Bücher mit dem Tag "medienkritik"
60 Bücher
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
(17.737)Aktuelle Rezension von: BucherpalastJedem der bis jetzt nur die Filme gesehen hat und sagt das langt ihm, kann ich trotzdem nur die Bücher ans Herz legen. Ich bin schon Jahre lang ein großer Panem Fan und hatte eigentlich auch nie dran gedacht die Bücher zu lesen, bis ich sie billig im Internet gefunden habe. Jetzt bin ich einfach nur glücklich darüber! Es werden einfach noch so viele andere Dinge erwähnt, die die ganze Geschichte nochmal um Längen besser macht.
Für die Charakter in dem Buch scheint das meiste vollkommen normal zu sein, weil es ihr alltägliches Leben ist, ihre Realität. Wir als Leser sind jedoch nicht an solche Brutalität gewöhnt, weswegen es doch sehr erschreckend sein kann. Aber das ist genau einer der Dinge, die ich an diesem Buch liebe. Es ist erschreckend, traurig und nervenaufreibend. Katniss Everdeen bringt einen dennoch dazu an sie zu glauben. Zu glauben, dass sie das ganze Gewinnen kann, selbst wenn sie dafür töten muss. Trotz den ganzen schlimmen Sachen, die in diesem Roman passieren schafft es die Autorin eine Liebesgeschichte auf zu bauen. Ein junger Mann der schon seit seinem 5 Lebensjahr in ausgerechnet das Mädchen verliebt ist, das in ins Kapitol und in die Arena begleiten muss. in Ort, an dem das oberste Gebot ist: Töte oder du wirst getötet. Mehr Drama kann es in einer Liebesgeschichte nicht geben, oder? In dieser Geschichte steht nämlich nicht nur die Liebe zwei junger Menschen im Mittelpunkt sondern auch das Überleben und das heran nahen einer Revolution, die nicht zu stoppen ist!
Zum Schluss kann ich euch nur noch mal sagen wie begeistert ich bin und euch erneut die Bücher ans Herz legen! Ich für meinen Teil bin voll und ganz verliebt. - Timur Vermes
Er ist wieder da
(3.391)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Er ist wieder da
Autor*in: Timur Vermes
Erschienen in Deutschland: 2012
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Satire, Slice of Life
Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]
Seiten: 394
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-404-17178-1
Verlag: Bastei Lübbe AG
Inhalt:
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nnach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das ist jetzt eines der Bücher, die schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB liegen und bei denen nicht genau sagen kann, seit wann. Es könnte 2017 sein, oder auch 2018 oder 2019. Dazu lag das Buch dann doch zu lange in einer Kiste herum, dass ich das nicht mehr sagen kann. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch mal in einem Gebrauchtwarenladen bekommen habe. Seitdem liegt bzw lag das Buch bei mir herum und als ich es dann vor wenigen Wochen in einem Karton gefunden hatte, dachte ich mir: Komm, lies das doch mal endlich. Da ich den Film nicht kenne, hatte ich keine Ahnung, was mich wirklich erwarten würde.
Mich hatte es ja schon überrascht, dass das ganze Buch aus Hitlers Sicht geschrieben wurde, ich hatte hier doch mit irgendeiner Art von Erzähler gerechnet. Dadurch hatte man aber die ganze Zeit Einblick in seine Gedankenwelt bekommen können. Nun, was soll ich sagen, es war irgendwo interessant, aber noch viel mehr erschreckend. Regelmäßig habe ich mir beim Lesen bewusst gemacht, das ist keine seltsame Fantasiefigur, die böses denkt. Nein, dieser Mensch hat wirklich existiert und seine Weltansicht, seine Gedanken, all das, die gab es so wirklich. Natürlich nicht 1:1, aber von der Art her. Um ihn herum denken alle, dass er ein Schauspieler ist, ein Komiker, der 24/7 IC ist und ums Verrecken, nicht mal für ne Sekunde, OC gehen möchte. Wie oft dachte ich mir: Leute, der Kerl macht keine Scherze, das ist sein voller Ernst?
Dass er sich auch die ganze Zeit so selbst gelobt hatte, fand ich auch sehr unangenehm. Das ist auch einer der Gründe, warum mir diese Rezi so schwer fällt. Wie bewerte ich das Buch am besten? Am Ende ist es auch nur ein Roman, aber ich hatte auch noch nie den Fall, dass ich mich so derartig von einem Hauptcharakter angewidert gefühlt habe. Dazu wurde er dann doch zu überzeugend geschrieben. Sagen wir einfach, ich distanziere mich von ihm.
Was den Humor angeht, scheint das Buch die Leute wohl zu spalten. Die einen konnten mit dem Humor nichts anfangen oder haben ihn gar nicht erst gesehen. Die anderen fanden es urkomisch und kamen nicht aus dem Lachen heraus. Nun, ich muss zugeben, mich bringen Bücher extrem selten zum Lachen, das schaffen eher Fanfictions, aber ich wollte dem Buch trotzdem mal eine Chance geben. Gut, es gab hier und da eine sehr absurde Situation, wo ich dann doch mal kurz auflachen musste. Aber das wars. Ich bin nicht lachend über den Boden gerollt oder hab mir Lachtränen aus dem Gesicht gewischt. So sehr hatte es mich dann doch nicht erheitert.
