Bücher mit dem Tag "napoleon"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "napoleon" gekennzeichnet haben.

373 Bücher

  1. Cover des Buches Krieg und Frieden (ISBN: 9788026800422)
    Leo Tolstoi

    Krieg und Frieden

     (479)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    In diesem historischen Rahmen, der geprägt ist durch die Napoleonischen Kriege und den Russlandfeldzug Bonapartes, lässt er eine Vielzahl von Personen agieren. Im Mittelpunkt seiner Erzählung stehen die Familien Rostow, Besuchow und Bolkonski, deren Leben Schnittpunkte bei mehreren Generationen aufweist. In verschiedenen Handlungssträngen wird der Leser mit dem Leben und den Lebensumständen dieser Familien sowie mit ihren Ansichten zum Krieg und zu weltanschaulichen Themen vertraut gemacht. So hat Tolstoi nicht nur ein monumentales Epos sondern auch ein Sittenbild dieser Zeit geschaffen.

  2. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 5051890161413)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.411)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    Ich finde das Buch sehr spannend zu lesen und es ist relativ einfach geschrieben, so dass es leicht zu lesen ist. Ich hielt den Einblick in das Leben und die Arbeit der beiden Wissenschaftler Gauß und Humboldt für sehr spannend. Allerdings sollte man immer bedenken, dass es sich um einen Roman und nicht um ein historisches Werk handelt, daher sind einige Ereignisse im Buch nicht historisch korrekt. Das Ziel des Buches ist es aber nicht, die historischen Ereignisse korrekt darzustellen, sondern den Hauptfiguren eine gute Persönlichkeitsbild zu geben. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen und man lernt die beiden Herren beim Lesen sehr gut kennen und weiß, wie sie dachten. Ich würde das Buch allen Lesern empfehlen, die sich für Geschichte und Wissenschaft vor 200 Jahren interessieren. JR

  3. Cover des Buches Das Floß der Medusa (ISBN: 9783442717194)
    Franzobel

    Das Floß der Medusa

     (87)
    Aktuelle Rezension von: frenx1

    Mit seinem Buch „Das Floß der Medusa“ gelingt es dem österreichischen Schriftsteller Franzobel, die Frage nach Wert und Beständigkeit der Zivilisation mit einem historischen Stoff zu kombinieren. Sein Sujet ist der Untergang der Medusa, ein Schiff, das 1816 auf dem Weg nach Afrika war und auf eine Sandbank lief.

    Historisch ist an Franzobels Buch vieles – gerade auch die Tatsache, dass rund 150 Passagiere auf einem Floß ausgesetzt wurden, da es nicht genügend Rettungsboote gab. Und auch, dass nur 15 von ihnen noch lebten, als das Floß entdeckt wurde.

    Dennoch: ein historischer Roman ist „Das Floß der Medusa“ nicht und er will es auch gar nicht sein. Zunächst einmal rollt Franzobel die Geschichte um Menschlichkeit, Zivilisation und Führungsversagen von hinten auf. Er beginnt damit, die Leben der Überlebenden zu schildern. Erst nach und nach kommt er auf die Katastrophe des Untergangs der Medusa zu sprechen. Schließlich erzählt Franzobel nicht nur nicht in chronologischer Reihenfolge, er setzt markante erzählerische Kontrapunkte, um dem bombastisch-grausigen Historiengemälde zu entgehen.

    Was am Anfang des Romans noch als störend empfunden wird, ist der Sprung in die Perspektive der Gegenwart. Die historische Annährung entgleitet dem Lesenden, der vielmehr in den Zuschauerraum eines Theaters katapultiert wird. Sympathie und Empathie werden so nicht dem Leser abverlangt, sondern vielmehr das genaue Beobachten und Hinterfragen. Immer wieder baut Franzobel á la Brecht Unterbrechungen ein, indem die Perspektive der Gegenwart eingenommen wird, sodass man sich im historischen Stoff nicht verlieren kann.

    Beim Betrachten und Beobachten von Schiffbruch, Rettung und dem Umgang mit der Schuld wird dem Leser recht viel abverlangt. Grausamkeiten wie auch der Kannibalismus auf dem Floß sind allzu detailreich dargestellt. Unweigerlich muss man zu dem Schluss kommen, dass der Mensch von Natur aus „böse“ ist, dass Thomas Hobbes hier zu uns spricht. Menschlichkeit lässt sich eben nicht mehr leben, wenn Menschen um ihr Überleben kämpfen. Doch verwundert es dennoch, wie schnell Menschlichkeit und Zivilisation auf dem Floß über Bord geworfen werden.

    Zudem gelingt es Franzobel, mit nur wenigen Handstreichen seine Figuren so zu skizzieren, dass sie als Karikatur ihrer selbst auftreten: Der entscheidungsschwache oder besser: unfähige Kapitän, der sich von einem Betrüger übers Ohr hauen lässt. Die Opfer, die schließlich nicht einmal mit einer Abfindung des Staates rechnen dürfen – geschweige denn Anerkennung. Desillusioniert wird das verklärte Afrika genauso wie auch die Seefahrts-Idylle. Und nicht zuletzt der Glaube daran, dass Zivilisation nicht immer wieder neu erkämpft werden muss.

    Mag der Roman an manchen Stellen zu ausufernd und zu grausam erzählen: „Das Floß der Medusa“ ist gerade in seiner Vielschichtigkeit ein grandioses Buch.

  4. Cover des Buches Mieses Karma (ISBN: 9783499275357)
    David Safier

    Mieses Karma

     (5.054)
    Aktuelle Rezension von: dominona

    Selten zuvor hatte ich so sehr das Gefühl von verschenktem Potential aufgrund oberflächlicher Figuren. Aus dem Nirvana-System hätte man noch so viel mehr machen können! Natürlich musste ich ein oder zwei Mal auch lachen, aber insgesamt war es leider fade, weil ich die Figuren langweilig gezeichnet und teils sehr überzeichnet fand. Einzig Casanova hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. 

  5. Cover des Buches Land im Sturm (ISBN: 9783404179732)
    Ulf Schiewe

    Land im Sturm

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Doscho

    „Land im Sturm“ ist eine wirklich ausgedehnte Geschichtsreise. Vom Zehnten bis hinein ins neunzehnte Jahrhundert werden verschiedene Familien vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse beleuchtet.

     

    Mit „Land Im Sturm“ hat sich Ulf Schiewe ein wahres Mammutprojekt vorgenommen. 900 Jahre Geschichte auf knapp ebenso vielen Seiten, das ist eine klare Ansage. Natürlich kann man hier nicht jedes Jahr behandeln, stattdessen wurden sich fünf Jahre herausgegriffen und episodenartig aneinandergereiht. In jedem dieser Teile stehen eine Familiensituation bzw. eine Situation eines Paares im Vordergrund, hinzu wird das Ganze mit wirklich gut recherchierten und detailliert beschriebenen geschichtlichen Hintergründen angereichert.

