Bücher mit dem Tag "organspende"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "organspende" gekennzeichnet haben.

127 Bücher

  1. Cover des Buches Solange du bei uns bist (ISBN: 9783404172962)
    Jodi Picoult

    Solange du bei uns bist

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Lynlyn_liest

    Klassischer Jodi Picoult rund um die Frage was macht das Leben lebenswert, bzw. Maschinen abstellen bei Komapatienten.

    Für mich hat sich die Autorin aber nicht genügend tief mit der Materie befasst. medizinisch erklärt sie zwar viel und sicher auch richtig. Aber andere Dimensionen wie z.B. die Ansichten der Religion aufs Thema Tod oder auch die finanzielle und psychische Belastung für die Hinterbliebenen werden für mich zu wenig fokussiert, schade.

    Trotzdem ein unterhaltsames Buch, dass zur Reflektion anregt.

  2. Cover des Buches Für immer ein Teil von mir (ISBN: 9783959670692)
    Michelle Andreani

    Für immer ein Teil von mir

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Yonania

    Cloudy hat vor etwa einem halben Jahr ihre beste Freundin Ashlyn bei einem tragischen Unfall verloren. Seitdem versucht sie stark zu sein und weiter zu machen, auch wenn es schwerfällt. Währenddessen ist Ashlyns Freund Kyle in ein tiefes Loch gefallen seit ihrem Tod.

    Ashlyn war ein herzensguter Mensch und Organspenderin. Durch ihre Organe konnten anderen dem Tode geweihten Menschen weiterleben. Ashlyns Mutter schrieb diese Menschen an und drei antworteten. Als Cloudy davon erfährt, macht sie sich zusammen mit Kyle auf die Reise zu diesen dreien in der Hoffnung, etwas von Ashlyn in ihnen weiterleben zu sehen. Doch auf dieser Reise geschieht mehr, als Cloudy sich ausgemalt hat.

    Dieses Debüt hat mir insgesamt gut gefallen.
    Zu Beginn möchte ich über die Äußerlichkeiten sprechen. Das Cover ist schön und passend gestaltet mit dem Herz und der Landschaft.
    Mit seinen 352 Seiten hat das Buch eine angenehme Länge. Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen.


    Nun folgen die positiven Dinge zum Inhalt. Ich fand die Idee gut und auch die Orte v. a. Sedona haben mir gefallen. Die Charaktere waren sympathisch.

    Jedoch konnte mich die Geschichte leider nicht so emotional berühren, wie ich aufgrund der Thematik erwartet hätte. Generell hat sich dieses Buch für mich auch echt gezogen, weil es leider nicht interessant war. Die einzelnen Szenen mit den Spendenempfängern waren interessant sowie die Zeit in Sedona. Alles andere konnte mein Interesse nicht so richtig wecken.

    Ich hätte auch gedacht, dass es noch mehr Drama geben würde, aber die Geschichte war mir zu glatt und zu ruhig. Auch störte mich das so vieles lange Zeit unausgesprochen blieb. Klar können Menschen so sein, aber das störte mich, da man so viel Zeit mit ihnen verbrachte und sie wenig Spannendes erlebten.

    Das Ende fand ich gut v. a. Hat mich als einziges Ashlyns Artikel berührt. Ich hätte gerne mehr über sie erfahren.

    Mich hat beeindruckt, dass die beiden Autorinnen ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle einbauen konnten.

    Insgesamt war das eine gute Geschichte, die aber wesentlich mehr Potenzial hatte. Für ein Debütroman gelungen. Ich mochte die Charaktere, aber ansonsten konnte mich die Geschichte nicht von sich überzeugen und bis auf Ashlyns Artikel auch nicht berühren. Ich hätte mehr Gefühl erwartet.

  3. Cover des Buches Für immer und einen Herzschlag (ISBN: 9783522505703)
    Tamsyn Murray

    Für immer und einen Herzschlag

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Chiara007

    Eine Freundin von mir hat das Buch vor mir gelesen und mir schon gesagt, dass es sehr emotional ist und doch hat es mich überrascht wie sehr es mich berührt hat.

    Die Autorin hat sehr flüssig geschrieben wodurch ich über die Seiten geflogen bin.
    Ich konnte das Buch nicht mehr wegglegen.
    Es ist auf jeden Fall eine Geschichte die ans Herz geht.

    Ich finde das Thema Organtransplantation sehr wichtig und finde es toll, dass die Autorin es in einem Buch klar gemacht hat. In den ersten 50 Seiten hat mich die Geschichte schon zu Tränen gerührt. Auch zwischendurch wurde es sehr emotional. Aber am Schluss konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.

    "Für immer und einen Herzschlag" war mein erstes Buch der Autorin, wir aber bestimmt nicht mein Letztes gewesen sein.

    Kann ich nur weiterempfehlen!!

  4. Cover des Buches Wünsche, die uns tragen (ISBN: 9783548289175)
    Kathryn Hughes

    Wünsche, die uns tragen

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Kuhni77

    INHALT:

    Jake, der kleine Sohn von Beth und Michael braucht dringend eine Spenderniere und die einzige Möglichkeit ist Beths unbekannter Vater. Eine fast aussichtslose Suche, bis Beth im Nachlass ihrer Mutter einen Hinweis findet, der ihr ganzes Leben verändert soll.

    Die Suche führt in den englischen Küstenort Blackpool. Dort ist im Sommer 1973 ein tragischer Unfall passiert, bei dem ein großes Geheimnis verschleiert wurde.

    Kann Jake am Ende gerettet werden und wie passt der Unfall in Beths und Michaels Leben?

    MEINUNG:

    Der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht und ich habe eine sehr emotionale Geschichte erwartet, in dem es um Jake, seine Familie und die Suche nach Jakes Vater geht. Das habe ich zwar auch gefunden, aber hier gibt es noch eine andere Geschichte, nämlich die um den tragischen Unfall 1973.

    Nach einem kurzen Teil mit Beth und Michael fand ich mich in der Vergangenheit wieder. Hier lernte ich viele neue Gesichter kenne, wie Trisha und Selwyn, oder auch Lorraine und ihre Freundin Petula. Sehr ans Herz gewachsen ist mir der kleine Mikey der wirklich kein leichtes Leben hatte, aber mit Daisy eine tolle Ersatzmutter gefunden hatte.

    Lange habe ich überlegt, was diese zwei Geschichten miteinander zu tun haben und ich habe das Buch auch oft zur Seite gelegt. Nicht, weil mir die Geschichte in der Vergangenheit nicht gefallen hat, eher weil es für mich 2 Geschichten waren. Ich habe die Geschichte vom kleinen Jake vermisst, weil man viel zu lange in der Vergangenheit geblieben ist. Das hat leider meinen Lesefluss doch sehr gestört, da ich auch durch den Klappentext etwas anderes erwartet habe.  Oft habe ich mich gefragt, warum das Buch über mehrere Kapitel, eigentlich mehr als das halbe Buch, nur in der Vergangenheit spielt. 2 Geschichten, die miteinander verwickelt sind, aber den Leser sehr lange im Unklaren lassen. Auf der einen Seite sehr gut gemacht, aber auf der anderen Seite auch sehr langgezogen.

    Letztendlich bin ich aber froh, dass ich dem Buch eine Chance gegeben habe. Zum Schluss fügt sich alles zusammen und ich wurde wirklich sehr überrascht. Mit dem Ausgang habe ich nur teilweise gerechnet.

    Gerne hätte ich mehr von Jake, Beth und Michael gelesen und den anderen Teil etwas kürzer gehabt. Der Teil mit der Vergangenheit wäre für mich ein eigenes Buch wert gewesen.

     

    FAZIT:

    Am Anfang haben wir wirklich lange gebraucht um Freunde zu werden. Aber ich bin froh, dass ich es dann doch noch zu Ende gelesen habe.

