Bücher mit dem Tag "moorleiche"
32 Bücher
- Simon Beckett
Verwesung
(1.873)Aktuelle Rezension von: Rebecca_DgdSimon Beckett schafft es immer wieder einen guten Krimi zu schreiben. Es ist ihm in diesen auf jeden Fall gelungen. Verwesungsprozesse sind interessant und er fehlt keinerlei an Details. Irgendwie müsste man am besten davor essen!
- Linda Graze
Schwarzwälder Morde
(75)Aktuelle Rezension von: evaflNichts zu tun auf dem Polizeirevier in Bad Wildbad – die Kommissare Schmälzle und Scholz langweilen sich bzw. basteln Papierflieger. Bis eine Moorleiche gefunden wird – doch: die ist so alt, dass selbst der Täter schon tot ist… was gibt es da also zu ermitteln? Außerdem wird ein Investor bedroht, der hier ein Luxusressort bauen möchte, denn das gefällt nicht allen…
Auf diesen Regionalkrimi war ich gespannt, länger hatte ich keinen Krimi gelesen, auch keinen regionalen. Und im Schwarzwald war ich so auch schon länger nicht mehr. Die Figuren der Kommissare sind irgendwie typisch für einen Krimi, selbst im Tatort ist es ja so, dass die Ermittler immer irgendwelche speziellen persönlichen Geschichten haben, was auch hier der Fall ist. Was mich auch noch ein bisschen gestört hat, war das vegane „Getue“ um Kommissar Justin Schmälzle, der immer wieder einen Reismilch-Macchiato trinkt – und den auch im kleinen Kurstädtchen selbstverständlich überall bekommt. (Finde ich ein bisschen abstrus alles…)
Der Schreibstil ist ganz in Ordnung, manchmal war es für mich ein bisschen zu langatmig und zu weit ausgeholt. Grundsätzlich lässt es sich aber gut lesen, ist verständlich geschrieben, hier braucht man keine Ortskenntnisse oder muss das vorherige Buch gelesen haben.
Die Ermittlungen sind grundsätzlich spannend, durchaus auch lustig und unterhaltsam, konnten mich aber nicht so gesamt begeistern. Für mich hat es sich teilweise etwas hingezogen, leider. Die kurzen Kapitel, die einen in die Zeit der Moorleiche versetzen, sind spannend, sollen das ganze noch abwechslungsreicher machen. Für mich war das etwas verworren, irgendwie wollte man hier Sachen miteinander verbinden, die nicht so ganz für mich gepasst haben.
Alles in allem war der Krimi mal ganz unterhaltsam, mir aber in gewisser Weise einfach zu speziell. Die Grundideen sind verständlich und durchdacht, bei der Umsetzung hat es mich nicht so gepackt wie es ein Krimi tun sollte. Hinsichtlich einer Empfehlung bin ich hier unentschlossen und kann lediglich 3 von 5 Sternen vergeben, eher schon eine Tendenz zu 2 Sternen.
- Moritz Rinke
Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel
(85)Aktuelle Rezension von: awogfliZu Beginn der Geschichte stolperte ich noch komplett orientierungslos durch dieses mir völlig fremde, mit sprunghaftem Erzählstil beschriebene, plattdeutsche Universum. Die sehr humoristische Art des Romans konnte ich anfangs auch nicht verstehen und genießen, denn ich kapierte einfach diesen nordischen Witz überhaupt nicht, wie auch diese fremde Sprache und die ortsansässige Bevölkerung sich für mich wie ein arabisch geschriebenes Buch mit sieben Siegeln darstellten.
Und dann passierte ein Lesewunder, wie bei einer gut geschriebenen Science Fiction oder Fantasy Story hat mich der Autor in diese fremde Welt hineingezogen und mich zu einem Teil der Worpsweder Dorfgemeinschaft gemacht. Die Figuren sind derart liebevoll entwickelt, dass es eine Freude ist, die Landschaft wird wundervoll gezeichnet, so als stünde der Leser selbst in den unendlichen Weiten des Moors, historische Tatsachen und erfundene Anekdoten aus der Künstlerkolonie wurden auch derart perfekt miteinander verwoben, dass die Trennlinie zwischen Fakten und Fiktion nahtlos verschwimmen.
Das folgende Zitat persifliert eigentlich den ganzen Roman und auch den etwas sprunghaften Erzählstil des Autors:
"Wie sich die Menschen im Nachhinein in die Geschichte und irgendwelche Weltenzusammenhänge hineinerzählten! Wie sie erzählten und erzählten, um den Glanz einer Zeit in ihr Leben hineinleuchten zu lassen. Eine Generation, die älter geworden dasaß und mit Tausenden von Geschichten an die Geschichte anbaute, sodass sich aus dem Dorf eine Stadt und aus der Stadt ein ganzer Moloch aus Legenden und Wahrheiten erhob."
