Bücher mit dem Tag "organhandel"
122 Bücher
- Bernhard Kreutner
Der Preis des Lebens
(53)Aktuelle Rezension von: 0Soraya0Zum Inhalt (Klappentext):
Dieser Krimi geht an die Nieren!
…oder an Herz, Lunge oder ein anderes Organ, das ein finanzkräftiger Patient gerade benötigt. Dr. André Keller und Dr. Eva Vekete sind spezialisiert auf Organtransplantationen – besser gesagt: Organraub.
Der österreichische Autor Bernhard Kreutner taucht tief in die Welt des organisierten Verbrechens ein: Überwachung und Datenklau, Auftragsmord und illegaler Organhandel, alles unter der schützenden Hand einer korrupten Politik.
Für ihre Kunden, die allesamt vermögend und über jeden moralischen Zweifel erhaben sind, besorgen die beiden Ärzte mit ihrem Team aus ehemaligen Söldnern jedes gewünschte Organ. Alles verläuft reibungslos, bis am Wiener Zentralfriedhof ein Fauxpas passiert und zwei strafversetzte Polizisten einer Wiener Sondereinheit zu ermitteln beginnen.Meine Meinung:
Durch Titel und Cover kann man schon so seine Rückschlüsse ziehen, was einen erwartet. Der Klappentext bestätigt das Ganze und schürt Vorfreude.
Dank dem tollen Schreibstil bin ich schnell in der Geschichte angekommen und konnte mich schnell mit den Charakteren bekannt machen. Etwas schade fand ich, dass man recht schnell über vieles Bescheid wusste, da man die Geschichte durch beide Seiten erlebt. Dadurch fehlen ein bisschen die Überraschungen, was die Spannung meiner Meinung nach nochmal etwas nach oben getrieben hätte. Das ist aber der einzige Kritikpunkt. Denn ansonsten war die Spannung vorhanden und man hatte wirklich Spaß beim Lesen.
Das Thema an sich finde ich persönlich recht interessant, denn es ist aus dem wahren Leben gegriffen. Die Umsetzung war dabei auch sehr gelungen, so dass man am Ende wirklich nachdenklich zurück bleibt.Fazit:
Realitätsnahes Thema, was im Großen und Ganzen spannend umgesetzt wurde. - Henning Mankell
Der Mann, der lächelte
(564)Aktuelle Rezension von: RadermacherDie Story ist interessant, das Buch liest sich gut und einige Formulierungen sind hervorragend. Wie man es von einem Autor dieser Kategorie erwartet. Doch mehr als einmal habe ich mich gefragt, warum die Ermittler so handeln und weshalb sie von Mankell als Deppen dargestellt werden. Und Wallanders Verhalten am Schluss ist mehr als hanebüchen. Offen gesagt kam ich mir als Leser verarscht vor. Und deshalb wurden es dann nur drei Sterne.
- V. S. Gerling
Die Farm
(29)Aktuelle Rezension von: Giorgio_BrunelloEs geht beinahe "harmlos" an ... dann nimmt die Geschichte mächtig Fahrt auf. Auch wenn hier nichts verraten werden soll: es geht um das seit vielen Jahren aktuelle Thema von Spenderorganen ...
Faszinierend ist das Ermittlerpärchen: bei den beiden geht der kriminalisitsche Job und das Privatleben herrlich ineinander und durcheinander. Keine Überraschung, dass die Ideen manchmal mit dem Autor durchgehen - Drehungen und Wendungen wie in einem rasanten Riesenslalom verführen zum immer weiterlesen.
Schön, dass Nicolas und Helen bei bookspot über mehrere Bücher hinweg eine Heimat gefunden haben.
- Pascal Engman
Feuerland
(38)Aktuelle Rezension von: pallasDer auf Tatsachen beruhende Thriller "Feuerland" von Pascal Engman
berichtet von unfassbar grausamen Verbrechen an Kindern im Rahmen des
kriminellen Organhandels.
Komissarin Vanessa Frank wurde bei einer Verkehrskontrolle betrunken am
Steuer erwischt und daraufhin eine Zeit lang vom Dienst suspendiert. Um
die Zeit sinnvoll zu verbringen, hilft sie in einem Flüchtlingsheim mit,
wo sie die junge Natasha kennenlernt und betreut. Als einige Mädchen eines
Tages entführt werden, ermittelt Vanessa verdeckt um sie zu finden.
Nahezu zeitgleich werden auch zwei reiche Geschäftsmänner entführt. Die
Täter stellen eine hohe Lösegeldforderung für deren Freilassung.
In Chile existiert eine Klinik, genannt Colonia Rhein. Entführte Kinder
werden in diese Klinik verschleppt, um ihnen Organe zu entnehmen. Diese
werden dann reichen "Kunden" transplantiert. Der Chef dieser Klinik ist
der widerliche Don Carlos, der im Roman als allmächtiger Gewaltherrscher
sein Unwesen treibt.
Nicolas ist ein ehemaliger Elitesoldat, der zu Verbrechen der leichten Art greift um endlich genug Geld für sich und seine Schwester zu haben begegnet zufällig der verdeckt ermittelnden Vanessa und schließt sich ihr letztendlich an, um dem abscheulichen, kriminellen Organhandel in der Klinik "Colonia Rhein" ein Ende zu setzen. Tatsächlich haben sie nur gemeinsam eine Chance,
denn die menschenverachtenden, kriminellen Aktivitäten dieser Klinik
werden bis in die höheren Regierungskreise Chiles hinein gedeckt. Es
gibt einen permanenten Nachschub an Kindern, die spurlos verschwinden.
