Bücher mit dem Tag "mer"
8 Bücher
- Benjamin Keck
Das Spiel von Tag und Nacht: Die Chroniken von Ereos 2
(21)Aktuelle Rezension von: RunnibalDer zweite Teil von den insgesamt sechs Teilen der Chroniken von Ereos beginnt mit einer Zusammenfassung des ersten Teils, was den Quer- bzw. Wiedereinstieg begünstigt.
Wieder erwarten dem Leser überraschende Szenen, Sitten und örtliche Gegebenheiten, wie zum Beispiel feurige Stadtteile, die das Vordringen von Feinden aufhalten können. Das erinnert mich irgendwie an Nero. Originell ist auch der Krieg der Sänger, oder die beschissene Gasse. Witzig sind auch die Gebräuche beim Handel. Ich gebe Euch ein Fünftel vom Sechstel ..., wenn Ihr etwas etwas Gefährliches tut. Teilweise gibt es auch unerwartet Sponsoring, was mich an Crowdfunding erinnert. Also geht das Abenteuer weiter nach dem Motto "Jeden Tag, eine blutige Tat.". Die Freundschaft der sehr ungleichen Helden verfestigt sich. Mir scheint trotzdem, dass jeder an einem unterschiedlichen Strang zieht, also jeder seine Beweggründe, Motivation und Vergangenheit auslebt. Doch irgendwie laufen die Stränge wieder zusammen, um den Freunden aus der Patsche zu helfen.
Manchmal treten auch weitere Charaktere und alte Bekannte urplötzlich auf und schließen sich als Weggefährte an. Ich habe schon viel Fantasy gelesen, aber hier überrascht mich schon einiges. Was in der nächsten Szene passiert ist nicht vorhersehbar. Nein, es gibt kein Gold. Wie Horta sitze ich kopfschüttelnd da und da und denke vielleicht habe ich mich geirrt, aber ich glaube hier sind alle verrückt.
Zum offenen Schluss gibt es ein illustres Personenverzeichnis. Ich schließe das Buch vom Autor Benjamin Keck ab und stürze mich furchtlos auf den dritten Teil.
- Helen Dunmore
Nixenblut
(74)Aktuelle Rezension von: wordworldAllgemeines:
Titel: Nixenblut
Autor: Helen Dunmore
Verlag: cbj (28. März 2011)
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 320 Seiten
ISBN-10: 3570400360
ISBN-13: 978-3570400364
Preis: 7,99€ (Taschenbuch)
Weitere Bände: Nixenmagier; Nixenfluch
Inhalt:
Als Sapphy an der Küste Cornwalls auf den Meerjungen Faro trifft, der sie in die Tiefen des Meeres mitnimmt, spürt sie: Derselbe Sog, der ihren Vater ein Jahr zuvor in die Welt der Nixen und Wassermagier gelockt hat, zieht auch sie dorthin. Denn in ihr fließt das Blut der Nixen – sie gehört der Welt der Meerwesen ebenso an wie der der Menschen. Als eine Gruppe von Tauchern die heiligen Gefilde der Meermenschen zu zerstören droht, muss Sapphy sich entscheiden, zu welcher Welt sie gehören will…
Bewertung:
Geschichten über das Meer, Schiffe und Abenteuer, die alle Grenzen sprengen haben schon immer eine besondere Faszination für mich gehabt. So musste ich natürlich auch Helen Dunmores fantastische Meerestrilogie lesen, welche vor ein paar Jahren ja durch alle Welt gegeistert ist. Und auch wenn ich aufgrund des Covers eine etwas andere Geschichte erwartet hätte, war ich doch positiv überrascht von dieser kraftvollen Geschichte, die ich geboten bekommen habe.
Erster Satz: "Man findet die Meerfrau von Zennor in der Zennor Church, wenn man weiß, wo man nachschauen muss."