Die Handlung dieses Werks hat mich fast am meisten begeistert. Paul Wendland-Kück, ein Berliner Business-Versager mit dem Kopf in den Wolken und massiven Mutter-Abnabelungsproblemen muss zurück in seinen Geburtsort, die Künstlerkolonie Worpswede, da sein Elternhaus droht, im Moor zu versinken. Im Zuge der Bauarbeiten und Grabungen, um dem Familienwohnsitz endlich ein solides Fundament zu verschaffen, tauchen nicht nur sprichwörtlich sondern auch real aus dem Moorgarten mehrere bestgehütete stinkende grausliche Familiengeheimnisse auf. Meine Güte! Was für eine innovative Doppeldeutigkeit, die das Haus und die Beziehungen in der Familie überaus grandios gleichsetzt – quasi Familienaufstellung und Baustelle. Paul und sein möglicherweise Nicht-Verwandter Nullkück, der seinen Spitznamen daher bekam, da seine Kück’sche Abstammung irgendwie fraglich ist und er außerdem an einer Behinderung leidet – was für eine hundsgemeine aber irgendwie auch schräge Interpretation – kämpfen wie Don Quixote an der Vertuschung nach außen und Aufklärung nach innen, der im Stakkato aus dem Moor aufpoppenden bösen Familiengeheimnisse. Dieser Plot hat etwas von einer sehr witzig satirischen aber auch unendlich traurigen Slapstick-Komödie.
Vor Rinkes Sprachfabulierkunst kann ich nur den Hut ziehen, sehr knackige Metaphern wunderschön beschrieben bringen uns Land, Leute und auch die Geschichte näher. In Worpswede trennt sich die Bevölkerung in zwei Gruppen von Bewohnern, „Leute mit Kühen bzw. inneren Kühen“, die das Moor und das Dorf nicht für einen Tag verlassen können, also die traditionelle Dorfbevölkerung und „Leute ohne Kühe“, denen die ortsansässigen Künstler zuzuordnen sind. Analog dazu fungieren auch die Vorhänge an den Fenstern.
Diese mir anfangs so fremden Menschen werden folgendermaßen sehr treffend beschrieben:
"Ja, hier in diesem flachen Land schnäuzte man grundsätzlich alles weg, was unangenehm zu beantworten war. Die Zeit, in der man hätte antworten oder Dinge ansprechen können, wurde weggeschnäuzt und zwar solange, bis das Leben längst weitergegangen war.“
Fazit: Eine absolute Leseempfehlung von mir. Wenn man den etwas zähen Beginn und das Fremdeln überwunden hat, das quasi jeder Tourist zu Beginn seiner Reise erlebt, und es vermag, in den Roman und in Land & Leute einzutauchen, dann kommt restlose Begeisterung auf. - Tess Gerritsen
Grabkammer
(644)Aktuelle Rezension von: sina_liest
2,5 Sterne
Vor genau 6 Jahren habe ich "Grabkammer" das erste mal gelesen, nun wurde es Zeit für ein Reread. Wie immer lese ich die Reihe mit @ashleys.buecherkabinett , die diese Reihe neu für sich entdeckt <3
Ich wusste nicht mehr viel von diesem Band, aber mir war schon noch bewusst, dass er für mich damals tatsächlich der schwächste Teil war. Und das ist auch heute noch so der Fall.
Das liegt zum einen daran, dass mir die Thematik einfach nicht liegt. Und zum anderen hatte ich das Gefühl, als hätte Gerritsen dieses Mal einige strukturelle Probleme. Der Fall wirkt im Aufbau nicht so gut durchdacht wie sonst. Retten können da allein wieder die großartigen Protagonisten und Gerritsens Stärke wenn es darum geht, Atmosphäre zu erschaffen. - Michael Tsokos
Dem Tod auf der Spur
(173)Aktuelle Rezension von: HoldenTsokos berichtet von realen Fällen aus seiner Tätigkeit als Leichenbeschauer und streut immer wieder Fachwissen ein, um beliebte Mythen, die wir alle durch Krimis und Thriller aufgesogen haben, zu widerlegen. Erstaunlich, wie viele Suizidfälle dabei sind, man (zumindest ich) dachte vorher, daß er in erster Linie in Mordfällen Leichen untersuche (Angeblich nehmen Männer sich eher mit "komplett zerstörerischen" Suizidarten das Leben, wie zB daß sich jemand vor einen Zug wirft). Endlich wird auch mal das Thema "Leichengeruch" angeschnitten, man wundert sich in den TV-Serien immer, wie die Ermittler so ganz geruchslos neben den verfaulten Leichen stehen können. Fälle der "Kälteidiotie" gab es bei uns im Emsland früher angeblich auch öfter, wo bei uns (so sagt man) so viel gesoffen wurde. Von solchen informativen und dennoch fesselnden Büchern gerne mehr davon. Und die Geschichte um Bon Scott war mir auch neu, werde mich da mal drum kümmern müssen.
