Bücher mit dem Tag "pfadfinder"
40 Bücher
- Nickolas Butler
Die Herzen der Männer
(156)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Nelson wird diesen Sommer wieder mit seinem Vater zwei Wochen im Pfadfindercamp verbringen. Während der Junge die Hoffnung auf Freundschaft und Abzeichen noch nicht aufgegeben hat, sieht sein Vater darin einen Ausweg, um vor seiner Frau zu fliehen und sich gänzlich dem Alkohol hinzugeben.
Einzig vom Campleiter Wilbur wird Nelson unterstützt. Er nimmt ihn auch zu sich auf, als der Vater die Familie verlässt. Aus dem traurigen und einsamen Jungen wird ein Kriegsheld. Doch mit Freundschaften hat er es nach wie vor schwer.
Jonathan hingegen hatte schon als Kind ein Auge auf Nelson geworfen. Nicht das er Freunde brauchte. Er brauchte schlichtweg ein Opfer. Jahr um Jahr im Camp täuschte Jonathan Herzlichkeit und Freundschaft bei Nelson vor und auch nach dessen Rückkehr aus dem Vietnamkrieg blieben die beiden in Kontakt.
Nelson wird für Trevor, dem Sohn von Jonathan ein Ersatzvater. Während Jonathan seine zahlreichen Liebschaften bedienen muss, rebelliert Trevor. Mit Nelson als Vorbild zieht er ebenfalls in den Krieg.
Jahre später fährt Thomas mit seiner Mutter Rachel ins Camp, das mittlerweile von Nelson geleitet wird. Rachel kann mit dem frühen Tod von Trevor nicht abschließen und braucht Nelson um ihr Leben mit Thomas zu bewältigen.
Doch die Zeiten sind für jede Generation für sich hart und umkämpft. Freundschaften zu pflegen und nicht die Schwächen und Geheimnisse anderer auszunutzen, lernen die Kinder nicht mehr. Ausgerechnet das Camp, dessen Ziel es war, dies aufzuzeigen, zerbricht nach und nach an deren Besuchern.
Nickolas Butler hinterlässt damit einen faden Beigeschmack. Nelson, Jonathan und Trevor sind ein Sinnbild von amerikanischen weißen Männern. Wettkampf und Auszeichnungen prägen deren Laufbahn und für die wahre Liebe sowie Beziehungen untereinander bleibt da kaum Spielraum. Mit dem Camp kratzen Wilbur wie auch Nelson zumindest an der Oberfläche. Aber die Zeiten ändern sich und die Kinder sind kaum mehr zu begeistern und die Väter sehen darin nur noch eine Flucht.
Butler macht es einem nicht leicht, die Protagonisten zu mögen. Nach jeder vermeintlich guten Tat kommt ein Tiefschlag und man ist wirklich bemüht, Jonathan und sogar Nelson dies immer wieder zu verzeihen.
Nach Shotgun Lovesongs lässt Butler uns erneut tief in die menschliche Seele blicken.
- Nick Cutter
Das Camp
(63)Aktuelle Rezension von: book_cactusMeine Meinung
Der Anfang hat mich sofort begeistert und ich war sofort mitten in der Geschichte gefangen. Das Inselfeeling und dieses «abgeschottet» sein, hat die Spannung nur noch verstärkt, denn was auf diesem, erst harmlosen, «Ausflug» passiert, ist schlimmer als jeder Albtraum.
Der Autor beschreibt jede noch so grausige Szene im kleinsten Detail – es bleibt einem nichts erspart. Ein extrem fesselnder Pageturner bis zur letzten Seite, der mich noch lange verfolgt hat.
Nichts für Menschen mit Wurm- oder Schlangenphobie! Und auch ansonsten wirklich sehr eklig!Meine Bewertung
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen. - Jonathan Safran Foer
Extremely Loud and Incredibly Close
(272)Aktuelle Rezension von: HamburgerinDieses Buch ist ein Kunstwerk. Fotos, Seiten, auf denen nur ein Satz zu lesen ist, leere Seiten, ein Zahlencode, der Gefühle ausdrückt oder das Daumenkino am Ende des Buches - all das habe ich nicht als effekthascherische Masche empfunden, sondern als kreative Darstellungsform, die hervorragend zur Geschichte passt.
Darin geht es um den 9-jährigen Oscar Schell, dessen Vater am 11. September ums Leben kam. Oscar findet unter den Sachen seines Vaters einen Schlüssel und macht sich nun auf, das passende Schloss zu finden. Eine schwierige Aufgabe, aber sie hilft ihm, seine Trauer zu bewältigen.
Oscar, ein liebenswerter Knirps und Klugscheißer, lernt New York und eine Menge Leute kennen. Der Leser lernt seine Familie kennen, vielmehr die Geschichte seiner jüdischen Großeltern, die die Kriegstage in Dresden erlebten.
So kreativ wie die Aufmachung ist Foers Schreibstil - ohne dabei gewollt anders zu wirken. Foer gelingt es, dramatische und traurige Ereignisse so unsentimental wie gefühlvoll zu verpacken, dabei die Spannung zu halten und dazu noch witzig zu sein.
Ich habe jede Zeile genossen, habe mich gefreut, Familie Schell und besonders den kleinen Oscar kennen zu lernen. Ein ungewöhnliches, brillantes Leseerlebnis. - Emily Bold
Hearts on Fire - Leo
(51)Aktuelle Rezension von: 0Soraya0Zum Inhalt (Klappentext):
Im großen Reihenfinale lodern die Flammen der Leidenschaft heißer denn je und die Männer der Wache 21 kommen dem Feuerdämon immer näher.
Die Montlake Romance-Reihe mit den Top-Autoren Johanna Danninger, Frieda Lamberti, Greta Milán, Friedrich Kalpenstein und Emily Bold geht weiter. Jeder der fünf Bände wurde von einem der Autoren geschrieben.
Bei seinen Kollegen der Wache 21 gilt der attraktive Leonhard Rindisbacher als Womanizer des Trupps. Der sportliche Blondschopf macht einen großen Bogen um feste Beziehungen, lässt aber ansonsten nichts anbrennen.
Auch als Leo auf die ehrgeizige Journalistin Caro trifft, die leichtsinnigerweise an den Brandorten auftaucht, um über den Brandstifter zu berichten, der München seit geraumer Zeit in Angst und Schrecken versetzt, fliegen die Funken.
Die Jagd nach der Story des Jahres bringt Caro dabei nicht nur dem verführerischen Leo näher, sondern weckt auch die Aufmerksamkeit des Feuerdämons und bringt sie in tödliche Gefahr …Meine Meinung:
Bei "Leo" handelt es sich bereits um den fünften und somit finalen Teil der "Hearts on fire"-Reihe. Die Bücher können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden, obwohl es sich immer um die gleiche Münchner Feuerwache dreht. Denn diese Reihe bringt gleich zwei Besonderheiten mit sich. Zum Einen wird jeder Teile von einem anderen Autor geschrieben und es steht jeweils ein anderer Feuerwehrmann im Mittelpunkt! Allerdings würde ich trotzdem empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten, da man in den Nebenrollen immer auf die gleichen Gesichter trifft.
Nachdem ich bereits die anderen Teile der Reihe nur so verschlungen habe, war die Vorfreude auf diesen natürlich riesig. Dennoch war ein weinendes Auge dabei, da es der letzte Teil ist.
Wie auch bei den anderen Büchern dauert es nicht lange, bis man komplett in der Geschichte gefangen ist. Dabei steht Emily Bold den anderen Autoren in nichts nach, was ihre Art zu schreiben betrifft. Schon bald mischt sie neben dem Liebesgeplänkel zwischen Leo und Caro eine ordentliche Portion Spannung mit dazu. Und auch wenn ich schon früh eine Ahnung hatte, wer hinter den Bränden steckt, hatte ich trotzdem viel Spaß das Ganze bis zum Ende zu verfolgen.