Außerdem fand ich, dass es auch sehr interessante Beobachtungen gibt, was das Verhalten seines Umfelds angeht. Ich habe in den letzten Monaten, über einen sehr langen Zeitraum einen Podcast gehört, in dem es um berühmte Sekten und Kulte ging. Dort ging man aber nicht nur auf die Sekten/Kulte an sich ein, sondern auch auf die jeweiligen Gründer, welche Geschichte sie hatten, wie sie so tickten usw. Auch haben sie immer wieder das Verhalten und die Auswirkungen auf die Mitglieder erklärt. Sehr viele Sektenführer waren stark charismatisch, hatten son gewisses Etwas in der Seele/Psyche/Ausstrahlung, das viele Menschen überzeugt und angezogen hatte. Und auch hier konnte ich das langsam sehen.
Wenn sie den Hitlergruß benutzen oder nach einer erfolgreichen Besprechung "Heil Hitler" in der Gegend herumrufen, weil sie es witzig finden, weil sie denken: Ist doch nur Spaß. Das hat mich beim Lesen dann doch sprachlos gemacht. Und ich war sehr, sehr oft sprachlos bei diesem Buch.
Wer mir im Buch am besten gefallen hat, war Vera Krömeier. Sie hat im Film, soweit ich heute erfahren habe, einen anderen Vornamen, aber ich bleibe bei Vera. Sie ist wirklich eine sehr nette, junge Frau und dass sie die ganze Zeit im Berliner Dialekt redet (ja, ihr Dialog ist komplett im Berliner Dialekt geschrieben), hat sie mir gleich sympathisch gemacht. Überhaupt finde ich den Dialekt ziemlich cool, die Leute, die ihn sprechen, kommen mir immer total locker und cool rüber. Sie hat mir Leid getan, weil sie doch recht oft mit ins Kreuzfeuer geraten ist. Auch wenn ich aus einer völlig anderen Gegend komme, habe ich sie sehr gut verstehen können. Dass sie ihn oft mit "meen Führa!" anspricht, war seltsam, absurd und gruselig zugleich. Immer, wenn sie mit dabei war, hatte ich beim Lesen der Szene gleich viel mehr Spaß.
Fazit:
Zu sagen, dass ich das Buch genossen habe, wäre aus so vielen Gründen einfach nur falsch zu sagen. Zusätzlich waren mir Hitlers Art zu denken, diese doch ausladene Sprache, in der er redet und denkt, auf Dauer zu anstrengend. Das hat sich dann doch manchmal gezogen wie Kaugummi. Dafür fand ich aber die Unterhaltungen zwischen ihm und Vera (wegen Vera) sehr erfrischend, die haben mir dann wieder Spaß gemacht. Ansonsten, ist das Buch allein vom Thema her schwer zu bewerten. Es ist ein sehr interessantes und unheimliches Gedankenexperiment. Auch wenn 2011 sich anfühlt, als wäre das vor 60 Jahren gewesen und nicht vor 12 Jahren.
Jedenfalls, ich bewerte meine Leseerfahrung, die ich während des gesamten Buches gemacht habe, als Ganzes. Und dafür gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne. Vielleicht werde ich mir auch irgendwann den Film ansehen.
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe
(8.884)Aktuelle Rezension von: BucherpalastIch liebe es! Ich fand die Filme schon unfassbar gut aber die Bücher schlagen das ganze tatsächlich nochmal! Es macht mich schon echt traurig das ich jetzt nur noch einen Teil hab und dann fertig bin mit der Reihe 🥺.
Dieses Buch ist eindeutig etwas für dich, wenn du den ersten Teil gemocht hast und gerne wissen willst, wie es mit Peeta und Katniss weiter geht (ofc). Ich liebe das Buch fast so sehr, wie ich Teil 1 geliebt habe, aber eben nur fast. Es war echt großartig die Charaktere und vor allem auch die anderen Sieger endlich etwas kennen zu lernen, vor allem Haymitch!! Durch das Gewinnen der letzten Hungerspiele hat Katniss mehr erreicht als nur das Überleben von Peeta und ihr. Sie hat den Menschen Hoffnung gegeben, die Hoffnung ein besseres Leben zu führen. Den Funken, der das Feuer der Revolution entfachen wird. Was ich jedoch am besten an dem Buch finde ist wie widerlich die Menschen im Kapitol doch sind, die meines Erachtens auch sicher als Metapher für uns als Menschen stehen. Wie die Menschen im Kapitol tun die Menschen immer so wie als wären sei unglaublich schockiert, wenn sie etwas über hungernde, Naturkatastrophe usw. hören, doch die meisten tun nichts dagegen und interessieren sich nach ein paar Minuten nicht mehr dafür (das gilt natürlich nicht für alle Menschen, aber es gibt ja genügend).Es gibt nur eigentlich eine Sache, die ich etwas schade fand in diesem Buch: Meines Erachtens hätten die Tribute mehr Zeit in der Arena verbringen sollen. Es ist allgemein bekannt das die Spiele zu dem Jubiläum immer etwas Besonderes ist. Dieses Jahr ist es sogar ein Jubel-Jubiläum, die 75ten Hungerspiele. Eine Arena mit Siegern und die Arena an sich war schon unfassbar! Da hätte man noch so viel machen können. Allein die Tatsache das das ganze an einem großen See spielt und dass sie die Schnattertölpel verwenden, für mich eindeutig dinge die sich gegen Katniss richten. Wasser bei einem Mädchen das immer in Flammen steht? Nicht gut. Die Schnattertölpel? Nochmal ein eindeutiger Schlag gegen Katniss und die Revolution, immer hin ist ihr Zeichen der Spottölpel. Ich bin mir sicher wir hätten noch einige Interessanten Sachen in der Arena erleben können, vor allem da mir die wirklichen Kämpfe etwas zu kurz kamen.