- Tess Gerritsen
Grabkammer
(39)Aktuelle Rezension von: PrinzessinAnneWorum geht es: Als Maura Isles von Nicholas Robinson, dem Kurator des Bostoner Crispin-Museums und seiner noch sehr jungen Archäologin Josephine gerufen wird, ist die Überraschung groß. Maura soll helfen, eine kürzlich aufgetauchte Mumie auf ihr Alter hin zu untersuchen. Doch bei der Analyse kommt heraus, dass es sich bei dem Opfer nicht wie angenommen um eine uralte Mumie handelt, sondern um die Leiche einer erst vor wenigen Jahren umgebrachten Frau. Die Enttäuschung über diese Täuschung ist groß, doch vor allem der jungen Josephine sitzt der Schreck tief in den Knochen. Denn mit der Leiche kommen Teile ihrer Vergangenheit zu Tage, die besser unentdeckt geblieben wären. Meine Meinung: Das ist mein erstes Hörbuch, dass ich auch wirklich bis zum Schluss durchgehalten habe. Viele Hörbücher habe ich begonnen, von Kinderhörspielen abgesehen, doch nicht verfolgt. Bei diesem hier war es anders: Häppchen für Häppchen, CD für CD habe ich gehört, ohne das Interesse gleichermaßen zu verlieren, wie es bisher der Fall war. Aber wirklich packen konnte mich es dennoch nicht. Ein großer Punkt der mich gestört hat, was aber mein ganz individuelles Empfinden ist, war die Stimme der Sprecherin Mechthild Großmann. Von Anfang an hat mich ihre Art zu sprechen irgendwie gestört, und vor allem wie sie die Rolle der Josephine gelesen hat, war gar nicht mein Fall. Außerdem, da weiß ich nun allerdings nicht, ob es an dem Text des Buches lag oder nur zur Verständlichkeit beitragen sollte, ist mir die "Einfachheit" der Sprache irgendwie auf die Nerven gegangen. Jeder zweite Satz endete mit "sagte Jane.., sagte sie.." und begann mit "Jane sagte..., dann sagt sie,.. sie sagte". Bei Dialogen vielleicht noch verständlich, aber bei Monologen oder Gedankengängen unnötig. Die Story an sich hat mir auch ganz gut gefallen, auch wenn ich mir von den Mumien, Schrumpfköpfen und anderen Kuriositäten mehr erhofft hätte. Mein anfängliches Interesse an dem Fall konnte relativ lange aufrecht erhalten werden, nachdem dann jedoch klar war in welche Richtung sich der Fall entwickelt, konnte ich dem Hörspiel jedoch nur noch unregelmäßig meine volle Aufmerksamkeit widmen. Generell würde ich es aber eher als mittelmäßigen Krimi einschätzen, denn so besonders war der Fall dann leider doch nicht. - Peter May
Beim Leben deines Bruders
(22)Aktuelle Rezension von: varietyDie Äusseren Hebriden sind schon lange ein Reisewunsch von mir. Nach der Lektüre dieses Romans noch mehr, obwohl die Wetterbeschreibungen (es windet und regnet sehr häufig) einen davon abhalten könnten...! Die Geschichte hat mich zu Beginn gepackt, vor allem die beeindruckenden Äusserungen der Hauptfigur, die an Demenz leidet. Ich weiss zwar nicht, wie sich das konkret anfühlt, aber so wie es im Buch herüberkommt, könnte ich es mir vorstellen. Einfach nur beklemmend.
Irgendwann nach der Hälfte verliert die Handlung sehr viel an Dynamik und am Schluss spricht der demente Mann nicht mehr mit der gleichen Art wie zu Beginn (es wirkt unglaubwürdiger). Dennoch eine klare 5 für den Schreibstil und die Atmosphäre.
- Klaus-Peter Wolf
Ostfriesenmoor
(245)Aktuelle Rezension von: supersusiIch liebe diese Ostfriesland Krimis. Auch diesen konnte man wieder nicht aus der Hand legen. Die Handlung, die Charaktere, das Zusammenspiel, die überraschenden Wendungen, der Humor und vor allem die Spannung, die einen die Nacht durchlesen lässt. Ich bin wieder voll auf meine Kosten gekommen.
Im Moor wird eine Hand gefunden. Bald stellt sich heraus, dass diese von einem Kind ist und zu aller Entsetzen, dass sie ausgestopft wurde. Wer ist denn bloß so krank und gestört ? Mehr will ich nicht verraten ohne zu spoilern. Nur soviel sei vielleicht noch angemerkt. Ich kann Rupert nicht leiden und mag seine respektlose abwertende, großkotzige, dumme Art so gar nicht. Aber in diesem Buch ist er fast sympathisch und tut mir sogar ein bißchen leid mit seiner beschränkten Weltansicht.
Ich kann jedem Krimifan diese Reihe nur ans Herz legen und freue mich, dass ich noch ein ungelesenes Buch davon im Regal habe. Dies Buch ist Spannung pur und ich bin erschüttert, was Lucy und ihre Mutter durchmachen müssen. Unfassbar, wie eins zum anderen führt und die Familie völlig zerstört.
- Craig Russell
Brandmal
(66)Aktuelle Rezension von: Captured_Inside_BooksZum Inhalt:
In dem dritten Fall von Jan Fabel färbt ein Serienmörder seinen Opfer die Haare rot und hinterlässt den gefärbten Skalp, aber keine verwertbaren Spuren. Der Fall stellt Jan Fabel und sein Team vor einige Herausforderungen, da scheinbar nichts die Opfer miteinander verbindet und es auch sonst kaum Anhaltspunkte gibt. Als sie der Lösung endlich näher kommen, gelangt Jan Fabel in eine gefährliche Situation.
Meine Meinung:
Nachdem mir der zweite Band um einiges besser gefallen hat als der Auftaktband, habe ich mich dazu entschieden, die Reihe weiterzuverfolgen.
Das Cover finde ich ganz in Ordnung. Mir gefällt der Kontrast von der hellen Hand und dem schwarzen Hintergrund. Allerdings finde ich es nicht ganz so passend zur Geschichte.
