Bücher mit dem Tag "mennoniten"

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24 Bücher

  1. Cover des Buches Die Küste der Freiheit (ISBN: 9783732590780)
    Maria W. Peter

    Die Küste der Freiheit

     (86)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman erschien 2014 und ist der erste historische Roman Peters außerhalb der Römer-Krimi-Reihe um die Sklavin Invita. Um die Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges verschlägt es sowohl die sehr gläubige Mennonitin Anna Hochstetter als auch den Freiherrn Lorenz von Tannau von Hessen nach Amerika. Bereits in Deutschland haben sie sich gegenseitig jeweils einmal das Leben gerettet, wonach sich ihre Wege allerdings trennten. In Amerika führt sie das Schicksal wieder zusammen, doch könnte ihre Lebenssituation zu dem Zeitpunkt des Wiedersehens nicht unterschiedlicher sein.

    Die Handlung ist leider vielfach deutlich zu einfach vorhersehbar. Bereits früh heißt es von Lorenz über den Deserteur Kurt Paul: „Danach würde er diesen Dreckskerl hoffentlich nie wieder zu Gesicht bekommen.“ (Bastei-Lübbe Tb, 1. Aufl. November 2014, S. 47) Und es ist sonnenklar, dass die Wege der beiden sich wieder kreuzen werden.

    Die Personen sind, so finde ich, zu klischeehaft und holzschnittartig gezeichnet, da gibt es die Guten und die Bösen, Zwischentöne fehlen. Die Sprache ist einfach gehalten, das Buch ist daher leicht und flüssig lesbar.

    Nicht gut gemacht ist aus meiner Sicht das Glossar. Für mich werden dort zu oft die falschen Begriffe erklärt. Was ein Mulatte, eine Büchse, ein Deserteur oder ein Söldner ist, das wusste ich auch bereits vorher. Nicht aber z.B., was eine Chemise, eine Patene oder ein Stauppfahl ist, Begriffe, die im Text verwendet, aber im Glossar nicht erläutert werden.

    Gut gelungen ist der Autorin die Einbettung historischer Ereignisse in die Handlung wie z.B. die Schlacht von White Plains am 28.10.1776, die Schlacht von Trenton am 26.12.1776 oder die Belagerung von Charles Town (heute Charleston/South Carolina) inklusive der Explosion eines Munitionsdepots. Man merkt dem Buch an, dass die Autorin umfangreich und akribisch historische Ereignisse bis ins Detail recherchiert hat, was sich auch in dem gut gelungenen umfangreichen Nachwort manifestiert. Dafür ein großes Lob.

    Die konstruierten „Zufälle“, die dieselben Personen immer wieder aufeinandertreffen lässt, überschreiten leider manchmal die Grenze des Zumutbaren, z.B. als die entlaufene Sklavin Rose nach Philadelphia kommt und dann auch noch die Tochter des Quäkers ist, bei dem Anna untergekommen ist. Und auch "der Tod und die Wiederauferstehung“ Lorenz von Tannaus nach einer Schlacht ist ganz miserables Kino. Obwohl man vorhersehen konnte, dass der Mann überleben würde, obschon ihn alle für tot halten.

    Als nervig empfand ich das gefühlt ständige Bemühen die Autorin auf die Tränendrüsen zu drücken. So ist die Geschichte für meinen Geschmack insgesamt deutlich zu kitschig geraten. Zusammenfassend finde ich es sehr schade, dass die umfangreiche und sicher mühevolle Recherchearbeit der Autorin in eine zu seichte Geschichte mündet. Zwei Sterne.

  2. Cover des Buches Roter Herbst in Chortitza (ISBN: 9783765509889)
    Tim Tichatzki

    Roter Herbst in Chortitza

     (18)
    Aktuelle Rezension von: vielleser18
    Was für ein bewegender Roman !

    Erzählt wird die Geschichte von Willi und seinem Freund Maxim. Willi gehört zu der Mennonitengemeinde von Osterwick, einem kleinen Ort in der Ukraine. Ihre Vorfahren kamen auf Einladung von Katharina der Großen aus Deutschland und besiedelten die Gebiete. Von den Menschen, die 1919, als die Geschichte beginnt,  in Osterwick lebten, hat kaum einer Deutschland je gesehen, dennoch werden Sprache und Traditonen von Generation zu Generation weitergegeben. Genauso wie das Rechts der Mennoniten auf Kriegsdienstverweigerung.
    1919 herrscht Bürgerkrieg. Der erste Weltkrieg ist zu Ende, der Zar gestürzt. Es herrst Gewalt und Willkür, Kämpfe zwischen den "Roten und den "Weißen" - und mittendrin Willi und sein Freund Maxim. Maxim und sein Vater konnten nach Osterwick flüchten, während seine Mutter und seine zwei Schwestern gefangen genommen wurden. Die kommende Zeit wird eine Zerreißprobe, nicht nur für die Freunde, sondern auch für die Dorfbevölkerung.
    Repressalien, Konfizierungen und hohe Abgabequoten, die erfüllt werden sollen. Sollte man sich wehren ? Wie lang kann alles ertragen und erduldet werden?
    Hier beginnt die Geschichte von Willi und Maxim und führt uns durch die bitteren Jahre bis 1947. Am Ende des Buches rundet noch ein Ausblick auf 70 Jahre später die Geschichte ab.

    Es ist keine reine fiktive Geschichte, es sind die Erinnerungen und Erlebnisse seiner Schwiegermutter, die der Autor Tim Tachatzki zu diesem Roman verarbeitet hat. Damit sie nie in Vergessenheit geraten. Ihre Geschichte ist die von vielen. Es sind die Erinnerungen an Zeiten des Umbruchs, der Willkür, der Diktatur und Krieg, geprägt von Gewalt und Hungersnöten, Zeiten, in denen es ums reine Überleben, aber auch um das Festhalten am Glauben ging. Es geht um die Opfer und ihr Leid, aber auch die Täter werden beschrieben.

