Bücher mit dem Tag "nigeria"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nigeria" gekennzeichnet haben.

125 Bücher

  1. Cover des Buches Children of Blood and Bone – Goldener Zorn (ISBN: 9783841440297)
    Tomi Adeyemi

    Children of Blood and Bone – Goldener Zorn

     (468)
    Aktuelle Rezension von: Beyerling

    Fantasy-Romane folgen gern ähnlichen Regeln und altgewohnten Verläufen mit prototypischen Charakteren. Childen of Blood and Bone geht hier komplett neue Wege und sie treffen bei mir allesamt ins Schwarze. In doppelter Hinsicht. "Schwarz" sind alle Charaktere in dieser Welt, was schon einmal optisch, aber auch kulturell einen großen Unterschied macht. Es schwingt eine gehörige Portion Afrika mit, wenn es um die Menschen, die Tiere, die Städte, die Religion und so weiter geht. Erfrischend anders.
    Ebenso erfrischend ist der Schreibstil: Schon nach wenigen Seiten hat man sich an dar Präsens gewöhnt und fragt sich, warum nahezu alle Autoren in der Vergangenheitsform schreiben. Durch die Gegenwartsform wirkt vieles sehr näher, echter, unmittelbarer. Adeyemi setzt auch die Szenen-Enden sehr gut. Wie in einer Netflix-Serie werden Szenen unterbrochen und aus der Sicht anderer Charakter nacherzählt oder fortgesetzt. Wunderbar elegant. Das Ende fand ich etwas simpel, aber der Weg dahin war wirklich gelungen. Für mich ein klarer Fall für eine Verfilmung.

  2. Cover des Buches Das Baby ist meins (ISBN: 9783351050894)
    Oyinkan Braithwaite

    Das Baby ist meins

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    Die Seitenanzahl dieses dünnen Büchleins machte mich ja von Anfang an etwas stutzig, das muss ich schon zugeben. Mir stellt sich bei so etwas direkt die Frage, wie sich in so kurzer Zeit, auf so wenig Papier, eine gute Story herauskristallisieren kann? Aber wir wollen ja keine Vorurteile fällen! 

    Die Rede ist von dem Buch "Das Baby ist meins" von Oyinkan Braithwaite, einer Autorin, welcher ich mit dieser Geschichte (wenn man es so nennen kann) eine Chance geben wollte. 

    Worum es überhaupt geht: Unerbittlicher als ihre Schwester verteidigt eine Frau wohl nur eins: ihr Baby. Diese Geschichte ist eine augenzwinkernde Ansage an das Patriarchat, ein spannender Einblick in die nigerianische Gesellschaft - und vor allem eine rasante Geschichte um zwei Frauen, die wie Löwinnen um das Baby in ihrer Mitte kämpfen. Natürlich ohne Rücksicht auf Verluste oder gar auf den Mann, der versucht herauszufinden, wem er glauben soll. Und der selbst alles andere als ein Unschuldslamm ist.

    Das Buch wartet mit knappen Kapiteln auf und lässt den Leser, ohne viele Worte, mitten ins Leben des Hauptprotagonisten plumpsen. 

    Dort folgt schließlich eine stark oberflächlich gehaltenene Person der anderen, von denen keiner auch nur im entferntesten meine Symphatie gewinnen konnte. 

    Mit kurzweiligen Dialogen wird die (vorhersehbare) Handlung vorangetrieben, welcher immer wieder die nötige Logik fehlt. Nur ein kleines bisschen über den Tellerrand hinaus denken? Fehlanzeige! 

    Ich hatte mich ursprünglich auf einen kleinen Einblick in die Gesellschaft Nigerias gefreut, der mir aber leider verwehrt blieb. Stattdessen wurde immer wieder der Lockdown miteinbezogen, was ich völlig unnötig fand, von dieser Thematik hatten wir die letzten Jahre mehr als genug.

    Kurzum: Für mich war dies ein äußerst seltsamer "Roman", der irgendwie strukturlos vor sich dahin plätschert und keinerlei Tiefgang zulässt. Den Kaufpreis hätte man definitiv etwas anpassen können, dafür, dass einen nur eine kleine Novelle bzw. Kurzgeschichte erwartet. 

  3. Cover des Buches Diese Dinge geschehen nicht einfach so (ISBN: 9783596520404)
    Taiye Selasi

    Diese Dinge geschehen nicht einfach so

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen

    Taiye Selasis Debütroman erzählt die Geschichte der Familie Sai, die nach einem angeblichen Kunstfehler des angesehenen Chirurgen Kweku auseinanderbricht. Die Mutter kehrt nach Ghana zurück, die vier Kinder leben ihre eigenen Leben. Als der Vater stirbt, treffen sie sich erst in New York, um gemeinsam zur Mutter zu fliegen. Die Autorin unterteilt ihren Roman in drei Abschnitte. Im ersten Abschnitt, mit „Abschied“ überschrieben, wird der Tod des Vaters erzählt, der während der nach seinem Herzinfakt verbleibenden Zeit sein Leben reflektiert. Es entsteht ein erster Eindruck der Familie, der neugierig macht, was genau geschehen ist. Im zweiten Teil, „Aufruhr“, stehen die vier Kinder im Mittelpunkt. Aus wechselnden Perspektiven entsteht ganz langsam ein Bild. Die entscheidenden Teile kommen im letzten Abschnitt „Aufbruch“ hinzu, in dem nicht nur die Kapitel, sondern auch die Unterkapitel die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden.  Selasi versteht es ausgezeichnet, das Seelenleben der Protagonisten wieder zu geben, so dass die Probleme und Konflikt jedes einzelnen und zu anderen sehr gut nachvollziehbar sind.

    Der Sprachstil der Autorin ist besonders, außergewöhnlich. Sie beobachtet genau und klug. Es enthält viel Lebensphilosophie und die Erkenntnis, dass die Dinge eben nicht einfach so geschehen. 