Band 1 und 2 der Reihe erschienen schon einmal unter dem Titel "Indigo - Im Sog des Meeres", Band 3 ist jedoch nur in der neuen Auflage zu haben. Das finde ich sehr schade, da mir die kreativen und definitiv aufmerksamkeitserregenden Covermotive der ersten Ausgabe deutlich besser gefallen, als das Bild meiner Ausgabe. Mit dem angedeuteten Mädchengesicht mit dem blauen Lippenstift und vor allem mit den dunklen Ränder wirkt es für mich einfach nur billig und nicht der süßen Kinder-Geschichte entsprechend, die uns im Inneren erwartet. Außerdem würde ich diese Geschichte auch unbedingt Jungs empfehlen, weshalb ich die Aufmachung hier wirklich übertrieben finde. Den Titel finde ich zwar durchaus passend, unter dem alten Titel konnte ich mir jedoch mehr vorstellen!
"Die Dornbüsche ähneln gekrümmten Gestalten. Die weißen Handtücher an der Wäscheleine, gleichen Gespenstern. Der Mond scheint so hell, dass man ohne weiteres den Pfad finden könnte, der zur Bucht hinunterführt. Manchmal bildet der Mond selbst einen Pfad auf dem Meer, der so echt aussieht, als könne man auf ihm bis zum Horizont laufen..."
Die Geschichte beginnt mit dem Verschwinden von Sapphys Vater, der eines Tages von einer Fischtour nicht mehr zurückkehrt. Er sei ertrunken, wird ihr und ihrem älteren Bruder Conor gesagt, doch die beiden können das nicht glauben. So kannte ihr Dad doch alle Strömungen des umliegenden Meeres auswendig und manövrierte noch durch den wildesten Sturm. Als die beiden dann eines Tages in ihrer Lieblingsbucht auf zwei geheimnisvolle Meerwesen treffen, die sich Mer nennen und anstatt von Beinen eine robbenähnliche Flosse haben, fühlen sie sich in ihrer Annahme bestätigt. Bald spürt Sapphy denselben Sog, gegen den auch ihr Vater Tag für Tag hat ankämpfen müssen. Immer mehr gerät sie zwischen die Fronten von Indigo und der Erde, die einen ewigen Kampf um die Vorherrschaft austragen und muss sich schließlich entscheiden, wo sie hingehören will...
"Muss ich mich auch entscheiden? Die Frage rauscht in meinem Kopf wie das Geräusch der Wellen, die an den Strand schlagen und sich wieder zurückziehen. Dad hat einmal gesagt: "Ist es nicht ein wunderbarer Gedanken, Saph, dass die Wellen unser ganzes Leben lang an den Strand schlagen, genau wie die Herzen in unseren Körpern? Es hört nie auf. Und wenn unsere Herzen aufhören zu schlagen, dann werden die Wellen weiter kommen und gehen, wie sie es immer getan haben, bis zum Ende der Welt."
Das Buch beginnt viel ruhiger, als ich es jemals gedacht hätte. Wir stürzen uns nicht Hals über Kopf in ein Abenteuer sondern werden ganz langsam in das Familienleben der Trewhellas eingeführt, dass so grausam auseinander gerissen wird. Mit unglaublich einfühlsamer Stimme beschreibt Helen Dunmore die Emotionen eines Mädchens, deren ganze Welt auseinanderbricht, als ihr Vater verschwindet, ihr Mutter in Arbeit versinkt und ihr Bruder sich immer mehr von ihr abzugrenzen scheint. Erst durch die Entdeckung der neuen Welt - Indigo - findet sie wieder Antrieb und etwas, in dem sie ganz in ihrem Element ist. Wundervoll zu sehen ist dabei, wie sich die liebevolle Beziehung zwischen Conor und Sapphy entwickelt und wie viel Wahrheit und Authentizität in der anrührenden Familiengeschichte steckt.
"Wenn jemand dich plötzlich verlässt, hast du das Gefühl, ein Riss ginge durch dich hindurch oder dir würde etwas fehlen. Seit Dad weg ist, bin ich unvollständig, und auch er ist unvollständig. Doch ich frage mich, ob die beiden Teile noch zusammenpassen, wenn ich ihn gefunden habe. Und ich werde ihn finden. Das ist mehr als ein Versprechen. Es ist ein Schwur!"
