Bücher mit dem Tag "öko"
66 Bücher
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.419)Aktuelle Rezension von: ErmelynsWunderbar realistische Geschichte, die erschreckend real wirkt. Die viele Charakter und Handlungsstränge lassen den Einstieg etwas schwer wirken. Fachbegriffe und unterschiedliche sehr gut aus formulierte wissenschaftliche Theorien helfen dem nur bedingt.
Der Schwarm ist kein Buch, dass man so nebenbei liest oder nur mal so 10 Seiten in der bahn durchblättert. Genau das ist aber auch der Grund, warum es mir soviel Spaß gemacht hat.
- Sebastian Fitzek
Noah
(2.055)Aktuelle Rezension von: Stefan_HeiligtagKlappentext
Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.
Meine Meinung
Selten habe ich ein Buch gelesen, das so wichtige Themen derart spannend und wie nebenbei behandelt. Wir merken zunächst nicht, dass wir es mit einem Ökothriller zu tun haben, denn wir erleben die Welt aus den Augen verschiedener Protagonisten, die vor allem mit ihrem Überleben beschäftigt sind und nicht mit gesamtgesellschaftlichen Fragen wie „Überbevölkerung, Wegwerfgesellschaft, Raubbau der Natur und so weiter“.
Die Hauptfigur ist Noah, ein Obdachloser, der sich mit seinem Kumpel Oskar vor der klirrenden Kälte in die U-Bahnschächte Berlins geflüchtet hat. Er weiß nicht, wer er ist, weil er an einer seltenen Amnesie leidet, die Morbus Korsakow heißt. Aber schon in der ersten Szene merken wir, dass er gut mit Waffen umgehen kann und noch über eine Menge anderer besonderer Fähigkeiten verfügt. In der Zeitung liest er ein Inserat, in dem eine hohe Belohnung versprochen wird, wenn man eine bestimmte Person identifizieren kann. Als er dort anruft, überschlagen sich die Ereignisse. Noah ist aus irgendeinem Grund wichtig, und wir rätseln mit ihm zusammen, wer er ist warum er diese große Bedeutung hat.
Schon die über die ganze Welt verteilten Handlungsorte (New York, Manila, Berlin, Rom, Amsterdam) lassen uns vermuten, dass es um eine weltweite Verschwörung geht. An diesen Orten leben die weiteren Hauptfiguren des Romans, die Fitzek mit interessanten Eigenschaften und ungewöhnlichen Motivationen ausgestattet hat und die die Handlung vorantreiben. Was hat eine Abfallsammlerin auf den Müllbergen Manilas mit dem amerikanischen Großindustriellen Jonathan Saphire zu tun, der sich für die Rettung der Menschheit engagiert? Welche Rolle spielt die Journalistin Celine, welche der Auftragskiller, der an einer schweren Grippe erkrankt ist, an der schon zehntausende von Menschen gestorben sind?
Die Spannung wird durch viele Cliffhanger zum Ende der einzelnen Kapitel aufrechterhalten, so dass die Leserinnen und Leser eigentlich erst zum Schluss bemerken, dass sie es nicht nur mit einem Actionthriller zu tun haben, sondern mit einem Roman, der wichtige Fragen behandelt, der sich die Menschheit in naher Zukunft stellen muss.
Gemeinsam und gegeneinander kommen die Protagonisten einer weltweiten Verschwörung auf die Spur. Bei dieser wilden Jagd durchlaufen wir, wie es bei Fitzek üblich ist, mehrere Plot-Twists. Wohltuend an diesem Roman finde ich, dass Fitzek in „Noah“ mal nicht über die Stränge schlägt, wie in vielen anderen seiner Bücher. Hier fand ich die Wendungen insgesamt stimmig, weshalb ich das Buch uneingeschränkt empfehle.
Sebastian Fitzek weist in seinem Nachwort darauf hin, dass „Noah“ selbstverständlich ein Unterhaltungsroman ist. Trotzdem finde ich es gut, dass er uns erklärt, was ihn zum Schreiben dieses Buches veranlasst hat. Zudem nennt er im Nachwort Zahlen und Quellen, die die Botschaft des Romans noch einmal nachdrücklich unterstreichen.
- Laline Paull
Das Eis
(87)Aktuelle Rezension von: tine1211Das Eis von Laline Paull
Als ein Schiff mit Luxustouristen die Antarktis entlangschippert und dabei in geschützte Gebiete vordringt, auf der Suche nach einem ultimativen Foto, „kalbt“ ein Gletscher. Ein riesiger Eisbrocken bricht ab und gleitet ins Meer und legt dabei eine Leiche frei. Hierbei handelt es sich um Tom Harding, einen bekannten Umweltaktivisten.
Harding kam ein paar Jahre zuvor bei einer Expedition ums Leben und galt seither als vermisst. Seinem Freund, Sean Cawson, überlebte diese Expedition und ist mittlerweile Eigentümer der Midgard Lodge auf Spitzbergen. Ein Traum, den er gemeinsam mit Tom verwirklichen wollte. Während Tom die Verbindung zwischen Umweltschutz und Geschäft ein Anliegen war, ging es Sean nur um Geld. Doch er nutzte Tom gerne als Aushängeschild.
Nach dem Fund von Toms Leiche werden die Ermittlungen zum Tod von Hardings Tod aufgenommen und Sean rückt in den Fokus der Ermittlungen. War die gemeinsame Eröffnung der Lodge vielleicht doch von zu gegensätzlichen Interessen?
Mit diesem Roman schuf Laline Paull einen Ökothriller, der sich mit den aktuellen Themen in der Arktis beschäftigt. Die Kombination aus Thriller und ökologischen Idealen machen dieses Werk besonders.