Davon abgesehen, war es ein unfassbar gutes Buch und eine unglaubliche Fortsetzung. Die dich immer weiter in das innere von Panem zieht und dein Herz verschlingt. - Stieg Larsson
Verblendung
(6.217)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMichael Blomkvist ist ein bekannter Journalist und durch einen heiklein Fall überall bekannt. Von einem Gericht wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Bevor er diese Antritt bekommt er aber noch einen Auftrag. Vor 40Jahren ist die junge Harriet Vanger verschwunden und ihr Onkel ist immer noch auf der Suche und möchte Gewissheit. Grund dafür ist auch, weil er jedes Jahr zum Geburtstag eine getrocknete Blume erhält, genauso wie Harriet jedes Jahr eine geschenkt hat. Lisbeth Salander ist eine begnadete Häckerin und sie hat im Leben von Blomkvist geschnüffelt und einen Bericht über ihn geschrieben. Neugierig durch dieses arbeiten, forscht sie weiter nach und entdeckt an welchem Fall er gerade dran ist. Seine Arbeit gerät ins stocken und sie schreibt eine eMail wo sie ihm Hilfestellung gibt. Sofort reist Michael zu ihr und gemeinsam wollen sie das Geheimnis der Familie Vanger lüften. Was sie finden ist grauenhaft, bestialisch und einfach erschütternd. Lange habe ich gebraucht bis ich Stieg Larsson gelesen habe und bin jetzt völlig begeistert.
- Marc Elsberg
ZERO - Sie wissen, was du tust
(611)Aktuelle Rezension von: didi_liest
Zero
Marc Elsberg
„Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Datenkraken zerschlagen werden müssen!“ (Zero)
Klappentext:
Der Tod eines Jungen führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der beliebten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten - und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die es einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen...
Höreindruck:
Gewohnt Elsberg - klasse recherchiertes, gut fundiertes Werk über den gläsernen Menschen und den Umgang mit persönlichen Daten im Netz. „Ja“, mag der ein oder andere Leser/Hörer denken, „aber das gibt es doch schon alles. Was ist jetzt daran neu und toll, dass man noch ein weiteres Buch darüber schreiben muss?“ und tatsächlich finden wir hier ein bisschen was aus diversen Büchern und Filmen - Staatsfeind No 1, Person of Interest, Haus des Geldes, Der Circle - um nur drei von ihnen zu nennen. Was ist nun anders? Meiner Meinung nach ist es Marc Elsberg hier gelungen, die Plots aus verschiedenen Büchern/Filmen/Serien zusammenzubringen - und das ohne an Tiefe zu verlieren. Und was ich bei manch anderem Werk zu diesem Thema ein wenig vermisse: die Frage, ob wir überhaupt noch eine eigene Meinung haben oder ob wir uns diese von Programmen und Apps vordiktieren lassen bis wir glauben, dass es unsere eigene Meinung *ist*. So funktioniert halt auch jegliche Propaganda und - blicken wir der Tatsache ins Auge - wir merken es so oft überhaupt nicht. An dieser Stelle weiterzudenken, überlasse ich dem geneigten Follower 😉 Marc Elsberg jedenfalls ist ein toller Wink und Anstoß gelungen. (Ein Stern Abzug für etwas, wovon ich nicht weiß wie man es hätte besser machen können: im Hörbuch nervt es teils extrem, dass die # natürlich auch gesprochen werden 🫣 - kann keiner was dafür und im Buch stört es sicher null, aber mir ging’s auf den Geist.)
Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️ - Stieg Larsson
Vergebung
(2.323)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderNach dem Drama auf dem Anwesen ihres Vaters, liegt Lisbeth Salander im Krankenhaus. Bald darauf wird sie des versuchten Mordes an ihrem Vater angeklagt und nun wird sie rund um die Uhr bewacht. Ihr Vater liegt schwer verletzt ebenfalls im Krankenhaus und versucht seine Machenschaften weiter zu leben, aber die Anderen spielen nicht mehr mit. Sein Sohn zieht derweil als Racheengel durchs Land und will Lisbeth töten. Mikael Blomkvist und seine Kollegen versuchen unterdessen alles daran zu setzen ein Special der Millenium über Lisbeth Salander heraus zu bringen. Mikael hält so viele Beweise in der Hand und möchte Lisbeth helfen, aber auch er wird bedroht. Seine Kollegin bekommt Drohmails und bittet ihn, das Special zu verschieben. Lisbeth versucht ihre Haut zu retten und die Bedrohung nimmt weiter zu. Das Land verfolgt alles und sieht sich immer schnelleren und bedrohlichen Veränderungen gegenüber. Im großen Finale lässt Stieg Larsson alle Fäden zueinander laufen und beendet und vervollständigt alle angefangenen Geschichten. Ein großartiger Abschluss einer einzigartigen Thrillerreihe.
