Bücher mit dem Tag "papiergeld"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "papiergeld" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen (ISBN: 9783404609734)
    Norbert Häring

    Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind
    Wer sich schon mit dem Thema beschäftigt hat, wird einiges von dem wissen, was in diesem Buch besprochen wird. Aber das Thema ist nicht nur kompliziert, sondern auch schier uferlos. Deshalb ist es nie falsch, ein weiteres Buch dazu zu lesen. Mir hat das Buch so gut gefallen, daß ich es mir nach dem (leih-)Lesen selbst bestellt habe.

    Die Informationen fand ich in der Aufbereitung sehr gut, die Fülle beeindruckend und dazu leicht verständlich. Vermutlich wissen die meisten, daß uns auf dem Weg über die bargeldlose Geldwirtschaft nicht nur Geld gestohlen wird, sondern wir zum gläsernen Bürger mutieren. Aber was kann man tun?

    Zumindest einige Tips in diesem Buch setze ich schon lange um oder werde jetzt damit beginnen. Bei Einzelhändlern mit Karte bezahlen, ist für mich schon lange keine Option mehr - seit ich weiß, wie viel die dafür bezahlen müssen. Aber daß man mir auch noch hinterherspioniert, das kann ich verhindern!

    Ein sehr schönes Buch für besseren Durchblick!
  2. Cover des Buches Crashkurs (ISBN: 9783426782958)
    Dirk Müller

    Crashkurs

     (21)
    Aktuelle Rezension von: HerrLyDmann
    Ich wollte mein Wissen im Bereich der Finanzen und ihre Zusammenhänge in Wirtschaft und Politik verstehen. Nach einiger Recherche namhafter Autoren und Meinungsbilder stolperte ich auf Youtube über Dirk Müller und las seinen ersten Bestseller "Crashkurs".

    Nach der Lektüre muss ich sagen: ich bin wirklich sehr begeistert. Nicht nur, dass es Müller schafft, einem totalen Laien das grundlegende Problem mit Geld zu vermitteln, er schafft es dabei auch grundlegende Finanzbegriffe zu erläutern (und in seinem dritten Teil auch das der Europakrise), verständlich, locker und mit witzigen Anekdoten untermalt, so dass man sich super unterhalten fühlt und dabei auch noch alles versteht!

    Ein wirklich ganz toller Finanz-Erklärbär-lehrer!
  3. Cover des Buches Das große Spiel (ISBN: 9783641015381)
    Claude Cueni

    Das große Spiel

     (37)
    Aktuelle Rezension von: SydneyManson

    Es handelt sich um die Lebensgeschichte von John Law of Lauriston, welche hier in Romanform erzählt wird. 

    Insgesamt ist diese auch interessant, allerdings ist mir persönlich das Buch streckenweise leider zu langatmig und einige Handlungsstränge sind gefühlt irgendwo im Buch untergangen und wurden dann nicht mehr groß erwähnt oder aufgelöst. Teilweise kam man auch mit den Figuren etwas durcheinander.

    Viel mehr kann ich über dieses Buch auch nicht sagen, da es mich nicht groß gefesselt hat. Für mich ein mittelmäßiger historischer Roman mit vielen Längen.

  4. Cover des Buches Schöne Scheine (ISBN: 9783641097172)
    Terry Pratchett

    Schöne Scheine

     (199)
    Aktuelle Rezension von: saphira13
    "Kanst du mir ein paar alte Bücher besorgen, mit Bildern von Göttern und Schiffen und vielleicht micht Stadtansichten?"
     "Aber ficher, Herr. Im Hohen Flag gibt ef einen antiquarifen Buchhändler." Igor legt das Metallgerät beiseite, zog einen ramponierten Lederbeutel unter dem Tisch hervor und legte nach kurzer Überlegung einen Hammer hinein. Selbst in der Welt des neugeborenen Herrn Klemme war es immer noch so spät in der Nacht, dass es viel zu früh am Morgen war. "Äh, ich bin mir sicher, dass es Zeit hat, bis es hell geworden ist", sagte er. 
    "Ach, ich gehe immer nachtf einkaufen, Herr", sagte Igor. "Wenn ich ef auf Fnäppchen abgefehen habe."

    (­Zitat aus Schöne Scheine, Auflage 5, Seite 204.)