    Die Sichtweisen verändern sich im Buch, die Grausamkeiten werden so ziemlich deutlich beschrieben. Keine leicht Lektüre, man fühlt und leidet mit. Nicht alles ist leicht zu ertragen. Dennoch ist es wichtig, dass es erzählt wird, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

    Von mir bekommt "Roter Herbst in Chortitza" volle Leseempfehlung. Wichtiges Thema, fesselnd erzählt  - die Geschichte einer Russlanddeutschen Familie, aber auch die einer dunklen Zeit.
  3. Cover des Buches Roter Herbst in Chortitza (ISBN: 9783765587146)
    Tim Tichatzki

    Roter Herbst in Chortitza

     (31)
    Aktuelle Rezension von: nellsche

    Im Jahr 1919 fegt ein Bürgerkrieg über das zerfallende Zarenreich. Mittendrin finden die Freunde Willi und Maxim ein Maschinengewehr. Während es für Maxim ein Geschenk des Himmels ist, lehnt Willi als Sohn mennonitischer Siedler jede Form von Gewalt ab. Eine Zerreißprobe für ihre Freundschaft beginnt.

    Die Beschreibung hat mich sofort neugierig gemacht, so dass ich mich sehr auf das Hörbuch gefreut habe.
    Der Sprecher Makke Schneider hat mir sehr gut gefallen, ich mochte seine Stimme und die Betonungen.
    Ich hatte zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Ich bin dann ein paar Tage später nochmal gestartet und kam dann viel besser zurecht. Die Geschichte hat mich dann schnell gefesselt und in ihren Bann gezogen. Sehr gut haben mir die Wechsel der Erzählstränge um Willi und Maxim gefallen, denn so bekam ich sehr intensive Einblicke in die beiden.
    Die Geschichte war wirklich harte Kost und ging mir sehr nahe, gerade weil ihr wahre Begebenheiten zugrunde lagen. Die Schrecken des Krieges, die Infos über Russlanddeutsche, der Glaube der Mennoniten - alles wurde spannend und interessant beschrieben und ging mir teilweise sehr nahe. Manchmal waren die Erzählungen richtig grausam und erschütternd. Ein Buch voller Emotionen, die mich nicht kalt ließen.

    Diese Geschichte hat mich sehr bewegt und betroffen gemacht. Obwohl sie teilweise sehr grausam ist, ist sie absolut hörens- bzw. lesenswert. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  4. Cover des Buches Das gläserne Klavier (ISBN: 9783827012494)
    Miriam Toews

    Das gläserne Klavier

     (8)
    Aktuelle Rezension von: YukBook

    „Our house was taken away on the back of a truck one afternoon late in the summer of 1979“. So beginnt die englische Fassung dieses Romans von Miriam Toews. Dieser originelle Satz genügte, um mich für den Kauf dieses Buches zu entscheiden. Nun könnte man eine skurrile und vergnügliche Familiengeschichte erwarten. Zum Glück war ich vorgewarnt, dass dem nicht so ist. Ganz im Gegenteil: Die Ich-Erzählerin Yolandi erzählt von der bedingungslosen Liebe zu ihrer selbstmordgefährdeten Schwester Elfrieda, kurz Elf.

    In Rückblicken erfahren wir, wie sie als Kinder von Mennoniten in der kanadischen Provinz aufwuchsen. Schon immer stand Yoli im Schatten von Elf und deren künstlerischen Begabung. Doch Elf hat das Suizid-Gen des Vaters geerbt und will nicht mehr leben. Nach einem missglückten Selbstmordversuch landet sie in der Psychiatrie eines Krankenhauses. 

    Yoli lässt uns hautnah erleben, wie schwer es ist, sich in einen Menschen mit Todessehnsucht hineinzuversetzen. Was geht in ihren Köpfen vor? Wie kann man ihre Lebenslust wieder wecken? Während der Krankenbesuche fragt sich Yoli, ob Elf über Gründe nachdenkt, am Leben zu bleiben oder über Möglichkeiten, ihr Leben zu beenden. Dabei hätte sie allen Grund, glücklich zu sein: Sie hat einen Ehemann, der sie über alles liebt, und wird als Konzertpianistin umjubelt. Ist ihr Leben so perfekt, dass sie es nun beenden kann? Yoli dagegen sieht ihre Existenz als gescheitert: sie ist beruflich erfolglos, pleite und und schlägt sich nach zwei missglückten Ehen als alleinerziehende Mutter durch. Und doch legt sie eine unbändige Energie, Hartnäckigkeit und Leidenschaft an den Tag, wenn es darum geht, ihre Schwester am Leben zu erhalten. Während sie überlegt, ob sie Elf nicht in ein gefährliches Land schicken sollte, wo es ums nackte Überleben geht, verlässt sich Elfs Ehemann Nic lieber auf die regelmäßige Einnahme der Medikamente. Auch wenn sie unterschiedlich mit ihrer Situation umgehen, teilen sie doch den Glauben an ein Wunder und die Hoffnung, dass sie doch noch auf Welttournee gehen könnte. Trotzdem erscheint es Yoli zunehmend grausam, jemanden gegen seinen Willen zum Leben zu zwingen. Umso zerrissener fühlt sie sich, als Elf sie bittet, sie in die Schweiz zu begleiten und ihr beim Sterben zu helfen. 

    Miriam Toews kehrt in diesem autobiografisch geprägten Roman ihr Innerstes nach Außen und zieht uns in ihre widersprüchliche Gedankenwelt hinein. Auch wenn die Geschichte bedrückend und aufwühlend ist, sorgt sie durch witzige und ironische Passagen auch für heitere Momente und bietet mit großer Erzählkraft vielfältige Einsichten in ein ernstes Thema. 

