Bücher mit dem Tag "nadine erdmann"
10 Bücher
- Nadine Erdmann
Cyberworld 2.0: House of Nightmares
(94)Aktuelle Rezension von: hexe2408Achtung: zweiter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf „Mind Ripper“ enthalten.
Für Edward Dunnington hatte die schnell vorangetriebene Entwicklung des Bioroboters hauptsächlich private Gründe. Doch seine Erfindung dürfte auch die Öffentlichkeit interessieren, stellt es doch für einige Menschen eine Möglichkeit da, ihr Leben zu verlängern oder ihrem gebrechlichen Körper zu entkommen. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Angus McLean will er den Schritt wagen, seinen Roboter der Allgemeinheit zu präsentieren. Doch kann man dem machtgierigen, altmodischen Griesgram wirklich trauen oder verfolgt er seine eigenen Ziele? Und was ist mit seiner ziemlich schrägen, streitsüchtigen Familie? Obwohl Edward Dunnington versiert ist in dem, was er tut, läuft nicht alles glatt. Bevor es zur Übertragung des Bewusstseins kommen kann, wacht der Proband eines Morgens nicht wieder auf. Was ist mit Angus passiert? Kann das Projekt noch irgendwie gerettet werden?
Im Verlauf des Buches sind kleine Rückblicke eingebaut, die die wichtigsten Ereignisse aus dem ersten Band noch mal aufarbeiten. Die Charaktere haben einiges zu verarbeiten, zu durchdenken, teilweise nagt das schlechte Gewissen an ihnen. Durch die Gedanken, die die Figuren sich machen oder die Gespräche, die geführt werden, sind die Hinweise auf das vorangegangene Geschehen sehr angenehm und flüssig in die Gesamthandlung eingebunden. Da inzwischen einige Monate vergangen sind, sind einige der Schwierigkeiten, die zum Ende des Auftakts eine große Rolle gespielt haben, inzwischen etwas weniger problematisch. Dennoch sind diese Themen in die Handlung integriert und werden parallel mit den Fortschritten des Geschehens aufgearbeitet.
Viele der Figuren kennt man bereits aus dem ersten Teil der Reihe „Mind Ripper“. Durch die Adelsfamilie, bei der die Protagonisten die Sommerferien verbringen wollen, gibt es jedoch auch einige neue Charaktere, die jetzt im zweiten Band hinzukommen. Und diese Familie hat es echt in sich. Sie sind extrem schräg, streitsüchtig, teilweise sehr bedacht auf antiquierte Wertvorstellungen und mit ihren Äußerungen gern mal unter der Gürtellinie. Eine absolute Freakshow, die mir beim Lesen aber einige witzige Momente bereitet hat.
Man kann sich gut vorstellen, dass die Ferien bei dieser Adelsfamilie schnell unangenehm werden können, aber sie bieten auch die besten Voraussetzungen für den weiteren Verlauf der Handlung, denn jeder von ihnen könnte an den mysteriösen Ereignissen rund um Angus McLean beteiligt sein.Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr angenehm und mitnehmend. Ich habe mich sofort wieder wohlgefühlt in der Geschichte und war sehr gespannt, was Jemma, Jamie, Zack und ihre Freunde in diesem Band erleben werden. Neben den spannenden Geschehnissen rund um den Griesgram der Adelsfamilie lernt man auch die Protagonisten besser kennen und bekommt weitere Einblicke in die Intensität der Verbindungen, die zwischen ihnen bestehen. Die Zusammenstellung der Charaktere ist richtig toll. Sie sind alle unterschiedlich, haben so ihre Ecken und Kanten, haben Probleme, mit denen sie sich rumschlagen, verhalten sich nicht immer richtig, sehen Fehler aber auch ein und sind damit einfach sehr authentisch und menschlich. Jede Figur hat ihre Eigenarten und Besonderheiten und auch wenn Jemma noch immer mein Liebling ist, haben Jamie und Zack ziemlich aufgeholt. Die beiden gemeinsam zu erleben, ist einfach wundervoll. Sie unterstützen sich, sind füreinander da, aber es ist bei weitem nicht immer alles harmonisch, denn die beiden Jungs treiben einige Sorgen um, über die sie auch nicht immer sofort offen reden. Umso mehr sie sich einander öffnen und aufeinander eingehen, umso mehr haben sie sich auch in mein Herz geschlichen. Es gab aber auch darüber hinaus noch einige wunderschöne Momente, in denen sehr viele positive Gefühle bei mir ankamen.
Sehr spannend und auch ein wenig gruselig war das CyberGame, in das die Figuren dieses mal eintauchen. „House of Nightmares“ heißt eben auch nicht umsonst, wie es heißt. Das CyberGame spielt mit den Ängsten der Spieler und durch die detaillierten, schaurigen Beschreibungen wurden das Grauen und die Anspannung richtig lebendig.