    Das Unterteilen des Buches in einzelne Abschnitte ist einerseits vorteilhaft, denn theoretisch kann man dann „Land Im Sturm“ dementsprechend einteilen, was vielleicht hilfreich für diejenigen ist, die vom Umfang des Romans abgeschreckt sind. Andererseits bietet dieses Vorgehen auch Raum zur Kritik. Mir kam es nämlich oft so vor, dass ich aus einer Epoche herausgeworfen wurde, nur, um in die nächste geworfen zu werden. Zwar hat sich Ulf Schiewe bemüht, durch konsequent gleiche Namen der Hauptcharaktere durch die einzelnen Teile hinweg so etwas wie Konsistenz zu schaffen, dennoch sind die Übergänge lose bis praktisch nicht vorhanden.

    Zudem bemerkte ich in der Mitte des Romans ein leichtes Absteigen der Handlung. Gerade im dritten Teil war für mich die Handlung etwas zäher als in den anderen Teilen, bei denen praktisch ständig etwas passiert.

     

    So ist „Land Im Sturm“ ein wunderbarer Historischer Roman für diejenigen, die mal Geschichte im Schnelldurchlauf erleben wollen. Die eher episodenartige Erzählweise sollte einen dabei jedoch nicht abschrecken.

  6. Cover des Buches 1815 - Blutfrieden (ISBN: 9783426510209)
    Sabine Ebert

    1815 - Blutfrieden

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Nofi

    Sabine Ebert schafft es, Geschichte lebendig werden zu lassen, großartig recherchiert, mit über 5.000 Seiten Tagebücher, Familienchroniken, Zeitungsartikel, Militärberichten, kommt die Zeit zwischen Völkerschlacht und Waterloo ins Wohnzimmer.

    So gut kann kein Geschichtsunterricht sein!

  7. Cover des Buches Die Affäre Carambol (ISBN: 9783608503548)
    Stefan Lehnberg

    Die Affäre Carambol

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Frankfurt zur Zeit der Vorherrschaft Napoleons über Europa. Goethe besucht mit seinem Freund Schiller seine Mutter. Am Tag der Abreise werden sie zu einem Gespräch beim Fürsten Thurn und Taxis gebeten. Dort informieren sie zwei Stadträte über rätselhafte Vorgänge in und um Frankfurt, die alle befürchten lassen, dass es zu einer erneuten Besetzung Frankfurts durch die  Franzosen kommen könnte. Goethe schlägt vor, den Gesandten Frankreichs offen zu informieren, doch zu dem anberaumten Gespräch kommt es nicht mehr, denn der Gesandte und sein Gesinde werden ermordet, sein Schloss abgebrannt. Wer ist der mächtige und scheinbar allwissende Gegner? Goethe und Schiller beschließen, vorerst in Frankfurt zu bleiben und den ungleichen Kampf aufzunehmen. Beide geraten mehrfach in Lebensgefahr, können eine wahrhaft gigantische Intrige aufdecken, bleiben aber letzten Endes die Verlierer.

    Mit "Die Affäre Carambol" legt der Autor Stefan Lehnberg bereits den zweiten Roman mit den Ermittlern Goethe und Schiller vor, Parallelen  zu Holmes und Watson sind unübersehbar und gewollt. Ebenso wie Holmes hat der Dichterfürst Goethe so seine Macken und Befindlichkeiten, auf die es Rücksicht zu nehmen gilt. Wer es mit der Wahrheit nicht so ganz genau nimmt, wird mit dieser Räuberpistole bestens unterhalten.

  8. Cover des Buches Liebesbriefe großer Männer (ISBN: 9783865391872)
    Sabine Anders

    Liebesbriefe großer Männer

     (106)
    Aktuelle Rezension von: Edith_Hornauer
    Pessoa, eins seiner Bücher habe ich immer bei mir. Ob Briefe, Gedichte, Geschichten - sie erzählen vom Leben, von der Vorstellung davon, mit  allem, was  dazu gehört... Was soll ich noch schreiben,
    ich habe mich in seine Literatur verbissen... 
  9. Cover des Buches Der Fluch der Zuckerinsel (ISBN: 9783937357997)
    Nora Berger

    Der Fluch der Zuckerinsel

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Belis

    Heimlich  müssen sich Annabelle und Leon treffen, denn ihre verfeindeten Familien streiten seit langem um ein Stück Land. Nach einem tränenreichen Abschied schifft sich Leon nach Paris ein. Doch kein Lebenszeichen zeugt von seiner Ankunft dort. Schweren Herzens geht Annabelle schließlich die Ehe mit dem Sklavenhändler Ramazon ein. Doch ihre Liebe gehört dem Verschwundenen. Gibt es noch Hoffnung auf Glück?

     

    Der Schreibstil war angenehm und konnte mich auf die zauberhafte Insel Martinique mitnehmen. Der gesellschaftliche Wandel zur Zeit Napoleons spiegelt sich im Geschehen wieder. Gute Beschreibungen der Handlungsorte bringen mich im zweiten Teil der Erzählung auch nach Paris mit seinen Licht- und Schattenseiten. Sprachlich finde ich die Erzählung authentisch. Einige historische Fakten wurden eingebracht, könnten meiner Meinung nach noch etwas ausführlicher sein. Der Erzählerstil in miteinander verflochtenen Handlungssträngen zeigt unterschiedliche Perspektiven und ermöglicht dem Leser ein Gesamtbild.

     

    Weniger überzeugen konnte mich die Prota Annabelle. Ihr kindliches Wesen als junge Frau wurde mit für ihr Alter zu erwachsenen Entscheidungen gemischt. Ich hatte teils Schwierigkeiten dies nachzuvollziehen. Auch die Zeitsprünge in der längere Jahre andauernden Erzählung brachten den Lesefluss ins Stocken. Es wäre schön gewesen die Kapitel mit Angaben dazu zu versehen. So wurde ich den Gedanken an eine teils sehr konstruierte Handlung nicht los. Was im Allgemeinen schade für die Geschichte ist. Der Verlauf hatte Spannung, Kämpfe, Liebesgeschichten und historische Fakten zu bieten. Ich würde die Erzählung eher als Abenteuer, Roman über gesellschaftlichen Umbruch denn als Romantik bezeichnen. Dafür überwiegen die Auswirkungen des Fluches mit Ängsten, Tod und Veränderungen zu sehr.

     

    Daher kann ich der historisch zuzuordnenden Erzählung nur 4 Sterne geben. Sie ist lesenswert, konnte mich aber nicht voll überzeugen. Dennoch werde ich gerne weitere Bücher der Autorin zur Hand nehmen.