  5. Cover des Buches Die Aussprache (ISBN: 9783455005103)
    Miriam Toews

    Die Aussprache

     (6)
    Aktuelle Rezension von: schokoloko29
    In einem mennotischen Dorf in Kanada wurden kleine Kinder und Frauen mit einem Belladonnaspray betäubt und vergewaltigt. Es kam zu Fehlgeburten und Frauen wachten beschmiert mit Kot, Sperma und Blut auf. Der oberste war der Meinung, dass es Satan war, der die Frauen für die "unzüchtigen" Gedanken bestraft. Bis Frauen einen Mann erwischt haben wie er bewaffnet mit einem Belladonnaspray in ein Haus eindrang. Sie stellten ihn zur Rede und er gab seine Taten zu und schuldigte sieben weitere Männer. Es kam zu Selbstjustiz ( Frauen bedrohten Männer und wollten sie mit einer Peitsche schlagen), so dass der Oberste der Gemeinschaft einschied diese Männer ins Gefängnis zu bringen, wo ihnen der Prozess gemacht wird. Die Frauen haben 48 Stunden Zeit sich zu entscheiden. Ihre Religion wünscht sich, dass sie die Männern vergibt. Doch die Frage steht im Raum, ob das mögliche ist. Aus diesem Grund beratschlagen die Frauen drei Optionen entweder Nichtstun, Bleiben und Kämpfen oder Gehen.

    Meine Meinung:
    Die Sprache des Buches ist sehr ruhig, sehr klar und einfach gehalten. Es wird aus der Perspektive von August Epp geschrieben, der die Dialoge der Frauen protokolliert. Aus diesem Grund ist der Leser nicht so stark emotional involviert, als wenn es aus der Sicht einer Frau geschrieben ist.
    Ich benötigte einige Zeit, um mit dem Buch warm zu werden. Doch es ist sehr leise, aber wirklich sehr gut geschrieben.
    Aus diesem Grund kann ich das Buch sehr empfehlen.
  6. Cover des Buches Ein komplizierter Akt der Liebe (ISBN: 9783455006759)
    Miriam Toews

    Ein komplizierter Akt der Liebe

     (20)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Die 16-jährige Nomi wächst als Mennonitin in einer kanadischen Kleinstadt auf. Der Alltag besteht aus Kirche und Arbeit, moderne Errungenschaften werden misstrauisch beäugt, wenn nicht gar ganz vermieden. Das Leben gilt der Gemeinschaft als etwas, was es durchzustehen gilt, bis der Tod die Erlösung in Form des paradiesischen Jenseits bringt. Nomis Schwester Tash hat diese eingeengte und einengende Welt nicht ertragen und schon vor Monaten die Stadt verlassen; Nomis Mutter Trudie verschwand kurz darauf. Nomi bleibt mit ihrem Vater Ray und einem Haufen Zweifel zurück: Sie sehnt sich nach Freiheit, Lebensfreude, einem aufregenden Leben in New York, gleichzeitig kann und will sie ihren Vater nicht allein lassen. Nomi beginnt, die Grenzen zu dehnen, nimmt Drogen, schwänzt die Schule, hat Sex, hinterfragt. Doch mit jedem Tag wird deutlicher, dass ein selbstbestimmtes Leben nur jenseits der Grenzen des East Village warten…

    Ich will einfach sein, wie ich bin, ich will einfach was machen, ohne zu überlegen, ob das jetzt Sünde ist oder nicht. Ich will frei sein. Ich will wissen, wie es ist, wenn einem ein anderer Mensch verzeiht […], statt mein Leben lang ängstlich überlegen zu müssen, ob ich als Mensch okay bin oder nicht, es aber erst zu erfahren, wenn ich tot bin. Ich will Güte und Menschlichkeit außerhalb eines religiösen Kontextes erleben. (S. 64f.)

    Auf die neue Taschenbuchausgabe von Miriam Toews Ein komplizierter Akt der Liebe bin ich Anfang des Jahres zufällig beim Stöbern in der Buchhandlung gestoßen. Der Roman hat mich aufgrund seiner thematischen Ausrichtung und seines humorvollen Erzähltons direkt angesprochen; zudem erinnerte er mich stark an Jeanette Wintersons Orangen sind nicht die einzige Frucht, das zu meinen Lesehighlights 2020 gehört. Und tatsächlich haben beide Bücher viele Gemeinsamkeiten, was sicherlich auch daran liegt, dass beide Autorinnen verstärkt autobiografische Elemente in ihre Geschichten einbinden.

    Ein komplizierter Akt der Liebe erzählt vom Aufwachsen in einer strengreligiösen Gemeinde und dem Abnabelungsprozess der jungen Protagonistin, der mit dem Eintritt in die Pubertät beginnt und durch den Bruch ihrer Schwester und ihrer Mutter mit der Bewegung an Dynamik gewinnt. Die Erzählung, die kaum stringent ist und primär aus der Aneinanderreihung von Alltagsszenen in der Gegenwart und Erinnerungsschnipseln aus Nomis Kindheit besteht, pendelt zwischen Schilderungen des mennonitischen Lebensstils und Nomis Bemühungen, die Grenzen eben jenes Stück für Stück zu erweitern. Dabei bleibt die Geschichte jedoch immer „im Moment“ und damit sehr introspektiv: Die Strukturen, Glaubenssätze und Rituale der Mennoniten werden nur indirekt durch Nomis vereinzelte Erklärungen erfahrbar; gleichzeitig sind ihre Ausbruchsversuche spontane, gefühlsgeleitete Handlungen, denen kein konkretes Ereignis vorangehen muss. Ein komplizierter Akt der Liebe ist kein Buch, das über die Mennoniten aufklären oder gar mit ihnen abrechnen will, sondern sollte eher als literarische Auseinandersetzung mit dem eigenen religiösen Hintergrund verstanden werden.