  5. Cover des Buches Splitter (ISBN: 9783868007404)
    Sebastian Fitzek

    Splitter

     (2.269)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    "Splitter" macht nicht nur durch seinen kurzen, aber gänsehautauslösenden Klappentext oder seinen eindrucksvollen Titel in Kombination mit einem gelungenen Buchcover absolute Lust das Buch sofort aufzuschlagen. Schon die ersten fünfzig Seiten haben mich ziemlich zur Konzentration gezwungen, weil es mir sehr wirr vorkam. Was gehört zum Anfang und was zum Ende und wo beginnt der Abgrund?
    Für mich ist dieser Thriller eine absolute Bombe. Jetzt noch fällt es mir schwer mir all das vorzustellen. Es gibt einen jungen Mann, der Dinge erlebt, wo man sich zwangsläufig fragen muss: Was ist real und was nicht? Leidet der Hauptprotagonist jetzt an einer psychischen Störung und bildet sich alles nur ein, oder steckt er doch schon in einem Experiment fest, von dem er nichts bewusst wahrnimmt?
    Und dann die Erzählungen über seinen Bruder, dessen Teil des Buches mehr als grausam ist und der sich sehr schlecht einschätzen lässt.
    Für mich war nicht klar, wie sich diese zwei Handlungsstränge am Ende ineinanderfügen sollten, aber Fitzek hat wirklich großartige Arbeit geleistet, weil sich genau diese Frage nach Abschluss des Buches nicht mehr stellt.

    "Splitter" ist der perfekte Buchtitel. Zunächst ist er einfach nur ein Splitter, der im Nacken von Marc Lucas steckt, den er bei dem Autounfall abbekam und der nicht operativ entfernt werden kann. Mit Medikamenten wird dafür gesorgt, dass der Körper den Splitter nicht bösartig abstößt und Marc muss mit jeder Bewegung vorsichtig sein um die Verschiebung zu vermeiden - sonst droht ihm die Querschnittslähmung.
    Im weiteren Verlauf entwickelt sich dieser Splitter aber im übertragenen Sinne. Ganz viele kleine Splitter, die nach einer Auflösung schreien. Und - mein absoluter Favorit - die Aufzeichnungen seiner Frau, dessen Überschrift Splitter ist. Einfach nur GÄNSEHAUT PUR! Und Angst vor dem weiterlesen. Ich glaube während des Lesens habe ich mich gefühlt wie Marc selbst: Ungläubig, misstrauisch, verwirrt und trotzdem auf dem Weg nach vorne zu preschen um die Wahrheit zu erfahren, nur um dann festzustellen, dass der Höllentrip meines (Leser-)Lebens in etwas endet, wo man einfach nur hysterisch auflachen und losweinen möchte.

    Die Charaktere - allen vorran Marc selbst - haben mich richtig fesseln können!! Marc ist absolut nicht der klassische Hauptcharakter. Als gelernter Anwalt Streetworker werden - wieviele Menschen gibt es von dieser Sorte? Die ihre guten Eigenschaften für das Gute einsetzen ohne viel dafür zu verlangen? Andererseits gibt es dann wieder seinen Bruder Benny, zu dem er jeglichen Kontakt meidet, der sich bereits versucht hat das Leben zu nehmen und der bereit ist selbst Grauen zu verbreiten um sein eigenes Leben zu schützen. Wo sind diese beiden Personen sich irgendwie ähnlich, dass sie Brüder sein könnten? Und am Ende war auch diese Frage wieder überflüssig.
    Jeder Charkter wurde perfekt ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Die verschiedensten Eigenschaften wurden eingebaut und bis zum Ende blieb der nagende Zweifel welcher Person man nun vertrauen kann. Einfach großartig!

    Klopfendes Herz, offener Mund, aufgerissene Augen, Unglauben und ein What the fuck-Ausruf auf den Lippen - so habe ich Splitter beendet.
    Sebastian Fitzek hat wirklich alles dafür getan um den Leser genauso wahnsinnig zu machen, wie seinen Hauptprotagonisten! 

    Fazit:

    Dieses Buch hat mir jegliches Zeitgefühl genommen und mich pausenlos - und an vielen Stellen atemlos - durchlesen lassen. Ein richtiges Schockererlebniss, wo ich hinterher starke Probleme hatte das Gelesene zu verstehen und zu verarbeiten. Es war eine wahnsinnige Reise mit extrem vielen Wendungen, die stellenweise so schnell passierten, dass ich gar nicht mehr mitkam und manche Absäte nochmal überfliegen musste um mir der aktuellen Handlung wirklich bewusst zu werden.
    Sebastian Fitzek hat - wie in seiner Dankessagung erklärt - sich einfach mal auf die Vorstellung Erinnerungen vergessen eingelassen und seine ganz eigene Geschichte zusammengestrickt. Die Idee zu diesem Buch kam ihm in einem Gespräch mit einem Neurochirugen.
    Dieses Buch macht in meinen Augen besonders deutlich, wie vielschichtig das menschliche Gehirn ist und auch wenn ich keine Neurobiologin bin oder mich Experte für psychische Krankheiten nennen darf, kamen mir die detaillreichen Erklärungen in diesem Thriller sehr glaubhaft vor.
    Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen. Vorallem für Leute, die sich für Geisteskrankheiten interessieren und durch was sie ausgelöst werden können.Ganz besonders nahe legen möchte ich dieses Buch den Fans von Thrillern, die krasse Wendungen lieben bis sich das Gehirn verknotet. Für Euch dürfte dieses Buch ein Bällebad sein, in dem man sich schön rumwälzen kann. :)

  6. Cover des Buches Hundert kalte Winter (ISBN: 9782919802609)
    Kristina Moninger

    Hundert kalte Winter

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Nadine_Fe

    In diesem Buch greifen mehrere Schicksale ineinander. Sandra trauert um ihren Sohn, der bei einem Autounfall uns Leben kam. Ein Verlust, den sie nie verkraften konnte. Katharina sorgt sich permanent um ihre jüngste Tochter Mila, ein zauberhaft aufgewecktes Mädchen, in deren Brust ein geschenktes Herz schlägt. Darüber zerbricht still und heimlich Katharinas Ehe. Aber noch jemand ist zerbrochen, nämlich Katharinas ältere Tochter Nele, die mich persönlich sehr berührt hat. 

    Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt und so kommt man den Protagonistinnen sehr nahe. Man lacht und weint mit ihnen, man trauert, leidet und freut sich mit ihnen. Jede der Figuren macht im Laufe der Geschichte große Veränderungen durch und es gelingt ihnen, neue Wege zu beschreiten - und die Liebe zu finden.

    "Hundert kalte Winter" ist ein Buch über Freundschaft, Vertrauen und neue Chancen und sehr berührend und mit viel Liebe geschrieben.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! 


  7. Cover des Buches Dein fremdes Herz (ISBN: 9783404177523)
    Katharina Seck

    Dein fremdes Herz

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Beschreibung: 

    Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ihre überschaubare Welt. Doch dann bekommt sie ein Paket mit Briefen an ihren Vater, die dessen zweite Ehefrau Ellen kurz vor Hannes‘ Tod an ihn geschrieben hat. Durch sie erfährt Nela, dass das Herz ihres Vaters vor 15 Jahren an einen Teenager gespendet wurde.
     Die Briefe stellen Nelas Leben auf den Kopf. Vor allem lässt sie der Gedanke an den Jungen, dem Hannes‘ Herz gespendet wurde, nicht los. Sie will herausfinden, wer er ist, und beginnt ihre Suche an der Ostseeküste, nicht ahnend, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.

