Bücher mit dem Tag "périgord"
24 Bücher
- Martin Walker
Grand Prix
(52)Aktuelle Rezension von: porte-bonheurEs ist dies der neunte Fall für den mehr als sympathischen Bruno Courreges, der ja eigentlich nur der Chef der Dorfpolizei des kleinen Städtchens , in Wirklichkeit aber doch sehr viel mehr ist und fast schon - so ist es jedenfalls auch in diesem Band wieder - das Dorf als solches zusammenhält, neben dem Bürgermeister, natürlich, mit dem sich Bruno aber gut versteht.
In diesem Hochsommer kommt aber viel Leben von außen in das kleine Dorf, denn zur Belebung des Tourismus wurde eine Oldtimer-Rallye organisiert, überwiegend von Bruno selbst. Zu dieser Rallye haben sich viele Teilnehmer angemeldet und ihre schönsten Autos mitgebracht. Mit dabei sind aber auch zwei ganz besonders besessene Sammler, die auf der Suche nach dem legendären Bugatti Type 57 SC Atlantic sind und den vermuten sie in genau dieser Gegend. Nur vier dieser Autos wurden überhaupt je gebaut und eines scheint während des Zweiten Weltkriegs ausgerechnet im Perigord verloren gegangen zu sein.
Bevor es aber mit der Rallye überhaupt so richtig losgeht, wird Bruno vom Arzt zu einem Todesfall gerufen. Eigentlich soll Bruno sich nur davon überzeugen, dass es sich bei Henri-Pierre Hugon, einem zu Lebzeiten akribisch arbeitenden Historiker, um einen normalen Herzinfarkt handelt. Hugo hatte Herzprobleme und auch nicht die daraus folgenden Ratschläge seines Arztes befolgt. Doch Bruno lassen ein paar Umstände an einem normalen Todesfall zweifeln und er vermutet doch mehr dahinter. Und damit beginnt dann auch eine Geschichte, die in die 1940er Jahre führt, in die Zeit des Krieges mit Deutschland, in die Zeit der Résistance und eine Zeit, die immer noch weit in unsere hineinragt. Das wird auch auf den folgenden Seiten auf vielen Ebenen deutlich und bringt auch alte Familienfeindlichkeiten hervor.
Bruno wird auch in diesem Roman wieder zu einer Art Superheld, der nicht nur den eigentlichen Fall, nein, es sind am Ende ja zwei Fälle löst, sondern auch noch den verschwundenen Bugatti findet, als Teilnehmer an der Rally selbst auch noch glorreich durchs Ziel kommt, erfolgreich in Familienstreitigkeiten vermittelt und dann auch noch als Sozialstation agiert und sich um zwei schwer erziehbare Jugendliche kümmert. Aber er hat ja die Hilfe und Unterstützung seiner vielen Freunde und eigentlich überhaupt des ganzen Dorfes.
Ich hatte ja schon drei oder vier Bände von Martin Walker gelesen und war von diesen nicht überzeugt. Ja, die Beschreibungen der Region, des Lebens in dieser so typisch französischen Region, des guten Essens, der Geselligkeit der Leute haben mir gefallen und gefallen mir auch in diesem neunten Band wieder ganz außerordentlich, sind stellenweise vielleicht aber doch etwas zuviel. Die Überzeichnung Brunos aber - rundum gut, total "sympa" also und auf allen Hochzeiten tanzend - empfinde ich noch immer als übertrieben. Und die Handlung? In diesem neunten Band, angereichert um den historischen Hintergrund und gut rübergebracht, überzeugt mich das Geschehen, auch wenn die Täter relativ leicht zu erraten waren.
Dass Bruno dann auch in diesem Band wieder in eine Liebschaft gerät, muss wohl so sein, macht die Handlung aber nicht um einen Deut spannender. Spannung ist sicher auch nicht das Hauptziel von Walker, das Geschehen tröpfelt so dahin, wie der typische Landregen - man fühlt sich wohl als Leser, fast schon als Mitglied der Dorfgemeinschaft und bisweilen riecht man das Essen, das auf dem Tisch steht. Ob jemand, der diese Region noch nie gesehen hat und auch sonst kein Interesse für Frankreich hat und eigentlich nur spannende Krimi-Unterhaltung sucht, auch vier Sterne geben würde, wage ich zu bezweifeln.
- Martin Walker
Revanche
(39)Aktuelle Rezension von: Kolumna_liestIch mag Krimis mit Lokalkolorit. Ich mag auch Krimis, mit denen ich meinen Horizont erweitern kann. Ich brauche es auch nicht unbedingt brutal und blutrünstig. Was ich allerdings nicht brauche ist ein Krimi, bei dem ich während des Lesens immer wieder den roten Faden wegen Nebenthemen verliere. Aber genau das passiert in diesem Fall. Anscheinend hatte ich nach dem letzten von mir gelesenen Martin Walker (Grand Prix) erfolgreich verdrängt, WIE ausufernd er Nebenthemen beschreibt. Und hier geht es gleich um zwei schwierige Themen: den Templerorden und das Verhältnis Israel - Palästina. Ja, Walker ist politischer Journalist. Und ja, er ist Historiker. Allerdings hätte er das nicht so breit treten müssen. Hier scheint "Bruno" (weiß eigentlich noch jemand, dass Bruno lt. imaginärer Geburtsurkunde eigentlich "Benoit" heißt?) lediglich der Aufhänger für ein historisch-politisches Buch zu sein. Und nachdem der Autor selbst zum Krimi-Höhepunkt hin das nicht lassen kann, habe ich abgebrochen. Denn da habe ich mich nur noch geärgert.
Leider hat der Autor über die Jahre hinweg die Bruno-Romane immer mehr weg von den sympathischen Regionalkrimis hin zu Fachbüchern mit Lokalkolorit entwickelt. Und damit wird ein angeblicher "Stadtpolizist" (der schon ziemlich sympathisch 'rüberkommt) immer mehr zu einem geistigen Überflieger - und alterslos noch dazu.
Als i-Tüpfelchen kommt noch die Übersetzung dazu, die durchaus besser hätte ausfallen können. 3x hintereinander Sätze im Stile von "Ich gehe wandern" brächten jedem Neuntklässler einen Tadel von wegen "zu wenig Abwechslung" ein.