Der Autor macht die Leser und Hörer auf ein brisantes Thema des heutigen
Zeitgeschehens aufmerksam. Auch wenn die Story zu Beginn eher schleppend
ihren Anfang findet, nimmt der Thriller jedoch gehörig an Fahrt auf.
Einen ganz besonderen Hörgenuß bietet die Audiofassung des Romans durch
die Stimme Frank Stierens. Er liest die Story mit dynamischer
Lebendigkeit und unterstreicht, während der Thriller Fahrt aufnimmt, die
Geschichte mit brillant dargebotener Rasanz. Es macht einfach nur Freude
dem Roman in seiner Hörbuchfassung zu lauschen.
Ich freue mich schon sehr auf die kommenden Thriller mit der kompetenten
Komissarin Vanessa Frank.
Einen herzlichen Dank an den Audiobuch Verlag für das spannende Hörbuch. - Kazuo Ishiguro
Alles, was wir geben mussten
(589)Aktuelle Rezension von: Jen_loves_reading_booksMeinung:Oh man, wurde dieses Buch damals gehyped und ich habe Jahre gebraucht, um es mir mal zuzulegen.Hätte ich das mal gelassen. Das Thema für sich gesehen, ist wirklich spannend. Die Umsetzung in diesem Buch empfand ich als ziemlich mau. Die Einführung dauert ein Weilchen und ich dachte: "Okay, er nimmt sich Zeit für den Charakter der Figuren und beschreibt ihr noch junges Leben." Leider wird das Buch auch kein bißchen interessanter, als die drei Hauptcharaktere dann endlich erwachsen wurden. Die Geschichte plätschert weiter so dahin und der große Twist lässt nicht nur auf sich warten, er taucht erst gar nicht auf. Die Protagonisten erleben ihre Kindheit, Jugend und das Erwachsenenalter und erleben halt die Dinge, die man in dem Alter so erlebt. Erste Freundschaften, erste Liebe und die damit verbundenen Enttäuschungen. Die Protagonistin hält an ihrer Freundschaft zu einer Figur fest, die keine wirkliche Freundin und zudem äußerst unsympathisch ist.Ich glaube, was mich ganz besonders an der Geschichte gestört hat, war die Passivität der Charaktere. Sie wissen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt mit ihnen geschieht und nehmen das einfach so hin. Als Erwachsene können sie sich frei bewegen und sie versuchen noch nicht einmal ihrem Schicksal zu entkommen. Nicht mal die Idee keimt in ihnen. So endet das Buch wie es begonnen hatte: langatmig, langweilig und mit einem großen Fragezeichen über meinem Kopf.
Fazit:Schade, um das schöne Thema. Ein bißchen Spannung, in dem die Charaktere mal irgendwie aufbegehren, hätte der Geschichte gut getan. So kann ich nur sagen: Das war nix.
Leseempfehlung: Nä!
Von mir gibt’s:2 von 5 Sterne - Arno Strobel
Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
(598)Aktuelle Rezension von: LobitixDas Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Die Storyline, die Charaktere und auch die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Gerade der Plot am Ende hat mich komplett überrascht da ich null damit gerechnet habe jedoch fand ich das damit ein sehr wichtiges Thema behandelt wurde. Die zwischengeschobenen Seiten haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ebenfalls trifft das Buch das Genre perfekt und der Schreibstil ist ebenfalls sehr gut.
Ich würde das Buch jedem weiterempfehlen der gerne in dem Genre liest.
LG Lobitix
- Deon Meyer
Dreizehn Stunden
(130)Aktuelle Rezension von: Mary2Teil 2 der Reihe „Bennie Griessel“
Dreizehn Stunden Zeit hat Inspector Bennie Griessel, um zwei Mordfälle in Kapstadt aufzuklären und um sein Leben wieder in geordnete Bahnen zurück zu bringen.
Eine junge amerikanische Touristin wird ermordet aufgefunden, ihre Reisebegleiterin ist auf der Flucht, da auch sie in Lebensgefahr schwebt. Der Polizei kann sie sich nicht anvertrauen.
Ein Musikmanager wird erschossen, womöglich von seiner eigenen Ehefrau, einer ehemals bekannten Sängerin. Aber hier stimmt etwas nicht…
Genügend Stoff also, um einen über 400 Seiten starken Thriller zu füllen.
Die Schauplätze wechseln fortwährend, da der Autor die Kapitel in Zeitabschnitte eingeteilt hat und die gleichzeitig stattfindenden Ereignisse parallel entwickelt. Mehrere Ermittler-Teams sind im Einsatz, Griessel soll seinen jungen Kollegen unter die Arme greifen.
Der enorme Zeitdruck, unter dem Inspector Bennie Griessel steht, wird dadurch hervorragend abgebildet, ebenso die atemlose Flucht der jungen Amerikanerin. Das Erzähltempo bleibt stets sehr hoch. Allerdings gibt es so viele Handlungsträger, dass der Überblick schnell verlorengeht. Hier ist Konzentration gefragt.
Besonders gut hat mir das südafrikanische Setting gefallen. Tolle Einblicke gibt es in die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die auch in der Polizei vertreten sind, ihre typischen sprachlichen Erkennungsmerkmale und Traditionen. Ein Glossar ist hilfreich zur Entschlüsselung der Textpassagen auf Afrikaans.
Daneben gibt es auch eine angemessene Menge an persönlichen Details aus dem Leben des Ermittlers. Hier wird gerade so viel verraten, dass die Lust auf den nächsten Band der Reihe geweckt wird.
Bis zum Schluss kann der Leser mitraten, um sich dann doch von einer ganz anderen Variante überraschen zu lassen.