- Marc-Uwe Kling
QualityLand (QualityLand 1)
(792)Aktuelle Rezension von: GotjeInhalt: In Qualityland ist alles voll automatisiert. So gut wie jede Arbeit wird von Künstlichen Intelligenzen übernommen und jetzt will auch noch ein Roboter der neue Präsident werden. Peter Arbeitsloser hat aber ganz andere Probleme.Denn The Shop, der weltweit beliebteste Online-Versand, hat ihm ein Paket geschickt, von dem der Algorithmus sicher ist, dass Peter es haben will: Einen rosafarbenen Delfin-Vibrator. Aber Peter will das nicht. Und so begibt er sich auf den Weg, diese Lieferung zurückzugeben. Doch das ist schwieriger als er dachte und schnell zieht Peters Problem weitere Kreise als erwartet.
Meine Meinung: Ich bin ein großer Fan davon, dass Marc-Uwe Kling jetzt einen zusammenhängenden Roman geschrieben hat. Es macht Spaß zuzuhören, es ist wirklich lustig, und ganz nebenbei, ohne anstrengend oder aufdringlich zu sein, ist dieser Roman aufgrund seines dystopischen Themas natürlich durchzogen von Gesellschaftskritik, die einen zumindest für einen kurzen Moment innehalten und nachdenken lässt. Ob man daraus tatsächlich etwas für sein Leben mitnimmt oder nicht, ich hatte sehr viel Spaß und musste mehrmals laut lachen.
- Thomas Glavinic
Der Kameramörder
(148)Aktuelle Rezension von: Novella_RomanaLeider war mir vom ersten Satz an klar, was das Buch für mich bereit hält. Damit war für mich der Spannungsbogen weg. Was aber durchaus erstaunlich war - wie sehr diese Lektüre mir meinen eigenen Voyeurismus aufgezeigt hat. Inhaltlich und vom Aufbau her hat mich allerdings stets ein Naja-Gefühl begleitet und auch sprachlich komme ich mit Glavinic nicht ganz so klar. Mein Fazit daher: Durchwachsen.
- Stephen King
Todesmarsch
(794)Aktuelle Rezension von: sina_liest100 junge Männer nehmen an einem Wettlauf teil, der Gewinner darf sich wünschen was immer er möchte. Die 99 Verlierer zahlen allerdings einen hohen Preis: den Tod.
Tatsächlich lässt sich kaum mehr über den Inhalt des Buches sagen, denn es passiert eben auch nicht mehr. Die Charaktere gehen und gehen und gehen, sie werden müde oder haben anderweitige Probleme und sterben. Und sie reden. Miteinander oder auch übereinander. Man merkt schnell, dass es in diesem Buch um die Charaktere geht und um ihr Miteinander und genau hier liegt Kings Stärke. Wenn er eines kann, dann Charaktere gestalten, die man gerne begleitet und von denen gibt es hier mehr als genug. Da ist es fast schon egal, dass die Handlung eher simpel ist.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, hätte mir aber ein bisschen mehr Worldbuilding gewünscht. Es handelt sich hier um eine Dystopie und was genau hinter dieser steckt erfährt man nur ansatzweise aus dem Kontext der Dialoge. Wirklich ins Detail geht es dabei nie. Das mag schon so gewollt sein (immerhin liegt der Fokus wie gesagt eindeutig auf den Charakteren), war mir stellenweise aber ein bisschen zu wenig. Auch das Ende fand ich eher so naja. Da ging mir einiges etwas zu schnell und generell hätte ich mir da auch etwas mehr Drama gewünscht.
Grundsätzlich ist "Todesmarsch" für mich aber ein guter King. Eine unterhaltsame, simple und stellenweise großartige Geschichte, die ich durchaus empfehlen kann. - Rayk Anders
Eure Dummheit kotzt mich an
(16)Aktuelle Rezension von: SpatzentaenzerinDas Buch bringt Probleme in Deutschland auf den Punkt, rüttelt auf und macht vorallem auf Probleme oder Aspekte aufmerksam, derer man sich überhaupt nicht bewusst war.
Von Deutschlandradio Kultur als "Absolut Zielgruppengerecht" bezeichnet. Ich liege altermäßig genau in der Zielgruppe, es fühlt sich leider teilweise an, als würde versucht sich künstlich bei der Zielgruppe anzubiedern. Beispielsweise ist das Buch voller Fußnoten, deren Inhalt meistens einfach in den Text hätte eingefügt werden können, aber dann wäre der komplexer geworden und es hätte ein klein wenig Konzentration erfordert, dieses zu lesen. Zusätzlich sind in den Fußnoten ganze Sätze als Hashtags geschrieben, "Eure Dummheit kotzt mich an" ist ein Buch und kein Twitterthread. Meiner Meinung nach störend, aber das tut dem, was das Buch vermittelt, keinen Abbruch. - Oliver Uschmann
Log out!