Zu Beginn kam ich nicht leicht in die Geschichte, da mir der Lesefluss einfach etwas diffus war, dies änderte sich aber recht schnell, sodass ich dem Faden folgen konnte.
Obwohl das Buch einen stetigen roten Faden hatte und ich die Thematik grundsätzlich interessant fand, konnte mich das Buch leider nicht ganz überzeugen. Daher von mir drei von fünf Sternen.
448 Seiten
ISBN 978-3608503524
Erschienen beim Tropen Verlag im März 2018
- T. C. Boyle
Wenn das Schlachten vorbei ist
(109)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackDer von vielen Kritikern angekündigte «furiose» Roman war das aus meiner Sicht nicht. Boyle kann fantastisch schreiben, keine Frage! Er verschachtelt viele Sätze, aber das mag ich durchaus, zumal sie auch beim Punkt noch Sinn ergeben.
Nur leider plätschert die Geschichte, trotz der vielen Perspektiv- und Zeitwechsel enorm dahin. Teilweise kommt eine Form von fast greifbarer Spannung auf, nur um zügig wieder zu versanden. Ich habe bis zur letzten Seite auf einen Knall gewartet, darauf, dass etwas passiert, womit ich nicht gerechnet hätte. Vielleicht war meine Erwartungshaltung auch eine andere, denn das Buch ist kein Öko-Thriller, sondern eine Erzählung, eine Geschichte, wie sie realistischer kaum sein könnte. Mir fehlte das Besondere. Das Buch lässt mich mit gespaltenen Gefühlen zurück, denn das Thema an sich bietet viel Potenzial zum Nachdenken oder eben für einen Roman. Aber irgendwie wurde das hier nicht genutzt.
- Gabriela Kasperski
Sicht Unsichtbar
(40)Aktuelle Rezension von: peedeeSchnyder & Meier, Band 3: Ein neuer Fall für die Kapo Waldstadt – der Pensionsbesitzer Johan Havemann wurde erschlagen aufgefunden. Der erste Verdacht führt zu Birk Hahn, dem Ranger des Naturschutzgebietes „Silberbirke“. Er hat sich am Vortag mit Havemann gestritten, da dieser sein Land zugunsten des Luxus-Öko-Projekts „VillageGreen“ verkaufen wollte. Polizist Werner Meier, hexenschussgeplagt, und sein Team ermitteln in allen Richtungen.
Erster Eindruck: Der Buchtitel gefällt mir gut; das Cover gefällt mir von den ersten drei Bänden am besten.
Dies ist Band 3 einer Reihe, kann aber unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden (ich würde jedoch aufgrund der vielen Protagonisten trotzdem empfehlen, von vorne zu beginnen).
Da ich erst vor wenigen Tagen die Bände 1 und 2 gelesen habe, bin ich noch ganz in der Schnyder-und-Meier-Welt drin. Ich war sehr gespannt auf den vorliegenden Band.
Es geht schon wieder gut los: Zita ist genervt, dass sie zu Hause bleiben und sich nicht Arbeit suchen kann: sie liebt ihr Söhnchen Finn über alles, trotzdem hat sie manchmal das Gefühl, dass alles an ihr hängenbleibt und sich „Meier“, wie Zita ihren Freund immer noch nennt, zu wenig einbringt. Ihre Ansichten verteidigt sie mit grosser Vehemenz und so muss Werner zuweilen mit Finn im Snugly ermitteln – oh je! Dabei leidet er unter einem verschleppten Hexenschuss, der auch nicht gerade förderlich für das Gesamtbefinden ist…
Helen Himmel wird Schlammpoetin *grins*! Sie hat es nicht so mit dem Englischen, denn sie „segelt“ jeweils im „Internetz“ und nun wird sie eben Künstlerin und macht an einem „Poetenschlamm“ („Poetry-Slam“) mit. Ihre Tochter Marie bereitet ihr Sorgen, erst recht, als sie plötzlich verschwindet.
„VillageGreen“ ist ein ambitioniertes Projekt in der lokalen Politik und soll viele finanzkräftige Investoren anlocken. Der Mordfall an Johan Havemann, der sein Land an den Initianten Felix C. Blauwyler verkaufen wollte, löst grosse Aufregung aus. Es sollte jedoch nicht bei dem einen Todesfall bleiben…
Es ist nicht einfach, etwas über das Buch zu erzählen, ohne zu spoilern. Daher nur so viel: Es geht sowohl im Privatleben als auch im Beruf hoch her. Politik, Naturschutz, Gier, Klatsch, Verstrickungen, Erpressungen – dies sind nur einige der behandelten Stichworte. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und war sehr spannend. Wenn jetzt nur noch Zita ein bisschen netter zu Werner wäre… vielleicht in Band 4? Für dieses Mal aufgerundete 5 Sterne. - Fran Ray
Die Saat
(131)Aktuelle Rezension von: Tintenklecks98In einem Labor wird ein Wissenschaftler grausam hingerichtet...In einem Krankenhaus sterben Menschen an einer rätselhaften Krankheit...Im Gefängnis sagt eine Umweltaktivistin eine schreckliche Katastrophe voraus...All dies ist erst der Anfang eines Geschehens, das das Leben auf der Erde für immer verändern kann.