    Taiye Selasi, Schriftstellerin und Fotografin, ist in London geboren und in Massachusetts aufgewachsen. Ihre Eltern stammen aus Ghana. Selasi erfand den Begriff „Afropolitan“, der eine neue Generation von Weltbürgern mit afrikanischen Wurzeln bezeichnet. (Quelle: Klappentext)

    Fazit: ein wunderbarer Roman, den ich nicht aus der Hand legen konnte

  4. Cover des Buches Der dunkle Fluss (ISBN: 9783746632421)
    Chigozie Obioma

    Der dunkle Fluss

     (44)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚[...] denn die Zukunft war das, was wir aus ihr machten, eine leere Leinwand, auf die sich alles Mögliche projizieren ließ. Das alles war vorbei, als Vater wegzog.‘ (Seite 10 der gebundenen Ausgabe)

    Der neunjährige Ich-Erzähler Ben lebt zusammen mit seinen älteren Brüdern Ikenna, Boja und Obembe, seinen Eltern sowie dem kleinen Bruder David und dem Baby Nkem in Akure, einer Stadt im Südwesten Nigerias.

    Das Leben der Familie verändert sich deutlich, als der Vater ins mehr als 1000 Kilometer entfernte Yola im Norden des Landes zieht und nur noch an den Wochenenden zu seiner Familie zurückkehrt. Ein weiterer Wendepunkt tritt ein, als die Brüder beginnen, im dunklen Fluss zu fischen, was die Eltern streng verboten hatten, da hier schon viele Erwachsene verschwunden sind.

    Die Brüder werden am Fluss beobachtet und verraten, und nach den Prügeln des Vaters distanziert sich der Erstgeborene Ikenna immer mehr vom Rest der Familie und verändert sich mehr und mehr.

    Ich war noch nie auf dem afrikanischen Kontinent, aber ich habe viel über Afrika und von afrikanischen Autoren gelesen, so dass ich mit dem Kontinent bestimmte Gedanken, Gefühle, Vorstellungen etc. verbinde.

    Chigozie Obioma hat mich direkt mit nach Afrika im Allgemeinen und Nigeria im Besonderen genommen: Sein Roman ist stimmungsvoll, unheilvoll und durchweg glaubwürdig.

    (Schwarze) Magie und Zauberei haben einen festen Stellenwert in ‚Der dunkle Fluss‘ und im Leben der Menschen im Handlungsort des Romans. Ich fand diese düstere Szenerie sehr gelungen und sehr atmosphärisch, und meiner Meinung nach eignet sich ‚Der dunkle Fluss‘ hervorragend, um die spirituelle Seite Nigerias besser kennenzulernen, in eine ganz andere Welt abzutauchen und mehr über diese Facetten Nigerias zu erfahren.

    Weitere Themen des Romans sind Trauer und Verlust sowie psychische Erkrankungen und psychiatrische Behandlungen in Nigeria, was weitere Komponenten des Romans sind, die mich besonders faszinierten.

  5. Cover des Buches Lagune (ISBN: 9783864258732)
    Nnedi Okorafor

    Lagune

     (32)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    Nnedi Okorafor hat mit ihrem Buch "Lagune" eine fantastische Science Fiction Geschichte geschrieben,  welche viele Elemente der nigerianischen Kultur, deren Mythologie und ihre Religion in sich vereint.

    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei einander vollkommen fremde Menschen, die ihr Leben mehr oder weniger glücklich in Lagos leben. Da wäre die Meeresbiologin Adaora, der Soldat Agu und der Rapper Anthony. An dem Tag, an dem etwas Großes ins Meer vor Lagos stürzt, treffen diese drei zufällig am Strand aufeinander, ehe eine riesige Flutwelle kommt und diese drei Menschen mit sich nimmt. Als sie wieder an Land sind, sind sie nicht länger allein: Ayodele ist bei ihnen - eine Besucherin aus einer fernen, unbekannten Welt.

    Meine Meinung: Diese Geschichte ist schon etwas Besonderes, wenn auch zum Teil nicht in ihrer Gänze greifbar, da Okorafor gedanklich teilweise große Sprünge macht. Und wahrscheinlich ist dies und der vielleicht nicht jedem gefällige Schreibstil auch nicht jedermanns Sache, aber für mich hat sich die Lektüre auf jeden Fall gelohnt.

    Besonders gut gefallen hat mir, wie schonungslos ehrlich und vollkommen ohne verklärtem Blick Okorafor von ihrem Land schreibt. Da geht es um Korruption bis in die höchsten Kreise. Um soziale Missstände, sowie die tiefsten und hässlichsten Abgründe der gesamten Menschheit. 

    Alles in allem ein lohnenswertes Buch für all jene, die gerne auch Geschichten abseits des Mainstreams lesen. 

  6. Cover des Buches Tadunos Lied (ISBN: 9783716027554)
    Odafe Atogun

    Tadunos Lied

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Buch hat mich in gewisser Weise verzaubert. Der Autor erzählt hier eine Geschichte, die mich irgendwie an ein Märchen erinnert hat und doch ganz bodenständig, luftig, bezaubernd und dramatisch zugleich war. Musik und Politik werden hier meiner Meinung nach auf ganz tolle Art und Weise miteinander verknüpft und es finden sich in diesem Buch viele Weisheiten, die die verschiedensten Formen der Liebe aufzeigen. Themen wie Nächstenliebe, Zusammenhalt, Partnerschaft, Familie – ein relativ kleines Buch mit mindestens doppelt so viel und vor allem wichtigen Inhalt! (Zitat aus dem Buch)
    >> Egal, auf welcher Seite wir stehen, die Hoffnung gehört allen. Wenn wir zu hoffen beginnen, fangen wir an, gegen das zu murren, was uns einschränkt. Und mit dem Murren kommt die Veränderung. << Auch der politische Aspekt kommt hier nicht zu kurz und man bekommt ziemlich nah mit, was Diktatur für den einzelnen bedeutet und wie systematisch dieses System den Menschen schadet. Mich haben einige Dinge hier wirklich sehr ergriffen. Man weiß natürlich einiges, aber es dann innerhalb einer Geschichte so hautnah mitzuerleben, das ist dann schon eine Steigerung der bewussten Gedanken zur Thematik. 
    Ich möchte das Ende der Geschichte nicht vorweg nehmen, dennoch möchte ich abschließend sagen, dass dieses Buch aufzeigt, wie schwer, schmerzvoll und hart das Leben doch sein kann. Und trotz der ganzen Probleme, Schwierigkeiten und dieser Gefangenschaft innerhalb eines Systems ist es die Liebe, die den Menschen lenkt... Mein Fazit:
    Ein absolut lesenswertes Buch, das es sich lohnt zu lesen und auch zu begreifen, denn es hat viel Inhalt, der sowohl das Herz als auch den Kopf.
  7. Cover des Buches Jeder Tag gehört dem Dieb (ISBN: 9783518466926)
    Teju Cole