  10. Cover des Buches Jonathan Strange & Mr. Norrell (ISBN: 9783827078896)
    Susanna Clarke

    Jonathan Strange & Mr. Norrell

     (201)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ausnahmsweise würde ich sagen: Vergleiche mit Tolkien sind hier nicht völlig aus der Luft gegriffen. Meistens beziehen sie sich ja nur darauf, dass ein Autor einen irgendwie episch angehauchten Roman von beträchtlicher Länge abgeliefert hat. Clarkes Buch ist zwar lang, allerdings eher ein Gesellschaftsroman der Fantasy als ein Epos. Tolkien wollte mit seinem Werk eine "Mythologie für England" schaffen, Susanna Clarke schreibt die englische Geschichte neu- stilsicher, faktenkundig, erfinderisch und mit britischem Understatement. Dass der entstandene Roman manchen Fantasyfan enttäuscht, ist nicht verwunderlich. Genauso wenig muss man sich wundern, dass er viele Leser begeistert hat. Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, würde ich vermutlich "originell" wählen. (Und dieser Begriff drängt sich in der Fantasyliteratur leider nicht allzu oft auf.)

    Ich vergebe fünf Sterne, obwohl das Buch ein paar Schwächen hat. Zum Beispiel dauert es am Anfang lange, bis man mit den Hauptpersonen warm wird. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um einen grantigen Alten und einen arroganten reichen Schnösel. Trotzdem hat man sie am Ende des Romans ins Herz geschlossen. In ihrem zurückhaltenden Stil beschreibt Clarke die absurdesten Ereignisse, verliert dabei aber den historischen Rahmen des Krieges gegen Napoleon nie aus den Augen. Ihre Kommentare zur Politik sind dabei oft nicht weniger treffend und amüsant als die zur Zauberei, ihrem "Spezialgebiet". Und auch ein paar historische Persönlichkeiten bekommen ihr Fett weg. Angenehm ist vor allem auch, dass Clarke auf die in der Fantasy so häufige schwarz/weiß-Zeichnung der Figuren verzichtet, allen Stärken und Schwächen zugesteht, und uns sogar mit einem kitschigen Happy End verschont.

    Wer sehen möchte, wie britische Gentlemen sich gegen perfide Elfen und dunkle Zauber schlagen, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Wer das albern findet und eher auf epische Helden mit blutrünstigen Feinden steht, sollte lieber die Finger davon lassen. 

    Schlußbemerkung: Bei aller Liebe zu dem Buch, muß ich dennoch sagen Tolkien ist besser!

  11. Cover des Buches Die Rose des Herzogs (ISBN: 9783426520222)
    Marita Spang

    Die Rose des Herzogs

     (40)
    Aktuelle Rezension von: TanjaJahnke

    1841. Wir treffen auf die Greisin Charlotte, die in Angesicht ihres baldigen Ablebens ihr Leben noch einmal Revue passieren lässt. So erleben wir an ihrer Seite den Zeitraum 1786 bis 1804; Jahre der Flucht, Angst, Krieges, Entbehrungen, Abschiede und Verlustes. Aber auch Jahre des Glücks, der Liebe und Hoffnung.
    Charlottes Leben war turbulent und geprägt von Hofart, der französischen Revolution und den daraus resultierenden Folgen für den einstmaligen französischen Adel.

    Marita Spang kredenzt eine Geschichte voller Bilder und Emotionen. Mehr als einmal standen mir die Haare zu Berge. Ich habe mehrfach mit Charlotte geweint, habe mit Louis-Antoine seinen Großvater und den Krieg verflucht, habe gelitten, getrauert, aber mich ebenso mit ihnen gefreut.
    Auch wenn mir bewusst war welche dramatisches Leben Louis-Antoine hatte, habe ich gefiebert und (auch gegen jede Vernunft) auf ein kleines Wunder gehofft.
    Eine wirklich eindrucksvolle Geschichte, die mich in ihren Bann zog und auch in meine Träume verfolgte.

    Man durchlebt an Charlottes Seite die wesentlichen Stationen ihres Lebens und blicken zuweilen auch anderen Figuren über die Schulter. Dabei vergehen zwischen den einzelnen Stationen auch mal einige Wochen, Monate oder sogar Jahre. Wobei die übersprungene Zeit adäquat in den Erinnerungen der Figuren zusammengefasst oder in Form von Briefen wiedergegeben wird und keinerlei Lücken entstehen und zugleich unnötige Längen vermieden werden.

    Kurz gesagt ein Buch, dass mich wirklich begeistert hat und ich jedem wärmstens ans Herz legen möchte.

    5 von 5 Rosen

  12. Cover des Buches Weltgeschichte to go (ISBN: 9783499634048)
    Alexander Graf von Schönburg

    Weltgeschichte to go

     (35)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Er nimmt uns mit auf die Reise zu den wichtigsten Städten der Menschheit, von Babylon über Berlin bis New York. Die größten Helden werden benannt und die schlimmsten Schurken. Schönburg erzählt von Kunstwerken, Erfindungen und Ideen der Menschheit, vom Faustkeil bis zum Selfiestick. Zu Beginn, gleichsam zum Warmlaufen, fasst er über zwei Millionen Jahre Menschheitsgeschichte auf zehn Seiten zusammen, geleitet von der Frage: Wie hat es eine eher unbedeutende Affenspezies – in der Nahrungskette irgendwo zwischen Schaf und Löwe – geschafft, sich die Erde untertan zu machen?

  13. Cover des Buches Die Anstalt (ISBN: 9783426504574)
    John Katzenbach

    Die Anstalt

     (772)
    Aktuelle Rezension von: littlebookgiant

    Der junge Francis wurde 20 Jahre zuvor in eine Psychiatrie eingewiesen und verweilte dort, bis die Anstalt aufgrund einer Mordserie geschlossen werden musste. Immer noch traumatisiert von den damaligen Geschehnissen, beginnt Francis seine Geschichte aufzuschreiben- und das auf die Wände seiner Wohnung...

    "Die Anstalt" von John Katzenbach ist mit über 700 Seiten eine ziemlich lange Erzählung. Trotzdem lässt sich bereits vorweg sagen, dass die Spannung den Leser das gesamte Buch durch nicht loslässt. Immer wieder schafft es der Autor mit gut durchdachten Cliffhangern die Atmosphäre wieder mit Nervenkitzel aufzuladen. Dabei erzählt er fast schon poetisch aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten. 

    Die drei Protagonisten, welche sich im Verlauf der Erzählung herauskristallisieren sind lebhaft und authentisch dargestellt. Sie sind dabei weder gut, noch böse. Einzig die Frage danach, was es bedeutet verrückt zu sein einigt sie bei der Suche nach dem Serienmörder, welcher sich in der Klinik versteckt. 