     

    Meine Meinung: 

    Ein unfassbar gutes Buch. Es hat mich von der ersten Sekunde an berührt. Ich habe bitterlich geweint, gelacht, geschmunzelt, war tottraurig, sehr glücklich und zwischendurch auch einfach aufgewühlt. 

    Kati hat hier ein Buch geschrieben, dass wirklich wichtig ist. Das Thema Organspende ist immer noch oft ein Diskussionsthema, dem ich mich auch öfter widme. 

    Dieses Buch zeigt beide Seiten. Einmal die des Spenders und die des Erhaltenden. Ich habe beide Seiten sehr gut verstehen können und die Geschichte zwischen Nela und Maximilian ist so herzerwärmend, dass eigentlich jeder kleine Gefühlsregungen bekommen sollte. Ein wundervoller Liebesroman mit einem ganz wichtigem Thema. Ganz toll geschrieben und mit einem wunderschönem Cover versehen. Absolute Leseempfehlung von mir. 

  8. Cover des Buches Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7) (ISBN: 9783869091822)
    Nele Neuhaus

    Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Petra_Mayer

    Spannung bis zum Ende mit unvorhersehbarer Wendung.

  9. Cover des Buches Mein Weg zu dir (ISBN: 9783453423961)
    Nicholas Sparks

    Mein Weg zu dir

     (721)
    Aktuelle Rezension von: Nardi_Da_Vinci

    Wie bei jedem Nicholas Sparks Roman, gibt es ein Paar, dessen Chemie einfach stimmt. Das führt dazu, dass man beide Charaktere mag. Aber ebenfalls typisch ist diese Wende, die das Buch emotional und besonders macht. 

    Ich glaube, dass jeder der Nicholas Sparks' Stil mag, auch von diesem Buch begeistert sein wird.  

  10. Cover des Buches Beim Leben meiner Schwester (ISBN: 9783492952507)
    Jodi Picoult

    Beim Leben meiner Schwester

     (1.871)
    Aktuelle Rezension von: martina400

    „Jede Sekunde glüht wieder ein Silberstreifen: runde Klammern, Ausrufungszeichen, Kommas - eine ganze Grammatik aus Licht, für Worte, die zu schwer auszusprechen sind.“ S. 236

    Inhalt:
    Kate leidet an Leukämie. Ihr Schwester Anna hat die perfekten Gene und konnte Kate schon oft helfen. Doch eines Tages weigert sich Anna, weiterhin zu spenden und verlangt Entscheidungsfreiheit in medizinischen Belangen. Dazu braucht sie einen Anwalt, der ein Verfahren anstrebt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Kate versagen bereits die Nieren.

    Cover:
    Das Cover spricht mich nicht so an, weil mir Bilder von „echten“ Menschen nicht gefallen. Aber es zeigt deutlich, dass es sich in diesem Buch um eine Person handeln wird.

    Meine persönliche Meinung:
    Von der ersten Seite an fesselte mich dieses Buch. Aus immer unterschiedlichen Perspektiven wird der Fall beleuchtet und erweitert mit Erlebnissen und Erinnerungen aus der Vergangenheit. Dadurch lernt man alle Beteiligten besser kennen, entwickelt Sympathien und kann ihre Sichtweisen und Verhalten besser verstehen. Für dieses Thema gibt es vermutlich keine ganz klare Entscheidung, was man machen oder nicht machen soll. Jodi Picoult greift ein ernstes Thema auf und regt zum Nachdenken an, dass man nicht so schnell urteilen kann. Mit wahnsinnig viel Gefühl wird die Geschichte der Familie Fitzgerald erzählt mit allen Höhen und Tiefen.

    Fazit:
    Ein sehr berührendes Buch, das alle Seiten einer Medaille beleuchtet und zeigt, dass eine Meinung niemals nur schwarz oder weiß sein kann.

  11. Cover des Buches ... über uns die Dächer von Rom (ISBN: 9783967140408)
    Jani Friese

    ... über uns die Dächer von Rom

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Louise_Sountoulidis

    Es war ganz sicher schicksalhafte Fügung, dass ich mich zufällig in eine Online-Lesung klickte und auf „… über uns die Dächer von Rom“ von Jani Friese aufmerksam wurde. Mittlerweile habe ich das Buch gelesen. Ach nein, so kann man das nicht nennen. Ich habe es genossen, denn  die Geschichte um Sofia und Adriano ist in vielerlei Hinsicht ein absolutes Lesevergnügen!

    Intro:

    Auf Jani Friese und ihr neuestes Buch „… über uns die Dächer von Rom“ bin ich durch eine Lesung der Bloggerkollegin Susi von „Susis und Francis Leseecke“ aufmerksam geworden. Ich kannte die Autorin bisher nicht und war auf eine locker leichte, sommerliche Lovestory eingestellt. Doch bereits mit den ersten vorgelesenen Seiten wurde ich eines Besseren belehrt und meines Herzens beraubt. Völlig ergriffen von dem Gehörten hatte ich keine andere Wahl als dieses Buch sofort, noch während der Lesung, auf meinen Reader zu laden. Am gleichen Abend bin ich in die Geschichte eingetaucht und nur wenige Tage später völlig aufgelöst wieder ins reale Leben zurückgekehrt. Für die Rezension hat es etwas Zeit gebraucht. Ich musste mich erst einmal sortieren, mein Herz beruhigen und die durcheinandergeratenen Gedankenfäden entwirren. Tief in mir verarbeite ich noch immer, aber ich denke, dass ich nun meine Gedanken gut sortiert zu Papier bringen kann.

    Zur Handlung:

    2 Jahre nach dem dramatischen Verlust ihres Freundes Noah will Sofia endlich nach vorn blicken. Sie erfüllt sich mit der langersehnten Reise nach Rom einen großen Lebenstraum und mietet sich in einer kleinen Pension im Stadtteil „Trastevere“ ein. Von hier aus kann sie nun endlich 5 wundervolle Wochen lang „Die ewige Stadt“ samt ihren geschichtsträchtigen Bau- und Kunstwerken erkunden.

    Während eines Stadtbummels begegnet sie auf sehr spezielle Weise dem italienischen Bildhauer Adriano. Er ist charmant und sie nimmt sein Angebot, als ihr privater Stadtführer zu fungieren, an. Gemeinsam besuchen sie die touristischen Sehenswürdigkeiten, aber auch romantische, abgelegene Orte. Doch scheint mit ihm irgendetwas nicht zu stimmen, immer wieder kommt es zu Situationen, in denen er Sofia durch sein äußerst seltsames Verhalten verunsichert. Was für ein Geheimnis mag er wohl so vehement vor ihr verbergen?

    Die Figuren:

    Die Protagonisten sind wundervoll ausgearbeitet. Sie verfügen über eine sehr gelungene charakterliche und emotionale Tiefe und reagieren authentisch.

    Die junge Lehrerin Sofia ist emotional schwer traumatisiert und hat die Umstände von Noahs Tod noch immer nicht verarbeitet, weshalb sie ihn bis heute nicht loslassen kann. Ihre Trauer, die Wut über die damalige Hilflosigkeit und ein „nicht verzeihen können“ beherrschen sie noch immer. Nur langsam gelingt es ihr, ins Leben zurückzukehren und nach vorn zu blicken.

    Adriano lebt in Rom und ist Bildhauer und Maler. Mit seinem unverwechselbaren italienischen Charme schleicht er sich in Sofias Gedanken und ihr Herz. Oberflächlich betrachtet mag er nur ein humorvoller, flirtender Casanova mit einem sonnigen Gemüt sein, doch steckt in ihm noch viel, viel mehr. Puh, ja, ich muss zugeben, er hat mich mit seinem ganzen Wesen tief berührt.

    Noah Decker und seine Mutter sind eigentlich Nebenfiguren und doch sind sie gefühlt immer gegenwärtig. Wie kleine Schatten oder Geister schweben sie durch die Geschichte und halten die Schicksalsfäden immer in den Händen.

