Bücher mit dem Tag "mauerbau"
69 Bücher
- Ken Follett
Kinder der Freiheit
(468)Aktuelle Rezension von: ChiarraDa ziehe ich definitiv den Hut vor dem Autor Ken Follett. Schon seine Serie der Kingsbridge-Romane haben mich vollkommen in den Bann gezogen und so manches sonstige Buch von ihm.
Und nun hat er dies mit dem ersten Buch der Triologie um die Kinder der Freiheit erneut geschafft. Und vor allem Respekt wie toll er den historischen Hintergrund recherchiert hat und die Ereignisse in verschiedenen Ländern fantastisch beschreibt. Applaus!!! So fieberte ich mit jedem einzelnen Protagonisten mit und fühlte mich auch in die verschiedenen Länder und deren historische Ereignisse hineinversetzt. Und auch überaus gelungen wie intelligent er die Geschichten aufbaut und die Protagonisten langsam in Verbindung bringt.
Ich bin ansonsten kein Historienroman-Fan, sondern ein Krimi/Thriller-Fan, aber auch dieses Buch von Ken Follett gehört für mich zur der Kategorie "Spitze". Alles, was man sich von einem guten Roman erhoffen kann und so spannend geschrieben, als wäre es ein Krimi ;-) Schreibe ich nur ganz selten: Wow! - Irene Matt
Zauberschön
(59)Aktuelle Rezension von: AHackerDas Königreich Florapis steht vor einem enormen Problem: Der Prinz hat seit jeher Angst vor allem und jeden und möchte zu allem Überfluss nun auch eine Mauer bauen, um das Königreich von allen abzuschotten. Natürlich sind die meisten Bürger nicht damit einverstanden und protestieren.
Dazu kommt auch noch, dass den Bürgern allmählich die Ideen ausgehen. Der Grund? Ein gefräßiger Tatzelwurm namens Pankratz, der sich von eben diesen Ideen der Menschen ernährt. Bisher konnte er sich unbemerkt verhalten, bis er auf Ava trifft, die Tochter eines Imkers. Sie versucht einen Weg zu finden, um Pankratz davon abzubringen die Ideen der anderen zu essen und die Dinge im Königreich wieder gerade zu biegen.
Die Geschichte ist sehr schön zu lesen und liest sich auch einfach. Alles ist wunderschön beschrieben und auch die Charaktere haben mir gefallen. Der märchenhafte Flair, der daher kommt, hat mir auch sehr gefallen. Obwohl der Anfang etwas ruhig ist, geht es zum Ende hin doch rund und man fiebert schon mit, wie nun die ganze Sache ausgehen soll.
Erwähnenswert sind ebenfalls die Illustrationen des Buches. Sie haben sehr mit der Geschichte harmoniert und gut hinein gepasst. Die schwarz-weißen Zeichnungen, wie auch die bunten. Auch das Cover hat mir sehr gut gefallen - besonders der niedliche Tatzelwurm auf der Rückseite hat es mir sehr angetan.
Viel kann man eigentlich nicht verraten, am besten erlebt man dieses fabelhafte Märchen selbst!
- Manfred Mai
Deutsche Geschichte
(16)Aktuelle Rezension von: rose7474Mir hat das Buch gut gefallen und empfehle es gerne weiter. Ist spannend und gut geschrieben. Als Auffrischung wirklich gut. Manches hätte noch ausführlicher sein können.
- Lynn Austin
Fundament der Hoffnung
(11)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerNehemia ist Mundschenk am Hof des persischen Königs Artaxerxes als er mitbekommt wie schlimm die Zustände in Jerusalem sind. Noch immer sind die Mauern nicht aufgebaut und die Feinde aus der Nachbarschaft machen den Juden das Leben schwer. Der König bekommt mit, dass es Nehemia nicht gut geht und schickt ihn nach Jerusalem. Und Nehemia hat einen Plan: Er will die Stadtmauer wieder aufbauen und das in weniger als einem Jahr. Doch Gefahren durch die Feinde und auch innere Konflikte zwischen den Juden gefährden immer wieder das gewaltige Projekt. Wird es ihnen gelingen, die Stadtmauern wieder aufzubauen?
Lynn Austin ist mit ihrem Roman ein weiteres mitreißendes Werk über eine biblische Geschichte gelungen. Gekonnt und nah am biblischen Original erzählt sie die Geschichte nach und erweckt biblische Persönlichkeiten wie Nehemia und seine Feinde Tobija und Sanballat zum Leben.
Es ist dabei faszinierend zu sehen wie nah sie dabei am Original bleibt und doch Nebenschauplätze besonders hervorhebt. Während im biblischen Buch "Nehemia" nur nebenbei erwähnt wird, dass auch einige Frauen am Mauerbau mithalfen, so bekommen diese Frauen in ihrem Roman nun einen prominenten Platz und werden zu Hauptfiguren. Manche Aussagen der biblischen Charaktere übernimmt die Autorin direkt und flicht sie geschickt in die Dialoge ein.
Die Figuren wirken glaubwürdig und authentisch. Der Schreibstil ist wie immer flüssig und gut zu lesen. Ein Glossar am Ende des Buches erklärt Begriffe der damaligen Zeit und des Judentums, die vielleicht nicht für alle Leser verständlich sein dürften.