Das Buch setzt sich aus verschiedenen Handlungssträngen zusammen, die parallel zueinander verlaufen und sich direkt bedingen. Durch die Perspektivwechsel wurden Tempo und Dynamik besonders in der zweiten Hälfte der Geschichte stark erhöht und ich konnte das Buch kaum mehr weglegen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie alles zusammenhängt und wie es weitergeht. Ab einem gewissen Punkt deutet sich die Auflösung an, dennoch empfand ich es als sehr spannend die weiteren Entwicklungen zu verfolgen und weitere Erklärungen zu den Geschehnissen zu bekommen. Mir hat auch die Kombination aus der Cyberwelt und den Ereignissen aus der „realen“ Welt wieder richtig gut gefallen. Das bringt schöne Facetten mit sich und macht die Handlung sehr vielseitig und abwechslungsreich.Fazit
Ein unglaublich spannender, temporeicher zweiter Band, in dem man sowohl lachen, ich gruseln und mit den Figuren dahinschmelzen kann. Die Entwicklungen zwischen den Charakteren sind richtig toll zu verfolgen. Man lernt die Protagonisten intensiver kennen, sie werden noch greifbarer und authentischer und auch die Beziehungen zwischen ihnen stehen noch mehr im Fokus der Handlung. Das alles lenkt jedoch nicht von den packenden Ereignissen rund um Angus McLean und das CyberGame ab, welche den anderen großen Punkt der Geschichte ausmacht. Gekonnt und harmonisch verknüpft ergeben die unterschiedlichen Geschehnisse ein fesselndes, sehr vielseitiges Buch, das Lust auf den nächsten Band rund um die Cyberkids macht.
- Nadine Erdmann
Cyberworld 4.0
(66)Aktuelle Rezension von: hexe2408Achtung: vierter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die ersten Bücher enthalten.
Jemma und Jamie sind gemeinsam mit ihren Freunden gern und regelmäßig im CyberNetz unterwegs um die verschiedensten Abenteuer zu erleben. Als nun die Eröffnung von Yonderwood, dem ersten Erlebnispark, in dem man sowohl in der realen Welt, als auch in der CyberWorld Rätsel lösen und geschickt kombinieren muss, kurz bevorsteht, sind die alle super happy zu denen zu gehören, die das austesten dürfen. Ob die sechs gemeinsam mit den anderen Team das Geheimnis von Yonderwood ergründen können? Wieso verlassen alle Einwohner das Dorf? Welche Schrecken der Vergangenheit lauern darauf, die Bewohner erneut heimzusuchen?
Will, Ned, Charlie, Zack, Jemma und Jamie tauchen in ein düsteres, aber auch spannendes Abenteuer ein und haben viel Spaß bei den Herausforderungen – zumindest solange, bis es auch eine reale Bedrohung gibt, die sie nicht ignorieren können.Das Abenteuer im Cyberpark ist zwar ziemlich unabhängig von den vorherigen Büchern, die Geschichte der Protagonisten geht jedoch weiter, daher würde ich Vorwissen auf jeden Fall empfehlen. Einem würden sonst doch einige Zusammenhänge fehlen und man wüsste nicht, wie die Figuren zueinander gefunden haben, was sie ausmacht, welche Hürden sie schon überstanden haben und so weiter. Es wird zwar auch im Verlauf des Buch das eine oder andere am Rande erwähnt, so dass man damit kleine Erinnerungslücken wieder schließen kann, eine komplette Zusammenfassung gibt es jedoch nicht. Ich mochte auch die ersten drei Bücher richtig gern und kann schon allein daher empfehlen, sie einfach zu lesen. ;)
Der tolle Schreibstil von Autorin Nadine Erdmann schafft es immer wieder, mich mitzureißen und zu begeistern – so auch in diesem Buch. Es war von Beginn an spannend und umso weiter man liest, umso turbulenter, düsterer und bedrohlicher wird es. Es gibt jedoch auch immer wieder Raum für die Figuren, sich zu entwickeln und zu verdeutlichen, wie innige und vertraut ihre Bindung zu dem einen oder anderen Charakter ist. So hat man neben den abenteuerlichen Erlebnissen in Yonderwood auch eine stetige Figurenentwicklung, die einem die Protagonisten noch näher bringt, Einblicke in ihre Vergangenheit gibt und zeigt, wie sie als Team, als Paare, als Freunde oder als Geschwister funktionieren. Ich habe alle von ihnen sehr ins Herz geschlossen und mag, wie sie gemeinsam agieren, wie sie aufeinander aufpassen, sich gegenseitig stützen und stärken, wie sie aber trotzdem eben auch alle noch eigenständig sind, mit eigenen Sorgen, Ängsten und Problemen, aber auch mit ihren Stärken und Erfolgen. Es ist toll sie zu begleiten, immer mehr von ihnen zu erfahren und einfach ein Stück ihrer Entwicklung zu begleiten. Obwohl alle sechs so unterschiedlich sind, verbindet sie ihre bedingungslose Freundschaft und schafft ihnen so einen Raum, in dem sie sein können, wie sie sind, ohne dafür verurteilt, belächelt oder schräg angeguckt zu werden. Kleine Sticheleien gibt es natürlich auch mal, aber alles eher auf einer liebevollen und nicht auf der bösartigen Ebene.