Der Schreibstil ist weiterhin nicht meins. Ich habe deshalb den Titel auch ziemlich nach hinten geschoben. Ich wusste einfach, dass ich wieder sehr lange für das Buch brauchen würde und meine Probleme haben werde.
Meine Meinung zu Jan Fabel hat sich nicht geändert. Ich mag ihn weiterhin und finde es toll, dass man so einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt bekommt. Er ist auch hier sehr realistisch dargestellt und unterscheidet sich dadurch von einigen anderen Ermittlern.
“Brandmal“ war für mich leider wieder schlechter als der zweite Teil. Da ich mit dem Schreibstil schon nicht so gut klarkomme, muss die Story das für mich wieder wettmachen. In diesem Fall konnte sie mich aber leider nicht wirklich überzeugen.
Es wurde wieder sehr politisch und der Fall an sich konnte mich auch nicht begeistern. Die Idee mit dem Skalp und dem Färben ist zwar was Neues, aber trotzdem ist bei mir kein großes Interesse aufgekommen. Das lag unter anderem daran, dass wieder sehr viel vom eigentlich Thema abgelenkt wurde. Es gab häufiger Zeitsprünge in die Vergangenheit, es wurde viel über Politik und Archäologie und andere Dinge geschrieben. Auch wenn ich einiges davon für sich spannend finde, hat es meiner Meinung nach in dieser Geschichte zu viel Raum eingenommen und so den Fokus von dem Fall weggenommen.
Trotzdem war der Thriller an sich nicht schlecht. Wie auch schon bei den vorherigen Bänden gefällt mir das Setting sehr gut und man merkt deutlich, dass Craig Russell gut und viel recherchiert hat.
Auch wenn ich lange nicht wusste, wer der Täter letztendlich war, hat mich die Auflösung nicht wirklich überrascht. Aber es gibt einen Aspekt, den ich daran mega gut finde.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich die Reihe weiterlesen soll oder nicht. Da ich aber nur sehr ungern Reihen abbreche, werde ich wohl erstmal weitermachen.
Fazit:
“Brandmal“ hat mir leider wieder nicht so gut gefallen. Der Schreibstil macht mir immer noch große Probleme und die Story war dieses Mal auch nicht meins. Allerdings gefällt mir das Setting und die Charaktere immer noch.
- Siobhan Dowd
Anfang und Ende allen Kummers ist dieser Ort
(36)Aktuelle Rezension von: irishladyIrland 1981, Fergus lebt in Drumleash, Nordirland, und ist bei der Entdeckung einer jahrhundertealten mumifizierten Kinderleiche anwesend. Forscher aus Dublin, Südirland, kommen und helfen bei der Bergung und Untersuchung. Mittelpunkt der Erzählung ist jedoch die Spannung zwischen Süd- und Nordirland, in den Fergus' Bruder und damit auch er mehr und mehr hineingezogen werden.
Siobhan Dowd schafft es, den irischen Konflikt gut für Jugendliche zu erklären. Allerdings muss ich hier einen großen Kritik an den Plot und Verlagstext loswerden. Ich hatte anhand der Vorstellung komplett andere Vorstellungen von der Geschichte und warum es die Geschichte um die Mumie geht, ist mir leider auch nicht so ganz klar geworden.
Punkte gibt es für die Erzählung rund um Irland und seine Geschichte.
- Erin Hart
Kalte Umarmung
(11)Aktuelle Rezension von: simonfunDie Autorin suggeriert mit dem Rückentext einen geheimnisvollen Ritualthriller, den es letztendlich kaum gibt. Die Moorleichen entpuppen sich als Zufall und spielen kaum ein Rolle. Da hat sich die Autorin lieber seitenweise um die Protagonisten gekümmert und sie ausgelutscht bis sie wohl selbst keine Lust mehr hatte bestimmte offene Fragen aufzuklären. Der Mörder ist dermaßen offensichtlich, sodass der Leser lieber wissen will, warum die Heldin ihren Held verlässt. Das Buch sollte wie die Moorleichen in demselben verschwinden. Wie auch immer - äußerst riskant! - Anne Youngson
Das Versprechen, dich zu finden
(90)Aktuelle Rezension von: Booklove91Meine Meinung und Inhalt
"Wenn ich nachts aufwache und mich frage, ob ich am Ende meine Chancen vertan habe und etwas anderes mit meiner Zeit und meinen Talenten hätte anfangen sollen, erschreckt es mich oft, wie klein die Dinge sind, die ich studiere, und wie groß und jenseits allen Verständnisses alles ist, wofür sie stehen." (ZITAT)
Mir hat die Geschichte rund um die Protagonisten Tina und Anders sehr gut gefallen. Ohne großen Kitsch schildert Younson eine sehr authentische und berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Das Leben zieht einfach so vorbei – müssten wir da nicht etwas tun? Ich denke diese Frage stellt man sich oft im Leben bzw. sollte man sich zumindest mal gestellt haben. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Die Handlung wird aus dem wechselseitigen Briefwechsel bestimmt, was mit sehr zugesagt hat. Man lernt nach und nach die Charaktere genauer kennen und versteht die Gefühle, Gedanken, Wünsche und Träume der beiden.
Tina und Anders hatten früher große Träume. Doch das Leben zog vorbei, und der eine Moment, sich diese zu erfüllen, kam nie. Jetzt haben beide jemanden verloren, der ihnen sehr nahesteht und der eine Lücke hinterlässt, die zu füllen ihnen unmöglich scheint.