Sehr solide Unterhaltung, von einem Kenner des Landes geschrieben.
Lesenswert und spannend!
- Andreas Franz
Spiel der Teufel
(177)Aktuelle Rezension von: LegraAls ich angefangen hatte das Buch zu lesen, war es noch ganz interessant und ich dachte mir gut, dann lese ich mal weiter.
Aber zur Mitte hin wurde die Spannung immer weniger und es wurde langatmig. Ich überlegte mir ob ich es weg legen oder weiterlesen sollte? Und ich las weiter.
Die Story war ganz detailliert und nett auch die Beschreibung wie der Organhandel funktioniert, aber 500 Seiten sind zu lang!!
Immer wieder in Mitte des Buches dachte ich "Komm zum Punkt".
Es zerrte echt an meiner Geduld, also überflog ich ein paar Seiten, aber es wurde nicht besser. Aber ich habe es geschafft durchzulesen.
Und zu den Charakter, Sören und Lisa waren wie immer sympathisch
- Neal Shusterman
Vollendet – Die Flucht
(718)Aktuelle Rezension von: SuskaConnor ist 16 Jahre alt, als seine Eltern sich entscheiden, ihn „umwandeln“ zu lassen. Eine gängige und für den betroffenen grausame Praxis, in der alle Teile des Umgewandelten – Organe, Körperteile, Haut, Haare, Gewebe, einfach alles – anderen Menschen gespendet werden. Sofort und nicht erst nach dem Tod des Umgewandelten. Eine rückwärtige Abtreibung, die als Kompromiss aus einem brutalen Krieg hervorgegangen ist. Connor muss sich entscheiden? Flucht oder Umwandlung? Auf seinem Weg trifft er weitere betroffene, u.a. Risa, ein Waisenkind, das ebenfalls umgewandelt werden soll.
Das Thema ist schon sehr harter Tobak und absolut nichts für schwache Nerven. Da muss man auch erst mal drauf kommen. Und genau diese Grausamkeit macht auch die Faszination aus. Ist ja nur ein Buch. Oder? In allen Dystopien steckt ja ein Quäntchen Realität und hier geht es um die gesellschaftlich durchaus brisanten Themen Abtreibung und Organspende.
Für mich ist diese Dystopie gelungen. Die Handlung ist spannend, flüssig, man bekommt unterschiedliche Perspektiven der verschiedenen Protagonisten, das Ende ist schlüssig und trotzdem freut man sich auf die Folgebände, denn es gibt insgesamt 4 Teile. Spannender Auftakt, in dem die Betroffenen aus dem bestehenden System fliehen. Wie lange sie brauchen, um es zu stürzen, wird sich zeigen, ich vermute, so bis Band 4. Bin gespannt, was dazwischen passiert.
- Jacqueline Lochmüller
Tod im Fichtelgebirge
(23)Aktuelle Rezension von: its_vnessDer Klappentext hat mich sofort gefesselt und was mir versprochen wurde, wurde auch gehalten.
Kommissarin Herbich wird innerhalb kürzester Zeit zu mehreren Ermittlungen hinzugezogen. Schon bald stellt sich heraus, dass nicht alle von ihnen so unzusammenhängend sind, wie auf den ersten Blick vermutet.
Die Kriminalfälle sind auffallend aktuell, was mir sehr gefallen hat. Außerdem bleiben sie spannend und lassen immer neue Zusammenhänge für den Leser deutlich werden. Für meinen Geschmack nur leider etwas zu deutlich und zu früh, sodass ich die Twists der Fälle bereits beim ersten Hinweis erkennen konnte.
Dennoch finde ich den Krimi gelungen und werde verfolgen, ob es bald einen zweiten Fall für Herbich und Breuer geben wird!
- Nele Neuhaus
Die Lebenden und die Toten
(588)Aktuelle Rezension von: blue-jenKriminalkommissarin Pia Kirchhoff will gerade in die Flitterwochen fahren, als sie ein Anruf erreicht: In der Nähe von Eschborn wurde eine ältere Dame aus dem Hinterhalt erschossen. Kurz darauf ereignet sich ein ähnlicher Mord: Eine Frau wird durch das Küchenfenster ihres Hauses tödlich getroffen. Beide Opfer hatten keine Feinde. Warum mussten ausgerechnet sie sterben? Der Druck auf die Ermittler wächst schnell. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein fahnden nach einem Täter, der scheinbar wahllos mordet – und kommen einer menschlichen Tragödie auf die Spur.
Endlich stand mal wieder ein weiterer Teil der Kirchhoff/ Bodenstein Reihe für mich an. Die bisherigen Teile hatten mir alle sehr gut gefallen, daher freute ich mich ich besonders.
Auch wenn es eine Weile her ist, dass ich die anderen Teile gelesen habe kam ich wieder sehr gut rein, auch die Personen und ihre Eigenschaften wurden schnell wieder Präsent. Das Team wird diesmal durch externe unterstützt was so manchmal die Mitarbeit erschwert, also wie im echten Leben auch oftmals. Das Buch war von Anfang an sehr spannend und blieb es auch bis zum Schluss. Das Ende an sich gefiel mir nicht so, schade das sich der Täter so aus der Bahn genommen hat.
allerdings fand ich das behandelte Thema wahnsinnig interessant und es hat mich auch manchmal ziemlich schockiert und zum Nachdenken gebracht. - Katharina Peters
Herztod
(35)Aktuelle Rezension von: AniHannah Jakob ist Kriminalpsychologin beim BKA. Sie ist darauf spezialisiert, verschwundene Personen wiederzufinden. In Hamburg ist die Bibliothekarin Caroline Meisner verschwunden. Caroline wollte den runden Geburtstag ihres Großvaters besuchen. Sie kam allerdings nie dort an. Caroline Meisner gilt als äußerst zuverlässig, deshalb nimmt Hannah die Ermittlungen auf. Nach ein paar Tagen taucht die Bibliothekarin wieder auf. Sie gibt an, dass persönliche Gründe dazu geführt haben, dass sie sich spontan eine Auszeit genommen hat. Hannah kommt das merkwürdig vor. Sie glaubt der Frau kein Wort. Wenig später wird Caroline Meisner erdolcht aufgefunden...