    Sämtlichen Randfiguren wurde die, für ihre jeweilige Rolle, nötige Präsenz und Tiefe gegeben, sodass sie die Geschichte sehr schön abrunden.

    Der Schreibstil:

    Jani Friese hat einen ganz federleichten Schreibstil, der den Leser sofort abholt und durch die gesamte Geschichte trägt. Doch die Autorin schreibt nicht nur flüssig, sie beweist ihr Können in vielerlei Hinsicht.

    Bereits im Prolog gelingt es ihr, den Leser an seinen Gefühlen zu packen und einen wunden Punkt in seinem Inneren zu berühren. Im Verlauf verwebt die Autorin strahlend schöne, humorvolle und Herzklopfen verursachende Gefühle in der Geschichte und lässt sie somit zwischenzeitlich sonnig, leicht und unbeschwert wirken. Dabei verliert sie aber nie die eigentliche Thematik aus den Augen. Dies wird immer wieder mit kleinen, spannenden, Sequenzen beim Leser in Erinnerung gerufen und gipfelt schließlich in einem dramatischen, fesselnden und emotionsgeladenen Finale.

    Die einfühlsam und authentisch geschilderte Thematik hat mich extrem berührt, weil sie zugebenermaßen meine eigene Realität streift. Manche würden jetzt vielleicht sagen, ich wäre deshalb nicht ganz objektiv. Doch im Grunde ist es eher so, dass ich gerade deshalb vieles noch intensiver nachempfinden und die Authentizität bestätigen kann.

    Jani Friese hat in mir sämtliche Gefühle aus meinem Innersten hochgewirbelt. Ich habe mit ihren Figuren gelacht, wunderschöne Ausflugsmomente genossen, Herzklopfen gespürt und mit ihnen mit gefiebert. Doch an vielen Stellen musste ich auch ganz tief durchatmen. Geholfen hat es in diesen Fällen aber selten und so verschwammen schließlich die Buchstaben vor meinen Augen, weil sich die Tränen letztlich doch nicht aufhalten ließen. Selbst jetzt noch begleitet mich die Geschichte der beiden Liebenden in meinen Gedanken.

    Für ihre bewegende Geschichte hat Jani Friese ein beeindruckend bildhaftes Setting gezeichnet, dass beim Leser großes Fernweh weckt. Ihre Leidenschaft für Rom flutet regelrecht das  innere Auge des Lesers. Ich bin in meiner Phantasie durch Rom gewandelt, habe die einzigartigen Bauwerke bewundert, die Sonne auf meiner Haut gespürt und den Cappuccino auf der Zunge geschmeckt. Es war ein wahrer Genuss.

    Fazit:

    „… über uns die Dächer von Rom“ ist ein grandioses Buch! Eine hochemotionale, spannende und bildgewaltige Liebesgeschichte mit einem sensibel verpackten, bis heute leider als Tabu deklarierten, Thema und tief bewegenden Figuren. Sofia und Adriano nehmen den Leser an die Hand und führen ihn durch ein atemberaubendes Rom. Sie legen ihrem lesenden Begleiter ihr Herz zu Füßen und lassen ihn tief in ihre Seelen blicken. Ihre Schicksalsfäden beleuchten eine wichtige Thematik, die niemanden kalt lassen sollte.

    Für mich ist dieses Buch ein absolutes Lesehighlight!

    Meine zusätzliche Empfehlung:

    Ich möchte jedem Leser die Widmung ans Herz legen! Sie ist eindrucksvoll und sollte  unbedingt Beachtung finden!

  12. Cover des Buches Mein Herz wird dich finden (ISBN: B01BU5GZDY)
    Jessi Kirby

    Mein Herz wird dich finden

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Mias Freund Jacob kam bei einem Autounfall ums Leben. Er war Organspender. Mia macht sich irgendwann auf die Suche nach den Empfängern und schreibt ihnen Briefe. Noah hat Jacobs Herz bekommen, doch ausgerechnet von Noah bekommt Mia keine Antwort. Doch sie möchte ihn unbedingt kennenlernen. Mia fährt zu ihm, die beiden treffen und verlieben sich. Doch Noah hat keine Ahnung, wer Mia ist, und sie kann es ihm nun nicht mehr sagen...

    Meine Meinung zum Hörbuch:

    Die Geschichte von Mia und Noah hat mir sehr gut gefallen, allerdings muss ich sagen, dass sie mich nicht so berührt hat, wie ich anhand der Thematik gedacht hatte. Ich möchte nicht sagen, dass die Handlung oberflächlich bleibt, aber so tiefgründig wie erhofft, war sie leider für mich nicht.

    Aber das Hörbuch ist sehr gut vertont und ich habe der Sprecherin Annina Braunmiller-Jest sehr gerne zugehört. Sie hat eine angenehme und für diese Geschichte auch sehr passende Stimme!

    Insgesamt habe ich das Hörbuch sehr gerne gehört und hatte schöne Stunden mit dieser Geschichte.                               


  13. Cover des Buches Wo mein Herz schlägt (ISBN: 9783958183704)
    Rose Bloom

    Wo mein Herz schlägt

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Lesepinguin22

    Mich hat das Cover sofort angesprochen, allerdings harmoniert es nicht ganz mit der Handlung. Dafür verspricht der Klappentext eine dramatische Lovestory, die meiner Meinung nach sehr gelungen ist. Es wird in der Ich-Form abwechselnd aus der Sicht von Grant und Claire erzählt. Ich konnte mich gut in beide hineinversetzen und bin dank des flüssigen Schreibstils der Autorin durch die Seiten geflogen. Das Erzähltempo ist angenehm und nicht zu langatmig. Und auch das Setting passt perfekt zur Geschichte.

    Durch die bildhaften Szenen war ich mittendrin und habe die Zeit auf Lundy Island genossen. Bereits der Prolog startet rührend. Grants jüngerer Bruder William stirbt bei einem Unfall, nachdem sie seinen Geburtstag gefeiert haben. All der Schmerz ist deutlich spürbar. Ich war sofort emotional dabei. Jedoch habe ich mich gefragt, wo der Transporter mitten in der Nacht so überraschend herkam.

    Die 25-jährige Claire Rooney ist ein liebevoller, hilfsbereiter Mensch. Zu Grant Collins Glück gehört sie zu der hartnäckigen Sorte. Sie führt ein unbeschwertes Leben und braucht nach einer Viruserkrankung ein neues Herz. Nach langem Bangen ist es so weit – Claire erhält eine zweite Chance. Jedoch ist sie nach der Transplantation hin- und hergerissen. Sie besucht die Familie des Spenders, um sich bei ihnen zu bedanken. Womit sie nicht gerechnet hat: Ein verbitterter Bruder, der die einzige Pension auf der Insel besitzt. Claire schafft es nicht, Grant die Wahrheit über ihren Besuch zu sagen, und beschließt, länger zu bleiben.

    Sie wird von Scarlet und Maddy – die Frau und Tochter des Spenders – herzlich begrüßt und baut zu ihnen ein freundschaftliches Verhältnis auf. Allerdings kennt niemand Claires Geheimnis. Mit der Zeit schafft sie es, sich Grant anzunäheren. Aber er hat Angst davor, noch einen Menschen zu verlieren, und braucht lange, um ihr zu vertrauen. Zum Glück gelingt es Claire, seine Mauern zu durchbrechen und sich in sein Herz zu schleichen.

    Grants Verletzbarkeit ist deutlich spürbar und absolut verständlich. Er trauert und ist einsam. Zudem lebt er zurückgezogen und hat finanziellen Probleme mit seiner Pension. Sein Leben besteht nur noch aus tristen Tagen, bis Claire seinen Alltag auf den Kopf stellt. Ich mochte den grummeligen Pensionsbesitzer auf Anhieb und habe mit ihm mitgefühlt. Er ist gut aussehend, aber mit seiner düsteren Art und Wortkargheit ein harter Brocken für Claire. Was passiert, wenn er erfährt, dass das Herz seines Bruders in ihrer Brust schlägt?