Wer also Geschichtsunterricht aufgepeppt möchte, kann das Buch lesen. Krimifans würde ich es nicht empfehlen.
- Jean Rémy
Die Rosen von Fleury
(40)Aktuelle Rezension von: BuchkathiFleury-sur-Azurain im Périgord – Frankreich: Emily Bennett reist dorthin, wo sie als Kind immer die schönsten Sommer bei ihrer Tante verbracht hat. Und auf einmal ist es nicht mehr nur ein kleiner Urlaub an dem Ort ihrer Kindheitserinnerungen, sondern der Ort, an dem sie ein Haus geerbt hat.
Doch die Begeisterung ebbt jäh ab, als Emily sieht, wie heruntergekommen das kleine Manoire ist. Wäre da nicht ihre alte Freundin Isabelle, die Emily gut zuredet, nicht überstürzt zu verkaufen, würde die Geschichte schneller enden als sie angefangen hat. So verliebt sich Emily auf den zweiten Blick in das alte Gemäuer und setzt mit erstaunlicher Beharrlichkeit ihren Plan in die Tat um, das kleine Manoire wieder auf Vordermann zu bringen, um dort Brautpaaren Raum für die schönsten Tage ihres Lebens anzubieten. Dass gerade erst eine Berühmtheit in dem kleinen Ort ihre Hochzeit gefeiert hat, trifft sich natürlich gut und Emily kann schon vor Eröffnung mit vielen Kunden rechnen. Das einzige, was jedoch nicht zu passen scheint, ist die Adelsfamilie des Ortes, die Emily an jeder erdenklichen Stelle Steine in den Weg zu legen versucht.
Emily jedoch lässt sich davon nicht unterkriegen, auch wenn es gar nicht so einfach ist, eine Familie scheußlich zu finden, deren Sohn ihr doch so gut gefällt. In einer ähnlichen Zwickmühle befindet sich auch Jean-Luc de Bricassart, der Sohn der Adelsfamilie, der zwar Emily aber nicht ihre Idee gut findet.
Das Hörbuch erzählt mit viel Gefühl und französischer Leichtigkeit, wie Emily ihre Pläne umsetzt und sich gleichzeitig fragt, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen soll.
Emily ist eine hartnäckige und liebenswürdige Frau, doch der heimliche Star dieses Hörbuchs ist ihre Freundin Isabelle, die so ganz im Hintergrund steht, doch auch mit ihren Gefühlen und ihren Träumen zu kämpfen hat. Sie ist so liebenswürdig, die beste Freundin, die man sich wünschen kann, und so wunderbar verletzlich, dass man sie gerne in den Arm nehmen möchte.
Ich fand es sehr schön und das vor allem auch wegen der beruhigenden Stimme, die mir das Hörbuch erzählt hat.
Wer also noch einen Hörurlaub sucht, sollte dringend zugreifen!
- Martin Walker
Bruno Chef de police
(268)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIn Saint-Denis in Frankreich arbeitete Bruno als Polizist. Er ist nicht nur beruflich topp, sondern kommt auch bei den Frauen ungeheuer gut an. Hier hat er es mit einem besonders kniffligem Fall zu tun, aber zwischen all den Ermittlungen und Befragungen genießt er das Leben. Alles kulinarische ist bei ihm immer willkommen und so schwelgt er in gutem Essen und Wein, trifft schöne Frauen und ermittelt auf seine ganz besondere Art und Weise. Toller Auftakt für eine großartige Krimireihe, die eine Homage an das Périgord ist und fasziniert.
- Jean Rémy
Die Rosen von Fleury
(20)Aktuelle Rezension von: Laudi"Die Rosen von Fleury" von Jean Remy ist am 26.03.2021 im Wunderlich Verlag @rowohltverlag erschienen.
Inhalt:
Emily Bennett erbt von ihrer Tante ein heruntergekommenes Haus in Frankreich. Die Engländerin reist nach Perigord, eine historische Provinz im Südwesten des Landes, um in Fleury ihr Erbe anzutreten. Das verträumte Städtchen Fleury-sur-Azurain ist als Hochzeitsstadt bekannt und bei Brautpaaren sehr beliebt. In Fleury trifft Emily ihre Jugendfreundin Isabelle wieder. Zusammen planen sie die Renovierung des heruntergekommenen Herrenhauses. Sie haben die Idee ein kleines Hotel für Liebes- und Brautpaare zu eröffnen. Jean-Luc, der Sohn der Landadelsfamilie Bricassart möchte selber ein gemütliches Bed & Breakfast eröffnen. Gibt es einen Konkurrenzkampf? Oder sprühen eventuell sogar wilde Funken zwischen Emily und Jean Luc?
Meine Meinung:
Die Geschichte hat sich ungemein charmant und vielversprechend angehört. Ich war neugierig auf das idyllische Dorf Fleury-sur-Azursin, ein Ort zum Verlieben, ein Ort für Verliebte. Der Roman wird in der Gegenwart erzählt und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Jean Remy beschreibt das idyllische, verträumte Städtchen mitten in den Weinbergen und Wäldern gelegen sehr atmosphärisch und bildhaft schön. Die Landschaftsbeschreibungen sind dem Autor großartig gelungen. Ich habe ein tolles französisches Flair beim Lesen gehabt. Die Handlung ist nett, das war's dann auch. Mir fehlte die Spannung und mir fehlten die Emotionen. Die Charaktere sind ohne Ecken und Kanten, ohne Lebendigkeit. Ein wunderschönes Setting, mit einer viel zu ruhigen Handlung haben mein Lesevergnügen getrübt.
3/5 ⭐⭐⭐ - Julie Jo Stark
Madame hat andere Pläne
(16)Aktuelle Rezension von: -sabine-Hätte die Autorin mich nicht angesprochen, wäre ich wohl nicht auf dieses kleine Büchlein aufmerksam geworden – und hätte dann eine erfrischende Sommerlektüre verpasst; denn zwischen den Buchdeckeln verbirgt sich eine lebendige Geschichte voller Humor und Überraschungen, aber auch mit Tiefsinn und Esprit.