    Jeder Tag gehört dem Dieb

     (20)
    Aktuelle Rezension von: vivreavecdeslivres
    In seinem Debut sinniert Teju Cole über sein Heimatsland Nigeria. Dabei verleiht er seine Stimme einem namenslosen Protagonisten, welcher nach 15 Jahren die Rückkehr in seine sogenannte Heimat antritt. Schnell bemerkt er allerdings, dass es sich nicht nach Heimat anfühlt, sondern nach Fremde, oder zumindest nach etwas Enttäuschendem.
    Teju Coles zweites Buch 'Open City' wurde international gefeiert und hielt auch bei mir Einzug, allerdings hat mich sein unpopuläreres erstes Buch mehr angesprochen. Dass dieses Buch nicht gleichmässig bekannt ist, hat indirekt mit dem Inhalt zu tun - Der Autor kritisiert mit seinem Schreiben Nigeria und dessen Verarmung an Kultur, gleichzeitig erschien der Roman in einem nigerianischen Verlag, wodurch er wenig Berühmtheit erfuhr, meiner Meinung nach nicht zurecht. Denn Teju Cole legt uns hiermit ein Werk vor, dass eine sogartige Wirkung hat, dass mich zum ersten Mal wirklich an den Spruch glauben lässt - Lesen ist wie Reisen. Denn wir erfahren hier eine Stadt, Lagos, in all ihren Ausmassen, wir erleben das Begeisternde und das Abstossende, allen voran das Faszinierende in dieser Fremde.

    Spannend ist ja, wie ein Nigerianer dorthin zurückkehrt. Unser Protagonist verbrachte fünfzehn Jahre in New York, ohne dazwischen je wieder in seine Heimat einzureisen. Das gibt dieser vermeintlichen 'Rückkehr' viel grösseres Gewicht. New York als unglaublich sympathischer Gegenpol, eine Stadt, welche sowohl vor neuster Technologie und Modernität strotzt, wie auch in all seiner Grösse das Detail, die Kunst und die Sinnlichkeit einer Stadt in jedem Ecken bereithält. New York durfte ich bereits selbst erleben, und selten konnte mich die Vielfältigkeit einer Metropole so beeindrucken. Dagegen scheint Lagos eintönig zu sein. Die Stadt funktioniert nach ihren eigenen Regeln, und diese sind wohl keinem aus der nordwestlichen Welt bekannt. So begegnet der Protagonist bereits an der ersten Haltestelle, dem Konsulat in New York, Korruption. Diese Begegnung macht ihn fassungslos, mehr noch, als sie vielleicht uns als Nicht-Einbezogene fassungslos machen würde, und sie besetzt ihn. Kaum gelandet, stürzen wir uns auf dieses Thema und entdecken es tatsächlich auch in jedem noch so versteckten Winkel. Das korrupte Nigeria. Dann aber beginnt er mit seinen Beobachtungen, erzählt von diesen, und sie sind so kunterbunt und fremd, wie ich kaum glauben konnte. Er trifft auf unterschiedliche Menschen, auf unterschiedliche Interessen, auf unterschiedlichen Umgang mit verschiedenen Situation. Und auch auf immer wieder sich ähnelnde Muster. 

    Und so entwirft Teju Cole ein Bild von einem Nigeria aus dem Heute, aber überlappt es mit Erinnerungsfetzen, Gedankengängen und tiefen Emotionen, von Verwunderung, Abneigung und Liebe. Dabei entsteht auch ein ganz eigenes Gefühl von Heimat, welches er mit seinen behutsam gewählten Worten so gut zu vermitteln weiss - Chapeau. Und vielen Dank, denn ich bin nun um einige Erfahrungen und irgendwie eine Reise nach Nigeria reicher.

    http://wonderful-ne-books.blogspot.ch/2017/04/jeder-tag-gehort-dem-dieb-von-teju-cole.html
  8. Cover des Buches Mehr Feminismus! (ISBN: 9783596036769)
    Chimamanda Ngozi Adichie schreibt als Nwa Grace-James

    Mehr Feminismus!

     (24)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Die Autorin hat einen schönen Stil bzw. eine schöne Art zu reden – recht locker – halt eine Rede die verschriftlicht wurde (we should all be feminists), welche übrigens auch auf YouTube ansehbar ist; Plus vier Essays mit vielen Anekdoten.


    Wie gesagt ist die „Stimmung“ des Buches recht locker, bis dann eine starke Formulierung oder Erkenntnis kommt. Zwischendurch haben die Worte viel Kraft. Diese Mischung fand ich sehr gelungen und faszinierend.


    Wie es der Titel schon sagt, geht es um Feminismus – was das eigentlich ist bzw. wie sie es für sich definiert und welche Vorurteile einen entgegen gebracht werden, wenn man sich selbst als solche bezeichnet. Es geht um das Leben als Frau, sprich Geschlechterrollen und was das real bedeutet, um Frauenrechte bzw. das Recht der Frau sich frei zu entfalten – gerade auch mit Blick einer Nigerianerin.

    Das alles aber nicht akademisch, belehrend, sondern anekdotisch, was den Zugang erleichtert.

    Unabhängig davon, von ihrem Talent solche Themen zu erzählen, fand ich die Essays mal besser mal etwas schlechter.


    Nichts desto trotzt ein tolles Buch. Schon allein um die Rede zu lesen lohnt es sich – die war großartig.