    Dabei dreht sich zwar das ganze Buch um genau diesen Mörder, aber auch irgendwie nicht. 

    John Katzenbach hat es geschafft einen furchteinflössenden "Bösewicht" zu erschaffen, welcher davon lebt, dass er in erster Linie ein Phantom ist. Schlussendlich nutz er dabei sehr gekonnt die Angst vor dem Unbekannten, welche unterbewusst unser tägliches Leben beeinflusst. An gewissen Stellen hinterfragt man genauso, wie die Hauptpersonen, ob es den Mörder überhaupt gibt oder ob man sich dies doch nur einbildet. 

    Dabei ist das Verständnis des Autors für Psychologie und Psychopathie die grosse Stärke des Romans. Alles wirkt sehr lebendig und realistisch ausgedacht. 

    Der Schreibstil ist trotz teilweise verschachtelter Sätze packend und beeindruckend. 

    Alles in allem war "Die Anstalt" viel mehr als ein Thriller. Das Buch befasst sich auf eine poetische Weise mit der Psyche des Menschen und dem schmalen Grat zwischen Gut und Böse. 


  14. Cover des Buches Das Erlkönig-Manöver (ISBN: 9783492950695)
    Robert Löhr

    Das Erlkönig-Manöver

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Farbwirbel

    Der Geheimrat Goethe wird dazu berufen, den Thronfolger der Bourbonen, Louis Charles in sicheres Gewahrsam zu nehmen und somit den Siegeszug Napoleons zu stoppen. Louis Charles ist der Sohn Marie Antoinettes und Louis XVI. Da nie ganz geklärt wurde, woran der Junge gestorben ist, nutzt Robert Löhr diese Lücke und erdenkt sich einen lebendigen Louis Charles, der aus seinem amerikanischen Exil zurückkommt, um Frankreich zu regieren.

    Johann Wolfgang von Goethe muss sich nun eine Truppe zusammensuchen, mit der er dieses Himmelfahrtskommando durchführen konnte. Sein Freund Friedrich Schiller, der genauso wie Goethe selbst bereits in die Jahre gekommen war, hilft ihm bereitwillig. Hinzu kommen Alexander von Humboldt, Bettine von Brentano, deren Liebhaber Achim von Arnim sowie im späteren Verlauf der junge, aufstrebende Heinrich von Kleist. Was für eine Kombination!

    „Herr von Goethe sucht sein Heil in der Antike, Achim sucht es im Mittelalter – warum, frage ich, sucht es keiner von beiden in der Gegenwart?“ Auf diese Frage hatte weder der Klassiker noch der Romantiker eine Antwort, und Kleist konnte sich mit dem Lorbeeren des lachenden Dritten schmücken […]. - S. 249f

    Kein Plan funktioniert, doch irgendwie schaffen es diese sechs Koriphähen, Louis Charles zu retten. Sie werden jedoch von Anhängern der napoleonischen Fremdherrschaft verfolgt. Eine turbulente Flucht entspinnt sich, in der sowohl politische Meinungen aufeinanderkrachen, als auch poetische. Die Liebe ist tragendes Mittel und wird aus mehreren Perspektiven beleuchtet. Allen voran überrascht Löhr mit versteckten Annekdoten und Bezügen zu Werken des Sextettes.

    Der Aufbau ist chronologisch angeordnet. Teilweise wird dem Leser erläutert, was Personen während ihrer Abwesenheit getan haben, ansonsten handelt es sich aber um eine gradlinige Erzählung.

    Robert Löhr schrieb und schreibt Historienromane der etwas anderen Art. Ich durfte bisher den Sängerkrieg von ihm lesen, welches mir einen neuen Blick auf die Mediävistik möglich machte. Es überzeugte vollends.

    Leider kann ich dies nicht beim Erlkönig-Mannöver bestätigen. Dröge Sätze, langatmige Passagen... Nach dem ersten Abenteuer hatte man das Gefühl, dass es nun eigentlich auch zuende sein könnte. Schade! Das Figurenpersonal würde so viel mehr anbieten. Natürlich wurden Programmatiken besprochen, teilweise auch auf einzelne Werke eingegangen, aber irgendwo blieb die Spannung bzw. eigentlich der Leser auf der Strecke. Zudem wurden offentsichtliche Pointen gesetzt, die mich persönlich nicht überraschten, denn die immer wiederkehrenden Werther-Witze sind irgendwann dann auch passé. Wo blieb die Originalität, die ich an Löhr so schätzte? Gegen Ende wurde das Buch dann wieder etwas spannender, doch ich bleibe ziemlich enttäuscht zurück.


  15. Cover des Buches Der Graf von Monte Christo (ISBN: 9783867601627)
    Alexandre Dumas

    Der Graf von Monte Christo

     (377)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Er ist erst neuenzehn Jahr alt, der Seemann Edmond Dantès. Er kehrt von einer großen Schifffahrt zurück und seine Geschäfte laufen gut und auch sein privates Glück scheint perfekt zu sein. Er liebt die schöne Katalanin Mercédès und die Hochzeit soll bald statt finden. Aber auf seiner letzten Fahrt, nahm er auf dem Sterbebett noch etwas entgegen und dies und noch weitere Vorkommnisse, rufen Neider und Ganoven auf den Plan und zunehmends kippt die Stimmung gegen den jungen Edmond. Am Tag der Hochzeit wird er verhaftet und man will ihm das Leben nehmen.
    Das Stück von Alexandre Dumas ist ein Klassiker und aus der Literautr nicht weg zu denken und schon gar nicht von den Bühnen der Welt. Immer noch faszinierend und großartig.

  16. Cover des Buches Sternstunden der Menschheit (ISBN: 9783150206393)
    Stefan Zweig

    Sternstunden der Menschheit

     (200)
    Aktuelle Rezension von: Seralina1989

    Eine Empfehlung einen Profs, weil im Buch viele sog. „Schwarze Schwäne“ in den Geschichten enthalten sein sollten. Schwarze Schwäne gelten hier als der am unwahrscheinlichsten eintretende (negative) Fall. Deswegen hat es mich interessiert und ich habe mir das Buch mH des Hörbuchs zu Gemüte geführt.

    Nicht immer sind die schwarzen Schwäne in den Anekdoten aus der Weltgeschichte so offensichtlich zu finden. Zeitgleich bekommt man aber auch einige interessante Entwicklungen aus der Geschichte, die man so – wenn überhaupt - vielleicht bisher noch nicht gekannt hat.

    Muss leider anmerken, dass in meiner Print-Ausgabe von Edition Anaconda 2 Kapitel fehlen (Cicero und Wilson). 