Nach 37 Jahren ist ihre Ehe Geschichte, denn Debbies Mann hat sich für eine Jüngere entschieden. Für Debbie die Chance, endlich ihren Traum vom Périgord in die Tat umzusetzen – mit ihrem Wagen macht sie sich auf zu neuen Ufern nach Frankreich.
Das Buch ist wirklich erfrischend, und das von der ersten Seite an. Obwohl der Auslöser, der die Geschichte ins Rollen bringt, ja ein trauriger ist, bläst Debbie nicht Trübsal, sondern nimmt ihr Schicksal in die Hand. Rasch lernt sie freundliche und hilfsbereite Menschen kennen, die ihr die Ankunft in Frankreich sehr erleichtern. Und hier hat die Autorin wirklich interessante Charaktere geschaffen – fernab von Stereotypen habe ich die verschiedenen Figuren rasch ins Herz geschlossen, egal ob es die etwas schrullig wirkende Nachbarin Muriel ist oder der gutaussehende Julien, der Debbie mit einem Schuss aus seinem Jagdgewehr begrüßt. Auch Debbie selber mochte ich von Anfang an, nicht nur, weil sie sich nicht unterkriegen lässt und mutig einen Neuanfang wagt, sondern weil sie so herzerfrischend und einfach sympathisch ist.
Der Schreibstil ist locker und leicht und passt damit wunderbar zur Geschichte. Es gibt viele Dialoge, die das Ganze sehr lebendig werden lassen, an manchen Stellen hätte ich mir nur vielleicht die eine oder andere Beschreibung mehr gewünscht. Insgesamt ist die Geschichte voller Energie und mit vielen Überraschungen gespickt, so dass ich immer wieder erstaunt war über die pfiffigen Wendungen. An vielen Stellen müsste ich innerlich schmunzeln und trotzdem hat die Geschichte auch ihre ernsten Seiten mit einer schönen Botschaft. Lediglich das Ende hat mir nicht gefallen – es kam einfach zu schnell und plötzlich und wurde mir dann zu schnell „abgehandelt“. Leider sind da auch einige Fragen offen geblieben, aber vielleicht werden die ja in den folgenden Teilen beantwortet – denn dies ist erst der erste Band der „Bonjour Paradies“-Reihe. Ich hatte schöne Lesestunden und fühlte mich gut unterhalten, schade nur, dass das Buch so dünn ist – von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Eine locker leichte Geschichte, die erfrischend und mit einigen Überraschungen daherkommt – ich habe mich bei der Lektüre sehr wohl gefühlt, musste oft schmunzeln und habe die Protagonistin in mein Herz geschlossen. Ich hoffe, der nächste Band erscheint bald – diesem Auftakt gebe ich 4 von 5 Sternen. - Martin Walker
Grand Cru
(161)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDas Perigord ist einer der schönsten Orte auf der Welt. Zwischen all der Natur, den wunderbaren Weinbergen und liebenswerten Menschen wir eine Leiche gefunden, in einem Weinfass. Bruno, Che de police, steht vor vielen Hinweisen und Rätseln. Ein amerikanischer Großunternehmer hatte Interesse an viel Land und die Bewohner des schönen Tals wissen mehr, als sie Bruno erzählen. Eigentlich wollte der etwas Ruhe und nur das gute Essen und Wein genießen und sich so schnell nicht wieder auf eine Frau einlassen und arbeiten, aber nun kommt alles zusammen. Eine schöne Fremde, wunderbare Genüsse und eine Leiche. Martin Walker schickt Bruno auf zu seinem nächsten Fall und nimmt uns mit ins Perigord und der spannende Kriminalfall ist auch ein Ausflug in eine wunderbare Gegen und die Beschreibungen von Essen, Wein und einer Leiche lassen sich am besten bei einem Grand Cru genießen.
- Julia Stuart
Der Liebeszauber des Monsieur Ladoucette
(27)Aktuelle Rezension von: Barbara62Die in London lebende, beim Independent arbeitende britische Journalistin Julia Stuart hat mit Der Liebeszauber des Monsieur Ladoucette ihren ersten Roman vorgelegt. Es ist ein typisches Buch für Schlechte-Laune-Tage oder einen Strandurlaub, vergnüglich, aber ohne großen Tiefgang.
In Amour-sur-Belle, einem 33-Seelen-Ort im Périgord, lebt und arbeitet der Friseurmeister Guillaume Ladoucette, ein Single mittleren Alters, der seinen Beruf über alles liebt. Doch leider muss er eines Tages feststellen, dass sein ehemals florierendes Geschäft ihn inzwischen wegen der Überalterung seiner Kunden und einem im Nachbardorf tätigen Konkurrenten aus Paris nicht mehr ernährt. So kommt es, dass er ein Büro für Heiratsvermittlung eröffnet, "HerzensWünsche". Doch über welche Qualifikation verfügt ein Single, der nur einmal verliebt war, und dessen einzige Liebe, Emilie Fraisse, gerade ins Dorf zurückgekehrt ist und im Château lebt?
Der Roman besteht zum Teil aus einer durchgehenden Handlung, zum Teil sind zahlreiche Einzelgeschichten hineinverwoben. Er ist einerseits detailgetreu, charmant und liebevoll erzählt und besticht mit dem durch und durch skurrilen Personal, andererseits hatte ich beim Lesen immer den Eindruck, dass man aus dem Thema mehr hätte machen können. - Martin Walker
Eskapaden
(48)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDesaix ist ein Kriegsheld und Bruno bewundert ihn und schaut zu ihm auf. So freut er sich, als er zu einer Feier eingeladen wird, wo er zugegen sein wird und es soll auch viel Wein geben, denn im Périgord keltert man wieder alte Sorten und das kann spannend werden. Die Spannung kommt aber von einer ganz anderen Seite, denn nach der Feier gibt es einen Toten. Bruno ermittelt und erinnert sich an das Fest und an seinen Flirt und plötzlich steht sein Held auch unter Verdacht und die Gefühle fahren Achterbahn und alt vergangene Geschichten werden plötzlich aufgerollt und es geht bis hoch hinauf in die politischen Ebenen. Ein weiterer spannender Fall von Bruno. Gewohnt mit Witz und Verve und sehr kulinarisch und mit viel Gefühl. Die Beschreibungen der Landschaften sind hervorragend und ich mag die spritzigen und ideenreichen Dialoge.