  9. Cover des Buches Americanah (ISBN: 9780307455925)
    Chimamanda Ngozi Adichie

    Americanah

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia

     "Americanah" besteht aus mehreren Handlungssträngen, die zusammen mehrere Jahrzehnte und  Kontinente abdecken. Im Fokus steht Ifemelu, die durch ein Stipendium aus Nigeria in die USA kommt und dort etwa 15 Jahre lebt. Dadurch wird sie zur Americanah, einer Nigerianerin, die nicht mehr ganz Nigerianerin ist, aber auch keine Amerikanerin. Ihr Freund Obinze möchte ihr eigentlich folgen, durch den 11. September ändern sich aber in den USA die Einreisebedingungen, er bleibt zurück und die beiden verlieren einander aus den Augen. Über mehrere Jahre wird Ifemelus Leben in den USA geschildert. Über ihre Blogbeiträge werden auch die Leser*innen in Themen wie Rassismus, Klassismus, Weißsein und Diskriminierung miteinbezogen. Besonders eindrücklich sind die Liebesbeziehungen der Protagonistin, in denen Themen wie Exotisierung, Rassifizierung und Klassismus benannt werden.
    Trotzdem ist es kein trockenes Sachbuch, die Sprache ist sehr atmosphärisch und schafft es, Ifemelu real werden zu lassen. Ich bin tief im Buch versunken und habe mit Ifemelu mitgehofft und mich mit geärgert- und mich gerade bezüglich unterschwelliger Rassismen auch mit meinen eigenen Vorurteilen und blind spots auseinandergesetzt. Angenehm fand ich es, dass die Liebesgeschichte zwar den großen Rahmen ausmacht, aber das Buch nicht dominiert hat und eher das Leben in den USA und die Rückkehr nach Nigeria, Gefühle des Andersseins, Ausgrenzungserfahrungen und Identitätssuche zwischen der neuen Heimat USA und Nigeria im Mittelpunkt stehen. Das Buch eignet sich für alle, die durch die Brille einer nicht in den USA geborenen Schwarzen Frau einen Zugang zu Alltagsrassismus und den Anpassungsschwierigkeiten in einem fremden Land  finden möchten, sich dabei aber trotzdem einen lebendigen, spannenden und mitreißenden Plot wünschen.

  10. Cover des Buches Ein amerikanischer Traum (ISBN: 9783446233676)
    Barack Obama

    Ein amerikanischer Traum

     (83)
    Aktuelle Rezension von: butterflyinthesky
    Klappentext:
    Seit Barack Obama für das Amt des US-Präsidenten kandidiert hat, begeistert er die Menschen: Er verkörpert die weltweite Sehnsucht nach einer Politik des Friedens und der Menschlichkeit. Aufgewachsen unter ärmlichen Verhältnissen in Hawaii und Indonesien, musste Barack nach seiner Rückkehr in die USA erleben, wie er wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wurde. Dies weckte seinen Ehrgeiz, der ihm zunächst eine glänzende juristische Laufbahn eröffnete und dann seinen furiosen Aufstieg als Politiker der Demokraten begründete. Wer nun seine Familiengeschichte liest, spürt, dass in ihm auch ein begnadeter Erzähler steckt

    Meine Meinung:
    Ich war schon lange ein Fan von Barack Obama. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wieso, denn ich habe ja nichts mit der Amerikanischen Politik zu tun. Ich fand es toll mal etwas über sein Privatleben zu lesen. Vor allem weil es damals (und heute leider immer noch) richtig schwer war für Afro-Amerikaner respektiert und aufgenommen zu werden!
  11. Cover des Buches Little Bee (ISBN: 9783423219075)
    Chris Cleave

    Little Bee

     (286)
    Aktuelle Rezension von: Marywy

    Dieses Buch lässt nachdenklich und schockiert zurück und dich deine Weltsicht hinterfragen. Die Story verursacht an vielen Stellen ein mulmiges Gefühl, ist aber gleichzeitig auch eine Geschichte der Hoffnung und der Liebe, die unbedingt gelesen werden sollte. 

  12. Cover des Buches Abbey Road Murder Song (ISBN: 9783518466025)
    William Shaw

    Abbey Road Murder Song

     (61)
    Aktuelle Rezension von: tragalibros
    1968 - während eine neue Generation gegen alte Regeln rebelliert, wird in einem schäbigen Hinterhof die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die beiden Ermittler Breen und Tozer werden dem Fall zugeteilt. Schließlich stoßen sie auf Spuren, die zunächst aufs Musik-Business hinweisen, doch schließlich in ausgewählte Kreise der Gesellschaft führen... 

    Vielleicht stehe ich mit dieser Meinung etwas allein auf weiter Flur, aber ich bin etwas verwirrt von Titel und Klappentext dieses Buches. Ich bin davon ausgegangen, dass es sich hier um einen Krimi handelt, der tatsächlich irgendwie mit den "Beatles" zu tun hat. Wie sich schnell herausstellte, wird dieses Thema zwar kurz im Buch erwähnt, hat aber im Grunde genommen überhaupt nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun, sodass ich diesbezüglich etwas enttäuscht gewesen bin. 

    Aber kommen wir zum eigentlichen Geschehen. 
    Im Mittelpunkt der Handlung steht Ermittler Breen und seine Kollegin Tozer, die zu einem Tatort gerufen werden. Der Startschuss für die Ermittlungen. Leider stellt sich hier sehr schnell heraus, dass der Handlungsaufbau und damit auch der Spannungbogen keinem wirklichen roten Faden folgt, sonder eher planlos zusammengestellt wirkt. Immer mal wieder werden neue Erkenntnisse in die Handlung eingeflochten, bei denen man als Leser aber selten erkennen kann, wie der Protagonist auf diese Spur gekommen ist. Dies zog sich durch den gesamten Krimi und hat mich daher nicht gänzlich überzeugen können. 
    Auch die Tatsache, dass ein zweiter und dritter Mordfall in die Handlung hineinspielen, aber nicht geklärt werden, hat hier etwas planloses. Diese beiden zusätzlichen Fälle, sind fehl am Platz und lenken von der eigentlichen Handlung ab. 