Einer meiner ersten, wenn nicht sogar mein erster Thriller überhaupt. Und ich bin angefixt. Und warum? Weil das beschriebene Geschehen rund um genmanipulierte Lebensmittel Realität werden könnte. Wenn man sich überlegt, was da alles möglich ist... Schrecklich.Aber das Buch ist spannend und hält, was es verspricht. Ich habe es zügig gelesen, deshalb kam ich auch nicht mit den vielen handelnden Personen, Orten und Handlungssträngen durcheinander. Andernfalls kann das problematisch werden. Und auch habe ich auf den wirklich großen Knall gewartet, allerdings schleicht das Ende etwas vor sich hin. Zwar fügt sich alles, aber die größte Dramatik spielt sich nicht unbedingt auf den letzten Seiten ab.Dennoch bin ich wirklich angetan von der Idee, zumal einem diese Realitätsnähe einen Schauer einjagen kann... - Helen Douglas
Eden und Orion: Lichtjahre zu dir
(132)Aktuelle Rezension von: CrazycolorTigerSeit ich vor fünf-sieben Jahre dieses Buch das erste Mal gelesen habe, liebe ich es extrem.
Nichts an dem Buch ist ein Klischee und es ist so wunderbar geschrieben! Voller Spannung, Liebe und ausserirdischen. Auch heute lese ich das Buch noch gerne und tauche in die Geschichte von Eden und Orion ein.
Es gibt Plottwists, welche man wirklich nicht vorhersehen kann und bei jedem weiteren Lesen, bin ich froh, es noch einmal getan zu haben.
Für mich bedeutet dieses Buch ein Gefühl von Ruhe und Zuhause, ein Buch, dass mich schon so lange begleitet und mir immer das Gefühl gibt, zurückkehren zu dürfen.
Ich empfehle diese Geschichte wirklich jedem!
Nicht nur das Cover ist wunderschön, sondern die Geschichte auch!
- Wolfgang Müller
Die Rache der Wale
(20)Aktuelle Rezension von: KelticaAls das deutsche Ehepaar Emmi und Adrian zu einer Weltreise auf einer Segelyacht aufbricht, ahnt es nicht, worauf es sich einlässt. Bei einem schweren Sturm im Pazifik fällt Adrian von Bord und droht zu ertrinken. Doch er wird gerettet von einem Meerwesen, dass ihn seid einiger Zeit beobachtet hat, denn Adrian half vor kurzem einem Delphin aus einer Notlage. Anep halb Mensch, halb Fisch, ist hochintelligent und bittet Emmi und Adrian um Hilfe. Denn Aneps Gefährtin Sira wird von Menschen gefangen gehalten. Er will sie befreien. Doch Aneps Plan ist noch viel größer und gefährlicher. Zusammen mit anderen intelligenten Meeresbewohnern will er die Menschen bei der Zerstörung der Weltmeere stoppen.
Ein gefährliches Abenteuer beginnt.
In dessen Verlauf intelligente Meerjungfrauen - und Männer, die über telepathische Fähigkeiten verfügen, mit Emmi, Adrian und Bewohnern eines Südseeatolls auf diesem Weg Kontakt aufnehmen. Um mit deren Hilfe und der Opferungsbereitschaft der Wale, die Menschheit wachzurütteln.
Hier wurde Realität, Umweltschutz und Fantasy zu einer wunderbaren Geschichte verwoben, die mich vom ersten Moment an fesselte. Manchmal dachte man wirklich einige Momente lang, es gäbe wirklich diese Meermenschen, so realistisch wird alles beschrieben.
Das große Thema des Buches ist der Walfang und Umweltschutz. Erschreckend sind die Schilderungen über den Walfang und das Leid der Tiere, auch die Verstrahlung der Weltmeere durch Fukoshima.
Die Charaktere sind glaubhaft dargestellt, der Schreibstil ist flüssig und der Spannungsbogen bleibt die ganze Zeit erhalten.
Alles in allem ein Buch, dass ich gerne gelesen habe und das einen auf jeden Fall auch nachdenklich zurücklässt.Und wie heißt es am Ende des Buches:
"Manchmal sind es kleine Gesten, die sehr viel verändern können."
- Kristina Steffan
Nicht die Bohne!
(73)Aktuelle Rezension von: Ms_ViolinPaula will lieber Karriere statt Kinder. Das wollte ihr Freund aber nicht einsehen und so ist er mittlerweile der Ex. 28 Tage nach dem Abschiedssex stellt sie jedoch fest, dass ihr Uterus keine Rücksicht auf ihre Lebensplanung nehmen will und sie unerhörterweise schwanger ist. Zu allem Überfluss verliert sie kurz nach dieser Entdeckung auch noch den karriereversprechenden Job und in die Bohne, die ihr das Ultraschallbild zeigt, verliebt sie sich auch noch und so startet Paula das „Bohnen-Projekt“, welches ihr Leben vollkommen auf den Kopf stellt.
Kristina Steffan, die auch unter Kristina Günak schreibt, konnte mich mit ihrem typisch witzig-lockeren und leicht frechen Schreibstil mal wieder wunderbar unterhalten.
Zwar ist vieles Liebesroman-typisch vorhersehbar und auch, dass jemand, der vorher so überzeugt gegen eigene Kinder war, sich nun so schnell für die ungeplante Schwangerschaft entscheidet, war vielleicht einen Ticken oberflächlich und klischeehaft, wurde aber durch die vielen tollen Figuren schnell wieder ausgeglichen.
Denn nicht nur die Protagonistin konnte mich schnell von sich einnehmen, auch die ganzen Nebenfiguren konnte mich mal wieder voll überzeugen und ein wenig traurig war ich schon, dass ich diese Welt und ihre Bewohner zum Ende des Buches zurücklassen musste.
Fazit: Ein witziges und lockeres Buch mit viel Gefühl und noch tolleren Figuren, das zwar auch ein wenig in die Klischeekiste greift, aber doch für ein paar unterhaltsame Stunden sorgen kann.