- Martin Walker
Connaisseur
(19)Aktuelle Rezension von: 3lesendemaedelsDie amerikanische Kunstgeschichts-Studentin Claudia Muller wird vermisst. Sie hatte am Vorabend noch einen Vortrag im nahegelegenen Schloss besucht. Bruno, Chef de Police in Saint Denis, findet die junge Frau auf dem Grund eines Brunnenschachtes tot auf. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass sie unter dem Einfluss starker Schmerzmittel stand und zudem ein asiatisches Opioid eingenommen hatte. Ist sie im Drogenrausch in den Schacht gestürzt oder war es Vorsatz? Die Spur führt Bruno in die Welt der Kunstgeschichte. Zudem stammte Claudia aus einer einflussreichen amerikanischen Familie, deren Verbindungen sogar bis ins Weiße Haus reichen.
Ich bin wieder versöhnt mit Bruno, denn dieser Fall ist nicht so überkandidelt, wie die letzten beiden Teile der Reihe, vielmehr bewegt sich die Handlung im schönen Perigord. Er genießt sein Leben abseits des Falles zusammen mit seinem Hund, Austritten auf seinem Pferd und gemeinsamen Essen mit Freunden. Wobei uns Martin Walker wie immer an der Zubereitung seiner Menüs teilhaben lässt. - Martin Walker
Schwarze Diamanten
(14)Aktuelle Rezension von: GruenenteGewohnte Machart der Bruno-Krimis.
Diesmal geht es um Trüffel. Bruno findet selbst schon mal welche. Ein Jagdfreund von ihm ist da Spezialist. Im Nachbarort hat die Gemeinde einen Trüffelmarkt installiert.
Doch es droht Gefahr. Trüffel bringen Geld und da ist Betrug und Verbrechen nicht weit.
Diesmal geht es noch um Umwelt, Vater-Sohn-Konflikte, Weihnachtsmänner, Lebensrettungen, illegale und organisiertes Verbrechen.
Bruno rettet Kindern das Leben, kommt selbst merhmals in Lebensgefahr. Viele alte bekannte treffen wir wieder. Neue Protagonisten treten auf. Es wird wieder gut gekocht und gegessen und getrunken.
Und die Liebe! Da gibt es die alte Liebe, die frische Liebe und noch eine weitere interessante Frau!
ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Die Gewaltszenen waren diesmal etwas mehr im Vordergrund. Ich freue mich auf den 4. Teil, auch wegen der sehr angenehmen Lesestimme von Johannes Steck! - Martin Walker
Reiner Wein
(66)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBruno hat wieder alle Hände voll zu tun. Was haben der ermordete junge Mann und ein Eisenbahn Raub aus der Zeit der Resistance miteinander zu tun? Viele Geheimnisse, viele Seilschaften, viele Gefühle und noch mehr Verdächtige. Bruno muss sich selbst in seinem Privatleben umschauen und die Wurzel des Verbrechens stellt sich als kniffliger und überraschender heraus, als Bruno dachte. Martin Walker hat den wohl spannendsten Fall für Bruno geschrieben und wir Leser dürfen in viele Geschichten eintauchen. Wie immer gibt es guten Wein, tolles Essen und viele Handlungsstränge, die sich zu einem äußerst spannenden Kriminalroman zusammen fügen.
- Martin Walker
Connaisseur
(4)Aktuelle Rezension von: Literaturwerkstatt-kreativ„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor:
„Connaisseur“ von Martin Walker
Frankreich, Périgord
Bruno Courrèges ist der Polizeichef der fiktiven Stadt Saint-Denisi, gelegen im Périgord. Seit neusten ist ihm die Ehre zuteil geworden als neues Mitglied in eine Wein- und Trüffelgilde aufgenommen worden zu sein.
„Doch lange kann er die pâtés und Monbazillacs nicht verkosten, denn er wird an einen Unfallort gerufen. Auf dem Anwesen des ältesten Gildenmitglieds ist eine Studentin, die in dessen Gemäldesammlung recherchierte, nach einem nächtlichen Rendezvous zu Tode gestürzt.“
Wie gelangte die Studentin in den Brunnen – gefallen oder gestoßen – Unfall oder doch Mord?
Fazit:
Martin Walker legt mit „Connaisseur“ den zwölften Fall rund um den sympathischen Polizeichef Bruno Courrèges vor. Es ist mein erster Krimi aus dieser Reihe und ich bin gut in die Geschichte hineingekommen; man braucht also nicht unbedingt die vorherigen Bücher zu lesen oder zu hören. Natürlich gab es die ein oder anderen Stelle, da wäre Vorwissen bestimmt nicht schlecht gewesen, aber wie gesagt nicht unbedingt vonnöten.
Der Erzählstil des Autors ist ruhig, überlegt und besonnen, sehr passend zur Atmosphäre des ruhigen und überschaubaren Dorfes im Périgord. Ein spannender Krimi, ohne viel Blut und Action, dafür jedoch mit viel Lokalkolorit. Der Autor erzählt sehr ausführlich von gutem Essen und Weinen aus der Region. Unter anderem von einem Menü, das Bruno selbst zubereitet, wird sehr umfassend berichtet. Mir persönlich gefallen solche – ja, man kann sagen Ab- und Ausschweifungen, da ich so noch ein bisschen mehr als nur den reinen Krimi präsentiert bekomme und „Land und Leute“ besserer kennenlernen kann. Mit Walkers detailliertem und sprachlich elegantem Erzählstil war ich immer nah an den Ereignissen und konnte mir das Geschehen sehr bildhaft vorstellen; das leckere Essen habe ich förmlich gerochen und geschmeckt.
Der Autor erweist sich als äußert facettenreicher Erzähler, genau wie sein interessant kreierter Protagonist Bruno. Gut gefallen hat mir auch, dass Walker sehr viele unterschiedliche, auch politische Themen anspricht, so etwa das Leben der Josephine Baker und ihr Mitwirken in der Résistance während des 2 Weltkrieges.