(53)Aktuelle Rezension von: DeZePaul war mir sofort sympathisch. Lässt sich vom Leben mitspülen, wie ein ordinäres Sandkorn am Strand vom Meer rumgewirbelt wird... ;)
Und eigentlich reicht ihm das auch, doch das Leben macht halt was es will und so kommt Paul in unmögliche Situationen.
Es hat wirklich Spass gemacht das Buch zu lesen. Schöner Charakter, gute Geschichte, auch wenn ich mir nach dem Klappentext etwas ganz anderes vorgestellt habe! - Anne Holt
In kalter Absicht
(106)Aktuelle Rezension von: supersusiIn Oslo verschwinden kleine Kinder. Hauptkommissar Yngvar Stubo ermittelt und versucht, die Hilfe von Inger Jahanne Vik zu bekommen. Sie ist Universitätsdozentin und hat keinerlei Interesse daran, als Profilerin aufzutreten. Im Gegenteil. Sie hat sowas noch nie gemacht und ist mit ihrer Forschungsarbeit, ihrer entwicklungsverzögerten Tochter voll ausgelastet. Außerdem kommt sie der Bitte einer alten Dame nach, die sich wünscht, dass ein alter Fall aufgeklärt wird. Vor 40 Jahren ist ein kleines Mädchen umgebracht worden und sie glaubt, dass ein Unschuldiger dafür eingesessen hat. Als sie damals selbst Nachforschungen angestrengt hat, wurde der Verurteilte klammheimlich entlassen und alle Akten verschwanden. Inger soll nun versuchen, ihn zu finden.
Trotz mehrfacher Absagen lässt Yngvar nicht locker. Er ist überzeugt, dass man verstehen muß, wie der Täter tickt, um die Kinder zu finden. Und so kreuzt er ab und zu einfach bei Inger zuhause auf.
Das Buch ist so richtig spannend und die Figuren sehr sympathisch. Kaum hatte ich diesen Pageturner durch, wollte ich noch mehr davon lesen. Es ist flüssig geschrieben und hat viele überraschende Wendungen, so dass einem die Luft wegbleibt und man das Buch erstmal weglegen muß, um das sacken zu lassen, bevor man weiterliest. Also genau mein Geschmack.
Ein super spannender Thriller. Werde mehr von der Autorin lesen.
- Ray Bradbury
Fahrenheit 451
(711)Aktuelle Rezension von: Stefan_NoffkeDieses Buch gehört bei mir zu den goldenen 3. Neben 1984 und schöne neue Welt. Es steht in einem kleinen Regal. Auf keinen Fall würde ich daran denken es im Sommer zu verfeuern. Da würde ich lieber in der Kälte erfrieren. Selbst in meinen Raps (ich mache auch Musik) habe ich dieses Buch schon aufgegriffen. Man darf es nicht nur lesen. Das muss man einfach verinnerlichen. Stelle man sich einfach eine Welt OHNE Bücher und Literatur vor.
- Joey Goebel
Vincent
(480)Aktuelle Rezension von: EllarosamMit diesem Buch Vincent hat mich Joey Goebel wirklich von der Fassung gezogen! Seine Art die Wörter auszudrücken und die auch in den Sätzen im Zusammenhang mit der Story einzubauen, einfach toll. Ich habe noch nie solch ein Buch gelesen vorallem nicht mit diesem Konzept. Ich liebe die Kunst des Buches.
- John Grisham
Die Jury
(530)Aktuelle Rezension von: Tamara88Optik - Cover + Klappentext: Das Cover ist sehr einfach gehalten, nur in schwarz-weiß Tönen. Der Name des Autors prangt unverkennbar in der Mitte, darunter das Genre und erst danach der Titel des Buches. Man sieht in der oberen linken Ecke den Verlagsnamen, mitten im Bild zwei Schachfiguren. Es wirklich schlicht, hat mich aber dennoch neugierig gemacht. Der Klappentext enthält eine aussagekräfte Headline. Alle anderen Sätze sind kurz und knapp gehalten, machen aber definitiv Lust auf mehr. Ich musste es kaufen, denn die Geschichte versprach, interessant zu werden.
Buchsatz + Schreibstil + Grammatik: Die Kapitel sind nummeriert, Fehler im Text sind kaum zu finden. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, spannend und vielleicht etwas kühl gehalten. Für mich hat es aber perfekt zum Genre gepasst und eine düstere Atmosphäre erzeugt. Außerdem ist alles wahnsinnig realistisch beschrieben worden und zieht den Leser so nur noch mehr in den Bann. Die Charaktere sind vielseitig und authentisch, das Setting sehr schön beschrieben und auch die Handlung an sich schlüssig und nachvollziehbar mit Spannung gemacht, auch wenn es mittig etwas langatmiger wurde. Es war ein Genuss, das Buch zu lesen. Aufwühlend, interessant, nachdenklich. Alles in einem.