- Nele Neuhaus
Mordsfreunde (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 2)
(757)Aktuelle Rezension von: HornitaMein zweites Buch von Nele Neuhaus hat mich wieder voll überzeugt. Ich hatte das Glück, bei meinem Buch die erweiterte Neuausgabe mit knapp 490 Seiten zu erwischen. Es handelt sich um einen klassischen Kriminalfall, der durch viel Fleißarbeit und kleine Details von den Ermittlern gelöst wird. Die Irrungen, Wirrungen und Falschaussagen, die die ein oder andere falsche Fährte legen, empfand ich als sehr realitätsnah und glaubhaft. Das Ermittlerteam ist mir sehr sympathisch und deckt in seiner Bandbreite viele, verschiedenen Persönlichkeiten ab. Überhaupt fand ich, dass die Personen und ihre Charaktere sehr gut getroffen wurden. Mir gefällt diese leise, logisch-analytische Ermittlungsarbeit, die mit relativ wenig Action auskommt. Der Schreibstil ist angenehm, ich war jederzeit gut unterhalten und freue mich auf weitere Bücher aus dieser Reihe.
- Andreas Eschbach
Ausgebrannt
(386)Aktuelle Rezension von: WelpemaxMeine Meinung: Das war mein erster Eschbach und ich bin noch etwas unschlüssig wie ich das Buch finden soll. Mehrheitlich positiv, einfach wegen der aktuellen Thematik. Zu 100 Prozent passt es zwar nicht, aber der Tenor ist definitiv da. Für diese Weitsichtigkeit gibt es schonmal ein Pluspunkt. Eschbachs Art zu erzählen kommt bei mir ambivalent rüber, auf der einen Seite kann er erzählen, auf der anderen Seite wirkt es sehr technisch, sehr ausschweifend, sehr langatmig, aber letztendlich fängt er mit seiner spannenden Erzählweise den Leser auch wieder ein. Auch ein wenig Sorgen machte mir neben der technischen Ausführung, dass Genre, denn Science Fiction ist einfach nicht mein Genre, aber hier hat es ganz gut funktioniert, denn letztendlich sind ja auch andere Genre-Elemente im Buch zu finden. Alles in allem sind die vier Sterne eine sehr gute Bewertung, wenn man von meinen Punkten der Kritik absieht. Ich behalte den Autor bzw. manche seiner Werke im Auge.
- Franz Zeller
Sterben ist das Letzte
(18)Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos"Sterben ist das Letzte" von Franz Zeller hat mich sehr überrascht.
Ich dachte, ich lese einen Salzburger Krimi mit gesellschaftlicher Kritik, gelesen habe ich ein Mischmasch aus komischer Trivialkomödie, versuchter Gesellschaftskritik und halbherzigem Krimi.
Für mich stehen beim Krimi immer noch Mord, Motiv und Ermittlung im Vordergrund, dabei achte ich auf Logik, Raffinesse und Spannung, bzw. Irreführung. Hier lernte ich ein Abkömmling des üblichen Krimis kennen. Im Vordergrund stehen Probleme und Familienleben der Ermittler, Mülldiebstahl und Lebensmittelvernichtung. Mord und Ermittlung passieren eher nebensächlich und halten einer genaueren Nachfrage nicht stand.
Dies unter fiktiver Freiheit des Autors abzulegen, das lässt mich frustriert und unbefriedigt zurück. Ich lese selten Krimis, aber wenn, dann möchte ich gerne eine logische und wahrheitsnahe Ermittlung erleben mit Mord und Mordmotiven, die schlüssig und nachvollziehbar sind.
Abgesehen davon fand ich die vorgestellten sozialen Probleme der Salzburger Gesellschaft eher peinlich als fundiert, erwachsene Menschen, die im Müll wühlen, um Lebensmittel zu stehlen, die dies aus Hungersnöten nicht brauchen, sondern es eher als Sport betreiben, werden durch ihr Verhalten weder den Welthunger, noch die Umweltschädigung der Lebensmittelproduktion beseitigen oder verbessern. Es ist eine Straftat, die um so lächerlicher wird, als Polizisten sich daran beteiligen unter dem Vorwurf der falschen Politik.
Abgesehen davon, dass Welthunger und Umweltprobleme, verursacht durch Lebensmittelproduktion und Transporte, zwei komplett unterschiedliche Äste eines Baumes sind, spricht dieses Kuddelmuddel für den allgemeinen Tenor des Krimis.
Mir konnte es nicht genügen, ich fand es enttäuschend.
3 gute Sterne für einen Krimi, aus dem man deutlich mehr hätte machen können. - Anneliese Bunk
Besser leben ohne Plastik
(35)Aktuelle Rezension von: Natascha_WIm Buch wird das Thema Plastik unter die Lupe genommen und es findet auf den ersten Seiten eine Einführung in das Thema statt. Wir denken oft viel über den Kunststoff zu wissen, beim Lesen der Seiten wird einem aber klar, dass wir viel zu wenig vom Plastik wissen.
Das Buch enthält hilfreiche Tipps, um Plastik zu vermeiden und nachhaltig zu ersetzen. Da es nicht all zu viele Seiten hat super für den Anfang, um erst mal ein Gespür für das Thema zu entwickeln.
- Kerstin Hamann
Windige Geschäfte
(18)Aktuelle Rezension von: SarahRomyAm Morgen nach einer rauschenden Party liegt der Wiesbadener Stadtrat und Umweltdezernat Erwin Stumpf mit eingeschlagenem Schädel in seinem Arbeitszimmer. Von der Tatwaffe, einer wertvollen Statue, fehlt jede Spur. Ein Raubmord? Oder hat der charismatische Politiker und Hochschullehrer es bei der persönlichen Betreuung attraktiver Studentinnen etwas übertrieben? Sollten gar Stumpfs Pläne für einen Windpark und die radikale Ökologsierung der Wiesbadener Stadtwerke die Energieriesen zu sehr provoziert haben?