In diesem Buch ist das Erlebnis der CyberWorld ein ganz besonderes durch den Aufenthalt im Erlebnispark. Sobald die Teilnehmer ankommen, schlüpfen sie in ihnen zugewiesene Rollen und müssen sowohl im realen Dorf ihre Aufgaben erfüllen, Informationen sammeln und verknüpfen und so auf weitere Verstrickungen und Hinweise kommen, als auch Aufträge in der CyberWorld erledigen und dabei teilweise ziemlich tückische und gefährliche Abenteuer bestehen. Der Wechsel zwischen der realen Spielewelt und der im CyberNetz hat mir unglaublich gut gefallen. Mit viel Liebe zum Detail wird im Dorf Yonderwood dafür gesorgt, dass die Spieler glauben könnten, ihre online Abenteuer sind wirklich passiert. So entsteht ein komplexes Abenteuer, das die Spieler nahezu den gesamten Tag beschäftigt. In der CyberWorld wird es gruselig und düster, die Gegner sind nicht zu unterschätzen und oft giftiger, als sie zunächst wirkten. Teamgeist, Zusammenhalt, Cleverness und Geschick ist gefragt um die Aufträge erfolgreich abzuschließen und so etwas zum Erfolg der Gesamtmission beizutragen. Die anschaulichen Beschreibungen lassen die Geschehnisse im Erlebnispark sehr lebendig werden, man kann sich sowohl die unterschiedlichen Monster, als auch das jeweilige Setting richtig gut vorstellen. So schwappte beim Lesen die angespannte, mit Gänsehaut angereicherte Atmosphäre zu mir rüber, was das Erleben des Buches noch intensiver gemacht hat.
Doch auch abseits der Cyberwelt gibt es einige Herausforderungen für die Charaktere zu bestehen, denn es gibt Mitspieler, die ihnen nicht wirklich wohlgesonnen sind und es sich zur Aufgabe machen, ihnen das Leben so schwer zu machen, wie nur möglich. Das sorgt für zusätzliche Dramatik, Tempo und Spannung.Fazit
Ein rundum gelungenes Buch, das mich von Anfang bis Ende mitgenommen, gefesselt, zwischendurch berührt oder den Atem hat anhalten lassen. Neben den abenteuerlichen, düsteren Ausflügen in die CyberWorld, die richtig genial umgesetzt sind und in denen immer wieder neue Ideen eingearbeitet sind, gibt es auch Raum für Figurenentwicklung und gefühlvolle Momente. Der Wechsel zwischen dem realen Dorf und dem Äquivalent in der CyberWorld hat für mich richtig gut funktioniert. Es ist alles gut aufeinander abgestimmt, so dass ein harmonischer Übergang stattfindet, auch wenn einem stets bewusst ist, in welcher Welt man sich befindet.
- Nadine Erdmann
Cyberworld 7.0
(56)Aktuelle Rezension von: hexe2408Achtung: fünfter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bücher enthalten, besonders was die Figurenentwicklung angeht.
Jemma, Jamie, Zack und ihre Freunde halten sich gern in der CyberWorld auf. Doch der Ausflug in den neuen CyberPark vor einigen Wochen, hat bei ihnen bleibende Spuren hinterlassen. Teilweise stecken die Schrecken noch tief in den Knochen und kommen immer mal wieder ans Tageslicht, wenn die Ängste neu getriggert werden. Deswegen lassen die Freunde es gerade etwas ruhiger angehen und sind nicht ständig in actionreichen CyberGames unterwegs. Für den bevorstehenden Abend haben sie einen Ausflug nach CyberLondon geplant -der neuen Städtesimulation, die es jetzt im Netz gibt. Auch wenn sie London kennen, ist es noch mal ein anderes Erlebnis, die Stadt als CyberTown zu entdecken. Außerdem sind sie neugierig, wie spektakulär die für den Abend angekündigte Aktion in der CyberCity wirklich wird. Was sie dann erleben, damit hätten sie allerdings niemals gerechnet. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, gespickt mit zahlreichen, gruseligen Monstern und kaum einer Aussicht, dem Chaos zu entgehen…
Da es inzwischen den fünfte Band der Reihe ist und bereits einiges geschehen ist, würde ich nicht ohne Vorwissen in die Bücher gehen. Es ist zwar jedes „Abenteuer“ an sich relativ unabhängig von den vorherigen, aber die Entwicklung der Charaktere geht stetig weiter und es gibt auch einige andere Dinge, die sich aufeinander beziehen. Einem würde einfach viel entgehen, wenn man mittendrin einsteigen würde, was schade wäre, weil die Bücher viel zu bieten haben und mir auch die Figuren sehr ans Herz gewachsen sind.