    Die Autorin greift ein emotionales Thema auf und geht damit behutsam um. Sie zeigt die Trauer, den Schmerz und die Verbitterung sowie die Gedanken des Spendenempfängers. Damit hat sie mich sehr berührt.

    Fazit

    »Wo mein Herz schlägt« war für mich das erste Buch von Rose Bloom, aber es wird nicht das letzte bleiben. Die Geschichte war wunderschön, gespickt mit Gänsehautmomenten und ganz viel Liebe. Es gab unerwartete Wendungen und amüsante Stellen – perfekt für eine prickelnde Romanze. Ich kann den Roman für gemütliche Sommertage auf der Terrasse absolut empfehlen.


  14. Cover des Buches Alles, was wir geben mussten (ISBN: 9783896676962)
    Kazuo Ishiguro

    Alles, was wir geben mussten

     (589)
    Aktuelle Rezension von: Jen_loves_reading_books
    Meinung:
    Oh man, wurde dieses Buch damals gehyped und ich habe Jahre gebraucht, um es mir mal zuzulegen.
    Hätte ich das mal gelassen. Das Thema für sich gesehen, ist wirklich spannend. Die Umsetzung in diesem Buch empfand ich als ziemlich mau. Die Einführung dauert ein Weilchen und ich dachte: "Okay, er nimmt sich Zeit für den Charakter der Figuren und beschreibt ihr noch junges Leben." Leider wird das Buch auch kein bißchen interessanter, als die drei Hauptcharaktere dann endlich erwachsen wurden. Die Geschichte plätschert weiter so dahin und der große Twist lässt nicht nur auf sich warten, er taucht erst gar nicht auf. Die Protagonisten erleben ihre Kindheit, Jugend und das Erwachsenenalter und erleben halt die Dinge, die man in dem Alter so erlebt. Erste Freundschaften, erste Liebe und die damit verbundenen Enttäuschungen. Die Protagonistin hält an ihrer Freundschaft zu einer Figur fest, die keine wirkliche Freundin und zudem äußerst unsympathisch ist.
    Ich glaube, was mich ganz besonders an der Geschichte gestört hat, war die Passivität der Charaktere. Sie wissen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt mit ihnen geschieht und nehmen das einfach so hin. Als Erwachsene können sie sich frei bewegen und sie versuchen noch nicht einmal ihrem Schicksal zu entkommen. Nicht mal die Idee keimt in ihnen. So endet das Buch wie es begonnen hatte: langatmig, langweilig und mit einem großen Fragezeichen über meinem Kopf.

    Fazit:
    Schade, um das schöne Thema. Ein bißchen Spannung, in dem die Charaktere mal irgendwie aufbegehren, hätte der Geschichte gut getan. So kann ich nur sagen: Das war nix.

    Leseempfehlung: Nä!

    Von mir gibt’s:
    2 von 5 Sterne


  15. Cover des Buches GHOST WRITER (ISBN: 9783958353091)
    Andreas Gruber

    GHOST WRITER

     (26)
    Aktuelle Rezension von: DerMedienblogger
    Ein Buch, bestehend aus neunzehn Kurzgeschichten – „Ghost Writer“ ist eine breit gefächerte Ansammlung an als „unheimlich“ betitelten Gruselgeschichten des österreichischen Schriftstellers Andreas Gruber. Er bedient sich in dem Band vielfältigster Register der Genre Horror, Fantasy und Thriller, in denen er vorrangig schreibt, und liefert eine bunte Bandbreite an mysteriösen, unzusammenhängenden Handlungen in unterschiedlichen Zeitebenen. Welche Versprechen, die der Klappentext gibt, das Buch letztendlich einhalten kann, das erfährst du in der folgenden Rezension.

    Da sich kein roter Faden durch die Aneinanderreihung der einzelnen Erzählungen zieht, d.h. jede unabhängig voneinander gelesen werden kann und auch alleinstehend funktioniert, ist es hier recht schwer, klare bewertende Worte zu finden, die sich auf das gesamte Produkt beziehen. Doch eins ist auch nach Beenden dieser Lektüre erneut bewiesen: Andreas Gruber kann zweifelsohne schreiben. Er schafft es mittels weniger Worte, eine mitreißende Stimmung aufzubauen, die das Lesepublikum schnell mitzureißen weiß.

    Die dichte Atmosphäre entführt dich in vielfältige Szenarien, die der Autor geschickt innerhalb weniger Seiten zu etablieren weiß. Er entwirft eine Vielzahl an spannenden Figuren, die man gerne für den Lauf einer Kurzgeschichte begleitet. Klar, dass er dabei nicht die charakterliche Tiefe erreichen kann wie in einem kompletten Roman, die Motive der auftretenden Personen erscheinen aber größtenteils nachvollziehbar und verständlich.

    Durch die unterhaltsamen Vorwörter vor jeder neuen Episode wird die Leserschaft gelungen auf die neue Handlung eingestimmt und erhält zudem interessante Hintergrundinformationen über die Entstehungsgeschichte der jeweiligen Geschichte; welche Materialien ihm als Inspiration gedient haben, welche eventuell sogar wahren Fakten in dem erdachten Korsett stecken, wie er auf die Grundidee dahinter gekommen ist. Das vereinfacht das Lesen stark, da man so weiß, auf was man sich einlässt, wenn dies der Titel nicht preisgibt.

    Jedoch weiß nicht jede Kurzgeschichte so zu überzeugen wie die vorherige. Einige strotzen nur vor Kreativität, andere wirken geradezu unmotiviert verfasst und kopiert von ähnlichen Werken: sei es aus der fehlenden Individualität, an nicht genutztem Potential, an fehlender Spannung. Umfassend gesagt, ist das Verhalten der Spannungsniveaukurve unausgeglichen und gekennzeichnet durch sein unregelmäßiges Steigungsverhalten. Es ist wirklich schwierig, über ein ganzes Buch zu berichten, das eigentlich aus eigenständigen Geschichten besteht.

    Letztendlich lässt sich sagen, dass ich „Ghost Writer“ für diejenigen, die sich von der äußerlichen Gestaltung und dem, was der Klappentext verspricht, angesprochen fühlen, definitiv weiterempfehlen kann. Die Lektüre bietet abwechslungsreiche und kurzweilige Unterhaltung, die sich durch die praktische Formulierung in Kurzgeschichtenformat auch für Zwischendurch eignet. Mein Interesse gegenüber den anderen Geschichtenbänden des Autors ist auf jeden Fall geweckt!

    „Ghost Writer“ verspricht authentische und kurzweilige Unterhaltung im Kurzgeschichtenformat.

    Ich vergebe gerne (noch) sehr gute vier von fünf mögliche Sterne, mit Tendenz nach unten. Zudem bedanke ich mich herzlich beim Luzifer-Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 
  16. Cover des Buches Vollendet – Die Flucht (ISBN: 9783733507114)
    Neal Shusterman

    Vollendet – Die Flucht

     (718)
    Aktuelle Rezension von: Suska

    Connor ist 16 Jahre alt, als seine Eltern sich entscheiden, ihn „umwandeln“ zu lassen. Eine gängige und für den betroffenen grausame Praxis, in der alle Teile des Umgewandelten – Organe, Körperteile, Haut, Haare, Gewebe, einfach alles – anderen Menschen gespendet werden. Sofort und nicht erst nach dem Tod des Umgewandelten. Eine rückwärtige Abtreibung, die als Kompromiss aus einem brutalen Krieg hervorgegangen ist. Connor muss sich entscheiden? Flucht oder Umwandlung? Auf seinem Weg trifft er weitere betroffene, u.a. Risa, ein Waisenkind, das ebenfalls umgewandelt werden soll. 