Inhalt: Nachdem Carl Lees zehnjährige Tochter von Weißen vergewaltigt und schwerst misshandelt wurde, übt der Schwarze Selbstjustiz, indem er die Täter erschießt. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, ob diese Handlung gerecht war oder nicht und ob er nun dafür bestraft werden soll oder nicht. Ich muss zugeben, den Film nicht zu kennen, aber vom Autor bereits gehört zu haben. Ich konnte also völlig unvoreingenommen in sein Werk einsteigen und bin wirklich überrascht, wie wahnsinnig detailliert, gerade im juristischen Sinne, es ist. Wie realistisch gemacht, wie herzergreifend und gleichzeitig brutal, dass es mir bei einigen Szenen mächtig durch den Magen ging.
Fazit: Das Buch ist wirklich von einem Meister geschrieben worden und ging mir sofort unter die Haut. Ich konnte mit allen Charakteren wunderbar mitfühlen, als wäre ich live dabei. Wer einen durchweg spannenden Thriller sucht mit einer gruseligen oder nervenaufreibenden Szene nach der anderen, könnte hier jedoch etwas enttäuscht werden, denn zwischendurch war es sehr ruhig. Mich störte es nicht, da es in sich trotzdem stimmig wirkte. Ein Buch mit verdienten fünf Sternen. Gern mehr.
- Chuck Palahniuk
Flug 2039
(114)Aktuelle Rezension von: CocuriRubyEs wurde wieder Zeit für einen Palahniuk. Auch hier haben wir die klassischen Muster, die in all seinen Romanen auftauchen und neue Besonderheiten.
Die stilistische Besonderheit hier, ist, dass die Seitenzahl rückwärts läuft – was inhaltlich natürlich einen Grund hat.
Wir haben wieder einen klassischen Protagonisten – wie man es kennt hat keinen wirklichen Namen und er ist eine gescheiterte Figur, ein Außenseiter, der eigentlich nur nach Anschluss und Liebe sucht.
Die Handlung ist skurril, die Figuren handeln unkonventionell und destruktiv – es hat eine dunkle Philosophie und behandelt viele Themenfelder.
Es geht um Religion/Sekten vs. Gesellschaft, es geht um den Tod (ihn anderen zu bringen und diesen selbst an der Backe zu haben) – es geht um Gehirnwäsche, Missbrauch, Freiheit und Selbstbestimmung und das Gegenteil davon (breit gefasster Freiheitsbegriff – in der Kolonie war er gefangen, fühlte sich aber frei, in der Außenwelt ist er frei aber fühlt sich fremdbestimmt).
Es ist eine geschickte und etwas andere Gesellschaftsanalyse mit Blick auf die Vertreter, die in unserer Gesellschaft aus dem Raster fallen.
- Matthias Meyer Lutterloh
Sokrates Lieyes: Psychothriller - Gesamtausgabe: 1 (Die Sokrates Trilogie)
(44)Aktuelle Rezension von: walli007Im April 2014 wird die New Yorker Filiale einer Schweizer Bank überfallen. Dem Täter geht es natürlich um Geld, dass er allerdings nicht mitnehmen, sondern sich auf weitere Konten überweisen lassen will. In der Ferne wartet seine Komplizin und Freundin, mit der er den Reichtum genießen will. Zwar minutiös geplant und eigentlich ohne Personenschäden beabsichtigt, treten doch einige Unwägbarkeiten ein, die den Lauf der Dinge beeinflussen. Denn zum einen befinden sich mehr Kunden in der Bank als vermutet, also müssen auch mehr Menschen beobachtet und in Schach gehalten werden, zum anderen hält sich im Tresorraum ein Journalist auf, der zunächst nichts bemerkt und auch nicht bemerkt wird. Die schnell vor Ort angekommenen Spezialeinheiten der Polizei tragen nicht gerade zur Entspannung bei und die Situation eskaliert. …. Drei Jahre später beginnt ein perfides Spiel.
Was wie ein normaler Thriller anfängt entwickelt sich zu einer rasanten Hetzjagd auf Menschen, die man eigentlich nicht als schuldig bezeichnen kann. Die Gedankengebilde des Täters, über dessen Identität bei den Ermittlern lange Unklarheit herrscht, sind nach seinem Vorbild Sokrates, dessen Namen er/sie sich gegeben hat, scheinbar logisch. Doch wie Sokrates möchte sich der Täter über den Dialog erklären. Wobei er sich einige der Beteiligten an dem damaligen Überfall als Dialogpartner wählt. Diese werden dadurch mit einer völlig unerwarteten Rolle betraut und sind gezwungen sich dem Täter anzupassen, immer im Versuch ihn zu entlarven.