  17. Cover des Buches Belgravia (ISBN: 9783844524918)
    Julian Fellowes

    Belgravia

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Pachi10

    Eine Familie eines Geschäftsmannes (Fam. Trenchard)gelangt zu Reichtum als sie sich in London einem Bauunternehmen anschließen und dieses finanzieren. Es wird ein großer Erfolg. Belgravia ist eines der Stadtviertel die erbaut werden.
    Familiär sind sie nicht so gesegnet. Die Tochter ist bei der Geburt des unehelichen Kindes verstorben und der Sohn hat keinen Zugang zu den Geschäften des Vaters.
    Das neugeborene Kind wurde damals in die Obhut einer Pfarrersfamilie gegeben, die den Jungen adoptiert haben und ihn gut erzogen haben. Eines Tages erkennt Mrs. Trenchard, dass ihr Enkelsohn, der nun Mr. Charles Pope heißt, ganz in ihrer Nähe lebt und Mr. Trenchard mit ihm schon einige Zeit Kontakt hat, ohne ihr es gesagt zu haben.

    Julian Fellowes hat eine angenehme Erzählweise. Die Geschichte ist trotz des kriegerischen Hintergrundes emotional. Und gibt auch Einblick wie es damals gewesen sein könnte. Eine schöne Geschichte auch mit den Schattenseiten des sogenannten Tones.

  18. Cover des Buches Drachenfeind (ISBN: 9783734160509)
    Naomi Novik

    Drachenfeind

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Der Klappentext ist reiner Nonsens. Ich frage mich, ob die Person, der dies geschrieben hat, das Skript überhaupt gelesen hat.

    Was davon stimmt, ist der Gedächtnisverlust. Und dies auch nur zum Teil. 

    Die Handlung spielt in Japan, China und Russland, wobei Moskau kaum eine Rolle spielt, außer das Napoleon dort einmarschiert. 

    Zu Beginn fällt Will Laurence über Bord und verliert dabei sein Gedächtnis. Ohne Erinnerung an seinen Drachen wird er an die japanische Küste geschwemmt. Europäern ist das Betreten des japanischen Kaiserreichs bei Todesstrafe untersagt. So befindet sich Will auf der Flucht, ohne zu wissen, wo er Rettung finden kann.

    Schlussendlich ist es Teremaire, der seinen Kapitän rettet. 

    Nach dem japanischen Abenteuer reisen sie weiter nach China. Auch dort geht es turbulent zu. Da trifft die Nachricht über Napoleons Russlandfeldzug ein. In diesem Moment kommen Wills Erinnerungen zurück. Gemeinsam mit Teremaire und dreihundert chinesischen Drachen unter seinem Kommando, eilt Will dem russischen Zarenreich zur Hilfe.

    Die besten Texte schreibt Naomi Novik, sobald Teremaire und Will Lawrence voneinander getrennt sind. So hat sie die nötige Zeit, um auf jede der beiden Figuren individuell einzugehen, und ihnen so die nötige Tiefe zu geben.

    Persönlich halte ich den Gedächtnisverlust für Humbug. Ich kenne mich zwar mit der menschlichen Psyche zu wenig aus, um dies abschließend beurteilen zu können. Dennoch erscheint es mir unglaubwürdig, dass sich jemand an alles erinnern kann, jedoch die aufregendste Zeit seines Lebens, aus dem Gedächtnis gelöscht sein soll. Zudem stellt sich auch die Frage: weshalb gerade der Mann unter den Fliegern, der seit seinem zwölften Lebensjahr auf Schiffen herumturnt, so dumm über Bord fällt? 

    Zwar hat sich die Autorin bedeckt gehalten, wie das genau geschehen ist. Was das Ganze noch unglaubwürdiger macht. Aber so konnte Naomi Novik ihren Helden erneut zu dem langweiligen Mann machen, der nie einen Befehl hinterfragen würde, und stur seiner vermeintlichen Pflicht der Krone gegenüber nachkommt.

    Vom Inhalt her war dieser Band wieder besser als der vorhergehende. Trotzdem hat mich die Handlung nicht wirklich berührt. Die Handlung ist flüssig und kommt immer wieder in Fahrt. Das Ende bleibt offen.

  19. Cover des Buches Drachenflamme (ISBN: 9783442265824)
    Naomi Novik

    Drachenflamme

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Roman-Tipps

    Nachdem die Geschichte des 5. Bandes „Drachenwacht“ so heftig, deprimierend und dramatisch gewesen ist, hatte ich gedacht, dass es nun im 6. Band „Drachenflamme“ von Naomi Novik etwas ruhiger vorgeht. Denn schließlich sind Kapitän Laurence und der Himmelsdrache Temeraire wieder glücklich vereint und zusammen können sie alles schaffen. Tatsächlich ist es auch nicht so dramatisch, aber von Ruhe ist nun wirklich keine Spur. Naomi Novik beweist wie immer einen Sinn dafür, eine gewaltige Menge an Spannungspunkten zu bieten, nur kurzzeitig von ruhigen Sequenzen unterbrochen. So erschafft sie, wie so viele Male zuvor, ein absolut schönes Abenteuer der beiden Freunde, welches nicht nur Spannung, Action und einen genialen Schreibstil aufweist, sondern auch wieder einiges an Humor durch die Drachen.


     

    Verfolgungsjagd quer durch Australien

     


    „Ich kann jemanden nicht leiden, der nicht aufhören will, uns beim Lesen zu stören, und das vier Mal, nur weil er sich noch einmal darüber beklagen will, wie schlimm die Kolonisten sind und wie viel Rum sie trinken.“


    (S. 28 aus „Drachenflamme“ von Naomi Novik, Blanvalet Verlag)

     



    „Drachenflamme“ spielt 1809 und beginnt bereits damit, dass sie Australien mit dem Drachentransporter Allegiance erreicht haben, wobei die monatelange Reise übers Meer durch Rückblicke nur leicht umrissen wird. In Begleitung von Kapitän Granby und dem Überlebenskünstler Tharkay, beides langjährige Freunde, versucht Laurence sich in Sydney einen Überblick über die Situation in der Kolonie zu verschaffen – und ist von den katastrophalen Zuständen in der Kolonie, die derzeit von einer selbsternannten Regierung von zwei Rebellen geführt wird, schockiert. Doch die Alternative, den abgesetzten Gouverneur Bligh wieder an die Regierung zu setzen, ist nicht viel besser. Zweimal geraten Laurence und Temeraire, die als Verräter angefeindet werden, zwischen zwei Fronten und müssen einen Weg aus dieser misslichen Situation finden. Als dann auch noch eines der drei Dracheneier gestohlen wird, welches sie aus England nach Australien mitnehmen sollten, beginnt für sie eine lange, kräftezehrende, verzweifelte und äußerst gefährliche Reise quer über den Kontinent. Und dabei kommt es nicht selten zu Überraschungen…