Eine harte Nuss für Martin Sandor und sein Team vom K11. Die Presse und der Polizeidirektor bauen mächtig Druck auf, schließlich war das Opfer eine prominente Persönlichkeit. Wirklich schwierig wird es für die Ermittler, als sie feststellen müssen, dass ihr junger Kollege Paul Fischer auf der Party war, mit Eva, einer Gespielin von Stumpf.
Mit diesem Krimi ist der Autorin eine Meisterleistung gelungen. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefangen in der Story und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Handlung zieht sich durch das ganze Buch logisch durch und es gibt keine Brüche. Nur am Schluss habe ich das Gefühl, dass alles schnell zu Ende gebracht werden muss. Aber das tut dem Buch und der Story keinen Abbruch. Die Protagonisten werden detailgetreu beschrieben und der Sandor ist mir richtig sympathisch geworden. Auch die Handlungsorte in Wiesbaden sind sehr gut beschrieben, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und hatte den Schauplatz gut vor Augen.
Mein Fazit:
Ein durch und durch gelungener Krimi - wirklich empfehlenswert!
- Denis Marquet
Der Zorn
(70)Aktuelle Rezension von: gorgopholDas Genre der Ökothriller ist aktueller denn je und kann auch gut und Buchform vermarktet werden, wie Frank Schätzing gezeigt hat. "Der Zorn" fällt nicht in diese Kategorie. Zorn kam tatsächlich auf, über all die verschenkten Stunden, in denen ich dieses Buch gelesen habe ...
Es ist mir völlig unbegreiflich, wie man eine so gute Idee, so stümperhaft umsetzen kann. Der Autor versinkt in seiner "Alles ist eins" Vorstellung und zwar so tief, dass er sowohl die Spannung, als auch die Möglichkeit seine Sichtweise verständlich zu machen. Ich bin ja bereit, mich auf nicht alltägliche oder vorherrschende Meinungen einzulassen, aber dann muss man mich auch abholen und mitnehmen. "Friss oder stirb" funktioniert weder in der realen noch in der fiktionalen Welt.
Der Schreibstil tut sein übriges. Langatmige Schilderungen immer gleicher Szenen aus verschiedenen Personenblickwinkeln wechseln sich mit endlos anmutenden inneren Dialogen auf der Suche nach dem "wirklichen Ich", das im Einklang mit der Erde ist, ab... Kurz gesagt, es ist sterbenslangweilig...
Und wenn dann mal so etwas wie wissenschaftliche "Fakten" präsentiert werden (also Schlussfolgerungen der Wissenschaftler im Buch), dann kriegt man sie einfach so hingekotzt, praktisch aus dem Nichts, auch wenn sich rausstellt, dass die Person diesen Gedankengang oder die Erklärungsversuche über einen längeren Zeitraum entwickelt hat ...
Man konnte es einigermaßen flüssig lesen und immerhin gab es die ein oder andere etwas bessere Stelle, dafür der zweite Stern.
Ansonsten mein Rat: FInger weg ... - Claus Mikosch
Der kleine Garten am Meer
(15)Aktuelle Rezension von: Kristall86„Señor Gonzalez und der Garten des Lebens“ verrät schon ein wenig worum es geht. Autor Claus Mikosch nimmt uns auf eine besondere Reise mit....glaubt er zumindest. Ich muss gestehen, das ich mit Protagonist Niklas und eben Señor Gonzalez so meine Schwierigkeiten hatte. Mikosch Schreibstil ist sehr leicht und beschwingt aber die Konversation zwischen den beiden Herren zieht sich wie Kaugummi, ohne dabei eine große nennenswerte Erkenntnis an den Tag zu legen. Es gibt zudem auch einige Verallgemeinerungen, vermeintlich typische Erkenntnisse zur Landwirtschaft die hier und da wirklich haarsträubend sind und somit das Lesen für mich wirklich erschwert haben. Die beiden Herren besprechen das Thema Düngen und ich hatte meine liebe Not das Buch nicht gleich wieder zuzuklappen. Ich wohne selbst auf dem Land und kenne enorm viele Bauern...Mikosch beschreibt hier Themen die so in der Form nicht mehr aktuell sind. Die Menschen achten immer mehr auf gesunde und ungespritze Lebensmittel aus ökologischem Anbau oder Fleisch aus einer artgerechten Haltung. Und das sich in der Düngeverordnung etwas tut, merkt man sehr wohl wenn man ein wenig politisch interessiert ist. Ständig geht es in dem Buch um vergiftete Lebensmittel....das war mir einfach zu viel, zu langatmig und eben ohne nennenswerte Erkenntnis.
- Kathy Reichs
Fährte des Todes (1)
(24)Aktuelle Rezension von: PiratenLillyMeinung
Die Autorin Kathy Reichs bringt uns mit „Fährte des Todes“ einen Kurzthriller zu der Protagonistin über die Protagonistin Tempe Brennan alias „Bones“. Die forensische Anthropologin untersucht in diesem Kurzthriller den Tod einer jungen Biologie-Studentin und lässt uns Leser*innen gemeinsam an der Aufklärung der Todesursache und der Lösung des Falls arbeiten. Leider bleibt die Protagonistin das ganze Buch hinweg etwas kühl und unsympathisch, lockert aber mit einzelnen Wortspielen etwas die Situation auf. Da ich mit Brennans Buchreihe nicht vertraut war, habe ich einige detaillierte Beschreibungen ihrer Persönlichkeit vermisst. Allerdings spiegelt das Buch eine interessante Geschichte von reduzierten Seitenanzahlen wider, die sich leider zu schnell und abrupt legt.
