kann.
Als Björn Diemel schon in Spanien weilt und am Anfang seiner ihm von seinem Therapeuten angeratenen Pilgerreise steht, gibt auch er sich dem Brauch hin und formuliert einen Brief an sich selbst, um ihn dann im kleinen Kloster bei Saint-Jean-Pied-de-Port abzugeben und dann am Ende seines Weges, in Santiago, mit all den bis dahin gemachten Pilgererfahrungen wieder zu lesen. - Was für ein genial-witziger Einfall des Autors und so gut, dass jetzt wahrscheinlich wirklich viele Briefe geschrieben und im nächstbesten Kloster dort abgelegt werden. - Jedenfalls gibt Björn Diemel sich wirklich die größte Mühe und verspricht sich: "Vor mir liegen achthundert Kilometer Fußmarsch. Ich hoffe, wenn du diesen Brief liest, wirst du voller Verständnis und Liebe für den Menschen sein, der diesen Brief verfasst hat. Und wissen, was Du vom Rest Deines Lebens erwartest." (S. 154) Und dann passiert so einiges, das eher nicht zu einer normalen Santiago-Pilgerreise passt, wohl aber zu Björn Diemel, natürlich auch wieder bizarre Todes-, bzw. Mordfälle, zu denen es dann auch passt, dass auch hier scheinbar Chinesen hinter allem stecken. Die Antworten, die Björn am Ende auf seine drei wichtigen Fragen findet, mögen banal klingen und könnten wirklich einem billigen Ratgeber-Buch entnommen sein, sind aber doch gar nicht so schlecht: "Der Sinn des Lebens besteht darin, das Leben jeden Tag aufs Neue zu genießen. Der Tod spielt an einem einzigen Tag im Leben eine Rolle. Am letzten. Für ein erfülltes Leben brauche ich Alltag. Mit all seinen Problemen. Mit all seinen Glücksmomenten. Mit all seinen Hupa-Lupa-Tänzen." (S. 370) Auch wenn man das so schon mal gehört hat, so ist es doch mal wieder ein Hinweis auch an einen selbst! Also wirklich ein Krimi, der mehr als nur mordsmäßig gut unterhält und sich wirklich extrem schnell wegliest. Irgendwie auch ein kleiner Ratgeber im Westen-Taschen-Stil in Sachen Lebensführung, achtsam und sicher auch mit einem heftigen Augenzwinkern geschrieben. Eine gute Mischung: kreativ, witzig und überzeugend!
- Monika Peetz
Die Dienstagsfrauen
(429)Aktuelle Rezension von: sunplantsky„Die Dienstagsfrauen“ von Monika Peetz handelt von 5 Freundinnen mittleren Alters, die zusammen den Jakobsweg begehen wollen, um den letzten Weg des verstorbenen Ehemannes zu beenden. Dabei lüften sich Geheimnisse und die Standhaftigkeit ihrer Freundschaft in Frage gestellt.
Die 5 Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Nach und nach lernt der Leser sie näher kennen und auch ihre Probleme, die sie während des Weges zu bewältigen lernen. Dadurch können viele Leserinnen sich mit ihnen identifizieren. Teils zieht sich die Handlung in die Länge. Dennoch kann das Buch mit einer sehr unerwarteten Wendung punkten. Ihre Freundschaft wird im Laufe der Geschichte auf eine sehr harte Probe gestellt, die allerdings wunderbar gelöst wird und zeigt, zu was Freundschaft zustande ist. Dennoch handelt es sich hier um einen Roman, den man nicht zwingend gelesen haben muss.
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(410)Aktuelle Rezension von: RosenMidnightIch bin dann mal weg.
So die Aussage von Hape Kerkeling, bevor er zu einer Pilgerreise auf dem Jakobsweg aufbricht. Während dieser Reise führt er Tagebuch, das daraufhin veröffentlicht wird und das er als Hörbuch selbst liest.
Er nimmt mit auf eine sehr persönliche Reise voller Höhen und Tiefen, schöner und trauriger Erlebnisse, wundervollen und spannenden Begegnungen und interessanten Menschen. In mancher Hinsicht auch ein echter Perspektivwechsel, der nicht nur den Autor zum Nachdenken und Reflektieren anregt.
Zusätzlich gibt er faszinierende Einblicke in seine persönliche Geschichte und den Anfang seiner Karriere.