Ich habe diese Reihe wirklich geliebt und fand das Zusammenspiel der fünf Autoren wirklich super. Denn auch wenn jeder sein eigenes Buch geschrieben hat, so waren diese einfach perfekt aufeinander abgestimmt. So ist man auch dieses Mal leider viel zu schnell am Ende des Buches angekommen.Fazit:
Ich habe diese Reihe wirklich geliebt und fand das Zusammenspiel der fünf Autoren wirklich super. Denn auch wenn jeder sein eigenes Buch geschrieben hat, so waren diese einfach perfekt aufeinander abgestimmt. Hätte man es nicht gewusst, man hätte nicht gemerkt, dass diese nicht aus einer Feder stammen. - Anne Gröger
Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
(54)Aktuelle Rezension von: OsillaHeute habe ich mal ein etwas ernsteres Thema im Gepäck. In "Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen" von Anne Gröger geht es um den Tod, klar, das sag schon der Titel aus. Aber vielmehr geht es um das Leben, das Überleben und die Freude am Leben. Das Buch hat mir gut gefallen, meine Kinder (6 und 11) aber nicht so richtig in den Bann gezogen. Ich bin mir auch etwas unsicher, wem ich dieses Buch empfehlen kann. Sicherlich kann es sehr hilfreich für Kinder ab 10 Jahren sein, die gerade mit dem Tod konfrontiert wurden. Aber ich glaube es ist wichtig, wenn man das Buch gemeinsam mit dem Kind liest, und es nicht einfach in die Hand drückt. Denn es ist für ein Kinderbuch hoch emotional, gleichzeitig aber auch wirklich witzig und steckt voller Wärme.
Die Autorin und der Illustrator:
Anne Gröger studierte in Hamburg Drehbuch. Später arbeitete sie als freie Lektorin für Warner Bros. und schrieb für das ZDF. Inzwischen ist sie für Constantin, UFA und Studio TV tätig und lebt in Berlin.
Fréderic Bertrand studierte Illustration und Trickfilm in Bremen. Inzwischen lebt er in Berlin und illustriert Kinderbücher.
Inhalt:
„Samuel geht niemals raus. Nie! Viel zu gefährlich!
Doch eines Tages steht plötzlich ein kleines Mädchen mit schwarzem Umhang und Sense vor ihm. »Hallo, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen!« Natürlich will Samuel, dass Frida sofort wieder verschwindet, aber nee, Frida bleibt. Schließlich hat der große Tod sie geschickt. Samuel soll ihr das Leben zeigen. Ausgerechnet Samuel, der nie (wirklich nie!) rausgeht. Denn Risiken aller Art und Naturgewalten lauern da, und nicht zu vergessen: Kinder! Die größten Keimschleudern überhaupt. Perfekt, findet Frida. Denn was sie Samuel verschwiegen hat: Ihre große Prüfung wird sein, ihn zu holen. Zumindest glaubt sie das.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Cover zeigt gleich die Hauptprotagonisten. Frida mit ihrer Sense, der schwarzen Kleidung und dem Wuschelhaar schaut uns voller Freude und Tatendrang entgegen, während Samuel, bewaffnet mit Desinfektionsspray und Tüchern Frida den Rücken zukehrt und skeptisch zu ihr herüber schaut. Die beiden Charaktere werden ziemlich passend dargestellt und das Spotlight, welches auf sie gerichtet ist, zeigt, dass sie beiden den Ton angeben werden.
Anne Gröger schlägt einen witzigen aber auch einfühlsamen Ton an. Die Geschichte wird aus Samuels Sicht erzählt, allerdings bekommt Frida mit kleineren Notizbucheinträgen auch eine Stimme verliehen und so ist der Leser sofort informiert, was beide denken und fühlen und was ihre nächsten Schritte sind. Samuel hat eine schwere Kindheit hinter sich. Durch eine Krankheit, ist sein Immunsystem geschwächt und so musste er Zeit seines Lebens aufpassen, sich nicht irgendwo anzustecken. Während seiner vielen Krankenhausaufenthalte lernt er einen Freund kennen, der aber leider an seiner Erkrankung stirbt. Und genau deswegen ist Samuel, obwohl er inzwischen geheilt ist, in allem überaus vorsichtig. Er geht nicht raus und hat ein enormes Wissen über die Statistiken der Gefahren, die überall lauern. Als Frida dann auftaucht, bringt sie alles – aber auch wirklich alles – durcheinander.
Frida sorgt dafür, dass Samuel seine Komfortzone verlässt und feststellt, dass das Leben gelebt werden muss. Gleichzeitig lernt Frida, was für ein hohes Gut das Leben der Menschen ist. Aber können ein Junge und der kleine Tod Freunde werden? Die Geschichte ist zumeist lustig und steckt voller witziger Episoden, da so grundverschiedenen Charaktere aufeinanderstoßen. Gleichzeitig ist sie aber eben auch herzergreifend und äußerst dramatisch. Vielleicht sogar zu dramatisch für ein Kinderbuch. Mir zumindest kamen häufiger die Tränen, da ich so emotional betroffen war. Vielleicht nehmen Kinder das ganze aber auch leichter auf.
"Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen" ist ein äußerst emotionales aber gleichzeitig lustiges Buch über das Leben, den Tod und alles dazwischen. Während Frida lernt, Gefühle und Ängste zu verstehen, nimmt Samuel wieder Schritt für Schritt am Leben teil. Auch er lernt es auf die richtige Art und Weise zu schätzen, findet Freunde und kann seine Ängste und Traumata überwinden. Das Buch ist aber vermutlich mit Vorsicht zu genießen und jeder Erwachsene sollte sein Kind insoweit kennen und einschätzen, ob die Thematik wirklich geeignet ist. - Simone Dorra
Nachtruhe
(22)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch liebe regionale Krimis, und wenn sie dann auch noch aus meiner Gegend kommen, kann meistens auch nicht mehr schief gehen. Auch im vorliegenden Krimi lässt sich einiges an Lokalkolorit finden. Da wäre zum Einen die dialektische Sätzen. Obwohl ich diesen Dialekt tagtäglich höre, finde ich es immer wieder seltsam, ihn zu lesen. Es sieht geschrieben so unwirklich aus. Aber bei Schwierigkeiten kann man ja die Sätze vorlesen. Denn oft wird es beim Hören etwas einfacher. Wie dem auch sei, ich habe dieses Problem nicht und konnte mich direkt in den Krimi fallen lassen und mit auf Ermittlungssuche gehen.
Sehr interessiert habe ich die Ausführungen über die Pfadfinder gelesen. War die Autorin selbst bei den Pfadfindern? Oder kann all das Wissen wirklich nur angelesen sein? Wie dem auch sei, ich fand es sehr spannend und habe mit Erstaunen gesehen, dass es in meinem Wohnort ebenfalls eine Pfadfinder Gruppe gibt. "Den Stamm VCP Landstreicher" und den "Pfadfinder Stamm Askola".
Die Autorin hatte es geschafft, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite hoch zu halten. Der Spannungsbogen war somit durchgängig gegeben. Durch die sehr interessante Spurensuche, in der immer wieder kleine Details zum Vorschein kamen, wurde es in der Story nie langatmig.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken.Das Cover zeigt die Schlinge, die hervorragend zur Story gewählt wurde. Sehr stimmig, auch von der Farbgestaltung. Der Klappentext macht neugierig. Er verrät nicht zuviel oder zuwenig, gerade so, dass man unbedingt mal in dem Buch blättern möchte und schwupps...schon hängt man in der Geschichte fest.
Lesespaß oder Lesefrust?
Für mich war es Lesegenuß pur, insofern auch Lesespaß. Ich habe einiges über die Pfadfinder gelernt und konnte auch mitraten, da die wahren Motive bis zum Schluß im Unklaren blieben. Zwar war der Täter bekannt, aber wie und weshalb sich alles so zugetragen hatte, wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des Krimis klar.
Spannung auf 256 Seiten und das für 9,90 €, da kann man nichts falsch machen.
Einen Tipp möchte ich dennoch geben. Liebe Leser, lasst euch nicht von dem Titel "Nachtruhe" blenden. Es geht keinesfalls ruhig zu. Und nachts würde ich ihn auch nicht lesen, da ihr ansonsten eine ziemlich schlaflose Nacht haben werdet.
- Marie Force
Ein Ausflug ins Glück
(33)Aktuelle Rezension von: TalathielIrgendwie hat es Colton geschafft, das Stadtmädchen Lucy zu einem Campingausflug in die Vermonter Berge zu machen. Natürlich werden sie von von Will und Cameron begleitet. Der Ausflug ist aber so gar nicht richtig Lucys Ding, denn kaum sind sie mit dem Kanu unterwegs, machen ihr die Hitze und nervige Mücken zu schaffen. Ganz zu schweigen von der ganzen Anstrengung. Aber von all dem will sich Lucy nichts anmerken lassen. Doch Colton bemerkt Lucys Unwohlsein, also überredet er sie zu einem leidenschaftlichen Zwischenstopp an einem einsamen Fleck am Fluss. Doch leider sind sie dort nicht ganz so allein, wie Colton dachte….