Jeder Band der CyberWorld hat einen anderen Schwerpunkt und etwas Neues zu bieten. Damit ist jedes Buch wie ein kleines Überraschungspaket, was mir gut gefällt. Die Konstante dabei sind natürlich die Protagonisten, die wieder mit dabei sind, sich aber stetig weiterentwickeln. Ich mag Jemma, Jamie, Zack, Charlie, Ned und Will echt gern. Sie sind alle verschieden, harmonieren unglaublich gut miteinander, stehen füreinander ein, sind füreinander da, Schwächen müssen niemandem unangenehm sein – auch wenn das nicht alle für sich selbst so sehen-, Stärken werden für das Gemeinwohl eingesetzt, Herausforderungen gemeinsam angegangen und auch die Liebe kommt nicht zu kurz, ohne dabei zu sehr die anderen Aspekte zu überlagern. Es sind so liebenswerte Charaktere mit Ecken und Kanten, die sie sympathisch und authentisch machen. Die Päckchen, die sie zu tragen haben, sind gemeinsam viel leichter zu stemmen und trotzdem gibt es immer wieder auch Augenblicke, in denen es dem einen oder anderen mal schlechter geht oder eine Situation mehr mitnimmt. Ihre Leben sind alles andere als „perfekt“, wenn man es objektiv betrachtet, aber durch ihre Freundschaft ist vieles trotzdem erträglich bzw. eben einfach weniger erdrückend.
Auch wenn im fünften Band die zahlreichen turbulenten, gefährlichen Ereignisse in CyberLondon im Mittelpunkt stehen und kaum Zeit bleibt, dass die Figuren mal durchatmen oder sich auf anderes konzentrieren können, gelingt es Autorin Nadine Erdmann dennoch kleine Räume zu schaffen, in denen die Charaktere zeigen können, was sie ausmacht, wie sie zusammen funktionieren, wie viel sie einander bedeuten, mit welchen Dämonen sie zu kämpfen haben und wie viel sie in der Vergangenheit schon geschafft haben. Ich fand es sehr faszinierend, wie geschickt diese Aspekte in die Gesamthandlung eingeflochten wurden, ohne deplatziert oder ablenkend zu wirken. Für mich fügten sich die Passagen, in denen die persönlichen Entwicklungen in den Fokus rückten oder die Verbindung der Charaktere thematisiert wurden, harmonisch in die Geschehnisse ein.In CyberLondon erwartet die Charaktere das blanke Chaos. Terroristen haben sich in den Kopf gesetzt, Denkzettel zu verteilen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Auch wenn Jemma, Jamie, Zack und Will schon einige actionreiche CyberGames gespielt haben, so übersteigen die Dinge, die sie dort erleben, doch alles. Vor allem weil einige der normalen Spielfunktionen in der Simulationsstadt nicht zur Verfügung stehen. Die Spannung und Anspannung nimmt von Seite zu Seite zu. Es wird stetig turbulenter, gefährlicher, dramatischer und auch blutiger und brutaler. Mit den Terroristen ist auf keinen Fall zu spaßen, das machen sie mit verschiedenen Fieslichkeiten mehr als deutlich. Die Ereignisse sind schon heftig und erschreckend, grausam und skrupellos und damit natürlich passend für die Situation, in der wir uns befinden und auch einfach noch mal ganz anders, als die Handlung in den bisherigen Bänden. Um nicht zu spoilern möchte ich nicht verraten, was die Avatare alles aushalten müssen und welchen Einfluss die Geschehnisse auf das real life haben, ich empfand es aber als extrem gut gemacht und megaspannend.
Neben den Cybererlebnissen gibt es auch Einblicke in die Geschehnisse außerhalb der Simulation, die im direkten Zusammenhang mit den Ereignissen in CyberLondon stehen. Im Vergleich zu den anderen Abschnitten, sind diese Szenen zwar weniger vertreten, sie machen jedoch deutlich, wie rundrum gearbeitet wird, was geschieht und geplant wird und wie alles ineinander greift, aber auch, wie schwierig es ist. Für mich wurde damit die Dynamik, Dramatik und Spannung zusätzlich hoch gehalten und ich habe die gesamte Zeit mit den Figuren mitgefiebert.Fazit
Ein wahnsinnig spannender, turbulenter, actionreicher Band, in dem sich brutale Grausamkeiten die Klinke in die Hand geben. Neben diesen fiesen Aktionen in CyberLondon gibt es aber auch immer wieder Raum für die Figuren zu zeigen, wieso sie so liebenswert sind und was sie untereinander verbindet. Für mich hat dieses Zusammenspiel unglaublich gut funktioniert. Ich habe mich darüber gefreut, wie genial die Charaktere sind, wie ungebrochen der Zusammenhalt, habe gleichzeitig aber auch mit ihnen gebangt und mitgefiebert, umso weiter die Entwicklungen in der Simulationsstadt vorangeschritten sind. Ein Buch, in dem nicht viel Zeit zum Durchatmen bleibt und das mich von Beginn bis zum Ende total mitgenommen hat.
- Nadine Erdmann
CyberWorld 6.0: Anonymous
(50)Aktuelle Rezension von: RosecarieSehr spannender Einstieg. Die Geschichte startet sofort, wir sind direkt mitten im Geschehen. Erst ein krasser Schlag in der Cyberworld - gruselige Hackerangriffe auf das eigens designte Cybergame der Freunde - und dann auch noch im echten Leben - Zacks Eltern machen ihm das Leben zur Hölle. Es ist wieder richtig aufregend zu sehen, wie die Protagonisten all diese Probleme lösen.