Hörbücher sind eigentlich überhaupt nicht mein Fall, aber Hape Kerkeling hat eine ganz besondere Art seine Geschichte zu erzählen und ich kann mir nicht vorstellen, dieses Buch anders zu genießen! Und das ist es wirklich, ein absolut empfehlenswerter Genuss, der einen zum Lachen und Schmunzeln, zum Weinen und Mitfühlen, zum Nachdenken und Reflektieren bringt. Wunderschön berührend und einfach menschlich.
- Paulo Coelho
Der Fünfte Berg
(121)Aktuelle Rezension von: Karolina_BDie Geschichte erzählt vom Glauben, der göttlichen Kommunikation und inneren Kämpfen eines Menschen. Der Einstieg in die Geschichte war etwas holprig. Aber umso mehr ich las, umso fesselnder wurde es.
- Johanna Wasser
Die Glücksforscherin: Eine Entdeckungsreise
(19)Aktuelle Rezension von: valeriebrandtIch habe dieses wunderbare Werk zu genau dem richtigen Zeitpunkt gelesen. Ich war sehr unzufrieden, versank in Selbstmitleid und habe mich gefragt, was dieser ganze Aufwand im Leben für einen Sinn macht, wenn man am Ende so oder so den Löffel abgeben muss. Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch und diese Zeit war nicht ganz einfach. Dann lächelte mich irgendwann Johanna Wassers "Glücksforscherin" aus dem Bücherregal an, als ich dieses mal wieder durchsortiert habe. Ich fing an zu lesen und die verschiedenen Charaktere, ihre Geschichten und die "Analysen" und "Naturen" die die Autorin mühevoll und durchdacht erörtert hat, haben mich auf eine neue Weise zum Nachdenken angeregt. Zunächst hat mich die Denkweise und Kreativität Johanna Wassers sehr begeistert. Ich fand es faszinierend wie viel Herzblut, Recherche, Ausarbeitung und Arbeit sie in dieses Werk gesteckt hat. Die Idee der Naturen und dessen ausführliche Eigenschaften hat Johanna Wasser eindrucksvoll und einleuchtend gestaltet. Ich entdeckte mich in zwei der Naturen selbst wieder und das Buch brachte mir bei mich selbst und das Leben nicht zu ernst zu nehmen und auch mal anzufangen dankbar dafür zu sein, dieses Geschenk des Lebens zu schätzen und zu nutzen. Auch, dass ich nur ich allein für mein Schicksal verantwortlich bin und nur ich allein etwas ändern kann, wenn ich unzufrieden bin. Ich blättere immer wieder in diesem Buch. Es hat mein Herz berührt. Ich kann es wirklich jedem empfehlen, der einen Ratgeber, aber ohne Belehrungen und Richtlinien, sucht, der einen neuen Blickwinkel auf das Leben eröffnen kann. - Anika Landsteiner
Gehen, um zu bleiben
(41)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerZugegeben, der Titel hat mich gelockt und da ich viel Gutes über das Buch gehört hatte, habe ich es schließlich gelesen und das sehr gerne. Mit einem wundervollen Schreibstil wird ein Reisebericht geschildert, Länder erkundet und Erfahrungen geteilt.
Es handelt vom Mut loszugehen und das kam in den einzelnen Kapiteln wirklich sehr schön rüber.
Einzig beim “Ankommen” hat mir ein wenig Spiritualität gefehlt, den der Titel verspricht. Die Autorin selbst weist im Buch darauf hin, dass es ein Reisebericht ist und er als solcher gelesen werden soll. Schade eigentlich, da ich noch mehr in ihm gesehen hätte.
Das Buch ist trotzdem absolut empfehlenswert und wirklich gut geschrieben!
- Giuseppe "Pino" Fusaro
Pellegrino - Vom Playboy zum Pilger
(6)Aktuelle Rezension von: Booky-72Guiseppe Fusaro, genannt Pino ist unzufrieden mit seinem Leben. Als Kind italienischer Gastarbeiter hat er kein richtiges zu Hause bzw. fühlt es so. Seinen Schreinerjob mag er nicht und arbeitet erst mal in einer Pizzeria. Damit kommt der Erfolg, bald macht er damit sein eigenes Geschäft, ist Promi-Wirt, Model und sehr erfolgreich. Doch so erfolgreich, so ausschweifend wird sein Leben nun auch, was ihn bis ins Gefängnis bringt.