Hervorheben möchte ich aber auch den Sprecher Johannes Steck, denn er hat den Krimi stimmlich mit Bravour umgesetzt und mich mit seiner angenehmen und ruhigen Erzählstimme überzeugt.
Ich jedenfalls fühlte mich durch Martin Walker wunderbar unterhalten und werde mir nach und nach auch die anderen Krimis aus der Reihe zu Gemüte führen!
https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2020/07/30/connaisseur-von-martin-walker/
Besten Dank an den „Diogenes Verlag“ für das Rezensionsexemplar
- Martin Walker
Schwarze Diamanten
(119)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBruno, Chef de police hat einen neuen Fall. Im Périgord gibt es etwas ganz besonderes, Schwarze Trüffel. Nicht nur der Kommissar liebt diese Spezialität, sondern auch ganz viele andere. Das ist das Problem, denn erstklassige Ware wird seit kurzem mit billigen Importen vermischt. Bruno ist selbst Kenner und als ein Bekannter, ein anerkannter Trüffelexperte, ermordet aufgefunden wird geht der Fall erst richtig los. Es gibt viel zu tun und jede Menge Spuren. Was hat der Kolonialkrieg in Vietnam mit der ganzen Sache zu tun? Gleichzeitig pulverisieren noch die Wahlen Brunos Leben und wie immer ist er den leiblichen Genüssen nicht abgeneigt. Es gibt viel zu tun. Martin Walkers drittes Buch um Bruno Chef de police ist eine tolle Fortführung der Reihe und es ist spannend, sehr kulinarisch und man bekommt Lust, einmal ins Périgord zu fahren.
- Martin Walker
Femme fatale
(91)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBruno ermittelt wieder. Es ist April und bald kommen die Touristen wieder ins schöne Périgord. Da entdeckt man eine Frauenleiche und Bruno hat einen neuen Fall. Aber nicht nur dass, auch privat gibt es bei ihm so einige Turbulenzen und Ruhe und Zeit zum nachdenken, findet er immer wieder beim Kochen. Es geht aber nicht nur um diese Leiche, sondern auch um eine geheimnisvolle Höhle, wo es satanistisch zugeht und Bruno muss bei seinen Ermittlungen auch in die Geschichte zurück blicken. Es geht um Politik, undurchsichtige Geschäfte, Mätressen, die Rüstungslobby, Gier und Macht. Egal ob man schon einen Bruno Krimi gelesen hat oder nicht, man ist immer gut aufgehoben. Der Krimi ist spannend und wartet mit vielen Überraschungen und raffinierten Schachzügen auf. Bruno ist einfach ein liebenswerter Held und seine kulinarischen Eskapaden laden zum nachkochen ein. Für mich eine perfekte Mischung aus Krimi, Zeitgeschichte, Geschichte und leckeren Köstlichkeiten.
- Brigitte and Gilles Delluc;Alain Roussot;Julia Roussot-Larroque
P?rigord Prehistory by Brigitte and Gilles Delluc
(1)Aktuelle Rezension von: annlu*Everywhere humans lived, they left behind a few bones, tools and weapons made of stone. However, these odds and ends would be of little importance to us, if we were unable to breathe life into them.*
Das Perigord (Frankreich) ist reich an archäologischen Funden. Neben den vielen Höhlenmalereien sind es zahlreiche Artefakte, die in vielen Ausgrabungen entdeckt wurden. Hier werden die Fundstellen vorgestellt. Dabei gibt das Buch einen Überblick über die unterschiedlichen Besiedlungsperioden angefangen von den ersten Hinweisen auf Menschen in der Gegend bis zum Metallzeitalter.
Die Einleitung fand ich spannend, einerseits leicht erklärt, andererseits aber auch einen Überblick über die Einteilungen, die Geschichte der Archäologie der Gegend und die Verfahren der Archäologie allgemein gebend. Danach allerdings wurde ich enttäuscht. Die Einteilung in Besiedelungsphasen empfand ich als sinnvoll. Zu jeder dieser Zeiten wird eine „Tour“ beschrieben, die die einzelnen Fundstellen vorstellt. Allerdings werden diese mehr nach ihrer Lage und ganz stark mit Fokus auf ihre Ausgrabungsgeschichte beschrieben. Dabei wurden die eigentlichen Funde nur kurz angeschnitten. Dabei hatte ich mir gerade von diesen bei weitem mehr erwartet. Die Funde, ihre Zusammenhänge und all die Schlüsse, die dadurch zum Leben der Menschen damals gezogen werden können gingen hier unter. Zudem wurde ich mit sehr vielen Namen (seien es von Ortschaften, als auch von Archäologen) erschlagen. Die Informationen, die ich mir eigentlich erwartet hatte – die wichtigsten Fundstücke – wurden in einigen Bildern gezeigt, allerdings konnten durch die Fotos nicht alles gezeigt werden. Die Interpretationen der Funde fehlten fast vollständig.
Fazit: Ich hätte mir einen Einblick in das prähistorische Leben im Perigord erwartet, den ich hier leider nicht bekommen habe. Der Fokus auf die Archäologiegeschichte war nicht das, was ich am interessantesten an der Materie empfand, sodass ich von diesem Buch eher enttäuscht wurde.
- Martin Walker
Schatten an der Wand
(25)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderLydia Dean arbeitet in einem Londoner Auktionshaus und hat im Moment echt Angst um ihren Job. Da steht dann plötzlich Mr.Manner vor ihr und hat ein Paket mit einem Fragment einer Höhlenmalerei dabei. Er möchte von ihr wissen, ob es echt ist und auch, ob und wo er es verkaufen kann. Lydia weiß, dass man keine Höhlenmalereien entfernen darf und ihre Neugier ist geweckt, denn das Fragment soll 17000 Jahre alt sein. Martin Walker lässt uns Leser dann in die Zeit zurück reisen und wir tauchen in eine längst vergangene Zeit des Périgord ein. Dann geht es wieder in die Gegenwart und dann in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es wird immer spannender und verworrener und als es sogar Tote gibt und die Gefühle in Wallung geraten, geht es richtig ab in der Geschichte. Martin Walker hat einen ausgezeichneten, historischen Roman geschrieben, mit viel Spannung.