     

    Ein großartiges Abenteuer

     

    In „Drachenflamme“ gibt es einige Momente, die mich sehr zufrieden stimmten. Das ist zum Beispiel die Entwicklung der Charaktere, ihr Verhalten, aber auch das Ende. Wie bereits aus den vorherigen Bänden bekannt, ist Laurence ein sehr loyaler Offizier, dem Ehre unglaublich wichtig ist. Es war für ihn ein herber Schlag, als Verräter gebrandmarkt zu werden, was ihn während der Invasion Englands dazu verleitete, unmoralische Befehle auszuführen, ohne gegen diese aufzubegehren. Doch in diesem Band scheint Laurence endlich langsam eine wunderbare Entwicklung zu durchlaufen. Blindes Befehle befolgen könnte vielleicht allmählich der Vergangenheit angehören, wenn diese gegen seinen und Temeraires Sinn für Moral stehen. Und da ich bereits die Fortsetzungen gelesen habe, weiß ich, dass es immer besser wird.

    Der feuerspuckenden, kratzbürstigen, dickköpfigen Drachin Iskierka zum Dank ist nicht nur sie bei diesem Abenteuer mit dabei, sondern auch ihr Kapitän Granby, für den sie natürlich nur das Beste möchte und der von ihr ziemlich überfordert ist, da sie ständig irgendwelche Ideen hat, die in Katastrophen enden könnten. Außerdem hat Iskierka es sich in den Kopf gesetzt, zusammen mit Temeraire ein Ei zu haben – obwohl die beiden sich absolut nicht ausstehen können. Der verbale Schlagabtausch zwischen ihnen – bzw. alles, was die Drachen hier sagen und tun, ihre spitzen Bemerkungen und Unterhaltungen – ist einfach herrlich! Und was Iskierka sich fest vorgenommen hat, muss auch passieren – doch ob es diesmal funktioniert? Was Tharkays Anwesenheit betrifft, so verfolgt er seine ganz eigenen Pläne, die glücklicherweise die Charaktere auf einen gemeinsamen Weg führen.

    Auch kann man sich auf ein Wiedersehen mit Emily Roland, Demane und Sipho freuen, die weiterhin zu Temeraires stark reduzierter Mannschaft gehören. Ein weiterer Konfliktpunkt entpuppt sich durch das spätere Auftauchen eines bekannten und sehr unsympathischen Charakters, aber auch hier gibt es tolle Wendungen. Noch dazu führt Naomi Novik weitere neue Charaktere ein, die zu einem festen Bestandteil der Reihe werden – sowohl Menschen als auch Drachen. Was dabei die Drachen angeht, so gibt es hier eine Bandbreite zwischen herzzerreißenden Momenten und Situationen, die mich verblüffen konnten und an Temeraires Erziehungstalent zweifeln lassen. ^^ Doch mehr dazu verrate ich nicht!

    Was das Abenteuer an sich betrifft, so wartet auf die Charaktere ein Haufen an Problemen – also wie immer. ^^ In der Wildnis erwartet sie u. a. eine fantasievolle Tierart, welche ihnen das Leben schwer macht und tatsächlich etwas Gruseliges an sich hat.

    Wie oben schon erwähnt, so bin ich sehr zufrieden und glücklich mit dem Ende von „Drachenflamme“. Und zwar so sehr, dass ich es sogar als finales Ende der Reihe akzeptieren würde. Nach dem Lesen der Fortsetzungen bin ich jedoch mit dem wirklichen Ende der Reihe (9. Band) unglaublich glücklich. Ich bin dankbar dafür, dass die Geschichte um Temeraire und Laurence weitergeht. Für mich eine wahre Wohlfühl-Reihe!


    Fazit:

    Ein typischer Temeraire-Laurence-Band: Spannung, Nervenkitzel, Humor, wundervolle Atmosphäre, Abenteuer – ich liebe diese Reihe so sehr! Auch den 6. Band „Drachenflamme“ kann ich absolut empfehlen – es wurde wieder ein Highlight!

  20. Cover des Buches Jonathan Strange and MR Norrell (ISBN: 9781620409909)
    Susanna Clarke

    Jonathan Strange and MR Norrell

     (102)
    Aktuelle Rezension von: glasratz

    Es ist selten, dass ich über ein Buch sagen kann, dass es herrlich ist. Bei diesem ist es ganz klar der Fall. Ich habe noch nie eine so wunderschöne Persiflage auf das Gelehrtentum des 18. und 19. Jahrhunderts gelesen - und gleichzeitig ist das Buch auch noch ein absolut solider Fantasyroman.
    Mit den beiden namensgebenden Charakteren Mr. Strange und Mr. Norrell werden zwei unterschiedliche Typen von Akademikern beschrieben, die typisch für ihre Zeit waren. Norrell, der geniale aber menschenscheue, ängstliche Bücherwurm, der wirkt als könne er keiner Fliege etwas zu Leide tun - aus seiner Feigheit heraus aber auch vollkommen unfähig ist sich auf andere Ansichten einzulassen und diese rücksichtslos, mit unfairen Mitteln zu vernichten will. Wer hatte nicht schon mal den einen oder anderen Professor nach dieser Art?
    Auf der anderen Seite steht Strange, der Geck, der aus purer Langweile Meister seines Fachs wird und darum nichts so richtig Ernst nehmen kann, Warnungen ignoriert und aus reiner Neugier Dinge versucht, die besser ausgebildete nicht wagen würde - auch weil dabei mit Opfern zu rechnen ist.
    Auch die Art wie das Buch geschrieben ist, mit Fußnoten zu magiehistorisch interessanten Punkten, zeigt, dass sich die Autorin sehr gut in der Welt akademischer Zwistigkeiten auskennt. Sie versteht es, so etwas auf die Spitze zu trieben. Über die kleine Anmerkung zum "Pseudo-Master of Doncaster" muss ich heute noch schmunzeln.
    Als kleinen Kritikpunkt muss ich anfügen, dass das Buch durch seine größeren Zeitsprünge und vielen kleinen Episoden in welchen der Werdegang der Charaktere beschrieben wird, etwas zerrissen wirkt. Die überspannende Geschichte wird dadurch etwas dünn.

  21. Cover des Buches Joséphine - Napoléons große Liebe (ISBN: 9783596704750)
    Sandra Gulland

    Joséphine - Napoléons große Liebe

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dieses Buch ist der erste Band einer Trilogie um Marie Rose Joséphe de Tascher de la Pagerie, besser bekannt unter dem Namen „Kaiserin Joséphine“ und umfasst die Jahre von Oktober 1777 bis März 1796. 