    Dazu passt auch der Erzählton, den Toews in ihrem Roman installiert. Nomi ist trotz allem eine typische Teenagerin, ihre Stimme strotzt somit vor Rotzigkeit und Ironie. Sie nimmt wenig ernst und gleichzeitig alles viel zu sehr und mit eben dieser Haltung führt sie den Leser durch ihr Leben – oder eben durch die Impressionen, die ihr Leben in ihrem Kopf ungeordnet hinterlässt. Zugleich wohnt der Geschichte ein unheimlich große Traurigkeit und Einsamkeit inne, die man als Leser jedoch erst mit der Zeit zwischen den Zeilen entdeckt. Nomi flüchtet sich ins Abstruse und Lächerliche, um den Schmerz, den sie durch den Verlust ihrer Mutter und Schwester erfahren hat, nicht zu spüren; auch die Zerrissenheit zwischen ihren eigenen Lebensvorstellung und der Treue und Liebe, die sie ihrem Vater gegenüber empfindet, gärt nur unterschwellig. Nomi stellt sich ihren Gefühlen nicht, bis es nicht mehr anders geht – und findet dann so etwas wie Hoffnung!

    Dem Roman fehlt es ein wenig an einem roten Fanden bzw. an einem deutlich erkennbaren Entwicklungsstrang, was die Lust, zum Buch zu greifen, manchmal schmälert. Beginnt man dann jedoch wieder mit der Lektüre, zieht es einen schnell in diese merkwürdige Kleinstadt hinein. Die Sympathie für die Protagonistin ist über die knapp 300 Seiten ungebrochen und die bittersüße Atmosphäre weiß zu berühren – wenn auch eher unterschwellig. Für mich daher insgesamt ein gelungener Roman, dem ich 4 Sterne vergebe.

  7. Cover des Buches Alles kann ein Herz ertragen (ISBN: 9783765539633)
    Charlotte Hofmann-Hege

    Alles kann ein Herz ertragen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Neling
    Eine sehr bewegende Biographie über eine Frau, die ein unermesslich schweres Schicksal erleiden musste und wie Gott sie hindurchtrug. 

    Inhalt: 
    Elisabeth ist aus einer Mennonitenfamilie. Früh verliert sie erst ihre Mutter , dann ihren Vater . Mit 15 reist sie  im Frühjahr 1912 mit der Familie ihres Onkels nach Russland. „Es ist ein wunderbares Land“, schreibt sie in ihrem ersten Brief - nicht ahnend, dass sie ihre Heimat erst nach 55 Jahren wiedersehen sollte. Sie wird ein Opfer der politischen Umwälzungen in Russland, muss unter anderem mehr als dreißig Jahre in sibirischer Verbannung leben. Dieses Buch erzählt darüber, was sie alles an Schwerem erleiden musste, aber auch wie Gott sie hindurchtrug. 

    Meine Meinung: 
    Dieses Buch hat mich sehr mitgenommen, denn es ist sehr traurig. An Hand von Briefen wird das Leben der Elisabeth Thießen nachempfunden. Beim Lesen fragte ich mich mehrmals wie ein Mensch, all dies ertragen kann. Diese ganze Not war wirklich herzzerreißend. Aber es ist wirklich packend geschrieben und nicht rührselig, sondern teilweise fast nüchtern. 
    Sehr angesprochen haben mich auch die Zitate, die jeweils über den Kapiteln standen und immer sehr passend waren.  
    Ich habe durch das Lesen des Buches auch in geschichtlicher Hinsicht viel Neues erfahren, grade was die Oktoberrevolution und Stalin betraf. Das ist wie Geschichtsunterricht, der an dem Schicksal E. Thießens lebendig wird. 

    Von daher kann ich das Buch nur jedem empfehlen, der auch Bücher abseits des Mainstreams liest und schwere Themen nicht scheut oder mehr über dieses schwere Zeit erfahren möchte. 
    Die Haltung der E. Thießen hat mich sehr beeindruckt. Darum bekommt dieses Buch 5 wohlverdiente Sterne!  