Der Einstieg in diesen Fall verläuft ziemlich gemächlich. Dennoch gelingt es der Autorin von Anfang an, Interesse an Carolines Verschwinden zu wecken. Die Kriminalpsychologin Hannah Jakob wirkt sehr sympathisch. Die Gespräche, die sie im Verlauf der Ermittlungen führt, wirken authentisch und gut durchdacht. Carolines Tod gibt dem Fall eine entscheidende Wendung. Hannah Jakob und die Hamburger Ermittler stehen vor einem Rätsel. Es gilt einigen Spuren zu folgen, bei denen einige Puzzlestückchen zusammengetragen werden. Doch diese scheinen nicht zusammenzupassen.
Auch wenn bei diesem Krimi keine Hochspannung aufkommt, entwickelt die Handlung ihren Reiz. Denn man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Unerwartete Wendungen sorgen dabei für einige Überraschungen.
Ein solider Reihenauftakt, der durch die sympathische Hauptprotagonistin und ihren Mischlingshund Kotti, der immer an ihrer Seite ist, überzeugt. - Gary Victor
Schweinezeiten
(21)Aktuelle Rezension von: pardenDÜSTER, WITZIG, GROTESK...
Port-au-Prince, 12. Januar 2010: Kaum dem Erdbeben entronnen, wird Inspektor Azémar mit einem Spezialauftrag betraut: Er soll herausfinden, mit wem die Frau seines Vorgesetzten in dem Stundenhotel war, unter dessen Trümmern ihre Leiche gefunden wurde. Dumm nur, dass er selbst dieser Mann war. Außerdem ist da noch der berühmte Maler, der angeblich dem Erdbeben zum Opfer gefallen ist. Dieuswalwe Azémar im Mittelpunkt eines Dramas um Liebe Freundschaft und Loyalität.
"Du bringst dich gerade in eine üble Bredouille, Dieuswalwe", flüsterte ihm eine Stimme in seinem Kopf zu. "Genauso gut könntest du dir eine Kugel durch den Kopf schießen." (S. 7)
Leider ist dies nicht der erste Band der Trilogie (Reihe?) um Inspektor Dieuswalwe Azémar, wie ich zunächst dachte, sondern der zweite. Ein wenig störend war dies schon, da hier immer wieder Rückblenden auf den ersten Fall ('Schweinezeiten') präsentiert werden. Ansonsten aber ist dieser zweite Band in sich abgeschlossen und kann auch für sich alleine gelesen werden.
Soweit ich mich erinnere, ist dies das erste in Haiti spielende Buch, das ich je gelesen habe, und gerade im Hinblick auf den Untertitel ('Ein Voodoo-Krimi') war ich sehr neugierig, wie dieses mystische Element hier einfließen würde. Und ja, es fließt ein, und wie! Gerade bei dem mysteriösen Todesfall des berühmten Malers spielt der (Aber-)Glaube der Haitianer eine große Rolle. Aber auch bei anderen Gelegenheiten kommt man immer wieder mit den Geistern und Ritualen des Landes in Berührung.
Dieuswalwe Azémar ist ein absolut fertiger Typ. Es gibt nicht mehr viel im Leben, was ihm wichtig ist: seine Freundschaft und Loyalität zu seinem Vorgesetzten Solon und v.a. seine Tochter. Gäbe es diese Anker in seinem Leben nicht, hätte sich der Inspektor sicher schon längst zu Tode gesoffen. Aber auch so ist der Zuckerrohrschnaps sein täglich Brot - und ohne diese Betäubung hielte Azémar die Zustände in Haiti nicht mehr aus.
Ein düsteres Bild des Landes malt Gary Victor da, der zu den meistgelesenen Autoren Haitis zählt. Das Erdbeben ist natürlich eine nationale Katastrophe, und viele Menschen stehe buchstäblich vor dem Nichts, sofern sie mit dem Leben davon gekommen sind. Doch Staat und Polizeiapparat sind desolat, Politiker und Polizisten überwiegend korrupt, Mitglieder der UN-Truppen agieren als militärische Besatzer und stehen Politikern und Polizisten in ihrer kriminellen Energie, die Bevölkerung zu unterdrücken und auszubeuten, in nichts nach. Den Menschen wird kein bisschen geholfen.
Und mittendrin der Antiheld Azémar, der unter diesen Bedingungen versucht, seine Wertvorstellungen noch irgendwie aufrecht zu halten, um sich morgens noch im Spiegel anschauen zu können. Doch nun geraten seine Vorsätze gehörig ins Wanken, hat er doch im Suff mit der Frau seines Vorgesetzten geschlafen und droht nun dessen Rückhalt und Freundschaft zu verlieren. Wie weit wird der Inspektor gehen, um seinen Freund Solon nicht zu verlieren?