Auch wenn die Protagonisten viel jünger als ich waren, konnte ich viele ihrer Probleme wunderbar nachempfinden. Sehr intelligent hat die Autorin hier Themen verpackt, mit denen wohl jeder etwas anfangen kann: zwischen den Welten stehen, nicht wissen, wo man hingehört, mit dem Verlust eines Familienmitglieds fertig werden, sich von der Familie abgrenzen, über sich hinauswachsen - all diese Dinge fließen in das ruhige Abenteuer ein und machen es so besonders!
"Das Meer brüllt wie ein Löwe direkt unter deinen Füßen, währen du spürst, wie der Granit unter den Wellen erbebt. Conor hat Recht. Die Luft und Indigo sind beide sehr nah. Und an diesem Strand treffen sie aufeinander. Conor und ich befinden uns an der Grenze zwischen den beiden Welten."
Dabei wird die magische Anziehungskraft des wilden, wunderschönen und quietschlebendigen Ozeans auf wundervolle Art und Weise verkörpert. Sehr bald spüren auch wir Leser den Sog von Indigo, was weniger durch komplizierte oder besondere Sprache - der Schreibstil ist hier in der Tat eher einfach gehalten - sondern einfach durch die kraftvolle, durchdringende Atmosphäre erreicht wird. Dabei kommt die Geschichte ganz ohne die typischen Liebesprobleme aus. Es gibt auch kein Mord, kein Totschlag, keine Gier, kein Hass - wir erleben einfach nur das ungewöhnliche Abenteuer eines besonderen Geschwisterpaares, das in eine neue, wunderschöne, aber auch beängstigende Welt eintaucht. Auch die typischen Meerjungfrauen-Klischees werden gar nicht erst aufgerollt. Wir treffen hier keine singenden Schönheiten mit Kämmen und glitzernden Fischschwänzen an sondern werden von einem Meerjungen in ein komplexes Ökosystem eingeführt, das unter dem Missbrauch der Menschen sehr zu leiden hat.
"Ach wäre ich doch in Indigo
und teilte die salzige See
in den tiefsten Fluten…"
Vielleicht ist es dort, wo Dad sich jetzt aufhält: in den tiefsten Fluten. Er ist in Indigo und dort werde ich ihn finden!"
Fazit:
Durch die dunkle, mystische aber wunderschöne Atmosphäre wird ein starker Sog ausgebildet, sodass wir in der Strömung dieses einfühlsamen Abenteuers ins wundervolle Indigo mitgerissen werden. Ein Abenteuer für alte und junge Leser, für Mädchen und Jungen, der Lust auf mehr macht. - Lilach Mer
Winterkind
(52)Aktuelle Rezension von: LysetWeiss wie Schnee
Rot wie Blut
Schwarz wie Ebenholz
Blanka von Rapp verkörpert das perfekte Schneewittchen in "Winter Kind" von Lilach Mer, erschienen im @dryasverlag
Im malerischen Setting eines Herrenhauses im viktorianischen Zeitalter lebt die schwer traumatisierte junge Frau ganz in der Nähe der geerbten Glasfabrik ihres Mannes.
Nicht nur der bedrohliche Turm der Fabrik wacht über das ganze Gelände und verfolgt Blanka bis in ihre Träume.
Sie traut sich nichteinmal ihr Haus zu verlassen und ihre Familie muss sich alleine auf den Weg zur Beerdigung ihrer Mutter machen.
Noch vor dem größten Schneefall kommen sie zurück mit dem wertvollsten Erbstück:
Einem riesigen Spiegel
Was er ihr wohl alles zeigen wird?
Eine wundervolle Gothic Novelle erschafft die Autorin mit diesem Werk. Vor allem eine in Deutschland angesiedelte, extrem gut recherchierte und den Zeitgeist dennoch grossartig vermittelnde Geschichte gelingt ihr hier.
Die Inspiration von "Schneewittchen" ist deutlich spürbar, jedoch so fein eingewoben, dass sie sich nicht in den Vordergrund drängt.
Ein absolutes Muss für jeden der Schauergeschichten liebt.
- Dirk Hofmann
Rhymes or Poems: First Chapter
(1)Aktuelle Rezension von: DoubleYEaSidies war eine Idee von englischen Worten, die durch den Geist wanderten und diese dann ins deutsche zu übersetzen, die Übersetzungshilfe war Google, so sind manche Übersetzung sinngemäß, ein nächstes Projekt sind Dichtungen von DY ins französische zu übersetzen - Taylor Ryan
Beneath the Current
(1)Aktuelle Rezension von: Makaria..because I was in the mood and hereby have to state that it is still amazing. Who would have thought?