Am Ende vermisste ich ein besseres Gefühl für die Protagonisten und eine tiefere Betrachtungsweise. Wenn ich mich zwischen einem Kurzthriller oder der normalen Buchreihe entscheiden müsste, würde ich ein längeres Buch von Kathy Reichs bevorzugen.
- Patricia Schröder
Meerestosen
(206)Aktuelle Rezension von: leben.lachen.lesenAuch im letzten Teil der Trilogie wird es nicht langweilig. Ähnlich wie in Band zwei knöpft die Autorin auch beim dritten Teil da an wo der zweite endet und somit ist man direkt wieder mitten im gesehen und wird von der Spannung gepackt.Anders als in den beiden Bänden davor steht im diesem Teil anstatt der Romantik eher die Dramatik im Vordergrund. Was dem Buch aber keinen Abbruch tut sondern es eher noch spannender werden lässt.
Wie in Band zwei kommen viele der alten Charaktere wieder zum Vorschein und offenbaren einem neue Geheimnisse, mit denen man wirklich nicht gerechnet hat und die mich teilweise auch etwas geschockt haben. Auch Elodie entwickelt sich in diesem Band nochmal weiter. Es scheint als hätte sie endlich ein Stück ihrer rosa roten Brille abgelegt und bekommt nur einen Überblick für das große Ganze.
Eine besonderes große Rolle spielt in diesem Teil der Zauber des Meeres. Patricia Schröder versucht meiner Meinung nach immer wieder darauf aufmerksam zu machen wie wichtig das Thema Umweltschutz eigentlich ist.
Alles in allen muss ich sagen fand ich den letzten Teil definitiv den besten von den dreien. Und die Geschichte hat meiner Meinung nach ein sehr schönes rundes Ende. Für ich persönlich wurden alle offenen Fragen geklärt und besonders die Idee am Ende mit dem Epilog wo man erfährt was aus allen Protagonisten geworden ist finde ich wunderbar.
- M. M. Buckner
Watermind
(56)Aktuelle Rezension von: Read-and-CreateDie Idee und der Klappentext klangen für mich sehr interessant. Anfangs konnte mich das Buch auch durchaus fesseln, aber ab spätestens der Mitte des Buches war es einfach zäh und das Ende hat mich dann ziemlich enttäuscht.
Die Handlung ist ein andauerndes Hin und Her - von einer persönlich emotionalen Krise zur Nächsten, von einem Sexualpartner zum anderen. Das Watermind gibt ab und zu eine mäßige Reaktion von sich, aber meiner Meinung nach steht es im Hintergrund der Handlung!
Ich habe den Eindruck, dass die Autorin zwar eine klasse Idee hatte, aber keinerlei/kaum technisches Verständnis hat. Durch mein Studium (Elektrotechnik) verstehe ich ihre zahlreich verwendeten und zusammengewürfelte Fachausdrücke, aber der Sinn erschließt sich mir nicht immer.
Zudem haben Leser ohne Kenntnisse in diesem Bereich vermutlich Schwierigkeiten das geschriebene zu verstehen. Ich kann dieses Buch nicht weiterempfehlen, aber ob es lesenswert ist, muss schlussendlich jeder für sich selbst entscheiden.
- Wolfgang Hohlbein
Das Avalon-Projekt
(163)Aktuelle Rezension von: LoralaiIch hatte ein wenig mehr Fantasy erwartet, leider liest dich das Buch eher wie ein Thriller, mit leichtem Fantasyhauch. Wer das so mag, dem sei dieses Buch hiermit empfohlen.
Ich für meinen Teil hatte mit tatsächlich mehr erhofft und wurde auch mit den Charakteren nicht recht warm. Ich konnte den Protagonisten (Rutger) zwar gut nachvollziehen, aber das heißt nicht, dass er mir deshalb sympathisch wurde. Es war eher durchwachsen.
Unglaublich enttäuscht war ich von der weiblichen Hauptbesetzung (Jenny), welche sich fast das ganze Buch über aufgeführt hat wie ein Kleinkind oder als würde sie noch in der schlimmste Phase der Pubertät feststecken. Sie ist 28 (wenn ich mich richtig erinnere). Die Gespräche der beiden drehen sich im Kreis und sind mir ziemlich auf den Keks gegangen. Er stellt Fragen, sie reagiert sofort patzig und trotzig und ist beleidigt, weil er ihr nicht glaubt. Dass er als (Versicherungs)Detektiv, und auch als rationaler Mensch, ein paar Beweise braucht, wird kategorisch ausgeblendet. Die wenigen Momente, in denen Rutger dann tatsächlich mal in Berührung mit dem Übernatürlichen kommt, sind ausschließlich lebensbedrohliche Ausnahmesituationen oder aber er ist stark übermüdet. Keine Momente, in welchen man seiner Erinnerung wirklich Glauben schenken würde.
Am sympathischsten war mir Lance, der aber leider nur kurz an Anfang und kurz am Ende auftaucht.
Ansonsten ist die Story nett geschrieben, ist hier und da sogar unfreiwillig komisch, ist aber eher ein actionreicher Verfolgungsthriller als ein wirklicher Fantasyroman. Viele Fragen werden auch am Ende nicht beantwortet und generell ließ es mich doch ziemlich unbefriedigt zurück. Man hätte deutlich mehr daraus machen können. Mein Fantasyherzchen ist jedenfalls nicht auf seine Kosten gekommen.