Dass Azémar seine Skrupel durchaus über Bord werfen kann, beweist er hier hinlänglich. Gerade gegen Ende helfen oft nur noch die Beretta und gute Reflexe, doch auch sonst macht der Inspektor nicht unbedingt viel Federlesens. Ein haitianischer lonesome Cowboy, der letzte der Gerechten, der sich im Suff zu verlieren droht. Ein düsterer Crime Noir ist dies, mit einem Antihelden in einer verkommenen Gesellschaft, dazu massenweise beißende Sozialkritik mit schwarzem Humor und einem Zug ins Mystische.
Viel Stoff wird einem hier auf gerade einmal 144 Seiten geboten, ein kompaktes und vollkommen desolates Bild Haitis gezeichnet und ein Antiheld präsentiert, an dem man sich reiben kann. Und in jedem Fall bin ich nun auch neugierig auf die weiteren Fälle von Azémar!
© Parden
- Guido M. Breuer
Das Lazarus-Syndrom
(22)Aktuelle Rezension von: WuschelBeschreibung:
Nachdem Dr. Johannes Krafft, genannt "Joe the Butcher", seine Familie verliert ist er ein gebrochener Mann. Er säuft bis zum umfallen und schafft es kau mehr am Leben teil zu nehmen. Er legt sein Amt im Lehrstuhl nieder. Seine neue Arbeit beschränkt sich darauf als ambulanter Operateur für die Organspende-Organisation DSO tätig zu sein. Doch als die Zahl der plötzlichen Spender auffallend steigt, sein ehemaliger Freund eines unerklärlichen Todes stirbt und er ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät, fängt er an Fragen zu stellen. Schnell merkt er, dass er kaum mehr jemandem trauen kann und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Meinung:
Jo, wo fange ich an?! An sich war die Geschichte gut. Die Idee dahinter war einfach genial. Die Umsetzung hätte dann doch besser sein können. Die meiste Zeit ist der Leser nämlich damit beschäftigt, dass er Herrn Dr. Krafft dabei begleitet, wie er versucht Alkohol aufzutreiben, sein Leben noch weiter Richtung Abgrund zu verfrachten oder sich die Hände ausgiebig mit kaltem Wasser zu waschen. Er hätte vermutlich sympatisch sein können und irgendwie ist er das ja auch, denn er scheint gutes im Sinn zu haben. Doch er scheint so unwirklich. Verschließt sich allem. Auch dem Ermittler, der ihm doch einfach nur Fragen stellen will, tritt er komplett aggressiv entgegen. Keine Seltenheit, aber irgendwie wirkten etlich Szenen einfach nur falsch und gestellt.
Die vermutlich authentischste Person in der Geschichte ist seine Freundin Uli und die kleine Yvonne. Es ist übrigens verdammt seltsam, wenn man seinen eigenen Namen immer wieder in einem Buch liest. Vor allem wenn diese Person dann auch noch ein Kind ist. Nur so am Rande. Als auf jeden Fall dann mal Schwung in die Story kommt und Joe beginnt etwas zu tun, hat man bereits die erste Hälfte des Buchs gelesen. Von da an überschlagen sich die Ereignisse. Zudem entwickelt sich zusätzlich eine gewisse Vertrautheit zwischen dem Polizist, dessen Namen ich wieder einmal vergessen habe, und Joe, binnen eines Wimpernschlags. Ich verweise auf den letzten Satz des letzten Absatzes.
Ihr seht, das Buch hat mich sichtlich begeistert. Nicht!
Die Grundidee gefiel mir, wie schon erwähnt, verdammt gut, aber wurde leider nur mangelhaft umgesetzt. Als der Autor anfing Joe auf die Spur der Organ-Mafia zu schicken, freute ich mich schon richtig darauf, was der Arzt mit den Informationen anfangen könne und wie er bei den "Ermittlungen" vorgeht. Doch erst musste er mal eine Falsche Whiskey killen, sich mit der Katze unterhalten - was er übrigens auch sehr gerne tat - und seinen Rausch ausschlafen. Danach stritt er sich mit verschiedenen Personen, über teilweise ganz andere Themen, und es ging wieder zurück zur Falsche. All das wäre vermutlich gar nicht das Problem gewesen, denn es zeigt lediglich auf, dass Joe auch nur ein Mensch ist. Doch aufgrund seiner Fähigkeiten, die er eigentlich haben sollte, erwartete ich einfach mehr. Beispielsweise ein sachliches Gespräch über die Fakten. Das kam, glaube ich, vielleicht einmal vor und dabei ging es lediglich um die Statistik über den Anstiegs der Organspenden in der letzten Zeit. Bei knapp 300 Seiten Buch in meinen Augen kein nennenswerter Schnitt.
Ich möchte das Buch jetzt auch gar nicht in der Luft zerrissenen, denn es hatte durchaus einen gewissen Unterhaltungsfaktor, war angenehm zu lesen und nicht langweilig. Diese Abfolge von neurotischen Handlungen, wie dem Hände waschen, lies mich dann sogar gelegentlich schmunzeln. Dennoch finde ich es einfach verdammt schade, dass man aus einem Buch, das so viel Potential gehabt hätte, einfach so wenig raus holt. Von dem Ende fange ich erst gar nicht an. Davon abgesehen, dass sich plötzlich alles förmlich überschlägt, fand ich es einfach extrem plump.
Fazit:
Ein Buch mit ganz viel verschenktem Potential. - Susanne Mischke
Einen Tod musst du sterben
(30)Aktuelle Rezension von: AnnaChiEtwas behäbig kommt dieser Krimi von Susanne Mischke daher, genau wie Kommissar Völxen, einer der Hauptprotagonisten. Warum wurde der fiese Eierfabrikant ermordet und ihm das transplantierte Herz aus den Rippen geschnitten? Waren es deutsche Tierschutzaktivisten oder doch Angehörige einer chinesischen Sekte, die sich für die Organentnahme eines ihrer Mitglieder rächen wollten?