Tina und Anders sind sich noch nie begegnet. Zufällig beginnen sie einen Briefwechsel und teilen ihre Trauer miteinander, aber auch ihre Lust am Leben. Durch ihre Freundschaft entwickeln sie einen Hunger nach Veränderung. Mit Anfang sechzig stehen sie beide vor einer Frage, die viele Menschen umtreibt: Haben wir das Leben geführt, das wir führen wollten?Anne Youngson ist verheiratet und hat mehrere Kinder und Enkelkinder. Sie war lange Jahre bei einem Motorenhersteller tätig. Nachdem sie in Frührente ging, begann sie, als Beraterin für Schulen zu arbeiten und war außerdem in mehreren Wohltätigkeitsorganisationen aktiv, studierte Kreatives Schreiben und verfasste einige Sachbücher. Momentan macht Anne Youngson ihren Doktor an der Oxford Brookes University. »Das Versprechen, dich zu finden« ist der Debütroman der 70-jährigen Autorin.
https://www.instagram.com/flowers.books/?hl=de
- Bernd Franzinger
Goldrausch
(19)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer2. Band der Tannenberg Reihe
Meine Meinung:
Ich gebe es zu: ich bin ein Serienjunkie. Deshalb war mir auch nach dem Lesen des Vorgängerbandes "Pilzsaison" klar, dass ich unbedingt mehr über den Hauptkommissar Wolfram Tannenberg wissen möchte. Was liegt also näher, als die Fortsetzung zu lesen.
Auch in diesem Band besticht der Autor, Dr. Bernd Franzinger, wieder durch seinen Schreibstil. Er beschreibt mit feinen, sanften Worten Szenen, die ich bildhaft vor mir hatte. z.B. die Kaffeeszene gleich zu Beginn. (Seite 8) "... tupfte mit der Zunge die süßen Kristalle behutsam ab und verteilte sie im Mund. ... Genüsslich sog sie die ersten Tropfen der zartherben Flüssigkeit auf..." um dann mit Pauken und Trompeten zum Krimi zurück zu kommen mit den Worten "Es war der letzte angenehme Sinneseindrücke ihres Lebens". Wie ich finde, eine hervorragend beschriebene Szene, die den Leser in unterschiedliche emotionalen Ebenen beamt.
Sehr zu meinem Leidwesen, bin ich nun mit meiner Neugier zu Tannenberg Privatleben nicht wirklich schlauer, da dieses im vorliegenden Band leider keine Röller spielt. Anfangs wird davon berichtet, dann endet dieses jedoch abrupt. Schade eigentlich, denn das macht den Hauptkommissar doch etwas menschlicher.
Es handelt sich hier aber nicht nur um einen Krimi, nein, der Leser lernt automatisch auch ich dazu. Wie z.B., dass fast jeder Mensch zu barbarischen Handlungen fähig ist. Hauptsächlich Männer scheinen jedoch betroffen zu sein. Man zeigt dieses am Beispiel eines liebevollen Familienvater auf, der im Blutrausch zu einem bestialischen Kriegsverbrecher werden kann. Beispiele eines solchen Verhaltens haben wir wohl alle schon mal gehört oder gelesen.
Der Leser lernt zudem, dass es beim Trinken von Federweissen, bei einigen Menschen zu Problemen im Verdauungstrakt kommen kann. Nein, nicht so, wie man gleich vermutet, sondern eher mit der Hefe, die mit einer hohen Konzentration im neuen Wein vorzufinden ist. Lange Zeit nimmt der Geniessende die Wirkung kaum wahr, dann haut es ihn um. Blackout!
Fazit:
Selbstverständlich werde ich der Reihe weiterhin treu bleiben (die Fortsetzung liegt auch schon griffbereit).
Eine Reihe, die ich absolut empfehlen kann.
- Erin Hart
Die Frau im Moor
(21)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Nora Gavin bekommt einen mumifizierten Kopf auf den Leichentisch und ist damit ein wenig überfordert. Sie ruft den Archäologen Maguire hinzu und beide sind sich einig, dass der Tot nicht unter natürlichen Umständen eintrat.
Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Leiche schon sehr lange im dunklen Moor lag, was nunmehr die umliegenden Dorfbewohner ein wenig beunruhigt...
Ein spannender Krimi, der einem einen guten Einblick in die allzuschöne irische Welt bietet! - S. Fischer-Fabian
Die ersten Deutschen
(18)Aktuelle Rezension von: TAndres
Viele Sachbücher sind schwierig zu lesen und nachdem das Buch das erste Mal schon 1975 erschienen ist, war ich darauf eingestellt, mich durch das Buch durchkämpfen zu müssen. Aber schon nach wenigen Seiten war ich eines besseren belehrt. Das Buch war sehr gut zu lesen, der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil und daher ist es sehr kurzweilig. Zeitlich gesehen reicht das Buch vom Urstamm der Indogermanen bis ins 4. Jahrhundert nach Christus. Thematisch gesehen wird das komplette Leben der Germanen erläutert, nicht nur die Kriege, wie zum Beispiel die Varusschlacht, sondern auch das Leben auf den Höfen, der Kleidungsstil das Liebesleben und das Leben der Frauen.