- Christin Henkel
Achtsam scheitern
(15)Aktuelle Rezension von: mama_liestvorDIESES GENIALE BUCH ENTHÄLT HUMOR :)
ACHTSAM SCHEITERN ... unter dem Buchcover konnte ich mir erst garnichts vorstellen ...um was es hier im Buch wohl geht ? Das Taschenbuch mit seinen überschaubaren 173 Seiten , ist im Eulenspiegel Verlag erschienen und die Musikerin & Kabarettistin Christin Henkel nimmt uns augenzwinkernd mit in die neue Ökowelt ihrer Freunde und der Familie...
Ihre guten Freunde, haben wilde Partys mit viel Prosecco, aufeinmal in gesunde Kurkuma Ingwer Shots eingetauscht und die chaotische Studentenwohnung in eine stylisch, cleane Luxuswohnung a la Marie Kondo... Was ist da nur los ? Christine will natürlich kein Spielverderber sein und sich schon bemühen etwas anzupassen... Ausprobiert wird dann ein natürliches Roggenmehlshampoo & Apfelessig Haarspülung und Kunde in einem Unverpackt Laden sollte man auch mal gewesen sein ... Christine Henkel erlebt hier abenteuerliches und beim Lesen bleibt garantiert kein Auge trocken! Von Demeter- Denis bis Tantra - Torben , ihre Freunde und Bekannte erleben gerade den hochgelobten Greenlifestyle und das ohne Wenn und Aber ... Eigentlich sollte sie das ja kennen , denn großgeworden ist Sie in einer überzeugten Ökofamilie ohne Fernseher, Polly Pocket und Capri- Sonne :) Als ihre Freundin sich dann auch noch mit ihren Zwillingen als überzeugte, entspannte Mombloggerin entpuppt, versteht sie die Welt nicht mehr... So gelassen und cool, ist ihr Dasein als Zwillingsmama im realen Leben , nicht wirklich ....
Ein Buch das ich Euch unbedingt empfehlen möchte ... Habe schon lange nicht mehr so herzlich gelacht :) Achtsamkeitsmuttis , Öko Lifestyler.. hier wird alles mit einem Augenzwinkern und so witzig erfrischend auf die Schippe genommen. Christine Henkel schreibt eigenwillig , dabei aber sehr authentisch und so unterhaltsam. Absoluter Buchtipp für Zwischendurch , mit Suchtgefahr... Konnte das Buch nicht auf die Seite legen... Einfach KLASSE !
- Carl Hiaasen
Eulen
(39)Aktuelle Rezension von: DieBuchkolumnistinDer junge Roy Eberhardt ist neu in Florida, seine Eltern sind mit ihm nun schon zum zehnten Mal umgezogen und er hat sich schon daran gewöhnt, keine Freunde zu haben. Dafür hat er bereits einen Feind gefunden: der dicke und dumme Dana Matherson quält ihn regelmässig vor und nach der Schule. Wäre da nicht dieser unbekannte Junge, würde Roy sich dem langweiligen Alltag einfach ergeben. Aber wer ist das, der da regelmässig barfuß durch die Straßen rennt, keinen offiziellen Namen hat und genauso wie Roy dringend einen Freund nötig hat? Und wer ist der heimliche Saboteur von "Mama Paulas Pfannkuchenhaus" und was haben die Eulen damit zu tun? Carl Hiaasen hat hier einen sehr schönen Jugendkrimi geschrieben, mit vielen Vorbildern und kleinen Abenteuern für die jüngeren Leser, sowie leichter Unterhaltung für die Erwachsenen. - Ilona Einwohlt
Meine Ökokrise und ich
(10)Aktuelle Rezension von: danielamariaursulaSina ist inzwischen 16 Jahre alt und von ihrem Sandkastenfreund und Nachbarn Yannis getrennt. Nun schwebt sie im 7. Himmel mit Carlos, dem Mitbewohner ihrer besten Freundin Kleo. Dieses Glück wird unterbrochen, als sie mit ihren Eltern in den Nordseeurlaub muss! Doch als sie bei einer einsamen Wanderung eine Kegelrobbe in Not entdeckt und rettet, lernt sie den Umweltschützer Ben kennen, der ihr bisheriges Weltbild ganz schön erschüttert. Fortan kreisen ihre Gedanken um den Umweltschutz, der schon im Kleinen beginnen kann. Als sie mit Kleo aber zufällig eine verletzte Katze aus ihrem Hauswald zur Tierärztin bringt, erfährt sie, daß diese eine geschützte Wildkatze und der Wald von einer Umgehungsstraße akut bedroht ist. Davon hatte sie keine Ahnung und erzählt es empört ihrer Familie und ihren Nachbarn. Diese werden auch sofort aktiv, nur Carlos, der eigentlich Umwelttechnik studieren will, ist mit seinen Gedanken ganz woanders. Sina, Kleo und Yannis treten einem Aktionsbündnis bei und stellen fest, daß Mut und Ideenreichtum gefragt sind, wenn man etwas ändern will. Allerdings stürzt die ihr immer bewusster werdende Umweltbedrohung Sina in eine echte Sinnkrise.