„Ein Ausflug ins Glück“ reiht sich wunderbar in die Geschichte rund um die Abbotts und passt perfekt in die Geschehnisse nach „Mein Herz gehört dir“, dem dritten Band der Green Mountain Reihe. Aber auch wer die Reihe bis dahin noch nicht komplett kennt, kann den Geschehnissen ohne Probleme folgen.
Der Schreibstil von Marie Force ist wieder einmal sehr angenehm zu lesen und sehr unterhaltsam. Die Protagonisten in dieser Novelle sind bereits bekannt, Lucy und Colton, sowie Will und Cameron, die beide nur eine Nebenrolle spielen. Viel Charakterisierung oder charakterliche Entwicklung sollte man hier aber nicht erwarten, dafür ist in dieser Novelle auch kein Platz, zudem wird auch darauf aufgebaut, dass man die Figuren schon aus der Hauptreihe kennt.
Die Handlung an sich ist gespickt von kleinen Höhepunkte, die den Witz nicht zu kurz kommen lassen. Natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz.
Eine schöne Novelle, die super in die Reihe passt. Fans der Abbotts kommen sicher voll auf ihre Kosten und können mal wieder ordentlich die Lachmuskeln trainieren. - Michael Hjorth
Der Mann, der kein Mörder war
(802)Aktuelle Rezension von: likeastormEin 16-jähriger Junge wird ermordet und die Reichsmordkommission eingeschaltet. Doch es läuft viel schief und der Fall ist schwerer als gedacht. Sebastian Bergmann, Psychologe, hilft bei dem Fall. Allerdings aus eigennützigen Gründen, so wie alles was er tut.
Ich habe tatsächlich den 7. Band der Reihe als erstes gelesen, weil ich ihn geschenkt bekommen habe. Dadurch war ich jetzt natürlich gespoilert, aber es war trotzdem interessant, die Charaktere von Beginn an kennenzulernen. Leider ist Sebastian Bergmann nicht sehr leidbar. Das soll auch so sein. Immerhin hat er den Fall vorangebracht und zeigt immer wieder seine menschliche, emotionale Seite.
Der Fall selbst war ziemlich verworren und das Buch ziemlich langatmig. Ich fand es spannend mit jedem neuen Hinweis und Beweis mitzurätseln, wer es denn nun gewesen sein könnte. Das es dabei zwei Täter waren, fand ich spannend und habe ich so nicht erwartet. Zum Ende hin wollte ich aber nur noch fertig werden und habe nicht mehr so genau gelesen. Dennoch war es ein solides Buch und ich werde die anderen Bände auch noch lesen.
- Matt Ruff
G.A.S.
(146)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDie politische Landschaft hat sich durch ein paar verheerende Kriege gewaltig verändert. Es gibt (fast) keine dunkelhäutigen Menschen mehr auf der Welt. Eine sonderbare Pandemie hat (nur) sie dahingerafft. Die „Neger“, die die Straßen noch bevölkern und allerorts anzutreffen sind, sind Maschinen. Es handelt sich um Androiden, die menschlich aussehen und dem Menschen das Leben vereinfachen und versüßen, weil sie ihnen einen Großteil der Arbeit abnehmen. Androiden werden universell eingesetzt (z.B. als Polizisten, Bauarbeiter, Hausbedienstete etc.). Produziert werden sie von einer Firma des Trillionärs Harry Gant, der sich Größerem verschrieben hat. Neben einer Vielzahl industrieller Unternehmungen strebt Harry Gant auch den Bau des höchsten Gebäudes der Welt, einem neuen „Turm zu Babel“, an. Mutationen haben in der Kanalisation für ein Eigenleben gesorgt. Gegen den so entstandenen gigantischen weißen Hai "Meisterbrau" steht das Zoologische Dezernat der Abwasserbehörde von New York City, das in der Kanalisation mit Booten Patrouille fährt, nahezu auf hoffnungslosem Posten. Und dann gibt es noch den (die Pandemie überlebten) grünäugigen dunkelhäutigen U-Boot-Kapitän Philo Dufresne, der mit seiner Crew und dem U-Boot „Yabba-Dabba-Doo“ Walfänger mit Sahnetorten bombardiert und Jagd auf Ökosünder, wie z.B. Schiffe von Harry Gants Flotte, macht. Eine etwas „verrückte“ Welt, in der jetzt auch noch einer der – eigentlich absolut harmlosen und friedfertigen – Gant'schen Androiden Harry Gants größten industriellen Widersacher, Amberson Teaneck, für immer „ausgeschaltet“ haben soll. Die Jagd nach dem Mörder beginnt und es entpuppt sich ein unheimliches Komplott, dessen Ziel es ist, die Menschheit auszurotten...
G.A.S. hat mich von der ersten Minute an gefesselt und die nur so sprühende Phantasie MATT RUFFs hat mich sofort in ihren Bann gezogen. G.A.S lebt einerseits von dieser (augenzwinkernden) Zukunftsvision und andererseits von den verrückten und schrillen Charakteren, die dem Autor nur so aus seiner Feder „geflossen“ sein müssen. Gekrönt wird das Ganze dann noch von den vielen schrägen Einfällen RUFFs mit vielen Anspielungen und voller parodistischem Anstrich.
- Juli Zeh
Schilf
(235)Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-Ich habe das Buch leider abgebrochen. Es trifft überhaupt nicht meinen Geschmack.
Schon am Anfang quäle ich mich durch die ersten Seiten. Für mich ist es zu langatmig, zu langweilig denn es passiert einfach zu wenig. Ehrlicherweise passier lange erstmal gar nix. Es wird sehr ausführlich und detailliert die Vergangenheit beschrieben und die merkwürdige Freundschaft zwischen der Hauptfigur und dessen bester Freund. Dabei konnte sich mir nicht erschließen wieso die beiden sich überhaupt noch treffen. Es machte nicht dem Anschein als würde es auch nur einem von beiden gefallen/Freude bereiten/ gut tun oder ähnliches.
Zusätzlich verliert sich die Autorin im physikalischen Erkärungen und Theorien. Leider für mich eine Spur zu viel. Dieses Thema interessiert mich einfach nicht, scheint aber für die Autorin essentiell zu sein. Daher passen hier die Erwartungen nicht zusammen, denn ich wollte eine spannende Geschichte lesen und kein physikalisches Theorie – Sachbuch. Für mich war die Geschichte bis dahin leider überhaupt nicht spannend.
Eigentlich habe ich nur darauf gewartet, dass die eigentliche Geschichte (wie im Klappentext beschrieben) beginnt und an Fahrt aufnimmt. Zudem Zeitpunkt wo ich abgebrochen habe war ich davon wohl noch sehr weit entfernt.
Soweit ich das dann erkundigen konnte würde das wohl in der Geschichte so weitergehen, dass es langatmig ist und das physikalische Geschreibsel so weiter geht. Daherh abe ich entschieden das Buch abzubrechen.
Auch an den Schreibstil konnte ich mich nur sehr schwer gewöhnen.
- Jeff Kinney
Gregs Tagebuch 3 - Jetzt reicht's!
(364)Aktuelle Rezension von: loasiGreg passieren nie Sachen ohne größere Probleme. Schon Band 1 und 2 waren sehr lustig und auch dieser hält eine große Portion Witz parat!
- Daniel Höra
Carlsen Clips: Kopf runter, durchhalten!
(8)Aktuelle Rezension von: YoyomausZum Inhalt:
Berlin, 1933: Als Adolf Hitler zum neuen Reichskanzler ernannt wird, kann sich in Hans' Familie noch keiner vorstellen, dass nun alles anders werden soll. Der Spuk ist doch bestimmt bald wieder vorbei. Doch dann erlebt Hans mit, wie mitten in Berlin von ihm geliebte Bücher verbrannt und jüdische Geschäfte geplündert werden. Als Hans sich in die gleichaltrige Ursula verliebt, die Hitler glühend verehrt und von einer vollkommen neuen Weltordnung träumt, ist er immer mehr hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Zweifeln.Cover:
Das Cover zeigt ein jugendliches Paar, welches auf einer Decke liegt und scheinbar entspannt. Durch die Aufmachung, bei der das Bild recht alt wirkt und dem Symbol unter dem Titel kann man sich schon schnell ausmalen, dass es sich bei der Geschichte um die Thematik des Dritten Reiches handelt. Das passt sehr gut und finde ich allgemein auch sehr ansprechend für jene, die sich für solche Geschichten interessieren.
