Bücher mit dem Tag "pendo"
13 Bücher
- Carsten Sebastian Henn
Der Buchspazierer
(413)Aktuelle Rezension von: Märchens_BücherweltMit Carl Kollhoff, dem begnadeten Buchhändler und Geschichtenspazierer hat der Autor eine Figur geschaffen, die man sofort ins Herz schließt. Aufgrund der geschäftlichen Veränderungen darf der an Jahren fortgeschrittene Carl noch an seine Stammkunden Bücher austeilen, deren Bestellungen er bei jeder Auslieferung annimmt und als persönlicher Berater fungiert. Jeder Kunden erhält von ihm eine passende Romanfigur als Namen, so dass man im Laufe der Zeit u.a. Bekanntschaft mit Frau Langstrumpf, Herkules, Frau Effie, und Mr.Darcy macht.
Als sich ihm eines Tages das 9jährige Mädchen Sascha anschließt und ihn bei seinen Hausbesuchen begleitet, wird ihm durch ihre kindliche Art und Auffassungsgabe bewusst, was den Leuten wirklich fehlt und was ihm bislang entgangen ist. Nach und nach schleicht sich das kleine Mädchen in sein Herz und er lernt durch sie mehr über die Hintergründe und Schicksale seiner Kunden kennen.
Diese Eindrücke berühren so unglaublich und auch Sascha ist auf ihre unvoreingenommene, aufgeschlossene Art einfach ein Mädchen, dass versteht, wie man Mauern der Einsamkeit, Isolation und innerer Konflikte aufbrechen und einreißen kann. So manche Szene musste ich entweder herzhaft lachen, aber manches ist mir auch sehr nahe gegangen.
Ihre besondere Freundschaft zwischen den beiden geht einem sehr nahe. Die Art wie sie über Bücher sprechen und sie empfinden, wie sie zusammen Pläne schmieden, um für jeden die passenden Bücher zu finden, die ihnen guttun und die jeweiligen Kunden auch zusammenzuführen hat mir unglaublich gut gefallen.
Man erhält Einblick in den Beruf eines Buchhändlers, aber auch wie wertvoll Bücher für Menschen sind und welche Macht geschriebene Worte haben können.
Auf sanfte, berührende, aber auch traurige und sehr zu Herzen gehende Weise erlebt man ein Auf und Ab der Gefühle, die so manche Überraschung parat hält. Dabei gibt es auch einige Passagen, die unglaublich schön umschrieben sind und sofort ins Merkbuch wandern.
Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen, eine Hommage an alle Buchhändler dieser Welt und gleichzeitig ein Signal, wie wichtig persönliche Kontakte sind, um Menschen das Gefühl zu geben, dass sie gehört und verstanden und nicht in dem überrollenden Online-Dschungel übersehen werden.
Da ich Buch und Hörbuch wieder parallel genossen habe, war es sehr angenehm der zu Carl passenden Stimme von Reinhard Kuhnert zu folgen, die ihn und auch die Kunden und die kleine Sascha hervorragend imitiert hat. Man war mittendrin, es entstanden Bilder im Kopf und man hat sich die Leute alle direkt vorgestellt, mit ihnen gelacht, gehofft, ihre Ängste, Sorgen und Nöte gespürt. Dabei wusste man trotz der Menge an Personen dennoch genau, wer gerade dran war.
- Hillary Jordan
Mudbound – Die Tränen von Mississippi
(35)Aktuelle Rezension von: renateliestgerneDie Geschichte fängt langsam an und zieht die Leserin immer mehr in den Bann. Laura ist mitten auf dem Land „begraben“ und versucht, sich zurecht zu finden. Den alltäglichen Rassismus stellt sie genauso wenig in Frage wie ihr Mann. Trotzdem zeigen beide einen Anflug von Menschlichkeit, der aber nach unseren Maßstäben doch sehr begrenzt ist. Ein verstörendes Leseerlebnis, das nicht unbedingt Freude macht.
- Jessica Fellowes
Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
(202)Aktuelle Rezension von: Melanie_LudwigInhalt
London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat.