Sina ist ein nettes, intelligentes Mädchen, sehr hübsch, aber mit großen Füßen, großem Herz und großem Freundeskreis und einer intakten Familie (auch ganz erfrischend in einem Buch mal wieder von einer intakten Familie zu lesen). Sina und ihre Freundinnen und Familie kann man in einer ganzen Buchreihe durch die Pubertät mit ihren Hormonwirren begleiten und ihre Höhen und Tiefen mit allen Teeniefragen und -dramen verfolgen. Dies ist der letzte Band, empfohlen ab 12 Jahren, aber auch für Einsteiger verständlich. Dieses Thema hätte meine 12 jährige Tochter auch wirklich interessiert, vor allem da es super aufbereitet ist, mit Infokästen zu den einzelnen Themen, auf die Sina immer wieder stößt, während sie mit offenen Augen durchs Leben geht, allerdings ist Sina beziehungs- und jungstechnisch auf einer Stufe, die für meine Tochter zu erwachsen ist. Oder eben „iiiih, Knutschi, Knutschi“. Sina, hält nicht nur Händchen, sie knutscht auch nicht nur, sie will bei Carlos übernachten, was ihre Eltern nicht wollen, obwohl der Rest ja eh schon läuft... Die Altersempfehlung hängt also ein wenig vom hormonellen Reifegrad und dem Interesse an Beziehungen ab. Wobei mir gut gefällt, daß Sina schon weiß, warum ihre Eltern dagegen sind, nämlich weil sie Carlos nicht kennen, ein Umstand über den Sina dann beginnt nachzudenken... Neben den Umweltaspekten, sind auch Beziehungswarnsignale eingearbeitet und sehr einfühlsam aufgearbeitet, so daß ich dieses Buch älteren Leserinnen so um die 14 Jahre sehr gut empfehlen kann.
Dieser Band erschien 2014, d.h. die Zahlen sind nicht nicht mehr alle ganz aktuell, heute ist es meistens noch viel drastischer, so sind nicht mehr nur 50 % des deutschen Waldes geschädigt, sondern sogar 90 % auf Grund der trockenen Sommer und der immer stärkeren Unwetter, nicht mehr gesund. Dennoch sind auch die Aspekte gedanklich aktuell, was der Einzelne tun kann, auch wenn ich 2019 eher zur LED-Lampe als zur Energiesparlampe greifen würde. Solche technischen Gedankenanpassungen schaffen Leser aber durchaus selbst. Sehr schön, fand ich auch die Autodiskussion von Sinas Eltern, über die Anschaffung eines neuen Dienstwagens, der noch vor dem Dieselskandal stattfand, aber durchaus Feinstaub und Co. berücksichtigt. In diesem Punkt finde ich es eher erschreckend, wie wenig sich in den letzten 5 Jahren getan hat, trotz der Konsumhaltung immer neues und immer mehr haben zu wollen. Wirklich saubere Autos gibt es immer noch nicht, denn der Strom kommt ja nicht aus der Steckdose! Auch die Stromgewinnung und die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden ist Stoff für einen Infokasten. Wer sich also für das Thema Umwelt interessiert, findet viele Infos und Anregungen, die auch den eigenen Alltag beeinflussen können. Wer sich mehr für Sina und ihr Liebesleben und ihre Freundinnen und sonstige Teeniesorgen interessiert, kann sie auch überlesen, was ich aber nicht empfehle. Die Infokästen stören die Lesbarkeit überhaupt nicht und die Geschichte bleibt weiterhin packend!
Als die Tierärztin die Wildkatze als solche entlarvt und auf die Chance des Nabu hinweist, dachte ich sofort: Oh ja, jetzt wird vor dem Verwaltungsgericht geklagt, das kann und darf der Nabu nämlich! Es werden zwar die juristischen Konsequenzen bei Demos und das Versammlungsrecht (so gut habe ich es in keinem meiner Bücher im Grundstudium erklärt gefunden) erörtert, aber die Klagemöglichkeiten von Umweltverbänden fehlt leider gänzlich. Gerade bei einer bedrohten Tierart wäre dies im Eilverfahren sehr vielversprechend für einen vorläufigen Baustopp. So ist die Rodung des Hambacher Forstes juristisch gestoppt worden und das Atomkraftwerk Mühlheim-Kärlich ging nach nur 100 Tagen vom Netz, weil von der Genehmigung abgewichen wurde, und der Bau wegen einer tektonischen Platte um 1 m von der Genehmigung abweichend errichtet wurde. Manchmal, kann man große Umweltdinge, auch rechtlich lösen und erreichen. In der Liste der Öko-Berufe, über die Sina nach dem Abi nachdenken könnte, fehlt also eindeutig der Umweltrechtler (dafür braucht man einen langen Atem, es ist ein sehr trockenes und sehr langwieriges Rechtsgebiet, das dafür manchmal wahre Wunder wirken kann). Engagement lohnt sich, wie Sina und Yannis beweisen, ich habe nur etwas Bauchschmerzen, bei dem von ihnen gewählten Weg und legalere Mittel wären mir lieber gewesen. Der Zweck heiligt für mich nicht immer die Mittel. Für einen Roman ist so ein Rechtsstreit aber sicherlich etwas trocken und wenig mitreißend, da ist die gewählte Handlung schon interessanter. Im Übrigen gibt es aber sonst keinen Umweltaspekt der nicht behandelt wird.
Mit diesem Band wird die Geschichte von Sina abgeschlossen und abgerundet. Es ist klar, daß Sina, nach all ihren Umwegen und Krisen und Problemen schon ihren Weg finden wird und es wird ein guter sein. Pubertät ist eben auch die Zeit der Selbstfindung und das ist ihr gelungen. Ein toller Mix aus persönlicher Entwicklungsgeschichte und Ökoaufklärung - ein Thema, das uns alle angeht und die Generation „Fridays for future“ besonders bewegt.
- Kathrin Hartmann
Ende der Märchenstunde
(8)Aktuelle Rezension von: OliverNagelWarum man mit dem korrekten Konsum von Bier keinen Urwald rettet und analog auch mit anderem vermeintlich richtigem Kaufverhalten gar nichts ändert, erläutert Kathrin Hartmann in diesem furios geschriebenen Buch. Böse, aber wahr - sollte in keinem Öko- und Bio-Haushalt fehlen!