Eigener Eindruck:
Hans Familie lebt in Berlin als 1933 der Führer an die Macht kommt. Noch denken seine Eltern, dass es sich bei dem Politiker um eine Eintagsfliege handelt und spätestens bei der nächsten Wahl alles vorbei ist und Hitler unbedeutend wird, da ja „niemand so blöd sein kann“ und den Werten dieses Menschen folgt. Doch schon bald beginnen die ersten Bücherverbrennungen, Juden werden verfolgt und auch das Privatleben der Familien wird immer mehr durch die Nazis unterwandert. So tritt Hans heimlicher Schwarm plötzlich der FDJ bei und versucht ihn auch dafür zu werben, seine Pfadfinderfreunde werden immer weniger und auch einer seiner besten Freunde ist plötzlich ganz begeistert von den Werten der Nazis, weil sein Vater plötzlich besser gestellt ist als zuvor. Doch wie soll man in so einer Zeit reagieren? Mitlaufen oder wie sein Vater es immer so schön sagt: „Kopf runter und durchhalten“?Die Geschichte von Hans liest sich wirklich sehr interessant und obwohl der Jugendroman recht kurz gehalten ist, greift er viele wichtige Themen rund um das Dritte Reich auf. Wir bekommen einen groben geschichtlichen Abschnitt indem wir den Aufstieg Hitlers und den Machenschaften seiner Gefolgsleute aus den Augen von Hans erleben. Dabei schafft es der Autor gut mit Emotionen zu spielen, sodass man fast schon glaubt man ist mittendrin dabei. Und auch den Fanatismus, den manche Menschen in dem Buch an den Tag legen hat der Autor so gut getroffen, dass man regelrecht abstoßend auf diese Charaktere reagiert. Man muss sich einfach fragen, wie man so verblendet sein konnte und muss auch schnell erkennen, dass viele Menschen scheinbar ihre neue „Macht“ anderen gegenüber schamlos ausgenutzt haben. Fakt ist, dass man, je weiter man in dem Buch voran kommt, einfach immer mehr schockiert wird und schlussendlich feststellen muss, dass wohl auch Hans Familie im Effekt nichts anderes übrig bleiben wird, als sich dem System zu fügen, wenn sie noch ein normales Leben führen wollen. Das Buch endet sehr früh in der Zeit rund um die Nationalsozialisten und man möchte gern wissen, was wohl aus Hans geworden ist. Das beschäftigt und das ist denke auch Ziel des Buches gewesen.
Fazit:
Eine wirklich gelungene Erzählung über einen Jugendlichen zu Beginn des dritten Weltkrieges und wie es gelungen ist so viele Menschen auf die Seite der Nationalsozialisten zu ziehen beziehungsweise so manchen in ein System zu drängen. Das Buch regt zum Nachdenken an und wird deshalb von mir wärmstens empfohlen.
Idee: 5/5
Charaktere: 4/5
Logik: 4/5
Spannung: 3/5
Emotionen: 4/5
Gesamt: 4/5
Daten:
ISBN: 9783551317896
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 112 Seiten
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 31.05.2019
- Robert Arthur
Die drei ??? und der verschwundene Schatz
(14)Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_ZamonienInhalt:
Ein juwelenbesetzter Gürtel wird aus der Ausstellung japanischer Kunstgegenstände gestohlen.
Obwohl die drei Juniordetektive Justus, Peter und Bob hautnah dabei waren und daher dem japanischen Sicherheitsbeamten Mr. Togati ihre Hilfe bei der Ermittlung anbieten, möchte dieser die drei Jungen nicht bei der Aufklärung des dreisten Diebstahls beauftragen.
Stattdessen liefert Alfred Hitchcock ihnen einen neuen und mysteriösen Fall:
Tag und Nacht wird die alte Mrs. Agawam von kleinen "Gnomen" belästigt.
Auch wenn die drei Detektive die Existenz dieser Märchengestalten anzweifeln, legen sie sich bei Mrs. Agawam nachts auf die Lauer.
Sie staunen nicht schlecht, als sie merkwürdige kleine Gestalten beobachten, die Radschlagen und im Garten Bockspringen ...
Altersempfehlung:
ab 8 Jahren
Mein Eindruck zur Reihe (Charaktere):
Mit den drei Detektiven bin ich großgeworden und habe mittlerweile all ihre Fälle gelesen und gehört.
Die ersten sind mir in besonderer Erinnerung geblieben und ich lese/höre sie immer wieder gerne.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und jeder der drei Fragezeichen hat seine Stärken und Schwächen. Bei ihren Ermittlungen ergänzen sie sich perfekt. Auch findet jeder Hörer mindestens einen Detektiv, mit dem er sich identifizieren und so beim Fall mitfiebern kann. Stimmlich kann man die drei ebenfalls gut auseinander halten und obwohl die Stimmen der drei Detektive mit den Jahren altern, haben sie ihren typischen Klang beibehalten. Ohne die Original-Besetzung aus Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich wären vierzig Hörspieljahre vermutlich undenkbar gewesen.
Justus Jonas ist der erste Detektiv und der Kopf des Trios. Auch wenn er wie ein wandelndes Lexikon erscheint, ist auch er hin und wieder mit seinem Latein am Ende.
Peter Shaw ist der zweite Detektiv und der sportlichste der drei. Dank seines Dietrich-Sets knackt er jedes Schloss. Auch wenn er es vorzieht, gefährliche Situationen zu vermeiden (insbesondere Geistererscheinungen sind ihm nicht geheuer), ist er sofort zur Stelle, sobald seine Detektivkollegen in Schwierigkeiten geraten.
Bob Andrews der kleinste im Bunde und zuständig für Recherchen in der Bücherei und die Aktenführung.
Alfred Hitchcock (gesprochen von Peter Passeti) taucht bei den Hörspielen ebenfalls auf:
Er übernimmt die Rolle des Erzählers und während der Ermittlungen meldet sich der Meister des Suspens immer wieder mit hilfreichen Tipps und Hinweisen an den Hörer.
Abschließen erläutern Justus, Peter und Bob die letzten offen gebliebenen Fragen mit Alfred Hitchcock und legen ihm ein Protokoll des Falles vor.
Meine Meinung zum "verschwundenen Schatz":
Diese Geschichte scheint zunächst vielversprechend. Ein im Beisein der drei Detektive gestohlener Wertgegenstand klingt vielversprechend und man ist - ebenso wie Justus Jonas - schwer enttäuscht, dass nicht offiziell ermittelt werden darf.
Zum Glück liefert Alfred Hitchcock gleich den nächsten Fall: sonderbare Gestalten, die die alte Mrs. Agawam belästigen.
Natürlich ermitteln die drei Detektive parallel und so laufen die Aufklärung des Diebstahls und die des Gnomen-Mysteriums lange Zeit nebeneinander her.
Mir hat der Fall "Gnome" immer am besten gefallen. Bei fast alles Abenteurern der drei ??? schwingt etwas Übernatürliches oder Mysteriöses mit. Auch wenn am Ende alles banal aufgeklärt wird.
Der Kriminalfall "gestohlener Gürtel" und die Handlung rund um Mr. Togati und seinen Sohn Taro läuft irgendwie nebenher.
Spannend wird es, sobald sich die Fälle kreuzen.
Besonders mitreißend ist das Finale, welches dank Bobs Hilfe während der Verfolgungsjagd gemeinsam mit dem Iren Patrick (gesprochen von Wolfgang Kubach) für seine Freunden Justus und Peter ein gutes Ende nimmt.
Fazit:
Ein solider Kriminalfall und mysteriöse Gnome: diese perfekte Kombination führt zu einem spannenden und unterhaltsamen Hörvergnügen!
Peters "Gnomenpfiff" ist legendär!
...
Rezensiertes Hörspiel "Die drei Fragezeichen und der verschwundene Schatz" - Linda Kronrat
Kathy und die Hexe Hedonia
(27)Aktuelle Rezension von: JanaScherfiIst Kathy am Ende des Romans KATHY UND DER ZAUBERER bereits eine wahre Heldin?
Man könnte das meinen, denn am Anfang der Fortsetzung KATHY UND DIE HEXE HEDONIA befindet sich ein Bild von Kathy in Heldenpose mit dem erhobenen Schwert des Siegers in der Hand. Der Text zum Bild lautet: "Es war einmal eine Königstochter, die wurde zu einer wahren Heldin." Doch in vollem Umfang gilt das erst ganz am Ende dieses zweiten Kathy-Romans.
