Bücher mit dem Tag "mediennutzung"
5 Bücher
- Heinz Moser
Mit Medien arbeiten
(1)Aktuelle Rezension von: Estel90Heint Moser und Peter Holzwarth versuchen mit ihrem Buch "Mit Medien arbeiten: Lernen, Präsentieren, Kommunizieren" eine Einstiegshilfe für Studenten zu geben, die ihr Studium durch die gezielte Nutzung von (vor allem neuen) Medien effektiv gestalten möchten oder generell in ihrem Studium, beispielsweise bei Präsentationen viel mit Medien umgehen müssen. Im Buch werden zunächst einige theoretische Grundlagen geklärt, wie sich die Mediennutzung im Zusammenhang mit dem Lernen in den letzten Jahr(zehnt)en verändert hat, und weshalb die Generation der Studenten heute ganz anders lernt als ihre Eltern es taten. Hierbei wird auch deutlich, dass die Medienkompetenz der Studenten eine zentrale Rolle spielt. Im weiteren Verlauf des Buches werden verschiedene Bereiche der Medien, mit welchen man im Laufe des Studiums in Berührung kommen kann bzw. wird, behandelt. So wirdmet sich ein Kapitel dem effektiven Einsatz von Powerpoint-Präsentationen - und wie sie gestaltet sein müssen, damit sie hilfreich und nicht störend für Vorträge sind. Auch wird auf die Möglichkeit des E-Learnings eingegangen, also auf Methoden, über das Internet Lerngemeinschaften aufzubauen bzw. Lehrinhalte über die Verwendung von neuen Medien zu verinnerlichen. Im gesamten Buch finden sich durchweg interessante Hinweise auf Programme oder Applikationen, mit denen sich das Lernen durchaus vereinfachen lässt. Nicht bedacht wurde von den Autoren jedoch, dass die Generation, für die dieses Buch geschrieben wurde - nämlich jetztige Studenten - mit den neuen Medienmöglichkeiten aufgewachsen ist, und daher viele der beschriebenen Nutzungsmöglichkeiten und auch Risiken in der Verwendung bereits verinnerlicht hat. So wirkt beispielsweise die Ermahnung, man solle beim Schreiben von E-Mails immer auf den Adressaten und dessen Position achten (also nicht "Hallöchen Professor" schreiben), leicht überflüssig, wenn nicht schon ein wenig albern. Neben diesen leider recht häufigen Allgemeinplätzen haben mich persönlich vor allem die inflationsmäßig genutzten Anglizismen gestört. Diese haben als Fachworte (bspw. "E-Learning) durchaus ihre Berechtigung, jedoch wurden auch häufig Anglizismen verwendet, die durchaus ohne Probleme ins Deutsche übersetzt hätten werden können (bspw. "Tool" = "Programm" oder "Anwendung"). Auch die ständige Verwendung des Wortes "Studierende" anstelle von "Studenten" (nicht aber "Dozierende" statt "Dozenten") war in meinen Augen ein wenig unglücklich gewählt. Insgesamt bietet das Buch wirklich das, was es verspricht: Einen Einstieg zum Orientieren welche Möglichkeiten die neuen Medien den Studenten bieten, gespickt mit ein paar interessanten Hinweisen auf hilfreiche Programme oder Nutzungsmöglichkeiten. Empfehlenswert ist das Buch vielleicht besonders für Seniorenstudenten, die nicht mit den Neuerungen der Medien aufgewachsen sind und so eine einfache Übersicht erhalten. Für junge Studenten ist dieses Buch dagegen vielleicht ein wenig zu allgemein gehalten - zumal jede Fachrichtung eine andere Mediennutzung erfordert. Abzüge gibt es für die vielen Anglizismen bzw. die leider zu seltenen wirklich nützlichen Tipps zwischen den bereits bekannten Informationen. Dafür gute drei Sterne. - Matthias O. Will
Aufbau und Nutzung einer digitalen Bibliothek in einer universitären Ausbildungsumgebung
(1)Aktuelle Rezension von: mwillMeine publizierte Dissertion - Gerald Lembke
Die Lüge der digitalen Bildung
(1)Aktuelle Rezension von: BirgitConstantIn dieser mittlerweile 3. Auflage nach nur drei Jahren untersuchen Prof. Gerald Lembke und Dipl.-Volkswirt Ingo Leipner den Einfluss digitaler Medien auf die Lern- und Denkentwicklung von Kindern.