Ich kann diese Buch nur jedem, der gerne die biblischen Geschichten auf eine andere Art und Weise kennenlernen möchte, nur wärmstens empfehlen! - Bettina Klusemann
Die Unschuld der Kastanienblüten
(11)Aktuelle Rezension von: abetterwayInhalt:
"Die Kinder Sophie und Hanno finden in der Nachkriegszeit am katholischen Niederrhein zueinander. Hannos Eltern haben Auschwitz überlebt. Noch ist der Geist des Nationalsozialismus überall deutlich spürbar. Die Familien kämpfen gegen Ablehnung und Vorurteile, an denen Hannos Vater zerbricht. Er nimmt sich das Leben. Für Hanno beginnt eine rastlose Zeit des Suchens nach Identität. Als aus der kindlichen Freundschaft Liebe wird, hofft Sophie auf eine gemeinsame glückliche Zeit. Wird Hanno ihr diesen Wunsch erfüllen können? Sophie gibt die Hoffnung nicht auf."
Meinung:
Beide Kinder sind unterschiedlich aufgewachsen. Für Sophie kann man es als Kulturschock bezeichnen was im Krieg passiert ist und Hanno kann irgendwie damit leben...
Ich finde die Autorin hat eine gut Geschichte geschrieben welche sehr interessant ist wenn man sich für die 50er Jahre und die Geshcichte nach dem 2. Weltkrieg interessiert. Der Schreibstil ist großteils flüssig und git nachzuvollziehen. Die Kurze Kapitel machen es leicht das geschehene zu verarbeiten.
Fazit:
Ein Buch welches einem die Zeit des und nach dem 2. Weltkrieg aus einer anderen Sciht näher bringt. - Claire Winter
Kinder ihrer Zeit: Roman
(6)Aktuelle Rezension von: EinfachJo"Kinder ihrer Zeit" von Claire Winter habe ich als selbst gekauftes Buch gelesen.
Den Schreibstil empfand ich als leicht und angenehm, ich kam direkt in einen Lesefluss, zumal sich die Geschichte rasch entwickelte und mich somit schnell fesseln konnte.
Die Geschichte wird aus den verschiedenen Lebenssituationen der Zwillingsschwestern erzählt, wodurch nicht nur die unterschiedlichen Lebensumstände, sondern auch der West-Ost-Konflikt dargestellt wird.
Wie sich die Zwillingsschwestern wiederfinden, konnte mich nicht ganz überzeugen, da es sehr glücklichen Zufälle zu verdanken war, was der Geschichte dennoch keinen Abbruch tat! Die Gefühls- und Gedankenwelt der Schwestern mit dem beschriebenen Kontrast von alter Verbundenheit und nun vorhandener Fremdheit fand ich ebenso gelungen und überzeugend, wie die geschilderte Angst davor, überwacht und verfolgt zu werden!
Die Geschichte entwickelte sich in einem guten Tempo, man erfährt genügend Hintergrundinformationen, um sich die Umstände besser vorstellen zu können, ohne dass es künstlich in die Länge gezogen wirkte, wobei es auch zunehmend packender und spannender wurde.
Das Ende gleicht einem großen Knall, der für mich auch ruhig weniger dramatisch hätte sein dürfen.
Die Charaktere empfand ich als nachvollziehbar und gut beschrieben, sie entwickelten sich sowohl mit den Ereignissen, als auch mit den Beziehungen sowie Entscheidungen und sorgten damit für eine zusätzliche Dynamik, die mir sehr gut gefiel! Ich konnte mich trotz der großen Unterschiede zwischen den Zwillingen gut in beide Sichtweisen und Empfindungen einfühlen und war gespannt zu erfahren, wie sie die entstandene Kluft zwischen ihnen überwinden würden.
Der historische Hintergrund und die Stimmung der damaligen Zeit empfangen ich als sehr realistisch dargestellt und die Geschichte der Zwillinge als passend hineingeflochten. Ich habe dieses Buch in wenigen Tagen durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Wer Freude an historischen Romanen mit reichlich Spannung hat, dem wird dieses Buch sicher gefallen! Ich habe es geliebt!
- Friederike Schmöe
Fliehganzleis
(45)Aktuelle Rezension von: IchLeseGerneUndDuDer zweite Band der Kea Laverde Reihe umfasst zwei Handlungsstränge. Zum Einen ist es die Flucht eines Mödchens aus der DDR, und im Zweiten sind es die Ermittlungen im hier und heute. Die Autorin verbindet beide Stränge sehr gut, so dass auch diese Fortsetzung mit der Ghostwriterin spannend und unterhaltsam ist. Es gab leider auch ein paar Hänger, die den Verlauf der Geschichte etwas träger gemacht haben.
Ich bin schon sehr auf die Nachfolgebände gespannt.
- Klaus Modick
Klack
(56)Aktuelle Rezension von: DuffyDie älteren Semester kennen sie noch, die Kameras, die nur eine Tag und Nachteinstellung hatten, in die man Filme mit 12, 24 oder 36 Fotos einlegen musste und die dann vom Fotogeschäft seiner Wahl entwickelt und zu Abzügen gemacht wurden. Agfa-Klick war der gebräuchliche Name der Billigkameras, und eine spielt in Modicks Buch die Hauptrolle, indem sie zur Zeitzeugin einer Epoche Anfang der 60er wurde. In 15 Bildern erzählt sie die Geschichte von Markus, der in dieser Phase der bundesdeutschen Erholung seine Zeit vom Kind zum Jugendlichen erzählt, mit den Schwerpunkten der Pubertät und der ersten Liebe, eingebettet in die ersten Kontakte mit ausländischen (Italiener) Zugegogenen, die Klischees der Nachkriegsgeneration und der Alten, die den Krieg noch miterlebten und nun den schweren Übergang kompensieren müssen.