Was wahres Heldentum ist, erklärt Hagios, der Weise vom Heiligen Berg, im 2. Kapitel des Romans, als er sagt: "Es braucht nicht viel zum wahren Heldentum. Das beste, ja das einzige Mittel ist, dass man versucht, den Willen Gottes in allen Dingen zu erfüllen. Ein wahrer Held denkt nie an sich, nie an seinen Vorteil oder sein Vergnügen, sondern stets an das Wohl seiner Mitmenschen, für die er - wenn nötig - bereit ist, sein Leben hinzugeben." Kathy benötigt 15 Kapitel und 8 Monate, um das endgültig zu begreifen.
Wie KATHY UND DER ZAUBERER ist auch KATHY UND DIE HEXE HEDONIA perfekt strukturiert: Diesmal geht es nicht um sieben gute Taten, sondern um die sieben Todsünden. In jedem der ersten sieben Kapitel wird sie mit einer weiteren Todsünde konfrontiert: Im 1. Kapitel mit Habgier und Geiz, denn sie schenkt das von den Räubern erbeutete Geld nicht wie geplant den Bedürftigen, sondern bringt es in die königliche Schatzkammer. Im 2. Kapitel geht es um Hochmut, Eitelkeit und Ruhmsucht, denn Kathy lässt ihre Heldentaten in Ruhmeshymnen im ganzen Land verkünden und beabsichtigt, den Heiligen Victor als größten Helden der Geschichte von Kratorniland abzulösen. Im 3. Kapitel ist sie neidisch und eifersüchtig auf ihre Kampfgenossin Ronia und schickt sie fort, damit alle nur noch Kathy als Heldin feiern. Im 4. Kapitel faulenzt Kathy auf der Insel der Träume und gibt sich fragwürdigen Freuden hin. Im 5. Kapitel wird Kathy von Zorn, Wut, Hass und Rachsucht übermannt. Im 6. Kapitel unterliegt Kathy der Völlerei und im 7. Kapitel will sie die "körperliche Liebe" erleben, die in Wirklichkeit nur hemmungslose Wollust ist.
Am Ende des 7. Kapitels hat sie alles verloren. Während sie sich im 1. Buch KATHY UND DER ZAUBERER schweren Herzens, aber doch aus freiem Willen von ihrem Besitz, ihrer Kleidung und ihrem Pferd getrennt hat, um anderen Menschen zu helfen, hat sie nun durch ihre eigene Schuld all das verloren, was sie in KATHY UND DER ZAUBERER erworben hat: das Schwert des Siegers, das silberne Kreuz, den Zauberring, alle ihre Freunde - und um ein Haar auch ihre Unverwundbarkeit und ihr Leben. Nur das Einhorn Antares ist ihr geblieben.
Im 8. Kapitel, das den Wendepunkt markiert, kommt sie zunächst zu den Fischern am Gizára. Aber nicht wie im 1. Buch als hochnäsige Königstochter, sondern als reuige Sünderin. Wie im ersten Buch macht ihr der alte Fischer Mut und erzählt ihr eine lehrreiche Geschichte. Doch die Antwort auf alle Fragen erhält sie nicht von dem Fischer, nicht von Hagios und auch von keinem anderen Mann, sondern von einer alten Frau.
Die Kapitel 9 - 15 sind den sieben Tugenden gewidmet, die das Gegenstück zu den sieben Todsünden darstellen. Kathy beweist Demut, entschuldigt sich bei allen, denen sie Unrecht getan hast und gewinnt ihre Freundinnen zurück. Sie gründet den von ihrem Großvater zerstörten Orden der Heiligen Jungfrauen neu und beweist Nächstenliebe. Tatkraft und Tapferkeit beweist sie, als sie gemeinsam mit ihren Freundinnen den Kampf gegen die Hexe Hedonia und den von ihr entfachten Hedonismus aufnimmt. Geduld und Sanftmut beweist sie bei der Verhandlung mit ihrem Vater, den sie aus Hedonias unheilvollem Einfluss zu befreien versucht. Genügsamkeit zeigt sie, als sie längere Zeit bei dem Wüstenvolk Zahit lebt und deren Sitten und Gebräuche kennen lernt. Enthaltsamkeit beweist sie während ihrer Haft im Kerker und entscheidet sich schließlich für ein Leben in Keuschheit und Reinheit
Mit dem letzten Satz des Romans "Ich habe mich entschieden!" ist sie zu einer wahren Heldin geworden, die nicht fragt: "Was kann ich bekommen?", sondern: "Was kann ich geben im Leben?"
Es gäbe noch viel über die brillanten Einfälle der Autorin zu schreiben, z.B. über Kathys Protektor zum Schutz vor Unterleibsverletzung und Vergewaltigung, über das sechsköpfige Monster Hamtimansisk, über die raffinierte Art, wie Hedonia die Menschen zum Bösen verführt, und über die zahlreichen Anspielungen auf Probleme unserer Zeit, z.B. den Kruzifix-Streit (Hedonia lässt das Kreuz als "Symbol der reaktionären Verschwörung gegen unseren freiheitlichen Staat und seine Regierung" verbieten) und den Islam (die Zahit, deren Religion dem Islam entspricht, gewähren Kathy und ihren Freundinnen Zuflucht, während ihre dem Hedonismus verfallenen Landsleute sie verfolgen). Das Buch enthält auch mehrere lehrreiche Kurzgeschichten aus verschiedenen Kulturkreisen; Pfadfinder werden etliche Zitate ihres Gründers Robert Baden-Powell darin wiederfinden.
Ich kann jedem nur empfehlen, das Buch zu lesen. Auch wenn es in erster Linie für Mädchen geschrieben ist, können sicher auch Jungs etwas daraus lernen.
- Robert Baden-Powell
Rovering to Success
(9)Aktuelle Rezension von: thomashaTolles Buch, um sich über die Kultiviertheit der Menschen einer vergangenen Epoche zu informieren. Die Werte werden in Vergleichen und Geschichten aus dem Leben des Autors beschrieben. Geschrieben, um junge Männer anzuleiten, die nur versuchen, aus dem Haus und in die Welt hinauszukommen. Es zählt auch die Laster auf, die Männer auf sich allein gestellt, treffen können: Frauen, Wein, Arbeit, Religion und Politik.
Dieses Buch ist ein Buch seiner Zeit und heute würde man so manch anders sehen, aber letzten Endes wird man mit dieser Lebensart sich und andere vor Schaden schützen.
- Harry Theodor Master
Holyfort - Die Gemeinde auf Sedu-Pio
(9)Aktuelle Rezension von: Annette126❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Rezension zu "Holyfort - Die Gemeinde auf Sedu-Piu Teil 3"
Wohlfühlend
Ingmar ist Anwalt und will unbedingt mal die Gemeinde auf Sedu-Piu kennenlernen, da er bisher verschiedenes von ihnen gehört hat. Dabei lernt er auch den jungen Haro-Wan kennen....
Wie wird sein Erlebnis dort sein?🤔
Ich habe mich in dieser Buch-Gemeinde durchaus wohlgefühlt. Die Gesetze der Bruderschaft finde ich dabei auch sehr gut und man kann sie dabei auf jeden Fall auch geduldig einhalten.
Sehr schön finde ich auch einige Lieder darin, die ich dabei auch wirklich mitgesungen habe. Ingmar, den Anwalt, fand ich dabei auch sehr nett und Haro-Wan dabei auch durchaus sympathisch.
Mein Herz hat dieser schöne Roman daher auch gewonnen und er bekommt heute die goldenen 5 Sterne von mir dafür.
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- Robyn Carr
Ein neuer Tag in Virgin River
(99)Aktuelle Rezension von: Zahirah...ist Teil Nr. 5 dieser Wohlfühlserie von Robyn Carr.
In dieser Geschichte stehen Vanessa Rutledge und Paul Haggerty im Mittelpunkt. Vanessa hat schwer am Verlust ihres Ehemanns zu tragen. Einem kann sie ihr Herz ausschütten, dem einst besten Freund von Matt. Dass daraus plötzlich mehr entstehen könnte, überfordert beide beinahe...