- Martin Walker
Bruno, Chief of Police
(2)Aktuelle Rezension von: JanoshNatürlich - Bruno Courreges, seines Zeichens Feinschmecker, kreativer Koch und Dorfgendarm im fiktiven Ort Saint Denis im Perigord, erfreut schon seit einigen Jahren seine Fans! Und warum ich ihn erst jetzt entdeckt habe, dies aber um so nachhaltiger, verstehe ich, Krimileserin aus Leidenschaft, im Nachhinein auch nicht so recht. Es muss wohl daran liegen, dass ich nicht ausgesprochen frankophil bin und mit Commissario Brunetti, Commissario Montalbano, Hercule Poirot und natürlich der sehr britischen Miss Marple bisher sehr glücklich war. Zu den Vieren hat sich nun der charmante Menschenfreund Bruno gesellt, dank dem ich beginne, Frankreich und seine Bewohner liebzugewinnen.Nachdem ich inzwischen vier weitere Bände aus der "Bruno"-Reihe gelesen, besser: verschlungen, habe, bin ich froh, tatsächlich mit dem ersten Roman aus der Serie begonnen zu haben, denn in diesem lernt man nicht nur das, so wie Martin Walker es beschreibt, bezaubernde Perigord sondern auch Bruno selbst und die in den weiteren Bänden immer wieder auftauchenden Akteure kennen - und lieben, wie ich hinzufügen möchte. Man bekommt ein Gefühl für die Strukturen im beschaulichen und gleichzeitig ein wenig verschlafenen und provinziellen Saint Denis, in dem abgesehen von den üblichen Kleindelikten und Nachbarschaftszwistigkeiten so etwas Abscheuliches wie Mord selten oder gar nie eintritt. Bis das große Verbrechen schließlich auch in Brunos Revier einzieht!Ein zurückgezogen lebender alter Algerier wird in seinem Haus auf äußerst brutale Weise ermordet und alle spärlich vorhandenen Spuren führen zunächst in Sackgassen. Doch bleibt Bruno hartnäckig am Ball, geht auch wenig vielversprechenden Hinweisen oder zufällig auftauchenden Verbindungen und winzigen Unstimmigkeiten nach, auf die er im Zuge seiner Ermittlungen stößt, und tastet sich so zu der den Leser überraschenden und erschreckenden Lösung des Mordfalles vor, mit der er schließlich auf seine eigenwillige, nicht unbedingt gesetzeskonforme Art verfährt, die immer geprägt ist von der Abwägung zwischen Schaden und Nutzen für den kleinen Ort Saint Denis, in dem er eine Heimat gefunden hat und für dessen Bewohner er sich verantwortlich fühlt.Dem Autor, Martin Walker, dessen Liebe für Frankreich und insbesondere das Perigord und die französische Lebensart aus jeder Zeile spricht, ist mit Bruno ein Ermittler der anderen Art gelungen, kein Superheld, kein kompromissloser Verteidiger von Recht und Ordnung, sondern ein leiser, ein freundlicher, ein liebenswerter Mensch, der ein wenig aufregendes aber um so genussvolleres Leben in der Provinz, inmitten von Menschen, die ihm zugetan sind und mit denen er durchweg gut Freund ist, einer Karriere vorzieht, die er an der Seite seiner Freundin Isabelle, selbst Polizistin, in Paris haben könnte.Viele Kritiker werfen Walker vor, eine viel zu heile Welt in seinen Romanen geschaffen zu haben, mit einem allzu perfekten Protagonisten.Das kann ich nicht finden, denn folgt man dem Roman aufmerksam, so erkennt man deutlich auch einen Zweifler, einen Menschen, der viel Schlimmes gesehen und am eigenen Leib erlebt hat und der einfach nur versucht, mit seinen Gebrochenheiten zu leben und der gelernt hat, dem Leben das Gute abzugewinnen, das es ihm bietet. Ja, eine sehr menschliche Figur ist dieser Bruno, aus seinen Erfahrungen zum Lebenskünstler geworden. Und was den Vorwurf der heilen Welt anbelangt - der Autor, von Hause aus Historiker, lässt in seinem ersten "Bruno"- Roman den Helden vor der Kulisse eines der schwärzesten Kapitel der jüngeren französischen Geschichte agieren, nämlich dem Algerienkrieg und zieht rückblickend Fäden zur deutschen Besatzung Frankreichs während des zweiten Weltkriegs, der Resistance und dem unrühmlichen Handeln des Vichy-Regimes.Und hier kommt ein weiterer Pluspunkt des Romans - Krimis scheint mir so recht nicht zu passen -: so detailliert, wie man über die zeitgeschichtlichen Ereignisse von Walker aufgeklärt wird, wusste ich gewiss nicht Bescheid darüber! Das ist schwere Kost, die aber auf viele Probleme, mit denen sich die Grande Nation noch heute herumschlägt, ein neues Licht wirft - und zum besseren Verständnis beiträgt. Und so war "Bruno, Chef de Police" auf vielerlei Weise ein Leseerlebnis für mich, und eine aufregende Entdeckung, mit der ich zum treuen Anhänger des Flic aus Saint Denis geworden bin! - Martin Walker
Provokateure
(61)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBruno findet eine Leiche. Am Tag zuvor, hat er von eben jenem muslimischen Undercover Agenten einen Hilferuf bekommen. Während sich Saint-Denis auf die Weinlese vorbereitet und auf eine gute Ernte hofft, muss Bruno in einem spannenden und kniffligen Fall ermitteln. Aber das ist noch nicht alles, denn es soll noch einen Besuche geben. Ein autistischer Junge möchte wieder zurück kehren und Bruno kennt ihn. Aber warum jetzt? Er ist in Afghanistan in einer französischen Armeebasis aufgetaucht und will heim. Was geht da vor sich? Die Meldungen überschlagen sich und Brunos Herz klopft heftig und dies nicht nur, wegen der kniffligen Fälle…
Im siebten Fall wird es richtig spannend und es ist fast wie ein Actionfilm. Martin Walker schreibt gewohnt spannend und kulinarisch und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Brisanter Fall!