Modick, ein großartiger Erzähler, der seine Kunst schon mehrfach unter Beweis gestellt hat, lässt der Kamera die Auswahl der Schwerpunkte, das, was zufällig auf dem jeweiligen Foto zu sehen ist, ist eine Momentaufnahme, die im Kapitel darauf ausgeführt, und wo es sein muss, erklärt und richtiggestellt wird.
Das Ganze ist ein teilweise schönes Bild dieser Zeit, ohne in Klischees steckenzubleiben. Die ungewollte Komik ist dann doch irgendwie beabsichtigt, weil es nun mal so war zu dieser Zeit. Das Rührende behält nicht nur sein sanftes Gesicht, es verklärt auch die innewohnende Nostalgie nicht als etwas Kitschiges, sondern wird zum Film des Lesers, der sich an die Zeit ebenfalls erinnern kann. Er kann seine alten Fotos herausholen und sagen: "Genauso war das", und wer weiß, vielleicht kann er der heutigen Generation etwas erzählen, was sie interessieren könnte. Von Klack-Kameras, von Anstand, von Respekt untereinander, von menschlichem Umgang miteinander, von der Aufregung, die Liebe zu entdecken, ohne auf das Internet zurückgreifen zu müssen. Von Momenten, die zu Erinnerungen wurden, die ein ganzes Leben bestehen bleiben. Ein schönes, stilles Buch, wenn man es einfach so entdecken will, ohne jeden Satz zu hinterfragen. - Brigitte Riebe
Die Schwestern vom Ku’damm. Tage der Hoffnung
(3)Aktuelle Rezension von: meisterlampeInhaltsangabe:
Wirtschaftswunder, Kaufrausch, Träume in Pastell – drei Schwestern und ein Kaufhaus am Ku'damm
Berlin 1958: Farben und Formen, Augenblicke eingefangen mit Bleistift und Papier. Seit sie denken kann, will Florentine Thalheim sich ganz dem Zeichnen und der Malerei hingeben. Doch die jüngste von drei Töchtern war schon immer eine Rebellin. Zweimal ist sie durch das Abitur gefallen, mehr als eine Ausbildung zur Dekorateurin hat sie nicht vorzuweisen. Während ihre Schwestern Rike und Silvie hoffen, dass sie ihr Talent eines Tages für das Kaufhaus am Ku'damm einsetzen wird, träumt Florentine weiterhin den wagemutigen Traum, an der Berliner Kunstakademie angenommen zu werden …Meine Meinung:
Direkt im Anschluss an Band 2 hörte ich nun auch "Die Schwestern vom Ku’damm 3. Tage der Hoffnung", gelesen von Anna Fischer. Der dritte Teil dreht sich vordergründig um das Nesthäkchen Florentine, die mir immer etwas sprunghaft, quengelig, überdreht vorkommt. Natürlich darf man den Altersunterschied zu Rike und Silvie nicht vergessen, aber Flori machte auf mich immer den Eindruck eines aufmüpfigen Mädchens. Lange Zeit weiss Florentine nicht, was sie will, aber als sie es weiss, bleibt sie hartnäckig, bis sie sich durchgesetzt hat - sei es nun an der Kunstakademie oder bei Studienfreund Benka. Wunderbar fand ich weiterhin die "Stars" und Berühmtheiten, mit denen die Schwestern persönlichen Kontakt haben: Rut Brandt, Marlene Diedrich, ...
"Tage der Hoffnung" spielt von Februar 1958 bis Juni 1963, der Hörer erlebt u.a. den Mauerbau mit und den Besuch Kennedys in Berlin, alles Ereignisse, die lange vor meiner Geburt stattfanden. In meiner Jugend ist die Mauer gefallen, die armen Leute damals wussten nicht, wie lange das dauern wird. Es ist also auch ein großer "Geschichts"-Anteil dabei, der in das Leben der Thalheims eingewebt ist. Die Familie hat wie immer Höhen und Tiefen zu meistern, Familien werden auseinandergerissen, andere bekommen Zuwachs und Nachwuchs, lang vermutete Geheimnisse werden gelüftet. Die Entwicklung geht weiter, man merkt es an Autos, Technik, Kleidung, wie eine Zeitreise, wenn man jetzt zuhört. Im Großen und Ganzen wieder eine umfangreiche und bewegende Geschichte, die Brigitte Riebe sich für die Thalheims ausgedacht hat. Diese hat mir allerdings nicht ganz so gut gefallen, wie die beiden Vorgängerbände. Für "Die Schwestern vom Ku’damm. Tage der Hoffnung", Teil 3 der Reihe, vergebe ich 4 gute Sterne.
- Claire Winter
Kinder des Aufbruchs
(75)Aktuelle Rezension von: SophieNdmInhalt:
Sechs Jahre nach dem Mauerbau lernt die erfolgreiche Dolmetscherin Emma in West-Berlin die aus dem Ostteil der Stadt geflohene Sängerin Irma Assmann kennen.
Als sie ihrer Zwillingsschwester Alice davon erzählt, reagiert diese beunruhigt.
Alice schreibt als Journalistin über die Studentenbewegung und steht in Kontakt mit verschiedenen Fluchthilfe-Organisationen.
Ist Irma mit ihren ehemaligen Beziehungen zum KGB als Informantin im Westen? Oder sind die Schwestern und deren Männer Julius und Max durch ihre Verbindungen zur DDR zu Zielscheiben geworden?
Kurz darauf wird die Sängerin ermordet, und die vier geraten inmitten der Studentenunruhen zwischen die Fronten der Geheimdienste.