Sehr spannend ist der Krimi nicht, das Ende wirkt auf mich ein wenig herbeikonstruiert. Wer aber auf ein lebendiges, nett konstelliertes Ermittlerteam aus der niedersächsischen Landeshauptstadt steht, wird diesen Krimi wie ich trotzdem mögen.
- Peter Hereld
Der Belarus-Deal
(25)Aktuelle Rezension von: lucatrkisDer Schreibstil gefiel mir sehr gut, da ich mich nie langweilte. Tom war mir sympathisch. Als er von Minsk nach Hause kam, dachte ich, dass es jetzt nur noch langweilig werden würde, aber das war es ganz und gar nicht. Das Ende war auch sehr spannend. Bei manchen Stellen war es aber auch sehr brutal, deshalb sollten es Leute mit zarterem Gemüt eher nicht lesen. Trotzdem empfehlenswert.
- Steffen Weinert
Das Leben meiner Tochter
(32)Aktuelle Rezension von: ud69Jana, die Tochter von Natalie und Micha, erkrankt am Herzen und muss - an eine Herzmaschine angeschlossen - im Krankenhaus leben und auf ein Spenderorgan warten. Wie weit gehen die Eltern, um ihrem Kind zu helfen?
So weit die Rahmenhandlung des Kurzromans, der binnen einer knappen Stunde gelesen ist. Die Sprache ist knapp, eingestreute Dialoge verkürzen den Text, der ansonsten mehr in die Tiefe gehen müsste. Der Vorteil an Dialogen ist, dass sich die LeserInnen sehr viel selbst dazu denken können, denn der Dialog ohne zwischengestreute Erklärungen, Gedankengänge und zusätzliche Hintergrundinformation lässt Spielraum offen.
Hiermit bin ich schon auch bei einem der Gründe, warum ich dem Roman nur drei Sterne gebe: Ich empfand das Buch nicht als Literatur, sondern als Kurzgeschichte, als Reportage, als Impuls für eigene Gedanken. In der Kürze liegt die Würze, aber mir fehlt Hintergrundinformation, mir fehlt Zwischenmenschliches, mir fehlen die Gründe für das - und dazu komme ich noch - reiflich unreife Verhalten von Micha, dem Vater. Wenn ich einen Roman lese, möchte ich eintauchen in die Welt der Protagonisten, ich möchte Gefühle spüren, ich möchte Stimmungen empfinden. All das gelang mir bei diesem Roman, den ich aus diesem Grund mit Reportage tituliere, nicht.
Die Geschichte ist eine Aneinanderreihung von Handlungen, wobei nicht klar wird, warum die Protagonisten handeln, wie sie handeln. Gut, die Motivation, das Leben der Tochter zu retten, ist groß, aber wer (und damit komme ich zum zweiten Grund, warum mich der Roman nicht nachhaltig überzeugt) gibt für eine illegale und unsichere Operation sein gesamtes berufliches Standbein auf? Wer lässt sich seine Firmenanteile auszahlen, wer macht sich selbst arbeitslos, nur um eine immense Summe zu bezahlen, ohne eine sichere Leistung oder gar Gewährleistung zu erhalten? Wer denkt dabei überhaupt nicht an die Zukunft? Folgeoperationen? Medizinische Versorgung? Komplikationen? Keinerlei rechtliche Handhabe?
Es ist vollkommen unverständlich, warum der Vater handelt, wie er handelt. Er agiert wie ein Kind, ohne Weitblick: seine Motivation zielt auf das Morgen. Was übermorgen ist, interessiert ihn nicht, seine Existenz ist unsicher, die Zukunft seiner Tochter ebenso, die Beziehung zu seiner Frau wackelt durch sein Handeln.
Eingestreut in diese nüchterne Abfolge von Dialogen und Handlungen wird eine Szene, wo Jana, das Mädchen, die Angst vor dem Tod verliert. Es ist eine sehr märchenhafte Szene, die in ihrer Symbolik so platt wirkt, als hätte sie tatsächlich ein Kind geschrieben.
Ich hätte gerne mehr gelesen. Ich hätte gerne aufgeschlüsselt gehabt, warum der Vater handelt, wie er handelt, warum er keinen Weitblick hat. Dann wäre das Buch für mich ein Roman gewesen, so ist es eben "nur" eine Erzählung, eine Art Reportage, mit zu wenig Tiefgang. - Cornelius Hartz
Brook unter Räubern
(20)Aktuelle Rezension von: abuelitaSelten so einen Unsympath getroffen….wie diesen seltsamen mürrischen Ermittler. Er drangsaliert einen seiner jungen Untergebenen in einer Art und Weise, die mir sehr missfällt; verschlampt wichtige Dinge und steht nicht mal dazu sondern versucht, das zu vertuschen, liefert sich wilde Verfolgungsjagden, die mit „nichts“ enden ausser gehörigen Sachschäden (über die nicht weiter gesprochen wird) – kurz, dieser barsche Typ Brook ist wirklich nicht dazu geeignet, dass man ihn mag.
In diesem Fall wird ein Professor in einem Hamburger Krankenhaus vermisst und dann tauchen dort mysteriöse Päckchen auf - mit entsetzlichen Dingen, bei denen mir kurz übel wurde…einem menschlichen Auge und dann weiteren Organen…..dazu seltsame Zettelbotschaften in einer fremden Sprache.