Sehr interessant ist das Kapitel über die Herkunft der Indogermanen, über die Herleitung durch die Sprache und bestimmte Worte. Da es keine schriftlichen Überlieferungen der Germanen selbst gibt, greift der Autor auf die Schriftstücke der Römer zurück, die sich viel mit den Germanen auseinandersetzen mussten. Der Autor übernimmt die Ansichten von zum Beispiel Tacitus oder Cäsar nicht ungeprüft, sondern hinterfragt auch deren Intensionen.
Auch wenn das Buch nicht immer chronologisch geschrieben ist, so macht die Reihenfolge der Kapitel doch Sinn. Für jeden, der mehr über die Germanen erfahren möchte, ist dieses Buch zu empfehlen. Auch für mich gab es einiges neues zu erfahren. Das Buch ist, trotz der schwierigen Vergangenheit mit dem Thema (3. Reich), neutral und wertfrei geschrieben. Eine Erhöhung zu Übermenschen oder Madigmachung als Biertrinker fällt aus und macht das Buch daher sehr angenehm.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und 5 Punkte. - Val McDermid
Das Moor des Vergessens
(153)Aktuelle Rezension von: Minje"Das Moor des Vergessens" von Val Mc Dermid erschien 2007 im Weltbild Verlag. Das Original erschien 2006 unter dem Titel "The Grave Tattoo" in London.
Val McDermid war Dozentin für englische Literatur. Sie ist eine der erfolgreichsten britischen Autoren von Thrillern und Krimis.
Wordsworth war ein englischer Dichter und führendes Mitglied der englischen Romantikbewegung.
Inhalt
Die Handlung spielt in England, von September 2005 bis Januar 2006.
Die engagierte Literaturwissenschaftlerin Jane Gresham hat ein besonderes Interesse an William Wordworth. Als nun an ihrem Heimatort eine Leiche entdeckt wird, vermutet sie, dass es sich um Christian Fletcher handelt. Für Forschungsarbeiten freigestellt, versucht sie ein bestimmtes Manuskript zu finden. Doch es tauchen noch andere Personen auf: ihr Bruder Matthew, der Dinge vor ihr verheimlicht...Jake, ihr ex- Freund, der aus dem Ausland zurückkehrt...Dan, den sie von Anfang ein mit einbezieht... Und dann beginnen Leute zu sterben...all die Leute, die Dorcas, eine Magd von Wordsworth, im Stammbaum haben.
Auch für Jane wird es nun gefährlich. Wird sie das Manuskript finden?
Meinung
Cover
Das Cover gefällt mir gut: ein Moor...der Himmel düster...rechts ein größeres Haus, von jm., der wohlhabend war...eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre, was gut zum Verlauf des Buches passt.
Titel
Der Titel lautet im Original "The grave Tattoo". Dieser Titel ist stimmig, da Tatoos ja bei dieser Moorleiche eine wichtige Rolle spielen. Mir gefällt der englische Titel besser als der deutsche.
Aufbau
Das Buch beginnt mit einem kleinen Gedicht vom britischen Dichter Wordsworth. Es folgen ein Präludium und 44 Kapitel. Zwischen den Kapiteln findet der Leser Ausschnitte aus einem alten Brief.
Innerhalb der Kapitel erfahren wir abwechselnd etwas über Jane...über Tenille...über Jake...über Matthew...
Charaktere
Jane: sie ist engagiert, was ihre Wordsworth Forschung angeht, kann gut organisieren, um sich ihren Freiraum zu verschaffen. Doch sie ist unaufmerksam...was ihren PC betrifft...
Matthew: als Lehrer hat er einen tollen Job. Gut bezahlt, was will er mehr? Trotzdem nagt es an seinem Selbstbewusstsein und er wird seiner Schwester gegenüber ungerecht...eifersüchtig...
"Wenn jemand sich von der Insel der Phantasie verabschieden muss, dann ist es Jane. Wach auf und komm wieder auf den Boden runter, Schwester. (...) Es ist Zeit, wieder bei uns in der wirklichen Welt mitzumischen." (S.131)
Jake: was für ein Spiel spielt er? er ist mir unsympatisch...aber ist er wirklich der Böse? Oder ist "der Böse" am Ende jemand anders?
Dan: über ihn erfahren wir nicht viel. Er ist schwul. Er betrügt seinen Freund. Er ist derjenige, über den ich mir am wenigsten ein Bild machen konnte. Jane und Matthew standen mir näher.
Und beinah hätte ich die alles entscheidende Person vergessen: Tenille. Ein 13 jähriges schwarzes Mädchen, aus einer zerrütteten Familie. Schulschwänzerin, die sich für Gedichte interessiert und sie versteht. Mit Jane befreundet. Eine starke Persönlichkeit, die mich begeistert. Doch beinah kommt es zur Krise:
"Du sagst, du bist meine Freundin. Aber das bist du nicht. Du bist genau so wie alle anderen Weißen. Wenn es drauf ankommt, bist du ganz genau so. Ich hätt bei meinem Dad bleiben sollen. Er weiß, was man mit Verrätern macht." (...) "Vergiss es Jane. Verpiss dich."
Spannung
Auch wenn von vornherein klar war, was die Auflösung ist... war das Buch nicht langweilig. Gerade durch Tenille, aber auch durch Matthew und Jake gab es eine gewisse Grundspannung. Man fing als Leser an zu verdächtigen...immer wieder die Falschen...