Der Autorin gelingt es eine wunderbare Kleinstadtatmosphäre zu zaubern. Gemütlichkeit und ein schützendes Umfeld geben der Erzählung das richtige Ambiente. Die Nebencharaktere sind liebevoll beschrieben und sind stets mit helfender Hand zur Stelle. Der Schreib- und Erzählstil ist modern und flüssig zu lesen und man hat das Buch in Null Komma nichts ausgelesen. Auf jeden Fall eine Serie mit Suchtpotenzial – also Achtung... - Jeff Kinney
Diary of a Wimpy Kid - The Last Straw
(17)Aktuelle Rezension von: SakukoA new year has started and Greg is trying to improve his standing with his dad, because he doesn't want to send to a military academy. He has to join the soccer team, the boy scouts and complains about his parents a lot.
I have to admit this is my first "Diary of a Wimpy Kid", since it's the only one the library had. I always liked Berts Katastrophen, so I though I might enjoy this one too. I did not.
This book is in no way, shape or form funny to me. There are no punchlines, ever and very little happens at all. Most of the times I'm not even sure, where the jokes are supposed to be.
Also, the comics only very rarely add to the book, most times they are basic, boring drawings of that's already been said in the text. - Linda Kronrat
Kathy und der Zauberer
(79)Aktuelle Rezension von: JanaScherfiAls Prinzessin Katharina bei ihrer Rückkehr ins Königsschloss von der Fee Eilenna erfährt, dass ihre Eltern von dem bösen Zauberer Maludir entführt wurden und dass nur der Weise vom Heiligen Berg ihr bei der Befreiung ihrer Eltern helfen kann, fragt sie: "Und wie finde ich diesen Weisen?"
Eilenna antwortet: "Mach dich von allem frei, was dir bisher wichtig war, und geh den Pfad der guten Taten - dann wirst du zum Heiligen Berg gelangen. Der Weg führt über sieben Brücken."
Diese sieben Brücken sind (wie Hagios später erklärt) sieben gute Taten - Brücken, die sie zu anderen Menschen geschlagen hat. Diese sieben guten Taten sind die ersten sieben Kapitel des Romans: Im 1. Kapitel schenkt Katharina einer alten Frau Blumen und ein paar Goldmünzen, im 2. Kapitel opfert sie ihre Brosche für die Reparatur des Floßes, mit dem der Fischer sie über den Gizára bringt, im 3. Kapitel hackt sie für die Fischer Holz, im 4. Kapitel schenkt sie den von der Räuberbande ausgeraubten Bewohnern des Dorfs Arroyada ihr restliches Geld und ihren Schmuck, im 5. Kapitel bringt sie dem Kartographen seinen verlorenen Kompass zurück, im 6. Kapitel opfert sie einen Teil ihres Kleides, um damit die Wunden des von den Räubern verwundeten Kaufmanns Orlando zu verbinden, und im 7. Kapitel überlässt sie Orlando ihr Pferd, damit er darauf nach Hause reiten kann.
Nun beginnt das zweite Drittel des Romans, die Kapitel 8 - 14, der Weg der Läuterung (so heißt das 8. Kapitel): Nachdem sie die Schlucht der Schrecken durchquert hat, muss sie durch die Arenosa-Wüste; hier gewinnt sie die Erkenntnis, dass man nie aufgeben darf und was man mit eisernem Willen erreichen kann. Im 9. Kapitel "Der Heilige Berg" erlangt sie durch das Bad im goldenen Wasserfall die Unverwundbarkeit. Im 10. Kapitel lernt sie von Hagios das Schießen mit Pfeil und Bogen. Im 11. Kapitel erlegt sie ein Kudu, schneidert sich aus seinem Fell ein Lederkleid und erhält von Hagios das silberne Kreuz und das Schwert des Siegers. Im 12. Kapitel erfährt sie die ganze Wahrheit über ihr Land, über ihre Vorfahren und über den Zauberer Maludir. Im 13. Kapitel erhält sie das Einhorn Antares und im 14. Kapitel rettet sie der zwölfjährigen Gabi das Leben und gewinnt sie zur Freundin. So "gewinnt" sie in jedem der mittleren sieben Kapitel etwas, das ihr dabei hilft, eine Heldin zu werden und ihre Eltern befreien zu können
Die letzten sieben Kapitel zeigen Kathy als Heldin, die aber noch keineswegs alles beherrscht und auch Fehler begeht. Der erste Fehler ist, dass sie nicht (wie Hagios ihr aufgetragen hat) den Zauberring aus der Kapelle im Westen des Landes holt, sondern nach Osten in den Marderwald reitet, wo sie in die Hände der Bande von El Vengador fällt.
Im 15. Kapitel wettet sie mit dem Räuberhauptmann, dass sie ihn im Zweikampf besiegen kann, was ihr dank der bei Hagios genossenen Ausbildung gelingt. So müssen ihr die Räuber nun bei der Befreiung ihrer Eltern helfen. Im 16. Kapitel erleidet Kathy einen Rückschlag, denn Piz und Pozzi, Maludirs Gehilfen, machen die Räuber betrunken, fesseln Kathy und wollen sie und ihr Schwert zu Maludir bringen. Im 17. Kapitel wird Kathy von Hagios und Gabi befreit, bereut ihre Fehler und reitet nach Westen, um den Zauberring zu holen. Im 18. Kapitel führt Kathy ein wichtiges Gespräch mit El Vengador, dessen Eltern von Kathys Großvater Arnold dem Schrecklichen zu Tode geschunden wurden und der sich seither an allen reichen Bonzen rächen will. Im 19. Kapitel findet sie den Zauberring und versetzt sich damit in Maludirs Burg Tenebrosa. Dort wird sie jedoch im 20. Kapitel von Maludir gefangen genommen. Und welche überraschende Wendung die Geschichte im 21. Kapitel nimmt, wird hier nicht verraten.
In den ersten sieben Kapiteln lernt Kathy, alles her- und aufzugeben, was ihr früher etwas bedeutete: ihr behütetes Leben, ihren Schmuck, ihr Pferd und ihren Hochmut.
In den mittleren sieben Kapitel gewinnt sie Erkenntnis, Stärke, das Einhorn und zwei Gegenstände, die ihr bei ihrer Aufgabe helfen: das Schwert des Siegers und das silberne Kreuz.
In den letzten sieben Kapiteln sammelt sie Erfahrungen, lernt mit Rückschlägen fertig zu werden und wird schließlich zu einer Heldin.
Im Epilog verzeiht sie Maludir alles, was er ihr angetan hat, und sagt: "Ich muss dir sogar danken, denn deine Last hat mich stark gemacht."
Doch Kathys Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Welche Versuchungen und Verführungen auf sie lauern und wie sie damit umgeht, ist im Fortsetzungsroman KATHY UND DIE HEXE HEDONIA zu lesen.
- Arnold Clancy
Zu Asche verbrannt. Kriminalroman
(11)Aktuelle Rezension von: yesterdayIn einer Stadt an der Elbe geht ein Serienmörder um. Und wie es scheint, nicht zum ersten Mal. Kein Wunder, dass die Polizei, angeführt von Ernest Verhoef und Henrick Rudenko, in Alarmbereitschaft versetzt wird, als ein junger Erwachsener in der Nähe des Friedhofs vor den Augen zweier Freunde angezündet wird und hilflos in den Flammen umkommt.
Die Befragungen und Untersuchungen führen zu einer Schrottverwertungsanlage. Scheinbar hat fast jeder, der dort arbeitet oder dort verkehrt, eine Verbindung zur Tat und die Ermittler treiben nach und nach eine Menge Verdächtige auf. Leider passieren weitere Morde und es wird klar, dass die Lösung weiter zurückliegt, als alle zuerst angenommen hatten.