    Marie Rose Joséphe wird 1763 auf Martinique geboren. Sie wächst unter lauter Frauen auf der ständig verschuldeten Zuckerrohrplantage ihrer Eltern auf. Eine Wahrsagerin hat der Vierzehnjährigen im Jahre 1777 Folgendes prophezeit:


    „Du wirst unglücklich verheiratet sein. Du wirst Witwe sein. Du wirst Kaiserin sein“ .

    Nun gut, um Satz eins und zwei vorherzusagen braucht man weder Voodoo-Zauber noch Rauschmittel. Der überwiegende Teil der Frauen WAR unglücklich verheiratet und recht bald Witwe. An den dritten Teil der Weissagung klammert sich das Mädchen.

    Nach Paris geschickt, heiratet Rose 1779 Alexandre de Beauharnais. Sie bringt zwei Kinder zur Welt (Eugène und Hortense) und IST unglücklich. Man vereinbart eine Trennung.Nach einem Aufenthalt in ihrer früheren Heimat Martinique geraten die Beauharnais in die Fänge der Französischen Revolution. Alexandre wird 1794 hingerichtet.


    Die mittellose Witwe angelt sich den korrupten Lebemann Barras, seines Zeichens Direktor des Staatskonvents.Auf einer seiner Gesellschaften lernt sie den linkischen General Napoléon Bonaparte kennen. Mit dem untrüglichen Sinn für kommende Männer verkuppelt Barras seine Geliebte mit dem Korsen.

    Mit der Ziviltrauung der beiden am 9. März 1796 endet der erste Teil. 

    Meine Meinung: 

    Dieser Beginn der Trilogie ist als Tagebuch aus Sicht der jungen Rose geschrieben. Napoleon ändert ihren Vornamen in Joséphine.  

    Dieser historische Roman erzählt die Wandlung eines schüchternen Mädchens aus der Karibik zu einer einflussreichen Frau. Es ist auch ein Sittengemälde dieser Epoche, die reich an Intrigen und Verlusten war.  

    Am Ende des Romans sind eine Zeittafel und der Stammbaum der Familien Beauharnais und Tascher dargestellt. 

    Fazit:

    Ein gelungener historischer Roman, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

  22. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 01 (ISBN: 9783641091798)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 01

     (366)
    Aktuelle Rezension von: Lawendel

    Will Laurence, Kapitän in der Englischen Flotte, gelangt durch das Kapern eines französischen Schiffes unfreiwillig in den Besitz eines außergewöhnlichen Drachen. Dieser lässt nur Laurence als seinen Kapitän zu. So bleibt ihm keine Wahl: er muss seinen Beruf und seine Stellung in der Marine aufgeben und eine überstürzte Ausbildung als Flieger absolvieren, denn die Engländer stehen im Krieg gegen Napoleon und können jeden Drachen gut gebrauchen. Die Flieger werden in der Gesellschaft nicht hoch angesehen und legen darauf auch kaum Wert, weshalb es dem Kapitän zunächst sehr schwer fällt sein Schicksal anzunehmen, aber zugleich kann er Temeraire, seinem Drachen, schon nach wenigen Wochen keinen Wunsch mehr abschlagen und er stellt sein Wohlergehen über alles. Aber auch im Korb unter den Fliegern wird er erst spät akzeptiert durch seinen verspäteten Start und die Umgewöhnung von der strickten, formellen Marine zu den eher lockeren, praktischen und leider auch unordentlichen Fliegern. Auch das Mysterium um Temeraires Herkunft, ursprüngliche Bestimmung und Rasse lässt einige Spekulationen die Runde machen, bis sich herausstellt, dass der Drache ein sehr seltener und kostbarer, chinesischer Drache ist, der Napoleon persönlich, als Geschenk des chinesischen Kaisers, überreicht werden sollte. Nach dem ersten Einfinden und einigen Wochen im Fliegerstützpunkt in Schottland haben sich sowohl Kapitän Laurence als auch Temeraire unter den anderen Drachen und Fliegern eingegliedert und schon bald werden sie im Krieg gegen Bonaparte bitter benötigt, denn dieser scheint etwas außergewöhnliches im schilde zu führen... 

    Die Idee hinter den Drachen als eigene Persönlichkeiten finde ich wirklich gut. Sie werden als selbstdenkende und -fühlende Wesen dargestellt und sie verbindet mit ihrem Lenker eine sehr enge Freundschaft auf Augenhöhe, wie in einer Partnerschaft. Laurences Verständnis von Prinzipien und Disziplin finde ich ein sehr sehr gutes Beispiel und es ist eine Eigenschaft die ich an ihm schätze, auch wenn es manchmal sehr bemüht klingt, hält er seine Moral erstaunlich hoch.  Woran ich mich erst gewöhnen musste war die Redeweise von Kapitän Laurence. Er spricht sehr höflich und besonders zu Anfang sehr gestelzt, was aber auch seinen Ansichten von Respekt und Ansehen zu verdanken ist. Irritierend fand ich dabei aber auch die Unterredung mit seinem Vater und anderen, engen Vertrauten, die sich gegenseitig gesiezt haben. Es ist vermutlich ein Versuch die damalige Zeit zu verdeutlichen und einzufangen. Zeit war noch so ein Punkt; teilweise habe ich durch die zwischendurch recht großen Zeitsprünge den Überblick über die gesamte verstrichene Zeit verloren. So konnte ich manche jahreszeitenabhängige Wetterereignisse nicht direkt nachvollziehen. Manchmal dachte ich es wäre insgesamt schon über ein Jahr vergangen, manchmal habe ich bei Wochen auf einige wenige Tage gesetzt. Da hätte ich mir zum Beispiel über den Kapiteln Monatsangaben gewünscht. 

    Interessant finde ich Laurences Auffassung von Frauen. Insgesamt finde ich es gut, dass Frauen unter den Fliegern gebraucht und daher auch mit ausgebildet werden, aber der Kapitän scheint bis zum Ende die Überzeugung zu haben, Frauen im Allgemeinen wären Männern sehr stark unterlegen und zu Beginn hat er sogar Mittleid mit den weiblichen Fliegern. Zwar ändert sich sein Denken und Verhalten gegenüber den Frauen, denen er körperlich und/oder psychisch näher kommt, aber seine allgemeine Einstellung wird nie ausgesprochen und klar revidiert. 

    So erhalten die Storyline und der Schreibstiel jeweils fünf Sterne, aber oben genannten Punkte setzten die Gesamtwertung auf 4,5. 

    Empfehlen würde ich das Buch allen Drachenliebhaber, da die Drachen hier wirklich gut wegkommen, und Urban-Fantasy-Fans, auch wenn es vielleicht schon nicht mehr ganz so viel mit der Kernidee dieses Untergenres zutun hat.