Ich weiss nicht, ob dieser Protagonist Brook auch sonst so unwirsch ist; hier in diesem Fall wurde es damit erklärt, dass er sich das Steißbein geprellt hatte, unter Schmerzen litt und dazu noch unter akuten Eifersuchtsattacken. Ist er doch mit einer wesentlich jüngeren Kollegin zusammen, die auch noch auf Fortbildung war….und sich dort wohl gut amüsierte.
Am besten hat mir der junge Lejeune aus diesem Team gefallen, der sich letztendlich auch mal wehrte….
Ansonsten war es spannend und das, obwohl die Ermittlungen auch seltsam abliefen – hier ein Fehler, dort ein Patzer, dafür andere Spuren, die einfach „vergessen“ – und von daher nicht weiterverfolgt – wurden, der in meinen Augen lachhafte Undercover-Einsatz und einiges mehr. Letztendlich aber wird der Fall natürlich gelöst, wenn auch eher mit viel Hilfe von außen.
Was ist mit dem Prolog, dachte ich die ganze Zeit. Aber auch dies wurde dann auf den fast letzten Seiten folgerichtig aufgelöst. Ein Krimi, der mal anders punktet – nämlich eben mit einem Ermittler der ganz anderen Art und einem Fall, der zwar sehr verschlungen ist, dessen Motiv sich aber letzten Endes auf eins der altbekannten wenigen reduzieren lässt. - Peter James
Und morgen bist du tot
(89)Aktuelle Rezension von: haTikvaWie weit wirst du gehn?
Ein Mädchen bangt um eine neue Leber, die sie dringend braucht, um nicht zu sterben. Nur eine Transplantation rettet ihr junges Leben!
In Rumänien geht es um junge Menschen, die auf der Straße leben und ums Überleben kämpfen.
Und in England fischt die Polizei drei Leichen aus dem Meer, denen mehrere innere Organe fehlen.
Gleichzeitig schwebt der Protagonist auf Wolke Sieben, da es in seinem Privatleben schöne Neuigkeiten gibt.
Peter James ist ein toller Autor, der mich mit seinem Schreibstil immer mehr fesseln konnte, je länger ich in seinem Roman las.
Er beschreibt spannende und informationsreiche Abschnitte gleichermaßen gut. Die informativen Einblicke beschrieb er ohne dass diese langweilig oder langwierig wurden.
Das Thema Organhandel wurde sehr interessant vorgestellt und führte mir vor Augen, zu was geldgierige und auch verzweifelte Menschen fähig sind...
Aber auch die anderen Schauplätze wurden sehr realistisch dargestellt. Vor allem wenn es um einige Figuren in Rumänien ging, deren Situation ich mir sehr gut vorstellen konnte.
Der Autor beschrieb einfach jede einzelne Handlung realistisch und schreckt auch nicht vor nicht so positiven Entscheidungen zurück.
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten in den Roman hineinzufinden, da es zu viele Nebenschauplätze gab, die sich erst ganz allmählich zu einer Geschichte zusammenfügten.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten für mich durch die vielen verschiedenen Figuren, entwickelte sich der Roman allerdings richtig spannend und fesselte mich zusehends, bis ich das Buch zum Ende hin nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Fazit:
Auch nach dem fünften Fall von Roy Grace bin ich immer noch begeistert von dieser Serie und werde dem Protagonisten Roy Grace auch weiterhin treu bleiben!
Somit vergebe ich diesem tollen Thriller fünf von fünf Sternen. - Bernhard Buck
Auf der Insel das Meer
(23)Aktuelle Rezension von: gst„Wir vergasen sie nicht. Wir lassen sie ertrinken“ (Seite 23)
Max Stain ist Bürgermeister auf einer Insel, die früher gern von Touristen besucht wurde. Doch seit immer mehr Flüchtlinge aus Afrika dort anlanden, bleiben sie aus. Im Gegensatz zu den Bewohnern und der Lagerleitung versucht Max Stain, das überfüllte Lager menschlich zu gestalten. Dabei hat er genug private Probleme: seine tote Frau fehlt ihm und seine einzige Tochter braucht dringend ein Spenderherz.
Dieser Roman aus dem Jahr 2019 hat 2021 nichts von seiner Aktualität verloren. Seenotretter werden behindert und Flüchtlingslager sind hoffnungslos überfüllt. Der Autor bringt all die Probleme zur Sprache und das in einem angenehm zu lesenden Stil. Er zeigt, wie schwer es denjenigen gemacht wird, die sich für mehr Menschlichkeit einsetzen und wie andere ihren Profit aus der Situation ziehen. Kurz: Er benennt alle Aspekte der Migration. Gleichzeitig lässt er das Leben seiner Protagonisten nicht zu kurz kommen, so dass ein runder Roman entstanden ist.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, obwohl mich das düstere Cover anfänglich etwas abgeschreckt hat. Voller Überzeugung empfehle ich es weiter und wünsche ihm noch viele LeserInnen.
- Patricia Schröder
Blind Walk
(304)Aktuelle Rezension von: Yolo81Blind Walk ist ein richtig spannendes Buch das ich nicht mehr aus den Händen legen konnte.
Normalerweise lese ich nicht so diese Art von Bücher aber Blind Walk konnte mich überzeugen. Die Autoren hat einen wie ich finde angenehmen schreibstyl und das Ende war sehr unterwartet.
Die hintergrundgeschichten der Charaktere waren zwar Spannend, jedoch mochte ich die jeweiligen Figuren nicht besonders was ein bisschen schade ist da ich das Buch wirklich mag.
- Dania Dicken
Profiling Murder – Fall 7
(15)Aktuelle Rezension von: juniaWie kam ich zu diesem Buch?