Dass es Rache als Motiv nicht nur unter älteren Personen gibt, setzt der Autor hier gekonnt in Szene. In diesem E-Book stehen Jugendliche und jungen Erwachsene im Fokus sowie eine besondere Clique, deren Mitgliedern ein Unbekannter scheinbar grundlos nach dem Leben trachtet. Auf lange Einleitungen und allzu blumige Details verzichtet Arnold Clancy und kommt zügig zur Sache. Somit ist die Krimigeschichte schnell gelesen und kann trotzdem mit Spannung und ein paar pikanten Nebenhandlungen aufwarten, die man so möglicherweise nicht erwartet hätte. - Silvia Aeschbach
Leonardo Di Caprio trifft keine Schuld
(14)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Was, um Himmels willen, geschah mit mir? Die Farben des Himmels und der Bäume erschienen mir unerträglich grell, die Grillen zirpten nicht mehr melodisch, sie kreischten richtiggehend. Der Waldboden, der eben noch so gut nach Moos gerochen hatte, stank plötzlich nach Moder. Ich nahm alles wie durch einen Filter wahr, einen Filter, der die Umgebung nicht in ein angenehmes, weiches Licht tauchte, sondern die Bilder verzerrte. Eine Kälte, wie ich sie vorher nicht kannte, erfasste mich. Noch vor fünf Minuten war mir der Schweiß in Strömen heruntergelaufen, und jetzt hatte ich das Gefühl, in einem Eisblock zu stecken. Für einen Moment schien mein Herz stehen zu bleiben, doch dann begann es noch wilder zu rasen.«
Silvia Aeschbach ist siebzehn, als sie die erste Panikattacke ihres Lebens vollkommen unvorbereitet trifft. Sie fühlt sich wie in einem Horrorfilm, glaubt zu sterben. Ein Erlebnis, das sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte zigfach wiederholen wird…
Sehr viele Menschen leben so wie Silvia mit einer Angsterkrankung, etwa jeder fünfte leidet zumindest zeitweise unter Angstzuständen. Und die Dunkelziffer ist hoch, denn noch immer trauen sich viele nicht, über ihre Ängste zu reden. Oder sie versuchen es, versuchen bei einem Arzt Hilfe zu erhalten, doch dieser behandelt lediglich die Symptome und erkennt nicht die Ursache dahinter.
In einer leicht zu lesenden, humorvollen und selbstironischen Art, schreibt Silvia über ihre Angst und ihr Leben mit ihr. Alles wirkt sehr ehrlich und offen, wer selber betroffen ist, erkennt sich an vielen Stellen wieder. Mir jedenfalls ging es so.
Ich fand das Buch enorm berührend, ich konnte so gut nachfühlen, was Silvia empfand und gleichzeitig gingen mir beim Lesen so viele Situationen aus meinem eigenen Leben durch den Kopf, ich erinnerte mich an die ersten Attacken, die ich bereits als Kind erlebte, an all das, was danach kam… Ich glaube, ich könnte auch ein Buch füllen. Nur ohne Leonardo ;-) Jedenfalls bin ich sicher, dass es mir sehr geholfen hätte, wenn ich dieses Buch früher gelesen hätte. Als Betroffener erkennt man, dass man es schaffen kann, ein gutes und erfolgreiches Leben zu führen. Mit und trotz der Angst.
Zusätzlich zu ihren eigenen Erlebnissen vermittelt Silvia viel Wissen rund um die Panik. Angefangen bei ganz allgemeinen Dingen wie dem Fakt, dass man Panik, im Gegensatz zur „normalen“ Angst, nicht durch Mut oder Willen überwinden kann. Es gibt medizinische Hintergrundinfos und einige interessante (oft auch unterhaltsame) Listen mit „Top Ten“, zum Beispiel die Top Ten der Symptome oder der Dinge, die man als Paniker wissen sollte. Sehr treffend auch die Liste der Sätze, die man während einer Panikattacke nicht hören will! Und schließlich Silvias persönliche Tipps – eine tolle Liste!
Nun sind zum Glück die meisten Menschen nicht betroffen. Für sie wird dieses Buch sicher auch hilfreich sein, denn vermutlich können sie sich nicht vorstellen, was ein Paniker durchmacht. Womöglich glauben sie, dass sie jemandem mit einer Panikattacke helfen könnten, wenn sie ganz ruhig auf ihn einreden. Dass alles nur eine Frage der Beherrschung ist und sicher nicht so schlimm. Wer dieses Buch liest, wird hoffentlich mehr Verständnis entwickeln und darf sich im Gegenzug über die sehr selbstironischen Schilderungen amüsieren. Denn ganz ehrlich: Wenn man nicht selbst betroffen ist, ist so einiges wirklich unfreiwillig komisch.
Fazit: Vielen Dank Silvia Aeschbach für dieses informative, ehrliche und mutmachende Buch! Sehr lesenswert für jeden, der selber unter Ängsten leidet und für jeden Interessierten.
- John August
Arlo Finch - Im Tal des Feuers
(101)Aktuelle Rezension von: ReadingAlpacaArlo zieht mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester zu seinem etwas merkwürdigen Onkel, nach Pine Mountain. Dort findet er recht schnell Freunde und schließt sich den Rangern, eine Art Pfadfindern an. Arlo merkt aber auch, dass dort irgendwas nicht stimmt und das Magie gar nicht so unwahrscheinlich ist, sondern eher ein Wunder.
John August hat mit "Arlo Finch-Im Tal des Feuers" ein sehr tolles Kinder- und Jugendbuch erschaffen. Es war mein erstes Buch von diesem Autor, ich werde mir aber sicher noch mal ein Buch von ihm durchlesen, da es mir wirklich gut gefallen hat.
In "Arlo Finch-Im Tal des Feuers" lernt man natürlich Arlo selbst kennen. Arlo ist ein zwölfjähriger Junge. Er ist sympathisch, tapfer und clever. Außerdem ist Arlo zwar nicht ängstlich, eher etwas übervorsichtig. Er macht sich über alle möglichen Sachen, die eventuell passieren könnten Gedanken und sorgt dafür, dass er immer auf alles vorbereitet ist. Mir hat Arlo sehr gut gefallen und ich musste öfter über die Ähnlichkeit zwischen mir und Arlo schmunzeln. Die fünfzehnjährige Jaycee hat mir aber auch sehr gut gefallen, der Autor hat die Launen einer Jugendlichen gut dargestellt. An Arlos Freunden gibt es auch nichts auszusetzen. Sie sind zwar schon ein ziemlich bunter Haufen, sind aber immer für einander da und halten zusammen.
Das Cover ist sehr aufwendig gestaltet. Die Berglandschaft und der Sternenhimmel ergänzen sich perfekt. Auf dem Cover sieht man Arlo und seine Freunde. Ich finde gut, dass daran gedacht wurde Arlo auf dem Cover ebenfalls zwei verschieden Augenfarben zu geben, obwohl es einen kleinen Farbdreher gab. Arlos Augen sind nämlich braun und grün, und nicht blau und grün wie auf dem Cover. Darüber kann man aber auch hinwegschauen, dass Cover ist trotzdem ausgezeichnet.
Der Schreibstil war sehr angenehm und die Geschichte wird durch die einzelnen Illustrationen immer wieder aufgelockert. Die Illustrationen sind sehr schön geworden, sie drücken sehr viel aus, obwohl sie nur in grau gehalten sind. Ich fand die Geschichte super, diese Mischung aus Pfadfindern und Magie war echt toll. Die Spannung hielt sich bis zum Ende, immer wieder gab es etwas neues magisches zu entdecken.
Ein wirklich tolles Buch, was ich nur wärmstens empfehlen kann. Ein toller Lesespaß für Groß und Klein. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, der schon im Herbst 2019 erscheint.
- Linda Kronrat
Kathy und der Große Krieg
(20)Aktuelle Rezension von: JanaScherfiAm Ende von KATHY UND DIE TEUFLISCHEN SECHS beginnt der Große Krieg in Kratorniland: Die Clan-Allianz, angeführt von Kathys Onkel Wolfhart, kämpft an der Seite der Armee von Rawnina (wo Kathys Vater König Arnold im Exil lebt) gegen die Söldnertruppen der bösen Königin Hedobolica und die mit ihr verbündete Armee von Khayal.
Kathy hat sich mit ihren Freundinnen und ihrem Freund und Lehrer Hagios ins Kloster an der Meeresküste im äußersten Westen des Landes zurückgezogen und dort die Heilige Republik Kathármia gegründet. Von dort aus versetzt sie sich immer wieder mit ihrem Zauberring an diverse Orte, um dort Frieden zu stiften oder es zumindest zu versuchen.
Bei ihrem Onkel Wolfhart von Wolfen, dem Bruder ihrer von Hedobolica ermordeten Mutter, hat sie keinen Erfolg. Er zieht mit seinen Söhnen Wolfram und Wolfgang in die Schlacht. Wolfram wird getötet, Wolfgang wird schwer verletzt. Der 15-jährige Wolfgang, der Kathy zunächst verachtet, weil sie nicht mitkämpft und nicht bereit ist, den Mord an ihrer Mutter zu rächen, erkennt im Lauf des Romans, wie sinnlos Krieg ist.