Dieses Mal waren die Sequenzen in der Cyberworld richtig gruselig! Waren einige Schreckmomente dabei... Sehr gelungen! :)
Die Autorin hatte es im Nachwort des letzten Teils schon angekündigt: eine Achterbahn der Gefühle... Ich kann dem nur zustimmen, es war wirklich jede Emotion dabei. Ich bin völlig fertig 😅 ich hatte Tränen vor Rührung und vor Mitgefühl in den Augen.
Die Figuren der Geschichte sind einfach toll. Ich liebe jede einzelne! Auch wie Robert sich für seine Familie stark macht und entschlossen für alle seine (drei!) Kinder kämpft... Richtig schön :) und ich freu mich so für ihn, dass er und Kate sich gefunden haben. Das Zwischenmenschliche in jedem Buch der Reihe ist ganz stark 💜 Der nächste Teil wird der letzte sein. Das macht mich schon ein bisschen traurig...
- Nadine Erdmann
Cyberworld 1.0
(194)Aktuelle Rezension von: Lisa_FalkenbergSpoiler Warnung!!!!!
In dem Auftakt der CyberWorld Reihe geht es Hauptsächlich um Jemma, Jamie und Zack die in ihrer Freizeit gemeinsam im Cybernetz virtuelle Abenteuer erleben. Als dann jedoch auf mysteriöse Weise drei Jungen ins Koma fallen und ihr Bewusstsein in der CyberWorld verschwunden zu sein scheint, halten die drei sich so gut es geht von der anscheinend Gefährlichen CyberWorld fern. Vorallem Jamie leidet darunter. Bis Will auftaucht der die drei um Hilfe bittet. Sie sollen ihm dabei helfen das Geheimnis um die Koma Vorfälle zu lüften. Dabei wissen sie nicht wie gefährlich nahe sie ihm schon gekommen sind und was hinter dem Mysteriösen Mind Ripper steckt.
Die Idee alleine finde ich sehr interessant. Vor allem die CyberWorld ist sehr faszinierend und ich würde sie auch gerne mal ausprobieren. Die Jagd nach dem Mind Ripper ist ziemlich gruselig da das Videospiel, in dem sie sich befinden ganz schön düster ist. Da kann man leicht schonmal vergessen das es sich hier um ein Videospiel handelt. Spannend ist es so auf jeden Fall. Abwechslung kommt durch die Tagtäglichen Szenen zustande. Vor allem die kurzen Auftritte von Charlie und dem Vater von Jemma und Jamie bringen etwas Farbe in das sonst eher düster gehaltene Setting. Leider mochte ich Jemma nicht so gerne, sie ist mir doch, dass ein oder andere Mal auf die Nerven gegangen. Und zum Ende passierten die Dinge sehr schnell, das hätte ich mir langsamer gewünscht. Ich hätte auch nicht erwartet das sich das ganze so schnell aufklärt. Das hat mich schon etwas überrascht. Ansonsten lässt sich das ganze aber sehr gut und flüssig lesen.
Fazit
Ein spannender Auftakt und eine Interessante Reihe
- Nadine Erdmann
Die Totenbändiger - Band 1: Unheilige Zeiten
(78)Aktuelle Rezension von: NiWaEine Welt, in der Gespenster alltäglich sind: Sie werden überall gesehen und sind eine bewusste Bedrohung. An verlorenen Orten sind sie äußerst gefährlich, besonders dann, wenn unheilige Zeiten sind.
„Die Totenbändiger - Unheilige Zeiten“ ist der erste Band der Totenbändiger-Reihe von Nadine Erdmann. Es handelt sich um eine Schauer-Serie, die sich allgemein großer Beliebtheit erfreut und - wenn ich mich nicht irre - mittlerweile 24 Bände zählt.
In diesem Auftaktband lernt der Leser die Familie Hunt kennen und steigt mitten ins Familiengeschehen ein. Es ist ein unheiliges Jahr, in dem Geister eine besondere Gefahr für Menschen sind. Man erfährt Hintergrundinformationen zur Entstehung von Gespenstern und was es mit den Totenbändigern auf sich hat.
Bei den Totenbändigern handelt es sich um Menschen, die Geistern ihre Energie nehmen. Sie machen sie sozusagen unschädlich. Die Spukgestalten selbst leben von der Energie der Menschen, was bei einer Begegnung tödlich ausgehen kann.
Die besondere Rolle der Totenbändiger steht, wie der Name sagt, im Mittelpunkt der Totenbändiger-Reihe. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft, weil nur sie sich gegen Geister stellen und sie bekämpfen können. Allerdings haben die Menschen auch vor den Totenbändigern Angst, weil sie theoretisch sogar Lebenden die Energie rauben können. Dementsprechend werden sie häufig gemieden und ausgegrenzt, was mich an die frühere Rolle von Henkern und - nach wie vor - Bestatter erinnert.
Die Handlung selbst ist als Mischung aus Familiengeschichte und Ermittlungsarbeit aufgebaut, weil im Zentrum die Familie Hunt steht. Drei Totenbändiger-Kinder dürfen erstmals die Schule besuchen, wo sie sich den schreckgeweiteten Augen ihrer Mitschüler stellen. Auf der anderen Seite ist das polizeiliche Pendant aus Gabriel, Connor und Sky, die in Mord- bzw. Geisterfällen ermitteln.