  23. Cover des Buches Die Geliebte des Meisterspions (ISBN: 9783802586767)
    Joanna Bourne

    Die Geliebte des Meisterspions

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Annique Villiers, eine von Frankreichs Meisterspioninnen, steckt in einer verzwickten Lage. Seit sie bei einem Zweikampf eine Kopfverletzung davon trug, ist sie blind. Die Prognose, die ihr ein Arzt gibt, ist ebenfalls wenig vielversprechend. Es könnte durchaus sein, dass sie ihr Augenlicht wieder erlangt, doch genauso möglich könnte es sein, dass sie unmittelbar danach sterben wird. Doch sie hat keine Zeit sich über ihr Schicksal Gedanken zu machen, denn sie ist auf der Flucht, weil sie Napoleons Geheimpläne eine Invasion gegen England betreffend kennt, die die Engländer unbedingt in ihre Hände bekommen wollen.

    Ausgerechnet in einem Kerker begegnen sich Annique, Grey und Adrian das erste Mal und müssen sich miteinander verbünden, um aus dem Gefängnis lebendig herauszukommen. Grey der englische Spion und seine Männer die auf Annique und die Albion Pläne angesetzt wurden, wissen von Anfang an, wen sie vor sich haben- im Gegensatz zu Annique. Aufgrunddessen gerät sie, kurze Zeit nach ihrem gemeinsamen Gefängnisausbruch, in Greys Hände. Dieser will Annique nach England bringen, doch Annique, denkt trotz ihrer Hilflosigkeit gar nicht daran, sich von Grey an die Engländer ausliefern zu lassen und plant einen Fluchtplan nach dem anderen. Trotzdem kann sie es nicht verhindern, dass sie sich zu Grey hingezogen fühlt…

    In den USA hat Joanna Bournes Roman überschwängliche Kritiken bekommen und zudem liebe ich historische Liebesromane mit französischem Setting- daher war ich schon sehr gespannt auf „Die Geliebte des Meisterspions“. Leider haben sich meine hohen Erwartungen, die ich an diesen Roman hatte überhaupt nicht erfüllt und das hatte gleich mehrere Gründe. Zum einen kam ich überhaupt nicht damit zurecht, wie modern die Ausdrucksweise der Protagonisten in dieser Geschichte ist.

    Die Story spielt zu Zeiten Napoleons, zu großen Teilen in Frankreich und später in England doch historisches Kolorit war hier absolut nicht vorhanden! Das liegt nicht nur an der modernen Ausdrucksweise der Romanfiguren (liegt es an der Übersetzung oder ist es auch im bereits englischsprachigen Original so?), sondern auch an ihrem modernen Denken, Handeln und vor allem an der Tatsache, dass Örtlichkeiten auf der immerwährenden Flucht der Protagonisten kaum beschrieben werden. Die Geschichte könnte praktisch in jeder Zeit und an jedem Ort spielen.

    Anniques, Greys, Adrians und Doyles Flucht vor ihren Verfolgern, steht dagegen im Mittelpunkt und diese wird sehr spannend von der Autorin geschildert. Ich hatte beim Lesen stets das Gefühl, ich lese einen Romantic Suspense mit Spionageplot, der in der heutigen Zeit angesiedelt ist. Und auch die Liebesgeschichte zwischen Grey und Annique hat mich leider nicht überzeugen können. Es stehen doch zu viele Geheimnisse zwischen ihnen und plötzlich sind sie über beide Ohren ineinander verliebt? Statt tiefschürfende Gespräche zwischen Annique und Grey verfolgen zu dürfen, die ihre wachsende Liebe und ihr Vertrauen füreinander untermauern, bekommt man als Leser nur die geballte Ladung an sexueller Anziehungskraft zwischen dem Heldenpaar geboten und es kommt dabei zu durchaus prickelnden Liebeszenen, wobei ich die „Entjungferungsszenerie“ dann auch wieder als haarsträubend unglaubwürdig empfand. Deklariert ist der Roman als „Romantic History“ doch diese Bezeichnung hat „Die Geliebte des Meisterspions“ meiner Meinung nach nicht verdient.

    Trotz meiner Kritik- wer keinen großen Wert auf historisches Kolorit legt oder auch nicht unbedingt eine tiefgründige, romantische Liebesgeschichte zu seinem Leseglück benötigt; wem eher der Sinn nach einer spannenden Spionage und Abenteuerstory steht, der sollte diesen Roman durchaus eine Chance geben. Joanna Bourne kann schreiben, definitiv, doch für meinen Geschmack sollte sie sich lieber Contemporaries oder dem Romantic Suspense Genre widmen.

  24. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 02 (ISBN: 9783641091804)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 02

     (230)
    Aktuelle Rezension von: Xamaror

    Information zum Buch

    Klappentext:

    Kaum haben Captain Will Laurence und sein gewaltiger Drache Temeraire ihre erste Bewährungsprobe bestanden, da erscheint eine chinesische Delegation am britischen Königshof und fordert die Rückgabe Temeraires. Als Laurence sich weigert, muss er seinen geliebten Gefährten in den fernen Osten begleiten – ohne zu ahnen, was ihn und Temeraire am Ende ihrer langen, gefahrvollen Reise erwartet ...

    Das Buch hat 506 Seiten und 17 Kapitel. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Das Cover ist mysteriös zu erkennen ist ein chinesisches Gebäude.

    Die Hauptfiguren/Die Story *Spoiler-Warnung*

    Unsere beiden Hauptfiguren sind wieder Will Laurence und sein chinesischer Drache Temeraire. In dem zweiten Abenteuer konzentriert sich die Story auf die Überfahrt nach China. Nach der gewonnenen Schlacht wollten die beiden Freunde sich darauf vorbereiten im Krieg weiter beizustehen, doch kommt alles anders, nach dem die Chinesen am britischen Königshof ankommen und die Rückgabe des Himmelsdrachen forderten. 

    So blieb den beiden Will und Temeraire nichts anderes übrig als auf die Reise sich zu begeben nach China. 

    Schreibstil

    Wieder werden wir sehr intensiv in die Story reingezogen. Die Autorin schreibt sehr detailreich und bleibt dabei Ihrem Stiel Treu flüssig und verständlich sich auszudrücken. 

    Fazit

    Der zweite Teil ist ein wenig schwächer als der erste Band. Da dieser sich hauptsächlich auf die Überfahrt nach China konzentriert wurde es zum Schluss langatmige zu lesen. Auch wenn die Abenteuer sehr spannend waren die die zwei Protagonisten miteinander erlebt haben. 

    Trotzdem kann man sich sehr gut in die Geschichte versetzten und man fühlt sich gut unterhalten, als wäre man selbst dabei gewesen.  


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