    Ja, eine wirklich nette Fortsetzung von „Ab die Post“, ich fand mich schnell in der Welt von Feucht zurecht. Auch wenn weniger das Postamt, sondern viel mehr das Bankwesen das ist, dass sich Feucht vorgenommen hat. Es beginnt damit, dass Lord Ventinari, der Tyrann von Ank-Morkpork mit Feucht über Engel sprechen möchte (…). 

    Klappentext:

    Banken hat der ehemalige Gauner Feucht von Lipwig bisher meist bei Nacht und durch den verschlossenen Hintereingang betreten. Doch jetzt vererbt ihm die exzentrische Frau Üppig die Mehrheit an der maroden Kreditbank von Ankh-Morpork. Die Sache hat nur ein paar Haken: Der Bankpräsident ist ein Hund, der Hauptkassierer mit ziemlicher Sicherheit ein Vampir, auch Blutsauger genannt, und als Feucht die Goldbestände im Keller der Bank sichten will, wartet eine böse Überraschung auf ihn. Offenbar hat hier schon länger niemand mehr vorbeigeschaut …

    Meine Meinung…

    …zur Handlung.

    Nicht Überladen. Solide. Ausgeklügelt. Schlau. In der Geschichte spielt das Postamt eigentlich nur noch eine sehr untergeordnete Rolle – sondern wie oben schon genannt: Das Bankwesen.

    …zu den Charakteren.

    Feucht von Lipwig, Adora Belle, Lord Ventinari sind einfach verdammt coole Charaktere. Damit ist alles gesagt. Aber auch den neunen Character Herr Beuge, fand ich sehr interesant. Jemand ist mir besonders Aufgefallen: Der Lord Ventinari nacheifernde Cosmo Üppig.

    Fazit:

    Wirklich tolles Buch – genau wie „Ab die Post“. 0,5 Punkte Abzug von mir, weil es mich nicht ganz so heftig gepackt hat, wie vielleicht ein anderes Prachtett-Buch. Keine Ahnung. Vielleicht bin ich auch zu hart. Jedenfalls sehr amüsant – ich musste oft Auflachen, bei den Scherzen in dem Buch.  Sehr lesenswert. Preis: ca. 10€. Kaufempfehlung ausgesprochen! (:

    PS: Man könnte jetzt natürlich auch von der legendären Szene erzählen, in der man erfährt, wie Lord Ventinari, der Tyrann schlecht hin, reagiert, wenn eine Sahnetorte auf ihn geworfen wird. Auch wird das Geheimnis gelüftet, wie man als Hund Bankpräsident werden kann.

  5. Cover des Buches Vollgeld (ISBN: 9783828833500)
    Thomas Mayer

    Vollgeld

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Sunreading

    Der Inhalt dieses Buches ist auch nach dem Lesen noch so „neu“ und anders, dass ich, anstatt eigene Worte zu wählen, hier lieber mit einigen Zitaten aufwarten möchte:

    „Obwohl wir alle von Geburt an damit leben, versteht kaum jemand die zwei getrennten Geldkreisläufe von Zentralbankgeld und Bankengeld.“ … „Ist Ihnen bekannt, dass ca. 90 % des von uns verwendeten Geldes … nicht – wie von den meisten Menschen angenommen – durch die … Zentralbanken, sondern durch private, gewinnorientierte Geschäftsbanken erzeugt und in Umlauf gebracht wird?“ … „Jede Bank hat ihr eigenes Geldterritorium, es gibt Deutsche-Bank-Euro, Sparkassen-Euro, Commerzbank-Euro usw. Das Papiergeld der Zentralbank vermischt sich mit diesem Banken-Buchgeld.“ …
    „Anfangsfehler: Die Staaten überließen den Banken die Herstellung von Giralgeld, womit öffentliches und privates Interesse widersprüchlich vermischt wird.“  … „Vollgeld ist eine Reparatur des Fundaments.“ … „Vollgeld ist Zentralbankgeld und deshalb das sicherste Geld der Welt. Es gehört nur dem Kontoinhaber, wie die Geldscheine und Münzen im Geldbeutel. Es ist … vor Bankenpleiten absolut geschützt.“ „… erst mit Vollgeld hören wir auf, den Banken den Geldschöpfungsgewinn zu schenken. Stattdessen sieht die Vollgeld-Initiative vor, dass neues Geld vor allem durch Staatsausgaben in Umlauf kommt, also nur durch sofortige Gegenleistungen.“