Insgesamt ist von Anfang an ein guter Schwung in der Handlung. Das Geschehen um die Totenbändiger und die Abwechslung aus Familienleben und Ermittlungstätigkeit treiben das Lesevergnügen an.
Mit den Charakteren habe ich mir etwas schwergetan, weil es gar viele sind, die man erst kennenlernen muss, was bestimmt bei den Folgebänden besser wird. Hinzu kommt aber, dass mir die Figuren zu geschmeidig gestaltet sind. Allesamt tragen in hohem Maße Gutmenschlichkeit in sich, selbst die eher schlechten Gemütsarten, sind von funkelndem „Goodwill“ beseelt. Obwohl die Autorin keinesfalls einer Schwarzweiß-Malerei verfällt, ist mir es mir eine Spur zu harmonisch geraten. Mir fehlt sozusagen der Pfeffer in der Mühle und es erinnert mich ein bisschen an die TV-Serie „Seventh Heaven“, die mir schon als Jugendliche zu ausgeglichen erschien.
Dabei ist es speziell für jüngere Leser und Leserinnen garantiert eine höchst inspirierende Reihe, weil sie spannend und originell ist und allgemein viele Verhaltenstipps für unangenehme Situationen enthält. Beispielsweise, wie man sich - harmonisch - gegen Vorurteile und Mobbing stellt.
Meiner Meinung nach hat Nadine Erdmann mit ihrem Auftakt der Totenbändiger-Reihe eine großartige Basis für viele weitere Fälle und Abenteuer der Familie Hunt geschaffen. Ich bin mir sicher, dass sie zahlreiche Fans finden wird.
- Nadine Erdmann
Die Totenbändiger - Band 8: Das Herrenhaus
(39)Aktuelle Rezension von: AleshaneeMit Band 8 bin ich auch schon beim Finale der ersten Staffel angelangt. Es geht gleich spannend weiter mit einer Entführung - aber hier ist mir auch aufgefallen, was mir die ganze schon unterschwellig ein bisschen ein Dorn im Auge war, ich es aber noch nicht benennen konnte: wie oben schon erwähnt, diese "Heile Welt" Familie, in der alle wirklich gut sind. Im Gegensatz zu Carlton und seinem Sohn Blaine, die scheinbar durchweg schlecht sind.
Witzig das mir das bisher noch nicht so gegenwärtig war, aber hier ist es mir besonders aufgefallen und diese strikte Aufteilung mag ich ja nicht so gerne. Gemerkt hab ich das vor allem auch an der Vorhersehbarkeit. Die Geisterjagden gehen immer für alle gut aus - auch wenns mal härter wird - weshalb es mir hier auch immer ein bisschen die Spannung fehlt: weil ich weiß, dass es gut ausgeht.
Das fühlt sich alles zu "glatt" an. Ich habs lieber etwas differenzierter. Aber mal sehen, wie sich das noch weiterentwickelt.
Zum Abschluss des Staffelfinales erfahren wir endlich auch mehr darüber, was hinter dem Ritual um Camren steckt, dem er damals vor 13 Jahren gerade noch so mit dem Leben davongekommen ist. Das hat eine interessante Komponente, auf deren Entwicklung ich echt gespannt bin. Auch erfährt man, wer hinter dem Kult dieser makaberen und grausmen Experimente steckt - da hatte ich allerdings eher eine Überraschung erwartet. - Nadine Erdmann
Cyberworld 3.0: Evil Intentions
(75)Aktuelle Rezension von: hexe2408Achtung: dritter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die ersten beiden Bücher enthalten.
Nach den turbulenten Sommerferien in Schottland haben die Freunde rund um die Zwillinge Jamie und Jemma auf etwas mehr Ruhe und nur den ganz normalen Alltagswahnsinn gehofft. Denn selbst ihr Alltag bringt schon allerhand neue Situationen, Schwierigkeiten und Zweifel mit sich. Für jeden der Jugendlichen stehen ganz eigene Herausforderungen an, was aber für alle gleich ist, ist der Freundeskreis, der sie dabei unterstützt. Sie halten zueinander, stärken sich und sind füreinander da, egal was kommt. Wie bitter nötig sie diese Stabilität in ihrem privaten Umfeld haben, müssen sie dann auch schneller erfahren, als ihnen lieb ist. In diesem Band müssen sie nämlich keine Abenteuer in der CyberWorld bestehen, sondern in der Wirklichkeit gegen ungeahnte Gefahren kämpfen.