XD - Joan D. Vinge
Die Schneekönigin
(4)Aktuelle Rezension von: sarahsbuecherweltAuch wenn ich sehr viel lese und sehr viele Genre bevorzuge, gibt es auch welche, die ich nie gerne lesen werde. Dazu zählt auch das Genre Science-Fiction. Weltraumabenteuer, Roboter und vieles mehr, faszinierte mich noch nie. „Die Schneekönigin“ erwarb ich daher nicht beabsichtigt, sondern Aufgrund eines gemischten Buchpaketes. Da ich das Märchen von der Schneekönigin als Kind wahnsinnig gerne gelesen habe und das vorliegende Buch dieses Märchen als Inspiration gewählt hat, freute ich mich trotzdem darauf. In dieser Version geht der 150-järige Winter seinem Ende zu. Dies bedeutet die Opferung der Schneekönigin und ihres Liebhabers. Doch die Herrscherin versucht mit allen technischen Errungenschaften fremder Welten, mit Klonen und anderen Tricks ihr Leben zu verlängern. Es ist das erste Buch, welches ich von dieser Autorin gelesen habe, da sie hauptsächlich im Science-Fiction Bereich schreibt. Der Einstieg in die Geschichte empfand ich als schwer. Der Sprung zwischen dem Prolog und dem ersten Kapitel empfand ich gewaltig. Da hilft auch kein bildhafter Stil. Dazu fühlte ich mich in eine mir völlig fremde Welt hineingeworfen, die ich überhaupt nicht nachvollziehen oder mir vor meinem Auge vorstellen konnte. Zwar beschreibt die Autorin Charaktere, Emotionen und Schauplätze mit dem nötigen Detailreichtum. Trotzdem tat ich mich sehr schwer, die Zusammenhänge zu begreifen. Die ersten Kapitel sind wirklich nicht leicht zu lesen. Hat man sich jedoch durch die ersten 100 Seiten durchgekämpft, dann erscheint der schwere Anfang in einem ganz anderen Licht. Viele Aspekte, welche ich am Anfang nicht verstand, ergaben langsam einen Sinn. Einen Sinn, der für mich einfach nur langatmig und langweilig war. Durch den Ansatz vom eigentlichen Märchen, geht die Autorin ein Bündnis zwischen Science-Fiction und Fantasy ein. Eine gute Idee, da ich letzteres Genre wirklich gerne lese. Leider schafft die Autorin es nicht, wenigstens eins der Themen abzurunden. Es wirkt an vielen Stellen nicht durchdacht und bis auf die Hauptcharaktere sind alle nebensächlichen Figuren eher ein schwacher Schatten. Nach 300 Seiten konnte ich noch immer keine Besserung feststellen. Es wurde weder spannender,noch gelang es der Autorin mich durch eine lebendige, fantastische Welt zu fesseln. An vielen Stellen war ich durch unnötige Beschreibungen so gelangweilt, dass ich gerne abgebrochen hätte. Ich bekam immer wieder das Gefühl, dass die Autorin sich auf Neuland begeben hat und es mit jeder Seite besser werden könnte, was aber einfach nie der Fall ist. Vielleicht bin ich nach zahlreichen Fantasy-Werken einfach zu verwöhnt, aber dies konnte mich weder mit seinem Science-Fiktion-Anteil, noch mit seinem Fantasy-Märchen-Anteil überzeugen. Hier hätte sich lieber auf ein Genre konzentriert werden sollen. Dazu kommt, dass viele Leser sich über die schlechte deutsche Übersetzung beschweren. Wörter sollen mit falschen Bedeutungen übersetzt worden sein. Da ich nur die deutsche Fassung gelesen habe, kann ich dazu nicht viel sagen, aber ich kann schon bestätigen, dass manche Begriffe mit einer anderen Bedeutung mehr Sinn ergeben hätten. Hier sollte sich aber nur einer eine Meinung bilden, der wirklich beide Versionen kennt. Empfehlen kann ich das Buch aus meiner Sicht keinen. Es ist langweilig, kommt nicht auf den Punkt und verliert sich in einem Mix aus Science-Fiction und Fantasy. Lediglich die Hauptfiguren waren lebendig und halbwegs gut durchdacht. Die restlichen Figuren und Handlungen waren blass und schlecht durchdacht, sodass ich es wirklich nicht empfehlen kann. - Helen Dunmore