Durch eine Leserunde wurde ich auf die Autorin aufmerksam. Ich habe bereits einige Bücher von Dania Dicken aus verschiedenen Reihen gelesen. Diese Serie habe ich tatsächlich etwas vernachlässigt, aber da mittlerweile vier ungelesene Teile auf meinem Reader schlummerten, war sie einfach mal wieder fällig.
Wie finde ich Cover und Titel?
Die Cover bis zum 6. Teil waren im Prinzip immer gleich, ab Teil 7 gibt es ein neues Design, das sich nun ebenfalls wiederholt, ich mag diesen Wiedererkennungswert. Der Titel ist so aussagelos wie die vorherigen, war für mich aber auch kein Entscheidungskriterium, da ich sowieso alle Bücher der Autorin lesen möchte und werde.
Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension, vor allem bei einem doch recht kurzen Thriller. Laurie hat sich in Phoenix mit ihrem Arbeits- und Lebenspartner Jake und ihrer Schwester Sam eingelebt, aber es bleibt nicht lange ruhig, denn sonst wäre es kein Dania-Dicken-Thriller. Der Fall beginnt gleich sehr spannend, man findet eine Wasserleiche in Arizona, die übrigens sehr detailliert beschrieben wird, urgs. Zitat des typisch schmerzfreien Coroners: ‚Entschuldigen Sie, ich vergesse manchmal, dass meine Begeisterung für diese Themen nicht überall auf Gegenliebe stößt.‘ Die Wasserleiche ist nur ein Teil einer ganzen Mordserie, und die Spur führt ins benachbarte Mexiko.
Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um den 7. Teil einer Serie, und ich hatte keine Probleme, wieder in die Geschichte einzutauchen, ich war ja auch gleich angefixt und wollte wissen, wie es weitergeht. In dieser Serie gibt es, wie bei allen Dania-Dicken-Reihen eine umfassende Rahmenhandlung, wodurch die Charaktere noch realistischer wirken. Gut waren die Hinweise im Text auf die vorherigen Teile. Ich habe meine Erinnerung aufgefrischt, und Neu-Leser können vermutlich auch ohne Vorwissen einsteigen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und zügig zu lesen (sind ja auch nicht allzu viele Seiten), der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass die Erzählperspektive wechselt (Aus Sicht der Ermittler Laurie und Jack, später Perspektivenwechsel zu den unglückseligen Opfern.), so bekommt man sehr viel aus verschiedenen Sichtweisen mit. Bei den Büchern der Autorin liebe ich das mittlerweile, da oft auch die Perspektive des Täters dargestellt wird.
Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein.
Angenehm kurze Kapitel verleiten dazu, eben mal schnell nuuur eins noch zu lesen. Die fiesen Cliffhanger am Kapitelende lassen einen das Büchlein sowieso in einem Rutsch durchlesen.
Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie etwas mehr kennengelernt (Was dank der ausführlichen Rahmenhandlung in den weiteren Teilen vermutlich noch mehr wird.), ich habe mitgefiebert und mitgelitten.
Mein Fazit?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch der Autorin sein, das ich lese. Die nächsten Teile der Serie folgen gleich.
- Jutta Profijt
Kühlfach zu vermieten
(86)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen Einblick in das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Der dritte Teil der Reihe kann wieder voll überzeugen und schließt sich nahtlos an die beiden Vorgängerbücher an.
Die Autorin entwickelt die Protagonisten behutsam weiter. Das gefällt mir sehr gut. Natürlich kommen auch neue Figuren hinzu, die sehr gut und detailreich gezeichnet sind.
Der Anteil an Spannung ist angemessen, ohne wirklich nägelkauende Spannung zu erzeugen. Das ist aber auch garnicht nötig, die herrlich skurrile Handlung und die köstlichen Dialoge entschädigen vollauf!
Mich hat das Buch wieder sehr gut unterhalten und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band.
- Stephen Philipps
Im Schatten des Schwarms
(11)Aktuelle Rezension von: Carol-GraysonEin packender Wissenschaftssthriller, bei dem der Autor ein ziemliches Tempo vorlegt, den Leser aber trotzdem immer mitnimmt und offen gebliebene Fragen später wie Puzzleteile ineinander fügt.
In einem Stuttgarter Institut für Nanotechnik wird eine wertvolle Festplatte gestohlen, die unwiederbringliche Forschungsdaten enthält. Kurz zuvor geschieht ein grauenhafter Mord an einer Institutssekretärin. Ein Interpolagent und zwei deutsche Ermittler gehen der Sache nach. Es stellt sich schnell heraus, dass das Institut Ziel chinesischer Hacker war und auch der Diebstahl und der Mord gehen auf das Konto einer bekannten Triade. Der Mörder selbst scheint außergewöhnliche Kontakte zu haben und diplomatische Immunität zu genießen.
Agent Ohanzee und die deutsche Kommissarin Schuhmacher folgen den Spuren bis nach China, wo Ohanzee zusammen mit einem Systemkritiker verhaftet und ins Gefängnis geworfen wird. Zwar gelingt seine Befreiung, aber inzwischen gibt es weitere Tote. Doch die Ermittler bleiben trotz aller Widerstände an dem Killer und seinen Hintermännern dran, obwohl auch sie in Lebensgefahr geraten. Und so ganz nebenbei entwickelt sich eine kleine Lovestory zwischen Agent und Kommissarin.
Bisher kannte ich weder Autor noch Verlag, doch die Qualität der Story hat mich beim Lesen schnell überzeugt. Für eine so tiefgründige und interessante Geschichte um Politintrigen, internationale Kriminalität und Korruption hätte ich mir allerdings ein "schöneres" bzw. passenderes Cover gewünscht. Von mir dennoch fünf von fünf Punkten.