Auch wenn es zu Beginn des Buches wieder ganz kurz in die CyberWorld geht und es auch danach kleinere Berührungspunkte mit der virtuellen Welt gibt, spielt die Haupthandlung des dritten Teils in der Wirklichkeit und da ist es ebenfalls alles andere als langweilig. Vom Aufbau ist „Evil Intentions“ daher anders, als es in den beiden Bänden zuvor war, was mich jedoch gar nicht gestört hat. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr angenehm, flüssig zu lesen, leichtgängig trotz der problematischen Themen, die teilweise enthalten sind und einfach total fesselnd. Von Beginn an bin ich sehr intensiv in die Geschichte eingetaucht und wurde bis zum Ende nicht wieder losgelassen. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso packender, spannender und dramatischer wird die Handlung. Dabei bleibt jedoch auch Raum für die Entwicklung der Figuren, was mir richtig gut gefallen hat. Schon bevor ihre Welt Kopf steht, bekommt man die Gelegenheit die Protagonisten noch etwas besser kennenzulernen, aber selbst unter den zunehmenden Turbulenzen können sie viel von ihrem Wesen zeigen.
Ich mag die tiefgründig angelegten und liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, die Nadine Erdmann in ihren Bücher agieren lässt, sehr gern. Sie wirken sehr authentisch und sind oftmals alles andere als klassische Helden und gerade damit besonders perfekt, um in den Geschichten miteinander und aufeinander zu wirken. Jeder bringt seine Stärken und Schwächen mit, es gibt wundervolle Momente mit viel Zusammenhalt und stärkenden Worten, aber auch mal Streit und Uneinigkeit. Es ist faszinierend wie individuell die Figuren sind, wie gut sie aber dennoch harmonieren und wie intensiv ihre Verbindungen zueinander sind oder sich im Laufe der Reihe entwickeln.
Auch wenn ich alle Protagonisten ins Herz geschlossen habe, gehören Jemma und Jamie auf jeden Fall zu meinen absoluten Lieblingen. Die Geschwister rücken in diesem Band auch noch mal mehr in den Mittelpunkt des Geschehens. Man lernt die beiden einzeln, aber auch im Zusammenspiel miteinander noch besser kennen. Dass sie Zwillinge sind, hat sie schon vor der Geburt zusammen geschweißt, aber auch ihr sehr traumatisches Erlebnis, das bis in die Gegenwart Auswirkungen hat, hat ihre Beziehung zueinander noch verstärkt. Vor allem Jamie kämpft mit den Folgen und arbeitet hart an einem Weg zurück zu einem Leben, das sich mehr nach Normalität anfühlt, als er sein momentanes empfindet. Er ist eine starke Persönlichkeit, mit Ecken und Kanten, aber auch sehr vielen liebenswerten Eigenschaften und einem ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Jemma ist insgesamt eher der Ruhepol in der Clique, wenn ihr etwas wichtig ist oder jemand ungerecht behandelt wird, der ihr am Herzen liegt, kann sie aber auch ganz anders, sagt sehr energisch ihre Meinung und steht für den anderen ein. Mit Charlie hat sie eine wunderbare beste Freundin an der Seite, die ein ziemlicher Sonnenschein und Wirbelwind ist. Ich mag sie unglaublich gern und finde es schön, dass sie im Verlauf der Reihe nun wohl auch mehr integriert sein wird.
Aber auch in die Leben von Zack und Ned bekommt man noch detailliertere Einblicke. Bei beiden passiert im Moment ebenfalls einiges, auch wenn es gar nicht miteinander zu vergleichen ist. Neds Herausforderungen werden ihm größtenteils von seinem Körper und dem Bestreben, sein Geheimnis zu bewahren, auferlegt. Kein leichtes Unterfangen, wenn man sich trotzdem in der Schule integrieren möchte und es da außerdem dieses Mädchen gibt, das einem einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. Bei Zack entstehen die unangenehmen Situationen durch seine Eltern, die aktuell New York für einen Heimatbesuch hinter sich gelassen haben. Wie das Verhältnis zu ihnen ist, weiß man bereits aus dem ersten Band, nun verstärkt sich dieser Eindruck jedoch noch mal, da man sie mehr in Aktion erlebt.Schon mit diesen angedeuteten Punkten würde da einiges zusammenkommen, womit sich die Freunde rumschlagen müssen und doch ist das noch gar nicht der Aspekt der Handlung, der sie so richtig aus der Bahn werfen wird. Was da über ihnen hereinbricht, verrate ich hier natürlich nicht, nur soviel: es wird total spannend, aber auf eine ganz andere Art, als in den CyberGames. Ernster, bewegender, erschütternder, aber auch mit so viel Tiefe und Gefühl. Geschickt eingeflochten fand ich auch die Rückblenden, die es auf die Ereignisse des ersten Buches gibt, da die Geschehnisse von dort direkten Bezug zu den aktuellen Erlebnissen haben. Es wirkte an keiner Stelle zu überladen oder langatmig, sollte das Lesen von „Mind Ripper“ allerdings schon etwas zurückliegen, bekommt man hier noch mal die wichtigsten Zusammenhänge präsentiert.
Fazit
Ein toller dritter Band, der ganz anders war, als die Vorgänger, aber mindestens genauso spannend, nur eben auf eine andere Art und Weise. Die CyberWorld rückt hier ein bisschen in den Hintergrund, es geht mehr um die Wirklichkeit und die Schwierigkeiten und Gefahren, die dort auf die Charaktere zukommen, es gibt aber auch immer wieder kleine Berührungspunkte mit der virtuellen Welt. Neben den turbulenten, nervenaufreibenden Ereignissen gab es aber auch viel Raum, die Figuren noch besser kennenzulernen und ihre Entwicklungen zu verfolgen, die natürlich teilweise auch im Zusammenhang mit den aktuellen Geschehnissen stehen. Ich mochte die Kombination aus intensiven Einblicken in die Charakter und den spannenden Momenten mit Gänsehauteffekt richtig gern.