Anlass zu dem Buch waren die immer lauter werdenden Rufe der Öffentlichkeit nach Digitalisierung von Grundschulen und sogar Kindergärten, damit Deutschland auf diesem Feld nicht den Anschluss verpasst. Dass dieser Ansatz kontraproduktiv ist und mehr schadet als hilft, zeigen die beiden Autoren durch die Anwendung von Erkenntnissen aus der Psychologie, Pädagogik und Neurobiologie auf die Entwicklungsschritte, die Kinder mit und ohne digitale Frühförderung durchlaufen.
Über die Autoren
Entgegen anderslautender Behauptungen (siehe Vorwort) kann man den beiden Autoren ihre Fachkenntnisse im Bereich digitale Bildung nicht absprechen. Prof. Dr. Gerald Lembke leitet den Studiengang Digitale Medien an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim, ist Keynote-Speaker für digitale Transformation und setzt sich als Präsident des Bundesverbandes Medien und Marketing für eine nachhaltige digitale Entwicklung ein. Diplom-Volkswirt Ingo Leipner ist Wirtschaftsjournalist, unter anderem für die digitale Transformation der Gesellschaft. Für die speziellen Einblicke in die Neurobiologie und die Effekte des Lernens mit digitalen Medien, insbesondere in Kapitel 11, wurde Frau Prof. Dr. Gertraud Teuchert-Noodt zu Rate gezogen, die ehemalige Leiterin des Bereichs Neuroanatomie/Humanbiologie an der Universität Bielefeld.
Inhalt
Das Buch gliedert sich in 2 Teile, die sich an der Entwicklung des (kindlichen) Gehirns orientieren und in insgesamt 11 Kapitel unterteilt sind. Abschließend listen die Autoren 10 Thesen, die ihre Position bezüglich des Einsatzes digitaler Medien in den verschiedenen Altersstufen noch einmal zusammenfassen.
Teil 1
Kleinkinder, Kindergarten und Grundschule
1. Brilliante Babys
2. Im Kreuzfeuer der Werbung
3. Impulskontrolle
4. Denken lernen
5. Digital schnell entwurzelt
Teil 2
Weiterführende Schulen, Ausbildung und Studium
6. Lernen verlernen
7. Anfassen statt angucken
8. Medienkompetenz
9. Fit für die Zukunft
10. Profit
11. Murks statt MOOCs / Wenn alles schiefgeht / Zu Risiken und Chancen fragen Sie das Gehirn
Anhand anschaulicher Beispielsituationen verdeutlichen die Autoren, dass die Medienkompetenz, die durch digitale Frühförderung angestrebt werden soll, nicht zwangsläufig durch bessere und größere IT-Ausstattungen von Grundschule und Kindergarten erreicht wird. Vielmehr plädieren die Autoren für entsprechend ausgebildete Lehrer, die den Kindern auch ohne Technik dabei helfen, ihre Welt zu verstehen und Phänomenen auf den Grund zu gehen. Erst wenn Kinder im wahrsten Sinne des Wortes Dinge erfahren und begriffen haben, kommt es zu den notwendigen Vernetzungen im Gehirn, die zu Verständnis, Entscheidungsfähigkeit und der Fähigkeit zu (kritischen) Bewertungen führen. Genau solche Entwicklungen sind es, die die Kinder später, etwa ab 12 bis 14 Jahre, in die Lage versetzen, sich differenziert und kontrolliert mit digitalen Medien zu beschäftigen und den vollen Nutzen daraus zu ziehen. Diese Art der Medienkompetenz ist, was das Ziel der Digitalisierung sein sollte, nicht die Wisch- und Bedienfertigkeiten eines Digital Natives, der zwar ein Tablet bedienen kann, aber von den digitalen Inhalten vollkommen erschlagen und überfordert ist.