Ihren Vater, der ohnehin nur noch eine Marionette der Großfürstin Lenka von Rawnina ist, kann Kathy nicht dazu bringen, den Krieg zu beenden. Einen Verbündeten findet Kathy in Tinus Rap, dem Großkanzler von Rawnina, der wie Kathy die Ansicht vertritt, dass Krieg kein taugliches Mittel ist, um ein Ziel zu erreichen, und dass es bessere Wege gibt, um Hedobolica und ihre teuflischen Helfershelfer zu besiegen. Tinus Rap besitzt die magischen Steine der vier Elemente, die er einst einem alten Gnom abgenommen hat. Tinus Rap ist neben Hagios die zweite männliche Hauptperson des Romans. Doch im Gegensatz zur Kathys weisem Freund und Lehrer verfolgt der Großkanzler von Rawnina ganz andere Ziele ...
Außer Hagios und Tinus Rap (und den zweitrangigen männlichen Kriegern wie Wolfhart, General Aleksej, Graf Molot und Söldnerführer El Cortador) sind die wichtigen Personen des Romans auch diesmal weiblich. In Kathys Orden der Heiligen Jungfrauen treten auch im 4. Kathy-Roman wieder mehrere neue Mädchen ein: Da sind zunächst die Schwestern Miryam und Noemi, die vor den Schrecken des Krieges im Kloster der Heiligen Jungfrauen Schutz suchen. Kathys Cousine Wolftraud, die Traudl genannt wird, schließt sich dem Orden nach dem Tod ihres Bruders Wolfram und der Eroberung der Wolfburg durch die Armee von Khayal an. Rike van der Vloot aus der Hafenstadt Orapolis flieht ins Kloster, weil ihre Eltern sie mit einem Typen verheiraten wollen, den sie nicht ausstehen kann. Die eitle und verwöhnte Reederstocher Rike denkt zunächst nur an ihre Schönheit und sucht nach ihrem Traumprinzen, der sie auf Händen trägt. Erst durch ein negatives Erlebnis wird sie kuriert. Von nun an setzt sie ihre weiblichen Reize dazu ein, um zum Beispiel einen Kerkermeister zu bezirzen und so zur Befreiung eines anderen Mädchens aus dem Gefängnis beizutragen.
Ähnliches gilt für Valesca, die Tochter der Marketenderin Maruschka. Valescas erster Auftritt in dem Roman besteht darin, dass sie Kathys Zauberspiegel stiehlt. Als Kathy sie zur Rede stellt, brüstet sich Valesca damit, dass es nichts gibt, was sie noch nicht gestohlen hätte. Kathy macht sich Valescas Fähigkeit zu Nutze: Während Rike den Kerkermeister ablenkt, klaut ihm Valesca den Schlüssel für das Verlies.
Das Mädchen, das aus dem Blutturm des roten Palasts von Rawnina befreit wird, heißt Olga und ist die Cousine von General Aleksej. Sie freundet sich schnell mit Ronia an, denn beide sind große und starke Kriegerinnen. Sie kämpfen zunächst an der Seite von Aleksej. Doch ziemlich am Ende des Romans sagt Ronia zu Kathy und Hagios: "Wir beide haben genug von diesem Krieg, der Olgas Bruder und viele unserer Landsleute das Leben gekostet hat. Wir würden gern mit euch im Kloster leben, wenn ihr denkt, dass ihr uns brauchen könnt."
Eine wichtige Rolle spielt natürlich wieder Kathys beste Freundin Gabi: Die 14-Jährige, die in den ersten Kathy-Romanen mehrfach lebensgefährlich verletzt wurde, hat das Heilig-Kreuz-Lazarett gegründet, wo sie die Verwundeten des Krieges gesundpflegt, darunter auch Kathys Cousin Wolfgang. Eine wertvolle Hilfe erhält sie durch die Marketenderin Maruschka, die lange erfolglos nach einem treuen Ehemann und guten Vater für ihre Tochter Valesca suchte. Valesca sagt über ihre Mutter: "Ihr Standardspruch lautet, man müsse viele Frösche küssen, bis man den Richtigen gefunden hat. Ich habe aufgehört, die Frösche zu zählen." In Ludwig, dem verwitweten Vater der achtjährigen Cora, die wir schon aus KATHY UND DIE TEUFLISCHEN SECHS kennen, findet Maruschka schließlich den Mann, den sie so lange suchte.
Das Böse wird wieder von der Hexe Hedobolica verkörpert, die sich aufgrund einer "wiederbelebten alten Freundschaft" schon als Siegerin wähnt, sich dabei aber gründlich verrechnet.
Neben all den weiblichen Personen und den beiden großen Männern Hagios und Tinus Rap hätte ich fast Maludir vergessen. Der ehemals böse Zauberer, der von seinem Halbbruder Hagios halbwegs kuriert wurde, hilft zunächst eifrig beim Bau des Klosters mit. Dann aber baut er wieder mal großen Mist: Er klaut Hagios den fliegenden Teppich und fliegt damit ins Barranca-Gebirge, um etwas über eine geheimnisvolle Prophezeiung seines Großvaters Thaumágines herauszubekommen. Seine Mission scheitert, der fliegende Teppich geht verloren und Maludir muss den weiten Weg zurück zum Kloster zu Fuß bzw. später auf einem gestohlenen Pferd, das ihn immer wieder abwirft, zurücklegen. Als Maludir erschöpft und voll Dreck an der Klosterpforte ankommt und den stotternden Torwächter Pozzi mit den Worten anbrüllt: "Mach auf, du verblödeter Fettsack!", knallt ihm Pozzi die Klappe der Klosterpforte vor der Nase zu, was Maludir zu einer Schimpfkanonade veranlasst, bei der sogar Bud Spencer vor Neid erblassen würde. So beschimpft Maludir Pozzi unter anderem als "groteske Mischung aus Fußpilz, Beulenpest und Gehirnkrätze". Am Ende des Romans übernimmt Maludir in Abwesenheit von Kathy und Hagios die Aufsicht über das Kloster. Hagios hat dabei ein ungutes Gefühl ...
Es hat dem Roman KATHY UND DER GROßE KRIEG gutgetan, dass neben Linda Kronrat auch Harry T. Master als Autor mitgewirkt hat. Die raffinierte Art, wie Tinus Rap die Fäden spinnt, ohne dass zunächst irgendjemand merkt, was er wirklich im Schilde führt, ist absolut genial. Zwei andere Dinge möchte ich auch noch erwähnen:
Valesca lässt Kathy im 5. Kapitel fünf Wahrsagekarten ziehen, aus denen sie ihr die Zukunft vorhersagt. Kathy glaubt zunächst nicht an solchen Hokuspokus; doch Schritt für Schritt zeigt sich, was die von Kathy gezogenen Karten "Die Hohepriesterin", "Der Magier", "Der Turm", "Der Teufel" und "Der Mond" ("Der Schein trügt. Alles ist anders, als du denkst. Es gibt verborgene Hintergründe, Verbindungen, von denen du nichts weißt.") bedeuten.
Ferner gibt es (wie bereits erwähnt) wieder schwer zu entschlüsselnde Prophezeiungen des Großen Weisen Thaumágines ("Aus Ost und West magische Macht vereint in einer Liebesnacht, die Leibesfrucht aus edler Zucht trotzt allem Bösen, wird uns erlösen."). Eine andere seiner Prophezeiungen besagt: "Der kleine Wicht – man glaubt es nicht – die Macht der Elemente bricht." Aufgrund dieser Prophezeiung begeben sich Kathy, Hagios und die Heiligen Jungfrauen am Ende des Romans mit einem von Rike "organisierten" Schiff ihres Vaters auf eine Seefahrt zu einer einsamen Insel, um dort den Gnom zu treffen, dem Tinus Rap einst die magischen Steine der vier Elemente abgenommen hat. Die Suche nach dem Gnom und die Frage, wie die Macht der magischen Steine gebrochen werden kann, ist im 5. Kathy-Roman KATHY UND DIE VIER ELEMENTE zu lesen.
Der Roman KATHY UND DER GROßE KRIEG erhält viele Zitate von Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinder, insbesondere zu den Themen "Krieg und Frieden", "Autosuggestion und Selbstheilung", "Ritterlichkeit, Ehre, Treue und Pflichtgefühl", "Reinheit und Selbstachtung", "Sexualität" und "Ehe und Familie". Wie in den drei ersten Kathy-Romanen kommen auch wieder mehrere Lieder und zwei lehrreiche Kurzgeschichten darin vor. Ich empfehle jedem, das Buch zu lesen.