Frage
Am Ende steht die Frage im Raum, wie es sich mit der Wahrheit verhält...gerade in einem Mordfall. Muss man nicht die Polizei unterstützen? Der Polizei immer schön die Wahrheit sagen? Damit die den Fall schnell lösen können? Generell möchte man doch, dass der Mörder gefasst wird, oder nicht?
Fazit
Ich glaube, dieses Buch ist nicht für jeden etwas. Ich könnte mir vorstellen, das es dem einen oder anderen an Spannung fehlt. Mir selber hat es gut gefallen. - Günther Neidinger
Der Knabe im Moor
(2)Aktuelle Rezension von: Hexchen123Während einer Wanderung im schönen Nordschwarzwald macht ein Ehepaar eine furchtbare Entdeckung. Im Moor liegt eine Leiche. Natürlich reagieren sie richtig und melden ihren Fund sofort der Polizei. Kommissar Doninger nimmt die Ermittlungen sofort mit seiner neuen, jungen und hübschen Kollegin Simone Mertens auf. Doch egal welche Spur sie auch verfolgen, der Mordfall um den Knaben im Moor bleibt erst einmal ungeklärt. Selbst eine rumänische Kinderbande mit deren Hintermännern steht in Verdacht aber ebenso auch der Jäger, welcher gerne auch mal anderes als nur Wild jagd. Für Doninger und Mertens wird es ganz schön verzwickt.
„Der Knabe im Moor“ ist ein Buch, welches den Leser sofort in die Handlung einsteigen lässt. Wir lernen den manchmal etwas bruddligen Kommissar Doninger kennen, der gerne mal einen Schwank aus seinem Leben erzählt oder singend hinter dem Steuer sitzt. Zum Glück hat Doninger jedoch eine so liebe Frau, die ihm jeden Tag so einige Leckereien auf den Weg mit gibt, denn das hebt seine Laune! Und seine Vesperpause, die lässt er sich von niemandem nehmen.
Simone Mertens hat es manchmal nicht so leicht mit ihrem Kommissar. Ist sie doch neu ins Revier gekommen und muss Doninger erst einmal überzeugen, dass sie nicht nur hübsch sondern auch intelligent ist. Aber mit ihrer fröhlichen Art gewinnt sie schnell das Vertrauen des Kommissars.
Günter Neidinger schreibt locker und leicht mit einer ordentlichen Prise Humor. Gekonnt baut er die Spannung auf, so dass der Krimi fast in einem Rutsch gelesen ist. Mit Doninger und Mertens hat er ein sympathisches Ermittlerduo geschaffen und ich bin gespannt, ob wir von den beiden noch mehr lesen werden.
Fazit
Ein spannender und humorvoller Krimi für zwischendurch, der den Leser miträtseln lässt und bestens unterhält. Wer das schöne Schwabenland mag, der wird auch dieses Buch lieben. Eines aber ist garantiert – ihr werdet hungrig sein auf ein leckeres Vesper! - Marco Sonnleitner
Die drei ???, Schrecken aus dem Moor (drei Fragezeichen)
(30)Aktuelle Rezension von: MrsCodyMcFadyenEin gutes Jugendbuch auch für Erwachsene. Justus und sein Detektiv-Team müssen einen Fall im Museum lösen. Die nächtlichen Vorkommnissen deuten darauf hin, dass eine Moorleiche auferstanden ist und ihr Unwesen treibt. Das können die drei Freunde natürlich nicht glauben, auch wenn alles dafür spricht... Spannend geschrieben wie alle drei ??? Bücher und mit den kleinen bis großen Portionen Überraschungen am Ende der ca. 18 Kapitel. Ein Buch, dass nicht zum Nachdenken auffordert sondern durch seinen lockeren Schreibstil einfach nur zum Lesevergnügen. - Elly Griffiths
Totenpfad
(160)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderRuth Galloway lebt sehr zurück gezogen nahe einem Moor. Die 40 jährige Londonerin ist eine Expertin für forensische Archäologie. Als in einem Salzmoor Knochen gefunden werden, nimmt Chief Inspector Harry Nelson Kontakt mit Ruth auf. Sie soll heraus finden, ob die Knochen etwa zu der kleinen Lucy gehören, die verschwunden ist. Die Untersuchung ergibt aber, dass es sich um einen Fund aus vergangener Zeit handelt und evtl. wurde ein Mädchen früher Opfer eines heidnischen Rituals. Ein weiteres Mädchen verschwindet und Ruth steckt nun mitten drin in dem Fall und erhält Drohungen und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Ihr sonst so ruhiges Leben wird erschüttert und nicht nur Mord, alte Riten und Bräuche halten Einzug, sondern auch Gefühle. Ein sehr spannender Krimi, mit zwei unterschiedlichen, aber genialen Helden.
- M. C. Beaton
Hamish Macbeth und das Skelett im Moor
(37)Aktuelle Rezension von: Chrissy87Hamish Macbeth soll die Urlaubsvertretung in einem sehr unbeliebten Dorf machen, doch als ein Skelett gefunden wird, hat er alle Hände voll zu tun den Täter zu finden.
Auch dieser Fall war wieder spannend, unterhaltsam und auch stellenweise lustig. Man muss Hamish einfach in sein Herz schließen.