Meine Meinung:
Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung von "Kinder ihrer Zeit", wobei man beide Bücher auch alleinstehend lesen kann.In der Handlung gibt es regelmäßig Rückblicke und kurze Verweise auf die Vergangenheit.
Auch dieser Roman wird aus diverse Perspektiven erzählt, wobei der Fokus hauptsächlich auf Emma und Alice liegt.Durch die wechselnden Sichtweisen und die kurzen Kapitel lässt sich das Buch sehr schnell lesen.Nicht selten enden die jeweiligen Kapitel mit Spannung oder offenen Fragen, sodass man den Roman kaum aus der Hand legen kann.
Alice lässt sich, aufgrund eines Ereignisses aus der Vergangenheit, überreden als Fluchthelferin zu agieren. Sie erkennt erst recht spät, dass dabei nicht alles mit rechten Dingen zugeht und es einen "Maulwurf" in der Gruppe gibt.
Emma schlägt sich mit privaten Problemen und einem unerfüllten Kinderwunsch herum, wobei sich die jeweiligen Wege der Schwestern immer wieder kreuzen, bis hin zu einem spannenden Finale.
Man erhält auch immer wieder Einblicke in die Welt der Geheimdienste, unter anderem auch des BND und des KGB.
Das Ende war für mich nicht komplett überraschend aber durchaus ein schöner und sehr passender Abschluss.
Fazit:Schöne Fortsetzung! Ein spannender historischer Roman mit vielen Wendungen.
Dennoch fand ich Band 1 ein kleines bisschen besser.
- Robert Krause
Dreieinhalb Stunden
(131)Aktuelle Rezension von: Lesley272Es ist der 13. August 1961, 8.10 Uhr, und der Zug fährt von München nach Ost-Berlin. Während der Fahrt wird bekannt gegeben, dass die Grenzen geschlossen werden, sobald der Zug in Berlin ankommt, und dass danach niemand mehr so einfach aus der DDR ausreisen kann.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Da ist zum einen eine junge Familie, die auf eine harte Probe gestellt wird, denn der Vater will zurück nach München, die Mutter aber zurück nach Ost-Berlin. Zum anderen ist da ein älteres Ehepaar, das vor einer Entscheidung steht, und ein junges Künstlerpaar, das auf der Suche nach persönlicher Freiheit ist. Auch aus der Sicht von Paul, dem Leiter der Volkspolizei in Ost-Berlin, der sich gerade in der Leitzentrale befindet, wird geschrieben. Immer wieder erhält er Meldungen über den Fortgang der Grenzschließung. Da noch jemand aus seiner Familie im Zug aus München sitzt, wird auch er immer nervöser.
Das Buch hat mir mega gut gefallen, weil es aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist und zeigt, dass es bei dieser Entscheidung kein richtig oder falsch gab. Jeder hatte seine Gründe zurückzukehren oder auch nicht. Es zeigt, wie durch diese Entscheidung, die viele damals treffen mussten, Familien auseinandergerissen wurden. Man konnte sich nicht plötzlich anders entscheiden und man wusste nicht, welche Folgen das für die Familie, die man zurückließ, haben würde.
Der Schreibstil des Buches war sehr flüssig und die Spannung wurde immer aufrechterhalten. Man wusste bis zum Schluss nicht, wie es für die einzelnen Personen ausgehen wird. Spannend fand ich auch die Originalmeldungen an die Volkspolizei, die in das Buch eingearbeitet wurden und einen noch mehr in die Geschichte eintauchen ließen. Ich habe auch die eine oder andere Träne beim Lesen des Buches vergossen, da mich die Schicksale der einzelnen Personen sehr berührt haben.Es war eine tragische Zeit und ich hoffe sehr, dass so etwas nie wieder passiert.
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen und es bekommt von mir eine klare 5 von 5 Sternen Bewertung. - Christian Berkel
Ada
(130)Aktuelle Rezension von: ResimamaChristian Berkel beschreibt in tollem Stil eine interessante Geschichte einer Frau, die in der Nachkriegszeit in einer traumatisierten Familie aufwächst. Leider wirkt das Buch an vielen Stellen gekürzt und nicht zu Ende erzählt. Im Grunde weiß der Leser am Ende fast nichts über die Familie und auch nichts über Ada. Mir hat das nicht gereicht, ich habe auf Auflösungen gewartet und war am Ende enttäuscht.
- Hugo Hamilton
Gescheckte Menschen
(17)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHugo Hamilton, ein kleiner Junge, wächst in Irland auf. Doch er geht jeden Abend in Deutschland zu Bett und steht am anderen Morgen wieder in Deutschland auf. Hugo und seine Geschwister sind – breac – gescheckt. Dies bedeutet eine Mischung verschiedener Elemente, die zu einem Ganzen zusammen gefügt wurde. Die Mutter der Kinder stammt aus Deutschland, der Vater ist ein überaus national gestimmter Ire, der alles Englische aus seiner Familie, seinem Haus und seinem Umfeld fernhalten will. Auf Biegen und Brechen.
Wenn du klein bist, weißt du nichts. Du weißt nicht, wo du bist oder wer du bist oder welche Fragen du stellen musst. ( Seite 8 )
Hugo erzählt von seiner Kindheit nach dem 2. Weltkrieg. In Dublin der fünfziger – und sechziger Jahre. Er und seine Geschwister werden immer wieder von den Nachbarskindern als Nazis beschimpft. Hugo macht dies schwer zu schaffen, er mag kein Fremder sein. Er wird mit etwas beschimpft, was er nicht ist und auch nicht sein will.