    Und nun noch ein paar eigene Formulierungen:
    Wir leben in einer politischen Zeit der chronischen Neuverschuldung. Eine Zeit, in der Tilgung nicht einmal in Erwägung gezogen wird. Jährlich werden so viele Milliarden Euro Zinsen fällig, dass selbst die nur über neue Kredite abgezahlt werden können. Die Schuldenfalle hat längst zugeschnappt.
    Anstatt das Geld selbst zu erzeugen, überlässt der Staat dies unbedacht den Banken – und muss es sich kurioser Weise für teure Zinsen von ihnen leihen. Dieser Vorgang geschieht zudem mit einem enormen Risiko steigender Zinsen, die von den Bürgern über Steuern getragen werden müssen.
    Und da den Banken fast keine Grenzen gesetzt sind, Geld einfach auf Knopfdruck (per simpler Buchung) neu herzustellen, haben Regierungen auch fast keine Probleme, ständig neue Schulden aufzubauen … Krass, oder?

    Als ich dieses Buch zur Hand nahm, war mir trotz Rückentext nicht ganz klar, was da auf mich zukommen würde. Ich wusste nur, dass sich der Covertext interessant anhört und mich - als  absoluten Laien in Punkto Finanzwirtschaft - wahrscheinlich ein wenig auf den neuesten Stand bringen könnte.
    Dass ich jedoch während des Lesens soo oft vollkommen überrascht, erschrocken und teilweise fassungslos vom geschriebenen Wort aufschauen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
    Wusstet Ihr/wussten Sie, dass Giralgeld gar kein gesetzliches Zahlungsmittel ist, sondern maximal „Gutscheincharakter“ hat, und der Empfänger nicht einmal per Gesetz verpflichtet ist, es anzunehmen? Ich jedenfalls nicht. Alle händeln es, alle nutzen es, die Polizei besteht sogar als staatliche Behörde auf Giralzahlung der Knöllchen, lehnt Bargeld ab - dabei ist es per Gesetz gar nicht wirklich geregelt.

    Während des Lesens wurden mir daneben Zusammenhänge zu den Themen Finanz- und Eurokrise, Immobilienblasen, Inflation und Deflation und viele weitere mehr so erschreckend deutlich (und aus einem völlig neuen Blickwinkel) erläutert, dass ich mich oft gefragt habe, warum wir – die Bürger - und die Regierung den Banken so viel Freiheiten und Spielraum gelassen haben, aus purem Eigennutz unser aller Leben – finanziell – so negativ zu beeinflussen. Auch mehrere Jahre Ausbildung in BWL und VWL hatten mich niemals vorher zu solchen Erkenntnissen gebracht.

    Vor allem als Mutter hat sich während des Lesens in mir die Überzeugung gebildet, dass „Vollgeld“ unbedingt von jedem VWL-Lehrer, von jedem pflicht- und verantwortungsbewussten UNI-Professor und möglichst jedem Schüler, jeder Schülerin gelesen werden sollte. Vor allem in der Politik müsste dieses Buch zur Pflichtlektüre werden, um der riesigen Lobby Parole bieten zu können.
    Tja, was soll ich sagen? Um hierzulande etwas kollektiv zu bewirken, wäre es am schönsten, JEDER würde dieses Buch kennen, oder sich von dem Inhalt erzählen lassen. Natürlich wird es auch Gegner der Vollgeld-Vision geben, aber auch diese werden durch die Aufklärung über das heutige Bankensystem nicht dümmer, sondern um einiges schlauer.
    Zumal die Autoren im vorletzten Kapitel (zum Glück) auch darauf eingegangen sind, dass Vollgeld eine sehr sinnvolle Lösung für viele finanzielle und wirtschaftliche Probleme sein könnte, es aber auch an seine Grenzen stößt. Die Rettung der Welt wird hier also nicht impliziert ;)

    Vielleicht zum Abschluss auch noch etwas zur Aufmachung des Buches:
    Der Schreibstil der Autoren war sehr angenehm und kurzweilig. Für Laien eventuell unverständliche Begriffe oder Zusammenhänge wurden umgehend und sehr verständlich erläutert. An wichtigen Stellen wurde auch mit hilfreichen Bildern und Tabellen gearbeitet.
    Gut gefallen hat mir auch, dass das ganze Buch optisch wie ein sehr umfangreicher Blog-Artikel daherkommt. Jede Passage ist in viele, angenehm kurze Absätze unterteilt, mit Zwischenüberschriften versehen und oftmals am Ende mit kurzen Zusammenfassungen als Bullet Points ergänzt. Man verliert als Leser niemals den Faden und hat am Ende einen wichtigen Aha-Effekt.