  8. Cover des Buches Fix und forty (ISBN: 9783492274173)
    Rhoda Janzen

    Fix und forty

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Katzenpersonal_Kleeblatt
    Rhoda ist jenseits der 40, hat sich von ihrer Gebärmutter getrennt und kurz darauf ihr Mann sich von ihr. Er hat was besseres gefunden auf gay.com. Eine kurze Zeit später hat sie einen schweren Autounfall mit vielen Knochenbrüchen. Nachdem sie einigermaßen hergestellt ist, zieht sie sich in den Kreis ihrer Familie zurück. Ihre Familie, das sind ihr Vater, ein ehemaliger Mennonitenpfarrer, ihre etwas wundersame Mutter und ihre Geschwister. Willkommen in der Welt der Mennoniten. Dort angekommen, fügt sie sich recht mühelos wieder in die Gemeinschaft ein und schwelgt in Erinnerungen... Nach dem Inhalt des Klappentextes freute ich mich auf einen unterhaltsamen und humorvollen Roman. Das ist dieser leider nicht geworden. Stattdessen wird der Leser mit der Welt der Mennoniten vertraut gemacht, aber zum Teil so plumb, dass es aufdringlich wirkt. Es vergeht fast keine Seite, wo der Wortstamm mennonit nicht vorkommt. "An mennonitischen Schulen ist das Tanzen heute immer noch verboten. Mennonitische Gymnasialleher müssen oft noch einen Vertrag unterzeichnen, in dem sie versichern, dass sie, solange sie für eine mennonitische Einrichtung arbeiten, weder trinken noch tanzen noch vorehelichen Geschlechtsverkehr haben werden. Dennoch erlauben inzwischen selbst manche der eingefleischten Mennoniten ihren Kindern das Tanzen." (Seite 150) In diesem kurzem Auszug kommt es bereits 4x vor. So zieht es sich leider durch das ganze Buch und ich persönlich empfinde es als sehr anstrengend. An der Stelle wäre weniger mehr gewesen, zumal ich schnell begriffen habe, dass es um das Leben der Mennoniten geht. Dabei will ich den Inhalt und die Informationen um diese Kulturgruppe nicht schlechtreden, er ist ohne Frage sehr informativ. Der Leser erhält Einblicke in Rhodas Schul- und Jugendzeit und auch etliche Eigenheiten ihrer Eltern werden offenbart. Anhand der vielen Erinnerungen und Rückblicke habe ich während des Lesens irgendwie den Überblick verloren. Eine weitreichende und allumfassende Erinnerung an die andere und das bisschen roter Faden, der anfangs noch vorhanden war, driftete ins Nirvana ab. Oft habe ich mich gefragt, was passiert hier eigentlich? Ich muss auch gestehen, dass ich für diese 250 Seiten solange zum lesen gebraucht habe, wie sonst für kein anderes Buch. Es ermüdete mich und ich bin tatsächlich eingeschlafen. Vielleicht haben die Amerikaner einen anderen Humor, ich jedenfalls habe völlig andere Vorstellungen davon. Dieses Buch konnte mich leider nicht fesseln und auch nicht überzeugen. Für Leser, die an dem Leben der Mennoniten interessiert sind und dieses Wissen in geballter Form zu sich nehmen wollen, für die ist dieses Buch genau das richtige.
  9. Cover des Buches Grausame Nacht (ISBN: 9783596032631)
    Linda Castillo

    Grausame Nacht

     (210)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    ...und ich bin immer noch begeistert. Gewohnt flüssig geschrieben, lässt sich die Geschichte toll lesen. Wobei diesmal die eigentliche Krimihandlung gegenüber dem Privatleben Kate's etwas zu kurz kam. Im vorliegenden Fall muss Kate mit ihrem Team klären, wer der Tote, dessen Skelett man in einer zusammengestürzten Scheune gefunden hat ist und wie er/sie hier her kam. Nach der Obduktion durch Doc Coblenz wird klar, dass diese Leiche keines natürlichen Todes gestorben ist. Und plötzlich muss Kate noch einmal in einem 30 Jahre zurückliegenden Fall ermitteln, der damals die kleine Amisch-Gemeinde von Painters Mill beschäftigte, zu der sie auch gehörte. Ein altes Familiengeheimnis wird gelüftet und ein Verbrechen gesühnt.  Wie immer spannend erzählt und durch die Beschreibung der Lebensweise der Amish wieder sehr informativ und für mich einer der Gründe, der Serie treu zu bleiben. Es ist so eine ganz andere Lebensweise, die die Amish praktizieren. Bei so manch beschriebener Passage kann ich mir gar nicht wirklich vorstellen unter solchen Bedingungen heute noch leben zu können/wollen.  

    Für mich ist jedenfalls noch lange nicht Schluss mit Kate und Tomasetti – eine tolle Serie. Von mir eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen.

  10. Cover des Buches Himmel Hölle Welt (ISBN: B079KSXCNF)
    Lena Klassen

    Himmel Hölle Welt

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  11. Cover des Buches Die Aussprache (ISBN: 9783455005097)
    Miriam Toews

    Die Aussprache

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Loonylovegood03
    Inhalt

    "Die Aussprache" ist ein Roman, der reale Vorkommnisse verarbeitet. In einer Mennonitenkolonie in Bolivien wurden zwischen 2005 und 2009 regelmäßig 300 Frauen und Mädchen nachts von acht Männern der Gemeinde betäubt und vergewaltigt. Nachdem den Frauen vielmals unterstellt worden war, dass sie sündhafte Gedanken gehegt hätten und deshalb vom Teufel misshandelt worden wären, wurde schließlich ein Mann bei den Misshandlungen erwischt. Dieser gab in Gefangenschaft die Namen von sieben weiteren Männern preis. Nachdem einige Frauen Angriffe auf die Männer verübt hatten, wurden diese schließlich zu ihrem Schutz von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die restlichen Männer Molotschnas, so eben hieß die Kolonie, fuhren daraufhin in die Stadt um eine Kaution für die Freiheit der Sexualstraftäter zu hinterlegen. Das würde sie ungefähr zwei Tage kosten. währenddessen wogen die Frauen nun ab, wie ihre Zukunft auszusehen hatte. Es blieben ihnen drei Optionen: Nichts tun, Bleiben & Kämpfen und Gehen. Die Frauen können weder lesen, schreiben, und die Sprache des Landes sprechen, noch wissen sie, wo sie sich befinden. Um den Weg zu genau dieser Entscheidung dreht sich der Inhalt des Buches. 