Die Mutter ist voller sprühender Ideen und über die Maßen diplomatisch. Sie liebt ihre Kinder über alles und das ist immer wieder deutlich spürbar. Der Vater hingegen ist ein harter Knochen und doch wird er stetig von Hugo herausgefordert.
Aber auch von seinem Vater erbt man etwas, und zwar nicht nur die Form der Stirn, ein bestimmtes Lächeln oder ein Hinken, sondern auch Dinge wie Traurigkeit, Hunger und seelische Wunden. Man kann Erinnerungen erben, die man am liebsten vergessen würde. Schon als Kind kann man alles Mögliche erben, eine hilflose Wut etwa. ( Seite 45 )
Hugo Hamilton hat hier einen Roman kreiert der aus Sicht eines Kindes geschrieben ist. Aus seiner Sicht. Diese Kindheitserinnerungen sind, durchwoben mit Fragmenten der verzweifelten Hilflosigkeit, des scheinbaren Unverständnisses, des immensen Trotzes (und davon hat Hugo eine ganze Menge), des aberwitzigen Humors und der faszinierenden Liebe. > Gescheckte Menschen < ist ein nachdenkliches und sehr kluges Buch, das uns die kostbaren Kindheitserinnerungen in den unterschiedlichsten Facetten unterbreitet. Ein Roman mit Wertigkeit.
- Klaus Kordon
Krokodil im Nacken
(38)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerBloom - Sie schlüpfen auch in deiner Stadt" von Kenneth Oppel steht als 2. Band einer Trilogie seinem Vorgänger an Spannung in nichts nach. Die Protagonisten die man schon aus dem ersten Band kennt bleiben ihren Charakteren treu und man kann sich gut mit ihnen identifizieren. Die schwarzen Pflanzen sind bekämpft nun fallen Insekteneier auf die Erde . Die 3 Protagonisten werden derweil in einen Bunker gebracht indem sie von Dr. Ritter der ein gruseliger Charakter ist auf ihre körperlichen Veränderungen hin untersucht werden. Der spannende Schreibstil und die verschiedenen Perspektivwechsel der Hauptpersonen sorgen für eine besondere Stimmung in der Geschichte. Das Buch kann man lesen als würde man einen Film schauen, die Hintergründe sind so plastisch beschrieben, dass man das Gefühl hat man würde ein Teil der Geschichte sein. Am Ende des Buches wird man schon sehr im Regen stehen gelassen, aber es gibt ja noch einen dritten Teil auf den man sich dann freuen kann und der durch das offene Ende sehr große Erwartungen weckt.
- Martin Sonneborn
Das PARTEI-Buch
(18)Aktuelle Rezension von: HoldenMartin Sonneborn (bekannt aus "Titanic" und "heute-show") berichtet von seinen Guerillawahlkampfaktionen, bei denen er das Desinteresse vieler und die Ausländerfeindlichkeit einiger bloßlegt und den Subtext deutscher Parteien aufdeckt. Und er berichtet von der Parteienfreundschaft einer (seiner) Partei zur georgischen Labour Party, wo es zu lustigen Begegnungen kommt. Und Rocko Schamoni und Heinz Strunk spielen auch mit, na wenn das kein Grund zum Kauf ist. - Patricia Koelle
Der Horizont in deinen Augen
(71)Aktuelle Rezension von: talishaDie Geschichten von Henny und Nicholas konnte man in den ersten beiden Bänden der Ostseetrilogie mitverfolgen. Jetzt fehlt nur noch eins der drei Bernsteinschiffe, jenes von Myra.
Doch wo es ist, weiss keiner. Es scheint mit dem Tod von Myras Tochter Liv verschollen zu sein. Was aber niemand auf Ahrenshoop ahnt: schon bald werden die drei Schiffe und die Familien wieder vereint sein.
Was die Geschichte von der Berlinerin Ylvi, die in der Mauerfallnacht ihre Tochter Remona zeugte, mit der von Ahrenshoop zu tun hat, erzählt Patricia Koelle in "Der Hoizont in deinen Augen".
Architektin Ylvi ist unglücklich verheiratet. Als sie einige Jahre nach Remonas Geburt wieder zu arbeiten beginnt, blüht ihre Liebe zu Gärten auf. Sie schiebt es auf die Sehnsucht nach Theo, ihrem Mauerfallbekannten.
Jahre später, auf Teneriffa, wie schon so oft in ihrem Leben, gesteht ihr bereits vor Ylvis Mutter verstorbener Vater in einem Brief ein grosses Geheimnis. Ihre und Remonas Neugier sind gross, ebenso die der Leser, die nun unbedingt herausfinden wollen, was da alles dahinter steckt.
Myras Leben war weitaus interessanter als ich bisher angenommen hatte. Auch sie hat geliebt, doch es sollte nicht glücklich enden und so trauert und wartet sie noch immer auf ein mögliches Zeichen ihrer grossen Liebe. Ihre Geschichte fand ich fast noch eindrücklicher als die von Henny und Nicholas. Die Bernsteinbeschwörerin Myra hat mich beeindruckt mit ihrer Genügsamkeit, auch wenn sie oft schroff rüber kommt.
Am Ende wartet noch eine kleine Überraschung auf. Hier sieht man, wie gut die Autorin ihre Trilogie geplottet hat. Nichts überlässt sie dem Zufall und so gestaltet sich das Finale enorm stimmig und gipfelt in einem ergreifenden Lesegenuss.
Fazit: Man fühlt sich beim Lesen zärtlich umarmt, es fühlt sich an, als ob sich Koelles Worte und Sätze wie ein weicher Wollschal um des Lesers Schultern legt.