    Das Thema ist schon sehr harter Tobak und absolut nichts für schwache Nerven. Da muss man auch erst mal drauf kommen. Und genau diese Grausamkeit macht auch die Faszination aus. Ist ja nur ein Buch. Oder? In allen Dystopien steckt ja ein Quäntchen Realität und hier geht es um die gesellschaftlich durchaus brisanten Themen Abtreibung und Organspende. 

    Für mich ist diese Dystopie gelungen. Die Handlung ist spannend, flüssig, man bekommt unterschiedliche Perspektiven der verschiedenen Protagonisten, das Ende ist schlüssig und trotzdem freut man sich auf die Folgebände, denn es gibt insgesamt 4 Teile. Spannender Auftakt, in dem die Betroffenen aus dem bestehenden System fliehen. Wie lange sie brauchen, um es zu stürzen, wird sich zeigen, ich vermute, so bis Band 4. Bin gespannt, was dazwischen passiert.

  17. Cover des Buches Frozen Time (ISBN: 9783760789613)
    Katrin Lankers

    Frozen Time

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Interessantes Buch über das Thema Organspende und den immer währenden Traum des unsterblichen Lebens.

    Das Buch hätte auch als Trilogie funktionieren können, zB hätte mehr über die Welt erzählt werden können.
    Doch wurde in diesem einen Buch gut erzählt.
    Es geht um Tessa, die aufwacht und sich an nichts erinnern kann. Mit dieser Amnesie muss sie sich auseinander setzen.

    ---
    Obwohl die Autorin in ihrer Dankesrede über Organspende schreibt und auch zu einer Website führt, werde ich nicht zur Organspenderin. Ich will in Ruhe sterben, ohne das man mir meine Organe entnimmt, während ich sterbe.
  18. Cover des Buches Vergiss nicht, dass du tot bist (ISBN: 9783401027777)
    Angela Mohr

    Vergiss nicht, dass du tot bist

     (44)
    Aktuelle Rezension von: anna_schwpps

    Sabina ist er siebzehn, doch sie muss sich bereits mit dem Tod auseinander setzen, denn sie ist todkrank. Kurz vor ihrem Geburtstag bekommt sie dank eines Spender-Herzens ein neues Leben geschenkt. Jetzt will sie wieder leben, eine normale Teenagerin sein. Aber seit der Transplation ist etwas anders und Sabina spürt, dass sie jemand verfolgt. Dass sie weiter ums Überleben kämpfen muss. 

    Sabinas Geschichte ist viel mehr als ein Thriller. Oder vielleicht auch weniger Thriller? Denn in Vergiss nicht, dass du tot bist geht es auch um ganz alltägliche Teenie-Probleme: Der erste Kuss, das erste Mal, sich Verlieben, tanzen, feiern, jung sein. Dabei ist der Thriller-Aspekt manchmal fast ein wenig in den Hintergrund gerückt. Für mich hätte auch gar keine Thriller-Elemente gebraucht, ein Teenie-Drama über ein wichtiges Thema hätte mir gereicht. Aber da es eben ein Thriller ist, haben mir diese Gänsehaut-Momente zu oft gefehlt.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und auch die Handlung selbst mag ich. Ich mag Sabina, die intelligent ist und ihre Leben neu entdeckt. Ich mag auch ihre beste Freundin Yuki, auch wenn sie manchmal etwas zu viel ist. Ich mag, wie mit dem Thema Transplantation umgegangen wird, weil es so wichtig ist. Allerdings empfinde ich das Buch als recht vorhersehbar und es hat mich nichts wirklich überrascht. Natürliche ist es auch schön, wenn die eigenen Theorien stimmen. Aber manchmal werden so auffällig falsche Fährten gelegt, dass mir zumindest schnell klar war, um wen es hier geht. 

    Außerdem gibt es einige Szenen, die irgendwie…seltsam sind. Vielleicht kennt ihr das? Szenen, bei denen man sich denkt „Hä warum? Das passt doch gar nicht?“. Oder auch „Wer macht denn sowas?“. Diese Reaktionen hatte ich dann doch so manches Mal

    Fazit

    Ein kurzer und knackiger Jugendthriller, den man gut in wenigen Tagen lesen kann. Trotz des ernsten Themas aber eher etwas für die Kategorie „Zum zwischendurch verschlingen“. Mir ist es zu klischeehaft und voraussehbar, aber es hat mich gut unterhalten.

  19. Cover des Buches Die Lebenden und die Toten (ISBN: 9783548063041)
    Nele Neuhaus

    Die Lebenden und die Toten

     (588)
    Aktuelle Rezension von: blue-jen

    Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff will gerade in die Flitterwochen fahren, als sie ein Anruf erreicht: In der Nähe von Eschborn wurde eine ältere Dame aus dem Hinterhalt erschossen. Kurz darauf ereignet sich ein ähnlicher Mord: Eine Frau wird durch das Küchenfenster ihres Hauses tödlich getroffen. Beide Opfer hatten keine Feinde. Warum mussten ausgerechnet sie sterben? Der Druck auf die Ermittler wächst schnell. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein fahnden nach einem Täter, der scheinbar wahllos mordet – und kommen einer menschlichen Tragödie auf die Spur.

    Endlich stand mal wieder ein weiterer Teil der Kirchhoff/ Bodenstein Reihe für mich an. Die bisherigen Teile hatten mir alle sehr gut gefallen, daher freute ich mich ich besonders.

    Auch wenn es eine Weile her ist, dass ich die anderen Teile gelesen habe kam ich wieder sehr gut rein, auch die Personen und ihre Eigenschaften wurden schnell wieder Präsent. Das Team wird diesmal durch externe unterstützt was so manchmal die Mitarbeit erschwert, also wie im echten Leben auch oftmals. Das Buch war von Anfang an sehr spannend und blieb es auch bis zum Schluss. Das Ende an sich gefiel mir nicht so, schade das sich der Täter so aus der Bahn genommen hat.
    allerdings fand ich das behandelte Thema wahnsinnig interessant und es hat mich auch manchmal ziemlich schockiert und zum Nachdenken gebracht.


  20. Cover des Buches Das tote Herz (ISBN: 9783442484508)
    Rainer Würth

    Das tote Herz

     (22)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Nach einer Herzmuskelentzündung erhält Nicolas Kober ein Spenderherz. Was er nicht ahnt ist, dass das Herz einem seit drei Jahren gesuchten Serienmörder gehörte, der auf der Flucht vor der Polizei bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Im Kofferraum hatte er sein neuntes Opfer, Solveig Jacobsen versteckt, die überlebte. 

    Während die Kriminalpolizei trotz des Tods des Mörders weiterhin dabei ist, die Mordserie aufzuklären, quält sich Nicolas mit schrecklichen Tagträumen, kann kaum mehr schlafen und empfindet keine Leidenschaft mehr für seinen Beruf oder seine Frau und Tochter. 

    Er trennt sich von seiner Familie und lernt eine junge Frau kennen, die er nicht sexuell begehrt, aber zu der sich stark hingezogen fühlt, da sie ihn an jemanden erinnert. Es ist Solveig Jacobsen...

    Der Roman besteht aus vielen kurzen Kapiteln und ist aus drei Perspektiven geschrieben, die sich stetig abwechseln, was der Geschichte Dynamik verleiht. Aus der Ich-Perspektive kann man die Veränderungen von Nicolas Kober nachempfinden, während die Perspektiven des Polizeipsychologen Peter Stein und des Opfers Solveig Jacobsen aus der dritten Person beschrieben sind. 