Fazit
Ein krimi der mir gut gefallen hat. Es geht vor allem um Louisa und weniger um die Familie mitford. Doch trotzdem fand ich es gut. Es gab gewisse längen die mir nicht so gut gefallen gaben. Von mir gibt es 3, 5 Sterne
- Anne Hertz
Die Sache mit meiner Schwester
(165)Aktuelle Rezension von: eletroeHumorvoll, lustig, und sehr realistisch. Wenn man Geschwister hat. Findet man sicher Parallelen
- Anthony Coles
Ein Gentleman in Arles – Gefährliche Geschäfte
(7)Aktuelle Rezension von: kindergartensylviEin Gentleman in Arles- Gefährliche Geschäfte von Anthony Coles
zur Geschichte:
Spaziergänge mit Windhund Arthur, genussvolle Speisen in pittoresk gelegenen Restaurants – so hat sich Peter Smith seinen Ruhestand vorgestellt. Doch dann wird ein junger Polizist bei einer angeblich ungefährlichen Observierung erschossen. Der Großvater des Getöteten glaubt diese Version nicht und bittet den ehemaligen Geheimdienstler Smith um Hilfe. Verdächtig erscheint dem Agenten im Ruhestand sofort, dass der Leichnam eingeäschert wurde. Schneller als ihm lieb ist, findet sich Smith in einem Durcheinander verschiedenster Interessen wieder und entdeckt eine provenzalische Verschwörung.
mein Fazit:
Den Leser erwartet ein spannender, packender Roman aus der ruhigen abgeschiedenen Camargue. Der Leser taucht in die Welt der Bauern der Camargue und ihres Zusammenhaltes ein. Gleichzeitig wird die Stadt Arles wunderbar geschildert, so das man sich mitten drin fühlt. Mittelpunkt der Geschichte ist eine missglückte militärische Operation am Strand von Beauduc.
Der Protagonist Smith ist mir sehr sympathisch. Gleichzeitig umgibt ihn etwas geheimnisvolles. Er ist vor einigen Jahren nach Arles gekommen, um seinen Ruhestand zu genießen. Sein Freund Gentry bittet ihn, den Mord an einem jungen Familienvater aus der Camargue aufzuklären...
Smith durchdringt ein Netz aus Intrigen, entgeht Anschlägen und hilft dem Großvater des Getöteten, den Mord zu sühnen, weil dieser verraten wurde.
Mittendrin die Familie Aubanet, die so auch ins Fadenkreuz gerät...
- Guillaume Musso
Die junge Frau und die Nacht
(125)Aktuelle Rezension von: PrinzesschnVor 25 Jahren verschwindet Thomas' große Liebe Vinca spurlos. In der selben Nacht begehen er und sein bester Freund Maxime ein Verbrechen. Thomas flüchtet in die USA, um die Vergangenheit zu verdrängen. Für ein Schuljubiläum kehrt er jedoch zurück und wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Denn jemand ist hinter sein gut gehütetes Geheimnis gekommen und versucht, ihn mürbe zu machen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Die Erzählweise hat mir relativ gut gefallen, weil es zur doch sehr verworrenen Geschichte passte und so immer wieder ein wenig Spannung aufkommen konnte.
Leider sind die meisten Teile des Romans sehr langatmig und werden dadurch schnell lang- anstatt wie erhofft kurzweilig. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Spannung nie wirklich manifestieren konnte, weil sie immer wieder durch irrelevante oder bereits breitgetretene Informationen unterbrochen wurde.Auch die Charaktere konnten mich nicht wirklich überzeugen. Es waren keine Sympathieträger:innen dabei, wodurch es mir nicht möglich war, eine emotionale Bindung oder ähnliches für eine der Personen zu entwickeln. Ebenso gab es keine nennenswerten Charakterentwicklungen, sodass diese irgendetwas hätten ausgleichen können. Vielmehr war es eine Anhäufung an Zufällen und Verstrickungen, gesprickt durch eine Prise Unglaubwürdigkeit. Gefühlt hatte jeder Charakter Dreck am Stecken und war auch bereit, das für sich oder andere in Kauf zu nehmen. Egal wie eng die Charaktere bis hier hin gewesen sind. Das war für mich einfach nicht glaubwürdig.
Ein mittelmäßiger Roman, dessen Idee auf jeden Fall noch Potenzial und Luft nach oben gehabt hätte.