    Ich kann nur jedem empfehlen, hier zuzugreifen und sich aufklären zu lassen – egal ob Mann oder Frau, egal ob Schüler(in) oder Student(in), Lehrer(in) oder sogar direkt vom Fach! Wenn es Ihnen/Euch so geht wie mir, werden Demokratie und Finanzwirtschaft in einem kritischeren, anderen Gewand daherkommen, als vorher. „Vollgeld“ hat einen hohen Aufklärungscharakter.

    Meine längste Rezension ever ;)

  6. Cover des Buches Was Sie nicht wissen sollen! (ISBN: 9783938656136)
    Michael Morris

    Was Sie nicht wissen sollen!

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dubhe
    Was steckt hinter dem anscheinenden Chaos der Wirtschaft? Was hat es mit dem Silber- und Goldmarkt auf sich? Wem gehört unsere westliche Welt? Kann sie überhaupt jemanden gehören? Wollen die Reichen wirklich, dass die Weltbevölkerung veringert wird? Wäre eine weltweite Währung vorstellbar? Oder was ist mit einer Weltregierung? Diese und noch mehr Fragen werden in dem Buch beantwortet. . Der Anfang des Buches zieht sich recht, wie der Autor des Buches auch in seinem Vorwort erwähnt, da er alle Begriffe zuerst einmal erklären muss, aber sobald man da durch ist, ist das Buch wirklich spannend. Am Ende übertreibt Michael Morris etwas, doch ich glaube, das stammt aus seiner Paranioa, die er teilweise auch zu Recht hat. Lest dieses Buch auch wenn es auf den ersten Blick verrückt erscheint! Ich glaube, der Autor hat in vielen Sachen Recht und er kann es auch hinterlegen mit literarischen Beweisstücken oder Dokumenten. Empfehlenswert, wenn man wissen will, wie es in der Welt und der westlichen Gesellschaft so zugeht, jedoch nicht offiziell, sondern hinter den Kulissen.
  7. Cover des Buches Die Kreatur von Jekyll Island (ISBN: 9783938516287)
    G Edward Griffin

    Die Kreatur von Jekyll Island

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Im Jahre 1910 trafen sich einige wenige Auserwählte auf der kleinen Ferieninsel Jekyll Island, um über eine Umstrukturierung des amerikanischen Bankensystems zu diskutieren. Die Macht der New Yorker Großbanken war in Gefahr, weil die Zahl regionaler Kreditanstalten enorm gestiegen war. Man ersann die Schaffung einer Zentralbank, die mit dem "Federal Reserve Act" von 1913 dann auch vom amerikanischen Gesetzgeber ins Leben gerufen wurde. Die FED befindet sich im Privatbesitz der New Yorker Großbanken und ist nach Meinung des Autors ein Kartell zum Schutze dieser Banken.

    Dafür führt er im 2. und 3. Kapitel eine Reihe von Argumenten und zahlreichen historischen Beispielen an. Das Spiel heißt Bailout und geht so: Eine Großbank ist pleite, weil sie schlecht gewirtschaftet hat. Anstatt sie (wie eine weniger große oder einen Industriebetrieb) in die Insolvenz gehen zu lassen, wird erklärt, dass sie ganz entscheidend für das System ist. In Wirklichkeit möchte man verhindern, dass andere Banken ihre Kredite verlieren. Man pumpt deshalb "frisches" Geld in die marode Bank, das man aber faktisch nicht hat, sondern erst per Mausklick erfinden muss. Anschließend drückt man dem ahnungslosen Steuerzahler die Lasten auf. Entweder direkt über höhere Steuern oder indirekt über eine höhere Inflationsrate. Ohne eine von den Banken gesteuerte Zentralbank wäre dies kaum möglich. Das ist eine der Kernaussagen des Buches und eine entscheidende Ursache für das sich fast 100 Jahre später abzeichnende Desaster.