5 Punkte.
- Frank Jöricke
Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und der Rest der Baggage
(61)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Lebensgeschichte des Frank Jöricke am Beispiel seiner Familie und deren Mitglieder. Der Vater, der das Familienhaus mit Asbest gedämmt hat, was eine mittelschwere Ehekrise auslöst. Der Onkel, der in einem fort seine Frau betrügt, woraufhin diese sich in ihre Gebete flüchtet. Der Vetter, der nach Osteuropa reist um dort ein paar Frauen für die Prostitution zu begeistern, wobei er aber nicht mit den Frauen gerechnet hat. Alles zeitgeschichtlich eingeordnet vom Ende des Krieges bis zum Internetzeitalter.
Von Frank Jöricke hatte ich vor der Lektüre dieses Buchs zugegebenermaßen noch nie etwas gehört. Mittlerweile ist er mir jedoch ein Begriff, er und seine manchmal kuriose, manchmal stinknormale Familie, deren Geschichte er in diesem äußerst humorvollen Buch dem Leser, also in diesem Fall mir, ein Stück näher bringt. Dabei verknüpft er die Familiengeschichte geschickt mit der Geschichte Deutschlands und macht so auf die wechselseitigen Wirkungen von zum Beispiel der 68er Bewegung oder des Internetbooms auf seine Geschichte und die seiner Verwandten aufmerksam.
Der humorvolle Blickwinkel auf selbst tragische Ereignisse macht dem Leser den Erzähler von der ersten Seite an sympathisch und nach einer Weile fühlt man sich in dessen Leben so zuhause, als hätte man nie etwas anderes gekannt. So ziehen die Kapitel vorbei, ohne dass man sich vom Inhalt des Buchs in irgendeiner Weise beschwert fühlt oder von der Fülle der Ereignisse erschlagen wird. Das ideale Buch also für die dunkle Jahreszeit in der draußen alles grau und regnerisch ist, Frank Jöricke in meinem Kopfkino jedoch ein Leuchtfeuer veranstaltet.
Was mir manchmal gefehlt hat, war ein tieferer Einstieg in die Geschehnisse. Das Buch arbeitet eine so umfassende Zeitspanne ab und dann noch für eine ganze Familie, dass vieles nur überflogen wird, selbst Meilensteine sich im Hintergrundrauschen der stetig fortschreitenden Geschichte verlieren. Dabei finden einzelne Szenen im Buch fast überhaupt nicht statt, ist Dialog Mangelware, und das beim humoristischen Talent des Autors, der aus diesen Szenen sicher etwas hätte zaubern können, anstatt nur über sie hinweg zu fliegen, was mich als Leser ein klein wenig enttäuscht hat.
Ein lustiger Familienroman, der einen grauen Novemberabend aufzuhellen weiß, über die Lektüre hinaus aber nur marginal im Gedächtnis bleibt.
- Katharina Fuchs
Lebenssekunden
(124)Aktuelle Rezension von: luckynelliDer Roman "Lebenssekunden" erzählt die Lebensgeschicht von Angelika, aufgewachsen in der Bundesrepublik Deutschland der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, und Christine, in der gleichen Zeit aufgewachsen in der DDR. Angelika lebt in Kassel in einer künstlerischen Familie und verliert bei einer Explosion ihre beste Freundin Irmgard. Zufällig lernt sie Frau Hellmann, die Oma von Christine, kennen. In einer Lebenssekunde hat sie die Chance eine Ausbildung zur Fotografin, bei Frau Hellmanns Sohn zu machen. Sie ergreift diese Chance, da ihr Herz für die Fotografie schlägt. Sie macht sich nach der Ausbildung auf nach Berlin und schießt dort - in einer Lebenssekunde - das Foto, das sie an die Spitze bringt. Durch diese Geschichte erfahren wir, wie Frauen in dieser Zeit in der Berufswelt behandelt werden und wie sie für ihre Rechte kämpfen müssen.
Christine wird zu einer erfolgreichen Kunstturnerin in der DDR ausgebildet. Mit welchen Maßnahmen, das hat mich schockiert und fassungslos gemacht. Ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit steht der Erfolg über allem. Dadurch, dass sie Kontakt zu einem Kunstturner in Stuttgart hat, gerät sie und ihre Familie ins Blickfeld der Stasi. Ein Fluchtversuch nach Westberlin scheitert, aber kurz bevor die Mauer Berlin in zwei Teile teilt, gelingt die Flucht von ihr und ihrer Familie.
Ein Buch, das so spannend ist, denn man fiebert mit den jungen Frauen, wie sie ihr Leben meistern. Ich konnte es nicht aus der Hand legen. - Roger R. Talbot
Die letzte Prophezeiung
(11)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerVon dieser Variante überrascht wurde ich, Leser etlicher vergleichbarer Stories dieses Genres, nicht, aber durchaus kurzweilig unterhalten. Man merkt dem Plot eine sorgfältige und leidenschaftliche Recherche positiv an und so liest sich die Prophezeiung apokalyptischer Katastrophen-Szenarien und Weltverschwörung flott weg. Die Überprüfung auf Glaubwürdigkeit kann getrost vernachlässigt werden, da es dem Leser gelingen kann, es zumindest für die Lesedauer glauben zu WOLLEN.