    Die Idee des Thrillers ist interessant und verspricht mehr als nur ein Unbehagen gegenüber einer anonymen Organspende, ist jedoch zu übertrieben dargestellt, dass die Geschichte am Ende nicht mehr realistisch wirkt und der Nervenkitzel, der am Anfang durchaus vorhanden ist, durch den absurden Verlauf verfliegt. Dass ein Spendenempfänger eines Herzens Geschmäcker und Gewohnheiten des Spenders übernimmt, mag noch nachvollziehbar sein. Dass er damit aber die Seele übernimmt, ihn Erinnerungen überkommen und die beiden Menschen zu einer Person verschmelzen, war mir einfach zu abwegig. Zudem fragte ich mich, wie jemand Organspender sein kann, dessen Identität nicht geklärt ist. Auch die Rolle von Peter Stein als Polizeipsychologe und Psychotherapeut sowie leitender Ermittler in der Mordserie in Personalunion empfand ich wenig realistisch. 

    "Das tote Herz" ist mehr ein Schauermärchen denn ein schockierender Psychothriller.

  21. Cover des Buches Vielleicht morgen (ISBN: 9783869522821)
    Guillaume Musso

    Vielleicht morgen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Claudias-Buecherregal
    Matthew Shapiro, Philosophie-Professor in Boston, und Emma Lovenstein, Sommelière in New York, hätten sich eigentlich nicht kennengelernt, denn bisher haben sich ihre Wege noch nie gekreuzt. Das ändert sich jedoch, als Matthew Emmas ehemaligen Laptop kauft, mir ihr Kontakt aufnimmt und sie ihm entgegnet, dass sie ihren Computer nie verkauft habe. Daraufhin kommunizieren die beiden intensiv miteinander, bis sie eine erstaunliche Entdeckungen machen: Die beiden trennt ein Jahr.

    Wer nun denkt, dass es sich bei diesem Roman um eine (unmögliche) Liebesgeschichte handelt, der ist einmal mehr auf Guillaume Musso hereingefallen. Denn wie auch schon bei Nacht im Central Park (mein erster Musso) bietet auch dieser Roman so viel mehr. Ein ganz eigener, sehr komplexer Handlungsstrang entwickelt sich und bietet dem Hörer Liebe, Wahn, Betrug und sogar Mord. Geschehnisse, die ich nicht annähernd erwartet habe, die mich aber sehr gut unterhalten haben und sich doch irgendwie ganz natürlich zu entwickeln scheinen.

    Bei den Charakteren bedient sich Musso manchmal eines klischeehaften Stereotypen, wie z.B. beim Computerfreak, und teilweise hilft auch der Zufall etwas sehr mit. Trotzdem bietet der Autor eine spannende Handlung mit unerwarteten Wendungen. Etwas schade ist, dass für einen Großteil der „Zeitunterschied“ im Hintergrund verschwindet und der neue Handlungsstrang übernimmt. Manchmal habe ich das ursprüngliche Thema des Romans, dass mich anfangs stark in den Bann gezogen hat, vermisst. Die letzten Kapitel des Romans runden die Geschichte perfekt ab, so dass man nach dem letzten Wort mit sich und dem Roman sehr zufrieden ist.

    Gelesen wird dieses Hörbuch von Heikko Deutschman, einem österreichischen Schauspieler, der auch bereits Mussos Roman "Sieben Jahre später" gelesen hat. Seine Stimmt empfand ich als sehr angenehm und ich hätte ihr gerne noch länger gelauscht.

    Fazit: Musso hat mich erneut überrascht. Die Grundidee des Romans hat mich schon sehr gereizt, aber was er aufgrund von unerwarteten Wendungen daraus gemacht hat, ist wirklich genial. Wer eine schnulzige Liebesgeschichte erwartet, der wird enttäuscht werden. Wer jedoch einen unterhaltsamen Roman mit gelungenen Überraschungen und neuen Handlungssträngen sucht, der sollte hier zugreifen!


    Audio: 6 CDs - ca. 437 min
    Verlag: OSTERWOLDaudio; Auflage: 1 (9. November 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3869522828
    ISBN-13: 978-3869522821
  22. Cover des Buches Der Belarus-Deal (ISBN: 9781503900288)
    Peter Hereld

    Der Belarus-Deal

     (25)
    Aktuelle Rezension von: lucatrkis

    Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, da ich mich nie langweilte. Tom war mir sympathisch. Als er von Minsk nach Hause kam, dachte ich, dass es jetzt nur noch langweilig werden würde, aber das war es ganz und gar nicht. Das Ende war auch sehr spannend. Bei manchen Stellen war es aber auch sehr brutal, deshalb sollten es Leute mit zarterem Gemüt eher nicht lesen. Trotzdem empfehlenswert.

  23. Cover des Buches Die Lebenden reparieren (ISBN: 9783518466889)
    Maylis de Kerangal

    Die Lebenden reparieren

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Devona

    Der Buchtitel verweist auf ein Zitat aus einem Stück von Anton Tschechow: “Die Toten begraben und die Lebenden reparieren”. Maylis de Kerangal hat ein Buch geschrieben über 24 Stunden im Dasein von Organen: lebenswichtigen Organen zwischen Leben und Leben, flankiert vom Tod. Sie protokolliert mit teilweise schonungsloser Offenheit den Prozess der Organspende vom Hirntod des 19-jährigen Simon bis hin zum ersten Schlag des Herzens im Körper der 56-jährigen Claire, der ohne Simons Herz kaum mehr Zeit zum Leben bleibt, da ihr eigenes Herz durch eine Herzmuskelentzündung schwerst geschädigt ist.

    Die Autorin bedient sich einer kraftvollen, ruhigen, sehr poetischen Sprache und beginnt ihr Protokoll damit, wie sich drei junge Männer im Morgengrauen leise aus dem Haus schleichen, um Niemanden zu wecken und ihrem Hobby nachzugehen: der Wetterbericht hat die für Surfer perfekte Welle angekündigt. Man begleitet sie auf diesem Trip bis hin zu dem Moment, als einer von Ihnen, ermüdet durch die sportliche Anstrengung, auf der Rückfahrt die Kontrolle über das Auto verliert. Simon ist als Einziger nicht angeschnallt. Im Krankenhaus kann vom diensthabenden Arzt nur noch der Hirntod festgestellt werden.

    Es beginnt der “Transplantationsprozess”, viel Zeit bleibt nicht. Zunächst muss der Arzt Révol mit den Eltern Marianne und Sean sprechen, muss den im ersten, unfassbaren Schmerz versinkenden Menschen klar machen, dass ihr Sohn ein lebender Toter ist, eine “Blackbox”, angefüllt mit Organen, die das Leben anderer Menschen retten können. Mehrerer Menschen.

    Jede einzelne Zeile liest sich wahnsinnig intensiv, weil Maylis de Kerangal keinen Hauptprotagonisten definiert. Alle an diesem Prozess der Organverpflanzung Beteiligten sind nur ein kleiner, aber unabdingbarer Teil des großen Ganzen, ein Rädchen im Getriebe, aber jeder von ihnen wird dem Leser mit Teilen seines menschlichen Hintergrundes, Teil seiner Biografie im Jetzt und seiner Rolle im Prozess nahe gebracht: sei es die Krankenschwester der Intensivstation Cordélia Owl , die  wegen einer durchgefeierten Nacht und neu aufflammender Liebe zum Exlover übermüdet und emotional etwas neben sich ist und trotzdem ihren Job mit Hingabe und korrekt erledigt. Sie spricht mit dem komatösen Simon, während sie ihn versorgt. Oder der Intensiv-Krankenpfleger Thomas Rémige, der als Leiter der Koordinierungsstelle für Organentnahme vom Arzt informiert werden muss -der Prozess hat strenge Regeln, die einzuhalten sind- und von ihm übernimmt. Der Arzt, der den Hirntod feststellt, ist am Prozess nicht mehr beteiligt, mit Mitteilung an die Eltern ist sein Job erledigt.