    Im 4. Kapitel erklärt der Autor, dass nach seiner Meinung die heutigen Probleme der Spar- und Darlehensbranche noch auf die Große Depression der 1930er Jahre zurückzuführen sind. Das folgende Kapitel befasst sich mit der Konferenz von Bretton Woods, dem IWF und dessen überaus problematischen und für den Normalsterblichen völlig undurchsichtigen Streben nach einer Weltwährung, die es faktisch schon über die so genannten "Sonderziehungsrechte" gibt. Damit hätten wir eine weltweite FED mit all den im Weiteren noch beschriebenen katastrophalen Folgen. Im 6. Kapitel erbringt der Autor eine Reihe von Beispielen, die zeigen, dass das Bailout-Spiel auch international von der FED geführt wird. Dazu berechtigt sie ein Gesetz von 1980.

    Der zweite Teil des Buches, der die Kapitel 7 bis 10 umfasst, liefert dem Leser einen kurzen, aber vortrefflichen Kursus zum Thema Geld. Nicht ohne Grund wird dem Normalsterblichen gewöhnlich der Eindruck vermittelt, er könne dieses angeblich schwierige Thema sowieso nicht begreifen. Hat man aber nach dem Lesen dieser vier Kapitel die einfache Wahrheit erst einmal verstanden, dann wird einem noch viel mehr klar. Allein dafür lohnt sich der Kauf des Buches bereits.

    Zwischen dem Bankensystem und der Politik gab es spätestens seit der Erfindung des Zentralbanksystems eine geheime Bruderschaft. Regierungen garantieren dem Bankensystem, dass es faktisch machen kann, was es will, denn im Ernstfall haftet der Steuerzahler. Im Gegenzug fungiert das Bankensystem als nimmermüder Geldbeschaffer dauerhaft bankrotter Regierungen. Mit der Staatsverschuldung ist in der Regel eine Aufblähung der Geldmenge verbunden, die früher oder später zu Inflation führen wird. Doch bereits vorher kann es zu Exzessen ungeahnten Ausmaßes kommen, weil einfach zuviel Geld im Umlauf ist, das Anlage suchen muss.

    Frei schöpfbares Papiergeld führt zu Kriegen. Diese These erklärt der Autor im dritten Teil seines Buches an mehreren Beispielen. So hatte der Eintritt der USA in den ersten Weltkrieg weniger mit irgendwelchen hochtrabenden patriotischen Zielen, sondern mehr damit zu tun, dass riesige Kriegskredite an England und Frankreich bei einem deutschen Sieg zu platzen drohten. Solche Kreditmengen kann es nur geben, wenn man Geld aus dem Nichts erzeugen kann. Am Beispiel der beiden russischen Revolutionen von 1917 verdeutlicht der Autor das Wirken des Bankenkartells nach der Rothschild-Formel: Man finanziert alle. Das belebt das Geschäft, und man ist am Ende immer beim Sieger.

    Der vierte Teil des Buches ist der Geschichte der amerikanischen Zentralbanken gewidmet. Er beleuchtet den intensiven politischen Kampf um die amerikanische Währung in der Geschichte der USA, der 1913 mit der Installation der FED endgültig zugunsten des New Yorker Bankenkartells entschieden wurde.

    Zu Beginn des fünften Teils lernen wir, dass die internationalen Banken keine nationalen Interessen haben. Sie täuschen sie im besten Fall vielleicht noch vor. Ihr Ziel ist die Schaffung einer internationalen Finanzstruktur ähnlich der FED, der sie (siehe oben) bereits ein gutes Stück näher gekommen sind. Das wird gut getarnt vom breiten Publikum weder gesehen noch gar verstanden. Dieser Vertuschungstrick wurde bereits früher angewandt. Während die USA im 1. Weltkrieg standen und die Aufmerksamkeit den Kampfhandlungen galt, wurden heimlich still und leise viele Einschränkungen aus dem Federal Reserve Act von 1913 abgeschafft und die Geldmacht völlig in die Hände der FED gegeben. Mit dieser Macht ausgestattet erzeugte die FED nach Ansicht des Autors den Börsencrash von 1929 und die anschließende Große Depression. Ganz ähnlich wie in der jetzigen Krise hatte die FED zunächst die Märkte mit Dollars geflutet und so billiges Geld und wilde Spekulationen erzeugt und anschließend die Zinsen erhöht.