    Meine Meinung

    Gerade die Charakterzeichnung hat mir sehr gut gefallen, da alle Frauen und Mädchen sehr starke und eigenwillige Persönlichkeiten aufweisen und sie den Leser oft mit ihrer Begabung für einen prägnante Audruck von ihren Gefühlen und ihrer Situation überraschen. Sie alle weisen eine eigene Art und Weise auf, mit dem Geschehenen umzugehen. 
    Der Aufbau des Buches ist, meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Es handelt sich um ein Protokoll des Gespräches der Frauen durch den ehemaligen Bewohner der Kolonie, August Epp, welcher aufgrund des revolutionären Verhaltens seiner Eltern, als Kind exkommuniziert wurde und in London aufwuchs, um im Erwachsenenalter, lebensmüde und sinnsuchend nach Molotschna zurückzukehren. Er schiebt oft Anmerkungen ins Protokoll ein, welche oft zum Verständnis der Umstände in Molotschna dienen, aber teilweise auch nur aus Tagträumen seinerseits bestehen. Dies gibt der Geschichte oftmals mehr Symbolik oder fügt ihr eine tragische Note hinzu. 
    Eine Plot-Entwicklung lässt sich nur schwer erkennen, da das Protokoll eher wie ein natürlicher Gesprächsfluss aufgebaut ist.
    Inhaltlich geht es vor allem um Glaubensfragen nach Frieden, Liebe und Gehorsam und ihre persönliche Auslegung durch die Frauen. 
    Insgesamt habe ich den Roman sehr gerne gelesen, da mich die einzelnen Charaktere sehr interessiert haben und ich mehr über sie, ihre Geschichte und ihren Glauben erfahren wollte. Das Buch lebt auf jeden Fall durch die besonderen Charaktere dieser Frauen. Außerdem hat mich ihr Mut und ihre Stärke sehr inspiriert und beeindruckt. Ich halte es also für eine gute Verarbeitung der Ereignisse.

  12. Cover des Buches Archiv für Sippenforschung in 3 Bänden: Bd. 1: 1961/1962, Heft 1-8, 27. und 28. Jahrgang, Bd. 2: 1963/1964, Heft: 9-16, 29. und 30. Jahrgang, Bd. 3: 1965/1966 Heft 17-24, 31. und 32. Jahrgang. (ISBN: B002I7FS82)
  13. Cover des Buches Mama Shekinah (ISBN: 9783775158633)
    Hedwig Rossow

    Mama Shekinah

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Aleksandra

    Klappentext: Auf dem Weg in den Süd-Sudan wird das Missionarsehepaar Hedi und Colin von Kindersoldaten angegriffen! Colin stirbt in den Armen seiner schwangeren Frau Hedi, für die eine Welt zusammenbricht. Aber Gott hilft ihr durch die Zeiten der Trauer und sie bringt ihre Tochter Shekinah gesund zur Welt. Und noch mehr: Gott öffnet ihr Herz für die Menschen im Süd-Sudan und Hedi macht sich auf, Gottes Liebe dorthin zu bringen, wo sie ihre eigene Liebe verloren hat. Völlig unerwartet findet sich dort dann auch noch eine neue Familie! Eine wunderbare Geschichte über Tod, die Kraft der Liebe, Vergebung und neues Leben. 

    Das Cover ist in den typischen Orangetönen, Hedi ganz groß. so wie sie als Person auch ist, gehobenen Kopfes Richtung Himmel, nehme an betend, so wie sie es ihr Leben lang macht. Im Hintergund ein trokener Baum als Symbol für Afrika.

    Das Buch wurde in einem angenehmen, gut und schnell lesbaren Stil geschrieben. Die Kapitel waren genau perfekt, fingen neu an und schliessten sich perfekt ab.

    Die Schriftstellerin oder Hauptprotagonistin selbst ist eine Frau, die man sehr schnell lieben lernt. Oft hatte ich das Gefühl, dass ihre Liebe durch die geschriebenen Seiten zu mir kommt.

    Der Aufbau der Geschichte selbst ist so, wie man sich  nur wünschen kann. Anfangs kurz in der Geschichte eingetaucht und das Wesentlich über die Mennoniten erklärt. Meiner Meinung nach vollkommen genug und interessant!

    Viele Sachen wusste ich nicht, bevor ich dieses Buch gelesen habe. Nichts über die Mennoniten, nicht so viel über die Missionarsarbeit. Noch weniger über die Kindersoldaten. Vieles erschütterte mich und bewegte mich sehr. Aber am meisten hat mich Hedi beeindruckt. Ihre wundervolle Art, ihr Mut, ihre Suche nach den Aufgaben. Wieviel hat sie nur geopfert um den Menschen zu helfen? Überall wo sie hingekommen ist, hat sie Liebe und Hoffnung gesät. Ihr unerschütterlicher Glaube hat mich empfindlich gemacht. Ihre Aussagen, daß Gott uns alle liebt, auch mit den schrecklichsten Geheimnissen, Erlebnissen, Taten und Eigenschaft, hat mich  zum Weinen und Nachdenken gebracht ....

    Ich bin überglücklich dieses Buch gelesen zu haben und ich würde es jedem empfehlen, denn wir alle kämpfen unsere Kämpfe im Leben und manchmal fällt uns das Weitermachen sehr schwer. Genau in solchen Situationen ist dieses Buch ein Licht ....

  14. Cover des Buches Die Geschichte der Deutschen in Amerika (ISBN: 9783771645243)
  15. Cover des Buches Der elektrische Kuss (ISBN: 9783570100387)
    Susanne Betz

    Der elektrische Kuss

     (12)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Ein erfrischender Roman über die Entdeckung der Elektrizität und die Liebe. Auch das Leben der "Amish People" wird eindrucksvoll geschildert. Wohl dem, der nicht in eine Sekte hineingeboren wird.
  16. Cover des Buches Ein komplizierter Akt der Liebe (ISBN: 9783938046265)
    Miriam Toews

    Ein komplizierter Akt der Liebe

     (4)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Die Heilerin (ISBN: 9783746633251)
    Ulrike Renk

    Die Heilerin

     (21)
    Aktuelle Rezension von: brauchnix

    Von Ulrike Renk kannte ich bereits die Australien-Trilogie. Ich schätze an dieser Autorin sowohl die interessanten Fakten und Details, als auch die angenehme Personenbeschreibung und die Nähe, die zu den Charakteren entsteht. Auch, dass die Personen einen realen Hintergrund haben, tatsächlich gelebt haben, finde ich toll und ich war gespannt, wie mir denn eines ihrer frühen Werke - oder ist es sogar ihr erstes überhaupt – gefallen würde.