    Sehr positiv sind mir, im Gegensatz zum Handlungaufbau, die Protagonisten aufgefallen. Sie wirken sehr sympathisch. Besonders Breen, der durch einen Schicksalsschlag sehr aus der Bahn geworfen wurde und erst langsam wieder hin den normalen Alltag zurück findet. Seine Partnerin Tozer ist ebenfalls ein besonderer Charakter, mit eigenen, starken Wünschen und Vorstellungen, die sich als junge Polizistin in ihrem Job beweisen will. 
    Selbst die Nebencharaktere sind fein ausgearbeitet und lassen alles angenehm realistisch und rund wirken. 

    Auch der Schreibstil und die Erzählweise sind gut und leiten den Leser schnell durch die 474 Seiten. Der Autor kommt hier ohne unnötige Schörkel aus, was dem Buch teilweise einen recht nüchternen Anstrich verleiht, und streut immer mal wieder ein paar spitze Bemerkungen und humorvolle Einwürfe der Handelnden ein, sodass das Lesen zu einer angenehmen Angelegenheit wird. 

    Meine Bewertung fällt insgesamt aber recht durchschnittlich aus. Ich möchte drei Sterne vergeben. 
    Dieser Kriminalroman hat Höhen und Tiefen. Kleinere Schwächen im Handlungsaufbau werden zwar größtenteils von den gut dargestellten Hauptpersonen wett gemacht, können aber nicht völlig kaschiert werden. 
    Das Buch ist gute Unterhaltung, gehört aber in diesem Jahr nicht zu meinen Highlights. 
  13. Cover des Buches Sterbende Seelen (ISBN: 9783404183258)
    Leo Born

    Sterbende Seelen

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Petzi_Maus

    Die Kommissarin Mara Billinsky, die von allen nur die Krähe genannt wird, hat die interimistische Dezernatsleitung übertragen bekommen, was ihren Kollegen nicht gefällt - außer natürlich Jan Rosen, ihren Partner.
    Als eine brutale Mordserie Frankfurt in Atem hält, dringt Mara in die Tiefen von Zwangsprostitution von afrikanischen Frauen und dem zugehörigen Aberglauben ein. Ihre Ermittlungen führen sie auch nach Sizilien, wo sie Hilfe von Commissario Domenico Manzoni erhält, der als Tipp die Prostituiere Joy angibt, die als Einzige Licht ins Dunkel bringen kann. Doch Joy flieht nach Hamburg, wo sie von ihren Peinigern gejagt wird. Kann Mara sie zuerst finden?


    Meine Meinung:
    "Sterbende Seelen" ist der 6. Teil der Reihe um die "Krähe" Mara Billinsky, die sie diesmal in die Abgründe von Zwangsprostitution von afrikanischen Frauen in Hamburg führt; und sogar nach Sizilien.
    Der Fall ist wie immer in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Wichtige Vorkommnisse aus den vorigen Bänden werden geschickt in die Geschichte integriert.
    Der Schreibstil von Leo Born ist wie gewohnt packend, spannend und die Szenensprünge sowie Cliffhanger an den Kapitelenden lassen einen nur so durch das Buch fliegen, weil man immer wissen will, wie es weitergeht.

    Das Thema dieses Buches hat mich sehr berührt, das Schicksal der afrikanischen Frauen, die eigentlich für ein besseres Leben nach Europa kommen und dann die Hölle erleben, ist einfach nur unfassbar traurig. Der Aberglaube der afrikanischen Frauen und der Druck, der auf sie ausgeübt wird, wenn sie nicht spuren (Bedrohung der Familien), macht einen großen Teil deren Gehorsams aus.
    Und ganz besonders schlimm finde ich das System mit den Mesdames, also weibliche Zuhälterinnen, die früher auch mal Prostituierte waren, und trotz ihres eigenen Schicksals dies nun auch anderen Mädchen antun.

    Mara ist für mich diesmal etwas braver bzw. nicht ganz so aggressiv in ihrem Vorgehen, und Jan hadert mich sich selbst. Ich mag beide immer noch sehr, doch haben sie diesmal ein bisschen Pepp verloren.
    Die Verwicklungen, deren Aufklärung und die Auflösung am Schluss haben mich überzeugt.

    Leider hatte dieser Band kleine Längen, die Ermittlungen kamen nicht richtig in Gang, und auch der Part von Manzoni konnte mich nicht so ganz überzeugen; trotzdem hat mich das Thema und der Spannungsaufbau gefesselt und ich freue mich schon auf den nächsten Band mit der Krähe!


    Fazit:
    Ein nahegehendes Thema im 6. Fall der Krähe, packend umgesetzt, leider jedoch kleine Längen.

  14. Cover des Buches Aller Anfang ist Apulien (ISBN: 9783462044973)
    Kirsten Wulf

    Aller Anfang ist Apulien

     (55)
    Aktuelle Rezension von: black_snapper
    Mir wurde eine Liebesgeschichte versprochen. Ich habe schöne kitschige herzerfüllende Belletristik erwartet. Stattdessen wird diese Liebesgeschichte mit Geschichten zum Menschenhandel und Schutzgelderpressung gespickt. Och nee. Entweder oder, aber nicht beides, bitte. Die Biografie der Autorin gibt doch Stoff für 3 Bücher her. Warum hat sie also alles in eins gepackt? Dennoch 4 Sterne, weil es sich gut liest.
  15. Cover des Buches Americanah (ISBN: 9783596521067)
    Chimamanda Ngozi Adichie schreibt als Nwa Grace-James

    Americanah

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Stephanie_Ruh

    Ifemelu und Obinze, eine Liebesgeschichte in Nigeria. Das ist die  zentrale Geschichte, die in "Americanah" erzählt wird. Aber es geht auch hauptsächlich um Rassismus, um "nichtamerikanische Schwarze" und was der Unterschied zu amerikanischen Schwarzen ist. Es fällt einem auf einmal wie Schuppen von den Augen, warum es "den Afrikaner" oder "die Afrikanerin" weniger geben kann als "den Deutschen" oder "die Deutsche". Genauso wie die Bedeutung eines Afros, die mir bisher nie so klar war.
    Das Buch hat ein paar Längen, aber insgesamt öffnet einem Chimamanda Adichie die Augen und gibt Einblicke in das Leben in Nigeria. Ich habe jetzt viel Stoff zum Nachdenken, das ist gut so.