Nixenmagier
(38)Aktuelle Rezension von: wordworldAllgemeines:
Titel: Nixenmagier
Autor: Helen Dunmore
Verlag: cbj (28. März 2011)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3570400379
ISBN-13: 978-3570400371
Seitenzahl: 336 Seiten
Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Weitere Bände: Nixenblut; Nixenfluch
Preis: 7,99€ (Taschenbuch)
Inhalt:
Eigentlich wollte Sapphy sich vom Meer und ihrem Freund Faro, dem jungen Wassermagier, fernhalten, da ruft dessen Lehrmeister Saldowr sie zu sich: Der Gezeitenknoten - ein magischer Stein in der Tiefe des Meeres, der die Gezeiten lenkt - ist dabei, sich aufzulösen. Einzig Sapphy, halb Mensch, halb Nixe, vermag ihn wieder zusammenzusetzen und zu verhindern, dass eine riesige Flutwelle die Küste zerstört. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Bewertung:
Schon nach Band 1 war ich positiv überrascht, von dieser kraftvollen Geschichte, die uns hier in Form der fantastischen Meerestrilogie geboten wird. Da ich gleich alle drei Teile bei mir im Schrank stehen habe, konnte ich gleich nach dem Beendigen des ersten Teiles zur Fortsetzung greifen und weiter lesen. Es erwartete mich wieder eine Geschichte, die sehr langsam und gemächlich startete, von der ich auch ein wenig mehr erwartet hätte, die mich aber mit einer liebevoll gestalteten Charakterentwicklung und Action am Ende unterhalten konnte.
Zu diesem Cover habe ich wieder genau dasselbe zu sagen, wie bei Band 1. Im Vergleich mit den kreativen und definitiv aufmerksamkeitserregenden Covermotiven der ersten Ausgabe kann das Motiv mit dem angedeuteten Mädchengesicht und dem blauen Lippenstift leider überhaupt nicht mithalten. Stattdessen wird mit den überspitzen farbigen Akzenten und den dunklen Rändern eher ein falscher Eindruck von der Handlung erzeugt. Denn auch wenn unsere Charaktere hier ein wenig älter sind, würde ich die Geschichte dennoch für Mädchen und Jungs ab 10 Jahren empfehlen. Durch den Titel wird die Zusammengehörigkeit der Reihe nochmals unterstrichen, den Titel der Erstausgabe "Indigo - Im Bann der Gezeiten" finde ich jedoch immer noch passender. Insgesamt kann ich also überhaupt nicht verstehen, warum es notwendig war, die Trilogie nochmals unter einem neuen Namen und in einem neuen Gewand herauszubringen.
Erster Satz: "Indigo bei Nacht."
Ihr erinnert euch - Indigo ist die Mer-Bezeichnung für die Unterwasserwelt der Ozeane, in die Sapphy zusammen mit ihrem Bruder Conor nach dem Verschwinden ihres Vaters eingetaucht ist. Die Geschichte beginnt einige Monate nachdem Ende des ersten Bandes und die Geschwister wohnen nun mit ihrer Mutter und deren Freund Roger in der nächstgelegenen Stadt St. Pirans. Trotz der Distanz zu ihrer früheren Heimat lassen die Erinnerungen an den verschollenen Vater die Familie nicht zur Ruhe kommen. Während Conor Freunde findet und sich immer besser mit seinem neuen Leben abfindet, fällt es Sapphy sehr schwer, loszulassen. Vor allem, weil sie immer wieder den Ruf des Meeres hört und sich von dessen Sog nicht losreißen kann, ist es für sie unmöglich, von der Suche nach ihrem Vater abzulassen. Doch als sie ihn eines Tages wirklich findet, bringt er ihr nicht die gewünschte Botschaft: der Gezeitenknoten am Grunde des Meeres beginnt sich zu lösen und alle Bewohner der Küste befinden sich in schrecklicher Gefahr...