Immer wieder oben auf, aber doch noch auf der Suche nach dem wirklichen Sinn. Der größte Erfolg stellt ihn nie zufrieden. Er entschließt sich, den Jakobsweg zu pilgern. Eine Zeit lang ist er glücklich, findet den Weg zum Buddhismus, aber ist das wirklich das richtige? Er zweifelt immer wieder. Im Glauben an Jesus findet er die wahre Freude und Erfüllung.
Diese Lebensgeschichte hat so viel Spannung und bringt sehr viele schöne Gedanken beim Lesen, es ist zutiefst beeindruckend. Endlich angekommen, das ist Pino nun, zu wünschen für jeden.
- Kim Wright
Die Canterbury Schwestern
(106)Aktuelle Rezension von: nati51Diana, die Mutter von Che, ist nach langer Krankheit verstorben. Ihr Wunsch war es gemeinsam mit ihrer Tochter nach Canterbury zu pilgern. Ihr Traum konnte nicht mehr in Erfüllung gehen, deshalb bat sie Che ihre Asche nach dem Wallfahrtsort Canterbury zu bringen und dort zu verstreuen. Che ist noch unschlüssig, ob sie diese Reise antreten soll, doch dann erreicht sie ein Brief ihres langjährigen Lebenspartners Ned, der mit ihr Schluss macht. Sie entschließt sich den Pilgerweg von London nach Canterbury zu gehen gemeinsam mit einer Reisegruppe von acht allein reisenden Frauen. Die Reiseleiterin Tess bittet alle Frauen gemäß der Tradition eine Geschichte zum Thema Liebe während der Wanderung zu erzählen.
Die Pilgergruppe setzt sich aus sehr unterschiedlichen Frauen zusammen und dies nicht nur vom Alter. Durch die einzelnen Erzählungen werden sie der Leserin näher gebracht und jede Person wird für kurze Zeit zur Hauptprotagonistin. Die Geschichten sind sehr verschieden, manche haben einen persönlichen Bezug, andere weisen mythische Züge auf. Im Laufe der Pilgerwanderung und durch den Austausch über die gehörten Geschichten verändern sich die Frauen. Vorurteile lösen sich auf, sie kommen sich näher, lassen ein Teil von sich zurück und finden neue Wege.
Die Landschaftsbeschreibungen und historischen Hintergründe runden diesen Roman ab. Obwohl die Geschichte zu Beginn etwas traurig ist, hat Kim Wright einen ganz besonderen Erzählstil, der mit einer angenehmen Prise Humor durchsetzt ist. Man bekommt Lust sich auf den Weg nach Canterbury zu machen.
- Iny Lorentz
Die Pilgerin
(251)Aktuelle Rezension von: DanielaNDer Vater der jungen Tilla nimmt am Sterbebett seinen Kindern das Versprechen ab, sein Herz nach Santiago de Compostela zu bringen und dort zu begraben. Eigentlich soll der Sohn diese Reise übernehmen. Doch da er keine Anstalten macht, sondern sich im Gegenteil als intrigantisch und ruchlos erweist und seine Schwester zur Heirat mit einem Geschäftsfreund zwingt, befreit Tilla sich schließlich aus ihrer Situation durch Flucht – als Pilgerin nach Santiago und mit dem Herzen des Vaters im Gepäck, um seinen letzten Wunsch zu erfüllen.
Den größten Teil des Buches nimmt nun Tillas Reise von Ulm nach Santiago mit einer Pilgergruppe ein. Erzählt werden die Abenteuer, die auf einer solchen nicht ungefährlichen Reise zu bestehen sind, und die Leserin lernt neben Tilla einige weitere Charaktere kennen.
Das Buch ist ein netter Zeitvertreib und angenehm zu lesen, wenn auch nichts Besonderes, da recht vorhersehbar. Die Männer sind (wie immer bei Iny Lorentz?) reichlich triebgesteuert und Frauen ihre Objekte, die „benutzt werden“. Und natürlich wirft sich die Heldin mutig in alle Herausforderungen und besteht diese. Trotzdem begleitet man Tilla und ihre Gefährten gern auf der Reise und möchte wissen, wie sich alles entwickelt, auch wenn man das Ende von Anfang an kennt.
3,5 Sterne von mir.