- Martin Walker
Black Diamond
(3)Aktuelle Rezension von: Janosh"Schwarze Diamanten" (im Original 'Black Diamond') ist der dritte Band in der Krimireihe um Bruno Courreges, Dorfpolizist aus dem fiktiven Saint Denis im Perigord, einem Landstrich, den der schottische Autor Martin Walker nicht nur für einen Teil des Jahres zu seinem Wohnsitz auserkoren hat, sondern dessen Zauber er offensichtlich auch verfallen ist, wie man den äußerst liebevollen Schilderungen und Beschreibungen dieser Gegend aus jeder Zeile entnehmen kann. Wie auch in den beiden ersten "Bruno"- Romanen bewegt sich das Geschehen vor dem Hintergrund eines verzwickten Verbrechens, das sowohl mit der französischen Lebensart als auch mit Stationen der Geschichte der Grande Nation zu tun hat. Und auch diesmal stehen wieder beide Themen auf dem Programm. Zum einen erfährt der Leser eine ganze Menge Interessantes und, zumindest für mich, Unbekanntes über einen besonderen Schatz des Perigord, die Trüffel nämlich, die nicht umsonst "Schwarze Diamanten" genannt werden, wobei der deutsche Titel des dritten "Bruno"-Krimis erklärt wäre.Diese Trüffel nun oder vielmehr deren vermutete Manipulation scheinen zunächst in direktem Zusammenhang zu stehen mit einem unerträglich grausamen Mord an Brunos Freund und Jagdgenossen, Hector, einem ehemaligen und hochrangigen Barbouze, also einem Agenten der französischen Regierung im Indochina- und Algerienkrieg, wie sich zu Brunos nicht geringer Verwunderung allmählich herausstellt. Und schon tut sich eine neue Tür auf und die Geschichte wird geheimnisvoll und geheimnistuerisch politisch und damit sehr verzwickt! Chinesische und vietnamesische Bandenkämpfe auf französischem Boden sorgen für Unruhe, die selbst Brunos Dorf erreicht, das er wie seine Westentasche kennt und dessen Bewohnern er sich zutiefst verbunden fühlt, ganz gleich, ob es sich dabei um Alteingesessene oder Einwanderer handelt. Und als wäre das nicht genug scheint sich in Saint Denis ein Bürgermeisterwechsel anzubahnen, denn Brunos väterlicher Freund, der Maitre, bekommt gleich zwei Rivalen, zufällig - oder auch nicht? - Vater und Sohn, die zwar verfeindet scheinen, es aber geschickt verstehen, eine große Anhängerschar um sich zu versammeln und zudem allerlei Unheil heraufbeschwören.Wiewohl auch diesmal der eigentliche Kriminalfall eher die Kulisse bildet und es dem Autor wichtiger ist, seinen Protagonisten in seinen vielfältigen Rollen - vom Flic über Rugby- und Tennistrainer bis zum loyalen Beschützer der örtlichen Traditionen und der Menschen, die seiner Hilfe bedürfen - agieren zu lassen, nehmen die verworrenen Verflechtungen des Mordfalls mit der großen, für Uneingeweihte nur schwer durchschaubaren Politik einen größeren Raum ein, als ich es bisher von Walkers Romanen gewöhnt bin - zum Schaden des Buches, wie ich hinzufügen möchte. Sicher, Bruno darf zum Glück immer noch seine phantasievollen Gerichte zubereiten, sich in seinen konfuser werdenden amourösen Beziehungen verlaufen, die Menschen und überhaupt seine kleine Welt vor dem kleinen und großen Bösen retten.Und wenn er auf gewohnte Weise durchs Buch spaziert, sind dies zweifellos die besten Passagen!Der Mordfall an sich und die weit zurückliegenden, vielfach verflochtenen und ineinander verwickelten Ursachen jedoch waren mir diesmal zu undurchsichtig - und blieben es zu meinem Bedauern auch bis zum Ende. Man bekommt geradezu das Gefühl, dass Martin Walker zu viel des Guten gewollt, zu viel zu komprimiert in seinen dritten Perigord/Saint Denis/Bruno-Roman hineingepackt hat. Schade, doch werde ich Bruno weiterhin die Treue halten, ist er doch trotz aller Schwächen, die vorliegender Band aufweist, der bei weitem sympathischste, menschlichste, gelassenste Krimi-Protagonist, der mir bislang begegnet ist! - Martin Walker
Delikatessen
(104)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderFür Bruno, Chef de police, geht es heiß her in Saint-Denis. Ein archäologischer Fund beweist, dass es bereits vor 30000Jahren Leben in diesem malerischen Landstrich gab. Aber dann findet man eine Leiche, die noch nicht so lange dort liegt. Zeitgleich muss ich Bruno mit einer vegetarischen Amtsrichterin herum streiten, die die wichtige Gänsezucht nicht gut heißt und als Tieraktivistin ein Exempel statuieren möchte. Damit ist aber noch nicht genug, denn es gibt noch ein Treffen der spanisch-französischen Separatisten. Bruno hat alle Hände voll zu tun, aber für eine leckere Gänseleber und ein Glas guten Wein ist immer Zeit. Ich mag diesen Bruno, denn er ist ein Mann der mitten im Leben steht und kein vertrottelter und deshalb komisch, dümmlicher Kommissar. Die großartigen Beschreibungen der Landschaft machen Lust auf eine Fahrt nach Frankreich und man bekommt all der Leckereien echt Hunger und Durst. Obwohl es bereits der vierte Fall ist, kann man auch gut mit diesem einsteigen.