Kurze, seitenverschwendende (weil teilweise nur mit den wenigen Kapitelschlusssätzen versehen) Kapitel führen den Leser an mehr Schauplätze, als ein Reisekatalog Ziele anbietet: Dublin, Rom, London, Patagonien, Dubai, Abu Dhabi, Monaco, Turin ... flitzen nur so am geistigen Auge vorbei und das klischeehaft positive Protagonistenpärchen löst verborgene Botschaften und Geheimnisse, wie unsereins Sudoku und das auch noch WÄHREND ihrer eigenen Entführung. Ja, und dennoch fesselt die Jagd zuweilen mehr, als man zugeben mag und besser, als es anderen, bekannteren Autoren zuvor gelang.
Temporeiches Lese-Entertainment gegen Langeweile ohne länger anhaltendes Echo. Zuweilen sucht man genau DAS!
(T) - Michael Römling
Seitenwechsel
(69)Aktuelle Rezension von: SchneeweheBerlin 1961. Jahr des Mauerbaus. Vier Freunde mit ganz unterschiedlichen Hintergründen.
Jack kommt aus den USA und arbeitet in Berlin für einen amerikanischen Diplomaten. Georg wohnt ebenfalls in Westberlin und ist Steinmetz. Die beiden Brüder Julius und Bernhard leben im Osten der Stadt. Und obwohl zwei der vier Freunde aus der DDR kommen und die anderen aus dem Westen, haben sie doch ähnliche Interessen und Vorstellungen vom Leben, treffen sich mal am Wannsee und an anderen Tagen in Ostberlin.
Ihr friedliches Leben gerät mit einem Mal durcheinander, als sie das Verladen merkwürdiger Kisten in einem Wald in Brandenburg beobachten und Bernhards und Julius Vater tot aufgefunden wird. Von der Stasi beobachtet, fällt es schwer, ganz normal weiter zu leben. Und dann passiert plötzlich, was keiner für möglich gehalten hätte: innerhalb einer Nacht wird eine Mauer quer durch Berlin gezogen. Eine Mauer, die ganz plötzlich allen Auswanderplänen ein jähes Ende zu machen scheint.
Das Buch versetzt den Leser direkt in diese spannungsgeladene Zeit der 60er Jahre, wo ein Funken ausgereicht hätte, einen Krieg zu entfachen. Als wäre man hautnah dabei, erlebt man nicht nur den Bau der Mauer mit, sondern auch die unterschiedlichen Reaktionen und Gefühle auf beiden Seiten dieser Grenze mitten durch die Stadt Berlin.
Durch die ganze Geschichte zieht sich die Musik dieser Zeit, spielen Saxophone in verrauchten Bars, wird über Musik philosophiert, werden Jazzplatten gehandelt und aufgelegt. Der Titel zeigt hier und dort im Verlauf des Buches immer wieder ganz neue Seiten, so wie auch die Geschichte selbst, die den Leser in ihren Bann zieht.
Seitenwechsel ist ein wunderbar geschriebenes Jugendbuch, das man nicht mehr gern aus der Hand legt, wenn man erst einmal mit Lesen begonnen hat. Es kann gerade denen, die die DDR und den Mauerbau nicht miterlebt haben, diese Zeit gekonnt näherbringen, auf dass sie nicht vergessen wird. - Uwe Klausner
Kennedy-Syndrom
(4)Aktuelle Rezension von: BokmaskDieses Buch hat mich durch sein Cover und seinen Klappentext angesprochen. Leider hat es nicht gehalten, was sie mir versprochen haben. Der Inhaltsangabe vom Gmeiner Verlag möchte ich nichts mehr hinzufügen, damit ich nicht zu viel verrate. Dieses Buch wird als Kriminalroman angepriesen. Doch die Kriminalgeschichte rückt sehr früh in den Hintergrund, sie wird abgelöst durch eine Menge Protagonisten, die teils sehr unzureichend vorgestellt wurden, und durch Intrigen, die auf der halben Welt gesponnen wurden. Diese Menge an Protagonisten war für mich verwirrend, da ich oft nicht mehr wusste, wo ich die einzelnen Figuren in der Handlung ansiedeln sollte. Der Schreibstil war sehr emotionslos, schweifte oft ab in Richtung einer Vorlesung an der Uni. Spannung habe ich leider vergeblich gesucht. Aus historischer Sicht muss ich dem Autor aber ein Lob aussprechen. Vieles war mir so nicht bekannt. Aber nach einigem Nachschlagen stellte sich vieles als gegeben heraus. Dass es sich hier schon um den vierten Fall des Ermittlers handelt, war nicht störend. Als Quereinsteiger hatte ich nicht das Gefühl, die ersten Bände gelesen haben zu müssen. Im Großen und Ganzen eine nette Story Ich vergebe drei von fünf Sternen. Reihenfolge der Bände: 1. Walhalla-Code 2. Odessa-Komplott 3. Bernstein-Connection 4. Kennedy-Syndrom - Sophie Siers
Hallo Donald Trump
(3)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Hallo Donald Trump, ich wohne mit meiner Familie in Deutschland und schreibe dir heute diesen Brief, weil ich mein Zimmer mit meinem großen Bruder teilen muss. Leider. Denn mein Bruder nervt! Er entspricht ziemlich genau deiner Beschreibung von einer unerwünschten Person.«
Sam hat ein Problem, das sicher vielen bekannt vorkommen wird, die sich ein Kinderzimmer teilen müssen. Eines Abends sieht er in den Nachrichten, wie Donald Trump als Problemlösung eine Mauer bauen will. Eine tolle Idee, findet Sam. Und da er in seinem Umfeld auf wenig Begeisterung stößt, schreibt er an den vermeintlichen Leidensgenossen in Amerika. Vielleicht kann man sich ja gegenseitig helfen?