    Erst war ich etwas überrascht, dass der Roman nicht wie von mir erwartet zum größten Teil in Amerika spielt, sondern ziemlich lange in Krefeld. Es ist ein Familienroman mit der zentralen Frauenfigur der Margaretha, die durch ihre Mutter zu einer heilenden Frau ausgebildet wird. Interessant war auch, dass sie den Mennoniten angehört, einer Glaubensrichtung, von der ich noch nicht so viele gelesen hatte. Wie viele kleinere Glaubensgruppen wird sie verfolgt und lebt am Rande der Gesellschaft.

    Das Buch ist ziemlich dick und es besticht nicht durch atemlose Spannung – wie eigentlich keines von Renks Büchern – sondern durch eine ruhige aber durchaus intensive Erzählweise. Es geht hier nicht darum, den Leser zum Durchrasen des Buches zu bringen sondern man kann sich mit der Zeit und den Menschen auseinandersetzen und erfährt einiges Neues.

    Schöner historischer Roman.

  18. Cover des Buches Engelshaar (ISBN: 9783492982443)
    Krystyna Kuhn

    Engelshaar

     (14)
    Aktuelle Rezension von: buecher_liebe21
    Das Buchcover in der Weltbild-Ausgabe passt zum Inhalt des Buches, verrät aber nicht zu viel. Mir persönlich gefällt dieses Cover sogar besser, als das Original.

    Ich kam gut in die Geschichte hinein, da der Schreibstil der Autorin sehr angenehm ist, wodurch sich das ganze Buch einfach und schnell lesen lässt. Mir gefielen die hin und wieder humorvollen Stellen, die im Buch auftauchten, wirklich gut. Sie haben die Geschichte aufgelockert und brachten mich immer wieder zum grinsen.
    Die Geschichte ist von der ersten Seite an interessant geschrieben und auch Spannung baute sich auf, sodass ich immer weiter lesen wollte. Zur Mitte des Buches hin flaute die Spannung etwas ab, wobei aber eine unterschwellige immer noch vorhanden war. Zum Ende hin rätselte man immer mehr mit, wer denn nun der wahre Täter war. Man wurde oft auf die falsche Fährte geführt, was die Geschichte aber umso interessanter machte. Die Spuren verloren sich immer wieder, man befürchtete schon, dass sich der Fall nie aufklären würde, doch die Ermittler fanden dann doch immer etwas. Ich hatte zwar eine Vermutung, wer der Täter war, doch wer wirklich dahintersteckte und was die Person alles getan hatte, da wäre ich nicht drauf gekommen.

    Was mir bei diesem Kriminalroman besonders gut gefiel, war, dass das Ermittlerteam nicht die typische polizeiliche Ermittlungsarbeit ausführte, sondern Methoden der Kriminalpsychologie anwendete. Die Ermittler versuchten, die Psyche des Täters und des Opfers zu verstehen, um so den Fall aufzuklären. Das machte das Buch für mich viel interessanter, da mich Psychologie sehr interessiert. Die Autorin hat sich sehr gut über Kriminalpsychologie informiert, auch über die Religion, die in diesem Buch stark vertreten ist, hat sie sehr gut recherchiert, wodurch man als Leser wiederum auch alles verstanden hat, was die Autorin schrieb.

    Was mir auch sehr gut gefiel, war, dass die Geschichte in und um Frankfurt spielt. Dadurch fühlte man sich mehr an der Geschichte dran.

    Die Protagonisten in der Geschichte hatten alle ihre eigene Persönlichkeit, die Anzahl der Protagonisten war noch in Ordnung. Bei einem Kriminalroman ist es üblich, dass es mehr Protagonisten gibt, wegen dem Ermittlerteam und die restlichen Charaktere hielten sich von der Anzahl noch im Rahmen. Hannah Roosen ist die Hauptprotagonistin und war mir wirklich sympathisch. Ich konnte sie gut nachvollziehen und mochte sie als Hauptprotagonistin. Die anderen Charaktere waren mir mehr oder weniger auch sympathisch. Doch einen Protagonisten gab es, den ich nicht so gut leiden konnte. Ron, einer der Ermittler, schien ständig nervös zu sein und war manchmal ganz schön nervig, doch das hatte auch seinen Grund, wie sich im Laufe des Buches herausstellte. Was mir auch sehr gut gefiel, war die Entwicklung der Protagonisten, die im Laufe des Buches stattfand.

    Die Kapitel sind unterschiedlich lang, mal kürzer, mal länger, doch sie haben immer eine angemessene Länge, sodass sich die Geschichte angenehm lesen lässt.

    Die Erzählperspektive wurde aus der Ich-Perspektive von der Hauptprotagonistin, Hannah Roosen, geschrieben. Dadurch war man mehr am Geschehen dran, wodurch man das Gefühl bekam, man wäre selbst Hannah und würde das alles miterleben. Ich konnte so mit ihr mitfühlen und -fiebern, rätselte mit ihr, was wirklich passiert war und was hinter allem steckte und wurde von der Geschichte geradezu mitgezogen, als wäre ich dabei.

    Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, es war interessant und spannend, sodass ich immer weiter lesen wollte. Trotz der vielen Informationen, die man als Leser bekam, hat man alles verstanden und konnte es nachvollziehen. Kriminalroman-Leser kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und jedem, der einfach mal einen etwas anderen Kriminalroman lesen möchte. Das Buch bekommt von mir gute vier Sterne. Die anderen Bücher von der Autorin möchte ich auch unbedingt lesen.
  19. Cover des Buches Archiv Für Sippenforschung Und Alle Verwandten Gebiete. 13. Jahrgang, 1936. (ISBN: B002CI8MJE)
  20. Cover des Buches Westpreussen (ISBN: 9783800412778)
    Heinz Neumeyer

    Westpreussen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Rumkugeln bis zum Tod (ISBN: 9783741298448)
    Dani Baker

    Rumkugeln bis zum Tod

     (14)
    Aktuelle Rezension von: wortjongleur

    Rumkugeln bis zum Tod von Dani Baker war mein erstes Buch aus dieser Reihe und von dieser Autorin, aber bestimmt nicht mein letztes. Zum einen hat es mir der lockere, charmante Erzählstil angetan, durch den sich die Geschichte ungemein leicht lesen lässt und ich mich zum Teil prächtig amüsiert habe, zum anderen gefällt mir das Setting und der tolle Spannungsaufbau sehr gut.


    Wir befinden uns in Kanada und begleiten Linn, die schon seit einiger Zeit dorthin ausgewandert ist, jetzt aber in einer anderen Stadt einen neuen Anfang gewagt hat und in der deutschen Bäckerei Hansel & Pretzel Arbeit gefunden hat. Wie schon im ersten Band stolpert Linn wieder über eine Leiche, wodurch natürlich ihr Interesse an der Aufklärung des Falls geweckt ist. Dieses Mal wurde niemand geringerer als der Weihnachtsmann getötet: Hank Meyers, ein Mann, der vor allem für seine sozialen Tätigkeiten und guten Werke bekannt ist und auf dem kleinen Weihnachtsmarkt den Santa verkörperte. Das Motiv seiner Ermordung scheint also zunächst ein großes Rätsel zu sein.


    Linns Gedanken werden uns unter anderem durch die Figuren des Engelchen und Teufelchens wiedergegeben, die auf Linns Schulter meistens ungefragt ihre Meinung verkünden, vor allem wenn ein männliches Gegenüber in Sicht ist. Die beiden sind mit Sicherheit ein ungewöhnliches Gespann, aber ihre Bemerkungen treffen manchmal voll ins Schwarze, sodass ich auf jeden Fall meinen Spaß mit ihnen hatte. Linn war mir sofort sympathisch und auch ihre WG-Genossen sind alle wunderbar herausgearbeitete, interessante Charaktere. Dadurch sind auch die Nebenhandlungen, die vordergründig nicht unbedingt etwas mit der Auflösung des Mordfalls zu tun haben, sehr unterhaltsam und besonders. Die Geschichte war für mich deshalb wunderbar rund und einnehmend.


    Im Laufe der Handlung ergeben sich viele Verdächtige und mögliche Motive, sodass es durchgehend spannend war und ich immer fleißig mitgerätselt habe. Dass die Motive manchmal recht ungewöhnlich, aber immer nachvollziehbar und stimmig waren, hat mir sehr gut gefallen. Ebenso, dass sich Linns Erkenntnisse über dem Mord ganz natürlich und im Fluss ihres Alltags ergeben, sie sich also nicht übertrieben in die Polizeiarbeit einmischt oder sich gar als Detektivin versucht, fand ich als Abwechslung zu ähnlichen Krimis sehr angenehm. Dani Baker schafft es aber, den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken und den wahren Täter erst im Finale als überraschende Auflösung zu präsentieren.


     Langweilig wird es dem Leser auf keinen Fall. Nicht nur, dass es immer wieder neue Verdächtige gibt, auch das Leben in Kanada wird ungemein amüsant und ansprechend beschrieben. Lustige, schöne und verwunderliche Begebenheiten, sowie einen Einblick in die Lebensweise der Mennoniten, machen die Handlung nicht nur abwechslungsreich, sondern auch lehrreich. Und auch die Tiefe fehlt nicht, da Linn keineswegs aus Abenteuerlust nach Kitchener gekommen ist, sondern weil ihr Leben vor kurzem komplett auf den Kopf gestellt wurde und sie nun noch einmal ganz von vorne anfangen muss. Ihre Verletzlichkeit, aber auch ihre positive Willenskraft kommen beide schön zur Geltung ohne konstruiert oder gefühlsduselig zu wirken.


    Insgesamt also eine ganz besondere Geschichte. Toll konstruiert und mit einem sehr amüsanten, ansprechenden Erzählstil. Ich werde definitiv noch mehr von Dani Baker lesen. :-)
  22. Cover des Buches Quitt (ISBN: 9783958550575)
    Theodor Fontane

    Quitt

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    In Quitt erzählt Theodor Fontane eine dramatische Geschichte aus dem Riesengebirge: Förster Opitz und sein persönlicher "Feind", der Wilddieb Lehnert. Beide kommen sich im Wald in die Quere, erst stellt man sich nach, schikaniert sich und schließlich erschießt Lehnert schließlich Opitz. Der Bestrafung entzieht er sich, indem er mit einem Schiff nach Nordamerika auswandert. Dort kann er sich in einer Mennoniten-Siedlung durch gute Arbeit und Fleiß eine respektable Position erarbeiten und will nun Ruth heiraten, als er plötzlich infolge eines Unfalls alls Aussichten auf eine Ehe verliert. Lehnert, vom schlechten Gewissen zerfressen, sieht diesen Schicksalsschlag als "Strafe" für seine Sünde an. Sein gesellschaftliches Fortkommen ist somit beendet, was Schuld und Sühne angeht ist Lehnert Quitt . Gut geschrieben, atmosphärisch dicht und einer der besseren Fontane-Romane. Bei Ullstein ist 1970er Jahren die vollständige Ausgabe erschienen und noch heute antiquarisch erhältlich.
  23. Cover des Buches A History of the Amish (ISBN: 9781561480722)
    Steven Nolt

    A History of the Amish

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Wie Pappeln im Wind (ISBN: 9783821809311)
    Rudy Wiebe

    Wie Pappeln im Wind

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
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