Wie sich der Täter dabei des Internets bedient, hat es schon in sich. Die technische Versiertheit, die dabei an den Tag gelegt wird, macht es dem nicht so begabten PC Anwender schwer das alles noch nachzuvollziehen. Es bleibt der Gedanke der Vorsicht im Umgang mit dem Internet. Je weiter jedoch die Handlung voranschreitet, desto spannender wird es. Actionreiche Szenen folgen aufeinander, Szenen, die immer unbegreiflicher werden. Tatsächlich hält man beim Lesen den Atem an, um am Ende etwas verwirrt zu fragen, und jetzt? Das jedoch wird vermutlich in den zwei Folgebänden genauer erläutert werden.
- Rüdiger Bertram
Plötzlich 1 Million Follower (Band 2)
(24)Aktuelle Rezension von: Sterntaler1512Klapptext: Leo hat ein Problem mit Türen. Klingt Komisch, ist aber ganz schön spannend. Wenn er nämlich eine Tür öffnet, kann es sein, dass er an einem völlig anderem Ort zu einer völlig anderen Zeit landet.
Diesmal platz er in ein scheinbar ganz normales Kinderzimmer. Aber normal ist hier gar nichts. Leo ist jetzt ein Internetstar mit total verrückten Videos und hat plötzlich 1 Million Followe!
Dass diese Bekanntheit auch ihre Schattenseiten hat, merkt Leo schnell: Denn in der Welt der Internetstars geht nicht alles mit rechten Dingen zu und so muss Leo herausfinden, wer hier Freund oder Feind ist.
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Nachdem meine Tochter schon ein Abenteuer von Leo gelesen haben, war wir schon richtig gespannt auf die Fortsetzung:
PLÖTZLICH 1 MILLION FOLLOWER!
von Rüdiger Bertram. Schon das Cover war wieder witzig gestaltet. Meine Tochter fand es sogar mega-cool :-) Es ist interessant auch die Zeichnungen und Illustrationen haben mir prima gefallen: Passend zum Buch und echt witzig.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und mitreißend. Alles in Allem ein schöner und sehr Unterhaltsamer Lese Spaß. Mit diesem Buch bekommt man auch Lesemuffel zum lesen.
- Guillaume Musso
Das Mädchen aus Brooklyn
(273)Aktuelle Rezension von: _jamii_Raphaël ist überglücklich, in wenigen Wochen wird er seine große Liebe Anna heiraten. Aber wieso weigert sie sich beharrlich, ihm von ihrer Vergangenheit zu erzählen? Während eines romantischen Wochenendes an der Côte d’Azur bringt Raphaël sie dazu, ihr Schweigen zu brechen. Was Anna dann offenbart, übersteigt alle seine Befürchtungen. Sie zeigt ihm das Foto dreier Leichen und gesteht: »Das habe ich getan.« Raphaël ist schockiert. Wer ist die Frau, in die er sich verliebt hat? Doch ehe Anna sich ihm erklären kann, verschwindet sie spurlos. Raphaël bittet seinen Freund Marc, einen ehemaligen Polizisten, um Hilfe. Gemeinsam setzen sie alles daran, seine Verlobte wiederzufinden – der Beginn einer dramatischen, atemlosen Suche nach der Wahrheit, die sie bis in die dunklen Straßen von Harlem und Brooklyn führt.
Der Start war für mich ein bisschen holprig, da ich mich fühlte, mitten in der Geschichte zu starten. Dies legte sich aber nach ein paar Seiten. Das Buch ist sehr spannend geschrieben, man kann es kaum noch zur Seite legen.
Es wird meist aus der Sicht von Raphaël und Marc geschrieben, mit der Zeit kommen dann aber auch Abschnitte aus der Sicht von anderen Charakteren hinzu. Diese dienen vor allem dazu, Szenen aus der Vergangenheit aufzuzeigen.
Raphaël und Marc decken nach und nach Geheimnisse rund um Annas Vergangenheit auf, doch je mehr ans Licht kommt, umso mehr Fragen tauchen auf.
Teilweise basiert die Geschichte ein bisschen zu vielen Zufällen, ist aber sehr spannend.
- Ray Bradbury
Fahrenheit 451
(222)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Wir haben damals in der Oberstufe im Englischunterricht Dystopien behandelt und unter anderem "1984" und "Brave New World" gelesen. Beide Bücher möchte ich Euch bei dieser Gelegenheit ans Herz legen, denn sie sind großartig und wichtig! Der Parallelkurs hat damals "Fahrenheit 451" gelesen und ich war immer neugierig darauf, habe das Vorhaben es zu lesen aber immer wieder aus den Augen verloren.
Jetzt habe ich es endlich getan. Den Anfang fand ich etwas langweilig, aber kurz vor der Mitte habe ich endlich verstanden, worum es eigentlich geht. Die Gesellschaftskritik lässt sich heute mehr denn je anwenden, es ist erschütternd! Dieses Buch ist überraschend zeitlos und ich möchte es allen empfehlen, die es noch nicht gelesen haben!