Die Idee dieses Buchs fand ich einfach klasse. Mit den Augen eines Kindes geht Sam an das Thema „Grenzkonflikte“ heran. Sein Bruder nervt und über die Lösung einer Mauer quer durchs Kinderzimmer schmunzelt man als Erwachsener natürlich, aber Sam meint es völlig ernst. Während er versucht, seine Eltern von den notwendigen Schritten zu überzeugen, beschäftigt er sich intensiver mit dem Thema und erkennt am Ende, dass es doch weitaus bessere Wege gibt, um den Frieden im Kinderzimmer wiederherzustellen.
Das ganze Buch besteht aus Briefen von Sam an Donald Trump. In diesen berichtet er ihm über seine Gedanken und Erlebnisse. Natürlich erhält er keine Antwort, auf den witzigen Illustrationen sieht man aber jedes Mal, wie ein Bote versucht, dem Empfänger seinen Brief zuzustellen. Natürlich ist es eine Utopie, dass der aktuelle Präsident der USA versuchen würde, Konflikte durch vernünftige Gespräche zu lösen, da ist ihm Sam eindeutig voraus - aber eine witzige Vorstellung ist es allemal.
Fazit: Kinder können eben Dinge, die Donald Trump nicht kann. Ein durchaus ernstes Thema, witzig umgesetzt.
- Ken Follett
Kinder der Freiheit
(45)Aktuelle Rezension von: MamaSandraIn Amerika hält Martin Luther King seine berühmte Rede und die Schwarzen lassen sich nicht länger unterdrücken. Präsident Kennedy und später die Watergate-Affäre werden thematisiert.
Währenddessen wird in Berlin die Mauer errichtet. Rebecca und auch später Walli fliehen in den Westen. Mehr oder weniger geglückt, läuft die Flucht ab. Der russische Handlungsstrang hat mich hier etwas weniger interessiert.
Insgesamt ist es wirklich erstaunlich was in 100 Jahren der Geschichte alles geschehen ist. Mit der Jahrhundert-Saga hat Follett 2 Weltkriege und die Trennung Deutschlands thematisiert sowie bahnbrechende Ereignisse der amerikanischen Geschichte. Allein deshalb sind ist diese Reihe interessant und Band 3 vielleicht noch etwas mehr, weil es einen selbst noch betroffen hat oder zumindest die Eltern. Ich bin ein Kind der Wende, aber habe viel erzählt bekommen. Da gibt es immerhin noch wesentlich mehr Zeitzeugen als vom 2. Weltkrieg.
Sehr gut gelungen ist Follett die Verknüpfung der historischen Fakten und Persönlichkeiten mit seinen fiktiven Charakteren der Bücher.
Der Erzähler des Hörbuches hat eine sehr angenehme Stimme.
- Claire Winter
Kinder ihrer Zeit
(151)Aktuelle Rezension von: walli007Kurz bevor die Russen einfallen flieht Rosa Lichtenberg mit ihren Zwillingen Emma und Alice aus Ostpreußen. Hätte sie sich früher auf den Weg machen sollen? Mit Glück finden die drei eine Zuflucht als Alice Fieber bekommt. Während Rosa mit Emma Proviant besorgend will, suchen die russischen Befreier das Dorf heim. Es sieht so aus als habe keiner überlebt. Besonders Rosa ist untröstlich. Gemeinsam mit Emma versucht sie sich in West-Berlin ein neues Leben aufzubauen. Überraschend treffen sich Alice und Emma zwölf Jahre später wieder. Sie lebten nicht weit voneinander entfernt. Die eine in West-Berlin, die andere in Ost-Berlin. In den 1950er Jahren stellte dies noch kein großes Problem dar, denn sie konnten jederzeit in den anderen Teil der Stadt kommen.
Ein besonderes Deutsch-Deutsches Schicksal erleiden die Zwillinge Emma und Alice. Während Emma im Westen Freunde findet und doch früh den Verlust ihrer Mutter beklagen muss, ist Alice im Osten zurückhaltender doch gleichzeitig zwar im sozialistischen Staat eingebunden, aber irgendwie freier. Ihr Retter und väterlicher Freund Sergej beschützt sie so gut er kann. Da zieht es Emma in die weitere Welt, denn in ihrem Beruf als Übersetzerin und Dolmetscherin ist sie gefragt, unter anderem auch bei den Amerikanern. Durch Alice lernt Emma den Wissenschaftler Julius Laakmann kennen. Die beiden verlieben sich. Jedoch, kann ihre Liebe eine Chance haben, vor den sich auftürmenden politischen Unstimmigkeiten zwischen Ost und West?
Die Geschichte der Zwillingsschwestern Emma und Alice hält einen beim Lesen gefangen. Der Beginn des kalten Krieges, der Kampf um die Vorherrschaft in Berlin, der nicht abreißende Flüchtlingsstrom von Ost nach West, dazu die verschiedenen Geheimdienst, die die Geschicke der jeweils anderen nach ihrem Gutdünken lenken wollen. Gerade heute, wo wieder ein hoffentlich kalter Krieg hereingebrochen ist, liest man den Roman mit noch größerem Interesse. Die Zeitsprünge sind wohl notwendig, um die Story voranzubringen, sie müssen einem nicht unbedingt liegen. Ebenso wie die politische Erzählung überzeugt auch die Darstellung der persönlichen Lebensumstände von Emma und Alice. Ihre sehr unterschiedlichen Wege führen sie doch wieder zusammen. Dieser fesselnde zeitgeschichtliche Roman gibt einen sowohl berührenden als auch informativen Einblick in eine Zeit, die wir überwunden glaubten und mit der wir uns wohl wieder beschäftigen müssen.
4,5 Sterne