Mit jedem weiteren Buch werde ich zu einem größeren Fan.
Das sind wirklich Geschichten die den Titel "Cosycrime" verdienen. Es gibt Mord und Totschlag und meistens einige Personen die echt ätzend sind, aber trotzdem fühlt man sich in Schottland und mit Hamish wohl.
- Tibor Rode
The Message
(19)Aktuelle Rezension von: NiWaKathy erhält einen Kettenbrief via Mail, der eine Todesdrohungen enthält. Sie nimmt die Nachricht nicht ernst und teilt sie im Gruppen-Chat ihres Anthropologie-Seminars. Seither hat niemand etwas von Kathy gesehen, gelesen oder gehört. Und ihre Kommilitonen rätseln, was geschehen sein kann.
"The Message" ist ein ungewöhnlicher, dafür äußerst fesselnder Thriller, der im Stil eines Chats angelegt ist.
Ich habe dieses Buch durch die Rezension einer Lesefreundin entdeckt und aufgrund des sonderbaren Stils war sofort mein Interesse geweckt. Ein Thriller, der nur anhand von Chat-Nachrichten geschildert wird? Ich war skeptisch, ob das funktioniert.
Kathy postet in ihrer Anthropologie-Gruppe das Kettenmail und war nicht mehr gesehen. Ihre Kommilitonen werden unruhig. Sie fragen sich, was mit Kathy geschehen ist, interpretieren trotzdem nicht zu viel Bedeutung in ihre Abwesenheit. Doch dann wird Kathys Leiche ausgerechnet im Moor entdeckt!
Das Moor als Fundort lässt den anderen Studierenden die Haare zu Berge stehen. Einerseits beinhaltet die Kettennachricht Hinweise darauf, andererseits schnippseln sie aktuell im Seminar an einer tausende Jahre alten Moorleiche herum. Kann das ein Zufall sein?
Und so beginnt der Chat in dieser Gruppe fesselnd und interessant zu werden. Neben den Kommentaren und Erörterungen der Studierenden, ist der Lehrveranstaltungsleiter - also Professor - beim Chat dabei. Sie ziehen sich gegenseitig auf, gehen flapsig mit den Ereignissen um, dennoch merkt man, dass ihnen mulmig wird, und die Angst sie treibt.
Obwohl ich anfangs skeptisch war, habe ich mich herrlich amüsiert. Vom Gefühl her nimmt man die Rolle eines Voyeurs oder Hackers ein, der sich zu diesem privaten Chatverlauf Zugang verschafft. Anfangs sind die Studierenden noch gut drauf. Doch je mehr sich die unheimlichen und bedrohlichen Ereignisse häufen, desto intensiver spürt man die Angst aus ihren Posts heraus.
Die Figuren bleiben im Großen und Ganzen relativ blass, was eben am Chat-Charakter liegt, und gerade deshalb recht authentisch und besonders spannend zu lesen ist.
Die Handlung selbst ist gut durchdacht, auch wenn mich die Hintergründe nicht überraschten. Hier hatte ich ziemlich früh eine Vermutung, die sich im Verlauf des Chats gefestigt und am Ende bestätigt hat.
Bemerkenswert ist neben dem Thrill-Effekt der Gruselschauer, der sich aufgrund des Kettenbriefs und der Moorleiche aus dem Anthropologie-Seminar ergibt. Man kriegt es wirklich mit der Angst zutun, wenn man durch den Chat der Studenten fliegt.
Aufgrund der Darstellung als Chat und der geringen Seitenzahl ist „The Message“ rasch gelesen, und kann daher als feines Grusel-Thriller-Häppchen betrachtet werden.
Unterm Strich hat Tibor Rode mit „The Message“ einen außergewöhnlichen und gruseligen Thriller geschrieben, der für zwischendurch absolut fesselnd zu lesen ist. - Roland Voggenauer
Blut und Wasser
(5)Aktuelle Rezension von: ZaraDies war mein zweiter Heimatkrimi. Ganz lustig finde ich es immer wieder bayerisch zu lesen. Obwohl ich bei diesem Buch im ersten Kapitel echt Probleme hatte (ich wohne zwar in Bayern, aber mein Bayerisch lässt zu Wünschen übrig). Teilweise musste ich Wörter und Textpassagen laut lesen, weil ich das bayerische Wort einfach nicht zusammen gebracht habe. Hier mal ein Textbeispiel: "I ko oabein wia Mannsbuid, und du konnst ois Lehra geh, und irgendwann weast du a in Amerika a Biagamoasta sei. Do west gewäit." Als ich dann in den bayerischen Text reingekommen bin, war die Geschichte ganz nett. Gestört hat mich, dass neben der Aufklärung des Mordes die Ehe von Matthias Staudacher durchleuchtet wurde. Seine Frau, die Sylvia ist mir dabei so richtig unsympathisch geworden. Das hat meines Erachtens da nicht reingehört. Das hat die "Ermittlungen" gestört und die Familientragödie war mir zu sehr in den Vordergrung gerückt. Ansonsten war der Krimi recht unterhaltsam für seine 160 Seiten. Die Ermittlungen waren schlüssig, was ich bei einem so kurzen Buch gar nicht erwartet habe. Für die nervige Ehekrise gibt es trotzdem leider von mir Punktabzug.