- DBC Pierre
Jesus von Texas
(117)Aktuelle Rezension von: nannis_buecherweltInhalt:
Jesus Navarro erschießt seine Klassenkameraden und anschließend sich selbst. Der 15 jährige Vernon Gregory Little wird der Beihilfe beschuldigt und festgenommen, da er zur Tatzeit als Einziger der Schüler nicht anwesend war. Es gibt keinerlei Beweise die seine Schuld bezeugen und die Stadt sucht offensichtlich einen Sündenbock. Vernon sieht nur einen Ausweg, er setzt sich nach Mexico ab. Dort wird er durch einen Hinterhalt überführt. Es kommt zur Verurteilung und bis zum Schluss behält er die Hoffnung dass die Wahrheit doch noch ans Licht kommt. Nur noch ein Wunder kann seine Unschuld bezeugen.
Meinung:
Zuerst wollte ich das Buch nicht lesen, da es absolut nicht mein Genre ist und auch der Klappentext und das Cover haben mich nicht angesprochen. Aufgrund einer Empfehlung habe ich es dann doch gelesen. Von Beginn an war ich gefesselt. Es war spannend, humorvoll und traurig zugleich. Der Teenager Vernon behält bis zum Schluss die Hoffnung, dass sich doch alles zum Guten wendet, für sein Alter einfach unglaublich, was er alles bewältigen muss. Der Schreibstil hat mir auch sehr gefallen. Trotz des ernsten Themas wurde es humorvoll aus der Sicht von Vernon geschrieben. Am Ende hatte ich eine Gänsehaut und auch Tränen in den Augen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Ein Buch das unter die Haut geht.
- Heinrich Böll
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
(841)Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkondBinnen vier Tagen wandelt sich das Leben der ruhigen Hausangestellten Katharina Blum in einen Strudel aus Schmerz, Verleumdung und Verrat. Und so ist es kein Wunder, dass sie sich der Polizei stellt, nachdem sie einen so genannten Journalisten ermordet hat, denn sie hat ja Ehre und Anstand.
Kaum ein Buch wurde nach dem Erscheinen so sehr von der Presse diffamiert, wie dieses hier, dass gerade davon lebt, den Finger in die Wunde des Journalismus der 70er Jahre zu legen, der geprägt war, von der Hetzte der Boulevardpresse rund um die Geschehnisse der Aktivitäten der RAF. Und gerade wegen dieser scheinbaren Angst der Zeitung vor dem eigenen Gesicht stellt diese Erzählung für mich einen so wichtigen Teil der deutschen Gegenwartsliteratur dar, denn für mein Empfinden hat sich, nachdem ich das Buch gelesen habe, kaum etwas zwischen der Vergangenheit und dem hier und jetzt geändert, wenn man vom ereignisgeprägten Rahmen absieht, denn beim gesellschaftlichen Rahmen wird das kaum der Fall gewesen sein.
Stilistisch macht das Buch einfach Spaß. Man merkt, dass es sich um eine Erzählung handelt, die knapp und ohne Ausschweifungen der Leserschaft die Sachverhalte darlegt. Dabei mutet der essayistische Ton teilweise schon recht zynisch an, wodurch die Schwere der Botschaft gleichzeitig entschärft und verdeutlicht wird. Denn das Buch dreht sich nichts desto weniger darum, wie ein Leben auf Kosten von Informationsgeilheit und Populismus zerstört wird.
Das Buch ist eine besonders intensive Erfahrung, da jeder Mensch mit ansatzweise Intelligenz und Ehrverstand auf emotionalste Weise gefordert wird. Man wird beim lesen wirklich wütend um den Egoismus mancher Menschen auf dieser Welt, die die Konsequenzen ihres Handelns ganz einfach auf andere Abwälzen. Man wird enttäuscht davon, mit welchen Praktiken die Medien offenbar arbeiten müssen, in diesem Fall die ZEITUNG, ganz zweifelsohne die BILD, um ihre niveau- und intelligenzferne Leserschaft zu bespaßen. Menschen, die eigentlich nichts zu melden hätten, wenn es um einen scheinbar verdorbenen Charakter geht, werfen mit Bigotterie Scheinheiligkeit und gesellschaftlichem Konservativismus, dem sie allen anderen aufzwingen wollen, nur so um sich. So schockierend die finale Konsequenz der Quälerei der Katherina Blum auch sein mag, so vermag ich keinerlei Reue- oder Entschuldigungsgefühle für seinen Tod empfinden.
So empfinde ich gerade deshalb das Buch als wichtigen Bestandteil der Literatur, da man unweigerlich in die Frage gestoßen wird, was man selbst an Stelle der Katherina Blum getan hätte, auch wenn man sich dann - zumindest in meinem Fall - von der Vorstellung verabschieden muss, in den Augen der Mehrheitsgesellschaft ein guter Mensch zu sein. Ob man das überhaupt sein will, währe dann die nächste Frage.
- Kerry Drewery
Marthas Widerstand
(220)Aktuelle Rezension von: NiemaIch möchte dieses Buch da habe ich in 2 Tage fertig gelesen
- Manfred Lütz
BLUFF!
(22)Aktuelle Rezension von: literatNach den Vorgänger-Büchern des Autors habe ich eindeutig mehr erwartet. Alle Aspekte hat er meiner Meinung nach nur oberflächlich beleuchtet und das Buch ist dann doch, abgesehen von einigen Exkursen in die Psychologie oder Philosophie, ins populär-wissenschaftlich seichte Fach abgedriftet.