    Im 6. und letzten Teil seines Buches unternimmt der Autor eine kurze Zeitreise in die Zukunft, die selbst in einer optimistischen Variante katastrophal werden wird. Das mag in den Ohren der meisten Menschen völlig übertrieben klingen. Für diese Menschen kam allerdings auch die gegenwärtige Schuldenkrise Ende 2008 wie aus dem Nichts, obwohl sie bereits spätestens 2006 (und für Insider bereits 2003) klar erkennbar war.

    Am Ende seines Buches macht der Autor eine Reihe von Vorschlägen, wie man ein anderes System schaffen könnte. Leider sind diese Vorschläge sehr schwammig und auch etwas irreführend. Wenn man jetzt die vorhandenen FED-Dollars in irgendeinem sinnvollen Verhältnis in eine silbergestützte neue Währung umtauschen würde, hätte man überhaupt nichts gekonnt, denn die amerikanische Geldmenge hat schon lange nichts mehr mit der ihr eigentlich zugrunde liegenden Wirtschaft zu tun. Die Verfestigung dieses Zustandes würde immer wieder neue Krisen hervorrufen. Darüber hinaus kann eine Kopplung der US-Währung an ein Edelmetall vielleicht der US-Binnenwirtschaft helfen, sie führt aber unter anderem auch indirekt zu festen Wechselkursen zu anderen Währungen, wodurch wichtige Ausgleichsmechanismen zwischen den Volkswirtschaften wegfallen würden. Gegenwärtig könnte man außerdem davon ausgehen, dass die Möglichkeit Dollars in Edelmetalle zu tauschen, wohl zum Verlust sämtlicher Edelmetallreserven der USA führen würde. Keine Regierung würde das zulassen.

    Fazit.
    Wer etwas über unser Geld und das dahinter stehende System lernen möchte, dem werden mit diesem Buch sicherlich die Augen geöffnet. Es ist zwar ziemlich dick und auf die amerikanische Geschichte fixiert, aber es offenbart das wahre Spiel. Spätestens mit der auf die ganze Welt ausgedehnten amerikanischen Schuldenkrise wird deutlich, dass die Banken inzwischen das Wirtschaftssystem eines jeden Industriestaates dominieren, es für ihre Zwecke ausnutzen und erpressen können. Besserung ist erst zu erwarten, wenn alle Banken auf ihre ursprüngliche Rolle im System zurückgeschnitten werden und dabei nur mit Geld agieren dürften, das sie tatsächlich besitzen. Wer hingegen glaubt, dass lustige Bonus-Diskussionen das Problem beheben würden, ist schlicht naiv oder (freundlich ausgedrückt) befangen.
  8. Cover des Buches Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft (ISBN: 9783442156863)
    Nouriel Roubini

    Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Als einer der wenigen etablierten Ökonomen der USA hatte Nouriel Roubini die gegenwärtige Finanzkrise und ihren Verlauf sehr genau vorausgesagt. Nun hat er uns gemeinsam mit Stephen Mihm ein Buch über diese Krise, ihre Folgen und mögliche Auswege geschrieben. Bereits im ersten Kapitel räumen die Autoren mit dem Mythos auf, Finanzkrisen wären ein seltenes und obendrein unvorhersehbares Ereignis, etwas, das populäre Schreiber gerne medienwirksam "schwarzen Schwan" nennen. Sie gehen kurz auf einige sich immer wiederholende Elemente solcher Krisen ein und zeigen, dass diese Faktoren auch diesmal schon lange vor der eigentlichen Eruption deutliche Warnzeichen sendeten. Man musste sie nur lesen können.

    Bereits John Stuart Mill erklärte 1848 wie sich Finanzkrisen zusammenbrauen. Seine Erkenntnisse hätten auch diesmal für eine sichere Voraussage ausgereicht. Leider wird die Vergangenheit oftmals einfach vergessen. Oder man redet sich ein, dass diesmal alles ganz anders ist. Mill ist nur einer von vielen Wirtschaftswissenschaftlern, die sich mit der Rolle von ökonomischen Krisen theoretisch auseinandersetzten. Im zweiten Kapitel gehen die Autoren auf die unterschiedlichsten Ansichten dazu ein.