Bei aller Kritik liegt es den Autoren fern, die Technik vollständig zu verteufeln; ganz im Gegenteil: Für ein an der greifbaren Realität gewachsenes Kinderhirn, das kontrolliert, eigenständig und kritisch an seine Umwelt herangeht, steht einem sinnvollen und gewinnbringenden Einsatz digitaler Medien ab dem Alter von ca. 12 bis 14 Jahren nichts im Weg.
Fazit
Ich habe das Buch sehr genossen, da es mir aus der Seele spricht. Wie oft liest man im Internet mittlerweile, dass Eltern Kurse belegen, aus Angst, dass sie schon jetzt mit ihren Kindern nicht mehr mithalten können - schließlich sind diese als Digital Natives per se den Eltern überlegen, da sie mit digitalen Medien aufgewachsen sind. Das Buch entzaubert jedoch diesen Mythos und legt dar, dass hinter wirklicher Medienkompetenz und hinter einem verantwortungsbewussten Umgang mit dem Strom digitaler Einflüsse mehr steckt als nur schnell tippen zu können und hunderte Likes in den Sozialen Medien zu sammeln. Ja, die Kinder sollen ruhig (begrenzten) Zugang zu digitalen Medien haben, aber dieser Zugang darf die realen Sinneserlebnisse nie so weit ersetzen, dass eine Jugend heranwächst, die sich durch die Technik konditioniert wie ein Pavlovscher Hund unkontrolliert und unreflektiert von einem Link zum nächsten klickt. Denn dann hat Deutschland den Anschluss an eine erfolgreiche digitale Transformation auf alle Fälle verpasst.
- Ronald Kaiser
Bibliotheken im Web 2.0 Zeitalter
(3)Aktuelle Rezension von: Violet BaudelaireAlso im Vorfeld muss ich dazu sagen, dass das Buch 2008 erschienen ist und der Inhalt damit nun sehr veraltet ist. Ich habe deswegen versucht, mich daran zu erinnern wie war das 2008 mit den Bibliotheken und dem Web 2.0. Und auch habe ich versucht, das Buch im ganzen zu betrachten und mich darauf konzentriert, welche Informationen bringt der Autor wie rüber.
Leider bin ich trotzdem von dem Buch sehr enttäucht worden. Die Einleitung sowie das Kapitel "Innovative Projekte und Konzepte" und die Zusammenfassung und der Ausblick fand ich sehr invormativ und haben sich sehr gut lesen lassen. Nur schrecklich war Kapitel 2: Definition, Technik, Anwendung, Interview.
Also ersten: Warum schrieb der Autor die Definitionen von Blog, Wiki etc. in englisch? Ich meine, es zu lesen war kein Problem, aber warum hat er nicht versucht mit seinen eigenen Worten die Dinge zu definieren?
Zweitens: Klar, gerne möchte man wissen, wie Blogs, Wikis etc. funktionieren, aber wieso geht der Autor da so ins Detail? Wichtiger wäre gewesen, er hätte dazu geschrieben, zu welcher Bibliothek passt dieses Element: bietet sich ein Blog eher für eine kleine Stadtbibliothek eher an als für eine große Unibibliothek? So etwas wollte ich als Leserin wissen und nicht: wie läuft der Dreh eines Filmes ab? Oder wie bearbeite ich ein Prodcast?
Sehr gut fand ich aber die Experteninterviews, die der Autor gemacht hat.
Alles in allem finde ich der Autor hat sein Potenzial verschenk, ich meine das Thema ist so vielvältig und man hätte so viel noch dazu nehmen können, z.B. was können die kleineren Stadtbibliotheken tun um im Zeitalter des Web 2.0 den Anschluss nicht zu verlieren? Wie wichtig sind vor allem jetzt die Mitarbeiterschulungen? Welche kostenlosen Dienste könnten Bibliotheken jetzt schon nutzen/anbieten (siehe Soziale Netzwerke)?