  16. Cover des Buches Hannas Wahrheit (ISBN: 9783000454813)
    Kerstin Rachfahl

    Hannas Wahrheit

     (10)
    Aktuelle Rezension von: StefanieFreigericht

    „Dem Tod ins Auge blickend, ließ Hanna den Finger auf dem Auslöser, der in Bruchteilen von Sekunden ein Bild nach dem anderen machte. Sie hörte Schüsse und wartete darauf, dass die Kugel in ihren Körper eindrang, doch stattdessen…“ S. 11f.
    Fotografin Hanna, 28, ist wie schon oft auf Reisen mit ihrem väterlichen Kollegen Harald Winter, der die Reportagen für National Geographic schreibt, die zusammen mit ihren einfühlsamen Fotos erscheinen. Dieses Mal geht es um Umweltschäden durch Erdölförderung im Nigerdelta; sie sind in Nigeria unterwegs, als sie von ihrem Fahrer eingeladen werden, ihn in das Dorf zu begleiten, in dem seine Schwester lebt. Nach einem friedlichen Abend fallen bewaffnete Söldner in das Dorf ein und ein Albtraum beginnt. Als einzige knapp entkommen mit kleinen Blessuren finden sich Hanna und Harry plötzlich deutschem Militär gegenüber. Major Ben Wahlstrom setzt besonders Hanna und Druck: anhand ihrer Fotos sollen endlich Fortschritte gemacht werden gegen die zunehmenden Aktivitäten von Söldnern. Aber ist das alles?

    „Sie konnte es sich nicht leisten, schwach zu sein. Sie hatte es sich noch nie leisten können.“ S. 14 Hannas Trauma aus ihrer Jugendzeit erschwert die Situation, gleichzeitig entsteht eine zwiespältige Situation zwischen dem Major und ihr, mit einem Wechsel zwischen Misstrauen, gegenseitigem Austricksen, Respekt und Faszination. Die Firma von Hannas Stiefvater, in der auch ihre geliebte Zwillingsschwester arbeitet, engagierte sich für das ausgelöschte Dorf – besteht ein Zusammenhang? Wahlstrom wird auf die junge Frau angesetzt, die dadurch nicht nur privat zwischen alle Fronten gerät, sondern sich auch im Visier diverser Dienste und Organisationen wiederfindet. Was hat Zwillingsschwester Marie mit der Sache zu tun? Hanna fühlt sich gebunden an ein Versprechen, dass sie ihrem früh gestorbenen Vater gegeben hatte. Spannend, mit einem feinen ironischen Humor und einem kleinen Schuss Emotion!

    Ich hatte das Buch über eine Verlosung entdeckt, bei der ich leider glücklos blieb, und es kurzerhand danach als ebook geladen; der Einstieg in eine recht kurze Nacht… Themen in Krimis/Thrillern mit Hintergründen in Politik und Wirtschaft finde ich immer spannend, hier wird das mit etlichen Hintergrundinformationen gewürzt, sobald Hanna denn beginnt, der eigentlichen Ursache auf die Spur zu kommen. Der Autorin Kerstin Rachfahl gelingt auch diese Vermittlung von Informationen sehr gut, ebenso die diversen Hackertricks, medizinischen Hintergrunde unter anderem zu Hanna – unterhaltsam, nicht überfordernd oder belehrend. Spannung entsteht sowohl durch die undurchsichtige Situation mit zunehmender Bedrohung für Hanna als auch durch die diversen Auseinandersetzungen mit Ben Wahlstrom – jaaa, man hört da schon etwas heraus, aber soooo einfach ist es dann doch definitiv nicht. Dazu sind beide zu vorbelastet, auch wenn ich den Begriff der „beschädigten Ermittler“ hier nicht bemühen würde. Hanna speziell würde es sich wohl verbieten und Ben ist einfach zu sehr Profi.

    Besonders fand ich, welche Rolle Hannas christlicher Glaube spielte, es kam einfach rüber, was für sie ihre persönliche Kraftquelle ist, auch, wenn es genug „anders gestrickte“ Protagonisten im Buch gibt. Mich stört persönlich sowohl, wenn in Büchern Glaube als irgendwie veraltet oder schrullig dargestellt wird, als auch Bücher, die im Glauben einfache Lösungen für alles bieten wollen, am besten sofort und mit so einem „salbungsvollen“ Grundton. Das ist hier einfach gekonnt gemacht, nicht blutleer und oberflächlich, auch nicht weltfremd oder abgehoben. Manko? Es gibt einen zweiten Band, eigentlich muss man den gleich im Anschluss lesen, Nächte werden dadurch auch nicht länger… An ein paar Stellen hat die Zeichensetzung in der ebook-Ausgabe noch Fehlerchen, aber nichts "Wildes".

    5 Sterne (hallo, warum sonst schlafe ich nachts nicht???)

    Folgebuch: Na klar, Hannas Entscheidung (es gibt leider nur die zwei - aber immer konnte ich dadurch dann doch irgendwann schlafen)

  17. Cover des Buches Der Afrikaner (ISBN: 9783832161040)
    Jean-Marie Gustave Le Clézio

    Der Afrikaner

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Mizuiro
    Mit dem Klappentext bin ich mal wieder überhaupt nicht einverstanden. Er schafft es weder, den Ton des Buches wiederzugeben, noch zu erfassen worum es wirklich darin geht...

    Le Clézio erzählt nicht nur von einer Afrikareise, sondern von einem für ihn sehr bedeutenden Abschnitt seiner Kindheit, in dem er in Afrika gelebt hat. (Ich finde, es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen der Reise zu einem Ort, einem Urlaub, einem Besuch und dem tatsächlichen Leben in einem Land). Er betont mehrmals, dass er als Achtjähriger eben nicht den Reiz "etwas Exotischem" empfunden hätte, sondern viel eher die Essenz des Ortes mit Gerüchen, Farben und Erscheinungen gespürt hätte.