"Du trägst sie in dir, mein Mädchen, die Gaben beider Seiten, und es gibt zwei Möglichkeiten, sie einzusetzen. Entweder reißen sie doch in zwei Teile, oder sie heilen das, was der Heilung bedarf. Harte Zeiten werden kommen. Unruhige Zeiten..."
Wieder beginnen wir sehr langsam und ruhig mit dem Leben der Familie in der Stadt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir nach der ruhigen Einführung des ersten Teiles hier direkt in das nächste Abenteuer entführt werden, doch die ganze Reihe scheint in diesem zurückhaltenden, zarten Ton gehalten zu sein. Unterstützt wird dies durch den gleichgebliebenen eher einfachen Schreibstil, der jedoch trotzdem Situationen und Gefühle auf den Punkt zu bringen weiß. Dadurch entsteht auch die kraftvolle, durchdringende Atmosphäre, die den Hauptanteil an der Sogwirkung des Buches trägt.
Wieder lässt und Helen Dunmore die Emotionen ihrer Protagonisten nachfühlen und porträtiert auf unglaublich einfühlsame und intelligente Art und Weise die Probleme heutiger Teenager. So begleitete ich Sapphy und Conor wieder sehr gerne auf ihr Abenteuer, bei dem sich sowohl ruhige Familienszenen, wilde Abenteuer und sanftmütiger Entdeckergeist abwechseln. Vor allem die liebevolle Beziehung zwischen Conor und Sapphy und deren Entwicklung in Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein haben mir hier sehr imponiert.
"Dann tat Mum etwas Unerwartetes. Sie kniete sich vor meinen Stuhl und schlang die Arme um mich. Sie drückte so fest zu, dass es wehtat - als würde sie mich nie wieder loslassen wollen. "Werde nicht so schnell erwachsen, Sapphy", flüsterte sie mir ins Ohr. (…) Ich drückte sie auch an mich. Fest. Es war ein wunderbares Gefühl, denn dieses eine Mal, da bin ich mir ganz sicher, dachte sie weder an Roger noch an ihre Arbeit oder Dad, nicht einmal an Conor, sondern ausschließlich an mich."
Gegen Ende der Geschichte kommen dann immer mehr abenteuerliche Elemente Indigos zum Vorschein. Wir dürfen zusammen mit den beiden Geschwistern, Faro und Elvira den Lehrmeister Saldowr kennenlernen, welcher den machtvollen Gezeitenknoten hütet, erfahren mehr über die Geschichte der geheimnisvollen Granny Carne, treffen in den Tiefen des Ozeans auf einen Wal, der schlechte Witze macht und retten die Küste vor einer Flutwelle. Na wenn das mal kein Abenteuer ist ;-)
"Ach wäre ich doch in Indigo
und teilte die salzige See
in den tiefsten Fluten,
wo weder Liebe noch Leid
mich bedrücken…"
Fazit:
Eine etwas ruhigere Fortsetzung, als ich erwartet hätte. Nichtsdestotrotz wird der Leser durch eine hinreißende Charakterentwicklung, spannende Abenteuer und die magische Atmosphäre gut unterhalten.
Ich bin gespannt, was Helen Dunmore uns in ihrem dritten Teil präsentiert! - Susan Kay Law
Solange es Hoffnung gibt
(7)Aktuelle Rezension von: LEXISusan Kay Laws Geschichte handelt von einem jungen Ehepaar, dessen hoffnungsvolle Zukunft jäh durch einen tragischen Autounfall zerstört wurde. John McCrary liegt nun bereits 12 Jahre im Koma, seine Frau Ann verbringt einen Großteil ihres Lebens im Krankenhaus, an seiner Seite. Erst durch den Einzug eines neuen Nachbarn beginnt sie, sich wieder dem Leben und der Liebe zu zu wenden. Ein leichter Frauenroman mit nicht all zu viel Tiefgang, der jedoch trotzdem die Aspekte eines Komapatienten für alle Beteiligten ein wenig durchleuchtet. Nette Lektüre für einen gemütlichen Nachmittag auf der Couch.