- Stefan Beuse
Meeres Stille
(12)Aktuelle Rezension von: Honeydew"Meeres Stille" erzählt gleich mehrere Geschichten in einer, die auf zunächst merkwürdige Weise miteinander verbunden scheinen. Die Zusammenhänge werden aber im Verlauf des Romans immer deutlicher. Eine Familie verbringt ihren Urlaub in einem abgelegenen Ferienhaus in Frankreich. Kursiv gedruckt erhalten wir immer wieder Einblick in das Gefühlsleben eines Ich-Erzählers, der nach dem Tod seiner Mutter das komplizierte Verhältnis zu seinem trauernden Vater schildert. Eine dritte Erzählebene besteht in den schriftstellerischen Versuchen der Tochter der in Frankreich weilenden Familie, der jungen Erwachsenen Frances. Auch die Familienstrukturen werden uns abwechselnd von allen 4 Familienmitgliedern vermittelt, wobei der Schwerpunkt allerdings bei Frances liegt. Wie die meisten jungen Erwachsenen möchte sie sich von ihrer Familie abgrenzen, während sie sich gleichzeitig nach ihrer Anerkennung sehnt, vor allem was ihr Schreiben betrifft. Wenig Einsicht erhält man in die Figur der Mutter, wodurch sie mysteriös und unnahbar bleibt. Erst durch einen Fremden, der schon bald an dem einsamen Anwesen auftaucht, kommen wir ihrem Geheimnis auf die Spur… Kommunikative Probleme zwischen den Familienmitgliedern führen immer wieder zu Missverständnissen und Streit. Besonders gefesselt haben mich aber die Berichte des Ich-Erzählers um die seltsame Entwicklung seines Vaters. Vor Spannung konnte ich das Buch teilweise kaum aus der Hand legen, deshalb gelangte ich auch sehr schnell an das komplexe Ende der Geschichte. Was bisher offensichtlich erschien, wurde für mich dann allerdings noch einmal in Frage gestellt: Was hat sich wirklich so zugetragen und was findet eventuell nur in der überproduktiven Phantasie der ambitioniert schreibenden Frances statt, die sich in dem entlegenen Haus langweilt und von ihrer Familie genervt ist? Besonders ergibt sich diese Frage für mich aus ihrem Schreibbeispiel, das einer Parabel gleich die Begegnung einer Figur mit sich selbst, an einem Feuer sitzend und Kindheitserinnerungen verbrennend, schildert: "Verzweifelt greifen ihre Hände nach den Bildern, versuchen sie aus dem Feuer zu retten, aber es ist, als griffe sie hindurch, denn zu fassen bekommt sie nichts, und kurz bevor sie sechs wird, begreift sie, daß die Fotos untrennbar mit der Person verknüpft sind, die mit ihr am Feuer sitzt. Daß die Bilder durch sie erst entstehen. [...] Ihre Nasenspitzen berühren sich fast, so nah ist sie dem Dieb, und plötzlich sieht sie, daß sie selbst es ist, worauf sie liegt, und dann verändert sich das Gesicht." Normalerweise habe ich es nicht so gern, wenn innerhalb eines Romans häufig die Erzählperspektive wechselt, aber hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Sehr geschickt entsteht so ein umfassendes Gesamtbild und die einzelnen Sichtweisen verschaffen Klarheit. Vielleicht hat mich gerade deswegen das scheinbar offene Ende etwas irritiert. Trotzdem gebe ich gerne 4 Sterne für ein derartig spannendes und psychologisch interessantes Buch. Außerdem mag ich Romane, in denen es auch irgendwie ums Schreiben geht! - Martin Walker
Französisches Roulette
(16)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDer Witwer Driant hat zum Leidwesen seiner Kinder seinen Besitz einer Versicherungsgesellschaft, die ihm dafür einen Platz in einer schicken Seniorenresidenz verspricht, überschrieben. Doch bevor er noch dort einziehen kann, stirbt er plötzlich. Das kommt dem Dorfpolizisten Bruno spanisch vor, zumal die Grundstückstransaktion und das Testament nicht vom örtlichen Notar, sondern von einem fremden durchgeführt worden sind.
Seine Nachforschungen führen in unter anderem zu einer Rocklegende und dessen Familie.
Meine Meinung:
Martin Walker ist es wieder gelungen, in seinem 13. Fall wieder einige topaktuelle Themen einzuarbeiten. Auch wenn einige Leser der Meinung sind, dass diesmal zu viel gekocht, zu viel über das Liebesleben seines Beagles und zu viel der Ausritte das Krimigeschehen nur eine Nebenrolle spielen lassen, hat mir der Krimi gut gefallen. Ja klar, die Geschichten sind nach einem ähnlichen Rezept geschrieben . das muss ja per se nicht Schlechtes sein.
Die meisten Charaktere sind vertraut. Nur jene die in der aktuellen Geschichte eine Rolle spielen, sind neu. Doch auch hier könnte die eine oder andere Figur erschaffen zu sein, um zu bleiben.
Was mir besonders gut gefallen hat und vermutlich sonst niemandem aufgefallen ist oder doch nur ein Zufall ist: zwei der Kommandierenden der Einsatztruppen tragen berühmte Namen, nämlich General Lannes und General Desaix. Beides sind Namen, die untrennbar mit Napoleon verbunden sind. Louis Charles Antoine Desaix (1768-1800) gefallen in der Schlacht von Marengo und Jean Lannes (1769-1809) gefallen in der Schlacht von Aspern/Österreich 1809. Solche kleinen Aufmerksamkeiten mag ich einfach.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Krimi aus dem Périgord 5 Sterne.
- Martin Walker
Menu surprise
(29)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderFür Bruno kommt alles anders als geplant. Bei seiner Damen Rugby Mannschaft gibt es enormen Wirbel, er bekommt eine neue Stellung auf der Arbeit und bei seiner verflossenen im Kochkurs, fehlt plötzlich eine Teilnehmerin. Als er zu ermitteln beginnt, kommt er tief hinein in einen heiklen Fall. Es wird politisch, geschichtlich und natürlich super spannend. Wie immer bei Bruno, sind die leisen Töne genauso wichtig, wie die Kulinarik und auch das genaue ermitteln und nach forschen nach den Hintergründen. Ich mag die Martin Walker Bücher sehr. Wer einen Thriller sucht, wo das Blut aus dem Buch tropft und nur auf Tempo setzt, der ist hier falsch. Richtig ist man, wenn man genaue Beschreibungen mag, tiefgründigen Humor, köstliche Mahlzeiten und hervorragend gezeichnete Figuren.
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