- Nadine Erdmann
Die Lichtstein-Saga - Aquilas
(101)Aktuelle Rezension von: clauditweetySo eine Frage hätte sich Liv, die dachte sie wäre ein normaler Mensch, niemals zu trauen gewagt. Doch als sie eines Tages in einer anderen Welt aufwacht, in der sie eine wichtige Rolle einnehmen soll im Kampf gegen die Dunkelheit, muss sie schnell Lernen, denn eine Reise wartet auf sie und ihre Gefährten, die gefährlich werden kann.
Puh ich muss sagen ich bin noch ganz geschockt vom Ende, denn das hat mich echt zerrissen und so schön die Reise der 4 Cayas auch teilweise erscheint, so finster sind die Mächte, die genau das verhindern will.
Doch genau das, macht die Reise so spannend, Gefährten die zu Freunde werden, neue mystische Völker und eine kleine Gemeinschaft, die so herzlich ist, das ich es genossen habe, sie beim Lesen zu begleiten.
Ich will auch gar nicht zu viel Schreiben, denn das könnte wirklich Spoilern. Ich kann euch aber sagen, das Buch ist es wert gelesen zu werden, es ist neu, erfrischend, emotional, gefühlvoll und wunderschön bis düster. Eine Reise der Freundschaft, Licht gegen Dunkelheit und ich hoffe sehr, das Licht Cayas wird nicht erlöschen ;).
- Nadine Erdmann
Wahre Helden
(23)Aktuelle Rezension von: TalathielNachdem ihre Mutter beschlossen hat mit Ärzte ohne Grenzen nach Afrika zu gehen, muss die 17-jährige Svea zu ihrer Schwester in die Wohngemeinschaft ziehen. Wirklich begeistert ist sie davon nicht, denn sie wechselt mitten im Abitur nicht nur den Wohnort, sondern auch noch die Schule. Dort lernt sie schließlich Jona kennen, der nicht nur mit in ihrer WG wohnt, sondern auch noch zusammen mit ihr Abitur machen wird. Außerdem begegnen sie noch Nik, der sich auf der Straße durchschlägt, aber große Träume hat. Zwischen den dreien entwickelt sich schließlich eine Freundschaft, doch die beiden Jungs haben Geheimnisse, die die junge Freundschaft auf eine harte Probe stellt…
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive durch Svea geschildert, dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und die führt uns ungeschönt durch die Erlebnisse. Dabei kommt der (Galgen-)Humor keinesfalls zu kurz und wenn Svea eins kann, dann Sarkasmus. Durch ihre ganz eigene und vor allem sehr direkte Art ist sie allerdings sympathisch.
Die Geschichte dreht sich vor allem um die drei Freunde, Svea, Jona und Nik, die alle mit verschiedenen Problemen kämpfen. Bei Svea ist es vor allem das Ankommen in der neuen Lebenssituation und der neuen Umgebung, allerdings machen es ihr die Tatsachen, dass sie zu ihrer Schwester zieht und einen der Bewohner bereits vorher per Facebook kennenlernt, deutlich leichter. Im Grunde fand ich Sveas Situation im Gegensatz zu Jonas oder Niks nicht so heftig. Jona wurde von seinen Eltern nach seinem Outing von zu Hause rausgeworfen und Nik ist von zu Hause abgehauen und hat seinen trinkenden Vater allein zurückgelassen und zieht es vor auf der Straße zu leben und seinen Lebensunterhalt mit nicht so ganz legalen Mitteln zu verdienen. Svea macht sich natürlich immer mehr Sorgen um Nik, der, Sturkopf der er ist, kaum Hilfe annimmt. Das Verarbeiten der Themen ist gut gelungen, ohne dabei maßlos übertrieben zu wirken. Dennoch regt es sehr zum Nachdenken an.
Mir gefiel es sehr, wie wir als Leser anfangen, Sveas Sorgen um die Jungs zu teilen. Denn im Grunde dreht sich die Geschichte viel mehr um Jona und Nik als um Svea. Herangetrieben von der Neugierde und der Hoffnung, was sich für die Jungs ergibt, ob sich was ändert, will man immer weiterlesen. Emotionen stehen hier vor allem im Vordergrund, und werden auch passend an Sveas Charakter ausgearbeitet, und zum Glück nicht maßlos übertrieben.
Insgesamt ein sehr schöner Roman, der mir gut gefallen hat und das Erwachsenwerden aus einem etwas anderen Blickwinkel zeigt. Die Protagonisten sind sehr gelungen, sehr auffällig und gerade das macht das Buch doch sehr interessant. Sehr ansprechend sind auch die angesprochenen Themen und deren Umgang damit. Insgesamt ist „Wahre Helden“ ein Roman, der noch eine Weile nachklingen wird. - 8
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