    Aber gut, für den Klappentext kann der Autor ja nichts, kommen wir also zum Punkt:

    Der Afrikaner ist wirklich gut und schön geschrieben. Die Sätze sind kunstvoll und schön konstruiert ohne zu lang und gekünstelt zu wirken. Vermittelt wird ein Bild von Afrika aus den Augen eines Kindes oder wie dieses Kind sich vorgestellt hätte, dass es sein Vater gesehen haben könnte. Dabei werden angenehmerweise recht wenig Klischees bedient (auch nicht, um sie zu wiederlegen).

    Besondere Bedeutung kommt der Beschreibung der Figur des Vaters zu. Diese Beschreibung wirkte authentisch, aber wenig originell. Denn über den zu strengen, zu autoritären Vater, den das harte Leben in Kriegszeiten gezeichnet hat, hat man schon zu viel gelesen.

    Da es sich aber um ein autobiographisches Werk handelt ist Originalität aber auch nicht ganz so wichtig. Mehr gestört haben mich die Zeitsprünge, die das Ganze etwas Verwirrend und chaotisch wirken lassen. Trotzdem ist das Buch einfach gelungen und sehr schön zu lesen. Die abgebildeten Fotos unterstreichen die Handlung und verleihen dem Buch zusätzlich Charakter. Vier Punkte!


  18. Cover des Buches Things Fall Apart (ISBN: 9781587657115)
    Chinua Achebe

    Things Fall Apart

     (22)
    Aktuelle Rezension von: WildRose
    "Things Fall Apart" ist das meistverkaufte Buch eines afrikanischen Autors. Chinua Achebe hat hier ein ganz wichtiges Werk geschaffen, das trotz seiner Kürze tief zu berühren vermag. Protagonist des Romans ist Okonkwo, welcher einem nigerianischen Stamm angehört, der durch zahlreiche Bräuche und Traditionen gekennzeichnet ist. Okonkwos Vater war in den Augen des Stammes ein Versager und darum ist es Okonkwo sehr wichtig, anerkannt und respektiert zu werden. Er ist sehr streng mit seinen Ehefrauen und Kindern, lässt ihnen nichts durchgehen, und gilt selbst als furchtloser Kämpfer. Durch die versehentliche Tötung eines Clanmitgliedes fällt Okonkwo in Ungnade und muss sein Clan für sieben lange Jahre verlassen.
    Dieser erste Teil des Buches überzeugt durch leise Töne und eine sehr ruhige, gleichmäßig dahingleitende Erzählweisung, die auch als Symbol für das ursprüngliche Leben des Clans in Einklang mit der Natur verstanden werden kann, jedoch ohne die uns zweifellos teilweise als unmenschlich erscheinenden  Bräuche und Traditionen auf ein Podest zu stellen. Es erfolgt keine Wertung, man lernt einfach nur das Leben eines nigerianischen Clans kennen.
    Der zweite Teil beginnt mit Okonkwos Rückkehr zum Clan, in welchem sich in den letzten Jahren vor allem durch die ankommenden weißen Missionare viel verändert hat. Okonkwo ist wütend darüber, wie zögerlich sich die Clanmitglieder den Weißen gegenüber verhalten, dass sogar sein eigener Sohn dem Christentum beitritt, empfindet er als besonders schlimme Schmach.
    Das Ende des Romans möchte ich hier nicht vorwegnehmen, es ließ mich aber sehr nachdenklich zurück. Das Buch ist eines der wenigen Bücher afrikanischer Autoren, die weltweite Beachtung erlangten, und Chinua Achebe hat meiner Ansicht nach mit "Things Fall Apart" ein echtes Juwel geschaffen, ein Buch, welches anhand der Entwicklung eines einziges Mannes die Entwicklung eines ganzen Volkes, eines Landes, ja eines Kontinents aufzeichnet.
    "Things Fall Apart" sollte man unbedingt gelesen haben.
    Ich hätte mir nur gewünscht, dass der Roman etwas länger wäre und man mehr über das Gefühlsleben und die Ansichten der Frauen und Kinder Okonkwos erfahren hätte.
    Insgesamt nichtsdestrotz ein ausgezeichnetes Werk.
  19. Cover des Buches Blauer Hibiskus (ISBN: 9783596521708)
    Chimamanda Ngozi Adichie schreibt als Nwa Grace-James

    Blauer Hibiskus

     (60)
    Aktuelle Rezension von: mabo63


    Die Geschichte von Kambili dem 15 jährigen Mädchen welches in Enugu, Nigeria ihr Leben fristet. Ihr Vater ein hochangesehener steinreicher Fabrikant, mit eigenem Verlag, der unter dem Deckmantel seiner Frömmigkeit in seinen vier Wänden ein Terrorregemime führt.

    Religiöser Drill. "20 Minuten bat er Gott das Essen zu segnen"

    C.N.Adiche


    Menschenschinderei die sich als Liebe ausgibt.

    Die Mutter oft blutend, verliert sogar ein Kind verursacht durch seine 'heiligen' Schläge. "Tränen sah man nie auf Ihrem Gesicht"

    C.N.Adiche

  20. Cover des Buches Der Weg der Töchter (ISBN: 9783548612140)
    Yejide Kilanko

    Der Weg der Töchter

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Aurora

    Das Buch entführt den Leser in die völlig andere Kultur Nigerias und lässt ihn dabei ein Wechselbad der Gefühle durchleben.
    Es begleitet das Mädchen Morayo beim Aufwachsen, und sie hat es dabei keineswegs leicht. Eines Nachts, als ihre Eltern und ihre fünf Jahre jüngere Schwester Eniayo wegen einer Hochzeit über mehrere Tage nicht zu Hasue sind und Morayo wegen einer Malariaerkrankung nich mitfahren konnte, wird sie von ihrem Cousin Bros T., der seit einiger Zeit bei ihnen wohnt, vergewaltigt. Überhaubt ist Vergewaltigung in diesem Buch ein größeres Thema.
    Doch es gibt natürlich auch schönere Ereignisse, zum Beispiel als sich Morayo zum allerersten Mal verliebt. Auch ist es sehr interessant, welche Entwicklung sie mit der Zeit durchmacht.