- Guillaume Musso
Ein Wort, um dich zu retten
(87)Aktuelle Rezension von: JibrilMein erster Musso-Roman und ich bin begeistert
- Roberta De Falco
Die trüben Wasser von Triest
(22)Aktuelle Rezension von: FlickercatIn Triest wird die Leiche einer unbeliebten, alten Dame im Wasser gefunden. Kein leichter Fall für Commissario Benussi und sein Team, da fast jeder im Umfeld der Toten ein Mordmotiv gehabt hat…
Gerade das erste Drittel des Buches habe ich als ziemlich anstrengend empfunden. Der Fall kommt nicht so richtig ins Rollen, stattdessen kommen in schnellem Wechsel Unmengen an Nebencharakteren zu Wort, deren dramatische Lebensgeschichten aufgerollt werden, obwohl man sie als Leser noch kaum einordnen kann. Nicht leichter wird die Orientierung dadurch, dass gleich zwei Charaktere von Adoptiveltern aufgezogen wurden und sich daran zurückerinnern. ^^
Ab dem Zeitpunkt, wo man dann allmählich den Überblick behalten kann, hat mir das Buch besser gefallen. Der Fall wirkt wirklich sehr wirr und der Täter bleibt lange Zeit im Dunkeln, da es so viele Verdächtige gibt, das hat mir gefallen. Ich muss allerdings auch sagen, dass das ganze Geflecht am Ende doch sehr viele Zufälle in sich vereint und dadurch zu konstruiert auf mich gewirkt hat.
Recht nervig fand ich den Kommissar. Zum Fall hat er eigentlich nur wenig beigesteuert, trotzdem stand er häufig im Mittelpunkt – mit seinen Diätproblemen, schlechter Laune und einer eher unsympathischen Art. Einzig seine aufmüpfige Tochter konnte da noch ein bisschen „Spannung“ in sein Privatleben bringen.
Stilistisch hat mir „Die trüben Wasser von Triest“ eigentlich ganz gut gefallen, allerdings waren die Handlungssprünge nicht immer ganz leicht nachzuvollziehen (gegen Ende wirkt es zum Beispiel so, als sei das Mordopfer jetzt zum zweiten Mal beerdigt worden?).
Knappe drei Sterne für einen Krimi, der nicht schlecht war, mich aber trotz seiner recht komplexen Struktur nicht so richtig packen und mitreißen konnte. Vielleicht lag es daran, dass er einfach so viele verschiedene Geschichten und Themen miteinander verbinden wollte, das für nichts genug Raum geblieben ist, sich so richtig zu entfalten?
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar! - Elena Bellmar
Mörderisches Mallorca – Toni Morales und die Töchter des Zorns
(32)Aktuelle Rezension von: juniaWie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf die Reihe bzw. die Autorin aufmerksam. Ich habe bereits einige Bücher von Elena Bellmar (oder Elke Becker) gelesen. Nachdem dieses hier dann einige Zeit auf dem eBook-Reader vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal gegriffen.
Wie finde ich Cover und Titel?
Beides nicht aufsehenerregend, aber ansprechend. Zornige Töchter gibt es auf jeden Fall.
Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert auf der beschaulichen Insel. Der Horror begann vor vielen Jahrzehnten, die Quittung kommt jetzt. Das Thema der illegalen Adoptionen in Spanien ist nicht neu für mich, ich habe schon einen Roman gelesen, der das Thema behandelte. Die Story ist logisch und kann durchaus so passiert sein. Sie ist spannend aufgebaut, hatte einige für mich überraschende Wendungen, einige waren ziemlich vorhersehbar.
Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um den 1. Teil einer vermutlich auch unabhängig voneinander zu lesenden Reihe, und ich hatte keine Probleme, in die Geschichte einzutauchen. Ich war gleich angefixt, und wollte wissen, wie es weitergeht. Da die Rahmenhandlung viel Raum einnimmt, sollten die Bände in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass die Erzählperspektive zwischen Täter und Ermittler wechselt, so bekommt man sehr viel aus verschiedenen Sichtweisen mit, auch wenn es manchmal etwas verwirrend ist, bis man sich orientiert hat. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten, auch wenn es doch ganz schön viele sind. Mit der Zeit hat man aber raus, wer wichtig ist.
Wie steht es mit der Fehlerquote?
Das Buch war meines Erachtens gut korrigiert und dementsprechend eine Wohltat für die Augen beim Lesen.
Mein Fazit?
Das Buch hat mir gefallen, somit erhält es von mir 4 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch der Autorin sein, das ich lese. Die Rahmenhandlung lässt ja noch einige Fragen offen.
- Jessica Fellowes
Die Schwestern von Mitford Manor – Gefährliches Spiel
(47)Aktuelle Rezension von: PitziLondon 1925:
Pamela Mitford wird von ihrer älteren Schwester Nancy immer noch abwertend „Molly“ genannt, weil sie nicht ganz so schlank geraten ist wie Nancy. Dazu hasst es Pam, wenn Nancy sie wie ein Kind behandelt. Doch damit ist es jetzt vorbei, denn Pamela wird achtzehn Jahre alt. Eigentlich ist sie eher ein Eigenbrödler, vergräbt sich gerne auf dem Land und liebt Ausritte zu Pferde. Doch wieder einmal bestimmt Nancy über Pams Kopf hinweg. So soll es an Pams Geburtstag, zu ihren Ehren, eine Geburtstagsparty geben mit anschließender Schnitzeljagd. Und natürlich lädt Nancy, da Pam keinen großen Freundeskreis hat, ihre gefürchtete Partyriege dazu ein, mit der Nancy die Hauptstadt bereits seit einiger Zeit unsicher macht.
Louisa, das Kindermädchen der Mitfords und begeisterte Hobbydetektivin, sieht Nancys Eigenmächtigkeit ebenfalls mit gemischten Gefühlen entgegen, denn die snobistische Clique ist ihr nicht gerade sympathisch. Dafür versteht sie sich auf Anhieb sehr gut mit dem jungen Dienstmädchen Dulcie, das für eine der weiblichen Hausgäste auf Mitford Manor arbeitet. In der Nacht, in der Pams Party steigt, kommt es jedoch zu einer Tragödie. Einer der männlichen Gäste, stürzt vom Kirchturm der sich auf dem Anwesen befindet. War es ein tragisches Unglück, Selbstmord oder gar Mord? Die herbeieilende Polizei glaubt fest an ein Verbrechen und nimmt nur wenig später das Dienstmädchen Dulcie fest. Diese hatte bereits Schmuck und wertvolle Gegenstände auf dem Haus der Familie entwendet und war, kurz zuvor, von dem Toten in einem Raum überrascht und gestellt worden. Den Diebstahl gibt Dulcie unumwunden zu, doch den Mord an Adrian bestreitet sie. Dennoch umgibt sie ein großes Geheimnis.
Louisa, die fest an der Unschuld ihrer Freundin glaubt, will diese unbedingt vor dem drohenden Tod am Strang bewahren und tut sich erneut mit dem Polizisten Guy zusammen. Dieser versucht zwar gerade mit seiner neuen Kollegin Mary eine weibliche Diebesbande zu überführen, doch stellen die drei schnell fest, dass sie sich gegenseitig behilflich sein können bei ihren Ermittlungen.
Kann Louisa erneut Licht ins Dunkel eines kniffligen Falls bringen und ihre Freundin retten?
Es war der Name Fellowes, von dem ich mich anfangs als großer „Downton Abbey“ Fan blenden ließ, als ich mir gleich die ersten beiden Teile von Jessica Fellowes Romanreihe kaufte. Dies, das geschmackvolle Coverlayout und zwei spannend klingende Klappentexte, ließen mich auf eine tolle neue Histo-Krimi Reihe hoffen.
Doch leider wurde meine Vorfreude schnell getrübt. Denn schon der erste Band „Unter Verdacht“, wies leider, trotz routiniertem Schreibstil einige Längen auf. Zudem entpuppten sich die Mitford Schwestern nebst Eltern, die übrigens tatsächlich im wahren Leben existierten, in Jessica Fellowes Roman als überaus unsympathischer, exzentrischer und snobistischer Haufen, der das Hausmädchen Louisa ganz schön gängelt. Sicherlich mag der ein oder andere jetzt anmerken, dass diese Situation realistisch anmutet, denn schließlich waren Hausangestellte keine Freunde, doch in Anbetracht der Tatsache, dass Louisa und Nancy tatsächlich schnell Freundschaft schließen, hätte ich mir von Seiten Nancys ein wenig mehr Loyalität und Freundlichkeit erhofft. Zudem waren die Mitford-Schwestern im ersten Band lediglich Randfiguren, die wohl den adligen Hintergrund abdecken sollten. Denn eigentlich sind es Louisa und Guy, die im Fokus stehen.
Nun, im zweiten Teil, sollte es um Pam gehen, doch auch in „Gefährliches Spiel“ läuft es wieder ähnlich. Pam, die zumindest in Ansätzen sympathischer ist, als Nancy, die ich im zweiten Teil noch unerträglicher empfand, bleibt ebenfalls blass und agiert nur am Rande mit. Wieder sind es Louisa, die sich in einer Sinneskrise befindet, weil sie nicht genau weiß, ob sie weiterhin Kindermädchen bleiben will oder doch einen anderen beruflichen Weg einschlagen möchte und Guy, die praktisch allein den Fall aufklären. Eine neu eingeführte, anfangs vielversprechende Figur, Guys Kollegin Mary Moon, wird im Verlauf der Story immer blasser und es wird dem Leser schnell klar, dass sie lediglich als kleines Ablenkungsmanöver, von Seiten der Autorin, dienen sollte, was ich sehr schade fand.
Man kann Jessica Fellowes keineswegs beschuldigen, dass sie des Schreibens nicht mächtig wäre. Das ist es nicht, doch ihr fehlt, meiner Meinung nach, das Talent ihren Figuren Tiefe auf den Leib zu schreiben. Sie sind allesamt lieblos beschriebene, austauschbare Figuren, die farb- und konturlos bleiben. Erschwerend kommt dazu, dass es in diesem Roman nur so vor Nebenfiguren wimmelt. Allein Nancys Clique, hat mir den letzten Nerv geraubt, weil ich deren Mitglieder kaum auseinander halten konnte. Die Dialoge der Akteure sind belanglos und man ertappt sich leider schnell dabei, dass man gedanklich immer wieder abschweift, da der Roman so zäh und emotionslos vor sich hinplätschert. Louisas und Guys sehr langweilig dargebotene Ermittlungsarbeit wird dagegen in einer Ausführlichkeit geschildert, dass man es nicht fassen kann.
Es gibt in diesem Band keine Romanfigur, mit der man wirklich mitfiebert und selbst die Verdächtige lässt einen völlig kalt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich mich jemals dermaßen durch einen historischen Krimi gequält habe, wie es hier der Fall war. Daher werde ich wohlweislich auf die übrigen Bände der Reihe verzichten. Weder interessiert mich Louisas und Guys weiterer Werdegang, noch der der Mitford- Schwestern.
Die Schwestern von Mitford Manor:
1. Teil: Unter Verdacht
2. Teil: Gefährliches Spiel
3. Teil: Dunkle Zeiten
4. Teil: The Mitford Trial (noch nicht übersetzt)
5. Teil: The Mitford Vanishing (noch nicht übersetzt)
- Roberta De Falco
Ein ehrenwerter Tod
(6)Aktuelle Rezension von: ChrischiDEine junge Ukrainerin, schwer verletzt vor den Toren eines Klosters und eine amerikanische Touristin, tot im Park einer Villa. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen oder wurden die Taten nur zufällig kurz hintereinander verübt? Das wird nicht die einzige Frage bleiben, die Commissario Benussi und sein Team sich während der Ermittlungen stellen werden. Zumal seine Schützlinge ohne ihn auskommen müssen, da eine Herz-OP für Benussi unumgänglich erscheint. Jetzt können Elettra und Valerio zeigen was sie bereits gelernt haben, denn der Fall ist noch kniffliger als zunächst gedacht.
Obwohl mit „Ein ehrenwerter Tod“ bereits der vierte Triest-Krimi rund um Commissario Benussi vorliegt, sind keinerlei Vorkenntnisse notwendig, um sämtliche Handlungs- und Gedankengänge nachvollziehen zu können. Womöglich hängt dieser Eindruck auch damit zusammen, dass der Chef nicht selbst im Mittelpunkt des Rings steht, sondern gezwungen ist sich zurückzuziehen, um seine Gesundheit nicht weiter aufs Spiel zu setzen. Nichtsdestotrotz bleibt er präsent, schließlich möchte Benussi nicht untätig von der Ersatzbank zusehen.
Trotz rückblendenartiger Tagebucheinträge, die den Leser gedanklich eine bestimmte Richtung einschlagen lassen, lässt der Aha-Effekt noch einige Zeit auf sich warten, da man nicht alle Verwicklungen sofort in einen Kontext zu bringen vermag. Nach und nach zeichnen sich dann aber doch unglaubliche Zusammenhänge ab, die nachträglich bereits den Beginn des Buches in einem anderen Licht dastehen lassen. Am liebsten würde man die Ermittler mit den neuen Erkenntnissen konfrontieren, denn sie benötigen einige Zeit länger, da ihnen nicht sämtliches (Leser-)Wissen zur Verfügung steht. Außerdem läuft noch eine private Fehde, die möglicherweise dafür verantwortlich ist, dass der ein oder andere Hinweis nicht die notwendige Betrachtung erhält. Diese Abschnitte hätten durchaus kürzer gehalten werden können, führen aber glücklicherweise noch nicht zu einem Spannungsabfall.
Zu Anfang schwankt das Spannungsniveau noch ein wenig, man ist nicht sicher in welche Richtung es nun tatsächlich tendiert. Doch glücklicherweise pendelt es sich schnell ein, so dass einer Steigerung nichts im Wege steht, die auch zunehmend eintritt. Leser und Ermittler finden sich schnell vor einer schier undurchdringlichen Mauer wieder, die durchbrochen werden will. Mit zahlreichen Informationen gespickt, die mal mehr mal weniger zur Aufklärung beitragen, zieht das Geschehen den Leser in den Bann, gute Unterhaltung und Spannung garantiert. - Anthony Coles
Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften
(28)Aktuelle Rezension von: kindergartensylviEin Gentleman in Arles- Mörderische Machenschaften von Anthony Coles
zur Geschichte:
Peter Smith hat ein bewegtes Leben als Unternehmensberater, Lehrer für Kunstgeschichte und britischer Geheimdienstler hinter sich und beschließt nun, in mittleren Jahren, dem verregneten England den Rücken zu kehren und sich zusammen mit seinem Windhund Arthur im schönen Arles zur Ruhe zu setzen. Schluss mit Trubel und Nebelwetter, sein knurriges Temperament sehnt sich nach Sonne, köstlichem französischem Essen und Ruhe. Doch genau die ist ihm nicht vergönnt: Kaum hat Smith das berühmte römische Amphitheater nach einem Stierkampf verlassen, wird ihm plötzlich ein Schlag auf den Hinterkopf versetzt. Als er wieder zu sich kommt, findet er sich unter einer auffallend gut gekleideten Leiche wieder. Ohne es zu wollen, stolpert er mitten hinein in einen mysteriösen Mordfall, ein Netz aus Intrigen und eine provenzalische Verschwörung ...
mein Fazit:
Den Leser erwartet ein spannender, packender Roman aus der ruhigen abgeschiedenen Camargue. Der Leser taucht in die abgelegene Welt der Bauern der Camargue und ihres Zusammenhaltes ein. Diese bewirtschaften ihr Land seit Jahrhunderten und sind ein eigenständiger Verein. Landschaft, gutes einfaches Essen und Bewohner werden authentisch beschrieben. So das ich schnell das Gefühl hatte, mitten in der Geschichte zu sein. Mittelpunkt der Geschichte ist Peter Smith, denn dieser wird durch einen Zufall in einen Mord hineingezogen.
Der Protagonist Smith ist mir sehr sympathisch. Gleichzeitig umgibt ihn etwas geheimnisvolles. Er ist vor einigen Jahren nach Arles gekommen, um seinen Ruhestand zu genießen. Als er nach einem Schlag auf den Hinterkopf aufwacht, liegt ein Toter auf ihm. Im Krankenhaus wird ihm von einem Kommissar erklärt, der Tote hätte einen Herzinfarkt und er hätte auf ihm gelegen... Smith hat andere Erinnerungen. Die Familie Aubanet bittet ihn um Unterstützung zur Aufklärung des Mordes. Ist der Tote doch der Exmann von Martine Aubanet. Und so beginnt Smith mit Hilfe seines alten Freundes Gentry zu ermitteln...
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