    Thomas Rémige muss Überzeugungsarbeit leisten, die Eltern sollen, nein: müssen entscheiden. Schnell. Sofort. Im Hintergrund wurde die Datenbank bereits gefüttert: drei potentielle und vor Allem passende Empfänger für Leber, Nieren und Herz wurden gefunden. Sollten die Eltern eine Organentnahme verweigern, muss abgeblasen werden.

    Zitat: Doch so sehr die drei Individuen auch denselben Raum und dieselbe Zeit teilen, nichts auf diesem Planeten ist in dem Augenblick weiter voneinander entfernt als diese Eltern in ihrem Schmerz und der junge Mann, der sich ihnen gegenübersetzt hat mit dem Ziel – ja, mit dem Ziel- ihre Zustimmung zur Entnahme der Organe ihres Kindes zu bekommen. Da sind ein Mann und eine Frau , erfasst von einer Schockwelle, aus der Bahn geworfen, in einen Zustand versetzt, in dem die Zeit aufgehoben ist – Simons Tod hat die Kontinuität unterbrochen, aber sie geht weiter, wie eine Ente auf dem Bauernhof, die ohne Kopf weiter läuft, ein Irrsinn- einen Zustand, indem sich die Zeit in Schmerz auflöst, ein Mann und eine Frau, die die ganze Tragödie der Welt in sich vereinen, und da ist dieser junge Mann im weißen Kittel, engagiert und vorsichtig bereit, das Gespräch zu führen und dabei nichts zu überstürzen, der aber im Hinterkopf den Countdown gestartet hat, weil ihm bewusst ist, dass ein hirntoter Körper verfällt und es schnell geschehen muss – in diesem Dilemma steckt er.

    Die Autorin reiht Szene an Szene, schnappschussartig, von einer Person zur nächsten, minutiös dem Prozess folgend, nachdem Marianne und Sean ihre Zustimmung gegeben haben und nur die Entnahme von Simons Augen verweigern. Der Leser folgt diesen Szenen, gleichermaßen befremdet durch drei im offenen Körper von Simon um jeden Zentimeter Gewebe für das eigene Transplantat mit- und gegeneinander kämpfende Ärzte, wie auch irgendwie seltsam beruhigt durch die Tatsache, dass die da während ihres Tuns jovial über ihre Tätigkeit miteinander scherzen können: das Leben geht einfach weiter. Und irgendwo da draußen wartet Claire auf ein neues Herz. Schwankend zwischen Hoffen und Bangen, grübelnd über richtig und falsch und einen Toten, der ihr Leben rettet und von dem sie keine Details erfahren wird, sie wird sich bei Niemandem für das Geschenk ihres Lebens bedanken können.

    Thomas Rémige hat das den Eltern gegebene Versprechen gehalten und dem Öffnen der Adern des hirntoten Simon erst statt gegeben, als er ihm ein paar letzte Worte seiner Mutter ins Ohr geflüstert hatte. Und nachdem die Kunst der Ärzte Simons nunmehr leere, ausgestopfte Hülle in einen den Eltern zumutbaren optischen Zustand versetzt hat, bleibt Thomas mit dem Toten allein zurück.

    Zitat: Thomas ist jetzt allein. Er lässt seine Blicke einmal re Verwüstung, ein Chaos von Geräten und Kabeln, desorientierten Monitoren, benutzten Instrumenten, Berundum schweifen und was er sieht, erschreckt ihn: eingen von schmutziger Wäsche, der OP-Tisch verschmiert und der Boden blutbespritzt. Wer hier hereinschaute, würde im kalten Licht blinzeln und glauben, einen Kriegsschauplatz, einen Ort der Gewalt vor sich zu haben – Thomas schaudert und macht sich an die Arbeit.

    Maylis de Kerangal hat nicht nur einen emotional intensiven und nicht immer leicht zu ertragenden -letztendlich aber versöhnlichen- Roman über Leben, Sterben, Hoffnung, Verzweiflung geschrieben, sondern auch -zumindest ging mir das so- den reinen Transplantationsprozess im Detail begreifbar gemacht. Was geschieht wann, wo, wie, warum. Der Ein oder Andere mag danach auch über einen Organspendenausweis nachdenken oder zumindest darüber, mit Angehörigen zu besprechen, was im Falle des Falles mit seinen Organen passieren soll. Ich stelle mir das wie bei Sean und Marianne sehr schwer vor: es gab keinen Anhaltspunkt wie Simon entschieden hätte und genau das sollten sie tun. Nicht für sich entscheiden, sondern für ihren Sohn.

    Fazit: keine leichte Lektüre, aber absolut empfehlenswert für Alle, die sich intensiv mit diesem Thema auseinander setzen möchten und gleichermaßen poetische und brutal schonungslose Sprache und einen ungewöhnlichen Erzählstil vertragen können. “Die Lebenden reparieren” geht definitiv richtig tief unter die Haut.

  24. Cover des Buches The Best of Me - Mein Weg zu dir (ISBN: 9783837126976)
    Nicholas Sparks

    The Best of Me - Mein Weg zu dir

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_Clouds

    Nur knapp überlebt Dawson Cole eine Explosion auf einer Bohrinsel im Golf von Mexiko. Kurz darauf kehrt er nach fast zwanzig Jahren wieder nach Oriental in North Carolina zurück und erfüllt damit den letzten Willen seines väterlichen Freundes Tuck. In dessen Werkstatt hatte er sich als Jugendlicher vor seinem brutalen Vater und den nicht minder gewalttätigen Cousins geflüchtet und sich dort mit Tucks Erlaubnis häuslich eingerichtet. Als Angehöriger der Cole-Sippe wurde er in seiner Heimatstadt als weißer Abschaum betrachtet, der gemieden werden sollte. Doch Amanda Collier, Mädchen aus angesehenem Hause, gab nichts darauf und wurde seine Freundin. Dann aber entzweite sie das Schicksal. Amanda studierte und heiratete einen anderen, mit dem sie fortging und eine Familie gründete. Inzwischen ist ihre Ehe aber zerrüttet. Dawson verbüßte eine Gefängnisstrafe, zog ebenfalls weg und wurde zum Einsiedler. Jetzt begegnen sie sich in Tucks Haus wieder. Die Liebe, die sie einst verband, ist nie ganz verloschen, aber das Leben hat bei beiden Spuren hinterlassen.

    Nicholas Sparks und Alexander Wussow sind ein unschlagbares Dreamteam. Wann immer ein Roman des Bestsellerautors erscheint, liest der Schauspieler das dazugehörige Hörbuch ein. Mit seiner dunklen Stimme, in der stets ein Hauch Melancholie mitzuschwingen scheint, ist er die Idealbesetzung für die berührenden Geschichten. Auch „Mein Weg zu dir“ trifft wieder tief in die Seele. Automatisch wird mit den zwei Hauptfiguren mitgelitten wegen all der schweren Zeiten, die sie durchmachen mussten und die sie geprägt haben. Weder Dawson noch Amanda glauben als Erwachsene ein Recht darauf zu haben, glücklich zu sein, denn die Vergangenheit, die teils mit Schuldgefühlen beladen ist, lässt sie nicht los. Ihre Begegnung nach so vielen Jahren ist vordergründig reserviert, strahlt aber gleichzeitig eine ungeheure Wärme aus, die beide dringend gebraucht haben. Das Wiedersehen setzt aber nicht nur einen Prozess der Heilung in Gang, sondern auch eine Kette von Ereignissen mit unabsehbaren Folgen. Romantik und Tragik stehen dabei Seite an Seite, und das ergreifende Ende hallt noch lange nach den letzten Sätzen nach. (TD)

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