    Alles in allem ist es ein sehr bewegendes Buch.
    Die einzigen Schwierigkeiten, die ich am Anfang hatte, waren zum einen die Anreden untereinander, die so ganz anders sind als wir es gewohnt sind. Aber an diese hatte ich mich dann doch recht schnell gewöhnt, obwohl ich viele Namen nicht einmal aussprechen kann.
    Viel Schwieriger sind dagegen die vielen fremde Begriffe, die teilweise kursiv geschrieben sind und - nehme ich zumindest an - die Orignalsprache darstellen. An sich finde ich so etwas nicht schlimm. Aber es gibt zum Beispiel viele Kleidungsstücke, die nur so benannt, aber nicht genau beschrieben werden, sodass ich mir nicht vorstellen konnte, was die Menschen in dem Buch eigentlich auf dem Leib tragen.

  21. Cover des Buches McMafia (ISBN: 9783608503791)
    Misha Glenny

    McMafia

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Andreasderkoch

    Inhalt (übernommen):
    Die Geschäfte des organisierten Verbrechens boomen wie noch nie. Schuld daran ist die Globalisierung, die Kriminellen auf der ganzen Welt ungeahnte Türen öffnet. Eine erschütternde Reportage über eine der Schattenseiten der Globalisierung und eines der größten Probleme unserer Gegenwart.

    Misha Glenny ist Experte für das internationale organisierte Verbrechen und deckt erschreckende Zustände auf. Im Gespräch mit Opfern und Tätern, Politikern und Polizisten wird deutlich, wie die organisierte Kriminalität ihren Siegeszug nach dem Zerfall der Sowjetunion antritt. Die politischen, wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen treiben die kriminellen Machenschaften an und die illegalen Netze breiten sich aus wie nie zuvor. Glenny enthüllt das verheerende Ausmaß der globalisierten Mafia und berichtet von nigerianischen Internetkriminellen, chinesischen Menschenschmugglern und kolumbianischen Drogenbaronen. Seine jahrelangen Recherchen in der Unterwelt lassen nur einen bitteren Schluss zu: Das organisierte Verbrechen ist einer der Gewinner der Globalisierung.

    Mein Fazit:
    Das Buch beschreibt die Entwicklung der organisierten Kriminalität nach dem Zerfall der Sowjetunion, vornehmlich die darauffolgenden zwei Jahrzehnte. Leider fehlen mir persönlich die Auswirkungen auf Westeuropa, mit Bezug auf dortige Strukturen, Wirkungsfelder und Einflussnahmen auf Wirtschaft und Politik. 


  22. Cover des Buches Der Hass auf den Westen (ISBN: 9783442156498)
    Jean Ziegler

    Der Hass auf den Westen

     (14)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Dear Ijeawele, Or A Feminist Manifesto In Fifteen Suggestions (ISBN: 9780008275709)
    Chimamanda Ngozi Adichie

    Dear Ijeawele, Or A Feminist Manifesto In Fifteen Suggestions

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    Kurz rezensiert:

    "Teach her about difference. Make difference ordinary.
    Make difference normal. Teach her not to attach value
    to difference […]" [Adichie (2016), p.59]

    Als Chimamanda Ngozi Adichie von einer Freundin gefragt wird, wie sie ihre Tochter zu einer Feministin erziehen könne, schreibt Adichie 15 Regeln nieder, die sie ihrer Freundin als Rat mitgibt.

    15 Regeln, die ganz unterschiedlichen Charakter haben. Von der Gleichstellung zwischen Mann und Frau, die Adichie in allen Lebensbereichen einfordert, plädiert sie für einfache Regeln: Sei es die Förderung des Lesens, oder unser Umgang mit Sprache oder die Aufteilung der Kindererziehung, Adichie scheint für alle Lebenslagen einen Rat zu haben.

    Zugegeben, als ich diese Buch in Händen hielt, konnte ich mir nicht vorstellen, dass Adichie mich überzeugen könnte. Zu oft wird Feminismus, für mich, zu vehement vertreten und überspannt den Bogen des Möglichen. Doch Adichie macht es geschickt. Kleine Ratschläge, die sie mit Beispielen aus ihrem Alltag untermauert, bieten einen differenzierten Blick auf Männer und Frauen. Ihre Worte sind dabei jedoch nie belehrend. Und das ist erfrischend. Gepaart mit einer einfachen, verständlichen Sprache, kann dieses Buch durchaus breite Massen ansprechen. Und ganz nebenher bekommt der Leser auch noch einen anderes Bild nigerianischer Kultur vermittelt.

    Fazit: Ein kleines, wichtiges Buch. Für Männer und Frauen. Für jedermann. Lesenswert 
  24. Cover des Buches Öl auf Wasser (ISBN: 9783884234525)
    Helon Habila

    Öl auf Wasser

     (11)
    Aktuelle Rezension von: meinkleinesbuecherregal

    Helon Habiba schafft es die fast schon traurige Welt in Nigeria bildlich darzustellen. Die Verschmutzung der Umwelt durch Ölgesellschaften wird immer wieder deutlich. Menschen müssen umziehen, da die Fische durch das hohe Ölvorkommen im Fluss sterben. Außerdem erfährt der Leser viel über den Werdegang der Protagonisten und somit über die unterschiedlichen Leben in Nigeria. Während der gesamten Lektüre schafft der Autor einen konstante Spannung beizubehalten. Der Leser fiebert mit, auch wenn das Buch nicht mit einem Krimi oder Thriller vergleichbar ist. Für diese Genres ist sie doch zu gering und die Auflösung fast zu einfach.
    Das Buch ist lesenswert und zeigt wie stark Afrika durch die Macht des Weißen Mannes gebeutelt ist.

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