    Viele Spekulationsblasen entstehen durch die Einführung neuer Technologien. Doch die gegenwärtige Krise wurde ganz wesentlich durch "Innovationen" in der Welt des Interbankenhandels, vor allem durch die so genannten Kreditverbriefungen, angefeuert. Ganz unterschiedliche Anleihen wurden dazu grob gesprochen in großen Paketen zusammengepackt und in ihrer Gesamtheit durch ein Rating bewertet. Damit waren sie erstmals handelbar. Kreditgeber kamen so sehr schnell wieder an ihr Geld. Dafür wusste nun aber niemand mehr so recht, welche Risiken er wirklich in solchen Paketen kauft.

    Die Autoren erklären im dritten Kapitel sehr detailliert, wie diese Verbriefungen und Derivate auf solche strukturierten Produkte zum Auslöser der Krise wurden. Sie verweisen darüber hinaus auf das hierzulande nicht diskutierte, weil kaum vorhandene, unkontrollierte Schattenbankenwesen und erläutern an Beispielen den Fluch der Hebelung, also die Verwendung von Fremdkapital in unverantwortlichen Größenordnungen bei spekulativen Geschäften.

    Im vierten Kapitel beschreiben die Autoren das dominoartige Zusammenfallen der amerikanischen Kreditunternehmen nachdem sich erstmals die wahren Ausmaße der Kreditausfälle andeuteten. Anschließend breitete sich diese US-Epidemie pandemisch über die in alle Welt verkauften Kreditpakete aus. Interessanterweise waren sehr viele Politiker, auch der damalige deutsche Finanzminister Steinbrück, bis dahin der Meinung, dass dies nicht geschehen werde. Von dieser Pandemie berichtet das fünfte Kapitel.

    Im folgenden Kapitel befassen sich die Autoren ausführlich mit dem Krisenmanagement der amerikanischen Notenbank und erklären die zahlreichen Manöver so, dass sie auch Laien verstehen können. Danach wird im 7. Kapitel diskutiert, wie die Politik auf die Krise reagiert hat. Die Schuldenkrise wurde frei nach Keynes mit noch mehr Schulden durch "Rettungen" und Konjunkturprogramme beantwortet. Politiker vergessen dabei gerne, dass Keynes eine Entschuldung in besseren Zeiten dringend anmahnte und dass Konjunkturprogramme die Steuererhöhungen (oder "Sparprogramme") der Zukunft sind. Wir sehen das gerade in Deutschland.

    Das 8. Kapitel befasst sich mit dringend notwendigen Reformen des gesamten Finanzsystems. Die bisherigen politischen Diskussionen und hektischen Maßnahmen zeugen von politischem Unwillen und mangelndem Sachverstand. Das eigentliche Problem entstand im völlig unregulierten und komplett undurchsichtigen Interbankenhandel. Jeder kann hier Derivate erfinden und in Umlauf bringen. Es existiert keinerlei Aufsicht oder Standardisierung von Produkten. Allerdings sind das merkwürdigerweise keine öffentlichen Diskussionsthemen. Darüber hinaus ist das zentrale Problem der Vergütungen nicht geregelt. Solange der Steuerzahler jeden Spieler immer wieder rettet, wird die Bereitschaft, irrsinnige Risiken einzugehen, nicht nachlassen. Weitere kritischer Punkte sind die Größe der verschiedenen Institute und ihre Verflechtungen. Dies wird in der Öffentlichkeit ebenfalls nicht diskutiert.

    Radikale Schnitte schlagen die Autoren im 9. Kapitel als Konsequenz der Krise vor. Zunächst einmal muss es gelingen, die Aufsichtsbehörden vom Fluch der blinden Mittelmäßigkeit zu befreien. Fähige Leute gehen dorthin, wo sie gut bezahlt werden und sich verwirklichen können. Die Aufsichtsbehörden gehören gewiss nicht zu den idealen Zielen solcher Menschen. Noch wichtiger ist jedoch der extrem schwierige Vollzug einer simplen Logik. Wenn Konzerne zu groß sind, um zu sterben, dann muss man sie eben zerschlagen. Doch mit den "Rettungen" sind zumindest in den USA noch größere Giganten gebildet worden. Weil es in der Obama-Administration nur so von Goldman-Sachs-Leuten wimmelt, wundert es nicht, dass diese Konsequenz dort kein Thema ist. Die Autoren diskutieren das Zerschlagungsproblem ausführlich.

    Ein anderer simpler Punkt ist, dass Banken nur Risiken in Höhe ihres verfügbaren Eigenkapitals eingehen sollten. Dazu könnte man sie zwingen, wenn man es denn wollte. Schließlich schlagen die Autoren eine aktivere Rolle der Zentralbanken in der Geldpolitik im Vorfeld einer Krise vor.

    Kapitel 10 befasst sich mit den Schuldenkrisen von Staaten, die immer nach Bankenkrisen auftreten. Insofern erleben wir gegenwärtig nichts Neues. Die Autoren diskutieren hier insbesondere die Krise des US-Dollars und die möglichen politischen Folgen für die Machtverhältnisse in der Welt.

    Das Buch enthält ein Fazit, in dem das Drehbuch der Krise noch einmal zusammengefasst wird, und einen Ausblick, der erneut die Brillanz seiner Autoren aufdeckt, denn inzwischen ist zum Beispiel eingetreten, was sie für Griechenland voraussagten.

    Fazit.
    Dies ist ein sehr intelligent geschriebenes, scharfsinniges und sehr lehrreiches Buch über Ursachen und Verlauf der gegenwärtigen Finanzkrise und der zu erwartenden Folgen. Darüber hinaus unterbreiten die Autoren konsequente Vorschläge zur Lösung der durch diese Krise aufgedeckten Probleme. Das Buch ist für einen breiten Leserkreis geschrieben, wenngleich gewisse elementare Kenntnisse und Vorstellungen über die Finanzmärkte vorausgesetzt werden.
  9. Cover des Buches Das Silberkomplott (ISBN: 9783864453113)
    Reinhard Deutsch

    Das Silberkomplott

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Mehr oder minder zufällig ist mir die aus dem Jahr 2007 stammende 3. Auflage dieses Buches, das es inzwischen jedenfalls in einer neueren Auflage aus dem Jahr 2010 gibt, wieder in die Hände gekommen. Ich hatte mit der Lektüre dieses Buches vor Jahren begonnen und es dann aus den Augen verloren. Obwohl ich mir gleich klar machte, dass viele Aussagen aus dieser alten Auflage überholt sein dürften, fing ich an, diesen "alten Schinken" weiterzulesen. Die Aktualität der Probleme, die in diesem Buch angesprochen sind, ließ mich nicht mehr los. Insbesondere war ich gefangen von dem Umstand, dass die Finanzwirtschaft aus vielen Pleiten nichts dazugelernt hat. Außer neuen Gaunereien, mit denen die Morbidität unserer Geldwirtschaft verschleiert wird. Bange machen soll zwar bekanntlich nicht gelten. Wer sich jedoch vergegenwärtigt, auf welche Höhe seit 2007 die Staatsschulden in den USA und in unserer ach so stabilen Bundesrepublik gestiegen sind, dem muss das Gruseln kommen. 

    Wenn irgendwann eine taufrische Auflage erscheinen sollte, werde ich sie mir unbedingt zulegen.  Einen besseren Einblick in den unerschöpflichen Reichtum an Betrügereien, mit denen seit Jahrhunderten Menschen, Banken und Staaten Mitmenschen und das dumme Volk übervorteilt und hereingelegt haben, kann ich mir nicht vorstellen. Ein "Geld"-Panorama, angefangen von der Kauri-Muschel bis hin zu den neuesten Finanzprodukten. Einfach genial - zu welchen kriminellen Machenschaften sogar Staaten in der Lage sind, wenn es um die Ausnutzung der Dummheit der Menschen geht und wie leicht  sich die Menschen übertölpeln lassen, selbst im 21. Jahrhundert. 

    Noch ein Nachtrag: Was der Autor in der von mir rezensierten alten Ausgabe über e-Gold schreibt, ist selbstverständlich, wie so einiges Anderes, überholt. 
  10. Zeige:
    • 8
    • 12

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks